Nach der Kaufpanik ist vor der Kaufpanik
fonds-Magazin: Die westlichen Zentralbanken haben ihre Notenpressen bereits in Gang gesetzt und kaufen Staatsanleihen - ist Inflation da nicht ausweichlich?
Paul G. Schmidt: Das ist zu einfach argumentiert. Man muss wissen, wie das Geld eigentlich in der Wirtschaftskreislauf gelangt. Regierungen begeben auf dem Primärmarkt Staatsanleihen. Die Europäische Zentralbank (EZB) kauf aber keineswegs am Primarmarkt dieses neuen Staatspapiere. Das ist nach wie vor verboten. Die EZB kauft am Sekundärmarkt überwiegend von Banken - Anleihen von Portugal, Griechenland und anderen Ländern. Dieses Geld landet daher in der Regel gar nicht auf den Konten von Privatkunden.
Beispielsweise muss man sich schon die Frage stellen, wieviel Giralgeld das Bankensystem schöpft, wenn ihm mehr Zentralbankgeld zufließt. Insofern ist auch die obige Argumentation von Paul G. Schmidt - wohl aus Vereinfachungsgründen in einem Kundenmagazin - noch sehr ungenau, denn er hatte fragen müssen, ob der Geldzufluss bei den Banken nicht zu einer Kreditschöpfung durch die Banken führt. Aber man hätte auch die Frage stellen können, ob der Zentralbankgeldzufluss nicht nötig war, weil das Bankensystem inzwischen eine größere Menge Zentralbankgeld benötigt/haben will, um die gleiche Kreditmenge zu schaffen wie früher. Genau das ist offensichtlich die Frage, die momentan Bernanke - und ich stimme ihm da zu - mit ja beantwortet.
"Selbst dann (gemeint war, wenn die Notenbanken die Anleihen von Privatleuten kaufen) käme es ja noch darauf an, wie viel davon preistreibend in den Konsum fließt und wie viel in die Ersparnis. Die Wahrscheinlichkeit, dass in Deutschland daraus Inflation entsteht, ist gering."
Dem ist absolut zuzustimmen, und zwar nicht nur, weil die Deutschen so ca. 12% sparen - das ist hier nicht gemeint. Sondern der Selbach meint wohl, dass hier Vermögensumschichtungen vorgenommen werden. Lang laufende Anleihen werden richtigerweise bei niedrigsten Kapitalmarktzinsen mit hohen Kursgewinnen verkauft und in Anlageformen umgeschichtet, die bei steigenden Kapitalmarktzinsen kein oder ein niedrigers Kursrisiko haben, z.B. Zins- und Cash-Konten, Festgeld oder andere Sparformen. In welcher Form der Kunde sein Geld nicht konsumiert ist für den Aspekt der inflationstreibenden Nachfrage egal. Zu beachten ist aber, dass statistisch durch eine solche Umschichtung bestimmte Geldmengenaggregate steigen, obwohl die nachfragewirksame Kaufkraft nicht steigt.
http://www.faz.net/s/...1CB2A669C6B6E016B7~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Wer Aktien kauft, streut besser, denn man will ja nicht nur Wohnen, sondern auch Essen und Trinken, Reisen, mit dem Handy telefonieren, ins Kino gehen, ein Auto fahren und vieles mehr.
http://finance.yahoo.com/tech-ticker/...p;pos=1&asset=&ccode=
Und wenn diese durch die Interaktionen der Geschäftsbanken geschaffene Geldmenge pro vorhandener Zentralbankgeldmenge inzwischen sehr viel kleiner geworden ist, als sie früher war, muss man logischerweise die Zentralbankgeldmenge vergrößern, um das Gleichgewicht zwischen der Gütermenge und der nachfragewirksamen Geldmenge stabil zu halten.
http://www.ariva.de/Die_FED_laesst_die_Bullen_auf_die_Koppel_c3571633
Denn dieser Bubi hat noch nicht gemerkt, dass nicht die FED die Bullen auf die Koppel lässt, sondern die Bullen die Gewinnwiesen, die zu immer niedrigeren KGV'S führen, noch gar nicht abgegrast haben und noch nicht ansatzweise realisiert haben, dass die Kurse noch viel hoher stehen müssten, wenn man sie mit den niedrigen Zinsen vergleicht.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...lar-flut;2687371
Da plappert eben ein Dummbeutel dem anderen nach.
die allerdings auch einen Fehler hat: Es wird dort übersehen, dass die Anpassungsprozesse schon gelaufen sind und wir die Auswirkungen bereits gesehen haben. In der Ökonomie sind Veränderungsraten entscheidend, nicht absolute Größen. Niemand kommt z.B. auf die Idee zu sagen, dass wegen der Sparqoute von 40% das Wachstum in China bedroht sei - und es ist auch nicht bedroht, weil die Sparquote schon vorher so hoch war. In den USA soll aber eine jetzt erreichte Sparquote von 7% ins Unglück führen - dabei ist der Anpassungsprozess aus den Minusbereichen auf den jetzigen Stand schon gelaufen. Bleibt diese Quote jetzt beim Wert von 7%, gehen vom Sparen der US-Bürger keine negativen Auswirkungen aus.
Das lernt eigentlich jeder Ökonomie-Student schon in den ersten Semester.
Die Geldmenge muss als Gesamtheit stimmen, und unendlich viele Schwachköpfe setzen die Geldmenge mit der von der Zentralbankgeldmenge gleich, obwohl die von den Geschäftsbanken durch ihre Interaktionen geschaffene Geldmenge um ein Vielfaches höher ist. Reduziert sich diese von den Geschäftsbanken durch ihre Interaktionen geschaffene Geldmenge, z.B. weil sie sich immer noch nicht gegenseitig genügend vertrauen, muss die Notenbank die von ihr geschaffene Zentralbankgeldmenge erhöhen, um die nachfragewirksame Geldmenge stabil zu halten bzw. sie dem Geldmengenziel, das sich aus der Addition der Zielinflationsrate (in der EWU ca. 2%, in den USA ca. 2,5%) und dem Wachstum des Produktionspotenzials ergibt anzupassen.
Insofern könnt Ihr die blödsinnigen Inflationstiraden der Weltuntergangsanbeter und anderer Verzocker getrost vergessen.
http://www.ftd.de/politik/international/...t-mit-usa-an/50192060.html
Obwohl das die IGMetall und die Arbeitgeberverbände besser könnten als der Brüderle, die an die Grenzen ihrer Lohndumpingstrategie gestoßen sind, weil unsere Handelsparnter von diesen unfähigen Praktiken zu recht die Schnauze voll haben. Und zudem ist auch in Deutschland der Schaden durch dieses Lohndumping erheblich, weil dadurch der Strukturwandel nicht stattfindet. Besser als Anpassungen über niedrige Löhne sind nun einmal Innovationen und Steigerungen der Produktivität. Wer sich nur über Löhne anpasst, hat in nicht allzuferner Zeit den Lebensstandart von Rumänien und Kambodscha.
15:19 10.11.10
Washington (aktiencheck.de AG) - Die Arbeitsmarktsituation in den USA hat sich in der Woche zum 06. November 2010 verbessert. Dies gab das US-Arbeitsministerium am Donnerstag bekannt.
So verringerte sich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 24.000 auf 435.000, während Volkswirte im Vorfeld eine Zahl von 450.000 prognostiziert hatten. Für die Vorwoche wurde der zunächst ermittelte Wert von 457.000 auf 459.000 nach oben korrigiert.
Der gleitende Vier-Wochen-Durchschnitt fiel um 10.000 auf 446.500 Erstanträge für Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung. Dieser Wert ist weniger schwankungsanfällig und daher aussagefähiger.
Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt. Ab einem Wert von unter 350.000 erwarten Experten einen Rückgang der Arbeitslosenzahl. (10.11.2010/ac/n/m)
http://www.handelsblatt.com/politik/...-erholt-sich-zusehends;2690271
Nachdem wir zuvor in kurzer Zeit dramatische Anderungen zu verzeichnen hatten, wie z.B. die Halbierung der US-Leistungsbilanzdefizites in nur knapp zwei Jahren. Dann stoppten das Griechen, Iren, Spanier und Portugiesen für ein paar Monate diesen Trend und produzierten unter anderem ein deutsches "Wirtschaftswunder". Und nun normalisiert sich alles wieder - und Merkel und Schäubele wundern sich.
Was ich auch nicht anders erwartet hatte, denn die ungerechtfertigten Beschimpfungen der USA sind taktisch motivierte Vorsichtsmaßnahmen.
In Deutschland, wenn der durch die von Griechen und Iren für Deutschland so vorteilhaften Wechselskursänderungen auf 1,20 nicht mehr so wirken wie bei 1,20, obwohl wir die langfristig wieder erreichen werden.
In China für die dort aufgrund falscher Wechselkurse jetzt einsetzende Inflation, die dann doch letztendlich zu einer realen Aufwertung führt.
Denn noch ist die Anpassungsfähigkeit und die Fähigkeit zum strukturellen Wandel in den USA ausgeprägter als im Rest der Welt. Erst wenn die nächste Facebook aus China, Deutschland und Brasilien kommt, können wir uns über diesen Punkt weiter unterhalten.
Du hast Recht damit, dass der von Bernanke erhoffte Multiplikatoreffekt ausblieb. Der kommt nämlich nur, wenn die Wirtschaft organisch wächst und die Leute Vertrauen in die Zukunft haben. In einer Päppelwirtschaft, die an der QE-Infusionsnadel hängt und sofort im Doppel-Dip kollabieren würde, wenn die Flutungen eingestellt werden, gelten andere Parameter.
Die Behauptung, über Geldmengen die Nachfrage steuern zu können, ist ein monetaristischer Irrglaube, dem auch die Fed anhängt. Die Nachfrage dümpelt deshalb, weil die Amis - zu Recht - Angst vor der Zukunft haben. Das ist bei fast 10 % AL-Quote ohne nennenswertes soziales Netz und einem landesweiten Zwangsversteigerungs-Chaos auch kein Wunder. Jeder vierte Ami hat bei den Hypothekenschulden "negatives Eigenkapital", schuldet also mehr, als sein Haus noch wert ist.
D.h. EGAL wieviel Geld die Banken - theoretisch - zum Verleihen zur Verfügung haben, es wird wegen des Deleveraging der US-Konsumenten, die seit einem Jahr vor allem Schuldenabbau betreiben, nicht abgerufen. Abgesehen davon haben zwei Drittel der US-Bevölkerung einen derart schwachen FICO-Score, dass die Banken schon aus Angst, das verliehen Geld nie wieder zu sehen, den Deckel draufhalten. Die restlichen Amis, die kreditwürdig sind, haben eh genug Geld, nehmen daher auch keine Kredite auf.
Auch die US-Wirtschaft investiert in einem Deleveraging-Szenario nicht (siehe Cisco), weil das Chance-Risiko-Verhältnis in einer darbenden, am Fed-Tropf hängenden Schuldenwirtschaft, die nicht organisch wächst, viel zu hoch ist.
FAZIT: USA steckt im Japan-Dilemma. Es ist sogar schlimmer als im Japan der 1990er-Jahre, weil Japan damals nur 5 % AL-Quote hatte und die Amis unter fast 10% , nach U6 sogar 17 % AL-Quote ächzen.
Trotzdem soll das kein Ratschlag für den Kauf von Bank-Aktien sein, die ich momentan im Gegensatz zu anderen Aktien nicht anrühre. Verdoppeltes Eigenkapital bedeutet logischerweise ein Zurückfahren der möglichen Eigenkapitalrenditen - und viele Kurshoffnungen gehen von der Spinnerei aus, dass Ackermann-Spinnereien real seien.
Im übrigen sind die Leidtragen der Griechenland-, Irland-, Spanien, Portugal-Krise nicht etwa die restlichen Europäer, sondern vor allem die Amis gewesen. Denn die Abwertung des Dollars nutzte kurzfristig vor allem den europäischen Nicht-Krisen-Staaten, während sich das Wachstum in den USA dadurch abschwächte. Natürlich wird der Euro sogar wieder auf die Kaufkraftparität zurückkehren, aber der plötzliche Fall von 1,50 auf 1,20 ging zu schnell.
Und letztendlich waren die Amis auch nicht an den Krisen in Südeuropa schuld, sondern ehe die Resteuropäer, die nicht aufgepasst haben.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/...neral-motors/50193992.html
Bei uns hat der doofe Steinbrück, der die Finanzterrroisten ohne adäqate Rückzahlungsverpflichtungen mit Geld vollgeschissen hat, weil sein Opa die Deutsche Bank mitgegründet hat, der Commerzbank statt Aktienbeteiligung Stille Rücklagen fast geschenkt, die diese seit Jahren nicht verzinst und die falls die Kurse von Commerzbank auch einmal steigen, die Steuerzahler nicht partizipieren lassen.
Unendlich blöööööööööööööööööööööööööööd der Steinbrück.
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