Wird wohl nix mit der Freiheit im Irak..


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Neuester Beitrag: 05.12.08 09:09
Eröffnet am:31.07.03 15:28von: RheumaxAnzahl Beiträge:2.495
Neuester Beitrag:05.12.08 09:09von: LandgräfinLeser gesamt:74.719
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8584 Postings, 8630 Tage Rheumax@SL (oder EL?)

 
  
    #301
07.04.04 09:12
So einäugig kannst doch auch Du nicht sein, um zu sehen, dass es im Irak nicht um die
Beendigung einer Diktatur ging.
Es passt einfach nicht, wenn die selben Freiheitsbringer auf der anderen Seite eine
demokratisch gewählte Regierung in Venezuela bekämpfen helfen, weil sie sich so schwerer Verbrechen schuldig gemacht hat, wie das Öl nicht mehr ausschließlich in Dollars verkaufen zu wollen, (Andererseits wären wir da schon wieder bei einer Gemeinsamkeit mit dem Regime Saddam..)
Du glaubst doch nicht etwa im Ernst, im Irak gehe es um "Freiheit"?
Zu Freiheit gehören doch wohl auch die Wahrung von Menschenrechten.
Für mich zumindest sind das Rechte, die alle Menschen für sich in Anspruch nehmen können
sollten, und nicht nur US-Bürger. Wenn man Hunderte von Gefangenen über Jahre in Käfigen hält, ohne Anklageerhebung und ohne Rechtsbeistand, kann man das mit der
auf die Fahnen geschriebenen "Freiheit" und der Wahrung und Einhaltung von Menschenrechten wohl nicht so ganz ernst meinen?

Um was für Interessen es im Irak geht, wird an vielen Dingen klar.
Nur nicht an den Äußerungen von Politikern.
 

13475 Postings, 9275 Tage SchwarzerLordLetztenendes geht es immer ums Geld.

 
  
    #302
07.04.04 09:15
Aber dann solltest du auch zugeben, daß dies auch für die ach so friedliebenden Russen und Franzosen ging, als sie die USA-Pläne vor einem Jahr boykottierten und den Deutschen ans Gängelband nahmen.
Ich sehe bei der Erhaltung einer westlich-christlich-dominierten Weltordnung, die ich vertrete und will, die Notwendigkeit auch oft taktisch zu agieren.  

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxIch lach mich schlapp:

 
  
    #303
07.04.04 09:36
"Erhaltung einer westlich-christlich-dominierten Weltordnung"

Meinst Du, weil dieser Halbdepp in Washington Bibelstunden abhält, wären die USA "christlich dominiert"?
Diese Dominanz zeigt sich immer dann besonders deutlich, wenn die USA und Israel in der UNO-Vollversammlung einträchtig gegen den Rest der Welt stimmen - und Kriege uns Strategien von Leuten wie Wolfowitz und Perle geplant werden.
Die USA haben über Jahrzehnte die islamische Welt gedemütigt und gereizt.
Der Zorn des militärisch Unterlegenen schlägt jetzt zurück, auch auf die Vasallen.
Wenn Du den Konflikt schon unter religiösem Aspekt sehen willst und nicht nur unter dem Erringen der Weltherrschaft mit allen daraus resultierenden materiellen Vorteilen:

Dann ist es ein Konflikt zwischen Juden und Moslems - und ich sehe keine Veranlassung,
mich auf eine Seite zu stellen, schon gar nicht auf die des eigentlichen Aggressors.  

13475 Postings, 9275 Tage SchwarzerLordDavon rede ich nicht.

 
  
    #304
07.04.04 09:38
Ich rede von MEINEN Vorstellungen, kapiert? Ich will diese Ordnung, und keinen Islam, der hierzulande Moscheen baut und Anschläge plant.
Die USA sind für dich der Aggressor und was ist mit Hussein? Mannomann, deine verqueren Gedanken möchte ich nicht tiefer erahnen!  

13475 Postings, 9275 Tage SchwarzerLordBeantworte doch mal bitte folgende Fragen.

 
  
    #305
07.04.04 09:50
Welches Land ist demokratischer, die USA oder der Irak unter Hussein?
Welche Regierung hat Hundertausende eigener Landsleute vergast, vergiftet, ermordert; die USA oder der Irak unter Hussein?
In welchem Land mußten Frauen ein Kopftuch tragen und dem Mann dienen, in den USA oder im Irak unter Hussein?
In welchem Land hortete der Regierungschef Mrd. für sich und lies die Menschen verhungern, in den USA oder im Irak unter Hussein?
Usw., so, jetzt bist du dran, Rheumax.  

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxDu solltest lieber nach den Ursachen

 
  
    #306
07.04.04 10:04
fragen, dann erscheint z.B. die Frage nach dem Kopftuch doch ziemlich nebensächlich.
Auch die Frage, welche Regierung demokratischer ist, scheint nicht erheblich, wenn man sieht, dass Deine USA demokratische Regierungen bekämpfen und Diktaturen unterstützten, je nach Willfährigkerit gegenüber den eigenen Interessen.
Bei der Frage, wieviele Menschen unter der "Obhut" der Amerikaner "vergast, vergiftet und ermordet" wurden, ist es  - leider im Nachhinein - auch einem Präsidenten Carter noch schlecht geworden..
Zu Deiner Frage nach zur Seite geschafften Milliarden könnte man auch auf die  bei US-Präsidenten vorhandene Geschäftstüchtigkeit verweisen. Nicht nur Bill und Hillary lassen grüßen, Daddy Bush ist auch nicht auf Sozialhilfe angewiesen und selbst sein unterbelichteter Sohn wußte zumindest seine Beziehungen zu verkaufen.

Aber um all das geht es doch garnicht.
Frag Dich mal, wozu die Amis in Bagdad eine Botschaft für 6000 Leute bauen.  

4969 Postings, 8993 Tage chreilDer Unterschied ist aber doch:

 
  
    #307
07.04.04 10:10
Clinton und Bush sr. hatten die Kohle schon VOR ihrem Amt, hehehe...

Auch wenn ich eine christlich-westlich-orientierte Wertordnung für blödsinnig, unfair und nicht realisierbar halte, gebe ich SL recht: Eine Unterordnung unseres staatlichen Rechtssystems unter eine falsch verstandene, überzogen ausgelegte Religionsfreiheit (unter der zum Terror aufgerufen werden kann) muss entschieden abgelehnt werden!  

16600 Postings, 8172 Tage MadChartGut gesprochen, chreil o. T.

 
  
    #308
07.04.04 10:11

1564 Postings, 9023 Tage stiller teilhaberist doch ganz klar, rheumax

 
  
    #309
07.04.04 10:21
wozu die Amis in Bagdad eine Botschaft für 6000 Leute bauen.

damit für menschen wie sl "... eine westlich-christlich-dominierten Weltordnung" erhalten bleibt.
was sie allerdings (wohl immer noch) nicht kapieren, ist, daß sie gerade DAMIT immer noch mehr radikale muslime auf den plan bringen. also genau das, was sie ja angeblich nicht wollen und angeblich 'bekämpfen'.

fragen, wie diese, sl
Welche Regierung hat Hundertausende eigener Landsleute vergast, vergiftet, ermordert; die USA oder der Irak unter Hussein?
können erst dann (sinnvoll) beantwortet werden, wenn DU die antwort zu kenntnis nehmen würdest !
so lange du solche dinge auf deine einseitige sichtweise beschränkst, wird eine sinnvolle antwort unmöglich sein.

In welchem Land mußten Frauen ein Kopftuch tragen und dem Mann dienen, in den USA oder im Irak unter Hussein?
teufel aber auch. noch nicht mal hier bist du ausreichend informiert.
verwechselst du da nicht afghanistan und die taliban ?
oder ist für dich eh alles eine wichse. islam ist islam und die sind alle gleich und machen alle das gleiche ? (auch SOLCHE ansichten und aussagen, mein lieber sl, fördern und kreieren immer mehr radikale islamisten !) aber was weißt du schon davon und was interessiert es dich ?  

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxEs gibt bei uns keine Religionsfreiheit

 
  
    #310
07.04.04 10:21
unter der zum Terror aufgerufen werden kann.
Da findet die Religionsfreiheit ein genauso schnelles Ende wie die Meinungsfreiheit!  

1564 Postings, 9023 Tage stiller teilhaberrichtig, chreil

 
  
    #311
07.04.04 10:26
zu deinem letzten absatz.
allerdings von 'unterordnung' unseres rechtssystems unter... zu sprechen, ist übertrieben.
aber es darf natürlich kein system geben oder gar toleriert und gefördert werden (egal ob unter 'religionsfreiheit' oder nicht), das zu straftaten auffordert, egal welcher art.  

1502 Postings, 8770 Tage MaxCohenSchwarzerLord

 
  
    #312
07.04.04 11:23
An sich habe ich es ja aufgegeben, die immergleichen Punkte zu berichtigen, wenn es um den Irak geht, aber Du vermischst den fundamentalistischen Islamismus und die Saddam-Diktatur zu so einem abenteuerlich falschen Lügencocktail, daß sich mir va eine Frage stellt. Tust Du das wider besseren Wissens um Stimmungen zu erzeugen oder bist Du tatsächlich so blöd?

Also nochmal für Dich zum Mitschreiben; Saddam Hussein war nie ein fundamentalistischer Islamist, im Gegenteil, er war immer eher ein Feindbild der radikalen Muslime. Hussein war der von der westlichen Welt unterstützte und geförderte Herrscher im Irak, eben weil er sich als Widersacher des radikalen Islams (iranischer Prägung) profilierte. Und in genau diese Zeit in der Saddam von den Amerikanern (und der westlichen Welt) verhätschelt wurde, fallen 90% der Greueltaten. Im Westen wurde weggesehen bzw die Technologie dafür geliefert. Und das ist genau der Grund, wieso Deine moralische Keule nicht trifft. Saddam ist von den Amerikanern stark gemacht worden, deswegen kann sich die USA unter keinen Umständen als moralisch erhaben fühlen und behaupten den Irak "befreit" zu haben.

Und auch wenn die US-Regierung mit ihrer Desinformationsmaschinerie den Krieg gegen den Irak als Teil des Kriegs gegen den Terror verkauft, damit er überhaupt Unterstützung findet, ist immer noch das Gegenteil richtig. Der Krieg gegen den Irak stärkt den islamischen Fundamentalismus, einerseits weil er das Bild vom westlichen Aggressor stärkt, andererseits, weil eine der letzten weltlichen Regierungen im arabischen Raum gestürzt und dort ein Machtvakuum hinterlassen wurde. Dies wird natürlich von den islamischen Fundamentalisten ausgenutzt, auch wenn diese untereinander alles andere als einig sind (Man darf die Schiiten nicht mir Al Qaida verwechseln oder vermischen).

Im übrigen ist Deine Behauptung von der Kopftuchpflicht im Irak wie so vieles, was Du von Dir gibst, grober Unsinn. Der Irak war eine Diktatur aber eben keine fundamentalisch islamistische sondern eine weltliche. Eine der wichtigsten Figuren in Saddams Regime war Tarik Asis, ein Christ. Paßt das zu einer radikalislamischen Herrschaft, oder anders gefragt, könntest Du Dir das in Saudiarabien oder im Iran vorstellen? In gesellschaftspolitischer Hinsicht (Frauenrechte, Religionsausübung) war der Irak liberaler als so manches andere arabische Land. Das ist keine Rechtfertigung der Diktatur Saddams, sondern nur ein Hinweis, daß die Problematik mit einer groben Simplifizierung falsch dargestellt wird.

Alles in allem war der Angriff auf den Irak im Hinblick auf das ausgegeben Ziel den Terrorismus zu bekämpfen so ziemlich das zweitdümmste, was die Amerikaner machen konnte.

Ich frage mich zwar schon wieder, wieso ich mir die Mühe gemacht habe, das alles zu schreiben, da Du es entweder eh nicht verstehst, oder es bewußt aus Deinem Weltbild ausgeblendet wird, aber dennoch sollte der Schwachsinn, den Du abläßt nicht unkommentiert bleiben.





Grüße Max  

2728 Postings, 8671 Tage soulsurfersuper Max

 
  
    #313
07.04.04 11:31
- dem was du geschrieben hast gibt es nichts hinzuzufügen - das
trifft den Nagel auf den Kopf!

Der Kampf gegen den Terror wird so wie die Amis bisher vorgegangen
sind nie was.

...be happy and smile

 

 

 

 

 

5392 Postings, 8114 Tage DingDen Menschen im Irak

 
  
    #314
07.04.04 11:32
geht es im Moment jetzt mindestens 100 mal besser als vorher.
Aber darum geht es den Gutmenschen ja nicht.  

1502 Postings, 8770 Tage MaxCohenÄhmm Ding

 
  
    #315
07.04.04 11:54
Du rechtfertigst den Angriff auf den Irak mit moralischen Argumenten, denen machtpolitische Realitäten unterstellt zu sein haben. Ist es nicht genau das, was man als Gutmensch bezeichnet? Bzw worum geht es den Gutmenschen den dann, wenn nicht um die Menschen im Irak? Bzw wer oder was ist eigentlich ein Gutmensch?

Du siehst, Dein Posting wirft viele Fragen auf, so auch: Woran machst Du fest, daß es den Menschen besser geht? Ist es soviel erstrebenswerter (100 mal?) keine Demokratie und keine Meinungsfreiheit unter den Amerikanern zu haben als unter Saddam?

Ich bitte um Beantwortung. Danke.







Grüße Max  

2101 Postings, 8358 Tage ribaldDer Krieg gegen Saddam war

 
  
    #316
07.04.04 12:08
- geopolitisch und ölorientiert motiviert -
sicher eine große Dummheit.
Aber das Regime Saddam forderte über 1 Mio tote
Opfer.
Es kann eigentlich nur besser werden, wenn nicht
der Machtkampf und der Terrorismus eskaliert.
Ich hoffe, dass die Besatzungsmächte wieder die
Ruhe herstellen können.
Es wird aber noch viele Opfer geben.  

7336 Postings, 7995 Tage 54reabwer ist der feind?

 
  
    #317
07.04.04 12:09

Terrorismus

Wer ist der Feind?

Doch ein Kulturkampf - allerdings unter Muslimen

Der Antiamerikanismus unter Muslimen ist nicht universell; es gibt auch wichtige proamerikanische Bollwerke. Dazu gehören: das Offizierskorps der Türkei, die eigentlichen Schiedsrichter über die Geschicke des Landes; die Führung mehrerer mehrheitlich muslimischer Staaten der ehemaligen Sowjetunion; die neuen Dissidenten der Islamischen Republik Iran und allgemein die Muslime, die die islamistische Herrschaft selbst erlebt haben. Der Autor plädiert für Zusammenarbeit mit diesen Muslimen.

Von Daniel Pipes*

Die Gruppe der «Gemässigten» macht aber nur eine Minderheit aus. Der Antiamerikanismus kommt überall zum Vorschein: unter den abgeschirmten Frauen der saudischen Elite wie den Männern in den Slums von Kairo, unter den Alten in den abgelegensten Gebieten Pakistans, unter vielen Postern bei ARIVA.de  ebenso wie den Schülern einer islamischen Schule in einem Vorort von Washington. Der Antiamerikanismus beschränkt sich auch nicht immer aufdie geistige Haltung. Schon zwischen dem Vietnamkrieg und dem 11. September wurden mehr Amerikaner Opfer von radikalen Muslimen als von andern Feinden.

Kein Zusammenprall der Kulturen

Die Situation ist also bedenklich. Dennoch ist sie ebenso wenig hoffnungslos, wie es die Situation auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges war. Erforderlich ist - heute wie damals - nicht nur eine genaue und ehrliche Definition des Feindes, sondern auch konzeptuelle Klarheit im Umgang mit ihm. Vielleicht ist der erste Schritt dazu die Einsicht - so paradox dies vor dem Hintergrund der oben genannten Zahlen scheinen mag -, dass die Amerikaner sich nicht in einem Kampf zwischen dem Islam und dem Westen bzw. in einem «Zusammenprall der Kulturen» befinden.

Dieser Begriff erlangte durch den Politologen Samuel Huntington einen hohen Bekanntheitsgrad - und wurde durch bin Ladin in seiner teuflischen Weise unterstützt. Der Begriff mag seinenReiz haben; trotzdem ist er falsch. Zahlreiche islamistische Elemente suchen zwar diese Konfrontation in der Überzeugung, der Islam werde sichdurchsetzen und weltweit die Vorherrschaft erreichen. Aber mehrere Faktoren sprechen gegen eine solche Interpretation der objektiven Situation.

Einmal ist Gewalt gegen die Amerikaner - und gegen Israeli, Abendländer und Nichtmuslime - lediglich ein Teil der Realität; die Feindschaft der Islamisten richtet sich ebenso erbittert gegen nichtislamistische Muslime. Hat nicht die Herrschaft der Taliban in Afghanistan dies aufsKlarste gezeigt? Deren Greueltaten und mutwillige Gewalt gegen muslimische Landsleute zeigen eine Geisteshaltung in der Nähe des Völkermords. Was die Befreiung von dieser brutalenUnterdrückung bedeutet haben muss, hat ein Bericht in der «New York Times» vom 13. November gut eingefangen:

Gewalt gegen Muslime

«In den zwölf Stunden, seit die Soldaten der Taliban diese Stadt verlassen haben, hat sich eine fröhliche Stimmung breit gemacht. Die Bevölkerung von Taliqan, die zwei Jahre lang unter der Herrschaft der Taliban gelebt hatte, ergoss sich auf die Strassen und warf die Einschränkungen über Bord, die bis in die privatesten Bereiche ihres Lebens hinein gereicht hatten. Die Männer warfen ihre Turbane in die Gosse. Familien gruben ihre lange versteckten Fernsehgeräte aus. Restaurants spielten Musik. Zigaretten flammten auf, und junge Männer sprachen davon, ihr Haar wachsen zu lassen.»

Die Taliban sind dabei keine Ausnahme. Die Islamisten haben die Muslime brutal behandelt, wo immer sie an der Macht waren oder diese angestrebt haben. Algerien wurde schon erwähnt,ein Land, das nach einem Jahrzehnt der islamistischen Barbarei mit etwa 100 000 Opfern gleichbedeutend mit Gewalt gegen Glaubensbrüder geworden ist. Vergleichbare Gewalt, wenn auch geringeren Ausmasses, fanden sich in Ägypten, in Libanon und in der Türkei. Und der Krieg des islamistischen Iran gegen den nichtislamistischen Irak nach 1982, mit Hunderttausenden von muslimischen Opfern? Der Islamismus ist eine aggressive totalitäre Ideologie, die letztlich kaum, wenn überhaupt, Unterschiede bei jenen macht, die ihr im Wege stehen.

Der Begriff des Kampfes der Kulturen ist zudem untauglich, weil er einen unweigerlich dazuverleitet, wichtige oder möglicherweise entscheidende Unterschiede innerhalb der Kulturen selbst zu vergessen. Solche Unterschiede traten in aller Schärfe hervor, als 1989 eine beträchtliche Minderheit von Muslimen weltweit gegen das Todesurteil von Ayatollah Khomeiny gegen den Autor Salman Rushdie protestierte - in Iran selbst unterschrieben 127 Intellektuelle ein Protestschreiben -, während einige prominente westliche Stimmen, weltliche und religiöse gleichermassen, sich für das Verdikt zu entschuldigen oder es zu «verstehen» versuchten. (In einer typischen Erklärung meinte der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz, dass «Die satanischen Verse» eine «Beleidigung der Religion» darstellten - als ob damit das Todesurteil gegen Rushdie in irgendeiner Weise begründet worden wäre.)

Ein zeitlich und räumlich näher liegendes Beispiel liefern die Umfragen im katholischen Italien nach dem 11. September, laut denen ein Viertel der Italiener der Meinung sind, dass die Amerikaner erhielten, was sie verdient hatten. Sogar einigeAmerikaner stellten sich auf die Seite der Angreifer oder zumindest hinter die Wahl des Ziels: «Wer es schafft, das Pentagon in die Luft zu sprengen, hat meine Stimme», verkündete ein Geschichtsprofessor an der Universität von New Mexico. Macht das diese Leute zu einem Teil der islamischen Welt? Und wo stehen die Hunderte von Millionen von Muslimen, die über die Attentate vom 11. September entsetzt waren? Gehören sie nicht zur islamischen Welt?

Ist der Islam doch das Problem?

Dies führt uns zur bedeutenden, damit in Zusammenhang stehenden Frage, ob der Islamselbst das Problem sei. Wie alle grossen Religionen lässt der Islam mehrere Interpretationen zu, von der mystischen bis zur militanten, von der quietistischen bis zur revolutionären. Während der 1400 Jahre seiner Geschichte wurden die Grundsätze des Islam auf höchst unterschiedliche Weise ausgelegt. Der Islam unterscheidet sich von andern Religionen jedoch darin, dass er eine grosse Zahl von Vorschriften für das öffentliche Leben und die Beziehungen zu Ungläubigen einschliesst, die dem modernen Geist der Zeit widersprechen und noch nicht aufgegeben worden sind. Kurz, die harte Arbeit, den Islam an die heutige Welt anzupassen, muss noch begonnen werden. Gerade diese Tatsache erklärt einen Teil der Anziehungskraft der islamistischen Ideologie.

Diese ist allerdings kein gänzlich neues Phänomen. Sie hat ihre Wurzeln in der WahhabitenBewegung des achtzehnten Jahrhunderts, in denSchriften von Ibn Taymiya des dreizehnten Jahrhunderts und gar bei den Kharijiten im siebten Jahrhundert. Wie es sich für eine zeitgenössische Ideologie gehört, umfasst die heutige Version des Islamismus mehr Lebensbereiche (zum Beispiel auch den wirtschaftlichen Bereich) als frühere Interpretationen; sie geniesst auch bedeutend mehr politischen Erfolg. Ein radikales Verständnis des Islam hat sich breit gemacht wie wohl nie zuvor in den 1400 Jahren der Geschichte des Islam und hat alle ernsthaften Alternativen verdrängt oder ruhig gestellt.

Auf dem absteigenden Ast

Die Radikalisierung ist die wütende Antwort auf eine Frage, die die Muslime seit 200 Jahren plagt - seit Macht und Reichtum, die die islamische Welt einstmals charakterisiert hatten, sich zwischen 1300 und 1800 auflösten und andere Völker und Nationen vorwärts zu drängen begannen. Was war falsch gelaufen? Wenn der IslamGottes Gnade bringt, warum geht es den Muslimen so schlecht? In der jüngsten Geschichte haben sich Muslime mehreren extremistischen Ideologien zugewendet - von Faschismus und Leninismus bis zum panarabischen und pansyrischen Nationalismus -, immer im Versuch, aufdiese Frage mit allen Mitteln eine Antwort zu finden ausser mit Hilfe von Introspektion, Mässigung und Selbsthilfe.

Der Islamismus ist zur verbreitetsten, am meisten Illusionen nährenden und zur verhängnisvollsten dieser Ideologien geworden. Die beispiellose Vorherrschaft des Islamismus bietet ironischerweise gleichzeitig Grund zur Hoffnung. Wie erfolgreich die militante Interpretation gegenwärtig auch sein mag, in der Zukunft muss das nicht genau so sein. Der terroristische Jihad gegen den Westen ist eine Lesart des Islam, jedoch nicht sein ewig währendes Wesen. Vor 40 Jahren, als das Prestige der Sowjetunion und der panarabische Nationalismus auf ihrem Höhepunkt standen, war der Islamismus fast ohne politischen Einfluss. Was dann geschah und ihm zu Einfluss verhalf, ist zwar eine faszinierende Frage, aber in unserem Zusammenhang ist einzig zentral, dass, da der militante Islam vor kaum 40 Jahren keine einflussreiche Kraft war, es absolut vernünftig ist anzunehmen, dass er in weiteren 40 Jahren seinen Einfluss eingebüsst haben wird. Wenn der Islamismus und der Islam tatsächlich untrennbar wären, gäbe es keine Lösung ausser dem Versuch, einen Sechstel der Weltbevölkerung entweder in Quarantäne zu nehmen oder ihn zu bekehren. Keine dieser Lösungen ist realistisch.

Ringen um die Seele des Islam

Wenn der welterschütternde Kampf unserer Zeit nicht ein Kampf zwischen zwei Kulturen ist, dann muss es ein Kampf unter den Mitgliedern ein und derselben Kultur sein - also zwischen Islamisten und jenen, die wir hier mangels besserer Begriffe gemässigte Muslime nennen («gemässigt» nicht im Sinne von liberal oder demokratisch, sondern antiislamistisch). Ähnlich wie die extremen westlichen Ideologien des Faschismus und des Kommunismus den Westen herausgefordert hatten und aus ihm ausgetrieben werden mussten, muss dies mit dem militanten Islam und der islamischen Welt geschehen. Der Kampf um die Seele des Islam wird viele Jahre dauern und viele Leben kosten. Er wird wohl der grösste ideologische Kampf der Zeit nach dem Kalten Krieg werden.

Was für eine Rolle kommt dabei uns zu? Die USA, ein grossmehrheitlich nichtmuslimisches Land, können selbstverständlich nicht die Probleme der islamischen Welt bewältigen. Weder können sie das Trauma des modernen Islam lösen noch sehr viel dazu beitragen, den in der muslimischen Welt vorherrschenden Antiamerikanismus zu reduzieren. Während der Kampf unter den Muslimen sich entfaltet, werden sich Nichtmuslime hauptsächlich in der Rolle des Aussenstehenden wiederfinden.

Die Aussenstehenden und besonders die USA können jedoch massgeblich zur Beschleunigung des Kampfes sowie zur Beeinflussung des Ausgangs beitragen, indem sie die militante Seite schwächen und die gemässigte ermutigen und unterstützen. Dieser Prozess hat mit dem sogenannten Krieg gegen den Terrorismus schon begonnen, und im Kleinen sind seine Auswirkungenin Afghanistan sichtbar geworden. Solange Washington abseits gestanden hatte, waren die Taliban im Lande an der Macht, und die Nord- Allianz schien eine glücklose Kraft. Sobald die USA sich militärisch eingemischt hatten, brachen die Taliban zusammen, und die Nord-Allianz stürmte in wenigen Wochen durch das Land. Auf höherer Ebene bleibt die Aufgabe die gleiche: die Islamisten schwächen, wo sie an der Macht sind, ihre Ausdehnung verhindern und die gemässigten Elemente unterstützen.

Kreativität und Entschlossenheit

Um den islamistischen Extremismus zu schwächen, wird eine kreative und entschlossene Politik notwendig sein, die auf die Bedürfnisse jedes Landes abgestimmt wird. Die amerikanische Politik hat ihren Stempel schon an verschiedenen Orten aufgedrückt, abgesehen von Afghanistan in den Philippinen, wo 93 Millionen Dollar Militärhilfe zusammen mit einem amerikanischen Beraterstab der Regierung zum Sieg über den militanten islamistischen Aufstand zu verhelfen versuchen. In Pakistan bildet das FBI die Einreise- Behörden in der Ermittlung von mutmasslichen, aus Afghanistan eindringenden Terroristen aus. Die anarchistischen Gebiete in Somalia könnten als Nächstes an der Reihe sein.

In einigen Fällen werden Veränderungen schnell herbeizuführen sein; in andern wird es ein langer und mühsamer Prozess sein. In Pakistan muss der Staat die Kontrolle über die berüchtigten Medressen (die Religionsschulen), die den Extremismus lehren und die Gewalt befürworten, gewinnen. In Iran sowie im Sudan werden weitaus energischere und vielfältige Anstrengungen notwendig sein, um die Herrschaft des militanten Islam zu beenden. In Katar, von wo aus das Jazira-Fernsehen sendet - bin Ladins Sprachrohr -, braucht es den Druck auf die Regierung, damit diese die Lehre eines gemässigten Scheichs fördert statt jene des tief im Schützengraben verharrenden Extremisten Yusuf al-Qaradawi («AmJüngsten Tag werden die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten»).

Saudiarabien ist ein Spezialfall. Von dort kamen bin Ladin und 15 der 19 Flugzeugentführer. Zudem ist es die Brutstätte der Ideen der Taliban ebenso wie die Finanzierungsquelle vielerislamistischer Gruppen. Und obwohl die saudiarabischen Behörden mit dem Westen seit Jahrzehnten funktionierende Beziehungen pflegen, hat es Saudiarabien zugelassen, dass der militante Islam den öffentlichen Diskurs übernimmt. Das Land muss dringend von einem Schulsystem befreit werden, in dem es beispielsweise in Schulbüchern der zehnten Klasse heisst: «Die Muslime schulden sich gegenseitig Loyalität und haben die Ungläubigen als ihren Feind zu betrachten.» Für die Medien, ganz zu schweigen von andern Bereichen des öffentlichen Lebens, gilt das Gleiche.

Konsequenzen für Amerika

Zudem müssen Finanzzentren überall in der Welt, von den Vereinigten Arabischen Emiraten bis zu Hongkong, dazu gezwungen werden, das Geldwaschen durch islamistische «Wohltätigkeitsorganisationen» zugunsten von al-Kaida undandern terroristischen Organisationen zu unterbinden. Frankreichs Präsident Jacques Chirac haterklärt, dass «Europa ein Zufluchtsort» für islamistische Extremisten geworden sei. Dieses Problem muss ernst genommen werden. Und Taten müssen folgen.

Der Kampf gegen den Islamismus hat für die USA auch innenpolitische Konsequenzen, stellt er doch im In- wie im Ausland eine Gefahr dar. Hier muss darauf hingearbeitet werden, dass der Schaden durch die radikal antiwestlich Eingestellten unter uns verhindert wird. Als Mittel zum Zweck dienen die Ausweisung, Gefängnisstrafen oder andere Einschränkungen. Das impliziert eine Änderung der Einwanderungsgesetze und besonders ein Ende der unbedarften Annahme, dass alle, die zu Besuch oder als Immigranten in die USA einreisen wollen, es gut meinen. Das Einreiseprozedere braucht einen ideologischen Filter; in den Worten des Präsidenten müssen «viele Fragen gestellt werden, die bisher nicht gestellt worden sind». Es bedeutet, dass scharf gegen islamische «Wohlfahrtsorganisationen» vorgegangen wird, die Gelder an islamistische Gruppierungen schleusen. Ausserdem werden Militärgerichte notwendig sein. Die Anwalt- Klient-Beziehung wird unter Umständen gewisse Einschränkungen hinnehmen müssen. Wo angemessen, muss ernsthafter Gebrauch der Rasterfahndung zur Entdeckung von «Schläfern» und andern Terroristen eingesetzt werden. Und vor allem muss der Präsident aufhören, sich mit militant islamischen Führern zu treffen, wie er das vor und nach dem 11. September getan hat, da er diese damit legitimiert.

Wir dürfen uns jedoch keine Illusionen machen. Wenn die USA über 100 Millionen islamistische Feinde haben (von der noch grösseren Zahl von Muslimen, die uns aus verschiedenen andern Gründen Schlechtes wünschen, ganz zu schweigen), können diese nicht alle ausgeschaltet werden. Stattdessen sollen sie möglichst abgeschreckt und eingedämmt werden. Der militante Islam ist zu beliebt und verbreitet, als dass er militärisch vernichtet werden könnte.

Die andere Hälfte

Aus diesem Grund spielen die gemässigten Muslime eine zentrale Rolle. Die Hälfte der islamischen Weltbevölkerung mag Amerika hassen, die andere Hälfte tut dies nicht. Diese Hälfte ist jedoch leider unbewaffnet, unorganisiert und hat keine Stimme. Die USA brauchen sie jedoch nicht wegen deren Macht, sondern wegen deren Ideen und Vorstellungen sowie der Legitimität, die sie vermitteln. In diesem Sinne ergänzen die Stärken der gemässigten Muslime genau jene Amerikas.

Um glaubhaft zu machen, dass die Amerikaner den islamischen Glauben anerkennen und achten, argumentieren Behördenvertreter, dass amerikanische und islamische Werte vereinbar seien. Es werden beispielsweise Kassetten versandt, die einen muslimischen Imam beim Gebetsruf im Kongress zeigen, und Poster mit den «Moscheen Amerikas» gedruckt. Beachtenswert war auch Präsident Bushs Einladung an 50 muslimische Botschafter zum Fastenbrechen am Ende des Ramadan im Weissen Haus, was Aussenminister Powell und US-Botschafter weltweit genauso taten. Laut einem Sprecher des Aussenministeriums sollte damit glaubhaft gemacht werden, dass die Amerikaner die islamischen Feiertage ebenso ernst nehmen wie die christlichen und jüdischen. Zukünftige Vorhaben sind ehrgeiziger: Ein Radionetzwerk für den Nahen Osten soll ab Februar auf Sendung gehen; geplant sind Programme in 26 Sprachen für ein junges islamisches Publikum.

Werden diese Anstrengungen ihr Ziel erreichen? Das ist sehr unwahrscheinlich. Es gehtschliesslich um einen Kampf der Ideen. Die Botschaft gegen bin Ladin kann weder nach den Grundsätzen der Madison Avenue noch von den Amerikanern erarbeitet und vermittelt werden. Da braucht es schon Insider mit gründlichen Kenntnissen der islamischen Kultur: gemässigte Muslime, für die die Vorstellung eines Lebens unter islamistischer Herrschaft unerträglich ist und die sich etwas Besseres vorstellen können.

Die Rolle der USA

Was ist dabei die Rolle der USA? Die USA sollen weniger ihre eigenen Ansichten vermitteln als jene Muslime unterstützen, deren Ansichten mit den amerikanischen vereinbar sind, besonders bei Themen wie die Beziehungen mit Nichtmuslimen, die Modernisierung und gleiche Rechte für Frauen und Minderheiten. Die USA können den gemässigten Muslimen bei der Verbreitung ihrer Ideen helfen, so wie mit dem von den USA finanzierten Radio Free Afghanistan. Zudem sollen,wie Paula Dobriansky, Under Secretary for Global Affairs im Aussenministerium, vorschlug, gemässigte muslimische Persönlichkeiten - Gelehrte und Imame zum Beispiel - bei den von den USA finanzierten akademischen und kulturellen Austauschprogrammen berücksichtigt werden.

Die Antiislamisten sind heute schwach, gespalten, eingeschüchtert und ohne Einfluss. Die Aussichten für ein Wiederaufblühen des Islam waren selten so schlecht wie in diesen von Radikalismus, Jihad, extremistischer Rhetorik, Verschwörungsdenken und Todeskult geprägten Zeiten. Trotzdem gibt es die gemässigten Muslime, und sie haben den USA im Kampf gegen den Islamismus viel zu bieten, nicht zuletzt mit ihren Kenntnissen des Phänomens samt seinen Schwächen. Zudem ist die Legitimität unbezahlbar, die sie im Kampf gegen den militanten Islam einbringen. Allein durch ihr Mitwirken wird der Vorwurf der «Islamophobie» unhaltbar.

In Afghanistan haben die USA zuerst das Taliban-Regime zerschlagen und darauf das Land indie Hände der gemässigteren Nord-Allianz übergeben. Es liegt nun an der Nord-Allianz, diese durch die USA eröffnete Chance auszunützen. Das Gleiche gilt für den Islam insgesamt. Weiter darf Washington nicht gehen. Ob auf die militärischen Siege politische folgen, hängt letztlich vonden Muslimen ab. Der Kampf gegen den Islamismus kann gewonnen werden, wenn Amerika den Willen und das Durchhaltevermögen aufbringt und versteht, dass die Botschaft von nichtamerikanischen Händen hinausgetragen werden muss.

(Übersetzung Luzia Lehmann)

* Der Autor ist Direktor des Middle East Forum in Philadelphia. Der Artikel erschien zuerst in der Zeitschrift «Commentary», Januar 2002. Reprinted by permission; all rights reserved.

Neue Zürcher Zeitung,  8. Februar 2002

 

13475 Postings, 9275 Tage SchwarzerLord@Rheumax

 
  
    #318
07.04.04 13:10
Ich will in keinster Weise verheimlichen, daß USA & Co. auch (!) wirtschaftliche Interessen im Irak wahrnehmen. Keine Frage, vor allem die starke Rüstungslobby spielt da eine entscheidende Rolle. Für mich viel wichtiger ist die Frage: In welchem Land werde ich zukünftig leben? In einem, wo man Internet frei nutzen kann, jederzeit im Kino sehen kann was man will und wo man nicht wegen eines vergessenen Gebets gesteinigt wird? Oder lieber in einem Land, in dem Frauen per Gesetz diskriminiert werden, die Kinder ungebildet bleiben und die Bevölkerung hungert, während sich ein paar Fundamentalisten Paläste bauen? Ich bin für ersteres, und da unterstütze ich jeden, der auch für das Ziel der relativen Freiheit (auch bei uns ist es ja schon recht eingeschränkt worden) dabei ist.
Die Sache mit dem Kopftuch ist keine Nebensache, sondern ein extrem wichtiger Punkt: Hier wird auch für Gutmenschen die Unterdrückung der Frau präsent!  

1564 Postings, 9023 Tage stiller teilhabersl

 
  
    #319
07.04.04 13:28
liest du eigentlich auch, was du kommentierst ?

da hat sich max (vor allem) wirklich sooo viel mühe gemacht, dir in etwa die wirklichen zusammenhänge und zustände (im irak) zu beschreiben und du verbreitest weiterhin DEINEN (völlig unsinnigen) müll.

also noch mal (und ich glaube zum letzten mal; dann werde auch ich mich wohl max' schlußgedanken anschließen...)
im irak wurden WEDER frauen geteinigt, weil sie nicht zum gebet erschienen,
noch mußten sie kopftücher tragen
und es gab auch kein bildungs- und schulverbot im irak
IM GEGENTEIL !
der irak war das MODERNSTE und gebildetste arabische land (AUCH ! unter hussein (von dem man natürlich halten kann, was man will. bzw. nein, natürlich war er ein grausamer despot, aber das gibt blindwütigen nachbetern wie dir noch lange nicht das recht, tatsachen zu verdrehen, bzw. tatsachen zu verbiegen, damit sie zu DEINEM weltbild passen !)

besides: es zwingt dich (zum glück für dich) keiner, in ein muslimisches land deiner abneigung auszuwandern oder dort zu leben (obwohl es vielleicht (für uns) ganz nett wäre <- vorsicht ! sarkasmus = nicht ganz ernst zu nehmen)  

1564 Postings, 9023 Tage stiller teilhabersl, kleiner nachsatz

 
  
    #320
07.04.04 13:33
wenn ich es mir so recht überlege, graust es mir eigenlich mindestens genau so sehr, vor solchen 'blinden' demagogen, eiferern und wahrheitsverdrehern wie dir, wie vor radikalen und fundamentalistisch religiösen fanatikern (übrigens: egal welcher 'fakultät' !)

(und das meine ich dieses mal (im gegensatz zum sarkasmus von vorhin) ziemlich ernst)  

1533 Postings, 7819 Tage Hadschi Halef Oma.@sl

 
  
    #321
07.04.04 15:48

du willst so leben die im irak auch?

der westen hat seinen reichtum auch durch die Ausbeutung anderer regionen zu verdanken.... denk mal darüer nach

gruß
hho
 

13475 Postings, 9275 Tage SchwarzerLord@MaxCohen

 
  
    #322
07.04.04 15:50
Ein Gutmensch ist jemand, der annimmt, daß er alles besser weiß, was auf der Welt passiert. Er hat den Durchblick und verurteilt alles/jeden, was sich irgendwie daran messen läßt, daß dadurch zunächst mal Gewaltanwendung erfolgt. Bsp. Gewaltsame Ausweisung von straffälligen Pseudoasylanten oder Auflösung von militanten Demonstrationen. Er verurteilt das Vorgehen insbesondere staatlicher Institutionen wie Armee/Polizei/Geheimdienst, ohne danach zu fragen, ob daraus nicht bessere Lebensbedingungen für viele andere resultieren können. Er gibt vor, daß es ihm im Gegensatz zu anderen nicht um Macht, Geld, persönliches Wohlergehen geht, sondern schiebt für seine Ablehung der Obrigkeiten hehre Gründe vor wie Menschenrechte oder Meinungsfreiheit.

Ich mache es daran fest, daß es den Irakern dauerhaft besser gehen wird, wenn sie nicht voller Angst vor einem brutalen Regime verkriechen müssen, wenn sie Kommunikationsfreiheit haben, Reisen dürfen usw. Diese Ziele sind nicht von heute auf morgen zu erreichen. Hier wird aber von den Gutmenschen (hah, da sind sie wieder!), daß man von einigen Tausend Teroristen im Irak auf die Millionen schließen könne, die bislang in der Knechtschaft Hussein dahinvegitierten. Wie kommst du darauf, daß auf dem Balkan, daß in Afghanistan, daß im Irak die USA keine Demokratie und Meinungsfreiheit wollen? Diese Behauptung ist nicht nur abenteuerlich, sondern mehr als verworren!  

13475 Postings, 9275 Tage SchwarzerLord@Hadschi

 
  
    #323
07.04.04 15:53
Gefällt dir dein Wohlstand nicht? Dann spende doch dein Geld, dein Vermögen an Institutionen, die das weiterleiten! Seit es Menschen gibt und geben wird, haben wir immer das Problem, daß der Reichtum der einen zu Lasten der anderen geht. Das ist nicht gerade erfreulich, aber wer sich darüber in Tränen ergeht, der sollte als Helfer in eine Krisenregion gehen.
Also, Hadschi, wann sehen wir dich dort im Einsatz?  

13475 Postings, 9275 Tage SchwarzerLord@stiller teilhaber

 
  
    #324
07.04.04 15:57
Willst du mir jetzt die Vergasung von hunderttausenden Kurden als hinnehmbar verkaufen?  Der Irak war ein gebildetes Land, mit Meinungsfreiheit etc.?  Mein Rat: Denk mal ein paar Minuten ruhig drüber nach, dann fällt dir auf, wie menschenverachtend für die toten Iraker unter Hussein im nachhinein deine dahingeworfenen Aussagen sind.  Kommst du denn bei der Betrachtung der Nazi-Verbrechen auch auf diesen Bereich zu sprechen und sagst: "Aber da gab es doch prima Schulbildung, Vollbeschäftigung etc.?" Ich fasse es nicht, solch menschenverachtende Postings ...  

8215 Postings, 8608 Tage SahneSl, ertser Satz: Du bist also ein Gutmensch? o. T.

 
  
    #325
07.04.04 15:58

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