Antizykliker-Thread - v2.0

 

Ich stelle mir diese Fragen nicht. Es war nur eine in meinen Augen berechtigte Antithese zu deiner Beahuptung Kurs = proportional zu Gewinnen. Im Übrigen hat dir Platsch schon indirekt die Antwort darauf gegeben, zwar wahrscheinlich ohne Erkenntnisgewinn für dich, aber die Sache ist geklärt.  

wenn man Aktien-Märkten überhaupt Rationalität zubilligen will dann doch die, dass diese  Gewinnerwartungen (auch negative) spekulativ miteinander in Beziehung setzen und sie deshalb ihren kausalen Bezugspunkt in der tatsächlichen Gewinnentwicklung finden müssen. Die Ableitung von Kursbewegungen aus massenpsychologischer und charttechnischer Musterreproduktion - innnerhalb ihres Bezugssystems streng rational - verwandelt hingegen die Form, in der sich Kursbewegungen vollziehen, in deren Grund. Der Witz daran ist der, dass der Glaube an diese oder andere Pseudokausalitäten zusammengenommen im Ergebnis eben jener makroökonomischer Kausalität zum Durchbruch verhilft, die sich in den grossen Börsenzyyklen wiederspiegelt. Jeder macht sein eigenes okkultes Ding, aber alle wirken so zusammen, dass der Markt (letztlich)  seine Funktion erfüllen kann: Blasen aufzublasen und wieder platzen zu lassen. ..

 

Fill

Ich habe keine andere Antwort als diese ausweichende von dir erwartet. Danke trotzdem für DIESEN Erkenntnisgewinn.  

eigentlich hatte ich ja die Fragen gestellt, um ein Nachdenken über bestimmte Thesen in Gang zu bringen. Statt dir hat sie aber Platsch beantwortet. Soll ich jetzt zusätzlich noch selber meine eigentlich rhetorisch gemeinten Fragen beantworten? Oder soll ich die Posts von Platsch nochmal abtippen? Bin da etwas ratlos ob deiner Eingeschnapptheit.  

schon etwas optimistischer als zB meine. Aber dies spielt doch, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Relevant für Positionstrading aus einem antizyklischen Ansatz heraus ist doch vielmehr die Frage: Bullmarkt oder Bearmarkt ? Bejahe ich weiterhin einen Bullmarkt, so kann ich in einer Korrekturbewegung zwar ausgestoppt werden, aber ich liege auf der Lauer nach einem Reentry für long. ..

Ich verweise nochmal auf den unterschiedlichen Rahmen: Zumindest mir geht es um Positionstrading in übergeordneten Kursbewegungen - und nicht darum, mit 0.1 % Depotvolumen ein paar Punkte Trendausbruch hier oder ein paar Punkte Trendbestätigung da mitzuehmen...und damit alle paar Stunden (oder Minuten) vor einer erneuten Entscheidungssituation zu stehen..

Fill

"1. Ist das ein gutes Zeichen, wenn bei höheren Gewinnen die Kurse tiefer stehen und
2. Kanns denn, wirtchafltlich betrachtet, noch besser werden in diesem Umfeld?"

Nr. 1 oder Nr. 2?

In Wirklichkeit garkeine, sondern eine ganz andere andere.  

daher tätige ich sie nicht und wenn mal, dann nicht soooo ernst gemeint. Es passiert immer wieder dass eine Prognose nicht in Erfüllung geht weil etwas dazwischen kommt was niemand ahnte. Vor allem die zeitliche Komponente einer Punktprognose ist daher immer mit Fehlern behaftet.

Wie dir geht es auch mir darum, strategisch die Richtung festzulegen um den bevorzugten Trade (Long oder Short) herauszufinden. Zur Zeit muss man Long traden, weil die Gewinnentwicklung der Firmen nach oben geht und die Zinsen nach unten. Dieser Weg wurde heute "im Rückspiegel" bestätigt und das ist erfreulich.  Immerhin ist uns damit eine Prognose geglückt, die so nur die wenigsten - Profis eingeschlossen - hier vorhergesagt haben und das ist eine antizyklische Leistung gewesen.

Dass diese Leistung mit Blick auf das Sentiment im Herbst/Winter 2011 sehr leicht zu erringen war schmälert den Erfolg nur wenig.  

Ich setze stets einen Stop, aus mentalen Gründen: Ich kann mit Drawdowns schlecht umgehen. Bleibe ich bei meiner grundsätzlichen Einschätzung des Marktes, suche ich nach einem Reentry. Auch 'Verlust' definiere ich emotional - also nicht bezogen auf das eingesetzte, sondern auf das im Verlauf erreichte Kapital...

Fill

Ich seh's ein bißchen anders, weil mir zwischenzeitliche Verluste mittlerweile nichts mehr ausmachen. Ich habe diesbezüglich so viele Narben, dass da kein Gefühl mehr ist - zumal ich gelernt habe dass auf den Verlust der Gewinn folgt. In solchen Phasen blende ich die Börse komplett aus und konzentriere mich auf die schönen Dinge in meinem RL.

Meine Exitstrategie ergibt sich aus der Indikatorenlage und orientiert sich nicht an Kursen. Der Kurs ist dann eben wie er ist.  

Ansonsten wäre vielleicht noch die Positionsgrösse zu berücksichtigen: Je kleiner, um so eher kann ein (temporärer) Verlust mental ausgesessen werden und umgekehrt. .. Ich zB setze defacto 50 % Volumen auf einen Trade...

sei mir nicht böse, aber ich beende das Thema jetzt, nicht weil ich nicht antworten könnte, sondern weil ich meinen aufgrund der Reaktion auf die Antwort antizipierten Temperamentsausbruch kenne. Deshalb: Ich gebe dir einfach recht. O.K.?  

"All in" or nothing. Alles andere ist für Pussys.

Hintergrund ist der: Habe ich eine Marktmeinung so ist sie eindeutig, schließlich kann der Markt ja auch nur steigen oder fallen. Hab ich keine Ahnung, bleib ich flat. Dieses neumodische Hedging bringt in meinen Augen nichts. Auch aollte man nicht neumodisch diversifizieren. Wer viele Trades laufen hat, hat von keinem wirklich eine Meinung/Ahnung. Ganz krass wird es bei Leuten, die 20-50 Papiere im Depot haben. Die haben einen Zoo und behandeln ihn auch so.  

dieser Sch.. Ariva-Editor geht mir sowas von auf den Sa..!!  

Nein, hat er nicht. Blätter mal durch seine Postings, sobald er konkret werden soll zieht er den Schwanz ein. Und wenn er mal aus Versehen konkret wurde, dann lag er entweder krass daneben oder postete zusammenfassend das was seine Vorredner auch aussagten.

Egal, solche windigen Typen kenn ich aus dem RL und da mag ich sie auch nicht. Mehr Schein als Sein, das kennt man...  

Grundsatz: Je diversifizierter mein Risiko, desto leichter fällt es mir, mein strategisches Vakuum zu verbergen.

Exakt so ist es. Wahre Meisterschaft erringt man aber nur in der bedingungslosen Fokussierung.

Man weise mir nach, dass man mit 20 Aktien mehr Gewinn bzw. weniger Verlust machen kann als mit einer Aktie, die man aus dem ff kennt und entsprechend intensiv traden kann.  

wenn man IQ  < 100 durchs RL watscheln muss. Alles was drüber ist, und was man nich versteht, ist windig, schräg und schlecht.  

wenn schon jemand nachlesen will, um den Gehalt resp. die Windigkeit bestimmter Aussagen besser einzuschätzen, dann z.B. hier:

http://www.ariva.de/forum/Rendite-Berechnung-408991

Danach kann man noch einmal darüber reden, wie das mit dem drauf haben, Schwanz einziehen und dem windig wirklich ist. Ich könnte auch auf einen anderen Thread verweisen, bei dem es nur um die Börse ging, aber der ist noch niederschmetternder für den armen Zap.  

Vakuum. Ist natürlich eher was für Menschen mit viel Kohle, die eine stetige aber langsame Wertsteigerung schätzen. Wenn man wie Du immer große Teile des Depots setzt, weil er so überzeugt ist genügt eine Baisse wie die von 2008 und man ist Pleite. Es gibt immer den Punkt, wo das Sentiment und die Richtung harmonieren und keineswegs als sicherer Kontraindikator angesehen werden kann.

Auch gibt es tatsächliche schwarze Schwäne, wie Fukushima, die geeignet sind einem das Depot zu schreddern, wenn man nicht absichert.

Warum hier andere Anlagestrategien in einer seltsamen Art und Weise abgekanzelt werden kann ich nicht nachvollziehen.

 

als Minority-Poster nehm ich mir das Recht heraus, mich pointiert auszudrücken. Sozusagen um das grundsätzliche eines zum Konsus konträren Gedanken ins Licht zu rücken ... meist vergeblich, natürlich...

Und ja, meine Strategie enthält ein implizites systemisches Risiko: Ein Down-Gap zum Open um mehrere 1.000 Punkte würde mir vermutlich das Genick brechen. Vermutlich werde ich dann die Brocken hier hinschmeissen...

Weil Du uns 'nicht nachvollziehen' kannst bist du doch hier - oder nicht ?

Dein Fill

'Es gibt immer den Punkt, wo das Sentiment und die Richtung harmonieren und keineswegs als sicherer Kontraindikator angesehen werden kann.'

Hat hier doch keiner behauptet, Learner. Vielmehr ist das Sentiment dann um so mehr Kontraindikator, je weniger es von den realen Marktbewegungen bestätigt wird...