Nagarro SE
Die Aktien von Nagarro haben am Dienstag ihre bisherigen Jahresverluste mit einem kräftigen Satz nach oben wieder ausgeglichen. Nach dem Quartalsbericht, der hinsichtlich der Jahresziele für Erleichterung sorgte, ging es prozentual zweistellig nach oben. Zuletzt stieg. der Kurs um mehr als 21 Prozent auf 88 Euro. Im April hatten sie in der Jahresbilanz zwischenzeitlich noch bis zu 24 Prozent verloren.
Analyst Martin Comtesse von Jefferies Research hob in seiner ersten Reaktion die klare Verbesserung zum Vorquartal hervor - sowohl beim Umsatz als bei der Profitabilität. Vor allem die operative Marge (Ebitda) habe deutlich über der erwarteten Jahresrate gelegen. Dies stütze seine Annahme, dass der IT-Dienstleister keinen wirklichen Preisdruck spüre und seine Projekteffizienz weiter verbessere.
Erleichtert reagierten die Anleger wohl auch wegen des bestätigten Ausblicks. 2024 peilt das Management weiterhin einen Umsatz in der Größenordnung von einer Milliarde Euro bei konstanten Wechselkursen an. Nach mehreren Prognosesenkungen im vergangenen Jahr blieben schlechte Nachrichten nun also aus. Für Erleichterung sorgte dies vielleicht auch, weil es vom US-Wettbewerber Epam Systems zuletzt einen verdüsterten Ausblick gegeben hatte. Darauf verwies der Jefferies-Experte zusätzlich.
Die Epam-Aktie wurde in den vergangenen Tagen auf den niedrigsten Stand seit März 2022 gedrückt, während Nagarro nun das höchste Niveau seit Ende Februar erreichte und im Chart die 100- und 200-Tage-Durchschnittslinien überschritt. Anleger sehen darin einen positiven Indikator für den längerfristigen Trend der Aktie. Diese hatte Mitte April noch das niedrigste Niveau seit Anfang November erreicht.
Quelle: dpa-AFX
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Der Markt straft die Zahlen einmal mehr ab.
Der IT-Dienstleister Nagarro ist im zweiten Quartal trotz konjunkturellen Gegenwinds weiter gewachsen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,6 Prozent auf 244 Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Der währungsbereinigte Umsatz aus eigener Kraft wuchs um 3,6 Prozent. Die Aktie fiel dennoch.
Die Anleger reagierten auf die Quartalszahlen eher enttäuscht und schicken die Aktie zwischenzeitlich fast 8 Prozent ins Minus. Zuletzt stand das Wertpapier noch rund 4 Prozent tiefer bei 74,10 Euro. Seit Jahresbeginn hat Nagarro damit etwa 15 Prozent an Börsenwert verloren.
IT-Dienstleister haben an der Börse derzeit generell einen schweren Stand. Der ebenfalls in München sitzende Wettbewerber Cancom hatte am Dienstag seine Quartalszahlen vorgelegt und zwischen April und Juni die Zurückhaltung der Kunden zu spüren bekommen. Die Aktie fiel daraufhin und steht nun tiefer als noch zu Jahresbeginn. Neben Nagarro und Cancom straucheln auch Bechtle (Bechtle Aktie) und GFT Technologies seit einiger Zeit. Bechtle hat seit Jahresbeginn 14 Prozent an Börsenwert verloren, bei GFT Technologies beträgt der Wertverlust sogar ein Drittel.
Nach dem enttäuschenden Ausblick des US-Softwareentwicklers Epam seien das Zahlenwerk und die bestätigten Ziele von Nagarro ermutigend und auch erreichbar, betonte dagegen Jefferies-Analyst Martin Comtesse. Nagarro sei widerstandsfähiger als es die Aktienkursentwicklung vermuten lasse, resümierte er.
Auf dem für Nagarro wichtigsten Absatzmarkt Nordamerika nahm das Unternehmen im zweiten Quartal fast ein Zehntel mehr ein als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auch auf dem Heimatmarkt Deutschland stieg der Erlös um 12 Prozent. Bei den Branchen verzeichnete der IT-Dienstleister mit einem Plus von über 40 Prozent das mit Abstand größte Umsatzplus im Segment Öffentlicher Sektor, Non-Profit und Bildung. Der für den Konzern umsatzstärkste Bereich Automotive, Fertigung und Industrie wuchs um 7 Prozent.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) der Münchener kletterte um 22,7 Prozent auf rund 35,5 Millionen Euro. Die entsprechende Marge legte von 12,8 auf 14,5 Prozent zu. Allerdings bekam das Unternehmen auch eine Verzögerung der erwarteten Nachfrageerholung zu spüren, was zu Überkapazitäten in der Softwareentwicklung führte.
Unter dem Strich verdiente Nagarro mit 12 Millionen Euro rund 4 Prozent mehr. Im laufenden Geschäftsjahr avisiert das Management weiterhin einen Umsatz in der Größenordnung von einer Milliarde Euro bei konstanten Wechselkursen. Die operative Marge soll unverändert bei rund 14 Prozent liegen.
Quelle: dpa-AFX
Die Aktie von Nagarro (WKN: A3H220) hatte im Januar 2022 ein Rekordhoch bei 212,00 EUR markiert und schlug anschließend übergeordnet den Weg gen Süden ein. Oberhalb des im Oktober 2023 bei 63,10 EUR verzeichneten Allzeittiefs probt sie eine langfristige Bodenbildung, welche mit einem nachhaltigen Anstieg über die Barriere des Erholungshochs vom Januar 2024 bei 94,30 EUR komplettiert würde. Mit Blick auf das kurz- bis mittelfristige Zeitfenster zeigte der Anteilsschein zuletzt nach Ausbildung eines mehrwöchigen Bodens oberhalb des Korrekturtiefs bei 70,15 EUR einen impulsiven Kursschub, der ihn begleitet von hohem Volumen über alle relevanten gleitenden Durchschnittslinien auf ein 5-Monats-Hoch bei 90,40 EUR beförderte. Darunter schwenkte der Wert in den Konsolidierungsmodus über. Ein Tagesschluss oberhalb der aktuellen Hürde bei 90,40/91,20 EUR würde nun ein Anschlusssignal mit Zielrichtung der kritischen Marke von 94,30 EUR liefern. Darüber (Wochenschlusskursbasis) würden potenzielle Ziel- und Widerstandsbereiche bei 97,80-99,35 EUR, 107,53-110,20 EUR und 117,08-119,98 EUR in den charttechnischen Fokus rücken. Ein Rutsch unter den aktuellen Support bei 84,98-85,80 EUR würde derweil zunächst auf einen möglichen korrektiven Rücksetzer in Richtung 80,00-81,62 EUR hinweisen. Das mittelfristig bullishe Bias würde erst unterhalb von 76,20-79,24 EUR zerstört.
(Quelle: https://www.ideas-daily.de/2024/oktober/kw-40/...p;utm_term=20241004)
Angesichts der Geschäftsentwicklung von Januar bis September senkte der IT-Dienstleister seine Erlösprognose für 2024. Demnach soll der Jahresumsatz statt rund einer Milliarde Euro nun nur noch 960 Millionen Euro erreichen. Dass die Münchener zugleich erwarten, etwas profitabler arbeiten zu können, wurde kaum beachtet. Dass die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) über 14 Prozent liegen werde anstatt rund um diesen Wert, überrascht die Analysten nicht.
Quelle: dpa-AFX Broker