der Euro/Dollar Long Thread
Seite 144 von 173 Neuester Beitrag: 25.04.21 10:13 | ||||
Eröffnet am: | 15.05.04 15:07 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 5.304 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 10:13 | von: Mariejpgpa | Leser gesamt: | 236.620 |
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Euro mittlerweile schon deutlich über 1,26....Gold bei 660 !
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1. Der SZ-Euroland-Indikator steigt immer weiter, im April auf 2,98 % nach leicht nach unten revidierten 2,70 % zuvor. Die Referenzreihe der laufenden Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion Eurolands legt indes nur um 0,22 Prozentpunkte auf 1,58 % im Februar zu. Das sind die neuesten Daten des Statistikamts Eurostats, die noch deutlich entfernt liegen von den aktuellen Werten des von der DekaBank ermittelten Konjunkturbarometers.
2. Die Diskrepanz zwischen den Produktionsdaten und den Werten des SZ-Euroland-Indikators erinnert an die derzeitigen Wirrungen zwischen Stimmungsindikatoren und „harten Daten“. Z.B. scheint der ifo-Index der Realität enteilt. Und auch die in den SZ-Euroland-Indikator eingehenden konjunkturellen Wegweiser wie das Industrievertrauen der EU-Kommission oder der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes nähern sich ihren Siedepunkten. Gleichzeitig zeigen sich die Fakten zur Industrieproduktion eher unterkühlt. Hier mögen Gewöhnungseffekte, vor allem hierzulande, eine Rolle spielen: Da sich die Unternehmer über Jahre hinweg einer relativ schlechten wirtschaftliche Situation gegenübersahen, überschätzen sie möglicherweise den derzeitigen Aufschwung. Sogar die These von der Basarökonomie kann bemüht werden: Zwar steigen die Auftragseingänge in überschäumenden Maße, doch bei zurückgehender Fertigungstiefe (Stichtwort: Outsourcing) fällt hiervon immer weniger Wertschöpfung in Deutschland und ganz Euroland an.
3. Wir gehen aber davon aus, dass die bislang etwas hinterher hinkende Industrieproduktion zum Großteil auf Sondereffekte zurückzuführen ist. Es seien hier der lange, schneereiche Winter und Streiks, vor allem in Frankreich wegen der nun verworfenen Arbeitsmarktreform, zu erwähnen. Beide dürften für Behinderungen gesorgt haben, die nun nicht mehr im Wege stehen. Deshalb ist bei vollen Orderbüchern davon auszugehen, dass die Industrieproduktion der Eurozone in den nächsten Monaten tatsächlich spürbar anzieht. Dann folgen also dem bisher weichen Aufschwung die harten Fakten.
4. Ein Blick auf die Komponenten des SZ-Euroland-Indikators (auf Wunsch der Süddeutschen Zeitung dieses Mal später als üblich veröffentlicht) zeigt: Nur die Zinsdifferenz hat den Gesamtindikator im April spürbar belastet. Und im Mai wird auch sie einen positiven Wachstumsbeitrag leisten – wie auch das bereits am vergangenen Freitag veröffentlichte Industrievertrauen. Der SZ-Euroland-Indikator wird also weiter steigen.
Mit seinem brüsken Widerspruch gegen die Spekulationen über einen Schritt im Mai hatte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet vor einem Monat die Prognostiker in die Schranken gewiesen. Seine klaren Worte sind nun aber fast das einzige Argument gegen den Mai-Termin. Denn selbst der hohe Ölpreis trübt bislang die Hochstimmung der Unternehmen nicht, treibt die Preise aber weiter an. Zudem sprudeln die Kredite und die Wirtschaft wird reichlich mit billigem Geld versorgt.
Eine Zentralbank mit einem Leitzins von gerade 2,5 Prozent müsste nach Ansicht vieler Volkswirte nicht zögern, stärker auf die Bremse zu treten. Doch der EZB-Rat brauche noch harte Daten als Beleg für den Aufschwung und die mit ihm wachsende Inflationsgefahr, erklärten Zentralbanker Reuters nach der letzten Zinssitzung das Zögern. Erst im Juni herrsche mit den Wachstumszahlen des ersten Quartals und neuen EZB-Prognosen Klarheit.
WARTEN AUF DIE FAKTEN
Alle 66 von Reuters vergangene Woche befragten Analysten schlossen aus, dass am 4. Mai die Zinsen nach Dezember und März zum dritten Mal um 25 Basispunkte steigen. Fast übereinstimmend prognostizierten sie die nächste Straffung im Juni. Der Geldmarkt kalkuliert für einen Zinsschritt im Mai ein Restrisiko von 20 Prozent ein. Denn wie schon vor einem Monat gesellte sich zum Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas und anderen günstigen Umfragen ein noch stärkeres Geldmengenwachstum. "Eigentlich würde das nach einer Erhöhung im Mai rufen", sagte Holger Sandte, Volkswirt von der WestLB. Aber dann würde die Kommunikationspolitik von Trichet unter Beschuss geraten. Birgit Figge, Zinsexpertin von der DZ Bank, vermutet, die Geldmenge sei derzeit entscheidend für die EZB. Die Währungshüter trauten sich nur nicht, dieses Argument herauszustellen, weil es so schwer zu erklären sei. Deshalb warteten sie klare Konjunkturdaten ab.
Die Volkswirtinnen von der Helaba sehen als Grund für die Vorsicht der EZB die anhaltende Schwäche des privaten Konsums: "Solange die Wachstumskraft von den europäischen Konsumenten ausgebremst wird, wird die EZB ihren Normalisierungskurs weiterhin sehr vorsichtig fortsetzen."
WIE HOCH IST NORMAL?
Von "Normalisierung" hatte auch Trichet im April das erste Mal gesprochen, zudem stellten Ratsmitglieder noch mehrere Erhöhungen in Aussicht. In der Reuters-Umfrage sagten Analysten noch drei Schritte auf 3,25 Prozent bis Frühjahr 2007 vorher. Doch die Zentralbanker lassen sich nicht in die Karten sehen, welches Zinsniveau sie für normal halten. Der EZB-Rat gibt nichts auf feste Zielmarken für die Zinshöhe, die weder die Konjunktur anheizt noch bremst und für stabile Preise sorgt. Zu unsicher ist die Prognose eines solch beweglichen Ziels.
Hinter verschlossenen Türen gebe es dennoch eine grobe Vorstellung im EZB-Rat, ist Sandte sicher. "Ich glaube, etliche haben im Hinterkopf einen neutralen Zins von dreieinhalb Prozent. Und wenn die Konjunktur so weiterläuft, kann die EZB die Geldpolitik normalisieren." Allerdings erwarten viele Volkswirte eine konjunkturelle Abkühlung im Gefolge langsameren Wachstums in den USA im zweiten Halbjahr. Die Gefahr steigender Inflation würde damit entschärft. Die DZ Bank geht zudem von einer weiteren Aufwertung des Euro aus, was über billigere Importe den Preisdruck dämpfen würde. Die EZB könne nach zwei Zinserhöhungen auf drei Prozent deshalb eine Pause einlegen, sagt Analystin Figge.
Zuletzt kamen auch Spekulationen auf, die EZB werde zwar bis Juni warten, dann aber mit einer Anhebung um 50 Basispunkte aufwarten. Sandte kann dem nichts abgewinnen. Die EZB wolle die Finanzmärkte nicht erschrecken, die sich nach 15 Erhöhungen um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank Federal Reserve an Trippelschritte gewöhnt haben. "Das würde außerdem große Preisrisiken signalisieren und zu Spekulationen über aggressivere Zinserhöhungen führen." Und das wäre angesichts eines Preisanstiegs, der das Ziel der EZB von knapp zwei Prozent nur um einige Zehntel EZB übertrifft, nicht gerechtfertigt.
Der monatlich aus einer Umfrage unter 3000 europäischen Firmen errechnete RBS/BME-Einkaufsmanagerindex stabilisierte sich im April auf dem höchsten Niveau seit dem Sommer 2000. In Deutschland stellten die befragten Industrieunternehmen so viele neue Mitarbeiter ein wie seit über fünf Jahren nicht mehr. Die Auftragsbücher füllten sich weiter kräftig und die Fertiglager leerten sich. Trotz der guten Nachrichten bereiten Volkswirten allerdings der hohe Ölpreis und der Höhenflug des Euro Sorgen.
Der am Dienstag veröffentlichte Frühindikator für die deutsche Wirtschaft verharrte bei 58,1 Punkten, das Barometer für die Euro-Zone stieg auf 56,7 von 56,1 Zählern. Ab 50 Stellen zeigt der EMI Wachstum an, Werte darunter signalisieren eine negative Tendenz.
"Nachdem wir lange Zeit nur von einer Erholung gesprochen haben, kann man nun für die Industrie - insbesondere in Deutschland - von einem echten Aufschwung sprechen", sagte Jens-Oliver Niklasch von der LBBW. Vor allem der Anstieg der EMI-Komponente für die Beschäftigung auf 53,4 von 52,1 Punkten erfreute die Analysten. "Das spricht dafür, dass nun die zweite oder dritte Stufe der Konjunkturrakete zündet", sagte Niklasch.
Bisher hinkt der Konsum wegen der hohen Arbeitslosigkeit der Entwicklung in der vom Boom der Weltkonjunktur profitierenden Industrie nach. Ein nachhaltiger Beschäftigungsaufbau ist aber wesentlich für den privaten Verbrauch und eine Festigung des Aufschwungs. "Auf einem Bein - dem privaten Konsum - hinkt die Konjunktur noch, das sollte sich aber bald bessern", sagte Niklasch. Holger Schmieding von der Bank of America zeigte sich ebenfalls gewiss: "Der Aufschwung wird breiter und damit wachsen die Chancen, dass er dauerhaft und selbsttragend wird."
NTC: BESCHÄFTIGTENZAHLEN WERDEN WEITER STEIGEN
Hoffnung auf eine Fortsetzung der positiven Dynamik machte auch der erneut gewachsene Auftragseingang. Mit 61,9 Zählern liegt der Index für die deutsche Branche wie im Vormonat auf dem höchsten Stand seit fast sechseinhalb Jahren. Vor allem die Nachfrage aus den USA, China und Osteuropa zog an. Wegen des steigenden Auftragsbestands leerten sich sowohl die Fertigwaren- als auch die Materiallager. "Wegen des hohen Auftragsbestands gehen wir davon aus, dass die Beschäftigungszahlen weiter steigen", sagte der NTC-Chefvolkswirt Chris Williamson.
Die deutsche Aufschwungsdynamik zog zum fünften Mal in Folge auch die anderen Länder der Euro-Zone mit. Italien und Spanien verzeichneten ebenfalls die stärksten Produktionszuwächse seit Sommer 2000. Der Beschäftigungs-Teilindex stieg auf 51,8 von 50,9 Zählern. Die Dynamik der Neuaufträge verstärkte sich zum Vormonat weiter: Der Index legte auf 59,5 von 58,9 Punkten zu.
Einige Analysten nannten die gute Entwicklung in der Industrie umso bemerkenswerter, als sich der Ölpreis und der Euro-Kurs zuletzt ungünstig entwickelt haben. Mit mehr als 74 Dollar je Fass (rund 159 Liter) kostet Rohöl in Europa derzeit so viel wie nie zuvor. Und allein binnen zwei Monaten hat der Euro über sechs Cent auf rund 1,26 Dollar an Wert gewonnen. "In den kommenden Monaten könnte sich ein nüchternerer Ton in die Zukunftserwartungen der Unternehmen einschleichen", warnte David Brown, Chefvolkswirt Europa von Bear Stearns.
Vor überschwänglichen Erwartungen warnte auch LBBW-Analyst Niklasch. Vorgezogene Käufe wegen der Mehrwertsteuererhöhung Anfang 2007 würden zwar dieses Jahr ein schönes Wachstum bringen: "Nächstes Jahr allerdings steht uns eine kräftige Abkühlung wegen der Mehrwertsteuererhöhung ins Haus." Andere Experten wie Schmieding zeigten sich optimistischer. Die Wirkung der Steuererhöhung werde überschätzt: "Der Aufschwung ist kein Strohfeuer." Auch in anderen Ländern der Euro-Zone wie Italien oder Frankreich laufe die Konjunktur besser. Er erwarte bereits im ersten Quartal diesen Jahres ein Wachstum von 0,6 Prozent.
Brüssel (Reuters) - Befürchtungen über eine massive Verlagerung von Arbeitsplätzen in die neuen EU-Staaten haben sich nach Einschätzung der EU-Kommission nicht bestätigt.
In einer Reuters am Dienstag vorliegenden Bilanz der Behörde über die wirtschaftlichen Folgen der Erweiterung der Europäischen Union um zehn neue Staaten vor zwei Jahren hieß es, insgesamt hätten alte und neue EU-Staaten von den Beitritten gleichermaßen profitiert. Die Zahlen zeigten, dass die Ängste vor Arbeitsplatzverlusten und Betriebsverlagerungen übertrieben gewesen seien. Der Bericht sollte am Mittwoch von der Kommission in Brüssel verabschiedet werden.
Deutschland und Österreich seien die größten Investoren in den neuen EU-Staaten, heißt es im Entwurf für den Kommissionsbericht. Dadurch seien in den vergangenen 15 Jahren - und damit in etwa seit Beginn der Freihandelszone Anfang der 90er Jahre - in den beiden Ländern aber nur 0,3 bis 0,7 Prozent weniger Stellen geschaffen worden. Zudem habe die Verlagerung einzelner Geschäftsbereiche in die neuen EU-Staaten Unternehmen aus den alten Mitgliedsländern geholfen, Arbeitsplätze in Westeuropa zu sichern.
Zwei Jahre nach der Erweiterung halten einzig Deutschland und Österreich weiter uneingeschränkt daran fest, ihre Arbeitsmärkte vor Arbeitnehmern aus den neuen EU-Staaten mit Ausnahme von Zypern und Malta zu schützen. Tschechen oder Polen etwa sollen noch bis 2009 Arbeitserlaubnisse beantragen müssen, wenn sie in Deutschland oder Österreich arbeiten wollen. Insgesamt sieben der alten 15 EU-Staaten wollen diese Beschränkungen aufheben. Sechs alte EU-Staaten schlagen einen Mittelweg ein und lockern die Auflagen stufenweise oder für bestimmte Branchen.
Die Bereitschaft von Arbeitnehmern aus den neuen EU-Staaten zum Wechsel in den Westen der Union ist nach Einschätzung der Kommission allerdings nicht sehr groß. Auch in Großbritannien, Irland und Schweden, die ihre Arbeitsmärkte schon 2004 geöffnet hatten, hätten sich nur wenige Arbeitnehmer aus den neuen EU-Staaten niedergelassen. Die dortigen Arbeitsmärkte seien dadurch nicht gestört worden. In Deutschland und Österreich kämen nur 0,6 beziehungsweise 1,5 Prozent der Arbeitnehmer aus den neuen EU-Staaten. Und dies obwohl beide Länder mit rund zehn Prozent den höchsten Anteil an Ausländern im erwerbsfähigen Alter hätten.
Insgesamt hätten alte und neue EU-Staaten wirtschaftlich von der Erweiterung profitiert, heißt es im Kommissionsbericht. Die neuen EU-Staaten hätten ihre Wirtschaft deutlich modernisiert. Die Erweiterung habe auch die nötige Stabilität gebracht, um Handel und Investitionen zwischen alten und neuen EU-Staaten einen Schub zu verleihen. Dabei holten die alten Mitgliedstaaten wirtschaftlich auf, deren Wirtschaftsleistung bei ihrem Beitritt gerade mal fünf Prozent der Leistung der alten 15 EU-Staaten ausmachte. Das Durchschnittseinkommen pro Kopf in den neuen EU-Staaten sei seit Bekanntwerden der konkreten Erweiterungspläne 1997 bis 2005 von 44 Prozent des Durchschnitts der alten EU auf 50 Prozent gestiegen.
Insgesamt ging die Schere zwischen Arm und Reich in der EU aber deutlich weiter auseinander: Lettland erwirtschafte pro Kopf nur 40 Prozent des Durchschnitts der alten EU-Staaten, Luxemburg dagegen mit 210 Prozent mehr als das Doppelte seiner Nachbarn in der alten EU und mehr als das Fünffache der Letten.
Nachdem der Euro am Montag einen geringen Teil seiner Gewinne wieder zurückgegeben hatte, setzte er gestern seinen Aufstieg fort. Aber die Unfähigkeit des Euro, einen Ausbruch über das gestrige Hoch zu erreichen, deutet auf Erschöpfung hin. Wie zu erwarten war, zeigen die aktuellen Wirtschaftsdaten der Eurozone Anzeichen der Schwäche. Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone stieg im April von 56,1 auf 56,7 und blieb somit hinter den Erwartungen zurück. Es handelt sich zwar um das höchste Ergebnis seit September 2000, aber man hatte mehr erwartet. Verbesserungen wurden über die Aktivitäten des verarbeitenden Gewerbes in Frankreich und Italien berichtet, aber die Ergebnisse von Deutschland stagnierten. Deutschland reagiert im Allgemeinen am sensibelsten auf Veränderungen der welt-weiten Dynamik, und so war dieses Land auch das erste, das eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten zeigte. Aus dem gleichen Grund könnte Deutschland auch das erste Land der Eurozone sein, das geringeres Wachstum aufzuweisen hat. Aber der Euro dürfte wohl derzeit noch nicht darauf reagieren, zumal die Ergebnisse immer noch gut ausfielen, und die schwächeren Daten aus Deutschland sind noch lange nicht besorgniserregend. Da heute kaum Neuigkeiten aus der Eurozone zu erwarten sind, wird der Markt wohl weiterhin den Atem anhalten und sich auf das EZB-Treffen am kommenden Donnerstag konzentrieren. Der Markt ist in zwei Lager geteilt, wobei das eine Lager erwartet, daß EZB-Präsident Trichet während der anschließenden Pressekonferenz seine Falkenposition bestätigt, während andere davon ausgehen, daß er eine Taubenposition beziehen könnte. Einige sind der Ansicht, daß der starke Euro ein Problem für die Europäische Zentralbank darstellt, während andere den zunehmenden Inflationsdruck und die positiven Daten als Begründung für falkenmäßige Kommentare betrachten. Jedenfalls dürfte die Volatilität am nächsten Donnerstag aufgrund der Reaktion beider Lager steigen.
Rürup sagte der Zeitung "Financial Times Deutschland" vom Mittwoch: "Mir ist unklar, woher die Optimisten, die von zwei Prozent Wachstum oder mehr ausgehen, ihre Zuversicht ziehen." Die gängigen Prognosen unterschätzten die Risiken des Ölpreisanstiegs der vergangenen Monate. "Ich würde mich sehr freuen, wenn wir die von der Regierung erwarteten 1,6 Prozent erreichen", erklärte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
In der jüngsten Reuters-Quartalsumfrage unter Volkswirten von Banken und Instituten Mitte April gingen die Experten im Mittel von einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent in diesem Jahr aus. Dabei belief sich die höchste Schätzung auf 2,2 Prozent, die niedrigste auf 1,4 Prozent. Allerdings hatten in den vergangenen Wochen einige Fachleute ihre Vorhersage wegen der Rekordstände von Frühindikatoren wie dem Ifo-Index nach oben korrigiert, so die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, die nun 1,8 Prozent Wachstum erwarten.
"Besonders der Konsum macht Sorgen", sagte Rürup. Von einer deutlichen Erholung sei wenig zu erkennen, die Einzelhandelsumsätze seien im März nach erster Schätzung zurück gegangen. Zudem äußerte Rürup Zweifel, ob die Verbraucher wegen der Mehrwertsteuererhöhung 2007 tatsächlich größere Käufe auf dieses Jahr vorverlegten. Möglich sei auch, dass Händler Preiserhöhungen vorzögen. So oder so werde die Steuererhöhung das Wachstum dämpfen. In der Reuters-Umfrage gingen die Experten für 2007 von 1,0 Prozent Wachstum aus.
"Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung", erklärte IW-Direktor Micheal Hüther am Mittwoch in Berlin zur Konjunkturumfrage des Instituts. Über die Hälfte der knapp 2000 befragten Unternehmen gingen für 2006 von einer steigenden Produktion aus. Dabei setzten fast die Hälfte auf weiter zunehmende Exporte. Allerdings greift der Aufschwung dem IW zufolge auf weniger exportorientierte Branchen über. "Der von Rekord zu Rekord jagende Exportboom simuliert verstärkt die Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen", erklärte Hüther. Gleichzeitig warnte der Volkswirt aber vor Wachstumseuphorie. Wegen der Mehrwertsteuererhöhung werde die Wirtschaft 2007 nur noch um 1,4 Prozent wachsen.
Allerdings zählt das IW mit dieser Vorhersage auch für das kommende Jahr zu den Optimisten. Die meisten Forscher erwarten für 2007 nur noch einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von gut einem Prozent. Für 2006 gehen die Regierung von 1,6 Prozent, die führenden Forschungsinstitute von 1,8 Prozent aus.
IW RECHNET MIT NEUEN ARBEITSPLÄTZEN
In der IW-Befragung äußerten sich die Unternehmen so zuversichtlich wie nie in der seit 2002 für ganz Deutschland durchgeführten Umfrage. Knapp die Hälfte bewertete schon die aktuellen Geschäfte besser als vor einem Jahr. Mit steigenden Erträgen rechnen fast 40 Prozent der Firmen, etwa der gleiche Anteil will seine Investitionen hochfahren. "All dies wirkt sich günstig auf die Beschäftigungsperspektiven aus - was wiederum Hoffnung auf einen selbsttragenden Aufschwung nährt", folgerten die Volkswirte des IW.
Das Institut erwartet dabei einen Anstieg der Erwerbstätigenzahl um 240.000 in diesem Jahr und einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 10,8 von 11,7 Prozent. "Dabei entstehen in erheblichem Umfang auch neue sozialversicherungspflichtige Stellen." Zusammen mit den wegen der für Anfang 2007 geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte vorgezogenen Käufe trage die bessere Arbeitsmarktlage zu einem Konsumanstieg um 0,8 Prozent bei. 2007 würden die privaten Haushalte aber allenfalls so viel ausgeben wie im laufenden Jahr.
Motor des Aufschwungs bleibt nach Ansicht des IW der boomende Export, der 2006 um 7,2 Prozent und 2007 um fünf Prozent zulegen dürfte. Hinzu kämen aber als zweites Standbein die Investitionen in Ausrüstungen, die im laufenden Jahr um sechs Prozent und im kommenden Jahr um 4,5 Prozent steigen dürften. Auch der Bau kann nach Ansicht des IW nach einem Jahrzehnt der tiefen Rezession 2006 und 2007 wieder leichte Investitionszuwächse verbuchen.
U.S. APRIL ISM SERVICES 63.0% VS 60.5% IN MARCH
10:00 AM ET 5/3/06
U.S. FEB. FACTORY ORDERS REVISED UP TO 0.4% VS. 0.2%
Charttechnisch konnte EUR/USD nach dem raschen Anstieg über die Widerstandszone bei 1,2550/70 weiter bis zum Resist bei 1,2690 zulegen. Hier scheint aber die Luft dünner zu werden, denn nach den starken Kursgewinnen der letzten Wochen steigt die Tendenz zu Gewinnmitnahmen. Da die Erwartungen an eine baldige Zinserhöhung durch die EZB hoch sind, besteht auch großes Potenzial für eine Enttäuschung. Sollte EZB-Chef Trichet im Statement am morgigen Donnerstag einen unerwartet moderaten Ton anschlagen, dürfte es zu einer stärkeren Korrektur kommen. Eine wichtige Unterstützung liegt hier bei 1,2520. Die charttechnischen Indikatoren lassen allerdings noch kein Nachlassen der Aufwärtsdynamik erkennen, so dass Short-Positionen eng abgesichert werden sollten. Sollte allerdings auch die Marke von 1,2690 überwunden werden, dann ist bis zur Marke von 1,2780 kein weiterer nennenswerter Widerstand in Sicht.
Mit 1,2622 Dollar legte die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch den Referenzwert geringfügig niedriger als am Vortag fest.
"Der Markt wartet ab, ob Trichet am Donnerstag die Erwartung auf einen Zinsschritt im Juni bestätigen wird", sagte Devisenstrategin Alexandra Bechtel von der Commerzbank. EZB-Chef Jean-Claude Trichet wird die Entscheidung am Donnerstag im Anschluss an die Zinssitzung vor der Presse erläutern. Alle von Reuters in der vergangenen Woche befragten Analysten schließen aus, dass die EZB am Donnerstag die Zinsen erhöhen wird. Fast übereinstimmend rechnen sie aber mit einer Zinsanhebung um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent für Juni.
Analysten erwarteten, dass die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten die insgesamt robuste Verfassung der US-Wirtschaft bestätigen werden. Viele Anleger hielten sich ansonsten am Mittwoch mit Blick auf eine für den Abend angekündigte Rede von US-Notenbank-Chef Ben Bernanke zurück. Die Märkte erhoffen sich von Bernanke Hinweise auf die weitere Zinsentwicklung, nachdem der seit Anfang Februar amtierende Fed-Chef in den vergangenen Tagen an den Märkten für Verwirrung gesorgt hatte. Darüber hinaus steht am Freitag der Monatsbericht vom US-Arbeitsmarkt an, der als Schlüsselgröße für die US-Konjunktur gilt.
Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) wurde der Euro mit 1,2632 (1,2639) Dollar ebenfalls nahezu unverändert festgelegt. Zum Yen war der Dollar mit 113,40 Yen nahezu unverändert zum Vorabend. Der Schweizer Franken zog zum Euro und zum Dollar an. Dabei stützten Aussagen des Schweizer Notenbankchefs Jean Pierre Roth den Franken. Roth hatte in einem Zeitungsinterview erklärt, die Wirtschaft der Schweiz wachse schneller als prognostiziert. Ein Euro stand am Nachmittag bei 1,5622 Franken, ein Dollar bei 1,2375 Franken.
Die Zahl der eingegangenen Bestellungen sei zum Vormonat um 4,2 Prozent gestiegen nach einem revidierten Plus von 0,4 Prozent im Februar, teilte das Handelsministerium in Washington am Mittwoch mit. Analysten hatten mit einem Anstieg um 3,5 Prozent gerechnet.
Ohne die Aufträge im Transportgewerbe entstand ein Zuwachs von 2,2 Prozent. Die Transportindustrie verzeichnete mit 14,7 Prozent deutliche Zuwächse bei den Aufträgen. Dahinter stehen vor allem Ordereingänge für Zivilflugzeuge, die um 71,3 Prozent stiegen. Im Rüstungsbereich fielen die Aufträge hingegen um 0,6 Prozent. Die Aufträge bei langlebigen Gütern mit einer Nutzungszeit von mindestens drei Jahren kletterten um 6,5 Prozent.
Der an den Finanzmärkten viel beachtete Service-Index des Institute for Supply Management (ISM) stieg auf 63 Punkte von 60,5 Punkten im März, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt 59,2 Punkte erwartet. Mit einem Stand von über 50 Zählern signalisiert der Index eine weiter expandierende Geschäftstätigkeit des Sektors, der 80 Prozent der US-Wirtschaft ausmacht.
Der Beschäftigungs-Index stieg auf 56,5 Punkte von 54,6 Zählern. Beim Auftragseingang ergab sich ein Plus auf 64,6 Punkte von 59,5 Zählern im Vormonat. Der Preis-Index lag höher bei 70,5 Zählern nach zuvor 60,5 Punkten.
Der Dollar legte nach Veröffentlichung der Zahlen zu.
Zum Yen lag der Dollar bei 113,82 Yen und damit über seinem Niveau im späten US-Handel am Mittwoch.
Zur Schweizer Währung wurde der Euro bei 1,5625 Franken gehandelt; der Dollar notierte mit 1,2372 Franken.
"Wir haben auch Chancen für einen langen Aufschwung", sagte IW-Direktor Michael Hüther am Mittwoch in Berlin zur IW-Prognose eines Wachstums von zwei Prozent in diesem Jahr. Es liege an der Regierung, die Chancen zu nutzen. "Wirtschaftspolitik findet im Augenblick aber nicht statt", kritisierte Hüther. Die Schritte der Regierung passten nicht zusammen. Die Staatsausgaben müssten gesenkt, und nicht die Mehrwertsteuer erhöht werden. Auch das Gesundheitssystem brauche nicht mehr Geld, sondern mehr Wettbewerb. Zudem müsse eine Unternehmenssteuerreform schnell auf den Weg gebracht werden, die Unternehmen unter dem Strich entlaste, forderte der Chef des arbeitgebernahen Instituts.
IW HÄLT WACHSTUMSGEFAHREN VOM ÖL FÜR BEGRENZT
Dabei stehen die Chancen für mehr Wachstum dem IW zufolge trotz des hohen Ölpreises derzeit so gut wie seit Jahren nicht mehr. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung", sagte Hüther. Über die Hälfte der knapp 2000 vom IW befragten Unternehmen gingen für 2006 von einer steigenden Produktion aus. Dabei setzten die Firmen auf weiter zunehmende Exporte. Allerdings greift der Aufschwung dem IW zufolge auf weniger exportorientierte Branchen über: "Der von Rekord zu Rekord jagende Exportboom stimuliert verstärkt die Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen." Selbst der Bau könne nach Jahren der Rezession wieder mit mehr Investitionen rechnen.
Der Wirtschaftsweise Bert Rürup zeigte derweil Unverständnis für die zunehmende Wachstumszuversicht. "Mir ist unklar, woher die Optimisten, die von zwei Prozent Wachstum oder mehr ausgehen, ihre Zuversicht ziehen", sagte Rürup in einem Zeitungsinterview. Die Prognosen unterschätzten die Risiken des jüngsten Ölpreisanstiegs: "Ich würde mich sehr freuen, wenn wir die von der Regierung erwarteten 1,6 Prozent erreichen."
IW-Chef Hüther hielt dem entgegen, dass der hohe Ölpreis nicht mehr so stark wie früher das Wachstum drossele und die deutsche Exportwirtschaft besonders von den steigenden Einnahmen der Öl fördernden Ländern profitiere. Aber auch Hüther warnte vor Wachstumseuphorie. Wegen der Mehrwertsteuererhöhung werde die Wirtschaft 2007 nur noch um 1,4 Prozent wachsen. Allerdings zählt das IW mit dieser Vorhersage auch für das kommende Jahr zu den Optimisten. Die meisten Forscher erwarten nur noch einen Zuwachs von gut einem Prozent.
IW: MEHRWERTSTEUERERHÖHUNG MUSS AUF DEN PRÜFSTAND
In der IW-Befragung zeigte sich Zuversicht über alle Branchen hinweg. Knapp die Hälfte der Firmen bewertete schon die aktuellen Geschäfte besser als vor einem Jahr. Mit steigenden Erträgen rechnen fast 40 Prozent der Firmen, etwa der gleiche Anteil will seine Investitionen hochfahren. "All dies wirkt sich günstig auf die Beschäftigungsperspektiven aus - was wiederum Hoffnung auf einen selbsttragenden Aufschwung nährt." Zusammen mit den wegen der für 2007 geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte vorgezogenen Käufe trage die bessere Arbeitsmarktlage zu einem Konsumanstieg um 0,8 Prozent bei.
Viele der vom IW befragten Unternehmen befürchten aber, auf einem Großteil der höheren Mehrwertsteuer sitzen zu bleiben. Nur wenige Firmen rechnen für 2006 mit nennenswerten Zusatzgewinnen durch vorgezogenen Käufe, die Chance zu Preiserhöhungen sehen die meisten Unternehmen nicht. IW-Chef Hüther forderte, die Mehrwertsteuererhöhung noch einmal auf den Prüfstand zustellen. Zumindest sollte die Regierung einen größeren Teil als geplant zur Senkung der Sozialbeiträge verwenden. Generell sollte die Regierung nicht über höhere Steuern, sondern über Kürzungen der Ausgaben die Staatsfinanzen in Ordnung bringen.
Gestern ging es ruhig zu, da US-Notenbankchef Ben Bernanke jeglichen Kommentar in Bezug auf die Wirtschaft oder die Geldpolitik vermieden hatte. Es scheint als wollte er von seinen letzten Äußerungen ablenken, die sich auf die Unterbrechung des Zinserhöhungszyklus bezogen, womit er vielleicht zum Ausdruck bringen wollte, daß er der Berichterstattung der CNBC-Reporterin Maria Bartiromo zustimmt. Mittlerweile hat der Dollar wieder Verluste gegenüber allen Hauptwährungen zu verzeichnen, wobei der Japanische Dollar und der Kanadische Dollar eine Ausnahme darstellten, obwohl wieder positive US-Daten veröffentlicht wurden. Wie der ISM-Bericht zum verarbeitenden Gewerbe, der am Dienstag veröffentlicht wurde, hat auch der ISM-Bericht des Dienstleistungssektors einen Anstieg von 60,5 auf 63,0 erreicht. Die Fabrikauftragseingänge stiegen ebenfalls um 4,2% und übertrafen damit die Erwartungen, während der Ölpreis, der durch den Bericht über die Treibstoffvorräte erfasst wird, um 2 Dollar gesunken ist. Da der Markt die positiven Wirtschaftsdaten fortwährend ignoriert, wird deutlich, wie stark die Position der Bären in Bezug auf den Dollar im Moment ist. Der Dollar ist derzeit schwächer gegenüber dem Australischen Dollar und dem Neuseeland-Dollar, aber die unterschiedlichen Ergebnisse gegenüber dem Yen und dem Euro lassen vermuten, daß nun alle Augen auf die heutige EZB-Zinsentscheidung gerichtet sind. Wie bereits gestern erwähnt, ist der Markt derzeit in zwei Lager geteilt, wobei die eine Seite einen falkenmäßigen und die andere Seite einen taubenmäßigen Kommentar vom EZB-Präsidenten erwartet. Heute sollten Sie auf einen gehörigen Volatilitätsanstieg vorbereitet sein. Nach der Pressekonferenz wird man sich wohl umgehend auf die Nonfarm-Payrolls konzentrieren, die am Freitag veröffentlicht werden. Man rechnet mit einem Auf-schwung auf dem Arbeitsmarkt und erwartet, daß die US-Unternehmen weitere 200.000 neue Stellen geschaffen haben. Aber es könnte auch sein, daß der Markt die Nonfarm-Payrolls ebenfalls ignorieren wird.
Unterstützung könnte man kaufen...auch wichtig für Euro/Dollar, weil ja der USD/CHF quasi "invers" zu Euro/Dollar läuft....
also mal so:
http://www.derivatecheck.de/termine/
mit engen Stops würd ich heute aufpassen, weil es (gerade bei EZB-Ergebnis) zu einige Fake-Ausbrüchen kommen könnte...
grüsse
füx