Rheinmetall - lohnt der Einstieg?
Eigenständige nationale Kapazität zur Entwicklung, Fertigung und Wartung militärischer Fahrzeuge
Rheinmetall hat sein neues Militärfahrzeug-Kompetenzzentrum im australischen Redbank/Queensland eröffnet. Mit dem Military Vehicle Center of Excellence (MILVEHCOE) wird eine eigenständige nationale Kapazität zur Entwicklung, Fertigung und Wartung militärischer Fahrzeuge, Plattformen und Türme für die australischen Streitkräfte sowie zum Export an befreundete Staaten geschaffen.
Offiziell eröffnet wurde das MILVEHCOE am 11. Oktober 2020 durch den australischen Premierminister Scott Morrison. An der Eröffnungsfeier nahmen - unter Beachtung der Pandemieschutzregeln zahlreiche Vertreter aus überregionaler und regionaler Politik, aus den Streitkräften und der Verteidigungsindustrie teil.
Das MILVEHCOE ist das Herzstück eines 11 Hektar großen Areals, auf dem auch eine regionale Rheinmetall-Zentrale und eine großflächige Fertigungsstätte angesiedelt sind. Von dort werden an die Australian Defence Force (ADF) Fahrzeuge wie der Radspähpanzer Boxer 8x8 Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) im Rahmen des Milliardenvorhabens Land 400 Phase 2 sowie hochmobile Logistikfahrzeuge (LKW) im Rahmen der laufenden Programme Land 121 Phase 3B/5B ausgeliefert.
Der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall-AG Armin Papperger sagte:
Mit der Eröffnung von MILVEHCOE beginnt eine neue Ära der militärischen Fahrzeugfertigung in Australien. Technologie und Systeme aus Deutschland werden transferiert und bilden den Ausgangspunkt für einen global agierenden Hub zur Entwicklung, zur Herstellung sowie für den Vertrieb und bei Unterstützungsleistungen für militärische Fahrzeuge, Plattformen und Türme.
Papperger betonte weiterhin, dass die exportorientierte Ausrichtung des MILVEHCOE das nachhaltige Wachstum einer Militärfahrzeugindustrie in Australien voranbringen wird. Von der Einbindung in Rheinmetalls weltweite Versorgungsketten würde wiederum die wachsende Zahl der Zulieferer für Produkte und Dienstleistungen in ganz Australien profitieren.
Mit MILVEHCOE schaffen wir eine herausragende Militärfahrzeug-Kompetenz, die auf der starken Partnerschaft zwischen den australischen Streitkräften und Rheinmetall gründet, so Papperger. Außerdem schafft es Wege für australische Firmen, sich an unseren Programmen für gegenwärtige und künftige Kundenstaaten zu beteiligen, darunter NATO-Mitglieder wie Deutschland und Ungarn.
Die Aufgaben und Einrichtungen des MILVEHCOE umfassen
die Entwicklung und Herstellung von Fahrzeugen, Türmen, Bewaffnung, Panzerung, Elektronik und Elektrooptik sowie Simulatoren;eine Fahrzeug-Teststrecke und eine elektromagnetische Versuchskammer, in denen vor der Auslieferung erprobt wird, ob die Fahrzeuge alle Kundenforderungen erfüllen;einen modernen rundum geschlossenen Schießstand;ein Labor zur Systemintegration, in dem die Integration australischer Heeressysteme und deren Einrüstung in die Fahrzeuge untersucht und optimiert wird;Büro- und sonstige Flächen für Entwicklung, Ausbildung, Beschaffung, Projektmanagement, Finanzen, Recht, Marketing und Management.
Gary Stewart, Geschäftsführer der Rheinmetall Defence Australia, hob hervor, dass sich mit MILVEHCOE die Fähigkeiten von Rheinmetall zur Belieferung der australischen Streitkräfte und internationaler Kunden erheblich verbessern. Sobald MILVEHCOE im Vollbetrieb ist, wird es die Produktion der Boxer-Flotte des australischen Heeres und alle zugehörige Unterstützungsleistungen übernehmen und es wird zum Zentrum, in dem Streitkräfte, Industrie und Forschungsorganisationen beim australischen Boxer-Vorhaben und bei anderen Programmen zusammenarbeiten und Neuerungen einbringen.
Im neuen Kompetenzzentrum werden künftig mehr als 450 Rheinmetall-Mitarbeiter beschäftigt sein.
Rheinmetall liefert derzeit im Rahmen des Rüstungsprogramms Land 400 insgesamt 211 Boxer-Fahrzeuge an das australische Heer. Außerdem liefert das Unternehmen im Rahmen des Vorhabens Land 121 mehr als 2500 hochmobile geschützte Lastwagen an die australische Armee. Sie bilden schon heute das logistische Rückgrat der ADF, das durch die Lieferung weiterer 1000 LKW zusätzlich verstärkt wird.
Darüber hinaus hat Rheinmetall mit dem Lynx KF41 einen hochgeschützten Schützenpanzer angeboten, der die hohen militärischen Anforderungen des 15 Milliarden Australische Dollar
(9,1 Mrd Euro) schweren Land 400 Phase-3-Programms erfüllt. Design, Entwicklung und Herstellung des Lynx in Australien für die ADF sollen sich natürlich auch auf die modernen Fertigungskapazitäten des MILVEHCOE sowie auf ein starkes industrielles Netzwerk von Klein- und mittelständischen Unternehmen in ganz Australien abstützen, sagt Rheinmetall-Geschäftsführer Gary Stewart.
finde klasse dass Ihr so gelassen seid...
geht doch mal in das Barrick Gold Thema, die Jungens drehen richtig durch)))...
Warum die Aktie so von der Corona Angst geschlachtet wird, z.B. deutlich gewahltiger als BMW, denn die letzten gehen wirklich ins Lockdown wenn es soweit sein sollte, ist für mich ein Rätzel...
Ich warte immer noch darauf ob noch irgend was in Sachen TKMS oder Naval Yards geschieht.
(Ich will jetzt bitte keine allgemeine Diskussion über die Sinnhaftigkeit und die erwartete Geschwindigkeit dieser Entwicklung anzetteln. Mir geht es nur darum, wie der Zulieferer Rheinmetall wirklich positioniert ist, wenn es hier zu dieser Transformation kommt.)
PS: Ich denke bei den wachstumsarmen Automobilzulieferern kann man sehr leicht daneben greifen. Mir fehlt in dieser Branche das know-how. Ich habe auch keine Lust mich da einzulesen und bin alleine deshalb nicht investiert.
Nichts davon ist profitabel!
Beudeutet, wenn etwas schief laufen soll, stosse ich Rheinmetall in einer Sekunde ab...
Solange die Ruestung liefert und oder beim Wrong Turn die Automotive verkaufen, ist mir recht.
Wie gesagt, wer in Rheinmetall wegen Automotive investiert, soll sich etwas anderes suchen.
Es handelt sich auch nicht um eine "grüne Co2-Spinnerei", sondern verschiedene sich wechselseitig verstärkende Entwicklungen (Elektrifizierung, Digitalisierung, Sensorik, künstliche Intelligenz und natürlich politisch gewollte Reduktion der Öl-Abhängigkeit...). Grundsätzlich wird man da auch auf eine Materialisierung des oft beschworenen Technologietransfer zwischen Automotive und Defense hoffen dürfen. Das diesbezüglich Potential scheint gewaltig zu sein.
Nichtsdestotrotz bleibt für mich die Frage, inwieweit Rheinmetall zu den Technologieführern zählt und inwieweit Automotive für die kommenden Entwicklungen gewappnet ist. Ich habe da keine Informationen.
Und derzeit und sicherlich in Zukunft (wir handeln hier alle die Zukunft) wird Rüstungsgeschäft seinen Vorsprung ausweiten können.
p.s. Rüstungsgeschäft ist nicht volatil... gerade die langjährigen Wartungs- und Serviceverträge sind sichere Einnahmen und das über Jahrzehnte.
Rüstung soll auch dieses Jahr fast 7% Zulegen. Margen sind hier fast 10%.
Klar Automotive ist im ersten Halbjahr stark gesunken, aber das zweite Halbjahr wird wieder gut aussehen und wird vermutlich ein +/-0 (persönlich glaube ich an Nachholeffekte im 2ten Halbjahr und ein kleines Plus, vgl. Zahlen/Ausblick von Daimler und VW)
Land400+Lynx für Ungarn = viel Umsatz. Und das Umsatzpotenzial für Lynx ist schon sehr spannend - gutes Produkt und Bedarf - aber da haste Recht, auch viel Politik dabei. Traum wäre USA - aber wird glaube ich nicht passieren - da wird ein amerikanischer Hersteller gewinnen.
Rheinmetall liefert Wasserstoff-Spezialgebläse an BMW
Im Rahmen des bis 2021 laufenden Förderprojektes FC Komp der Bundesregierung beteiligt sich Rheinmetall zurzeit an der Entwicklung eines hochintegrierten High-Power Brennstoffzellen-antriebssystems.
Der Automobilbereich von Rheinmetall steuert dazu ein neuartiges Wasserstoff-Rezirkulations-gebläse bei, dessen Entwicklung die Bundesregierung mit einem sechsstelligen Euro-Betrag fördert. Partner in diesem Projekt des Bundesverkehrsministeriums und der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH) sind der Automobilhersteller BMW, die Universität Siegen sowie neben Rheinmetall weitere Zuliefer-unternehmen.
Aufgabe des neuartigen Gebläses ist es, den bei der Reaktion in der Brennstoffzelle nicht verbrauchten Wasserstoff erneut dem Stack zuzuführen. Das Gebläse erhöht damit die Effizienz der Brennstoffzelle und verlängert ihre Lebensdauer. Außerdem ermöglicht es durch die gleichmäßige Verteilung des Wasserstoffs in der Zelle ein verbessertes Kaltstartverhalten. Das Gebläse wurde in einer Nieder- und Hochvoltvariante mit bis zu 800 Volt entwickelt.
Das Förderprojekt zielt auf die Senkung der derzeit noch hohen Herstellkosten dieser Systeme durch kostengünstige, platzsparende Komponenten sowie eine hohe Integration ab. Die Brennstoffzelle soll damit ohne nachteilige Effekte auf Gewicht oder Bauraum anstelle von Verbrennungsmotoren in Pkw-Frontwagen eingesetzt werden können. Im Hinblick auf die Straßenzulassung wird außerdem das gesamte Brennstoffzellensystem im Fahrzeug zahlreichen Tests unterzogen. Dazu gehören nicht zuletzt Crash-Tests wie auch Untersuchungen zur sicheren Funktion der Wasserstofftanks.
Hintergrund des Förderprojekts ist der nach Auffassung der Bundesregierung elementare Beitrag von batterie- und brennstoffzellenelektrischen Fahrzeugen zur Entwicklung einer nachhaltigen Mobilität. Wir stellen im Markt ein zunehmendes Interesse von fast allen Herstellern fest, meint auch Dr. Michael Becker, der die Vorentwicklung bei Rheinmetall Mechatronics leitet und die Brennstoffzellenaktivitäten koordiniert. Dies gilt zum einen für größere PKW und SUV, aber zunehmend auch für Nutzfahrzeuge, Busse und stationäre Anwendungen.
https://ir.rheinmetall.com/download/companies/...tion_August_2020.pdf
Auf Seite 63 befindet sich eine gute Übersicht. Noch bis 2018 waren EBIT und EBIT-Marge bei Automotive höher als Defense. Besonders eindrucksvoll ist natürlich die kontinuierliche Umsatz- und Margensteigerung bei Vehicle-Systems und Electronic-Solutions. Das hat Mr Markt mE noch nicht wirklich realisiert.
Und Rüstung sehe ich Rheinmetall sehr stark aufgestellt - gute Produkte und (ob man es gut finden soll oder nicht) auch unsichere Zeiten und steigende Militärbudgets...
Btw schade, dass die Finanzen wohl nicht reichen, um einige Thyssen-Sparten zu übernehmen...die gäbe es derzeit wohl zu einem fairen Preis...
Rheinmetall modernisiert Schützenpanzer Marder der Bundeswehr
Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit einer weiteren Modernisierung des bewährten Schützenpanzers Marder beauftragt. Rheinmetall Landsysteme liefert nun über 170 Fahrer-Nachtsichtgeräte für die Marder-Flotte. Der Auftragswert von rund 24 MioEUR brutto umfasst zudem logistische Anteile, Ausbildung und weitere Serviceleistungen. Die Auslieferung beginnt Ende 2021 und soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.
Bei dem neuen Fahrernachtsichtgerät handelt es sich um das Modell Spectus II.
Es fusioniert das Bild einer Restlichtverstärker-Kamera mit dem eines Wärmebildgeräts und verbessert somit die Sicht des Fahrers auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Zudem wird das System durch eine Rückblickkamera ergänzt. Kooperationspartner bei dem Vorhaben sind die Rheinmetall Technical Publications und die Rheinmetall-Tochtergesellschaft benntec Systemtechnik GmbH. Das Vorgängersystem Spectus I wurde von Rheinmetall bereits als einsatzbedingter Sofortbedarf für die ISAF-Mission in Afghanistan in die Schützenpanzer Marder 1 A5A1-Flotte integriert.
Der jetzt erteilte Auftrag an Rheinmetall setzt die Erfolgsgeschichte der Nutzungsdauerverlängerung des Marders fort. Erst im Dezember 2019 war Rheinmetall durch die deutschen Streitkräfte mit einer umfangreichen Modernisierung eines Teils der Marder-Flotte beauftragt worden. Außerdem birgt die Beauftragung Potential für weitere Aufträge im In- und Ausland, so zum Beispiel durch die Freigabe der Beschaffung neuer Wärmebildzielgeräte Richtschützen und Kommandanten in den Bundeswehr-Mardern durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 7. Oktober 2020. Neben Deutschland nutzen auch Chile, Indonesien und Jordanien den Schützenpanzer Marder.
Als Entwickler und Systemhaus verfügt Rheinmetall über ausgewiesene Kompetenz und Erfahrung für den Schützenpanzer Marder. Das Waffensystem lief bei den Vorgängerorganisationen der heutigen Rheinmetall Landsysteme GmbH in Kassel von den Bändern. Der äußerst zuverlässige und einsatzerprobte Marder wird noch einige Jahre ein wichtiges Arbeitspferd der deutschen Panzergrenadiertruppe bleiben, auch wenn der Nachfolger Puma bald in einer Stückzahl von 350 Exemplaren bei der Truppe eingeführt sein wird.
YES YES YES
Hauptlieferant für Schubumluftventile für die gesamte Motorenpalette der
Hyundai Motor Company. Der Auftrag geht bis 2024 und hat ein Volumen
von über 30 Millionen Euro.
produktion Geliefert wird die fünfte Generation
des Magnetventils, die wir hier in Neuss
entwickelt haben. Die Produktion hat bereits diesen
Sommer 2020 gestartet, mit künftig bis zu
1,5 Millionen Stück im Jahr , erläutert Dr. Karsten
Sonnenschein, Vice President Solenoid
Valves.
Ausschlaggebend für die Beauftragung ist die
Performance unseres Ventils und die gute Qualität.
Rheinmetall Automotive beliefert Hyundai
schon seit einem Jahr im Rahmen einer kleineren
Order. Der Auftrag sichert die Beschäftigung am
Standort, sagt Dr. Sonnenschein. Dafür wird
eine vorhandene Montagelinie für rund eine Million
Euro umgebaut, um die neue Variante fertigen
zu können. Diese wird vom standorteigenen
Betriebsmittelbau durch Retrofitmaßnahmen
auf die neue Herausforderung getrimmt. Die Linie
soll in Zukunft mehrere Kunden gleichzeitig bedienen.
Gefragte Technologie
Das Ventil kommt bei Abgas-Turboladern von
Verbrennern
und Hybridautos zum Einsatz. Es
verhindert, dass nach einem Lastwechsel bei
aufgeladenen Motoren eine Überhöhung des
Ladedrucks
entsteht, welche Geräusche erzeugt
und den Turbo-Lader beschädigen kann. Pierburg
ist bereits 2005 in die Technologie eingestiegen
und heute mit großem Abstand Weltmarktführer
in diesem Segment. Aktuell zählt das Unternehmen
für dieses Produkt eine Vielzahl an Herstellern
zu seinem Kundenstamm, darunter alle
großen internationalen Automobilhersteller sowie
alle namhaften Produzenten von Turboladern.
Im Einsatz für Erfolgsmodelle
Mit Autobauer Hyundai ist nun ein weiteres
Schwergewicht Kunde. Hyundai hat viel vor mit
dem Ventil: Im Herbst bringen die Südkoreaner
die dritte Generation des i20 an den Start. Die
120 PS-Version ist zudem mit einem Mild-Hybrid-
System ausgestattet. Darüber hinaus wird das
Ventil auch im i30 eingesetzt. Neben Benzinern
bietet Hyundai einen 48V-Hybrid-Antrieb für das
Modell an.