Allianz
andererseits aber dennoch keine Rückstellungen für die daraus folgenden Risiken bildet (die max. Höhe ist doch entgegen der Meldung in etwa absehbar ?).
Vielleicht ist es ja so, das der Vorstand hier nur sehr vorsichtig / diplomatisch formuliert, seit nun auch die Politik / das US Justizministerium "mitspielt".
Möglicherweise bleibt man aber intern doch bei der Einschätzung, wahrscheinlich keinen Schadenersatz leisten zu müssen und bildet daher auch keine Rückstellungen ?
Ich finde, Irgendwie passen hier Reden und Handeln nicht 100%ig zusammen.....
Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten: Voraussetzungen
Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten setzen nach § 249 HGB u. a.
- das Bestehen der betrieblichen Schuld voraus und
- dass der Steuerpflichtige ernsthaft mit der Inanspruchnahme rechnen muss.
Eine Wahrscheinlichkeit ist dann gegeben, wenn mehr Gründe für als gegen das Bestehen der Verbindlichkeiten sprechen.
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Ohne großartige Ahnung von der Materie zu haben: Eine Rückstellung tendiert etwas Richtung Schuldeingeständnis. Es wurde intern und vermutlich auch von extern bewertet. Somit scheint das Pendel eher in Richtung Allianz zu zeigen, was die Unschuldsvermutung angeht.
Doch wenn das DoJ sich einschaltet, gibt man ungern ein Ergebnis vor. Deswegen die diplomatische Aussage wie „wir kennen die Höhe nicht“...
Sollte sich herausstellen, dass sich ein Vergleich, der viel Kosten und Mühen abwendet, abzeichnet, und sogleich Ruhe in die Aktie bringt, wird schon eine Rückstellung gebildet. Passiert das schon vorher, weiß jeder Kläger, was zu holen ist.
So meine Gedanken zu dem Thema. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Hätte anstelle der Allianz auch härte gezeigt und das durchgeboxt. Man kann selten was wegen angeblicher Falschberatung rausholen.
Ein Vergleich wäre auch ein Schuldeingeständnis. Leider ist die Rechtslage bzw sind Klägervertretungen in den USA so unberechenbar. Da kommt am Ende mehr raus als gedacht.
Aber nun sollte hier der Boden sein. DAX knabbert am Alltimehigh und Allianz war bis vor paar Wochen auf dem weg zu einem der höchsten Gewinne allerzeiten trotz corona und Umweltkatastrophen. Nun sind 15 Prozent Kurs runter. Das sollte also so langsam bei 190e ein Boden sein, also Boden für das aktuell bekannte/erwartbare.
Ich denke auch nicht, dass die Dividende gekürzt wird, also geringer ausfällt wird als dies Jahr unter corona. Da sollten 9e bleiben, vielleicht nicht 9,90 oder 10 Euro. Man muss Stärke zeigen und wird das dann irgendwo intern ausgleichen oder umbuchen und irgendwo anders die Prämien um 5 Prozent erhöhen.
Also alles gut!
Zeitpunkt: 05.08.21 17:46
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - unbelegte Aussage
Ohne großartige Ahnung von der Materie zu haben: Eine Rückstellung tendiert etwas Richtung Schuldeingeständnis.
Jein. §249 HGB fragt nicht nach Schuld oder Unschuld, sondern schlicht und einfach danach, wie wahrscheinlich das Unternehmen diese finanzielle Verpflichtung treffen wird. Ist die Wahrscheinlichkeit beträchtlich, gibt es also eine Bilanzierungspflicht, und kein Bilanzierungswahlrecht. Egal ob das Unternehmen findet, dass an den Vorwürfen etwas dran ist. Grundsätzlich bedarf es hier nicht erst eines Gerichtsurteils, sondern es reicht, dass die Chancen für die Gegenseite gut stehen, dass sie den Anspruch (gerichtlich) durchsetzen kann. Dem gegenüber kann so eine Rückstellung später auch wieder erfolgswirksam aufgelöst werden, wenn wider Erwarten doch nicht bezahlt werden muss, etwa weil ein Anspruch vor Gericht am Ende doch abgewehrt wurde.
Rückstellungen als Bilanzposten werden zudem meist am Ende des Geschäftsjahres gebucht in welchem der Grund für sie entstanden ist, und nicht während des laufenden Jahres. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass sie zwar nach dem Vorsichtsprinzip der Grundsätze Ordnungsgemäßer Buchführung (GOB) und nach dem Prinzip der periodengerechten Gewinnermittlung als Aufwand innerhalb des betrachteten Geschäftsjahres anzusehen sind (drohende Verbindlichkeit ist im Jahr X entstanden, also schmälert sie auch im Jahr X den Unternehmensgewinn), aber eben noch nicht zu Auszahlungen geführt haben.
Ich bin mir nicht ganz sicher, wann die Vorwürfe seitens der Anleger das erste Mal geäußert wurden, aber da die Allianz dafür wohl in 2020 keine Rückstellungen mehr gebildet hat, dürften sie erst im laufenden Geschäftsjahr dergestalt erhoben worden sein, dass eine Schadenersatzpflicht wahrscheinlich wurde.
Summa summarum: sobald die Allianz objektiv annehmen muss, dass hier wahrscheinlich eine Zahlungsverpflichtung auf sie zukommt, müssen Rückstellungen gebildet werden - sofern die daraus am Ende resultierenden Auszahlungen nicht im gleichen Geschäftsjahr anfallen werden.
Aber wie bitte schön werden Deine Aussagen "170 denke ich bis Ende August fast sicher, 150 - 160 wahrscheinlich" von Dir begründet?
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DGAP-Ad-hoc: Allianz SE / Schlagwort(e): Aktienrückkauf
Allianz SE: Allianz SE beschließt neues Rückkaufprogramm für eigene Aktien
im Volumen von bis zu 750 Millionen Euro
05.08.2021 / 18:56 CET/CEST
Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung
(EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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Allianz SE hat heute ein neues Rückkaufprogramm für eigene Aktien
beschlossen. Das Volumen dieses neuen Programms beträgt bis zu 750 Millionen
Euro. Das Programm soll im August 2021 starten und spätestens bis 31.
Dezember 2021 abgeschlossen sein. Allianz SE wird die gekauften Aktien
einziehen.
Mitteilende Person: Michael Sieburg, Compliance Officer, Allianz SE
Ca. 3,75 Mio Aktien können dafür erworben werden.
Diese 750 Mio Tranche ist die in Covid Zeiten ausgesetzte Tranche. Aber sie zeigt, wie stark die Allianz ist.
Die Dividenden Policy besagt, dass diese nicht sinkt. Daher können wir mit mindestens 9,6 EUR rechnen.
Die Zahlen mögen werden auch sicherlich nicht schlecht.
Die Allianz ist und bleibt ein Ausnahmekonzern. Einer der letzten deutschen Giganten.
So eine Klage bringt diese Firma nicht ins Wanken!
Hoffentlich bringt das morgige Zahlenwerk noch zusätzlichen Rückenwind ?!
Trotz der ganzen "unschönen Neuigkeiten" (Flut + US-Klagen) läuft das operative Geschäft ja
dennoch "außerordentlich stark". Vielleicht gibt das ja einen "kleinen Kurs-Rebound".
"Neue Rekordkurse" dürften aber erstmal (für die nächsten Quartale) leider vom Tisch sein.
("Damokles-Schwert US-Klagen")
Das Börsengeflüster
Taktisch sehr klug es jetzt wieder aufzunehmen. Was auch immer kommen mag, jetzt ist der richtige Zeitpunkt - auch um das Störfeuer aus den USA etwas zu dämpfen.
Mal schauen ob wir wirklich nochmal unter 190 gehen. Morgen wissen wir mehr.
- Operatives Ergebnis von 3,3 Milliarden Euro in 2Q 2021
- Auf Anteilseigner entfallender Quartalsüberschuss steigt in 2Q 2021 um 45,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro
- Operatives Ergebnis in 6M 2021 von 6,7 Milliarden Euro erreicht 55 Prozent der Mitte des Gesamtjahresausblicks
- Auf Anteilseigner entfallender Periodenüberschuss steigt in 6M 2021 um 63,7 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro
- Solvency-II-Kapitalisierungsquote von 206 Prozent
- Ausblick für das operative Ergebnis 2021 wird nun voraussichtlich in der oberen Hälfte der Zielspanne von 12 Milliarden Euro, plus oder minus 1 Milliarde Euro, liegen
Quelle und weitere Details:
https://www.allianz.com/de/investor_relations/...eldungen/210806.html