+ + Wir haben ÖL Peak + +


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Neuester Beitrag: 06.02.23 12:28
Eröffnet am:31.10.07 22:43von: biomuellAnzahl Beiträge:5.873
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844 Postings, 6076 Tage Hartmut1967Mal wieder sachliches

 
  
    #3326
1
24.10.08 17:19
Leonardo Maugeri ist Group Senior Vice President, Corporate Strategies, Eni Spa, Rom, Italien.
Hatte ich schonmal erwähnt, welcher genau wie ich die Probleme mehr in Sachen Investitionen als in dem schon endenden Stoff sehen.
Das Wochenende naht, mal Stoff zum lesen.
Er geht in vielen Punkten sowohl auf die Panik in Sachen Peak Oil als auch auf die wichtigste Grundlage der Peak Oil Theorie die Hubbertskurve ein.
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Öl: Falscher Alarm – Warum das Zeitalter des Öls noch längst nicht vorüber ist
(Artikel aus „SCIENCE“ vom 21.05.2004)
Leonardo Maugeri
Im Anschluss an den ersten Weltkrieg wurden die USA von Vorhersagen erschüttert, die darauf verwiesen, dass die heimischen Ölvorräte bald zur Neige gehen würden. Wie auch einige andere Kritiker, verbreitete sogar der Vorsitzende des US Geological Survey Instituts (USGS) im Jahr 1919 eine Art Endzeitstimmung, indem er behauptete: „Die Erdölvorräte des Landes werden innerhalb von 9 Jahren aufgebraucht sein!“ (1). Präsident Coolidge begegnete der wachsenden Hysterie, indem er 1924 das Federal Oil Conservation Board einrichtete, um Gesetzesvorlagen ausarbeiten zu lassen, mit denen sich die nationalen Ölvorkommen schützen ließen. Nachdem die britische Kriegsflotte 1914 von Kohle auf Öl umgerüstet worden war, befürchtete man auch in Großbritannien, dass das Öl knapp werden könnte und verstärkte die Präsenz am Persischen Golf. Diese durch Hysterie gekennzeichneten Zyklen wechselten sich ab mit Zeiten, in denen geradezu eine Goldgräberstimmung auf dem Ölmarkt herrschte. Somit ist es also nicht verwunderlich, dass eine neue Welle von Untergangsszenarien, die eine unmittelbar bevorstehende Ölknappheit voraussagen, mehr und mehr Gehör findet.
Die schlimmste Auswirkung der immer wiederkehrenden Ölpanik ist darin zu sehen, dass sie die politischen Kreise im Westen zu einer Art Ölimperialismus getrieben hat, der darauf abzielt, direkt oder indirekt Kontrolle über Regionen zu erlangen, in denen Öl gefördert wird. Der Welt geht das Öl aber gar nicht aus; die Katastrophenszenarien schaffen es nicht, die komplexe Realität abzubilden, in der wir auch zukünftig auf ausreichende vorhandene Ölreserven vertrauen können.
Das gegenwärtig vorliegende Modell an Untergangsszenarien geht auf K. M. Hubbert (5) zurück. Das Modell ist konzeptionell einfach, basiert allerdings auf mehreren Annahmen. Die erste Annahme geht davon aus, dass die geologische Struktur unseres Planeten bekannt und umfassend erforscht ist, so dass die Entdeckung bisher unbekannter Ölvorkommen höchst unwahrscheinlich erscheint. Die zweite Annahme besagt, dass die Ölproduktion dem aus der Statistik bekannten Zentralen Grenzwertsatz folgt; dadurch entfallen die Schwierigkeiten, die sich aus der unbekannten Verteilung und Förderung aus tausenden Ölfeldern und der Ungewissheit über zukünftige Ölfunde ergeben. Es gilt dann, dass die Summe einer großen Anzahl von unbekannten Variablen einer normalen Verteilung folgt und somit glockenförmig verläuft (siehe Abb. unten).
Abb.: Hubbert-Kurve
Bei Null startend, steigt die Förderung bis zu einem Spitzenwert an, bei dem die Hälfte der abbaubaren Vorkommen erschöpft ist (midpoint depletion – Maximum der Förderung). Danach verringert sich die Förderung irreversibel in demselben Maße, mit dem sie auch gestiegen ist. Die Fläche unterhalb der Kurve zeigt die kumulative Förderung eines Ölfeldes oder die in ihm vorhandenen „ultimativ abbaubaren Ressourcen (URR)“ sowie die entsprechende Zeitspanne.  

Um die URR-Vorkommen der Erde vorherzusagen, muss man also die weltweiten Fördermengen, die Entwicklungen bei neuen Ölfunden und die geologischen Daten kennen. Im Jahr 1956 machte Hubbert eine genaue Voraussage über die maximale Ölförderung in den USA (Lower 48 – USA ohne Alaska und Hawaii).
Die Hubbert-Kurve ist allerdings ungeeignet, die komplexen und dynamische Eigenarten der Ölförderung und die in der Welt vorhandenen Reserven abzubilden, weil diese ein Ergebnis eines statischen Modells sind, welches ein nicht zu rechtfertigendes Ausmaß an Vertrauen in die Geologie setzt und technologische Entwicklungen sowie Kosten/Preis-Funktionen unberücksichtigt lässt. Der mit diesem Modell erzielte Erfolg bei der Vorhersage der Maximalförderung in den USA hängt mit den besonderen Eigenheiten dieser Region zusammen, welche eine der am besten erforschten und am intensivsten ausgebeuteten Förderregionen der Welt ist. Für andere Felder gilt die gleichmäßige Glockenkurve nicht, sondern ein Verlauf mit zum Teil erheblichen Schwankungen (siehe Abb. unten).
Abb.: Historisches Verhaltensmuster der Erdölförderung in Ägypten (16)
Unter Einsatz verschiedener Varainten der Hubbert-Kurve haben mehrere Geologen in den letzten 20 Jahren Vorhersagen getroffen, die auf eine unmittelbar bevorstehende Ölknappheit verwiesen, die jedoch sämtlich im Nachhinein revidiert werden mussten. Die bedeutendste dieser Vorhersagen ist die von D. Campbell, mit der er vorhersagte, dass 1989 das Jahr mit der größten Förderung sein würde (6). Die Schätzungen sind immer wieder nach oben korrigiert worden (siehe Aufstellung unten).
SELECTED UPWARD REVISIONS IN PETROLEUM URR ESTIMATES
Petroleum URR (Bbl) (year)
Hubbert Campbell USGS)
1350 (1969) 1578 (1989) 1796 (1987)
2000 (1973) 1650 (1990) 2079 (1991)
1750 (1995) 2272 (1994)
1800 (1996) 3021 (2000)
1950 (2002)


Abb.: Ausgewählte Korrekturen (Mengensteigerung) der Schätzungen von URR-Ölvorkommen  

Bevor wir uns der Ist-Situation eingehender widmen, müssen wir noch einige Punkte klären, so z.B. die Frage nach der Unterscheidung zwischen „Ressourcen“ und „Reserven“. Der erste Begriff beschreibt die physikalische Gesamtmenge eines Minerals, ohne ihm einen wirtschaftlichen Wert beizumessen oder eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit seines Abbaus zu treffen. Anders ausgedrückt, es können hier große Mengen vorhanden sein, die niemals Verwendung finden werden, da ihr Abbau zu kostspielig oder unmöglich ist; als Beispiel möge hier das in den Ozeanen sehr fein verteilte Gold dienen. Der Begriff „Reserven“ – ebenso wie der Begriff „abbaubare Ressourcen“ – beinhaltet eine wirtschaftliche Bewertung der Möglichkeit, einen Teil der insgesamt vorhandenen Ressourcen abzubauen. Im Ölgeschäft existieren darüber hinaus noch weitere Definitionen, von denen der Begriff „nachgewiesene Reserven“ der wichtigste ist, da er diejenigen Reserven beschreibt, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt unter Einsatz der verfügbaren Technologien und angesichts des momentanen Bedarfs wirtschaftlich gefördert und vertrieben werden können. Nahezu alle Schätzungen der weltweiten Ölvorkommen (URR), einschließlich derjenigen, die auf die o.g. Untergangsszenarien verweisen, lassen die Vorkommen an sogenannten unkonventionellen Ölen unberücksichtigt – wie z.B. die kanadischen Ölsande sowie die Schweröle aus Venezuela und Russland – obwohl diese Ressourcen in riesigen Mengen verfügbar sind und die Förderkosten immer weiter fallen.
Obwohl Kohlenwasserstoffe unwiderlegbar endlich sind, wissen wir nicht genau, wie endlich. Öl findet sich in porösen unterirdischen Felsformationen, was die Vorhersage darüber so schwierig macht, wie viel Öl dort genau vorrätig ist und welcher Anteil sich davon wirtschaftlich fördern lässt. Einige Gegenden sind immer noch relativ unerforscht oder nur mangelhaft untersucht. Darüber hinaus erweitern wir durch die Ölförderung signifikant unsere Kenntnisse über die dort vorhandenen unterirdischen Ölvorkommen.
So wurde z.B. das Kern River Ölfeld in Kalifornien im Jahre 1899 entdeckt. 1942 durchgeführte Berechnungen sagten aus, dass noch 54 Millionen Barrel verfügbar wären. Allerdings betrugen die „verbleibenden“ Reserven 1942, ... „[43] Jahre nach Aufnahme der Förderung, 54 Millionen Barrel. In den folgenden [44] Jahren wurden nicht 54 sondern 736 Millionen Barrel gefördert, und im Jahr 1986 betrugen die „verbleibenden“ Reserven immer noch weitere 970 Millionen Barrel. Das Ölfeld hatte sich nicht verändert, wohl aber unsere Kenntnisse darüber...(7). Dies ist nur einer von unzähligen Fällen, die sich in der einschlägigen Literatur finden lassen, und die belegen, dass sich Ölreserven durch ein hohes Maß an Dynamik auszeichnen. Wie Klett und Schmoker kürzlich belegt haben, erhöhte sich die geschätzte Menge der Ölvorkommen in 186 bekannten Riesenölfeldern auf der Welt [> 0,5 Milliarden (109) Barrel (BbL), entdeckt vor 1981] von 617 auf 777 Bbl ohne Neufunde (8). In der Tat haben viele Studien das Phänomen des „Reservenwachstums“ belegen können, d.h. dass die zusätzlichen Mengen an nachgewiesenen Reserven größer sind als die subtrahierten“ (8). Grundlage hierfür sind 4 fundamentale Elemente: Technologie, Preis, politische Entscheidungen und bessere Kenntnisse über die vorhandenen Ölfelder – wobei sich diese Kenntnisse nur durch effektive und intensive Bohrtätigkeiten erwerben lassen.
Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Lassen Sie uns dafür einmal einen Blick auf die neueste Boomregion im Ölgeschäft werfen – Kasachstan und sein riesiges Kashagan Ölfeld. Geologische Gutachten über die Region um Kashagan (dem Kazakh-Sockel im nördlichen Kaspischen Meer) lagen zwar schon seit Jahrzehnten vor, aber sie deuteten allerdings das Vorhandensein von Kohlenwasserstoffen nur an. Nachdem die ersten geologischen Gutachten in der zweiten Hälfte der 90er Jahre durch internationale Ölgesellschaften erstellt worden waren, ging man davon aus, dass in dieser Region zwischen 2 und 4 Bbl vorhanden sein könnten. Nach Durchführung von 2 Explorations- und 2 weiteren Bewertungsbohrungen im Kashagan-Feld wurden die offiziellen Schätzungen auf ein Volumen von zwischen 7 und 9 Bbl an abbaubaren Reserven nach oben korrigiert. Im Februar 2004 hingegen, nach 4 weiteren Explorationsbohrungen, lagen die neuen Schätzungen bei 13 Bbl. Und selbst dies ist nur der Anfang, denn wir sprechen von einem  

Gebiet mit einer Größe von 5.500 qkm, und da stellen 6 Explorationsbohrungen nur einen bescheidenen Indikator für das zukünftige Potential dar. Bleibt hinzuzufügen, dass viele andere Ölfelder (u.a. Kairan, Aktote und Kalamkas), die über ähnliche geologische Strukturen wie Kashagan verfügen, in dieser Region erst noch zur Exploration anstehen.
Dank neuer Entwicklungen auf den Gebieten Technologie und Bohrtechnik sowie dank verbesserter Ausbeutequoten haben sich die Kosten für das Suchen und Entwickeln von Lagerstätten pro Barrel Öläquivalent (boe) in den letzten 20 Jahren entscheidend verringert; ausgehend von einem Durchschnittswert von ca. 21 $ zwischen 1979 und 1981 sanken diese Kosten auf weniger als 6 $ im Zeitraum 1997 – 1999 (Basis Dollarkurs 2001)(9). Gleichzeitig erhöhte sich die Ausbeutequote von ca. 22 % im Jahr 1980 auf den heutigen Wert von 35 %. All diese Faktoren erklären, warum der Zeitraum, über den wir die Weltölreserven nutzen können (gemessen als das Verhältnis zwischen den nachgewiesenen Reserven und der gegenwärtigen Förderung) sich konstant verbessert hat: ausgehend von 20 Jahren im Jahr 1948, über 35 Jahre 1975 bis hin zu ca. 40 Jahren im Jahr 2003. Heute sind sich alle wichtigen Experten einig, dass die weltweit vorhandenen nachgewiesenen Reserven mehr als 1 Billion (1012) Barrel betragen, während der jährliche Verbrauch bei ungefähr 28 Milliarden Barrel liegt (10 – 13). Insgesamt verfügt die Welt über mehr als 3 Billionen Barrel an abbaubaren Ölressourcen (14).
Kritische Stimmen könnten an diesem Punkt anmerken, dass neue Funde nur ein Viertel des jährlichen Verbrauchs (eine rückläufige Entwicklung, die zur Mitte der 60er Jahre einsetzte) ersetzen, und dass der Anstieg der Reserven im Wesentlichen durch die nach oben korrigierte Bewertung der bestehenden Vorräte resultiert. Das wahre Problem liegt allerdings in der Tatsache begründet, dass weder die wichtigsten Ölförderländer noch die börsennotierten Ölgesellschaften daran interessiert sind, in umfangreiche und kostspielige Explorationsmaßnahmen zu investieren. Die Länder mit den größten Ölvorkommen haben ihre Investitionen in den letzten 20 Jahren heruntergefahren; vornehmlich aus der Sorge, dass die Schaffung von permanenten Überkapazitäten eine weitere Krise wie die im Jahre 1986 (als der Ölpreis auf unter 10 $/barrel abstürzte) auslösen könnte. Tatsache ist auch, dass Länder wie Saudi Arabien oder Irak (die zusammen mehr als 35% der weltweiten nachgewiesenen Reserven besitzen) ihr Öl nur aus einigen alten Ölfeldern fördern, obwohl sie jeweils mehr als 50 neue Ölfelder entdeckt aber noch nicht entwickelt haben. Darüber hinaus sind die Technologien und Methoden, die in den Ländern zum Einsatz kommen, die für ausländische Investoren noch verschlossen sind, meistens überholt.
Darüber hinaus haben sich die börsennotierten Ölgesellschaften in ihrem Expansionsdrang in den letzten 20 Jahren mit zwei großen Problemen auseinandersetzen müssen: Zum einen mit der Tatsache, dass die größten und billigsten Ölreserven, nämlich die am Persischen Golf, für ausländische Investitionen nicht zugänglich sind. Zum anderen sehen sie sich den Forderungen der Finanzmärkte konfrontiert, die seit Jahren Unternehmen dazu drängen unrealistische, kurzfristig erzielte Ergebnisse zu liefern, die mit den langfristig angelegten Investitionen im Ölgeschäft nicht vereinbar sind. Dies hat bereits private Investoren dazu gezwungen, Investitionsmöglichkeiten auszuschlagen, die im Normalfall als wirtschaftlich erfolg versprechend gelten würden. Dieser durch die Finanzmärkte ausgeübte Druck erklärt zum Teil auch, warum in der letzten Zeit einige Ölgesellschaften den Umfang ihrer nachgewiesenen Reserven nach unten korrigiert haben, wobei der Supermulti Shell den Anfang mit seinen erheblichen Korrekturen machte (15). Es stimmt allerdings nicht, dass das britisch-niederländische Unternehmen Teile seiner Ressourcen verloren hat. Das hier gezeichnete Bild hat nichts mit einer Knappheit an Erdöl zu tun.
Das Zeitalter der Kohle begann, als die rückläufigen Vorräte an Holz in Großbritannien den Holzpreis in die Höhe trieben. Zwei Jahrhunderte später löste das Öl die Kohle als „König der Energieträger“ ab, und zwar dank der Tatsache, dass es sich bequem und flexibel für die unterschiedlichsten Anwendungen einsetzen ließ; dies bedeutet aber nicht, dass die  

Kohlevorräte aufgebraucht gewesen wären und Kohle knapp geworden wäre. Die Ablösung des Öls ist lediglich eine Frage der Kosten und der Nachfrage durch die Gesellschaft, nicht eine Frage der Knappheit an Öl. Wenn wir jetzt einen falschen Alarm hinsichtlich der Verfügbarkeit von Öl auslösen, wird das lediglich dazu führen, dass eine völlig falsche Vorstellung über die Sicherheit der Ölvorräte und deren Kontrolle bestehen bleibt, die bereits jetzt in der öffentlichen Meinung der westlichen Welt fest verankert ist – eine Vorstellung, die historisch gesehen unweigerlich zu einer Vielzahl von schlechten politischen Entscheidungen geführt hat.
Literaturverweise und Anmerkungen
          §1. D. Yergin, The Prize: The Epic Quest for Oil, Money, and Power (Simon & Schuster, New York, 1991), p. 194.
          §2. "The end of the oil age," The Economist, 23 October 2003, pp. 11, 61-63.
          §3. D. Goodstein, Out of Gas--The End of the Age of Oil (Norton, New York, 2004).
          §4. Deutsche Bank, "Hubbert's pique," Global Energy Wire, June 2003.
          §5. K. M. Hubbert, "Nuclear energy and the fossil fuels," in Drilling and Production Practice series (American Petroleum Institute, Washington, DC, 1956).
          §6. C. Campbell, Oil Price Leap in the Early Nineties (Noroil, Kingston-upon-Thames, UK, 1989).
          §7. M. Adelman, The Genie Out of the Bottle (MIT Press, Cambridge, MA, 1995).
          §8. T. R. Klett, J. W. Schmoker, AAPG Memoir No. 78, 107 (2003).
          §9. International Energy Agency, World Energy Outlook 2001 Insights (Organization for Economic Cooperation and Development/IEA, Paris, France, 2001).
          §10. Oil Gas J. (December 2002).
          §11. Eni--World Oil and Gas Review (May 2003).
          §12. BP's Statistical Review of World Energy 2003 (British Petroleum, London, June 2003).
          §13. World Oil (August 2003).
          §14. USGS, World Petroleum Assessment 2000 (USGS, Washington, DC, 2000).
          §15. PIW (Petrol. Intell. Wkly.), 19 January 2004.
          §16. M. A. Adelman, M. C. Lynch, Natural Gas Supply to 2100 (International Gas Union, Hoersholm, Denmark, 2002).

Der Autor ist Group Senior Vice President, Corporate Strategies, Eni Spa, Rom, Italien.
 

844 Postings, 6076 Tage Hartmut1967Grafiken....

 
  
    #3327
24.10.08 17:23

2110 Postings, 5989 Tage Biomüllwie naiv sind manche hier

 
  
    #3328
2
24.10.08 19:35
und wie schwer von Begriff sind hier eigentlich ein paar S.........n ??

FAKTEN sind folgende:

1)  irgendwann wird es ein PEAK OIL geben = höchste jemals erreichte globale Ölförderung

2) wir haben ein grundsätzliches GEOLOGISCHES LIMIT (ausser jene Schnappsnasen, die auf eine abiotische Ölentstehung zählen). Die Menschen werden nicht mehr produzieren können als auf der Erde vorhanden ist.

3) Selbstverständlich wird die Menschheit NICHT alles Öl aus der Erde herausholen können, weil IRGENDWANN wird die Ölförderung so TEUER werden, dass es schlicht UNWIRTSCHAFTLICH sein wird, noch weiter Öl zu produzieren. Man kann dann immer noch argumentieren "Ist alles nur eine Frage der Investitionen". Theoretisch richtig - praktisch BULLSHIT, weil irgendwann (wann auch immer) werden e-cars (oder Öffis) den Verbrennungsmotor verdrängt haben, irgendwann wird man Öl zum Heizen selbst für die Russen unwirtchaftlich geworden sein - und zwar BEVOR alles Öl dieser Welt verbraucht sein wird.

4) Für die Frage nach Wann PEAK OIL ? ist folgende FRAGE relevant:  WANN sind die geologischen Limits erreicht, welche zukünftige Investitionen UNWIRTSCHAFTLICH werden lassen, ganz einfach deshalb weil verglichen mit den Kosten (Exploration, Entwicklung, Produktion)  ALTERNATIVEN ökonomischer werden.

Vertreter der PEAK OIL Methodologie gehen davon aus, dass etwa 7 Billionen Barrel Öl (vielleicht mehr)auf der Erde VORHANDEN SIND, aber dass die Menschheit aber bei etwa 2 Bio Barrel, Benzin/Diesel nicht mehr für den Individualverkehr verwenden wird, weil dann die Produktion von Öl so teuer geworden sein wird, dass sie es ökonomisch nicht mehr konkurrenzfähig sein wird bzw. für die Massen einfach nicht mehr leistbar sein wird. Man wird dannach noch vermutlich auf Jahrzehnte weiter Kerosin für den (dann eingeschränkten Flugverkerkehr verwenden) und Diesel in der Landwirtschaft (schwere Maschinen).  JA - noch mindest 5 Billionen Öl werden wohl noch in der Erde schlummern, wenn wir dem Verbrennungsmotor adieu gesagt haben (je früher umso besser). Aber nicht weil wir allo so ökologisch geworden werden, sondern weil es schicht unrentabel sein wird.  

Wer den scharfen Anstieg der Ölförderkosten der letzten Jahre mitbekommen hat, mag erkennen, dass wir uns darauf zubewegen, dass Alternativen konkurrenzfähig werden. Dann zu argumentieren, ist nur eine Frage der Investitionen ist DUMMSINN, denn die Investitionskosten sind eine Folge der Beschaffenheit, der Geologie der potentiell auszubeutenden Ölfelder. Es ist also primär eine Frage der Geologie und erst in Folge (!), zugegeben ebenfalls entscheindend: eine Frage der Wirtschaftlichkeit, der Invesitionskosten.  

Es wird wohl noch Jahre NACH Peak OIl Leute geben, die sagen werden: "Ich hatte recht, es gibt noch genügend ÖL, sogar mehr als wir schon verbraucht haben - nur ist eben unwirtschaftlich zu fördern"  = Bullshit weil es nicht mehr relevant sein wird für Art wie wir heute Öl verwenden.

Aufmerksame Leser werden sich nun fragen, wie man auf die  2 Bio Barrel kommt. Nein, dass ist keine Schätzung, sondern eine Kalkulation nach der Linearisierug von Hubbert  - und wer sich damit nicht ausseinandersetzt, wir beim Thema PEAK OIL, weiter und weiter auf der Stelle treten und KEINEN SCHRITT weiter kommen.  

2110 Postings, 5989 Tage BiomüllPS: man schätzt

 
  
    #3329
24.10.08 19:58
dass die Menschen bisher etwa 1 Bio Barrel verbrannt haben. Heisst, es gibt noch mindest 6 (oder mehr)Billionen  Barrel Öls.

Vertreter der PEAK OIL Methodologie behaupten auch nie, dass bald die Ölquellen versiegen werden, aber : siehe vorheriges Posting,  

858 Postings, 5880 Tage B.HeliosÖlpreis - Was wird denn da eingepreist ?

 
  
    #3330
3
25.10.08 00:04
Ölpreis - Was wird denn da eingepreist ?
Datum 24.10.2008 - Uhrzeit 23:00 (©GodmodeTrader)

Wird eine Weltwirtschaftskrise eingepreist ?  Oder steht der Ölpreis deshalb so stark unter Abgabedruck, weil fortlaufend größere Hedgefunds zwangsliquidiert werden ?  Wahrscheinlich ist es ein ganzer Mix von Ursachen, der für den Crash im Ölpreis verantwortlich ist.

Wenn in den Medien vom Ölpreis die Rede ist, dann ist damit das Leichtöl, man sagt auch Rohöl (Crude Oil) gemeint.

Öl wird an den Terminmärkten über Futures gehandelt.

Die wichtigsten Rohöl-Kontrakte sind:

1.) Brent Crude Oil: Rohöl aus der Nordsee (Brent Ölfeld). Wichtigste Rohölsorte für Europa und so genannte „Benchmark“ für den Ölhandel. Die Nordseesorte wird weltweit an folgenden Börsen gehandelt: Intercontinetal Exchange (ICE, ehemalige IPE), New York Mercantile Exchange (NYMEX) und an Spotmärkten wie New York und Rotterdam.

Light Sweet Crude Oil: Oberbegriff für eine Reihe von Ölsorten mit einem Schwefelgehalt von maximal 0,42 Prozent. Sorten sind unter anderem: West Texas Intermediate, Oklahoma Sweet und New Mexican Sweet.

2.) WTI Light Sweet Crude Oil: West Texas Intermediate (WTI) ist auch bekannt als Texas Sweet Light. Diese Sorte wird als Basiswert für Rohölkontrakte an der New York Mercantile Exchange verwandt und fungiert als US-Öl-Benchmark. WTI hat eine höhere Qualität, enthält zirka 0,24 Prozent Schwefel und ist somit „süßer“ als Brent. Gewonnen wird WTI im Mittleren Westen der USA und in der Golf-Region.

Professionelle Marktteilnehmer handeln Öl direkt an den Terminbörsen mit Futures. Im Retailmarkt (Privatanleger) werden Zertifikate oder CFDs für den Handel von Öl eingesetzt. Sowohl auf Brent Öl als auch WTI Light Sweet Crude Oil (US Leichtöl) gibt es eine wohlsortierte Palette an Zertifikaten.

Auf GodmodeTrader.de werten wir sowohl das europäische Brent Öl als auch das US-amerikanische WTI Light Sweet Crude Oil charttechnisch aus.

Im Folgenden die Analysenserie zum US Ölpreis (WTI)

Börse: NYMEX in USD / Kursstand: 64,87 $ pro Barrel  

Man muß sich wirklich fragen, welches konjunkturelles Scenario durch die anhaltend einbrechenden Ölpreisnotierungen eingepreist wird. Die OPEC hat in ihrer Sitzung heute eine Kürzung der Fördermenge um 1,5 Millionen Barrel je Tag beschlossen, das Kartell dreht also an Angebotsseite, um eine Preisstabilisierung zu erreichen. Eine solche ist aber nicht eingetreten. Um über 4% fällt der Preis alleine auch am heutigen Tag.

Wird hier tatsächlich eine größere Rezession eingepreist ?  Die Deutsche Bank erwartet zumindest eine Rezession, die das Wirtschaftswachstum der Industrienationen auf den niedrigsten Stand seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 führen dürfte.

Oder sehen wir derzeit im Ölpreis nach der Übertreibung bis Juli dieses Jahres eine Untertreibung, die insbesondere durch Zwangsabwicklungen von Hedgefunds verstärkt wird ?  Dieser Effekt ist bekannt. Woche für Woche erreichen uns Nachrichten, wonach ein weiterer milliardenschwerer Hedgefunds in Positionsschieflage geraten sei.

Was die Charttechnik anbelangt, passen wir sukzessive die Korrektur-Kursziele nach unten an.   Das bisher genannte 60 $ Kursziel kann nun ebenfalls angepaßt werden.  Angesichts der Vehemenz des Abverkaufs, angesichts der Tatsache, dass in dieser Woche eine wichtige Aufwärtstrendlinie direkt ohne Pullback gebrochen wurde und angesichts der Tatsache, dass der US-Dollar immer explosiver aufwertet, gehen wir mittlerweile davon aus, dass der Ölpreis bis 50 $ pro Barrel abfallen kann.  Im Bereich von 50 $ liegt das markante Tief der Aufwärtsbewegung seit Anfang 2007.

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844 Postings, 6076 Tage Hartmut19673328 Bio

 
  
    #3331
27.10.08 13:28
Das klingt irgendwie so wie: Wir hatten irgendwann ein Peak Oil aber es hat niemanden interesiert weil da Öl als Hauptenergieträger schon lange Geschichte war.
Zurück zu deinem Anfangsposting, Peak Oil mit den verherenden Folgen für den Menschen und dem Eintrittszeitraum irgendwo zwischen 2006 bis 2011.  

2110 Postings, 5989 Tage Biomüllkanadische Teersande + Brasiliens "wunderfelder"

 
  
    #3332
27.10.08 15:45
demnach könnte sich die Entwicklung der "Brasilianischen Wunderfelder" um 10 Jahre verzögern. Ebenso könnte die weitere Entwicklung der kanadischen Teersande gestoppt werden.

Die Auswirkungen von Peak Oil  waren bereits im nun zu Ende gegangenen Wirtschaftszyklus enorm:   Da das Crude angebot seit May 2005 nicht mehr nenneswert gesteigert konnte, musste der Markt die Balance über den Preis finden: der Preis stieg solange bis er gemeinsam mit der Kreditkrise zum Einbruch der Weltwirtschaft führte und dann in folge desssen zu einer Nachfrage-Destruktion.

Solange die Nachfrage stärker als das Angebot (PEAK Oil fällt), ist Peak Oil nun weniger relevant. Aber nur Schnappsnasen denken nicht über die aktuelle Krise hinaus, dass sich irgendwann wieder die Weltwirtschaft erholen wird, die Nachfrage nach Öl wieder steigen wird, dass wir dann als Folge von (PEAK OIL > hoher preis 147 US > Nachfragedestruktion > Einbrechende Investitionen bei gleichzeitig alternden langsam versiegenden Ölfeldern, Peak Oil eben) noch früher an das globale Limit der Produktion  kommen werden.

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Investment in new production

Hardly a day goes by without a report that investment in new oil production projects is being delayed, postponed or cancelled. A combination of falling oil prices, declining demand, the unavailability of loans, and fears of a global economic meltdown are more than enough to stop many projects.
Most at risk are those projects with high capital costs per barrel of production such as upgraders for the Alberta oil-sands and deep-water oil fields. Last week two major oil-sand producers announced or hinted at postponements of multi-billion dollar projects. Even Brazil, which had been talking about starting projects from new deep-water discoveries in the next one to four years, is now talking delays of a decade or more.
In the US, plans for an $800 million coal-to-liquids plant have been delayed by capital shortages as has a carbon capture project. In addition to the major projects, hundreds of small producers have been forced to the sidelines for lack of financing.
Even the ultra-conservative Saudis seem to be running into financial troubles as oil prices plummet. Last week King Abdullah was reassuring his people by saying, “Citizens should be sure that the country is moving calmly and all the coming days will be happiness and prosperity."
The slowdown in new oil production projects will obviously have a profound effect on rates of oil production in coming years. The world is still producing about 85 million b/d which will drop by 3-4 million b/d each year unless an equivalent amount of new production offsets the decline.
It will be several years before cancelled or delayed projects fully impact the world’s capacity to produce oil. Unless demand for oil is devastated by severe and lengthy economic setbacks, these delays are almost certain to have a major impact on the availability and price of oil with the next five years.  

13011 Postings, 7201 Tage Woodstoresagen wir mal so....bio

 
  
    #3333
27.10.08 15:51
Also ich denke schon darüber hinaus,
a b e r

die letzte Krise begann 1929 fan ihren Höhepunkt zwischen
1931-1933 und war erst 1945 zu ende....das sind 16 Jahre!!!

Wird's nur halb so schlimm, verschiebt sich Peak Oil mindest
um diesen Zeitraum + die Zeit, die es an "Entwicklung"
verliert + den Entwicklungserfolg, der in dieser Zeit erfolgt!
Ist meine Theorie...und ganz ehrlich...ich hoffe ich übertreibe
was das Ausmaß der Krise betrifft!

2110 Postings, 5989 Tage BiomüllNichts tun heisst MINUS 3-4 Mio Barrel jedes jahr

 
  
    #3334
27.10.08 15:53
"The world is still producing about 85 million b/d which will drop by 3-4 million b/d each year unless an equivalent amount of new production offsets the decline."

Nun man wird keinesfalls ALLE Projekte stoppen, aber besonders und gerade jene (teueren) Bereiche, aus denen in den letzten Jahren MASSGEBLICH  die Verluste der alterndenden konventionellen Ölfelder ausgeglichen werden konnten. Da nun gerade diese Kompensation wegbrechen dürfte, könnte es passieren, dass sich die OPEC  -  anders noch als in den 80er und 90er Jahren (damals waren neue projekte ebenfalls überwiegend "konventionellen Charakters") - gar nicht grossartig den Kopf zerbrechen wird müssen über Förderkürzungen, denn die bestehenden Ölfelder fallen bereits ohnehin mit fast  5 % ihrer jährlichen Produktion.

Das gilt umso mehr falls die russischen Förderraten weiter sinken werden wie seit etwa September 2007 (decline begann > 6 Monate VOR dem Preis peak).
 

4 Postings, 5865 Tage CangrandeBeiträge von "biomuell"

 
  
    #3335
28.10.08 13:11
"Biomüll", Sie sind der (beinahe) einzige Gerechte, der zwar die Welt auch nicht retten wird, um dessentwillen ich mich aber jedenfalls hier in diesem Forum angemeldet habe (obwohl kein Shareholder usw. - aber immerhin sind wir alle ja Stakeholder).

Die Informationsfülle und Eindringlichkeit Ihrer Beiträge ist phantastisch (auch wenn ich nur einige davon lesen und die auch nur überfliegen konnte).

Ich fürchte nur, dass Ihre Informationen in diesem Rahmen kaum eine größere Wirkung entfalten werden, denn den Forenteilnehmern hier geht es (übrigens durchaus legitim) anscheinend größtenteils um Tradingchancen. Die werden aber durch das zu erwartende oder schon eingetretene Ölfördermaximum keineswegs beeinträchtigt; eher im Gegenteil.


Insbesondere imponiert mir (und hat mich hergegoogelt) Ihr "P. S." zum Beitrag Nr. 3245:
"... vorläufiger Preispeak, unwinding, aktuelle Geldmangel  schließen PEAK OIL nicht aus ..... -  im Gegenteil die letzten Jahre sprechen eher FÜR ein Peak Oil Szenario in diesen Jahren:   der Ölpreis ist solange gestiegen bis der daraus resultierende Schaden Wirtschaft und Konsument schwer geschädigt hat - auch in Europa und anderswo, wo der Durchschnittskonsument kein verschuldeter (US) Karto(o)nhäuslbauer ist."

Im Gegensatz zur Publizistenherde und zum Volk, wo hauptsächlich die "Giertheorie" zur (Schein)erklärung herhalten muss (und bestenfalls finanzpolitische Fehler der US-Notenbank und mangelnde Kontrolle, die zwar beide real sind, aber nicht die Letztursache der Krise aufdecken) verorten Sie die Ursache der aktuellen Finanzkrise in der geologischen Rohstoffknappheit, welche die Märkte in den letzten Jahren erstmals eingepreist (wenngleich jetzt kurzfristig wieder vergessen) haben.

Daraus folgt natürlich auch, dass keine Geldpolitik und kein Konjunkturprogramm, kein Friedman-Bernanke-Hubschrauber und keine Kredite für oder Geschenke an Automobilfirmen uns mittelfristig aus dem Jammertal herausholen können: wir werden nur immer tiefer reinrutschen.
Ihre Hoffnung auf Substitutionsmöglichkeiten in Ehren, aber ich glaube auch deshalb nicht daran, weil sie z. B. für die Photovoltaik irgendwo auch Bunt- und Seltenmetalle brauchen (zumindest der Gerüstrahmen und die Leitungen bestehen jedenfalls nicht aus Silikon; auch im Produktionsprozess wird man Maschinen benötigen, die nicht nur aus Eisen bestehen usw.).
Selbst wenn da ein Durchbruch der Forschung/Technologie käme: irgendwo erwischt uns die Rohstoffknappheit immer (und höchstwahrscheinlich bereits in den nächsten 10 oder 20 Jahren) - und wenn es beim Phosphatdünger ist.


Leider kann man Sie nicht anmailen; falls Sie irgendwo eine Webseite oder einen Blog haben, wäre ich für einen entsprechenden Hinweis dankbar.
 

4 Postings, 5865 Tage CangrandeBeiträge von "biomuell"

 
  
    #3336
1
28.10.08 13:11
"Biomüll", Sie sind der (beinahe) einzige Gerechte, der zwar die Welt auch nicht retten wird, um dessentwillen ich mich aber jedenfalls hier in diesem Forum angemeldet habe (obwohl kein Shareholder usw. - aber immerhin sind wir alle ja Stakeholder).

Die Informationsfülle und Eindringlichkeit Ihrer Beiträge ist phantastisch (auch wenn ich nur einige davon lesen und die auch nur überfliegen konnte).

Ich fürchte nur, dass Ihre Informationen in diesem Rahmen kaum eine größere Wirkung entfalten werden, denn den Forenteilnehmern hier geht es (übrigens durchaus legitim) anscheinend größtenteils um Tradingchancen. Die werden aber durch das zu erwartende oder schon eingetretene Ölfördermaximum keineswegs beeinträchtigt; eher im Gegenteil.


Insbesondere imponiert mir (und hat mich hergegoogelt) Ihr "P. S." zum Beitrag Nr. 3245:
"... vorläufiger Preispeak, unwinding, aktuelle Geldmangel  schließen PEAK OIL nicht aus ..... -  im Gegenteil die letzten Jahre sprechen eher FÜR ein Peak Oil Szenario in diesen Jahren:   der Ölpreis ist solange gestiegen bis der daraus resultierende Schaden Wirtschaft und Konsument schwer geschädigt hat - auch in Europa und anderswo, wo der Durchschnittskonsument kein verschuldeter (US) Karto(o)nhäuslbauer ist."

Im Gegensatz zur Publizistenherde und zum Volk, wo hauptsächlich die "Giertheorie" zur (Schein)erklärung herhalten muss (und bestenfalls finanzpolitische Fehler der US-Notenbank und mangelnde Kontrolle, die zwar beide real sind, aber nicht die Letztursache der Krise aufdecken) verorten Sie die Ursache der aktuellen Finanzkrise in der geologischen Rohstoffknappheit, welche die Märkte in den letzten Jahren erstmals eingepreist (wenngleich jetzt kurzfristig wieder vergessen) haben.

Daraus folgt natürlich auch, dass keine Geldpolitik und kein Konjunkturprogramm, kein Friedman-Bernanke-Hubschrauber und keine Kredite für oder Geschenke an Automobilfirmen uns mittelfristig aus dem Jammertal herausholen können: wir werden nur immer tiefer reinrutschen.
Ihre Hoffnung auf Substitutionsmöglichkeiten in Ehren, aber ich glaube auch deshalb nicht daran, weil sie z. B. für die Photovoltaik irgendwo auch Bunt- und Seltenmetalle brauchen (zumindest der Gerüstrahmen und die Leitungen bestehen jedenfalls nicht aus Silikon; auch im Produktionsprozess wird man Maschinen benötigen, die nicht nur aus Eisen bestehen usw.).
Selbst wenn da ein Durchbruch der Forschung/Technologie käme: irgendwo erwischt uns die Rohstoffknappheit immer (und höchstwahrscheinlich bereits in den nächsten 10 oder 20 Jahren) - und wenn es beim Phosphatdünger ist.


Leider kann man Sie nicht anmailen; falls Sie irgendwo eine Webseite oder einen Blog haben, wäre ich für einen entsprechenden Hinweis dankbar.
 

4 Postings, 5865 Tage CangrandeNachtrag

 
  
    #3337
2
28.10.08 13:30
Sorry für das Doppelposting; finde leider die Löschfunktion nicht. Vielleicht ist der Moderator so freundlich und löscht eines.

Im übrigen hier noch 2 Links zu meinen o. a. Ausführungen:

"Economy Shows Signs of Strain From Oil Prices" berichtete die New York Times schon im August 2005 (http://www.nytimes.com/2005/08/17/business/17oil.html) und über
"Oil, House Prices, Credit? Three parts of the same story" (http://www.theoildrum.com/node/4673) schreibt Phil Hart on October 27, 2008 im "Oildrum".  

12 Postings, 5961 Tage greeneeeSagt mir lieber ...

 
  
    #3338
28.10.08 13:52
wie ich einen guten long auf brent finde, und vor allem, was heißt "währungsgesichert".  Z.B.
Heißt das, dass ich dann auf die Vorteile des steigenden Euro (gegen den Dollar) verzichten muss, weil 1:1 abgerechnet wird?  

858 Postings, 5880 Tage B.HeliosAuf lange Sicht dürften die Preise aber steigen

 
  
    #3339
2
28.10.08 13:58
28. Oktober 2008, 13:26 Uhr
TROTZ PREISVERFALL
Ölkonzern BP verbucht Rekordgewinn

Der Ölpreis fällt und fällt - und BP verdient dennoch prächtig: Um satte 148 Prozent steigerte der Ölkonzern sein Ergebnis im dritten Quartal. Verbraucher können dennoch hoffen: Der niedrige Preis wird sie nach Aussagen von Experten stark entlasten.

London/Berlin - Der Verfall des Ölpreises macht BP nichts aus: Der britische Konzern steigerte sein Ergebnis für die drei Monate Juli bis September um 148 Prozent auf den Rekordwert 10,03 Milliarden Euro. Zum Anfang des Vierteljahrs hatte der Ölpreis mit 147 Dollar je Barrel seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Gegen Ende des dritten Quartals wurde das Barrel mit 102 Dollar gehandelt, bevor der Preis auf derzeit unter 65 Dollar gesunken war.

BP Öltanks: 19 Milliarden Entlastung für Verbraucher
AP

BP Öltanks: 19 Milliarden Entlastung für Verbraucher
Experten erwarten, dass der Ölpreis zumindest kurzfristig weiter unter Druck bleibt. Ursache für den Preisrutsch beim Öl ist die Angst vor einer weltweiten Rezession und einem damit verbundenen Rückgang der Nachfrage.

Ohne Sondereinnahmen erwirtschaftete BP dennoch einen Gewinn von 8,9 Milliarden Dollar und damit fast zwei Milliarden Dollar mehr als an den Märkten erwartet. BP führte dies unter anderem auf Produktionssteigerungen zurück. Dazu habe die Plattform Thunder Horse im Golf von Mexiko den stärksten Beitrag geleistet. "Die Leistung der Quelle ist beeindruckend", sagte ein BP-Sprecher. Die BP-Aktie legte nach Vorlage der Zahlen zu Handelsbeginn mehr als sieben Prozent zu.

Die Folgen des gesunkenen Ölpreises werden sich schon bald auf die Bundesreplik durchschlagen: Verbraucher, Unternehmen und Staat werden nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) um einen zweistelligen Milliardenbetrag entlastet. "Der Höhenflug des Ölpreises hat die Volkswirtschaft im ersten Halbjahr etwa 19 Milliarden Euro gekostet - das ist auch die ungefähre Größenordnung, um die sie jetzt wieder entlastet wird", sagte die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert. Der Preisrutsch habe einen positiven Effekt für die Konjunktur. "Das ist Geld, das den Verbrauchern für den Konsum und der Industrie für Investitionen zur Verfügung steht."

Eine Prognose zur kurzfristigen Entwicklung ist Kemfert zufolge wegen der Finanzkrise schwierig. "In turbulenten Zeiten ist alles möglich." Auf lange Sicht dürften die Preise aber steigen, da ab 2025 mit einem deutlichen Rückgang der Ölvorräte gerechnet werden müsse.

"Gasversorger sollten Tarife nicht erhöhen"

Die Gasversorger forderte die DIW-Expertin dazu auf, ihre Tarife nicht wie geplant zu erhöhen. "Es ergibt keinen Sinn, die Preise jetzt zu erhöhen, um sie dann wieder zu senken." Die Gaspreise sind in Deutschland an den Ölpreis gekoppelt und folgen dessen Entwicklung mit rund halbjähriger Verzögerung.

Vertreter der Gaswirtschaft hatten deshalb vergangene Woche in Aussicht gestellt, die geplanten Preiserhöhungen im Frühjahr 2009 wieder zurückzunehmen. Auch Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) forderte, die bevorstehende Erhöhung mit den absehbaren Preisrückgängen zu verrechnen.

cvk/Reuters/dpa-AFX

2110 Postings, 5989 Tage Biomülldanke für die Blumen, aber

 
  
    #3340
4
28.10.08 14:21
ein paar Anmerkungen meinerseits.

"Sie die Ursache der aktuellen Finanzkrise in der geologischen Rohstoffknappheit". Cangrande

Meine Analysen beschäftigen fast ausschließlich zu Rohöl; Nicht einmal zu Erdgas kann ich mehr als nur eine 0815-Meinung abgeben, geschweige denn zu anderen Rohstoffen. Insgesamt aber gelten folgenden Umstände auch für andere Rohstoffe:

- Die einfacher zu findenden und zu billiger zu fördernden Rohstoffvorkommen wurden/werden zuerst abgebaut. Das kann man sicher zu Rohlöl, Kupfer und auch Gold sagen.

- wenn die Weltwirtschaft mit 2,2 Milliarden Chinesen und Indern "an der Schwelle" zu mehr Wohlstand, gut läuft, dann steigt die Nachfrage nach Rohstoffen deutlich stärker als noch in den 90er Jahren.

Diese Umstände sehe ich aber NICHT als Ursache für die aktuelle Finanzkrise an. Dafür mache ich in erster Linie zu lange zu niedrige Zinsen (besonders in den USA) und den darrauffolgenden Immo-Boom & Crash hauptverantwortlich, gepaart mit Gier und Unverantwortungslosigkeit einiger Bankmanager und dem Versagen der nationalen Aufsichtsorgane ("Freier Markt und Kapitalismus" - OHNE funktionierende Aufsicht hat seine Fratze gezeigt).

Das reale Wirtschaftswachstum der letzte Jahre von weltweit etwa 4 %, Europa weniger, USA teilweise mehr, China und andere Schwellenländer noch mehr, war begleitet von einem global  2-stelligen Geldmengenwachstum.

Diese Diskrepanz (Wachstum der Geldmenge  > viel stärker als > Wachstum der Realwirtschaft)  hat zu einer INFALTINONIERUNG aller Anlagen geführt, inklusive Rohstoffe und Rohöl. Letzteres spricht keineswegs gegen das aktuelle Peak Oil Szenario, denn eigentlich hätte man erwarten können, dass bei einer jährlich stetig 2-stellig steigenden Geldmenge und einem noch stärker steigenden Ölpreis auch das Rohölangebot wachsen würde - tat es aber seit May 2005 nicht mehr.

Irgendwann aber musste sich diese Diskrepanz (zwischen dem 2stelligen Wachstum der globalen Geldmenge und dem viel geringeren Wachstum der Realwirtschaft) aber "auflösen". Was wir nun erleben ist eine auch für die Realwirtschaft schmerzhafte deflationäre "Auflöung dieser Diskrepanz" (andere, korrekter meinen: "Deleverage").

Der stetig steigenden Ölpreis bis Juni 2008 war Ausdruck des seit May 2005 nicht mehr steigerbarem globalen  Rohölangebot (auf Level von 74-75 Mio Barrel täglich) also Ausdruck von Peak Oil UND Inflationierung aller Anlageklassen zugleich. Einige meinen nun, weil die "Blase" geplatzt wäre, wäre Peak Oil damit als Hirngespinst bewiesen. Das ist schlicht UNSCHLÜSSIG und offenbart mangelndes logisches Denken. Denn PEAK OIL und Inflationierung aller Anlageklassen schließen sich gegenseitig NICHT aus. Die 75 Mio Barrel Crude und 87 Mio Barrel total liquids sind auch im Juni 2008 als der Ölpreis bei über 140 USD lag VERBRANNT und nicht im Keller der Kleinanleger, der Pensionsfond oder der US Lager gehortet worden).

Der hohe Ölpreis (nicht Ursache der Finanzkrise) bis  2008 hat die INFLATIONSBLASE aller Anlagen - nur ein bisschen früher zum Platzen gebracht, in dem er Konsumente weltweit Kaufkraft stahl und Unternehmen (Auto, Flug, Transport, energielastige Unternehmen) hohe unvorhergesehene Kosten verursacht hat und damit der Wirtschaft schweren Schaden zugefügt hat.

Sogesehen ist der hohe Ölrpreis NICHT Ursache der Finanzkrise, aber MIT-Ursache der Wirtschaftskrise. Letztes (also Wirtschaftskrise) war absehbare Folge von PEAK OIL. Und das gleiche wird wiederzutreffen, wenn sich die Wirtschaft in wenigen Jahren wieder erholen wird - dann aber entsprechend PEAK OIL Theorie - FRÜHER im nächsten Wirtschaftszyklus, weil sich bis dahin die globale Förderkapazität VERRINGERT haben wird.

(PS: nicht zu vergessen: auch aktuell, nach dem "Platzen der Blase" befindet sich der nominale Ölpreis auf dem Level von 2007 = wirtschaftlichen Höhepunkt des zu ende gegangenen Wirtschaftszyklus).

Ich bin mir dessen zu 100% bewusst, dass Ariva NICHT das Forum ist und meine Art hier mit einigen umzugehen, nicht zielführend ist, Besserung oder Anregung zu bringen. Trotz aller Ernsthaftigkeit dieses Themas, bleibt Ariva für mich Unterhaltung und Info-quelle.  Vielleicht habe ich einiges Tages, ernsthafte Weltevrbesserungsabsichten. dan sicher in einem anderen Medium und auf andere Art und Weise.
Ariva bietet mir die Möglichkeit, zu schreiben, wann ich will und ich habe auch keine Verpflichtungen hier. Trotzdem danke für deine anerkennendes Posting.
 

2110 Postings, 5989 Tage Biomülldas tut eben allen Anlageklassen und

 
  
    #3341
28.10.08 14:55
der Realwirtschaft  weh -   unabhängig von Peak Oil  
Angehängte Grafik:
geldmenge_07-_2008.jpg
geldmenge_07-_2008.jpg

4 Postings, 5865 Tage Cangrande@biomuell: Ressourcenverknappung + Wirschaftskrise

 
  
    #3342
2
28.10.08 17:18
Habe Ihre Korrektur zur Kenntnis genommen und entsprechend in meinen Blott "Finanzmarktkrise, Finanzkrise, Wirtschaftskrise? Nein: Rohstoffkrise! Notenbanken, Geldpolitik und Konjunkturpakete sind deshalb am Ende" (http://beltwild.blogspot.com/2008/10/fin_28.html), wo ich unter anderem auch Sie 'verarbeitet' hatte, darauf hingewiesen.

Letztlich geht es mir - ebenso wie vermutlich Ihnen - aber ohnehin nicht um die Vergangenheit, sondern um die (Un-)Möglichkeiten der Zukunft.

MfG
Canabbaia  

7765 Postings, 6876 Tage polo10@biomüll

 
  
    #3343
2
28.10.08 20:04
Ich kann dir auf deine BM nicht antworten ... also lass es sein oder lass eine Diskussion zu.  

21 Postings, 5932 Tage peak14Russland & China: zwei Schwergewichte gehen mit Milliarden-Ölverträgen aufeinander zu

 
  
    #3344
2
29.10.08 09:46

Zwei der schwergewichtigsten Länder dieser Welt, Russland und China, gehen weiter aufeinander zu.

Der chinesische Premier Wen Jiabao, welcher sich seit Montag zu einem dreitägigen Besuch in Moskau aufhält, traf unter anderem mit seinem russischen Amtskollegen Premier Wladimir Putin zusammen. Dabei wurde hervorgehoben, dass sich die Beziehungen auf ein neues Niveau der strategischen Partnerschaft und des Vertrauens befänden.

 

Putin verwies darauf, dass beide Länder über erhebliche Reserven im wirtschaftlichen und humanitären Bereich besitzen. In diesem Jahr werden die Warenumsätze eine Rekordmarke von 50 Mrd. US Dollar erreichen und sich in der nächsten Zukunft bis in den Bereich von 80 Mrd. US Dollar bewegen, so Putin. Dabei seien vor allem die Energiewirtschaft, der Transport, das Bauwesen, der Umweltschutz sowie die Landwirtschaft Hauptbereiche der Zusammenarbeit. Wen Jiabao würdigte vor allem die vor 60 Jahren aufgenommenen diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Russland sei das erste Land gewesen, welches die Unabhängigkeit Chinas anerkannt hatte.

   

Dass die Beziehungen Früchte tragen, vor allem im Energiesektor, zeigte die Unterzeichnung eines langfristigen Liefervertrages.

 

Wie die Medien berichteten, handelt es sich dabei um ein Lieferabkommen für Öl aus Russland mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Laut Reuters soll in diesem Zeitraum 300 Mio. Tonnen Öl nach China geliefert werden. Dadurch würden etwa 4 Prozent des jährlichen Bedarfs Chinas, nach heutigem Stand, gedeckt werden. Dieser immer wieder verzögerte Vertrag soll laut Reuters ein Volumen zwischen 20 und 25 Mrd. US Dollar haben und ist damit der bisher größte Vertrag zwischen russischen und chinesischen Ölunternehmen, heißt es weiter.
Über einen entsprechenden Kredit werde noch verhandelt. Eine Einigung würde es den hoch verschuldeten russischen Firmen Rosneft und Transneft erlauben, ihren Finanzbedarf angesichts der Liquiditätskrise in Russland zu decken. Es wird berichtet, dass Rosneft allein drei Fünftel erhalten würde, während der staatliche Pipeline-Konzern Transneft die anderen zwei – Fünftel erhält. Rosneft selbst hatte vor vier Jahren von China einen 6 Mrd. US Dollar Kredit aufgenommen, um die Übernahme der in Konkurs gegangenen russischen Öl-Konzerns YUKOS finanzieren zu können. Damals kam es zu etlichen Auseinandersetzungen, denn Rosneft verpflichtete sich im Gegenzug per Bahn bis 2010 etwa 10 Mio. Tonnen Öl zu liefern. Hier kam es dann zu Konflikten, da das russische Unternehmen nicht mit den erzielten Preisen aus China zufrieden war.

   

Im Zusammenhang mit diesem gewaltigen Mega- Geschäft ist der Bau der Sibirien-Pazifik-Pipeline zu sehen, welche einen Abzweig nach China erhalten soll. Der Transneft Sprecher Igor Demin sagte dazu, dass sein Unternehmen und die China National Petroleum Corp (CNPC), Chinas größter staatlicher Ölkonzern und Muttergesellschaft der gelisteten PetroChina eine Einigung zum Bau getroffen haben. Die Pipeline soll mit Fertigstellung ein Tagesvolumen von 600.000 Barrel Öl bewältigen können.

 

Transneft, welche die Erdölleitung von Ostsibirien zum Stillen Ozean verlegt, hatte mit der chinesischen Erdölgesellschaft bereits im vergangenen Jahr den Vertrag über die Abzweigung der Pipeline nach China unterschrieben und die Machbarkeitsstudie vorgelegt. Nun wird es Realität. Laut diesem Vertrag, wird China die Kosten übernehmen und außerdem als Subunternehmen am Bau des Mittelabschnitts der Pipeline mitwirken.

   

Die Realisierung der Pipeline zur Küste des Pazifiks erstreckt sich über zwei Etappen. In der ersten Etappe wird der Strang Taischet - Skoworodino (2400 km) und ein Ölterminal an der Pazifikküste mit einer Durchlasskapazität von 30 Millionen Tonnen im Jahr, in der zweiten Etappe der Strang Skoworodino - Pazifikküste (im Raum von Nachodka) gebaut. Dazu kommt nun der Bau einer Abzweigung nach China. Die Kosten der Pipeline werden mit 14 Mrd. US Dollar beziffert.

   

Schaut man einmal in die Vergangenheit, dann dauert dieses Pipeline-Projekt zwischen Russland und China nun schon sieben Jahre an. Im August 2002 hatte Petrochina den Einstieg in das russische Pipeline-Projekt angekündigt. Damals war es noch der Konzern Yukos Oil , welcher als Partner gehandelt wurde. Vorbereitet wurde dieses Großprojekt aber bereits im Jahre 2001, als Putin und der damalige chinesische Premier Jiang Zemin zusammentrafen. Der Bau sollte danach bereits im dritten Quartal 2003 starten und 2005 mit der ersten Lieferung starten.

 

Das Vorhaben platzte dann Ende 2002. Ein Sprecher der staatlichen China National Petroleum Corp teilte damals mit, dass die Vorbereitungen für ein entsprechendes Abkommen noch nicht ausreichend seien. Mit der sich in 2004 anbahnenden Enteignung von Yukos Oil schwand auch die Chancen einer schnellen Lösung für China. Die staatliche Transneft machte sich damals für Japan stark. Auch Putins Besuch in China im Oktober 2004 brachte keine Einigung. Neben einigen Kooperationen und der gegenseitigen Anerkennung der Landesgrenzen, kam nicht Greifbares. Im wesentlichen Punkt blieb man sich uneinig. So sollte der Bau der Öl- und Gaspipeline von Sibirien in Richtung Japan und nicht nach China führen. Im März 2005 kam dann die Wende. Wen Jiabao gab bekannt, dass es zwischen China und Russland zu einer engeren Zusammenarbeit im Energiebereich kommt und die geplante Sibirien - Ölpipeline bevorzugt bis nach China gehen wird. Ein Jahr später wurde das bei einem Besuch von Putin in China bekräftigt und nimmt mit dem heutigen Tag endlich Formen an.

 

Die Vereinbarungen und Verträge sind eine hervorragende Win-Win-Situation und eine sehr gute Angleichung der Interessen von Russland und China, so Ron Smith, Chef-Analyst der Alfa Bank.

Quelle: http://www.emfis.de/global/global/nachrichten/...amp;cHash=036d0d7a11

 

7765 Postings, 6876 Tage polo10@biomüll

 
  
    #3345
3
29.10.08 10:42
Lass es doch endlich mit deinen BM gut sein, ja?  

3233 Postings, 7163 Tage DahinterschauerIEA bestätigt Biomüll bei Öl Peak

 
  
    #3346
2
29.10.08 13:50
Heute hat der IEA erklärt, daß es in der Ölförderunng ohne neue Investitionen in Milliardenhöhe eine Verminderung der Förderung um 9,1 % geben wird; ja selbst bei Vornahme dieser (immer teurer werdenden und damit die Förderkosten erhöhenden) Investitionen wird es einen Rückgang von 6,4 % geben.  

2110 Postings, 5989 Tage BiomüllIEA und WEO 2008

 
  
    #3347
2
29.10.08 14:31
Minus 9.1 % jährliche Förderung (ohne neue Investitionen) ist nicht zutreffend - zumindest NOCH nicht für 2008-2011.

Aktuell fällt die Förderung ALLER JETZT GERADE IN PRODUKTION befindlicher Quellen um 5 % pro Jahr (entspricht etwa der Ölproduktion des Irans), massgeblich verursacht durch die fallende Produktion der bestehenden alternden Gigantenfelder, die vor 30, 50 und 70 Jahren gefunden wurden und noch immer die Basis der aktuellen Produktion ausmachen.

Diese 4 % müssen jedes Jahr mit der Produktion aus zunehmend kleineren und immer teureren Feldern KOMPENSISERT werden.

Ein Fallen der jährlichen Ölförderung um 9,1 % jedes Jahr, würde uns binnen einiger Jahre in die Steinzeit zurückwerfen, so schnell können wir gar nicht substituieren. Das Risiko dafür steigt aber mit jedem Jahr, in welchem NICHT auf alternative Energien konzentriert wird  und der World Energy Outlook von 2008, der am 12 November kommen sollen, wird das DEUTLICHER ALS JEMALS zuvor ausrücken.  Wer nicht an eine Weltwirtschaftskrise wie 1929 ff glaubt, kann sich nun langsam auf Schnäppchenjagd machen..


 

2110 Postings, 5989 Tage BiomüllIEA: upcoming HORROR news ?!

 
  
    #3348
4
29.10.08 14:36
hier zitiert heute die Finacial Times den World Energy Outlook der IEA (der noch nicht veröffentlicht ist! veröffentlichung am 12 Nov!)  in der in der Tat die Rede davon ist:

World will struggle to meet oil demand
By Carola Hoyos and Javier Blas in London
Published: October 28 2008 23:32 | Last updated: October 28 2008 23:32
http://www.ft.com/cms/s/0/...dd-b4f5-000077b07658.html?nclick_check=1

Output from the world’s oilfields is declining faster than previously thought, the first authoritative public study of the biggest fields shows.

Without extra investment to raise production, the natural annual rate of output decline is 9.1 per cent, the International Energy Agency says in its annual report, the World Energy Outlook, a draft of which has been obtained by the Financial Times.....



 

2337 Postings, 6130 Tage rogersDer jetzige

 
  
    #3349
4
29.10.08 14:47
Ölpreis ist langfristig auf jeden Fall ein Schnäppchen. Das Problem aber ist, dass jeder Spekulant ein Zeitproblem hat: Wenn ich jetzt long gehe und der Ölpreis in den nächsten 6-12 Monaten bei 65 Dollar verharrt, habe ich nichts gewonnen, eher an Zeitwert verloren, da ich keine Zinsen bekommen habe. Deshalb ist nicht nur der niedrige Ölpreis entscheidend, sondern der Anfang des nächsten Aufwärtstrends beim Ölpreis. Ich glaube wegen OPEC-Förderkürzung und Wirtschaftskrise eher an eine Seitwärtsbewegung beim Ölpreis in den nächsten Monaten, ein long-Einstieg dürfte sich wohl erst Mitte 2009 lohnen, wenn es 2010 wirtschaftlich wieder aufwärts gehen sollte und peak-oil dazu kommt.  

2110 Postings, 5989 Tage BiomüllIEA: "FT can (!) be misleading"

 
  
    #3350
4
29.10.08 14:48
Umgehend weist die IEA heute darauf hin, dass der IEA noch nicht veröffentlich ist und dass Zitate aus möglicherweise früheren Drafts fehlleitend sein "KÖNNEN":

http://www.iea.org/journalists/arch_pop.asp?MED_ARCH_ID=477

Ich will nun nicht schon wieder Panik schüren, aber sollte der WEO 2008 tatsächlich so einem solchen Ergebnis, dann stehen und VIEL BÖSE JAHRE ins Haus. Betet, dass es nicht so schlimm kommt (oder vielleicht sollte man beten, dass es so kommt ? Anders - auf freuwilliger Basis ist der CO2 Ausstoss wohl ohnehin nicht in den griff zu bekommen.

Wichtig wäre auch, WANN die IEA mit einem jährlichen minus von 9,1 % aus bestehenden Feldern (ohne neue projetkte) rechnet, denn aktuell sollte es meinen Recherchen NICHT mehr als minus 5 % sein.

PEAK OIL wird immer wahrscheinlicher:
Wenn die Welt schon in den letzten Jahren TROTZ "Unmengen" an Geld, die in Rohstoffe investiert wurde und trotz der aktuellen Declinerate bestehender Felder von etwa 5 %  - das Angebot an Rohöl GERADE HALTEN KONNTE (!)  -    bitte was passiert dann, wenn...

in den nächsten Jahren die Investitionen einbrechen werden und die Decline rate bestehender Felder tatsächlich auf minus 9 % fallen sollte ?????????????????????????

So schnell kann der Verbrauch pro Jahr gar nicht fallen.

Wie ich seit Monaten sage:  der WEO 2008 wird heuer wichtigen Aufschluss geben, weil in diesem die Schätzungen zum zukünftigen Angebot ERSTMALIG seit Bestehen der IEA auf tatsächlichen konkreten Projekten basieren wird:

12 November 2008
 

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