Israel plant massiven Militärschlag
Seite 121 von 147 Neuester Beitrag: 26.12.06 23:48 | ||||
Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
Neuester Beitrag: | 26.12.06 23:48 | von: AbsoluterNe. | Leser gesamt: | 203.679 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 190 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 119 | 120 | | 122 | 123 | ... 147 > |
Bangladesch bietet bislang größtes Kontingent.Für den Aufbau einer Friedensbau im Südlibanon können die Vereinten Nationen (UNO) bislang mit 3.500 Soldaten und somit erst einen Bruchteil der insgesamt auf 15.000 Mann ausgelegten Truppe rechnen.
Bei einer Truppenstellerkonferenz in New York, an der Vertreter von 49 Staaten teilnahmen, bot Bangladesch mit 2.000 Soldaten das größte Kontingent an. Frankreich, das sich zur Führung der UN-Truppe bereit erklärt hat, bot lediglich 200 weitere Mann an. Von Seiten der UNO wurde dies mit Enttäuschung aufgenommen, wurde doch mit einem weit größeren Engegement aus Frankreich gerechnet.
Unklar war nach dem dreistündigen Treffen hinter verschlossenen Türen am Donnerstag zudem, ob die Einheiten rasch genug stationiert werden können.
"Zahlenmäßig haben wir das"
Offen war nach Angaben des stellvertretenden UN-Generalsekretärs Mark Malloch Brown außerdem, ob die angebotenen Einheiten über die nötigen Fähigkeiten und die richtige Ausrüstung verfügen und ob die potenziellen Geberstaaten die richtige Mischung darstellen.
Nötig seien innerhalb von zehn Tagen mindestens 3.500 Mann, sagte Brown. "Zahlenmäßig haben wir das", erklärte er nach dem Treffen.
Deutschland will "maritime Komponente" stellen
Zusagen über je ein oder zwei Bataillone kamen nach Angaben von UNO-Diplomaten aus Bangladesch, Indonesien, Malaysia und Nepal. Deutschland bot nach Angaben seines UNO-Botschafters Thomas Matussek eine "bedeutende maritime Komponente".
Diese sei laut Matussek so umfassend, dass sie die gesamte libanesische Küste patrouillieren und sichern könne um zu gewährleisten, dass Waffen oder ähnliches Material nicht in den Libanon gelangen könne. Darüber hinaus habe Deutschland Zollbeamte, Polizisten und Grenzschützer für Patrouillen an der syrischen Grenze angeboten.
Großbritannien schickt AWACS
Großbritannien stellte nach Angaben seines Botschafters Emyr Jones Parry sechs Jaguar-Flugzeuge, zwei AWACS-Aufklärungsflugzeuge und eine Fregatte in Aussicht. Darüber hinaus bot London einen seiner Stützpunkte auf Zypern zur Nutzung an.
Zypern will Kasernen und Krankenhäuser zur Verfügung stellen. Dänemark sagte zwei Schiffe für Patrouillen auf See zu. Die USA wollen Hilfe bei Planung und Logistik leisten. Experten im UN-Hauptquartier prüften, was benötigt werde, erklärte der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Alejandro Wolff.
Zahlreiche Staaten noch abwartend
Zahlreiche weitere Staaten erklärten, sie wollten zunächst den Einsatzplan und die genauen -regeln für die Truppe prüfen, bevor sie eine Entscheidung träfen. Dazu zählten nach Angaben von UNO-Diplomaten Italien, Spanien, Ägypten, Belgien, Marokko, Polen, Neuseeland, die Türkei, Griechenland, China und Portugal.
Österreich wird keinen Beitrag für die UNO-Truppe leisten. Darauf legte sich Außenministerin Uraula Plassnik (ÖVP) am Mittwoch fest. Allenfalls könnten "Spezialaufgaben" übernommen werden.
"Robustes Mandat"
Vizegeneralsekretär Brown sagte, die Regeln würden klarstellen, dass es sich um ein robustes Mandat handele. Die Aufgabe der Truppe sei aber nicht die umfassende Entwaffnung der Hisbollah-Miliz, sondern die Überwachung einer politischen Vereinbarung, "mit der sich die libanesische Regierung und die Hisbollah zur Entwaffnung bereit erklärt haben".
Die Risiken für die UNO-Truppe seien daher begrenzt.
Die UNIFIL-Truppe soll gemäß der Libanon-Resolution 1701 des Weltsicherheitsrats von derzeit 2.000 auf 15.000 aufgestockt werden, um den Waffenstillstand zwischen der Hisbollah und Israel auf Dauer zu sichern.
Merkel für Marineeinsatz
Deutschland wird sich an der UN-Friedensmission auch militärisch beteiligen, aber keine Kampftruppen in den Libanon entsenden. Das betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstagabend nach einer Unterrichtung der Fraktionsspitzen der im Bundestag vertretenen Parteien durch die Bundesregierung. Sie und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) kündigten an, dass möglichst sofort und in Abstimmung mit der libanesischen Regierung humanitäre Hilfe mit einem Lazarett-Schiff geleistet werden solle.
"Wir können nicht abseits stehen", sagte die Kanzlerin. Gleichzeitig betonte sie, dass Deutschland keine Pauschal-Zusagen machen werde. Sie wies darauf hin, dass nach der Verabschiedung der UN-Resolution 1701 zum Waffenstillstand die Einsatzregeln für ein Mandat noch unklar seien. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) soll der deutsche Personalanteil an der Friedensmission nach jetzigem Stand zwischen 1200 und 1500 Soldaten liegen. Merkel betonte, über Größenordnungen sei noch nicht gesprochen worden.
"Wir müssen alle Anstrengungen darauf richten, den politischen Prozess voranzutreiben", sagte Merkel. Dafür nannte sie drei Punkte: die Sicherung der Existenz Israels, einen souveränen Libanon und die Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts auf der Basis einer Zwei-Staaten-Lösung.
Deutschland sei deshalb grundsätzlich bereit, unter Rücksichtnahme auf die historischen Gegebenheiten auch militärisch Verantwortung zu übernehmen. So werde man auch ein Angebot der seeseitigen Sicherung nach Aufhebung der israelischen Blockade vor der Küste Libanons unterbreiten. Aber: "Wir können uns nicht vorstellen, dass wir Kampfeinsätzen von Bodentruppen zustimmen", sagte sie.
Es werde auch nicht daran gedacht, dass die Bundespolizei die Sicherung der libanesisch-syrischen Grenze übernehme. Bereits an diesem Wochenende soll eine Expertengruppe aus Bundespolizei, Zoll und Militärs in den Libanon reisen. Merkel sagte, sie könne nicht ausschließen, dass auch Aufklärung betrieben werden müsse. Als weitere Voraussetzung für eine deutsche Beteiligung nannte die Kanzlerin die Zustimmung Libanons, klare Einsatzregeln und die Unterstützung des Bundestags.
Bei dem in Aussicht gestellten Lazarett-Schiff handelt es sich um einen Einsatzgruppenversorger. Die Marine verfügt mit der "Berlin" und "Frankfurt am Main" über zwei dieser Schiffe. Eines davon ist sofort einsatzbereit. Die "Berlin" war nach der Tsunami-Katastrophe vor der indonesischen Provinz Aceh eingesetzt. 45 Patienten können in diesem Container-Hospital umfassend versorgt werden. Am Abend wollte Deutschland auf der Truppenstellerkonferenz in New York Angaben zu den Möglichkeiten der Bundeswehr machen.
Diskutiert wird beispielsweise auch der Einsatz einer Fregatte, wenn das Kabinett und der Bundestag endgültig grünes Licht geben. An einer Luftaufklärung sollen Tornados beteiligt werden. Als Stationierungsort dieser zweistrahligen Flugzeuge ist unter anderem Zypern im Gespräch.
Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hatte bei einem Truppenbesuch im nordrhein-westfälischen Rheine erläutert, im Gegensatz zum Heer gebe es bei der Marine Möglichkeiten. An diesem Freitag beschäftigen sich der Auswärtige sowie der Verteidigungsausschuss in Berlin mit den Möglichkeiten eines deutschen Beitrags.
Die Opposition hat grundsätzliche Bedenken gegen eine militärische Absicherung humanitärer Hilfe Deutschlands im Nahen Osten. "Wenn gleichzeitig eine militärische Absicherung erfolgt, kann es auch sehr gut sein, dass Kampfhandlungen erfolgen", sagte FDP-Parteichef Guido Westerwelle. Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn sagte: "Es gibt zu viele Fragen, um heute zu einem Ja zu kommen." Der Vorsitzende der Linksfraktion, Gregor Gysi, betonte: "Wir werden alles unterstützen, was humanitären Charakter hat, aber nicht wenn es militärisch benutzt werden soll."
Von Matthias Gebauer, Charles Hawley und Alexander Schwabe
Die Uno-Resolution soll die internationale Einsatztruppe befähigen, die Hisbollah in Schach zu halten - doch die Führungsmacht Frankreich befürchtet das Gegenteil. Zumal die Terrororganisation keine Anstalten macht, sich entwaffnen zu lassen.
Hamburg/Berlin/Beirut - Als Frankreichs Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie gestern Abend vor die Kameras des Senders France 2 trat, machte sie ihrem Unmut über den Libanon-Beschluss des Weltsicherheitsrats Luft. Zwar erklärte sie, ihr Land sei bereit, die erweiterte Libanon-Truppe zu führen, doch zugleich ärgerte sie sich über die Resolution mit der Nummer 1701: Das Mandat für die erweiterte internationale Eingreiftruppe sei noch immer "unklar" - dann feuerte sie gleich noch eine Spitze in Richtung Uno: Die Vereinten Nationen müssten den exakten Auftrag der Truppe buchstabieren. Denn: "Wenn Truppen entsandt werden und ihr Auftrag ist nicht genau genug und ihre Kapazitäten sind nicht groß genug, kann es zur Katastrophe kommen, besonders für die Soldaten, die wir schicken."
AP
Uno-Blauhelm in Südlibanon: Kein robustes Mandat
Bisher ist nur klar, dass die 2000 Mann starke Uno-Interimstruppe (Unifil) - seit 1978 im Libanon - auf bis zu 15.000 Mann aufgestockt werden soll. Ihr Auftrag: "einen ständigen Waffenstillstand sichern zu helfen". Um dies zu leisten, sollten "alle notwendigen Maßnahmen" ergriffen werden. Was sich wie ein Persilschein anhört, heißt in Wahrheit, dass den Uno-Soldaten die Hände gebunden sein werden. Denn die Resolution sieht zum Missmut der französischen Verteidigungsministerin kein "robustes Mandat" vor. Nur dieses gäbe den Uno-Truppen die Freiheit, nicht nur sich selbst, sondern auch die Ziele ihrer Mission mit Waffengewalt durchzusetzen. Praktisch hieße das, Blauhelme wären berechtigt, Kräfte anzugreifen - etwa Hisbollah-Kämpfer oder israelische Soldaten -, die einer Befriedung des Libanons im Wege stünden.
"Wie mit der Henne und dem Ei"
Die Vagheit der jetzigen Resolution, die von einer Folge-Resolution präzisiert werden soll (unklar ist nur, wann), spiegelt sich in den unfertigen Planungen der Staaten wider, die sich im Libanon engagieren wollen. Jan Fischer, stellvertretender Direktor des regionalen Informationszentrums der Vereinten Nationen für Westeuropa in Brüssel, bringt das Dilemma gegenüber SPIEGEL ONLINE auf den Punkt: "Bevor es kein klares Mandat gibt, werden sich einige Länder sträuben, Truppen zur Verfügung zu stellen. Und solange es keine Truppen gibt, ist es schwer, einen Auftrag zu formulieren. Es ist wie mit der Henne und dem Ei."
Je stärker (robuster) ein Mandat sei, desto schwerer falle es Staaten, sich zu beteiligen, so Fischer. Sofort gehe die innenpolitische Diskussion darüber los, "warum unsere jungen Männer ihr Leben riskieren sollten". Andererseits: Stünden gut ausgestattete und gut trainierte Truppen für einen Einsatz zur Verfügung, so könne auch das Mandat entsprechend stark ausgerichtet werden.
Heute Abend wird die Truppenstellerkonferenz in New York ein Gleichgewicht zwischen theoretischem Auftrag und praktischer Umsetzung finden müssen. Deutschland wird voraussichtlich einen Einsatz der Marine in die Waagschale werfen. Eine Fregatte könnte vor der libanesischen Küste bei der Seeraumüberwachung und der Unterbindung des Waffenschmuggels helfen. Spekuliert wird auch über die Entsendung eines der beiden Einsatzgruppenversorger-Schiffe, das mit einem Lazarett ausgestattet werden könnte.
Die Luftwaffe könnte Lufttransport-Kapazitäten zur Verfügung stellen. Außerdem könnte sie Aufklärungstornados beisteuern, die möglicherweise auf Zypern stationiert würden. Dies würde allerdings einen großen Aufwand und sehr hohe Kosten bedeuten: Für den Einsatz von sechs bis acht Tornados müssten auch etwa 800 bis 1000 Soldaten vor Ort entsandt werden. Das Heer könnte zudem mit Drohnen bei der Aufklärung helfen. Außerdem könnte das Heer Pioniere stellen und damit den Wiederaufbau des Libanon unterstützen.
Dass ein starkes Mandat, gute Ausrüstung und erprobte Soldaten nötig sein werden, zeigt die Situation im Libanon. Denn dort hat weder die libanesische Armee vor, die Hisbollah zu entwaffnen, noch wird diese sich das gefallen lassen. In mehreren Interviews mit teils hochrangigen Vertretern der Gruppe im Süden und in Beirut wurde in den letzten Tagen deutlich: Die Miliz hat keineswegs vor, ihre Waffen abzulegen. Ganz im Gegenteil. Im Süden wie in Beirut geriert sich die Miliz als Sieger des Kriegs gegen Israel. Dieser militärische Erfolg, so die Ideologie, berechtigt sie mehr denn je als eigenständige Armee.
Raketenwerfer auf den Ladeflächen
Unmittelbar vor dem Waffenstillstand und danach waren viele der Kampfeinheiten hektisch damit beschäftigt, ihre Waffen fortzuschaffen oder zu verstecken. Während bereits die ersten Flüchtlinge in das von Bomben zerstörte Gebiet an der Grenze kamen, sah man immer wieder Traktoren mit mühsam abgedeckten Raketenwerfern auf den Ladeflächen der Anhänger. Auch Trucks mit auffällig vielen Kämpfern waren unterwegs. Allein die Nervosität der bewaffneten Kämpfer bei jedem Fotografen, der sich nur näherte, lässt auf den Inhalt der Ladung der Wagen schließen.
Es scheint das Kalkül der Hisbollah zu sein, ihre schweren Waffen entweder nördlich des Litani-Flusses zu schaffen oder sie eben in der unzugänglichen Bergregion zu verstecken. Einer der lokalen Kommandeure gestand Mitte der Woche offen ein, dass seine Einheiten noch Dutzende Raketen besäßen, die er nur aus den Lagern in den Bergen holen müsse. Ebenso besäße die Privat-Armee des Predigers Hassan Nasrallah auch noch viele Lager im ganzen Land, die noch gar nicht entdeckt worden seien.
Der oberste Offizielle der Hisbollah, Scheich Nabil Kauk, beschrieb das geplante erneute Versteckspiel mit den Waffen etwas diplomatischer. "Wie in der Vergangenheit wird die Hisbollah auch in der Zukunft keine sichtbare militärische Präsenz im Süden haben", so seine Darstellung. Ähnlich diskret wie nach dem Abzug der Israelis, so eine mögliche Interpretation dieser Worte, könnte die Hisbollah also weiter agieren, Waffen akquirieren und am Ende mächtiger denn je werden. Dies wäre unzweifelhaft die Horror-Vorstellung für Israel.
Eine Schreckensvorstellung zu der auch die jüngste Kehrtwende der verärgerten Regierung in Paris beitragen könnte. Wohl wegen des Fehlens eines überzeugenden Mandats erklärte das gestern zur Führungsmacht gewordene Land heute, es zähle eine gewaltsame Entwaffnung der Hisbollah nicht zu seinen Aufgaben. Nach Angaben der Zeitung "Le Monde" sei Verteidigungsministerin Alliot-Marie bereits gestern kurz davor gestanden, anzukündigen, ihr Land werde nur einen "bescheidenen Beitrag" zur Aufstockung der Friedenstruppe leisten.
Am Abend verlautete aus dem Élysee-Palast, Frankreich wolle 200 weitere Soldaten zur Unterstützung der Truppe in den Südlibanon schicken. Dies habe Staatspräsident Jacques Chirac Uno-Generalsekretär Kofi Annan mitgeteilt.
The White House is "cracking the whip" on rebuilding efforts so Iranian-backed Hizbollah is not seen taking the lead and winning any more support among the local population, said a senior State Department official.
"I've said we have got to get with this. These guys (Hizbollah) are out there with their own bulldozers and what are we doing? It takes forever for us to start up rebuilding projects," said the senior official, who asked not to be identified because of the sensitivity of the issue.
The United States came under heavy criticism from Arab countries and some European governments during the monthlong war between Israel and Hizbollah that halted with a U.N.-ordered truce this week.
Washington was criticized for refusing to back calls for an immediate cease-fire, thereby appearing to give a green light to extensive Israeli bombing in Lebanon.
The United States has pledged $50 million so far to humanitarian aid in Lebanon, half of which has been handed out to aid groups working in the conflict zone. But a senior U.S. official said it was unclear how much Washington would contribute to rebuilding.
A donors conference on humanitarian aid is set for August 31 in Stockholm and a later one may be held to deal directly with repairing Lebanon's shattered infrastructure. Bridges and roads took a pounding in the conflict.
Any large-scale U.S.-funded rebuilding effort could take months, just as it did in Iraq where the Bush administration's efforts are still faltering. Continued...
American officials worry that that Hizbollah and Iran will take advantage of U.S. bureaucracy surrounding aid efforts and boost their own credibility by getting in first.
"We have been delivering stuff from the beginning (of the conflict) but we need to get something much more substantial on the ground," said the State Department official.
Hizbollah's leader Sayyed Hassan Nasrallah vowed after Monday's truce that his guerrilla group would help fund repairs for about 15,000 bomb-damaged homes across Lebanon.
White House spokesman Tony Snow said Hizbollah was using the same tactics as the Palestinian militant group Hamas and al Qaeda in getting on the ground quickly to rebuild.
"This is an emerging tactic, which is commit acts of terror, try to get people to fight against each other, and set up a charitable foundation to hand out cash and crumbs to the victims," Snow told reporters.
A senior U.S. aid agency official Bill Garvelink said the near-term focus would be on helping to rebuild people's homes and that American engineers were in the area assessing damage to bridges and roads.
The United States is pushing Arab states like Saudi Arabia to deliver aid fast to southern Lebanon. Saudi Arabia has committed half-a-billion dollars to humanitarian relief and promised another billion for rebuilding.
Israel is nervous that Iranian funding will be used by Hizbollah and is pushing for tight restrictions on such assistance, telling the Bush administration to tighten up any loopholes.
Moderation
Zeitpunkt: 18.08.06 10:29
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für 1 Tag
Kommentar: Regelverstoß - Volksverhetzung
Zeitpunkt: 18.08.06 10:29
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für 1 Tag
Kommentar: Regelverstoß - Volksverhetzung
Grüße
Apfelbaumpflanzer
The video, shot by Israelis on August 10, when Israeli troops "took control" of the southern Lebanese town of Marjeyoun, aired on Israel's Channel 2 on Wednesday.
Hezbollah's al-Manar TV network and pro-Hezbollah NEW TV then picked up the video and condemned the Lebanese soldiers as deserters. (Watch the video to see if it suggests treason or courtesy -- 2:29)
There have been conflicting accounts of what happened at Marjeyoun.
In the video, two Israeli tanks roll up to the gate of the Marjeyoun garrison, where a white surrender flag flutters outside the barracks.
Inside, Lebanese soldiers hold trays with glasses of tea, which they offer to the Israelis. The encounter appears merely social.
However, it is possible that unpleasant parts of the video were deleted during editing.
After the video aired, the Lebanese interior ministry ordered the arrest of the base commander, Gen. Adnan Daoud, according to The Associated press. Lebanon does not recognize Israel and forbids its citizens any contact with Israelis.
At one point in the video, Daoud and an Israeli soldier have the following exchange, as translated by CNN's Octavia Nasr:
Daoud: "Don't we need to tell our bosses?"
Israeli soldier: "Tell whoever you want."
Daoud: "We need to brief them on what happened."
Israeli soldier: "We briefed (U.S. President) Bush. You brief whoever you want."
Daoud: "We need to brief Bush too."
According to Nasr, the tape reflects the Lebanese army's hands-off policy in the fighting between Israel and the Lebanese militant group Hezbollah.
Lebanon didn't want to turn the conflict into a war between it and Israel, she said.
The actions, as depicted in a video where parts may have been deleted and edited, could suggest the Lebanese army is weak and unable to take southern Lebanon back from Hezbollah without help.
There are conflicting reports of what happened at Marjeyoun, a largely Christian town.
Lebanese intelligence said the Israeli troops met no resistance when they entered the town. Arab-language network Al-Jazeera has quoted Hezbollah as saying "violent battles" took place with their militants, and Arab news networks Al-Manar and Al-Arabiya reported at least two Israeli tanks were destroyed in the fighting.
Lebanese acting Interior Minister Ahmed Fatfat defended the Lebanese forces at the barracks, which he said included 350 Lebanese internal security officers and soldiers from the army's intelligence unit.
"This force is not on a combat mission. This force has simple individual weapons to act as a police force. They don't have tanks or missile launchers. This is a force that was assigned to support the residents and protect them, provide them with humanitarian assistance," he said.
Other critics view the Lebanese army's general as having committed an act of treason.
Lebanese forces move south
The surfacing of the video coincided with the arrival of Lebanese troops in the southern region, the first time it has taken control there in decades. (Watch locals welcome the arrival of the Lebanese army in southern Lebanon -- 2:41)
The Lebanese Army hopes to have all of its planned 15,000 troops deployed by Friday morning, an army official said.
The Israeli army has been handing over the territory south of the Litani River to the U.N. Interim Force in Lebanon and the Lebanese army, Israel Defense Forces said. (Full story)
A top U.N. official warned Thursday that U.N. members need to step up and contribute troops to the peacekeeping mission in southern Lebanon if the cease-fire is to hold.
"Every moment we delay is a moment of risk that the fighting could re-erupt," Deputy Secretary-General Mark Malloch Brown told representatives of nations considering deployments. He said UNIFIL would not be involved in a large-scale disarmament of Hezbollah.
So far, Bangladesh has offered a potential contribution of two mechanized infantry battalions comprising about 1,500-2,000 troops. Indonesia has offered a mechanized battalion and a company of engineers, with Malaysia and Nepal each volunteering a mechanized battalion. Denmark has offered to send two ships to patrol the Lebanese coast.
Also considering sending troops are Italy, Spain, Egypt, Belgium and Morocco.
Israeli Deputy Prime Minister Shimon Peres has said Israel would be out of Lebanon within "weeks" if Lebanese forces arrive in the southern part of the country.
Hezbollah has pledged that its fighters south of the Litani will disarm.
Meanwhile, Beirut's airport reopened Thursday.
A flight from Amman, Jordan, was the first to arrive since Israeli warplanes and gunboats destroyed the airport's three runways early in the 34-day conflict.
Two more flights, from Amman and London, were scheduled to arrive later Thursday with members of the press and humanitarian aid, an airport official said.
British Airways said it expects to resume flights to Beirut by next week.
The conflict began July 12, when Hezbollah abducted two Israeli soldiers and killed three others in a cross-border raid into northern Israel. Israel responded with a massive bombardment of Lebanon and a push into the country's south to root out Hezbollah, which retaliated by firing about 4,000 rockets into northern Israel. (Watch Israelis return to rocket-battered city -- 2:05)
When the cease-fire took effect Monday, more than 1,000 Lebanese and 159 Israelis had been reported killed in the fighting.
During the conflict, Peres said, Israel believes it destroyed about a third of Hezbollah's missiles, including all of its long-range missiles.
Moderation
Zeitpunkt: 18.08.06 10:47
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für 12 Stunden
Kommentar: Regelverstoß - fortlaufende Beleidigung
Zeitpunkt: 18.08.06 10:47
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für 12 Stunden
Kommentar: Regelverstoß - fortlaufende Beleidigung
SPIEGEL ONLINE - 18. August 2006, 15:23
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,432373,00.html
Libanesische Armee
Teekränzchen mit Israelis kostet General den Job
Von Alwin Schröder
Ein Tässchen Tee ist einem libanesischen General zum Verhängnis geworden: Er hatte es auf dem Höhepunkt der Kämpfe mit israelischen Soldaten genossen - und war dabei gefilmt worden. Jetzt wurde der Mann festgenommen. Die Hisbollah wirft ihm Verrat vor.
Mardschajun - Es geschah am 10. August: An diesem Tag drang die israelische Armee tief in den Süden des Libanon vor, im Norden Israels schlugen Raketen der Hisbollah ein, mindestens 110.
"Tea-Party" in der Garnison Merdschajun: "Wir müssen Bush auch briefen"
Friedlicher ging es im südlibanesischen Mardschajun zu: Israelische Panzer rollten vor - festgehalten wurde dieser Moment per Video. Weiße Kapitulationsflaggen wehten vor den Baracken. Im Inneren boten libanesische Soldaten den Israelis in offenbar freundlicher Atmosphäre Tee an. Auch Kompaniechef General Adnan Daoud ist auf dem Video zu sehen, er plaudert mit einem der Israelis.
Diese Aufnahme hat für Daoud nun Folgen: Das libanesische Innenministerium ließ ihn festnehmen. Denn Libanon erkennt Israel noch immer nicht an und verbietet seinen Bürgern jeden Kontakt zu Israel.
Das verhängnisvolle Video wurde zunächst vom israelischen Sender Channel 2 ausgestrahlt und später aber auch vom Hisbollah-Sender al-Manar gezeigt. Dort wurde der General als Kollaborateur dargestellt und ihm Verrat vorgeworfen.
Der US-Sender CNN, der das Video ebenfalls veröffentlichte, ließ auch einen skurrilen Dialog zwischen Daoud und einem israelischen Offizier übersetzen: "Müssen wir das nicht unseren Bossen sagen?", fragt er. "Sagen Sie es wem auch immer", antwortet der Israeli. "Wir müssen sie informieren, was geschehen ist", setzt Daoud nach. "Wir haben (US-Präsident George W.) Bush gebrieft. Sie können briefen wen immer sie wollen", kontert der Israeli. Woraufhin Daoud entgegnet: "Wir müssen Bush auch briefen."
Zwar könnte das Video vor der Ausstrahlung noch bearbeitet oder gekürzt worden sein. Es verdeutlicht aber die überaus freundliche Atmosphäre, als die israelischen Soldaten in die acht Kilometer vor der Grenze gelegenen Garnison der Libanesen vorrückten. Und es wird als weiterer Beweis für die Harmlosigkeit der libanesischen Truppe gewertet, die nach dem Waffenstillstand die Hisbollah entwaffnen und die Kontrolle im Süden des Landes übernehmen soll.
In Mardschajun sind 350 libanesische Soldaten stationiert. Der überwiegend von Christen bewohnte Ort acht Kilometer vor der Grenze gilt als strategisch wichtig. Denn wegen seiner erhöhten Lage hat man freien Blick sowohl auf die Grenze als auf den Fluss Litani.
Die Israelis stießen dort am 10. August nach Angaben des libanesischen Geheimdienstes auf keinen Widerstand. Hisbollah-Kämpfer waren demnach nicht in der Nähe. Im arabischen TV-Sender al-Dschasira war dagegen von heftigen Kämpfen und zwei getöteten Israelis die Rede.
Bei der Einnahme der Kaserne sei der israelische Kommandeur sehr höflich gewesen, berichtet General Daoud. "Schließlich habe ich ihm vier Stunden lang unseren Stützpunkt gezeigt", wird er von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Und dann wurde Tee serviert.
© SPIEGEL ONLINE 2006
MfG
kiiwii
Hisbollah und die Hisbaollah ist die Bevölkerung. Ausser natürlich du rufst
zu Völkermord auf!
Für dich mögen es Terroristen sein für 89% der libanesischen Bevölkerung
sind es Helden. Und darin wird sich nichts änder...
Die Wüste der eingeschlossenen Leichen - ein Beweis für Israels Scheitern
von Robert Fisk
The Independent / ZNet 16.08.2006
Sie haben eine Wüste geschaffen und nennen es 'Frieden'. Das Dorf Srifa - beziehungsweise was davon übrig blieb -, besteht aus pfannkuchenplatten Häusern, gesprengten Mauern und Schutt, aus verhungernden Katzen und eingeschlossenen Leichen. Aber es ist auch ein Ort des Sieges - für die Hisbollah. Gestern wanderten deren Kämpfer, mit der Aura siegreicher Helden, durch die Trümmer. Wer trägt die Schuld an dieser Wüste? Jene Schiitenmiliz, die den Krieg provoziert hat oder die israelische Luftwaffe und Armee, die den Südlibanon in Schutt und Asche legte und so viele Menschen tötete?
Wie der Dorfbürgermeister (Mukhtar) denkt, steht jedenfalls außer Zweifel. Drei Hisbollah-Männer - einer ist am Arm verwundet, ein anderer trägt zwei Munitions-Clips und ein Sender-Empfänger-Radio -, begegnen uns in den Betontrümmern, und Mukhtar Hussein Kamel el-Din ruft ihnen entgegen: "Hallo, ihr Helden!" Und zu mir gewandt: "Wissen Sie, was die so zornig macht? Gott schenkte ihnen nicht die Gelegenheit zum Sterben".
Um zu begreifen, welcher Natur dieser ein Monat lange Krieg ist beziehungsweise welche enorme politische Bedeutung er für den Nahen Osten haben wird, muss man hier gewesen sein - hier, mit der Hisbollah, südlich des Litani-Flusses und inmitten dieser furchtbaren Verwüstung. Einst hatte Israel geschworen, die Hisbollah aus diesem Gebiet zu vertreiben. Aus dem Nachbardorf Ghandoutiya ist die israelische Armee bereits abgerückt - nachdem sie bei Gefechten, die kaum mehr als 36 Stunden dauerten, 40 Männer verloren hatte. In die zerstörte Stadt Khiam konnten sie erst gar nicht eindringen. Dort feierte die Hisbollah gestern Nachmittag. In Srifa stehe ich neben einigen Hisbollah-Männern. Wir blicken auf die leeren Straßen Richtung Süden. Unser Blick reicht bis nach Israel, bis zur Siedlung Mizgav Am, jenseits der Grenze. Wer hätte gedacht, dass dieser Krieg für Israel so enden würde?
Iran und Syrien sind weit von einer Demütigung entfernt, wie das im israelisch-amerikanischen Plan vorgesehen war, die beiden angeblichen Pariastaaten stehen unangefochten da, und der Ruf der Hisbollah wurde in der gesamten arabischen Welt gestärkt. Die "gute Gelegenheit", die der Libanon-Krieg für Präsident George Bush und seine Außenministerin Condoleezza Rice offensichtlich darstellte, er hat sich als "gute Gelegenheit" für Amerikas Feinde erwiesen, um die israelische Armee als schwach vorzuführen. Gestern Abend ließ sich im Libanon kaum ein israelisches Panzerfahrzeug blicken - abgesehen von einem einsamen Panzer vor Bint Jbeil. Selbst aus der "sicheren" christlichen Stadt Marjayoun haben sich die Israelis mittlerweile zurückgezogen. Jetzt ist klar, die israelische Dreißigtausend-Mann-Armee, die, wie berichtet, angeblich nördlich, in Richtung Litani-Fluss, vorstürmte, hat nie existiert. Es ist unwahrscheinlich, dass sich gestern im gesamten Südlibanon noch mehr als tausend israelische Soldaten aufhielten. Allerdings waren sie morgens in zwei Feuergefechte verwickelt und zwar mehrere Stunden nach Inkrafttreten des UN-Waffenstillstands.
Derweil findet auf der Küstenstraße aus Richtung Beirut der massive Exodus Zehntausender schiitischer Familien statt. Auf ihren Autos stapelt sich das Bettzeug, und viele haben Hisbollah-Fahnen oder Bilder von Hassan Nasrallah, dem Vorsitzenden der Hisbollah, auf ihren Windschutzscheiben. An den kaputten Autobahnbrücken und um die Bombenkrater, mit denen die Landschaft übersät ist, staut sich der Verkehr enorm. Hier verteilt die Hisbollah sogar gelbe und grüne Flaggen und offizielle Handzettel, mit denen Eltern dringend davor gewarnt werden, ihre Kinder mit den unexplodierten Bomben, die überall herumliegen, spielen zu lassen. Mindestens ein libanesisches Kind kam bereits durch Blindgänger-Munition ums Leben, 15 weitere wurden verletzt.
Aber was sind das für Orte, an die die Menschen jetzt zurückkehren? Haj Ali Dakroub, ein 42jähriger Bauleiter, hat 1996 einen Teil seines Hauses beim Bombardement der Israelis auf Srifa eingebüßt. Jetzt wurde sein Haus vollständig dem Erdboden gleichgemacht. "Was gibt es hier, dass Israel das alles zerstört hat?" fragt er. "Wir leugnen nicht, dass es Widerstand in Srifa gab. Er war davor da und wird auch künftig da sein. Aber in diesem Haus lebte nur meine Familie. Warum haben die Israelis es bombardiert?"
Zufällig fällt mir ein Ding auf, das aussieht wie ein Raketenbehältnis und das am Balkon eines reichlich zerstörten Hauses vis-a-vis den Trümmern des Dakroub-Hauses hängt. Eine Gruppe Hisbollah-Millizionäre geht nonchalant an uns vorüber und verschwindet in einem Obstgarten. Einer hat eine Pistole im Hosenbund stecken. Waren hier vielleicht einige ihrer Raketen versteckt?
Mr. Dakroub sagt dazu nichts. "Ich und meine beiden Söhne werden unser Haus wiederaufbauen", betont er. "In zehn Jahren kommt Israel vielleicht wieder und zerstört es, dann werde ich es eben noch einmal aufbauen. Das hier war ein Sieg der Hisbollah. Die Israelis haben es 1967 geschafft, sämtliche arabische Staaten in sechs Tagen zu besiegen, und hier haben sie den Widerstand in einem ganzen Monat nicht besiegen können. Diese Widerstandskämpfer sind einfach aus dem Boden gekommen und schossen zurück. Sie sind noch hier".
"Aus dem Boden gekommen" - ein Ausdruck, den ich in den vergangenen vier Wochen immer wieder gehört habe. So langsam vermute ich, dass etliche dieser Tausenden von Guerilleros sich in Höhlen, Wohnungen und Tunneln versteckt hielten und nur auftauchten, um ihre Missiles abzuschießen bzw. Infrarot-Raketen auf die israelische Armee (nachdem diese den Fehler begangen hatte, Bodentruppen in den Libanon zu schicken). Glaubt denn irgendwer, die Hisbollah werde ihrer eigenen Entwaffnung durch eine neue internationale Truppe aus libanesischen und UNO-Soldaten zustimmen - falls diese Truppe je eintreffen wird? Gestern gab es einen symbolischen Augenblick - als libanesische Soldaten (sie waren schon zuvor im Südlibanon stationiert) und Hisbollah-Männer gemeinsam die Trümmer eines Hauses in Srifa wegräumten, unter denen die Leichen einer ganzen Familie vermutet wurden. Auch das Libanesische Rote Kreuz und Katastrophenschutzhelfer halfen mit bei der Suche. Letztere sind immerhin Vertreter jener zivilen Macht, von der erwartet wird, dass sie ihre Souveränität von Hisbollah zurückreklamiert. Auch der Mukhtar von Srifa, der die Hisbollah so offen heroisiert hatte, vertritt jene Regierung. Am Eingang des zerstörten Dorfes steht noch ein Poster. Es zeigt Nasrallah und den iranischen Präsidenten Ali Chamenei.
Weit davon entfernt, sie auf die nördliche Seite des Litani-Flusses treiben zu können, hat Israel die Hisbollah in deren libanesischen Dörfern tiefer verankert denn je.
von Gideon Levy
Ha'aretz / ZNet Deutschland 13.08.2006
Die schlechte ( und voraussagbare) Nachricht: Israel ist dabei, mit Drohgebärden aus diesem Krieg zu kommen. Die gute ( und überraschende) Nachricht: dieses offensichtliche Scheitern könnte eine gute Nachricht bedeuten. Wenn Israel die Schlachten mit einem leichten, überwältigenden Sieg gewonnen hätte, um den die Israelis so sehr gebetet hatten, so hätte dies der israelischen Sicherheitspolitik enormen Schaden zugefügt. Noch ein Knall-auf-Fall-Sieg hätte für uns eine Katastrophe bedeutet. Macht- und siegestrunken würden wir versucht sein, unsere Erfolge in anderen Arenen fortzusetzen. Ein gefährliches Feuer würde die ganze Region gefährden und keiner weiß, wie das enden mag.
Auf der andern Seite könnte uns der Misserfolg in diesem kleinen Krieg eine wichtige Lektion für die Zukunft erteilen und uns dahin bringen, unsere Wege und Redeweise zu ändern, die Redeweise der Gewalt mit der wir mit unsern Nachbarn kommunizieren. Der Grundsatz, dass ?Israel sich keine Niederlage auf dem Schlachtfeld leisten kann? hat sich schon als ein unsinniges Klischee herausgestellt: Misserfolge mögen nicht nur Israel enorm helfen, sondern - als Bonus könnten sie auch die Amerikaner die wichtige Lektion lehren, dass es kein Argument gibt, Israel in militärische Abenteuer zu stoßen.
Seit dem Krieg 1948 hat Israel nur einen militärischen Sieg aus eigener Kraft errungen, im 6-Tage-Krieg. Man kann sich keinen leichteren und angenehmeren Sieg vorstellen. Israels ?Fähigkeit der Abschreckung? war wieder hergestellt ? und im großen Ganzen gesehen ? in einer Art, von der man annahm, seine Sicherheit wäre auf Jahre hin garantiert. Doch was geschah? Nur sechs Jahre später fand der schwierigste Krieg der israelischen Geschichte statt, der Yom Kippur-Krieg . Kaum Abschreckung ? im Gegenteil . Die Niederlage von 1967 trieb die arabischen Armeen dahin, ihre verlorene Ehre wieder herzustellen und sie brachten dies in sehr kurzer Zeit fertig .Gegen ein arrogantes, selbstzufriedenes Israel, das sich an den verfaulten Früchte jenes schwindelerregenden Sieges erfreute, hatten syrische und ägyptische Armeen große Erfolge ? und Israel begriff, dass seiner Macht Grenzen gesetzt sind. Es könnte sein, dass dieser Krieg uns auch in die Realität zurückbringt, wo militärische Kraft eben nur Militärkraft ist und für gar nichts garantieren kann. Wir sind ständig dabei, ?Siege? über die Palästinenser einzuheimsen. Und was haben wir davon? Abschreckung? Haben die Palästinenser ihre Träume aufgegeben, ein freies Volk in ihrem eigenen Land zu sein?
Die Niederlage der IDF gegen die Hisbollah ist keine schicksalhafte Niederlage. Israel tötete und nahm Todesfälle in Kauf, aber seine Existenz oder ein Teil seines Territoriums war für keinen Augenblick in Gefahr . Unsere Lieblingsphrase ?ein existentieller Krieg? ist nichts anderes als noch ein Ausdruck für den lächerliches Pathos dieses Krieges, der von Anfang an ein verfluchter Krieg eigener Wahl war.
Hisbollah hat kein Stück Land von Israel genommen und ihr Angriff war erträglich, auch wenn er hätte leicht vermieden werden können, wenn wir nicht dieses törichte libanesische Abenteuer unternommen hätten . Man kann sich gut vorstellen, was geschehen wäre, wenn die Hisbollah innerhalb weniger Tage aus der Luft besiegt worden wäre, wie anfangs von den prahlenden Militärköpfen versprochen worden war. Der Erfolg hätte uns wahnsinnig gemacht. Die USA würde uns in eine militärische Kollision mit Syrien getrieben haben und sieges- trunken wären wir in großer Versuchung gewesen. Der Iran wäre das nächste Ziel gewesen. Gleichzeitig hätten wir uns mit den Palästinensern befasst. Was so leicht im Libanon läuft ? so wären wir überzeugt gewesen ? wird auch zwischen Jenin und Rafah laufen. Die Folge wäre ein Versuch gewesen, das palästinensische Problem an seinen Wurzeln zu lösen ? durch Beschießen, Auslöschen und Bombardieren . Es kann sein, dass dies alles nun nicht geschieht, weil wir aus erster Hand erfahren haben, dass die Macht der IDF begrenzter ist als wir dachten und uns erzählt wurde. Unsere abschreckende Fähigkeit mag jetzt in die entgegengesetzte Richtung gehen. Israel wird jetzt hoffentlich zweimal darüber nachdenken, bevor es in ein noch gefährlicheres militärisches Abenteuer schliddert. Das wäre eine beruhigende Nachricht. Andrerseits besteht die Gefahr, dass die IDF ihre verlorene Ehre auf dem Rücken der hilflosen Palästinenser wieder herstellen will. Es funktionierte nicht in Bint Jbail ? dann werden wir es ihnen in Nablus zeigen.
Wenn uns endlich klar geworden ist, dass das, was nicht mit Gewalt geht, auch nicht mit mehr Gewalt funktioniert, dann könnte uns dieser Krieg an den Verhandlungstisch bringen. Durch den Fehlschlag gebrandmarkt, könnte die IDF jetzt auch weniger begeistert in eine neue Schlacht gehen . Es ist auch möglich, dass die politische Befehlsebene jetzt verstanden hat, dass die Antwort auf Gefahren, denen Israel gegenüber steht, nicht durch Anwendung von immer mehr Gewalt sein kann; dass die wahre Antwort auf die legitimen und gerechten Forderungen der Palästinenser nicht weitere ?Operationen Schutzschild? sind, sondern in der Achtung ihrer Rechte besteht; dass die wahre Antwort auf die syrische Bedrohung die Rückgabe der Golanhöhen ohne Verzögerung an ihre rechtmäßigen Besitzer ist; und dass die Antwort auf die iranische Gefahr darin besteht, den Hass der arabischen und muslimischen Welt gegen uns nicht weiter aufzuheizen. Sollte der Krieg wirklich zu einem Ende kommen, könnte es sein, dass immer mehr Israelis sich fragen, wofür haben wir getötet und wofür sind Leute von uns getötet worden, wofür haben wir geschossen und wofür sind wir beschossen worden ? und vielleicht verstehen sie dann, dass alles wieder für nichts und wieder nichts war. Vielleicht wird es die Errungenschaft dieses Krieges sein, dass der Fehlschlag sich tief in unser Bewusstsein einprägt, und Israel einen neuen Weg einschlägt, weniger gewalttätig und weniger brutal wegen des Fehlschlags. 1967 schrieb Ephraim Kishon: ?Entschuldigung, wir haben gesiegt.? Dieses Mal sollte man eher sagen: ?Es ist gut, dass wir nicht gewonnen haben.?
Frankreich schickt 200 Soldaten – Sorge vor militärischer „Katastrophe“
RUTH BERSCHENS | PARIS
Frankreich will umgehend 200 weitere Soldaten zur Unterstützung der UN-Truppe in den Südlibanon schicken. Darüber habe Staatspräsident Jacques Chirac UN-Generalsekretär Kofi Annan informiert, teilte nach Agenturberichten der Élysée-Palast mit. Frankreich stellt bereits 200 Mann der UNIFIL-Truppe und führt das Oberkommando. Die Truppe soll gemäß der Libanon-Resolution von derzeit 2 000 auf 15 000 aufgestockt werden, um den Waffenstillstand zwischen der Hisbollah und Israel auf Dauer zu sichern.
Die Vereinten Nationen hatten auf ein größeres französisches Kontingent gehofft. Die geringe Zahl löste Empörung aus.Frankreich gefährde mit dieser Haltung den gesamten Friedenseinsatz, hieß es in. Die Uno war bisher davon ausgegangen, dass sich Frankreich als Führungsnation mit 2 000 bis 5 000 Mann an der Friedenstruppe beteiligt und zudem ein schnelles Vorauskommando in den Zedernstaat entsendet.
Chirac teilte Annan ferner mit, dass Frankreich auch zur Übernahme des Kommandos der erweiterten UNIFIL-Truppe bereit sei. Allerdings müsse dazu das genau Mandat festgelegt werden. Ebenso forderte Chirac, dass weitere Staaten ihre Beteiligung erklären, damit „sich die gesamte Staatengemeinschaft in der Truppe widerspiegelt“.
Militärisch wäre Frankreich durchaus in der Lage, schnell ein großes Truppenkontingent in den Libanon zu schicken. Bereits jetzt sollen sich 1 700 französische Soldaten auf Schiffen in der Region aufhalten.
Frankreich befürchtet aber, bei dem geplanten Friedenseinsatz im Libanon zwischen die Fronten zu geraten und womöglich hohe militärische Verluste zu erleiden. Das Uno-Mandat für die Friedenstruppe im Südlibanon habe „etwas Schwammiges“, kritisierte Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie. Falls dies so bleibe, könne der Friedenseinsatz „in eine Katastrophe münden, und zwar auch für die von uns entsandten Militärs“.
Auch die anderen Staaten, die einen Beitrag in Aussicht gestellt haben, halten sich mit festen Zusagen zurück. Neben Deutschland und Frankreich hat Italien einen „bedeutenden Beitrag“ angekündigt. In Medien war von bis zu 3 000 Soldaten die Rede. Spanien will bis zu 800 Mann stellen, Malaysia und Indonesien jeweils bis zu 1 000 Mann. Hinzu kommen kleinere Kontingente aus Finnland, Norwegen, Portugal und Belgien. Die USA haben eine Beteiligung bisher ausgeschlossen.
Frankreich will mit seiner zögerlichen Haltung offenbar Druck auf die Uno sowie auf den Libanon und Israel ausüben. Ziel ist es, zusätzliche Sicherheitsgarantien für die französischen Truppen zu erlangen. Die Soldaten dürften nicht in den Südlibanon geschickt werden, um dort „wie Hasen abgeschossen zu werden“, hatte Chirac bereits vor zwei Wochen betont.
Die französischen Sorgen um die Sicherheit der Blauhelme im Libanon rühren von schlechten Erfahrungen bei früheren Friedenseinsätzen. Dabei handelt es sich insbesondere um das militärische Desaster Frankreichs in Bosnien-Herzegovina in den Jahren 1992 bis 1995. Damals sahen sich französische Blauhelme den Attacken von bosnischen Serben hilflos ausgesetzt. 84 Soldaten kamen uns Leben, andere wurden als Geisel genommen. Unvergessen ist außerdem der Tod von 58 französischen Fallschirmjägern 1983 bei einem Attentat in Beirut.
Französische Soldaten könnten jetzt wieder schnell zur Zielscheibe für die Hisbollah werden, hieß es in Paris. Als Grund dafür wird das gespannte Verhältnis zwischen Frankreich und Syrien sowie Iran genannt. Diesen beiden Ländern wird immer wieder nachgesagt, dass sie die Hisbollah aktiv unterstützen, und zwar wahrscheinlich auch mit militärischen Mitteln. Frankreichs Beziehungen zu Syrien haben sich dramatisch abgekühlt seit dem Mord an dem früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri, einem engen Freund von Chirac.
MfG
kiiwii
Hisbollah liefert sich Gefechte mit israelischem Kommandotrupp.Nur eine Woche nach dem In-Kraft-Treten der im Rahmen einer UNO-Resolution geforderten Waffenruhe im Südlibanon wurde diese am Samstag nach Angaben aus libanesischen Militärkreisen bereits wieder gebrochen.
Demnach habe sich die Hisbollah Gefechte mit einem Kommandotrupp der israelischen Streitkräfte geliefert, wie ein Militärsprecher berichtete.
Die israelische Einheit sei vor Morgengrauen per Hubschrauber westlich von Baalbek abgesetzt und bei dem Dorf Budai von Hisbollah-Kämpfern abgefangen worden, berichtete zuvor der Hisbollah-Sender el Manar.
Israel bestätigt Spezialeinsatz
Die israelische Armee bestätigte mittlerweile die nächtliche Militäroperation. Die Armee habe im Landesinneren einen Spezialeinsatz ausgeführt, um Waffenlieferungen an die Hisbollah-Miliz vom Iran und Syrien aus zu verhindern, sagte ein Armeesprecher der Nachrichtenagentur AFP am Samstag.
Luftangriffe ausgeführt"
Zurückgewiesen wurden unterdessen Berichte von Seiten der libanesischen Polizei vom Vorabend, wonach Israel erstmals seit In-Kraft-Treten der Waffenruhe wieder Luftangriffe im Libanon geflogen sei.
"Wir haben seitdem keine Luftangriffe mehr ausgeführt", sagte eine Sprecherin der israelischen Armee am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.
Gebiet mehrmals überflogen
Auch die libanesische Polizei relativierte am Samstagmorgen ihre Angaben vom Vortag: Es habe keine Luftangriffe gegeben, allerdings sei die israelische Luftwaffe Scheinangriffe gegen die mehrheitlich von Schiiten bewohnten Gebiete geflogen.
Israelische Jagdbomber, Hubschrauber und Drohnen simulierten demnach Angriffe auf die Ortschaften Budai und Jamune westlich der Stadt Baalbek, ohne das Feuer zu eröffnen. Den Berichten zufolge hat es Flugabwehrfeuer gegen die Kampfjets gegeben.
Siniora-Protest bei Annan
Die libanesische Nachrichtenagentur Ani meldete, Libanons Ministerpräsident Fuad Siniora habe bei UNO-Generalsekretär Kofi Annan gegen das Vorgehen der israelischen Luftwaffe und die andauernde Verletzung des libanesischen Luftraums protestiert.
Annan fordert Ende der Luft- und Seeblockade
Annan rief unterdessen Israel zu einer sofortigen Aufhebung der gegen den Libanon verhängten Luft- und Seeblockade auf. Hunderttausende Libanesen müssten dringend mit Hilfsgütern versorgt werden, so Annan.
Die Beigeordnete Generalsekretärin für humanitäre Angelegenheiten, Margareta Wahlstrom, sagte dem UNO-Sicherheitsrat am Freitag, die enormen Schäden an Straßen und Brücken durch israelische Luftangriffe stellten das größte Hindernis für Hilfslieferungen dar.
"Ungehinderter Zugang zu allen Transportmitteln notwendig"
Zwar seien innerhalb der ersten Tage nach Beginn der Waffenruhe Fortschritte bei der Versorgung der Menschen erreicht worden. Massive Probleme, die Bedürftigen zu erreichen, verhinderten jedoch eine schnellere Hilfe.
Schätzungsweise 200.000 Menschen seien in die schwer beschädigten Vororte Südbeiruts zurückgekehrt, weitere 200.000 Menschen in den Süden des Landes. Der vollständige und ungehinderte Zugang zu allen Transportmitteln auf direktem Weg sei entscheidend für Hilfslieferungen, sagte Wahlstrom.
Israel will Blockade aufrechterhalten
Die israelischen Streitkräfte haben angekündigt, die Blockade aufrechtzuerhalten, um Waffenlieferungen an die Hisbollah-Miliz zu unterbinden.
Wahlstrom fügte hinzu, dass mittlerweile aber eine steigende Anzahl von Schiffen die Blockade passieren dürfe, um Hilfsgüter und Treibstoff in den Hafen von Tyrus zu bringen.
Iranischer Nachschub für die Hisbollah wurde von den USA abgefangen.Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge am 20. Juli die Landung eines mit Raketen beladenen Frachtflugzeugs aus dem Iran in Damaskus verhindert.
US-Diplomaten hätten die Regierungen der Türkei und des Irak davon überzeugt, wegen mutmaßlicher Nachschublieferungen für die Hisbollah im Libanon die Überflugrechte für die iranische Maschine zu verweigern, berichtete das Blatt "USA Today" am Freitag.
Sie berief sich dabei auf US-Geheimdienstquellen und einen ungenannten ausländischen Diplomaten.
Satellit entdeckte Beladung
Ein US-Spionage-Satellit habe am 19. Juli auf dem iranischen Luftwaffenstützpunkt Mehrabad bei Teheran die Beladung einer Frachtmaschine mit drei Kurzstreckenraketen sowie acht verdächtigen Kisten registriert, in denen normalerweise chinesische C-802-Raketen verpackt seien.
Überflug verhindert
Am folgenden Tag habe die irakische Luftüberwachung die Überflugrechte verweigert. Als die Iraner dann die Türkei baten, ihren Luftraum nutzen zu dürfen, hätte Ankara die Bedingung gestellt, die Maschine bei einer Zwischenlandung zu überprüfen.
Daraufhin sei das iranische Frachtflugzeug nach Teheran zurückgekehrt, berichtet die Zeitung.
Vorwürfe an Syrien und dem Iran
Israel hat die Hisbollah beschuldigt, mit einer Rakete des Typs C-802 am 14. Juli ein israelisches Kriegsschiff angegriffen zu haben.
Die US-Regierung hat Syrien und dem Iran mehrfach vorgeworfen, die radikalislamische Hisbollah zu finanzieren und auch mit modernen Waffensystemen auszurüsten.
Israel kritisiert Russland
Israel kritisierte die russische Regierung wegen der Lieferung von in Russland hergestellten Panzerabwehrraketen an die Hisbollah.
Direkte Waffenverkäufe an die radikalislamische Miliz würden Moskau zwar nicht vorgeworfen, hieß es am Freitag aus Regierungskreisen in Jerusalem, wohl aber der Verkauf an den Iran und Syrien, die die Raketen an die Hisbollah weitergeleitet hätten.
Durch Panzerabwehrraketen kamen mindestens 50 der 118 bei den Kämpfen in den vergangenen vier Wochen getöteten israelischen Soldaten ums Leben.
Delegation reiste nach Moskau
Eine israelische Delegation sei bereits Anfang der Woche nach Moskau gereist, erklärte Asaf Schariv, ein Berater des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert.
Russland: Strenge Kontrolle
Das russische Außenministerium erklärte, die Waffenverkäufe würden streng kontrolliert.
Ungenauigkeiten bei den Empfängern könnten ausgeschlossen werden, betonte Ministeriumssprecher Michail Kamynin.
Experten schätzen Kriegsschäden auf bis zu acht Milliarden Euro.Nach der rund einen Monat dauernden israelischen Offensive im Libanon steht das Land nun vor einem mühsamen Wiederaufbau.
Unterschiedlichen Schätzungen zufolge belaufen sich die wirtschaftlichen Schäden im Libanon auf vier bis acht Milliarden Euro. Fast 2,35 Mrd. Euro seien direkte Verluste durch die israelische Offensive, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Kamal Hamdan.
Industrie lahm gelegt
Ein Drittel davon seien Schäden an der Infrastruktur, fast der gesamte Rest sei auf die Zerstörung von Wohn- und Geschäftshäusern zurückzuführen.
Israels Krieg gegen die Hisbollah legte auch die Industrie des Libanon weitgehend lahm.
Zudem liegt die aufstrebende Tourismusbranche, die sich noch vor kurzem auf ein Rekordjahr einstellte, in Trümmern.
Milliardenausfälle im Tourismus
Verluste in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden Euro seien den Schätzungen zufolge durch Gewinnausfälle im Tourismus sowie in der industriellen Produktion verursacht worden.
Insgesamt seien Schäden von bis zu acht Milliarden Euro zu bewältigen, wie Alexis Nassan, Repräsentant des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Beirut, in einem Gespräch mit der Netzeitung schätzt.
Hohe Arbeitslosigkeit
Angesichts der Tatsache, dass der Großteil der libanesischen Unternehmen ruiniert ist, könnte die Arbeitslosenquote "sehr bald 20 Prozent erreichen", sagt der Volkswirt Hamdan.
Das Problem werde noch dadurch verschärft, dass bis zu 15 Prozent der fast eine Million Kriegsflüchtlinge nicht in nächster Zeit in ihre Heimatorte zurückkehren können.
Dabei hatte der Libanon bereits vor der israelischen Offensive mit massiven wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen: Seit dem Ende des Bürgerkrieges 1990 wuchs die öffentliche Verschuldung auf 38,8 Milliarden Dollar (rund 30,3 Mrd. Euro). Das entspricht etwa 170 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Internationale Unterstützung notwendig
Ökonomen halten die für den Libanon bevorstehende Mammutaufgabe dennoch für machbar - allerdings nicht ohne internationale Unterstützung.
Wirtschaftsexperten sehen gleich mehrere Aspekte, die einen Hoffnungsschimmer für den Wiederaufbau des Libanon aufscheinen lassen. Bis heute ist das Bankensystem zahlungsfähig. Auch nachdem sie das libanesische Pfund mit rund einer Milliarde Dollar während der Offensive gestützt hatte, verfügt die libanesische Zentralbank - gestärkt von kuwaitischem und saudi-arabischem Kapital - über solide Geldreserven.
Gleich nach Beginn der Waffenruhe erholten sich die Rentenpapiere, an der Börse ist neuer Optimismus zu spüren. Der Aktienwert des nationalen Immobilienriesen Solidere stieg innerhalb eines Tages um fast fünf Prozent.
Aufschwung durch Bauwesen?
Der Aufschwung könnte vor allem durch das Bauwesen gelingen, das Tausende neue Wohnungen und Häuser, neue Straßen und Brücken errichten muss. Hilfe kam bereits von reichen Nachbarländern: Saudi-Arabien, traditionell enger wirtschaftlicher Partner, hat 500 Millionen Dollar zugesagt, Kuwait weitere 300 Millionen Dollar.
Doch auch im Land selbst gibt es erste Initiativen. Reiche libanesische Geschäftsmänner und Privatunternehmen wie das milliardenschwere Hariri-Imperium kündigten an, insgesamt zwölf der 80 durch israelische Bomben zerstörten Brücken auf eigene Kosten wieder aufzubauen.
Ruf nach Marshall-Plan
Um finanzielle und menschliche Ressourcen zu finden und zu binden, brauche es zunächst aber ein klares Signal, dass dieser Krieg nicht wieder aufflammen werde, so Chaled Saidan, Leiter der Wertpapiergeschäfte bei BankMed.
Vor allem sei für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes großzügige und langfristige Hilfe der internationalen Gemeinschaft nötig. "Wir können nicht einfach ein Pflaster draufkleben. Der Libanon braucht eine Art Marshall-Plan", so der Finanzexperte.
Israelis verhaften Vize-Premier
Kurz vor Sonnenaufgang, berichtet die Ehefrau von Nasser al-Schair, seien die Soldaten gekommen. Mit dem palästinensischen Vize-Premier befinden sich nun bereits 32 Abgeordnete oder Mitglieder der Hamas-Regierung in Haft.
Ramallah - Am frühen Samstagmorgen gelang der israelischen Armee nach mehreren erfolglosen Versuchen in den letzten zwei Monaten der Zugriff auf den palästinensischen Vize-Premier Nasser al-Schair. Kurz vor Sonnenaufgang seien die Soldaten aufgetaucht, berichtet dessen Ehefrau, er habe sich noch von seinen Kindern verabschieden dürfen und sei dann abgeführt worden. Die israelische Armee bestätigte kurz darauf die Verhaftung und begründete den Schritt damit, dass der Politiker einer "terroristischen Organisation" angehöre. Die Hamas ziele auf die Vernichtung Israels.
Damit befinden sich derzeit vier Mitglieder der Hamas-Regierung und rund zwei Dutzend Abgeordnete des Palästinenserparlaments in israelischer Haft, unter ihnen auch Parlamentssprecher Asis Dweik. Vier weitere Regierungsmitglieder waren in den letzten sieben Wochen zeitweilig in Haft genommen, dann aber wieder freigesetzt worden. Regierungschef Ismail Hanija hatte am Freitag eine geplante Kabinettsumbildung von der Freilassung der noch inhaftierten Politiker abhängig gemacht.
Berlin (Reuters) - Die Bundeswehr sollte laut Verteidigungsminister Franz Josef Jung bei einem Einsatz vor der libanesischen Küste Waffenschmuggel für die Hisbollah-Miliz auch mit Waffengewalt verhindern können.
"Nach unseren Informationen werden Waffen auch über See geschmuggelt. Wenn wir das unterbinden wollen, können wir einen Einsatz nicht abhängig machen von der Zustimmung des Kapitäns oder des Eigners eines verdächtigen Schiffes", sagte der CDU-Politiker dem Magazin "Focus" laut Vorabbericht vom Samstag. Dafür sei allerdings neben der grundsätzlichen Zustimmung der libanesischen Regierung "auch ein unmissverständliches Mandat der Vereinten Nationen" nötig. Diese Frage müsse vor einer Entscheidung des Bundestages über einen deutschen Militäreinsatz im Libanon geklärt sein. Jung forderte die UN auf, bald Klarheit über die Einsatzregeln für die internationale Truppe zu schaffen.
In ihren bisherigen Einsätzen zum Beispiel am Horn von Afrika dürfen deutsche Marinesoldaten verdächtige Handelsschiffe nur mit Zustimmung des Kapitäns durchsuchen. Bei einem Libanon-Einsatz sollen dagegen Jung zufolge andere Regeln gelten: "Wir schicken die Schiffe nicht vor die libanesische Küste, um nur zu beobachten. Unsere Soldaten sollen den Auftrag erhalten, den Waffenschmuggel zu unterbinden und eine dauerhafte Waffenruhe zu garantieren." Da könne er "nicht ausschließen, dass deutsche Soldaten von ihren Waffen Gebrauch machen".
Unklar sei bislang noch, ob zum Beispiel ein deutsches Kriegsschiff bei einem Raketenangriff nicht nur die Rakete abwehren, sondern auch die Abschussbasis zerstören dürfe. Zudem dringe die Bundesregierung darauf, den Einsatz der Marine nicht auf die libanesischen Hoheitsgewässer innerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone zu begrenzen, "weil sonst die Grenzabsicherung von See her unterlaufen werden könnte", sagte Jung.
Der Minister schloss wie zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Einsatz deutscher Kampftruppen auf libanesischem Boden aus: "Aber hinsichtlich Logistik, Aufklärung oder anderer Unterstützung können noch keine Aussagen getroffen werden." Jung verteidigte die deutsche Haltung, sich vor allem mit der Marine an der internationalen Truppe zu beteiligen. Die Bundeswehr stelle die meisten Soldaten in Bosnien, dem Kosovo oder beim Nato-Einsatz in Afghanistan. Deshalb komme die Truppe bei geschützten Hubschraubern oder geschützten Fahrzeugen an eine Grenze: "Mehr geht nicht."
Hezbollah said its guerrillas foiled the raid after a gunbattle, and the Israeli army said one soldier was killed and two were wounded, one seriously.
Witnesses said Israeli missiles destroyed a bridge during the raid - the first major violation of the U.N.-imposed cease-fire that took effect Monday following 34 days of fighting.
The Israeli army said the special forces operation aimed "to prevent and interfere with terror activity against Israel, especially the smuggling of arms from Iran and Syria to Hezbollah." It said the commando team completed its mission.
The army said such operations would be carried out until "an effective monitoring unit" of Lebanese or multinational troops was in place.
"If the Syrians and Iran continue to arm Hezbollah in violation of the (U.N. cease-fire) resolution, Israel is entitled to act to defend the principle of the arms embargo," Israeli foreign ministry spokesman Mark Regev said.
Hezbollah TV and Lebanese security officials said Israeli helicopters dropped off a commando team outside the village of Boudai west of Baalbek in eastern Lebanon.
The officials, who spoke on condition of anonymity because they are not authorized to release information to the media, said the Israelis apparently were seeking a guerrilla target in a nearby school but had no other details. The officials also reported heavy overflights of Israeli jets.
Lebanon's foreign minister said he immediately informed a visiting U.N. delegation of Israel's violation.
Such a bold operation risked scuttling the fragile cease-fire and suggested Israel was going after a major target near Baalbek - perhaps to rescue two Israeli soldiers snatched by Hezbollah on July 12, or to try to capture a senior guerrilla official to trade for the soldiers.
Hezbollah has said it wants to exchange the two soldiers for Arab prisoners, but the U.N. cease-fire resolution demands Hezbollah unconditionally release the soldiers.
Local media said Sheik Mohammed Yazbeck, a senior Hezbollah official in the Bekaa and a member of the Shura council of the group, may have been the target. Yazbeck is a native of Boudai.
Israeli troops have killed several guerrillas who Israel said threatened its troops in south Lebanon since the cease-fire, and warplanes have flown over the country. But the cease-fire allows military action in self-defense, and the commando raid was by far the most serious incident since Monday.
Lebanese Foreign Minister Fawzi Salloukh said Lebanese authorities found blood at the scene of the raid, indicating Israeli casualties. Salloukh, speaking to reporters after meeting with U.N. envoy Terje Roed-Larsen in Beirut, said he informed the U.N. team of the Israeli action in Baalbek and said the U.N. team would raise the issue with Israeli authorities.
"If Israel continues its violations, it is the responsibility of the (U.N.) Security Council to take action and ask Israel to stop these violations," he said.
A provincial government official, Bekaa Valley Gov. Antoine Suleiman, confirmed the Israeli troop landing. He told the privately owned Voice of Lebanon radio station that the landing party brought with it two vehicles that were later withdrawn after clashes.
Hezbollah's Al-Manar TV said the Israeli commando force landed before dawn and was driving into Boudai when it was intercepted by guerrillas who forced it to retreat under the cover of warplanes, which staged mock raids.
Hezbollah officials on the scene said overflights from Israeli jet fighters drowned the clatter of helicopters as they flew into the foothills of the central Lebanese mountains, dropping commandos and two vehicles they used to drive into the village when the Hezbollah fighters intercepted them in a field.
The commandos identified themselves as the Lebanese army, but the guerrillas grew suspicious and gunfire erupted, the officials said.
Israeli helicopters fired missiles as the commandos withdrew and flew out of the area an hour later, they said.
Witnesses saw bandages and syringes at the site. The also saw a destroyed bridge about 500 yards from the area where the landing took place, after missiles were fired by Israeli aircraft.
Overflights were reported Friday night in the same area.
Israel said late Friday its warplanes have not attacked Lebanon since the cease-fire took effect.
Baalbek is the birthplace of the Iranian and Syrian-backed Hezbollah. The area in the eastern Bekaa Valley, 60 miles north of the Israeli border, is a major guerrilla stronghold.
The U.N. Security Council cease-fire resolution calls for an immediate cessation by Hezbollah of all attacks and the immediate cessation by Israel of all offensive military operations.
In letters to Lebanese and Israeli leaders, U.N. Secretary-General Kofi Annan has warned the two countries against occupying additional territory and told them to refrain from responding to any attacks "except where clearly required in immediate self-defense."
Annan also told Israel and Lebanon that once the cessation of hostilities took effect there must be no firing from the ground, sea or air into the other side's territory or at its forces.
Bei dem israelischen Vorstoß in der Nacht hätten israelische Hubschrauber unter dem Schutz von vorgetäuschten Luftangriffen zwei gepanzerte Hummer-Geländefahrzeuge etwa 100 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt im Ostlibanon abgesetzt, berichtete die Polizei. Israelische Soldaten seien dann ins rund 30 Kilometer von der Stadt Baalbek entfernte Dorf Budai gefahren, wo sie sich ein Gefecht mit Hisbollah-Milizionären geliefert hätten. Budai gilt als eine Hochburg der Hisbollah-Kämpfer.spiegel-online heute
jetzt wollen wir doch mal sehen ob das auch Volksverhetzung ist!
malko das waren Milizionäre
Wir sollten die palästinenschen Araber respektieren - sie haben mehrheitlich die Hamas gewählt. Nun sollen sie auch damit klarkommen.