Dialog Semiconductor - weiter zu neuen Höhen


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Neuester Beitrag: 16.11.21 09:47
Eröffnet am:28.03.13 01:40von: karambolAnzahl Beiträge:36.027
Neuester Beitrag:16.11.21 09:47von: JacktheRippLeser gesamt:7.503.937
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812 Postings, 3453 Tage -wb--

 
  
    #33651
25.06.20 10:58
@IanBrown:
Ja eine gewisse Liebenswürdigkeit ist dabei. ;-)

Kurz zu den 2 Punkten:
Die CMS Umsätze mit Apple waren, wie dlg. schon erwähnte, als front-loaded angekündigt.

Die 1,5$-2,3$ beziehen sich ja auf das System (Adapter+Device). Zumindest dlg. hatte es als 2$ Chip verstanden. Bei Deinen vielen Postings finde ich nichts mehr. ;-)
Damit sind ja dann offensichtlich auch nur die asiatischen Hersteller gemeint, da Apple kein RapidCharge Kunde war. 15% Marktanteil über die nächsten Jahre!!! Was die 60% Marktanteil bei RapidCharge bedeutet haben, wissen wir ja.

Das Profitabilitätsziel mit 20%-25% muß sich erst einmal in den Zahlen andeuten. Dialog hat in den letzten Jahren viel angekündigt.

@dlg.:
zu 1) Guckst Du Folie 12
zu 2) Tolle Rechnung - 10mio zurückgekauft :-) Haben jetzt die 4mio Aktien einen Einfluß auf das KGV, oder nicht ? ;-) Ist das die Kunst des Weglassens. :-)
zu 4) D’accord
 

6054 Postings, 4165 Tage dlg....

 
  
    #33652
25.06.20 11:24
Ok, -wb-, dann wiederholen wir eben die Diskussion, die wir hier schon zig mal geführt haben. Dass gerade Du als Fakten-Liebhaber das ignorierst, erstaunt mich.

Du hast zwei identische Unternehmen, die jedes Jahr 5 Mio Aktien emittieren für die Vergütungsprogramme. Die Anzahl der ausstehenden Aktien entwickelt sich wie folgt:

Unternehmen A:
80/85/90/95/100 Mio Aktien

Unternehmen B:
80/85/90/95/100 Mio Aktien

Die Analysten wissen das und haben die stetig ansteigende Zahl an ausstehenden Aktien in ihren Modellen berücksichtigt. Jetzt kauft Unternehmen B aber 10 Mio Aktien in Jahr 2 zurück (Annahme: größtenteils durch eine Apple Kompensationszahlung). D.h. der Vergleich sieht wie folgt aus:

Unternehmen A:
80/85/90/95/100 Mio Aktien

Unternehmen B:
80/75/80/85/90 Mio Aktien

Du willst mir jetzt erklären, dass im Falle B der Rückkauf nichts gebracht hat, weil die Anzahl der Aktien ja trotzdem gestiegen ist. Wenn das Deine Rechnung und Überzeugung ist, dann musst Du das halt so glauben, ich tue es nicht. Ich habe eine Präferenz für Unternehmen B und sehe in der Tat eine positive Auswirkung der Aktienrückkäufe.


Danke für den Hinweis, dass auf S. 12 die Fußnote dann doch noch vorhanden ist – aber kreide mir bitte nicht die Fehler der IR an. Außerdem habe ich bereits mehrmals geschrieben, dass die 30-35% auf die 149 Mio und nicht auf die 315 Mio USD anzuwenden sind, was soll ich denn noch mehr schreiben?


Du bist für mich mittlerweile ein sehr gutes Beispiel für starken bias. Selbst als ich hier im letzten Jahr draußen war, habe ich die guten Zahlen von Dialog gelobt und eingestanden, dass ich zu negativ war und dass ich zu früh ausgestiegen bin. Dies sehe ich bei Dir nicht. Im März hast Du hier ein doomsday-Corona-Szenario erwartet; mittlerweile hatten wir eine starke 2Q-Guidance von Dialog gesehen, dazu noch die „positive Gewinnwarnung“ (Dialog sogar in 2Q und 3Q ein Corona-Gewinner) und klare Hinweise von Bagherli, dass man im Battery Management dreistelliges Mio-Umsatz-Potenzial sieht/hat. Der Kurs ist seitdem über 30% gegangen (verdoppelt seit dem Tief), aber Du mokierst Dich über „sehr schön“ Aussagen. Da ist in meinen Augen etwas Objektivität abhanden gekommen.  

812 Postings, 3453 Tage -wb--

 
  
    #33653
25.06.20 12:23
Bitte keine neue ARP Diskussion. Natürlich sind es heute 10mio Aktien weniger als ohne ARP.
Aber wenn Du die ganze Zeit auf der „günstigen“ KGV Bewertung rumreitest, dann kann man doch wohl erwarten, dass Du die neue um 4mio höhere Aktienzahl ab nächste Woche, die natürlich einen Einfluß auf das KGV hat, auch erwähnst. Damit sind die bisherigen KGV Prognosen Makulatur - sofern man die geglaubt hat. Dass der Trust JETZT aufgelöst wird war doch vorher nicht bekannt, oder ?

Ich kreide Dir auch keinen Fehler wegen der fehlenden Fußnote an. Du hast ja richtigerweise auf eien möglichen Fehler hingewiesen. Nur in Deiner Enleitung nimmst größtenteils den „Pusher“ Vorwurf gegen IanBrown zurück, was für mich ein wenig widersprüchlich klingt.

Bezüglich „starker Bias“:
Erstmal trenne ich die aktuelle Kursentwicklung von meiner Einschätzung zum Geschäftsmodell. Du hingegen benutzt scheinbar alte Hochs (49€ in 2018) als Referenz. Die Kursübertreibungen in beide Richtungen sind uns doch allen bekannt. Und WDI ist doch DAS Beipiel wie schnell es geht. Letzte Woche 100€, gerade eben 3-4€. Natürlich ist hier Betrug im Spiel. Trotzdem zeigt das doch wieder einmal, dass man sich das Geschäftsmodell und die Aussagen!!! genau anschauen sollte.
Und Dialog mit seinen interpretierbaren Aussagen hat doch in der Vergangeheit genug Beipiele geliefert.
Die Aussage zur operativen Marge beim BatteryManagement Chip vom CFO ist mE auch so ein Beipiel:
„And so we expect that battery management solution to be well within this range. And so that basically translates also to an operating margin of the 20 to 25%, which is in-line with our long term targets.“

Was bedeutet jetzt genau „translates also to“ verbunden mit dem Hinweis auf das „long term target“. Also irgendwann (vielleicht?). ;-). Das ist so wachsweich. Die Bruttomarge von 50-53% ist ja schön und gut, aber wenn das Volumen nicht stimmt wird das nix. Und das es hier mehrere Lösungen gibt (von 60ct bis 1$ je nach Funktionalität) lässt schon erahnen, dass auch mehr Supportaufwand (Kosten) nötig ist.  

812 Postings, 3453 Tage -wb-@dlg.: vergessen ;-)

 
  
    #33654
25.06.20 12:24

1753 Postings, 1693 Tage IanBrownabshcluss

 
  
    #33655
25.06.20 12:37

Was bedeutet jetzt genau „translates also to“ verbunden mit dem Hinweis auf das „long term target“. Also irgendwann (vielleicht?). ;-). Das ist so wachsweich. Die Bruttomarge von 50-53% ist ja schön und gut, aber wenn das Volumen nicht stimmt wird das nix. Und das es hier mehrere Lösungen gibt (von 60ct bis 1$ je nach Funktionalität) lässt schon erahnen, dass auch mehr Supportaufwand (Kosten) nötig ist.

Du stellst das Volumen in Frage? Naja es gibt Design Wíns mit den TOP5, Volumenfrage also beantwortet.

Im call wurde auch genannt, dass 2 der Top4 die high value Customized Lösung verwenden, sprich, über 2 Dollar. apple ist ja immer Customized, könnte also apple sein 

 

1753 Postings, 1693 Tage IanBrownabschluss abschluss

 
  
    #33656
25.06.20 12:40
Jalal lehnt sich da schon sehr weit aus dem Fenster, ich glaub ihm, für mich ist er eben kein Pusher oder Marketing CEO, er ist der real deal.  

6054 Postings, 4165 Tage dlg....

 
  
    #33657
25.06.20 13:38
Ich habe das Level von 49 Euro als Ausgangsbasis genommen (und bereits erklärt, dass es immer schwierig ist, einen konkreten Zeitpunkt für eine solche Analyse zu nehmen), weil das der Kurs war, bevor mit dem Bankhaus Lampe Design Out Bericht zum ersten mal dieses Risiko in den Kurs eingepreist wurde. Hatte also einen systematischen Hintergrund und nicht weil der Höchstkurs besser zu meiner Story passte.

Bei dem KGV machst Du mE einen handwerklichen Fehler. Das KGV springt doch nicht an einem Tag um 5%, nur weil an dem Tag 5% neue Aktien emittiert wurden. Erst recht nicht wenn ich vom 2021er KGV spreche. Dialog gewährt jedes Jahr vllt 3-4% der ausstehenden Aktien an die eigenen Mitarbeiter und kauft in ähnlicher Höhe zurück. Und die Aktien, die an die Mitarbeiter gegeben werden, können die entweder durch Käufe am Markt bedienen oder durch neue junge Aktien (der Dialog Trust besteht seit Okt 1998). Aber jetzt zu sagen, dass das KGV an einem Tag steigt weil der Trust für die nächsten Quartale neue Aktien braucht (ein Vorgang, der alle 1-2 Jahre passiert), ist genauso falsch zu sagen, dass an einem bestimmten Tag das KGV deutlich fällt, nur weil Dialog gerade die Aktien einzieht.

Da ich im Moment weder long noch short investiert bin, kann man mir mE schlecht einen bias vorwerfen. Ich argumentiere gegen Ians zu bullishe Aussagen genauso wie gegen Deine zu bearishen.

Letzter Punkt: versteht sich von selbst, dass ein CEO wenn er zB vom Jahr 2022 spricht, Begriff wie „Ranges“, translates to, long-term, probably, to be expected, etc. nutzt. Er kann schlecht schreiben „in 2022 we will sell 122.4m chips with an ASP of 0.78 USD and a gross margin of 51.7%“. Das hat er aber (richtigerweise) noch nie gemacht und in der Vergangenheit hat Dich das auch nicht gestört.  

1753 Postings, 1693 Tage IanBrownSO

 
  
    #33658
25.06.20 15:43
und jetzt formatier ich mal kurz diesen ganzen Thread hier:

Wenn ich mich recht erinnere, steht die Design In Phase fürs IPhone 2022 im q3 2020 an.

Also FALLS Energous da irgendwie beteiligt sein sollte, knallt der Kurs, ohne Nachrichten und KE die nächsten Wochen durch die Decke. falls nicht steht natürlich auch chapter 11 im raum.

 

851 Postings, 3975 Tage WesHardinKGV

 
  
    #33659
25.06.20 16:43
@wb meinte wohl den Gewinn pro Aktie (EPS), welcher sich natürlich verändert (verschlechtert).  

6054 Postings, 4165 Tage dlg....

 
  
    #33660
25.06.20 17:54
Wes, dass die Ausgabe von neuen Aktien für Vergütungszwecke das EpS verschlechtert, versteht sich doch von selbst. Kein disconnect hier mit Dir und/oder -wb-. Genauso wie es anders herum verbessert wird wenn man eigene Aktien zurückkauft.

Was ich nur sagen wollte: das passiert eben nicht an einem einzigen bestimmten Tag, also nicht an dem Tag an dem die neuen Aktien an den Trust emittiert werden und anders herum auch nicht an dem Tag, an dem Dialog zurückgekaufte Aktien endgültig einzieht. -wb- hatte mir ja indirekt vorgeworfen, ich hätte den abrupten 5% KGV Anstieg letzte Woche unterschlagen. Von der Bilanzierung her weiß ich nicht, ob die vom Trust (wird der konsolidiert?) gehaltenen Aktien sogar bei der Anzahl der ausstehenden Aktien abgezogen wird – das müsste ich mal nachschauen.

Nehmen wir mal an, dass von einem Unternehmen 100 Mio Aktien emittiert wurden, das Unternehmen jedes Jahr 2 Mio Aktien an die Mitarbeiter gewährt und jedes Jahr 3 Mio Aktien zurückkauft. Dann würde ich die Anzahl der Aktien für das EpS für die nächsten 4 Jahre wie folgt modellieren:

Aktuell: 100 Mio
Jahr1: 99 Mio
Jahr 2: 98 Mio
Jahr 3: 97 Mio
Jahr 4: 96 Mio

Und irgendwann in diesen vier Jahren wird das Unternehmen 2 x 4 Mio Aktien an den Trust emittieren und 2 x 6 Mio Aktien endgültig einziehen. Das bedeutet aber nicht, dass es an diesen vier Stichtagen einen KGV-Sprung in die eine oder andere Richtung gibt.  

812 Postings, 3453 Tage -wb--

 
  
    #33661
25.06.20 18:28
@WesHardin:
Danke, aber ich denke das hat dlg. verstanden. Ich habe nochmal nachgeschaut. 2017 wurden zuletzt 3mio Aktien an den Markt gebracht. Trotzdem geht damit natürlich eine Verwässerung einher die man dann auch mal erwähnen kann - zumal die Volumen scheinbar größer werden. Die zweite Tranche des ARP läuft ja auch. Die ersten 654k Aktien hatte man noch zu 25,71€ gekauft. Dann kann man ja jetzt zu Höchstkursen Gas geben. Bei dem aktuellen Kursniveau kommen keine 2mio Stück dazu. ;-)  

@dlg.: Sehe gerade Deinen Beitrag. Im Bericht habe ich auch schon mal etwas von gemittelter Aktienzahl gelesen. Ich will das ja gar nicht ganz von der Hand weisen. Aber mit der „Voting Rights and Capital“ Meldung muß man doch von der neuen Anzahl ausgehen, oder ? Danke für die Erläuterungen.

Apropos Pleiten und kriminelle Vorstände (WDI). Habt Ihr schon gesehen, dass eine Kanzlei noch „Mitstreiter“ gegen Energous sucht. Hahahaha.

„The Law Offices of Frank R. Cruz Announces Investigation on Behalf of Energous Corporation Investors (WATT)
LOS ANGELES--(BUSINESS WIRE)--The Law Offices of Frank R. Cruz is investigating potential claims against the board of directors of Energous Corporation (“Energous” or the “Company”) (NASDAQ: WATT) concerning whether the board breached its fiduciary duties to shareholders.“
https://www.businesswire.com/news/home/...ruz-Announces-Investigation  

5651 Postings, 3338 Tage JacktheRipp....

 
  
    #33662
26.06.20 09:42
wie werden solche maßlosen Aktienoptionen eigentlich buchhalterisch bewertet.
Mal blöd gesagt: wenn Dialog höhere Gehälter und keine Optionen hätte, dann wären das ja Betriebsausgaben. Diese würden sich direkt in die Marge verrechnen ( also senken)
Wie werden jedoch diese geschenkten Aktienoptionen behandelt ?

Ganz unabhängig von der Diskussion mit ARP usw.
Diese immensen Aktiengeschenke gehen mir bei Dialog schon immer auf den Keks.
In solch einem extremen Verhältnis (Mitarbeiteraktien zu Gesamtzahl Aktien) ist das sicherlich beispiellos in der Branche.  

6054 Postings, 4165 Tage dlg....

 
  
    #33663
1
26.06.20 09:51
Danke, -wb-, für Deine Rückmeldung gestern. Ich habe noch mal im Jahresbericht nachgeschaut – weil es mich selber interessiert hat und nicht weil es mir um das „Recht haben“ ging; will ja auch weiter dazulernen.

Also im Jahresbericht 2019 auf S. 142 steht die detaillierte Berechnung der Earnings per share und der folgende Text (bin leider zu blöd Screenshots einzustellen):

„Diluted earnings per share amounts are calculated by dividing the profit attributable to holders of ordinary shares in the Company by the weighted average number of ordinary shares outstanding during the year plus the weighted average number of ordinary shares that would be issued if all the securities or other contracts to issue ordinary shares were exercised.“

Quelle: https://www.dialog-semiconductor.com/sites/.../annual_report_2019.pdf

Das wichtigste: aus der Berechnung wird ersichtlich, dass von den emittierten Aktien sowohl die zurückgekauften Aktien ALS AUCH die vom Trust gehaltenen Aktien abgezogen werden. D.h. durch den Vorgang letzte Woche ist zwar die Zahl der emittierten Aktien um 4 Mio angestiegen, aber gleichzeitig auch 4 Mio Aktien durch den Trust abgezogen worden, so dass sich die Zahl der ausstehenden Aktien in dieser logischen Sekunde nicht geändert haben.  

812 Postings, 3453 Tage -wb--

 
  
    #33664
26.06.20 10:55
@dlg.,
genau diese gewichtete durchschnittliche Aktienzahl hatte ich schon öfter mal gelesen. OK, das gehört dann zum verwässerten EPS und berücksichtigt wohl den Trust wenn ich den Part richtig verstehe „if all the securities or other contracts to issue ordinary shares were exercised.“

Da habe ich auch wieder einiges dazugelernt. Das verwässerte EPS ist dann also die maßgebliche Größe (auch für die KPIs, habe ich gesehen).

Aber trotzdem hat sich mE die Anzahl der ausstehenden Aktien geändert, da dieses ja auch mit der „Voting Rights“ Meldung so gesagt wird.
„the  Company's  total  issued  share  capital  (excluding shares held as treasury shares) consists of 72,651,305 shares“

Nur spielt das wohl für die EPS (KGV) Berechnung dann keine direkte Rolle, richtig ?

So wie ich das mit dem Ausgabe dieser Aktien verstehe, können die dann jetzt versilbert werden, richtig ? Oder waren die das evtl. schon vorher und werden jetzt nur in die entsprechenden Mitarbeiter/Management Depots eingebucht ?

Interessant hier mal die Zusammenhänge zu verstehen!  

812 Postings, 3453 Tage -wb--

 
  
    #33665
26.06.20 11:02
Nochmal aufgreifend zum Kommentar von @JacktheRipp.

Diese 4mio Aktien in 3 Jahren entsprechen jetzt 160mio€ => 53,3mio€/Jahr (letzte Trust Auflösung wie gestern beschrieben 2017). Die Frage der Verhältnismäßigkeit ist durchaus berechtigt. 2017: 3mio Aktien, 2020: 4mioAktien, 202x: 4+x mio Aktien ?  

5651 Postings, 3338 Tage JacktheRipp...

 
  
    #33666
26.06.20 11:24
wenn ich mich nicht täusche, dann war Dialogs Ebit 2019 bei 324 mio Euro (und das war diesbezüglich ein überragendes Jahr).
Wenn ich jetzt mal in Gedanken die 53,3 mio Euro (Mittelwert) abziehe, dann kommen lediglich noch knapp 270 mio Euro heraus. Das macht einen Unterschied von fast 20 % aus.
Cashflow könnte man ja in Gedanken ebenfalls abziehen ..

Der Bagherli ist schon ein Fuchs ;-)  

6054 Postings, 4165 Tage dlg....

 
  
    #33667
2
26.06.20 12:10
Jack, jede Aktie, Option oder andere Form eines auf der Aktie basierenden Awards, die Dialog seinen Mitarbeitern gewährt, wird bei Dialog durch die GuV gezogen. Es ist also nicht so, dass man hier quasi „goodies“ außerhalb der GuV/Bilanz an die Mitarbeiter verteilt zu Lasten der Aktionäre.

Du musst Dir das so vorstellen, dass Dialog den Mitarbeitern eine Aktie gewährt, sagen wir mal bei 40 Euro, und die Mitarbeiter diese Aktie dann in vier Jahren geliefert bekommen und dann verkaufen können. Dialog würde dann jedes Jahr 10 Euro als Personalaufwand durch die GuV ziehen.

Dem steht aber kein Cash-Ausfluss gegenüber, da man ja nichts an den Mitarbeiter gezahlt hat. Dafür muss Dialog aber auch die Aktien besorgen für die Mitarbeiter und hat in der Theorie zwei Möglichkeiten:

a) Die kaufen die Aktien am Markt und haben dann einen Cash Outflow, aber keine Verwässerung
b) Die emittieren neue Aktien, kein Cash Outflow, aber dafür Verwässerung (Dialog Variante)


@-wb-, richtig, man sollte sich definitiv an die verwässerte Zahl an Aktien halten und damit an das „schlechtere“ EpS. Ich krame mal in meinem alten Uni-Wissen und hoffe, dass ich die Systematik noch drauf habe:

- Dialog Kurs bei 40 Euro
- Dialog gewährt seinen MA 1 Mio Optionen mit einem Strike von 20 Euro
- Bilanzierung unterstellt nun, dass die 1 Mio Optionen ausgeübt werden, Dialog fließen 20 Mio Strike Price zu
- Bilanzierung unterstellt, dass von diesen 20 Mio Zufluss eigene Aktien gekauft werden
- Dialog könnte also 0,5 Mio Aktien beim aktuellen Kurs zurückkaufen
- Ergo: 1 Mio neue Aktien durch die Optionsausübung abzüglich 0,5 Mio Rückkäufe = Verwässerung von 0,5 Mio Aktien
- Je höher der Kurs von Dialog steigt, desto höher die Verwässerung


Ob das nun ein steigender Trend mit den Aktien ist (von 3 auf 4 auf 4,x) kann man mE nicht sagen. Es könnte auch sein, dass Dialog seine Mitarbeiter mehr in Aktien und weniger in Cash bezahlt, dass man in der Vergangenheit Halteprämien in Aktien ausgesprochen hat im Rahmen des Apple Themas oder dass der Dialog Trust sich für einen längeren Zeitraum eindecken will.

Wo ich natürlich bei Dir bin: diese Vergütungsprogramme, die in einem exzessiven Maße natürlich die Aktionäre belasten, dürfen nicht ausufern. Da hatte Dialog in der Vergangenheit von der HV schon mal einen Schuss vor den Bug bekommen.  

812 Postings, 3453 Tage -wb--

 
  
    #33668
26.06.20 15:45
@dlg.:
Danke!

Ich muß doch mal kurz abschweifen - sorry - habe gerade Dein Posting im WDI Forum gesehen. Wenn die Abfrage der Banksalden die Aufgabe von Praktikanten ist, dann wundert mich nichts mehr.

Die LVs haben angeblich 1mrd gemacht - laut FT. WDI war wohl für die der Jackpot. Die werden wohl auch genug woanders verloren haben. ;-)

Wer Anfang letzter Woche im WDI Forum geschriebene hätte: Nächste Woche ist der Kurs unter dem von Energous, der wäre wohl gesteinigt worden.
Wer hätte gedacht, dass WDI vor Energous pleite ist ? Nichts ist unmöglich!

Es ist wie immer. Es muß erst richtig knallen - egal ob Bilanzbetrug im Dax Unternehmen oder Corona Hotspot in der Fleischfabrik. Mal schauen was man daraus alles lernt.

Ob der Anwalt dem Rizzone vors Schienbein treten kann ? ;-)  

851 Postings, 3975 Tage WesHardin@dlg

 
  
    #33669
26.06.20 15:50
Ich habe so gut wie keine Ahnung von Bilanzregeln, aber ich bin mir nicht sicher, ob deine Überlegungen wirklich stimmen. Es muss doch einen Grund haben, warum ein Treuhänder eingeschaltet wird. Organisatorisch wäre es problemlos möglich, eigene Aktien zu emittieren oder zu kaufen und diese Programme direkt über die Personalabteilung laufen zu lassen. Warum dieser Umweg, der ja wahrscheinlich auch nicht billig ist? Wäre es möglich, dass dadurch die Aktien mit all ihren Schwankungen bilanziell nicht berücksichtigt werden müssen?

Der "Schuss vor den Bug" betraf nach meiner Erinnerung das Optionsprogramm für die Directors (Aufsichtsräte). Eine ziemliche Dreistigkeit und in Deutschland sogar verboten. Das Programm für die MA und Chefs wurde durchgewinkt, allerdings mit jeder Menge Gegenstimmen.

 

851 Postings, 3975 Tage WesHardinWDI

 
  
    #33670
26.06.20 16:13
Nachdem ich hier gelesen habe, dass sich einige von hier auch dort tummeln, habe ich auch mal in das Hauptforum reingeschaut. Wahnsinn! Dort hagelt es Beiträge, so schnell kann man gar nicht lesen. Und das asoziale Subjekt, welches uns hier früher heimgesucht hat, mischt dort fröhlich mit den  original gleichen Sprüchen wie damals mit.  

1753 Postings, 1693 Tage IanBrownwdi

 
  
    #33671
26.06.20 17:03
ich hab nie im wdi forum gelesen aber die haben alle Warnzeichen an der Wand in den wind geschrieben.

Es ist grad so als würd ich behaupten, Energous käme ins übernächste iphone obwohl jb sagt, da is nix am horizont! Wär ich WDIlike Anleger könnte ich natürlich behaupten, JB macht Energous schlecht, um sie sich spöter billig einverleiben zu können höhö  

1753 Postings, 1693 Tage IanBrownwb

 
  
    #33672
26.06.20 17:12
man könnte auch sagen ich hab mit meinen energous aktien millionen wdi anleger outperformed  

6054 Postings, 4165 Tage dlg....

 
  
    #33673
26.06.20 17:34
Wes, ich kann mir nicht vorstellen, dass das bilanzielle Gründe hat. Alles was in eigenen Aktien passiert, geht nicht durch die GuV, sprich: es gibt keine Gewinne oder Verluste wenn sich der Kurs bewegt (zu historischen Kursen bewertet). Das spielt sich alles nur im EK ab. Und da der Trust zu 100% konsolidiert wird, werden die Dialog Aktien, die der Trust hält, genauso behandelt als würde Dialog die Aktien selber halten.

Ich vermute mal, dass diese Konstruktion mit dem Trust auch deshalb besteht, weil Dialog eben nicht jeden Monat eine neue Meldung über eine neue Gesamtzahl an Aktien herausbringen will nur weil Max Mustermann Optionen ausgeübt hat. Dann lieber einmal 4 Mio an den Trust und der kümmert sich die nächsten Jahre darum. Dazu verstehe ich das so im GB, dass der Trust die Stimmrecht ausüben darf, Dialog dürfte das mE nicht. Und dann gibt es vllt noch steuerliche Gründe für so eine Konstruktion.


@-wb-, ich habe als Praktikant damals die Bescheinigungen nur angefragt, geprüft haben diese Bescheinigungen natürlich die Experten (die kamen auch erst nach dem Ende meines Praktikums). Und wie geschrieben, das ist vllt 15 Jahre her, vllt macht das mittlerweile der Partner :-)

Ganz Deiner Meinung was Deine Aussage „Es ist wie immer. Es muß erst richtig knallen - egal ob Bilanzbetrug im Dax Unternehmen oder Corona Hotspot in der Fleischfabrik. Mal schauen was man daraus alles lernt.“ betrifft.  

5651 Postings, 3338 Tage JacktheRipp....

 
  
    #33674
26.06.20 19:09
@dlg : bezüglich Deines Schlussabsatzes: Was leitet man daraus ab, um zukünftig Fälle a‘ la Wirecard zu vermeiden ?
Da sollte erst mal das komplette System entschlüsselt werden !
Und zwar das Gesamtsystem einschließlich Medien/LVs und Betrugssystem !

Wäre unter Umständen auch viel früher aufgedeckt worden, wenn nicht das Ganze so pervide von den LVs finanziell ausgeschlachtet worden wäre.
Das mit der BaFin (anfangs klar auf der Seite von Wirecard) kann ich mir nur erklären, dass der ehemalige Geheimdienst-Detektiv klare Beweise für eine Zusammenarbeit der Medien mit den LVs hatte, die rechtlich jedoch nicht verwertet werden konnten, weil die Telefonmitschnitte illegal waren !

Das Betrugsnest umfasst folglich das komplette System Medien/LVs/Vorstand Wirecard/Wirecard.

Ich hoffe sehr, im Sinne von uns allen, dass jeder von den Beteilgten extrem hart bestraft wird.
Sämtliche Medien-Aufarbeitungen kamen immer zu strategisch relevanten Zeitpunkten. Neutraler Journalismus hätte niemals solche Zeitpunkte abgewartet.

Die haben mit ganz großer Wahrscheinlichkeit alle eine Rolle bei diesem Betrugsskandal gespielt. Es gibt keine Helden, sondern ausschließlich Täter in der Geschichte !!
Siehe übrigens auch gestern bei AMS. Man hätte mehrere Wochen/Monate Zeit gehabt, solch eine Meldung zu bringen (Handelsblatt), man wartet jedoch auf den Tag derBondsemission ;-)
Das ist ein korruptes Gesamtsystem, welches man mit maximaler Gewalt eliminieren muss.

Auch die Freiheit der Medien muss notfalls eingeschränkt werden, um solche gigantischen Betrügereien zu verhindern.  

6054 Postings, 4165 Tage dlg....

 
  
    #33675
27.06.20 08:45
Jack, wir diskutieren ja nun schon seit über zehn Jahren in diesen Foren, aber manchmal kommen da von Dir Klopfer, die ich gar nicht glauben kann…Dein obiges Posting kann ich mir nur erklären, dass es noch über 30 Grad waren, Du noch kein Abendessen zu Dir genommen hattest und Dir nach dem elften Aperol leider niemand das Handy weggenommen hat :-)

Wir reden über den Fall Wirecard und Du kommst an mit einer Medienschelte?!? Ist das wirklich ernst von Dir gemeint?? NACHDEM was da passiert ist?

Kurz zur Erinnerung:
Wirecard-Management: hat die Aktionäre betrogen
Wirecard-AR: hat versagt in der Kontrolle
EY: hat zehn Jahre lang den Betrug nicht mitbekommen
KPMG: 40 Prüfer, 7 Monate, konnten den Betrug auch nicht direkt nachweisen
Deutsche Fonds: Deka, Union, DWS: haben versagt & bullishe Signale gesendet
Sell-Side-Analysten: völlig versagt, 90% auf Buy gewesen
BaFin: Totalausfall, Shorts verboten, die falschen untersucht, lahmer Haufen

Keiner, aber keiner auch der obigen Gruppen hat dem (Klein-)aktionär in irgendeiner Weise geholfen, die Verluste zu begrenzen. Es gab genau zwei Gruppen, die geholfen haben und die Aufdeckung vorangetrieben haben: a) die Medien und b) die LVs (natürlich im Eigeninteresse), die signalisiert haben, dass hier etwas nicht in Ordnung sein könnte. Und Deine Ableitung aus der Causa Wirecard ist, dass auch die Medien/LVs „Täter“ sind, Teil des Betrugsnest bzw. des korrupten Gesamtsystems? Mon dieu!!!

Das Manager-Magazin hatte schon vor zig Jahren vom Wirecard Cash gesprochen, wer auf die FT gehört hat, hätte bei Kursen von 130 Euro verkaufen können. WiWo, Handelsblatt, Süddeutsche, Spiegel – all die haben über die Auffälligkeiten bei Wirecard berichtet und eine Warnung nach der anderen gegeben. Selbst wenn man nur auf den letzten WiWo-Bericht über den Treuhänder gehört hätte, dann hätte man bei über 100 Euro rausgehen können. Mir persönlich haben die ganzen Presse-Berichte dahingehend geholfen, dass ich WDI sehr gering gewichtet habe – als DAX-Wert hätten die bei mir eine wesentlich höhere Gewichtung bekommen und es wäre teurer geworden.

Wir müssten den Journalisten eigentlich unheimlich dankbar sein, dass die einen guten Job gemacht haben, dass die investigativ vor Ort waren (FT auf den Philippinen), dass die konsequent weitergearbeitet haben. Aber was passiert(e): die wurden angegriffen, im WDI-Forum hat jeder Foristi sämtliche Abos gekündigt („ich informiere mich jetzt nur noch im Forum“), die wurden beleidigt & beschattet, Gewalt angedroht, hatten die BaFin am Hals, wurden verklagt, etc.


Und übrigens gilt das nicht nur für Wirecard. Als das Nikkei-Magazin damals vom Dialog Main PMIC Design Out berichtete, konnte man die Aktie noch für über 30 Euro verkaufen. Du, lieber Jack, hast damals wie ein Rohrspatz auf die Medien (Nikkei aber auch dt. Medien) geschimpft und hast mit Deinen „never ever ein Design Out“-Reden den Weg bis zu den 12 Euro mitgemacht. Das gleiche wie oben: die Presse hätte Dir geholfen, aber Du schimpfst auf die.


Zu Deinem dritten Beispiel AMS: vorgestern noch von AMS die Nachricht, dass sie von keiner Untersuchung wissen. Gestern wurde zurückgerudert und bestätigt, dass es doch Untersuchungen gibt; der Hinweis dabei „es wird nicht gegen die Gesellschaft ermittelt“…ach! Natürlich werden gegen Einzelpersonen ermittelt, gegen wen denn sonst? Also auch hier: die Geschichte vom Handelsblatt hat seine Berechtigung. Und Du machst, wie in jedem guten Forum, eine Verschwörungstheorie in Bezug auf das Timing auf, in dem Du glaubst, dass das Handelsblatt die Bond-Emission torpedieren will. Warum sollten die denn das tun, was haben die davon? Ein Journalist wird seine Story bringen wenn er sie zusammengetragen hat, ansonsten besteht doch die Gefahr, dass jemand anders die vor ihm bringt. Oder aber jemand von Osram wollte die Bond-Emission torpedieren und hat den Hinweis daher erst kürzlich gegeben. Aber zu unterstellen, dass das HB diese Geschichte seit Wochen in der Schublade hat und die dann absichtlich am Donnerstag platziert ist doch Murks!


Zusammenfassend: solche Postings wie von Dir habe ich in den letzten Monaten zu Tausenden im WDI-Forum gelesen. Aber dass so ein Posting von Dir eine Stunde nach der AMS-Bestätigung, 7 Tage nach Wirecard und 2 Jahre nach Dialog Design Out kommt, ist für mich Wahnsinn. Also entweder war das ganze Posting von Dir zu 100% Ironie, die ich nicht aufgeschnappt habe (mea culpa vorab“), oder ich biete Dir die Aperol-Variante – aber falls beides nicht zutrifft hast Du ziemlich konsterniert zurückgelassen!  

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