Allianz
Möglicherweise passiert dieses Jahr gar nichts und wegen des Risikos wird die Dividendenerhöhung entweder ausgesetzt oder nur symbolisch ausfallen.
AGI legt ein Volumen von 600 Milliarden an, davon 10 Mrd in SAF. SAF sollte den Index outperformen zwischen 2,5% und 10%. Wenn man die durchschnittliche Performance berücksichtigt wären das also zwischen 12,5% und 20% Gewinn durchschnittlich. Der Pensionsfond wollte ca. 17,5% Gewinn pro Jahr. Natürlich hat das ein erhebliches Risiko. Vor Gericht kommt es auf jedes Wort und dessen genaue Bedeutung an. Aber wenn die AGI Juristen gut gearbeitet haben, dann passiert außer vernachlässigbare Anwaltskosten nichts. Wenn nicht kann man auf einen Vergleich hoffen. Ansonsten stehen über 6 Milliarden im Feuer. Der SAF 2,5% hat über 40% Verlust gemacht und der 10%er sogar 97%. Zwischen 6 und 10 Milliarden wäre die Gesamtforderung, wenn alle auf den kompletten Verlust klagen. Wenn AGI nicht einen groben Fehler gemacht hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass der komplette Verlust ausgeglichen werden muss. Schließlich ist der Gesamtmarkt gecrasht.
Selbst 6 Milliarden Verlust über ein paar Jahre verteilt spürt die Allianz kaum. Ich gehe von schlimmstenfalls 9,6 Euro Dividende pro Jahr für die nächsten Jahre aus.
Wenn andere die Allianz verkaufen freue ich mich. Ich habe nachgekauft und werde unter 190 weiter nachkaufen. Über 180 oder 170 würde ich mich sehr freuen.
Wenn ich aber in eine solche riskante Anlage investiere, die 10 Prozent Überrendite bringen soll, dann muss mir zwingend klar sein, dass dies nicht gehen kann mit der gleichen Risikostruktur wie bei einer sicheren geringverzinslichen Anlage. Meine mögliche Rendite von S&P + 10% wird eine deutlich geringere Eintrittswahrscheinlichkeit haben als die geringere Rendite aus Anleihen, Tagesgeld oder ähnlichem. Dieses Axiom muss jedem klar sein, der auch nur zum ersten Mal an den Finanzmärkten Geld anlegt, und diese Gesetzmäßigkeit kann man eigentlich nur durchbrechen, wenn man wie Bernie Madoff ein Schneeballsystem betreibt, und auch das muss zwangsläufig irgendwann zusammenbrechen. Somit ist dies wohl vor allem ein Versuch von Anlegern, die diese Risiken ignoriert haben, ihr Geld auf anderem Wege zurück zu holen.
Ich denke, auch in den USA arbeiten bei der Allianz keine Amateure. Man wird sehr genau darauf geachtet haben, dass der Emissionsprospekt geltendes Recht eingehalten hat. Eben genau deswegen, weil sonst so harte Strafen und Schadenersatzansprüche drohen. Problem ist halt nur, die USA betreiben gegen ausländische Unternehmen gern eine Politik des Wirtschaftsprotektionismus. Denken wir nur an Bayer und die ganze Glyphosat- Geschichte. Immerhin scheint sich ja auch schon die US-Regierung hier eingeschaltet zu haben. Und das ist die "Große Unbekannte" in der ganzen Sache. Will sagen: wenn die Amerikaner einen deutschen Finanzkonzern bluten lassen wollen, dann wird man die Allianz bluten lassen.
Solange wie hier nicht einigermaßen Klahrheit herrscht was wirklich auf die Allianz zukommt, ist die Allianz für mich kein Kauf.
Viel schlimmer kann es dann werden, wenn sich tatsächlich eine Bresche im Prospekt auftut, dass man solche Prospekte, zumindest was den angesprochenen Teil angeht copy-paste auf andere Prospekte übernimmt. Und das könnte natürlich weitere Kläger anziehen, die in irgend einer Weise Geld verloren haben in anderen Fonds der Allianz...dann fängt es an ungemütlich zu werden. So oder so unschön, da eine Unsicherheit im Markt dbzgl. nun vorherrschen wird, und bis das geklärt ist, wird diese Unsicherheit den Kurs der Allianz nach oben deckeln.
Sicher, es wird auch in der amerikanischen Prospekthaftung Grauzonen geben oder Streitfragen die nicht abschließend juristisch geklärt sind. Insofern ist jeder herausgegebene Emissionsprospekt immer auch ein Risiko, dass ein mit einem Finanzinstrument nicht erfolgreicher Anleger nach Mitteln und Wegen suchen wird, sein Geld auf dem Klageweg zurück zu bekommen. Aber was ich damit meinte, dass ich gesagt habe dass auch in den USA Profis bei der Allianz arbeiten, das ist eben, dass dies in der Summe Leute sein werden, die aufgrund ihrer Kenntnisse des amerikanischen Anleger- und Börsenrechts die größten Klagerisiken umschiffen können.
Aber wie heißt es so schön - vor Gericht und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand. Die Frage ist nun nicht mehr, ob die Allianz objektiv und schuldhaft Nebenpflichten der Wertpapieremission verletzt hat oder nicht, sondern ob sich ein Richter findet, der das so sieht.
Komischerweise liest man nur auf wenigen Börsen-Websites, was die tatsächlichen Vorwürfe sind.
https://www.boersennews.de/nachrichten/artikel/...r-zittern-/3137848/
Vorgeworfen wird dem Münchner genauer, dass AGI-Fondsmanager ihre eigenen Richtlinien nicht einhalten und nicht angemessen auf Marktentwicklungen in den frühen Stadien der Coronavirus-Pandemie reagieren, was wiederum hohe Verluste für die Anleger verursacht haben soll.
Das ist schon insoweit interessant, dass es hier offenbar nicht bloss um falsche Angaben im Emissionsprospekt geht, sondern wohl um konkretes Verhalten der zuständigen Fondsmanager nach der Emission.
Ob das Verletzen eigener interner Richtlinien schon eine Pflichtverletzung vor dem Gesetz als solchem bedeutet, das wäre aus meiner Sicht schon eine Frage, die nicht ohne genaue Kenntnisse der Materie beantwortet werden kann. Decken sich diese internen Richtlinien mit geltendem US-amerikanischen Recht, oder sind sie sogar strenger als das Gesetz und die SEC verlangt? Letzteres könnte bei einem Branchenprimus wie der Allianz durchaus der Fall sein. Dann aber sollte daraus gerade nicht ausnahmslos folgen, dass die Fondsmanager nach geltendem Recht haftbar sind.
Der Schaden wäre dann vor allem ein Vertrauensschaden für die Allianz, selbst wenn sie von den Vorwürfen am Ende vor Gericht entlastet wird. Denn wer will dort anlegen, wenn sie ihre eigenen Richtlinien nicht befolgen.
Die Schadenschätzung der Provinzial übertrifft noch die des Marktführers Allianz, der die versicherten Schäden seiner Kunden in der vergangenen Woche auf mehr als eine halbe Milliarde Euro geschätzt hatte.
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/...MSYGO?ocid=msedgntp
Beispiel: Wenn meine internen Richtlinien besagen, dass der Fonds X nur in Aktien von Unternehmen investiert, die aufgrund ihrer Finanzstärke und der positiven Geschäftsaussichten die Kriterien Y und Z erfüllen, und vielleicht dass diese Werte aus dem Portfolio entfernt werden wenn sie anfangen diese Performance nicht mehr zu bringen, dann könnte allein hieraus schon ein Schadenersatzanspruch entstehen, wenn dies dem Käufer im Emissionsprospekt so darlegt wurde und er annehmen konnte, dass der Emittent diese Richtlinien stets selbs befolgt.
Aber jetzt wird man halt sehen müssen, wie in Amerika entschieden wird. Die Gefahr ist wirklich, dass man in den USA protektionistisch reagiert, wie man es mit ausländischen Unternehmen in der Vergangenheit schon oft getan hat.
und drakonische Strafen verhängen, da bin ich mir ganz sicher.
Manchmal lernt man aus Fehlern, die man in der Vergangenheit
gemacht hat, für die Zukunft. So is life!
Die Amerikaner werden ein Haar bzw. das Haar in der Suppe finden
und drakonische Strafen verhängen, da bin ich mir ganz sicher.
Protektionismus halt. Schauen wir nur auf die ganze Nordstream-2-Geschichte. Glaubt doch keiner, dass die Amis nicht wollen, dass wir zu abhängig von den Russen werden (zumal die USA inzwischen selbst schon rund 10 Prozent ihres Erdgas-Bedarfs mit Lieferungen aus Russland decken). Hier geht es um Interessen der amerikanischen Energieunternehmen, die uns ihr Frackinggas andrehen wollen.
Und wenn man genauso einen deutschen Konkurrenten unter den Finanzdienstleistern ausstechen kann, dann wird das auch getan.
Die Rechtslage mag nicht eindeutig sein, solange wie nicht alle Details wirklich wahrheitsgetreu in der Börsen-Presse kolportiert werden. Aber was die Wahrscheinlichkeit angeht wie sowas ausgehen kann, da sollte sich niemand Illusionen machen.
Ich bleibe trotzdem ersteinmal investiert, Freitag bleibt, wie hier auch schon gesagt, abzuwarten.
Wird schon werden. Das ist die Allianz und nicht Wirecard.
Oder man sieht sich im Recht und wird 5 Jahre Prozesse vor sich haben, die von 'Sieg' bis zur Niederlage und vermutlich irgendwo dazwischen reichen können und am Ende dann zu 30 Prozent der im Raum stehenden Summe an Anwaltskosten und reichen.
Die Aussagen des Vorstands waren so schwammig, dass man offenbar nicht von einem Sieg ausgeht. Also kann man gleich Szenario 1 anstreben und Vergleich mit 50 Prozent anstreben.
Es kann nicht sein, dass man jetzt 10 Prozent Aktienkurs einbüßt und jahrelang Ungewissheit hat.
Rein vom börsenwert welcher verloren ist, ist der schlimmste Fall doch eingepreist, oder? Imho ein guter Grund dass es jetzt ruhiger werden könnte.
Ein Jahr ohne Dividende wäre schmerzhaft, aber so lange wie es operativ läuft würde der Markt darauf verständnisvoll und mit bedacht reagieren ;-)
Aber selbst wenn die Milliarden aus eigener Tasche bezahlt werden müssen + Strafzahlung sollte das locker aufgefangen werden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die AIG knallhart verurteilt wird, denn dann würde eine ganze Fondsindustrie ins Zittern kommen, auch die heimische. Denn solche hoch Risiko Fonds vertreibt ja nicht nur AIG.....
Hatte bei der Allianz-Aktie mit schneller kurzfristiger Erholung gerechnet.