Der Antizykliker-Thread


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Neuester Beitrag: 12.08.23 18:50
Eröffnet am:04.10.08 11:46von: metropolisAnzahl Beiträge:14.246
Neuester Beitrag:12.08.23 18:50von: barbadukLeser gesamt:1.391.128
Forum:Börse Leser heute:115
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23395 Postings, 6715 Tage Malko07Die Entwicklung der

 
  
    #3001
9
07.01.09 15:22
Kurse für Rohstoffe (inklusiv Energie) wird genauso wie bei den Aktien mit dem Sterben der Illusion einer baldigen wirtschaftlichen Erholung (Mitte 2009) zu Grabe getragen. Sie wird immer wieder aufflackern und von der Realität wieder gelöscht werden.

Gold ist total irrational. Ein Verschärfen der Krise kann den Kurs nach Norden aber auch nach Süden treiben. Dort sind viele spekulative Gelder geparkt und keiner weiß ob und wo sie dann gebraucht werden.  

10366 Postings, 5938 Tage musicus1metro..euro-usd, die longies

 
  
    #3002
6
07.01.09 16:14
haben sich eine blutige nase geholt  und haben das minus mit fast 400 punkten glattgestellt....... ich bin euro-usd short  usd-yen long basis 90 und warte auf euro-yen long einstieg.......alles kurzfristig..... eur-aud  short glattgestellt......und immer die ruhe bewahren......ohne geduld geht nix...... und nochmal lange scheine..... gerade in der jetzigen marktlage.....ein muss, wie ich meine.... good luck allen...  

1018 Postings, 6428 Tage TurboLukehmmm...

 
  
    #3003
1
07.01.09 20:07
es juckt n bissel.... vielleicht jetzt schon mit shorts anzufangen!?
kann dem markt nicht viel positives abgewinnen derzeit. weder charttechnisch, noch nachrichtentechnisch. am freitag stehen die Arbeitslosenzahlen an... es ist schon hart diszipliniert zu bleiben und zu warten

übrigens: TD hat heute seinen Long geschmissen. Hätt'er mich mal vorher gefragt ;-))

9108 Postings, 6481 Tage metropolisKomisch, turbo

 
  
    #3004
1
07.01.09 20:18
Hat TD seine Strategie geändert? Das Schmeissen heute kommt mir sehr ungewöhnlich vor. ME ist die Hausse intakt, zumindest nach den von uns ermittelten Indikatoren dürfte für TD alles im grünen Bereich sein.

???

PS: Wo ist das Problem mit Warten? 2-3 gute Trades im Jahr und alles ist supergut. Zumindest bei mir ;-)  

9108 Postings, 6481 Tage metropolisturbo, Idee

 
  
    #3005
4
07.01.09 20:24
Gold gestern nach der "Goldbarren-sind-plötzlich-Mangelware"-News war wohl ne Bullenfalle, wie vermutet. Dem echten Goldtrader ist es schließlich schnuppe, ob er Barren oder Papier bekommt. Die physische Lieferung ist da nämlich nur Sand im Getriebe des Derivatezockers von heute. Ist bei Öl und Schweinebäuchen ja nichts anderes, wer will das schon per Schubkarre vor die Haustür bekommen ;-)

Egal, Gold ist nun an der signifikanten 840-USD-Unterstützung angelangt. Bei einem Durchbruch wäre Short zu überlegen, falls nicht bereits geschehen.

Nur ne Idee, falls du dich langweilst, turbo.  
Angehängte Grafik:
chart_quarter_gold_(usd__spot__gold).png (verkleinert auf 93%) vergrößern
chart_quarter_gold_(usd__spot__gold).png

8485 Postings, 6621 Tage StöffenCelebrate Panda Time

 
  
    #3006
4
07.01.09 20:25
Es ist sicherlich schon wichtig, wie der Markt die Retail- und Job-Reports am Donnerstag bzw. Freitag händelt, einen kleinen Vorgeschmack haben wir ja heute bereits bekommen. Allerdings könnte eine nachfolgende Reaktion auch in die Gegenrichtung erfolgen, wie Trader Mark sinnigerweise anführt, denn schließlich befinden wir uns im Jahr des Pandas ;-))
Be prepared!

….Remember, 2009 is the year of the panda - ignore all bad economic news; that only matters on Main Street; it's panda time on Wall Street…. ;-)))

….Like we said, we are not chasing here - and I'd like to see how the market handles the retail reports Thursday and jobs report Friday. If they start buying retail stocks on "it was atrocious but it can't get worse than this" logic, and "hey 600,000 people lost jobs but it can't get worst than that" logic on Friday than we probably rally right into inauguration. When all the facts on the ground mean nothing and people continue to relentlessly buy on hope and/or "the coming recovery in 6 months" you just have to go with the flow. We've had similar moves in late 2007 and multiple times in the first half of 2008 - the facts on the ground were degrading but the market was whistling past the graveyard. The problem with this is one needs to jump ship quickly when things turn; the market takes away much quicker than it gives. Somehow in the stock market there are long periods where bad news is ignored and then suddenly in a 2 week span everyone wakes up and accepts the bad news and the market corrects rapidly….

Need some more?

http://www.fundmymutualfund.com/2009/01/...bernation-panda-bears.html

9108 Postings, 6481 Tage metropolisGold unter 840

 
  
    #3007
1
07.01.09 20:36
Der Unterstützungsbereich zieht sich aber intraday bis 830 runter, die Nacht dürfte also spannend werden. Gold ist ja immer für Überraschungen gut.  

2857 Postings, 6867 Tage PlatschquatschSPX

 
  
    #3008
9
07.01.09 20:45
Korrektur des Anstiegs läuft.
Bei ca. 890 verläuft aktuell im Daily der Aufwärtstrend, das mittlere BB, die 50er SMA und das 62erFiboRT und
noch zur Info der Jahresschlußkurs in 2008 lag bei ca.903.  
Angehängte Grafik:
chartfromufs.png (verkleinert auf 66%) vergrößern
chartfromufs.png

1018 Postings, 6428 Tage TurboLukemetro

 
  
    #3009
3
07.01.09 20:48
kein Plan was der da macht. Seine Trades haben wohl nicht viel mit dem Alpha zu tun. Oder er hat nicht die Disziplin. Das hat er mir zumindest schon per mail erzählt. Ich find sein System wie schon mehrfach gesagt extrem schwer zu handeln. Man muss mit riesen Drawdowns leben können... Ne super Rendite hat der trotzdem, und die gibt ihn Recht.

Bei Gold bist du richtig. Glückwunsch! Das Top genau erwischt! Das gelingt nicht oft. Jetzt sollte man den Rechner am besten ausmachen und in ner Woche wieder vorbei schauen. Die Gewinne definieren sich am richtigen Ausstieg, nicht am Einstieg. Ist der Tag morgen rot, werd ich auch n Signal bekommen.
By the way: Beim Gold ist gestern nix passiert, auch wenn die Kerze weiss war. LowerLows und LowerHighs. Das ist nicht bullish

1018 Postings, 6428 Tage TurboLukeDanke, Platsch.

 
  
    #3010
3
07.01.09 20:49
dein Chart hat mich wohl vor nem Fehler bewahrt.
Lohnt sich immerwieder hier im Thread vorbeizuschauen!!

1018 Postings, 6428 Tage TurboLukePlatsch,

 
  
    #3011
3
07.01.09 20:53
es scheint zwei singifikante Trendlinien zu geben im SPX:
Angehängte Grafik:
spx_15.png (verkleinert auf 56%) vergrößern
spx_15.png

9108 Postings, 6481 Tage metropolisturbo

 
  
    #3012
3
07.01.09 20:57
Bei Gold und BuFu: The Power of RSI sag ich da nur. Ist mir wegen November bei Gold und USD (und jetzt auch bei Öl)  im Weihnachtsurlaub wie ein Licht aufgegangen, was in diesem Indikator für ein Potenzial steckt. Ist aber schwer handelbar, weil man auf ein gutes Signal warten muss, was einiges an Disziplin erfordert. Sehen wir also weiter; den Ausstieg werd ich jedenfalls per RSI/MACD (evtl. auch MA) timen, das wird aber noch dauern da mindestens 2 Peaks nach unten für ein Ausstiegssignal erforderlich sind. Zielbereich ist erstmal 700, falls Gold weiter sinkt.

Was TD betrifft scheint der an seinem System rumgeschraubt zu haben oder er handelt nicht mehr ganz automatisch, sondern wieder viel manuell nach Gefühl. Vielleicht eine Reaktion auf den Seitwärtsmarkt, der ihm Verluste bescherte. Find ich Mist, denn entweder hat man ein funktionierendes System oder nicht. Zumindest sollte man den Strategiewechsel irgendwie dokumentieren!

Wann hattest du ihn den mal angemailt?  

2857 Postings, 6867 Tage Platschquatsch@Turbe

 
  
    #3013
7
07.01.09 21:15
Der Trendkanal im Intradaybild ist ne Möglichkeit hat aber außer der TL kaum zusätzlichen Anhaltspunkte und ist mir daher etwas zu dünn als Wahrscheinlichkeit das der SPX gerade dort dreht.  
Angehängte Grafik:
chartfromufs.png (verkleinert auf 66%) vergrößern
chartfromufs.png

1018 Postings, 6428 Tage TurboLuke...

 
  
    #3014
1
07.01.09 22:23
der hat sicher nicht am system geschraubt. Die Einstiegs(!!)Signale kommen immer noch super, an der Umsetzung dessen harperts. Ist oft so. Denke das ist ne psychologische Geschichte, am System hat er sicher nichts verändert. Werd für morgen die 890 mal im Hinterkopf behalten und mich die Tage auf die Lauer legen.
Ein klarer short wäre gewesen, wenn die große Weisse Kerze unterboten worden wäre mMn. Also warten wir noch n bissel.
Eines sieht man aber jetzt schon. Die Berichtssaison wird nicht viel Positives mit sich bringen, Intel war da nur ein Anfang

303 Postings, 5970 Tage sebquickhallo

 
  
    #3015
3
07.01.09 23:19
ein interessanter blog:
http://www.chartdoc.de/  

611 Postings, 5928 Tage gruenkohlmoin zusammen,

 
  
    #3016
07.01.09 23:40
kann mir jemand sagen, wann die ezb-sitzung ist?
gruss aus ostfiesland
gk

59007 Postings, 7721 Tage nightflydie 890 beim SPX

 
  
    #3017
08.01.09 00:06
würde ungefähr mit der 4850/30 im DAX zusammenfallen,
auch ein Unterstützungsbereich.
nf

20752 Postings, 7683 Tage permanentPanoramic verkauft

 
  
    #3018
6
08.01.09 08:23

http://www.ariva.de/...manent%20panoramic&pnr=5197964#jump5197964

Verkauf zu 1,23AUD. Leider ein wenig zu lange gewartet. Dennoch kann ich mich über die Performance nicht beklagen. Ich lege mich nun auf die Lauer nach einem Shorteinstieg auf den BundFuture.

Gruß

Permanent

 

11 Postings, 5864 Tage Hr.JensEZB Sitzung

 
  
    #3019
3
08.01.09 12:11
EZB Sitzung ist am 15. Januar.
Quelle: http://www.ecb.int/press/pr/date/2007/html/pr070330.de.html
Mit einer Zinssenkung ist zu rechnen. Dürfte auch den Euro gegenüber Dollar wieder unter Druck bringen.
Gruß  

611 Postings, 5928 Tage gruenkohldanke hr. jens

 
  
    #3020
09.01.09 07:44
meine blicke gelten dem bund-future...
gruss aus ostfriesland
gk

1234 Postings, 6041 Tage Keno77Ohne Worte

 
  
    #3021
2
10.01.09 19:12

 

 

 Volatility Index - New Methodology


 

1280 Postings, 5898 Tage watergate3021

 
  
    #3022
10.01.09 19:21
nun darf man doch parallelen zur weltwirtschaftskrise ziehen!?
oder was von dem, was viele sagen, ist diesmal gaanz anders - ausser vielleicht schlimmer.

keine ironische, sondern eine ernstgemeinte frage.  

1234 Postings, 6041 Tage Keno77Vergleich 2008 / 1929 nicht angemessen

 
  
    #3023
8
10.01.09 20:05

Ein Vergleich 1929 / 2008 drängt sich bislang nur  t e i l w e i s e  auf.   Hier nochmals Unterschiede und Gemeinsamkeiten:

a)  Blase:
-         1929: an den Aktienmärkten;
-         2008: an den Immobilienmärkten
 
b)  Auswirkungen auf die Realwirtschaft
      -      1929: Vertrauen der Finanzwirtschaft in die Realwirtschaft schrumpft
      -      2008: dto.
 
c)  Reaktionen der Finanzwirtschaft:
      -      1929: restriktive Geldpolitik der Notenbanken; FED hatte 1929 den Leitzins von 5%
              auf 6% erhöht. Infolge dessen: Unterversorgung des Bankensystems mit Liquidität,
              Banken zogen aus den Unternehmen massiv Liquidität ab. Der Realgüterverkehr brach 
              zusammen.
 
      -       2008: expansive Geldpolitik der Notenbanken. FED hat faktisch den Leitzins auf
               „Null“ gesenkt. Über zahlreiche Fazilitäten und Programmen besteht heute
               Übersorgung des Bankensystems mit Liquidität. Banken ziehen keine
               Liquidität aus den Unternehmen ab.  Zwar Impakt auf , aber kein Zusammenbruch
               des Realgüterverkehrs. Bisher (in Einzelfällen?) Zurückhaltung bei der
               Vergabe von Neu – Krediten.
 
 
d) Reaktionen der Realwirtschaft:
- 1929:   US – BIP brach um ./. 40% ein; Deutschland - BIP um ./. 50%
- 2008:   derzeit geht man von vergleichsweise moderaten Rückgängen um bis zu ./. 4% aus,
 
 
e) Politische Rektionen:
- 1929: Radikalisierung der Gesellschaft
- 2008: Systemdiskussionen
    
 

1234 Postings, 6041 Tage Keno77Vergleich 2008/ 1929 wird aber .....

 
  
    #3024
3
10.01.09 20:36

...    auch in der Politik nicht gescheut.

Z. B. beim geplanten Deutschlandfonds über 100 Mrd. € oder bei der grasierenden Seuche weiterer anstehender Staatsbeteiligungen.
 
Noch vor ein paar Jahren sah man in der Privatisierung das Allheilmittel für alle wirtschaftlichen Probleme.
 
Zwischenzeitlich übt auch die Finanzwissenschaft Kritik an der Politik:
 
„Die normale Kreditversorgung war und ist nicht gefährdet“, sagte der Finanzwissenschaftler Homburg in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
 
Homburg widersprach der Behauptung, dass die Wirtschaftskrise den Staat zu solchen kostspieligen Rettungsaktionen zwingt.
 
Sobald sich zeigt, dass der Vergleich mit der Weltwirtschaftskrise eine Fehleinschätzung war, wird der Kater folgen“

 

 

1234 Postings, 6041 Tage Keno77Merkt jd. eine Finanzkrise?

 
  
    #3025
7
10.01.09 20:51

aus der FAZ von heute:

Merkt jemand eine Krise?

Von Rainer Hank

10. Januar 2009

Die Wahrheit ist konkret. Aber eine Finanzkrise ist eine ziemlich abstrakte Angelegenheit. Kein Wunder, dass die Menschen so leben, als wäre nichts passiert, und sich um die weltgeschichtliche Zäsur mit all ihrem apokalyptischen Brimborium bislang noch wenig scheren. Der Einzelhandel ist mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden, jedenfalls nicht unzufriedener als in früheren Jahren, geböllert wurde an Silvester, als gälte es, ein Jubeljahr zu begrüßen, und beim Media-Markt bleibt die Docking-Station für den iPod notorisch knapp.

Warum sparen wir nicht für schlechtere Zeiten? Ist das alles Verdrängung der Grausamkeiten ("Schweiß und Tränen", sagt BASF-Chef Jürgen Hambrecht), die im laufenden Jahr auf uns zukommen werden? So könnte argumentieren, wer auf die Zeitverschiebung innerhalb eines klassischen Wirtschaftszyklus blickt. Erst steigen die Aktienkurse, dann kommen die Investitionen der Unternehmen dran, schließlich entspannt sich der Arbeitsmarkt, und der private Konsum zieht nach.

Erst wenn das Risiko personalisiert wird, erkennen wir die Gefahr. Bis zum Jahr 2007 haben wir gejammert, der Aufschwung sei bei den Menschen nicht angekommen (sondern nur bei den Reichen). Erst dann warfen die Gewerkschaften ihre Verteilmaschine an, so dass im Jahr 2008 die Tarifabschlüsse deutlich besser ausfallen konnten als zuvor. Zugleich wirkten endlich die Reformen der rot-grünen Regierung: Mehr Menschen als je zuvor haben eine stabile Beschäftigung gefunden. Der Einbruch am Arbeitsmarkt im Dezember vermochte diese Erfahrung noch nicht zu erschüttern. Es geht uns ganz passabel.

Psychologen wissen, dass wir Warnungen über Gefahren, die irgendwann drohen könnten, wenig ernst nehmen. Wir übersehen den Klimawandel nicht anders als das Risiko, ohne Helm über die Skipiste zu rasen. Erst wenn das Risiko personalisiert wird - drastisch gesprochen: ein schlimmer Unfall passiert -, erkennen wir die Gefahr. Ohnehin ist fraglich, ob die Zeitgenossen die besten Zeugen zur Wahrnehmung einer historischen Zäsur sind. Darauf weist der Sozialpsychologe Harald Welzer derzeit gerne hin: Die Routinen des Alltags füllen uns ganz und gar aus. Busse fahren, Flugzeuge fliegen, Autos stehen im Feierabendstau, und den mittelalten Gouda in unserem Käsegeschäft gibt es wie eh und je. Wo wäre da Platz für die Krise?

.....................

Wäre das die Erklärung, wofür einiges spricht, würden wir gerade die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen erleben: Während alle die Früchte des längst vergangenen Aufschwungs verzehren, künden die Kurstafeln an der Börse und die Auftragsbücher der Unternehmen schon seit Wochen von der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. In ihrer unmittelbaren Auswirkung beflügelt dies freilich abermals den privaten Konsum. Krisenbedingt geht die Nachfrage nach Energie und Lebensmitteln zurück; die Preise an den Kassen der Supermärkte und der Tankstellen sinken. Wenn der Kraftstoffpreis innerhalb eines halben Jahres um ein Drittel schrumpft, wirkt das positiv auf die Konsumlaune der Leute. Gegenüber solchen realen Erfahrungen des Alltags hört sich die Nachricht von der dramatisch geschrumpften Kernkapitalquote der Dresdner Bank einigermaßen fiktiv an.

Sorglosigkeit könnte sich sogar als positiv erweisen

Gewiss, viele Unternehmen haben ihre Beschäftigten dieser Tage in den Zwangsurlaub geschickt und werden sie kurzarbeiten lassen, wenn sie nächste Woche wieder zurückkommen. Das irritiert das Gefühl der Jobsicherheit. Doch eine Einkommensunsicherheit kommt dabei noch lange nicht heraus. Denn die Praxis des Kurzarbeitergeldes nährt die Illusion stabiler Einkommen, weil das Lohnersatzgeld der Bundesagentur für Arbeit durch Tarifvereinbarungen in vielen Fällen auf bis zu 90 Prozent des letzten Nettoeinkommens aufgestockt wird. Allenfalls aus den Wehklagen der Autohersteller könnte man auf krisenbedingte Kaufzurückhaltung schließen, zumal das Auto eine größere Anschaffung ist als der Ersatz eines kaputten Toasters. Ob die Misere der Autoindustrie nicht eher durch dramatische Überproduktion, hart an der Nachfrage vorbei, ausgelöst wurde, ist noch nicht ausgemacht. Warum soll es so schrecklich sein, wenn die Deutschen auch in diesem Jahr wieder drei Millionen neue Autos kaufen?

So unzeitgemäß unser Verhalten sein mag: Irrational ist es nicht. Seine ökonomischen Effekte könnten sich sogar als positiv erweisen. Denn nichts wäre schlimmer als der Einbruch der Binnennachfrage, wo der Export in dieser Krise als Stütze ausbleibt. Wollen wir hoffen, dass wir uns noch lange nicht ängstigen müssen.

 

Link:

 http://www.faz.net/s/...99895AE17358EAF7B6~ATpl~Ecommon~Scontent.html

 

 

 

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