Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Die Aufsichts- und Überwachungsgremien sowohl intern als auch extern, aber auch die Wirtschaftsprüfer haben hinsichtlich der Einhaltung der Gesetze ein besonderes Augenmerk darauf. Dazu sind sie im übrigen auch in besonderer Weise verpflichtet.
Somit bleibt wohl die Erkenntnis, dass es aufgrund des jetzigen Debakels gesetzlichen Regelungsbedarf gibt. Ganz offensichtlich gibt es Entwicklungen, an die der Gesetzgeber wohl nicht gedacht hat. Die Selbstheilungskräfte des Marktes sind unbeugsam und krass, weshalb der Gesetzgeber wohl eingreifen muss.
Wenn nein --> Sturz ins Uferlose, da hilft auch kein SL mehr, da der erste Kurs bereits weit unter allem, was man bisher gesehen hat, leigen wird
In einer Ad-hoc vom 1.10. hat (ich glaube!!) Ackermann noch gesagt, die HRX darf net pleite gehen, weil das ganze Finanzsystem dann hops gehen würde. Da dürfte was dran sein. Wwarum haben die Banken dann jetzt dicht gemacht?
1. Falsche Zahlen - der Vorstand der HRX gehört vor Gericht und verknackt
2. (vor allem der Grund) Druck auf die Politik - welch Zufall, dass gerade an dem Wochenende, an dem die europäischen Regierungschefs über staatliche Hilfen für in Not geratene Banken beraten, ein bereits genehmigter Plan gekündigt wird... an solche Zufälle mag glauben, wer will. Ich nicht.
Daher glaube ich, die Chancen auf ein neues Rettungspaket liegen gar net schlecht. Keine Ahnung, ob heute oder morgen oder whenever, aber es wird kommen. Einfach, weil es keine Alternative gibt. Steinbrück mag unbeliebt sein, aber dumm ist er nicht. Bisher hat er alles richtig gemacht. Vor Verstaatlichung erst mal noch die Banken bluten lassen. Wenn es dann nicht klappt, sind die Kosten der Verstaatlichung geringer.
Übrigens: schon mal die Aktionärsstruktur der HRX angesehen? Ein Grund mehr, warum die net grad schnell hops gehen wird. Ich poste sie gleich mal im Anschluss...
Streubesitz 26,95%
J. Christopher Flowers 24,13%
Capital Research and Managemen 9,31%
Grove International Partners L..7,00%
HRE Investment Holdings II 1 S..5,33%
Orbis Investment Management L..5,14%
Capital Group International In..3,11%
BlackRock Group 2,96%
Deutsche Bank AG 2,93%
Marshall Wace LLP 2,55%
Perry Partners International, 2,30%
Capital income Builder Inc. 2,23%
Credit Suisse Group 2,18%
UBS AG 2,11%
Perry Capital UK LLP 1,41%
Susquehanna Ireland Ltd. 0,36%
Und noch was zur Depfa: Es gab ja mal Zeiten, da war die Depfa noch selbständig und im M-Dax vertreten. Zu dieser Zeit wurde sie noch allerorten als Kauf und "sicherer Hafen" empfohlen. Die damalige Begründung lautete in etwa, dass diese Bank ausschließlich Staatshaushalte finanziere und da diese nicht pleitegehen könnten, sei eine Anlage in diesen Aktien bombensicher!
An der Geschäftsrichtung der Depfa hat sich seitdem wohl nichts geändert, aber die blauäugige Bewertung der Annalüsten wäre heutzutage wohl nicht mehr zu finden!
Lies: "Könnte die Commerzbank beiispielsweise nicht ihre Tochter mit frischem Geld versorgen, falls es mal zu einer kurzfristigen Kreditklemme käme?"
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Das soll eine Vorsichtsmaßnahme darstellen, da in diesem Forum sehr stark auf gute Rechtschreibung geachtet wird!
Ich bitte daher um Entschuldigung!
die HypoRealEstate investiert ist, sind es US-Anleihen, Fondsanteile
oder Hypothekenbriefe.
Wenn es Hypothekenbriefe sind müsste man das Management in Haft nehmen,
seit nun ca. fast einem Jahr waren die Risiken im US-Immobilienmarkt bekannt,
man wollte es wohl aussitzen damit keiner Wind davon bekommt
nun ist das Aussitzen in die Hose gegangen.
Zumindest die Aktionäre haben das Recht auf Information,
der Geschäftsbericht muss darüber bis in das kleinste Detail Aufschluss geben.
Möchte nur wissen für was die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
wie KPMG und PriceWaterHouse Millionen für die Abschlussprüfungen kassieren,
alles für die Katz.
Der Staat sollte unverzüglich für alle Banken, Bausparkassen und
Kapitalversicherer eine ausserordentliche Betriebsprüfung durch
die Betriebsprüfer der Finanzbehörden anordnen um sämtliche Risiken aufzudecken.
Dies wäre sicher eine sinnvolle Investition des Finanzministeriums.
Ausserdem muss ein Gesetz verabschiedet werden das vorschreibt dass Investitionen
die im Ausland getätigt wurden in Art und Höhe mit Risikoeinstufung
im Anhang der Bilanz auszuweisen sind und ausserdem einer Meldepflicht an die
Finanzämter unterliegen damit die Betriebsprüfer auf dem laufenden sind.
Immerhin ist in diesen Gesellschaften der Löwenanteil der Ersparnisse der Bundesbürger
angelegt.
«Es gibt gar keinen Zweifel, dass sich die Liquiditätslage der Depfa-Bank in der zurückliegenden Woche durch die Spekulationen über eine Abwicklung der Hypo Real Estate Group verschlechtert hat», sagte ein HRE-Sprecher am Sonntag in München. «Es ist jetzt höchste Zeit, den Märkten Sicherheit über die Zukunft des Unternehmens zu geben. Je schneller und überzeugender das gelingt, desto niedriger wird auch der Liquiditätsbedarf sein.»
© sueddeutsche.de - erschienen am 05.10.2008 um 10:17 Uhr
Das Geld ist ja nicht weg. Die Banken bekommen derzeit halt nichts geliehen oder nur zu extrem schlechten Konditionen. Der Bund refinanziert sich zu 3,5 %(WKN 114152) und würde bei einer verstaatlichten HRE ordentlich Zinsen aus den Krediten kassieren. Bei einer Inflation von 3% zahlt der Bund kaum Realzins. Die Verschuldung hat in den letzten Jahren, bezogen auf das nominale BSP, sogar abgenommen.
Dadurch, dass die DePfa in Irland sitzt, hat das Ganze eine europäische Dimension.
HappyChance: die Commerzbank bestreitet das und sagt, nur Kurzfristiges werde kurzfristig refinanziert. Ob das ausreicht? Die Bank hat im Moment zu viele Schwachstellen (evtl. Löcher im Investmentbanking der Dresdner, Eurohypo in Sippenhaft, weiteren Abschreibungsbedarf durch CDOs, vermutlich auch durch die Lehmann-Pleite, anstehende Kapitalerhöhung für Kauf durch Dresdner bzw. deren Finanzierung....)
Viel Glück,
LeoF
Ich kann es gut nachvollziehen.
Eine (sachliche) Frage zur HRE .... wie schätzt Ihr die Situtation nun ein ? Ich habe Schwierigkeiten zu glauben, dass wir ein Unternehmen des DAX30 in die Pleite ziehen lassen (wir, die BRD). Andererseits gab es ja auch Lehmann, vorher aber wurden 2 Banken verstaatlicht.
Würde HRE die Insolvenz anmelden (wenn es nicht schon passiert ist, ich weiß nicht, ob man das auch an einem Wochenende machen kann) dann erwarte ich eine "Massen-Panik" im DAX . Vielleicht, als Referenz, seht Euch mal den DOW im 5 Minuten-Candle vom Freitag abend an, dort besonders die Vola.
Kleinerbroker
Im übrigen ist Hypo Real Estate im DAX aufgrund seiner geringen Marktkapitalisierung ein Nonevent. Wenn die Insolvenz anmelden macht das vielleicht 10 Punkte aus und weitere 40 Punkte könnte es auf andere Banken abstrahlen. Das wird vermutlich dadurch überkompensiert, weil man sieht, dass ein Pleite von Hypo Real Estate kein Beinbruch ist.
Natürlich hast Du recht! Herzlichen Dank für den Hinweis! Tippfehler korrigiere ich aber in der Regel nicht sondern nur echte Rechtschreibfehler. Es wäre für mich jedoch informativer gewesen, wenn Du auf meine Anfrage eingegangen wärst.
Freundliche Grüße!
selbst.
Depfa hat gegen das Gebot der Fristenkonformität verstoßen. Nach diesem Gebot
sind langfrsitig ausgereichte Darlehen auch langfristig zu refinanzieren. Ein kleiner
Teil darf allerdings mit kurzfristigen Mitteln aus dem Geldmarkt/Interbankenmarkt
finanziert werden. Bei Depfa war dieser Teil offenbar zu groß, bzw. sie haben
ALLES kurzfristig finanziert. Der Verstoß hat in Zeiten des lockeren Geldes keine
Folgen gehabt. Jetzt, wo in der Folge der Kreditkrise alle Banken die Hand auf ihr
Geld halten und nichts mehr verleihen, ist die Tür plötzlich zugeschlagen.
Inwieweit das Gebot der Fristenkonformität zwingende VORSCHRIFT ist- weiß ich
nicht. Wäre es Vorschrift, hätte Depfa strafbar gehandelt. Das wäre zu klären.
Die weitere Frage ist: hat Funke, hat die HRE das gewusst? Falls nicht: hätte er/
sie es wissen müssen?
Mindestens die zweite Frage kann, muss man mit einem klaren JA beantworten.
Bleibt noch die Möglichkeit, dass man getäuscht wurde. In diesem Fall wäre zu
prüfen, ob nicht eine RÜCKABWICKLUNG (sog. Wandelung) des Depfa-Kaufs in
Betracht käme. Rechtsgrundlage: Anfechtung wegen Irrtum.
Bleibt zum Schluss noch die Frage: haben auch die anderen Banken ihre Liquidi-
tätsengpässe einem Verstoß gegen die Fristenkonformität bei der Refinanzierung
von Langfristdarlehen zu verdanken?
Antwort: ich weiß es nicht. Darüber ist bis jetzt nichts bekannt geworden. Ich
vermute aber stark, dass es der Fall ist. Ganz einfach deswegen, weil die Sub-
primekrise gezeigt hat, dass den Banken nichts zu mies und zu fies war, ihre
Bilanzen aufzupeppen und in der Öffentlichkeit zu glänzen.
Ganz nebenbei: diese Krise, die in letzter Konsequenz der Gewinnsucht der Ban-
ken zu verdanken ist, ist nichts anderes als eine der hässlichen Fratzen der
Shareholder-Value-Kultur. Ohne sie wäre es einer Bank eher möglich, das zu tun,
was richtig ist - und nicht das, was Eindruck schindet.
Man kann erahnen wie es zum Dominoeffekt in der Finanzwirtschaft kommen könnte
Dann hätte erst HRE und dann Lehman pleite gehen müssen.
Wenn ich mir Geld bei Lehman geliehen hätte, dann würde ich jetzt auch nicht weinen.
Selbst das Shorten wäre mir derzeit zu unsicher.
rische Regierung prüfe, Depfa beizuspringen. Falls was dran wäre, könnte das
die Wende bringen. Nebenbei erfährt man verblüfft , dass die Verschärfung des
Liquiditätsengpasses durch...das rettungspaket verursacht wurde. Besser gesagt:
durch das miserable Management desselben. - Ein Textauszug:
"Irland könnte helfen
Die Hypo Real Estate hat eine Ausweitung der Liquiditätsprobleme bei der irischen Tochter Depfa eingeräumt, die die HRE in den Strudel der Finanzkrise gerissen hatte. «Es gibt gar keinen Zweifel, dass sich die Liquiditätslage der Depfa-Bank in der zurückliegenden Woche durch die Spekulationen über eine Abwicklung der Hypo Real Estate Group verschlechtert hat», sagte ein HRE-Sprecher am Sonntag. Zum weiteren Vorgehen teilte die Bank mit, man prüfe die drohenden Konsequenzen für die Einheiten des Konzerns. Es werde nach alternativen Maßnahmen gesucht. Die irische Regierung habe signalisiert, dass sie Maßnahmen zur Stützung der in Irland angesiedelten Tochter Depfa prüfe. Die großen Aktionäre hätten deutlich gemacht, dass sie das Unternehmen unterstützen wollten, sagte der HRE-Sprecher..."
Link zum Artikel:
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/1176657.html