Die unsympatischte Firma der Welt
Vielleicht spielt es nicht die allein entscheidende oder wichtigste Rolle.
Am Ende des Tages muß jedes Unternehmen Geld verdienen und eine Übernahme von Monsanto durch Bayer macht nur dann Sinn, wenn die Rückzahlung der dafür aufgenommenen Schulden nicht allzu lange dauert.
Das wird bei stark rückläufigen Gewinnen natürlich deutlich schwieriger.
Würde mich nicht wundern, wenn man die Übernahme nun absagt oder sagt es gibt kein neues höheres Angebot.
Vielleicht erhöht man doch noch mal von 62 Mrd. Dollar auf 65 Mrd. Dollar, damit Monsanto dann zusagen kann.
Notfalls erhöht man den Forschungsetat bei Bayer für die nächsten 10 Jahre um 1 Mrd. Euro pro Jahr, das bringt glaube ich mehr als die Übernahme von Monsanto.
Daher sind die Quartalszahlen im Vergleich zur geänderten Prognose aus März zwar keine große Überraschung, jedoch eine negative.
Möglich wäre ja auch aktuell eine positive Überraschung gewesen zumindest im Vergleich zu den gesenkten Prognosen aus März 2016.
Letzten Endes betrifft es ja nicht nur das Jahr 2016, sondern auch 2017, wofür die Prognosen gesenkt wurden.
Daher ist Monsanto nun auch weniger wert.
Andererseits ist es natürlich gut möglich, dass Monsanto die reduzierten Prognosen zukünftig (deutlich) schlägt.
Ich bin echt gespannt, ob die Übernahme stattfindet, zu welchem Preis und wie gut Bayer und Monsanto dann in diesem Fall zusammenpassen.
Nach einem Bericht vom Handelsblatt will Monsanto 7 Mrd. Dollar mehr von Bayer. Das entspricht ca. 11% vom unrsprünglichen Angebotspreis und bedeutet 10 bis 15 Dollar mehr pro Aktie.
Das ist sicherlich kein Pappenstiel, sollte aber doch nahe an den Bayer Berechnungen liegen. Geht man davon aus, dass Bayer beim ersten Gebot nicht ganz an das eigene Limit gegangen ist, ist das Erreichen des Aufschlags durchaus realistisch. Auch die vor ein paar Wochen berichtete Kreditfinanzierung spricht dafür. Wenn ich mich recht erinnere war damals die Rede davon, dass diese Kredite bis zu 75 Mrd. Dollar aufgestockt werden können. Also auch das spricht dafür, dass Bayer einen solchen Aufschlag auf das erste Angebot bereits eingeplat hat.
Wie Wasserbüffel aber schon geschrieben hat, ist der Zeitpunkt nach den schwachen Quartalszahlen sicherlich psychologisch nicht ganz einfach. Den Bayer Aktionären wird es angesichts der Zahlen schwer zu vermittel sein, dass man nochmal was drauf legt. Die Verhandlungsposition von Monsanto ist durch die Zahlen auch nicht gerade gestärkt.
Ich denke, beide Seiten wollen die Übernahme und die Vorraussetzungen stehen auch gut. Jetzt muss man nur einen Weg finden, dass beide Vorstände vor ihren Aktionären gut dastehen.
Das ist natürlich wie immer keine Kauf- oder Verkaufempfehlung oder ähnliches sonder nur meine bescheidene Meinung.
(nur meine persönliche Meinung)
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/...Geheimhaltungsabkommen
Presse: Bayer erwägt eine weitere Erhöhung des Übernahmeangebots für Monsanto auf $130-135 je Aktie ("Ransquawk")
Quelle: Guidants
Monsanto erlaubt Bayer Buchprüfung!
Heute wird berichtet, dass Bayer erstmals auszugsweise Einblick in irgendwelche Unterlagen nehmen darf. Vor rd. 2 Wochen wurde berichtet, dass Monsanto bereits erlaubt hätte, dass Bayer Einblick in die Bücher nehmen dürfte.
Wieso wundert sich die deutsche Presse noch, dass man ihre Zeitungen nicht abonniert?
Wenn der letzte Stand zutreffend sein sollte, dass darf Bayer nun tatsächlich etwas Einblick nehmen. Allerdings sollte Bayer auch klar sein, dass sie Monsanto nicht für 125 USD kaufen können. Hier sind wohl eher 135 - 140 USD angemessen. Schließlich will man ja ein Wachstumsunternehmen mit Forschungslabor und attraktivem Produktportfolio kaufen.
Zurzeit entsteht der Eindruck, dass Bayer sich den Unternehmenswert "schön" gerechnet hat bzw. dort nicht klar ist, dass die Perspektiven von Monsanto deutlich mehr wert sind als der gebotene Kaufpreis. Die günstigen Zinsen lassen nun mal auch die Kaufpreise steigen.
Eine Einigung unter 135 USD wird es bei so einem Wachstumswert auch nicht geben. Hugh Grant hat ein top Umternehmen geschaffen. Wieso soll er ohne Not an einen frisch gebackenen Vorstandsvorsitzenden verkaufen, der offenbar etwas zu "selbstbewusst" ist.
Oder verschaukelt Bayer mittels der Medien die Anleger, weil der Deal vor den Wahlen im November in den USA keinesfalls genehmigt werden wird und schindet deshalb nur Zeit, obwohl man sich längst geeinigt hat?
Fazit: Die 2. Alternstive wäre noch das Beste. Doch langsam fürchte ich, dass Dr. Baumann den Deal vergeigt hat, weil er sich verrechnet haben könnte und deshalb möglicherweise nicht erkannt hat, das Monsanto durchaus 140 USD/Aktie wert ist!
Handelsblatt:
Heute hat das Handelsblatt mal wieder eine meines Erachtens verwirrende Berichterstattung abgeliefert. Handelsblatt bekommt ja angabegemäß Informationen aus dem "Bayer-Umfeld". Es wäre meines Erachtens jedenfalls äußert peinlich, wenn Bayer hier tatsächlich die Gerüchte streut.
Tenor war wohl erneut, dass Bayer in den nächsten Wochen eine "feindliche Übernahme" entscheiden könnte. Das es diese Entscheidung wohl niemals geben wird, sollte jedem sonnenklar sein. Im US-Wahlkampf eine feindliche Übernahme eines US-amerikanischen Gentechnik-Unternehmens zu erklären ist wohl glatter "Selbstmord". So wird es wohl kaum eine Genehmigung der amerikanischen Behörden geben. Alleine das zeigt schon, dass die Berichterstattung von Handelsblatt wieder einmal eher als "naiv" einzustufen ist. "Drohgebärden" in Richtung Monsanto zu berichten, kann eigentlich nur dazu führen, dass Hugh Grant das Übernahmespiel nicht mehr mitspielt, sondern ins Leere laufen lässt.
Mit solchen "Drohgebärden" macht man sich doch komplett lächerlich?
Dann hat Handelsblatt heute auch wieder den Gedanken ausgeführt, dass man ja auch Mitglieder des Boards austauschen könnte. Diese Gedanken wurden auch schon am Dienstag berichtet. Doch heute hat man wohl festgestellt, dass erst nächstes Jahr das Board gewählt wird!!
(Was für eine tolle Erkenntnis! Dann hatte man am Dienstag wohl noch schlecht recherchiert?).
Mit solchen "Drohgebärden" macht man sich doch komplett lächerlich?
Hoffentlich hat das Handelsblatt nicht wirklich Informationen aus dem Umfeld von Bayer erhalten.
Börsen Zeitung:
Hier wurde sachlicher berichtet. Als Ergebnis konnte man dem Artikel entnehmen, dass Dr. Baumann (Bayer) bisher wohl nicht viel erreicht hat. Zwischenzeitlich wurde ja berichtet, dass es weder eine Vertraulichkeitsvereinbarung noch eine Einsichtnahme in die Bücher (Due Diligence) gab. Also nach drei Monaten steht man quasi noch am Anfang!
Also man hat bisher so gut wie nichts erreicht und will ggf. mit feindlicher Übernahme drohen?
Was macht Monsanto, Hugh Grant:
Hugh Grant hat Mittwoch und Donnerstag eine Investorenveranstaltung durchgeführt und wohl noch einmal den Investoren deutlich gemacht, weshalb Monsanto tatsächlich mehr wert sei als die von Bayer gebotenen 125 USD. Hierzu hat sogar das Handelsblatt in schon fast anerkennender Weise berichtet. Die Ausführungen klingen in der Tat plausibel und machen deutlich, dass Bayer wohl nochmal locker 10% drauflegen muss, um überhaupt erst einmal eine Chance einer Übernahme erreichen zu können.
Mein Fazit: Dr. Baumann scheint sich festgefahren zu haben. Offenbar hat man bisher zwar Gespräche geführt, doch ist man möglicherweise noch gar nicht in ernstzunehmende Übernahmeverhandlung eingestiegen, da es wohl nicht einmal Gerüchte zu Übernahmeergebnissen gab.
Anstatt Hugh Grant zu überzeugen, werden jetzt im Handelsblatt Gedanken einer möglichen feindlichen Übernahme veröffentlicht. So etwas kann dazu führen, dass Gespräche endgültig beendet werden.
Entweder wird Bayer jetzt noch das Ruder herumreißen und Hugh Grant auf seine Seite ziehen und ein endlich angemessenes Gebot abgeben (daran habe ich Zweifel) oder Bayer wird in Kürze das Scheitern der Verhandlung eingestehen! Leider fürchte ich, dass man das Scheitern des Übernahmeversuches eingestehen wird.
Welches Gerücht soll denn jetzt stimmen?
Ich habe im Bayer-Forum meine Meinung ausführlicher geschrieben. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Übernahme mit so "wirren" Gerüchten erlebt zu haben. Das wirkt nicht professionell.