Der Antizykliker-Thread
Da gerade die defensiven konjunkturunabhängigen Werte inzwischen eine hohe Marktkapitalisierung haben, im Vergleich zu Staatsanleihen eine größere Rendite ausweisen und die Performance der Indizies zunehmend prägen, bleibe ich verhalten optimistisch.
Tormenta 63
PS: Meinem Posting entnehmt ihr, dass ich zurück aus dem Weihnachtsurlaub bin. 10 Tage ohne Börse waren sehr erholsam und verpasst hab ich ja nichts.
PPS: AL, warum sollte die ABgSt Anfang Januar zu einem fallenden Dax führen? Macht doch wenig Sinn, irgendwie. Im Gegenteil, psychologisch gesehen werden die Leute möglichst keine Aktien verkaufen, da sie die Steuer (bei Wiederanlage) fürchten.
Nochmals den Faden von Permanent aus #2850 weiterspinnend:
Wenn man sich die Historie mal etwas genauer anschaut, so ist es fast eine Gnade zu nennen, dass die Menschen seit mittlerweile über 60 Jahre in einem befriedeten Mittel-Europa leben dürfen, ein Leben, welches nicht nur hier in Deutschland nach den Wiederaufbau-Jahren dazu noch mit dementsprechendem Wohlstand versehen ist, ein Wohlstand, der uns heute als selbstverständlich gilt. Viele vergessen oder verdrängen es scheinbar, welche Anstrengungen dafür vonnöten waren. Unsere Vorfahren hatten da sicherlich viel härtere Zeiten und Widrigkeiten zu durchstehen. Allerdings erscheint es mir so, dass die zukünftigen Verteilungsspielräume wohl wahrscheinlich erheblich geringer ausfallen werden.
Anbei noch ein recht interessanter Chart zum Jahresausklang, welcher uns einsichtig macht, über welch längere Zeiträume eine Buy&Hold-Strategie recht lukrativ war, wobei einem hier die Phasen 1942-1966 und 1982-2000 natürlich sofort ins Auge fallen.
Mir fällt dazu immer gleich unwillkürlich der Ausspruch von Dennis Gartman ein:
"Der Wertpapierhandel verläuft in großen Zyklen. Manche sind gut, viele sind schlecht. Handle mit großen Positionen und aggressiv, solange der Erfolg da ist und werde immer zurückhaltender, sobald die Erfolge ausbleiben. In "guten Zeiten" verwandeln sich sogar Irrtümer in einen Gewinn, in "schlechten" dagegen laufen sogar die bestens analysierten Dinge schief. So ist der Handel, akzeptiere es und mache weiter."
Allen viel Erfolg für das kommende Jahr!
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,598857,00.html
ME werden wir spätestens ab 2010 diese (Börsen)Blase sich aufpumpen sehen. Denn wenn die FED eines begriffen hat: Eine platzende Blase bekämpft man am besten mit dem Aufpumpen einer neueren, viel größeren. Fightin fire with fire...
In diesem Sinne: Good Trades in 2009!
Die US-Verbraucherstimmung ist laut Conference Board auf den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebungen vor 41 Jahren gesunken.
Dies scheint aber wenig zu interessieren. Der Dow steigt trotzdem um über 140 Punkte.
Dies könnte einen Vorgeschmack für das Jahr 2009 darstellen. Seitwärts oder leicht aufwärts gerichtete Aktienkurse trotz extrem schlechter Wirtschaftsmeldungen.
Tormenta
Schafft’s der Herdentrieb, den Reibach an den Börsen so einfach mitzunehmen? Liegt die Meute da wohl richtig?
Ich bin nach wie vor Bearish on the markets, werde aber keine Probleme damit haben, mein Trader-Fähnlein nach dem Börsen-Wind zu richten ;-))
Ich habe seit 1987 manche Bodenbildung verfolgt. Diese zeichnet sich regelmäßig dadurch aus, dass die große Zahl der Marktteilnehmer skeptisch ist und die Kurse trotz schlechtester Meldungen kaum noch sinken.
Das Gegenteil bei einer oberen Umkehrformation: Trotz Optimismus, diverser Kaufempfehlungen und Rekordgewinnen steigen die Kurse nicht. Als ich damal im Frühjahr 2000 teilweise verkauft habe, wurde ich ausgelacht: Den steigenden Kursen musst Du hinterherrennen. Im Gegenteil: Die Fonds, die ich damals verkauft habe, haben sich bis heute nicht erholt. Die Börse kann grausam sein...
Tormenta
Es ist in der Tat so, dass seit einiger Zeit schlechte Nachrichten die Kurse nicht mehr nennenswert tangieren.
Dies ist grundsätzlich ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Markt nach oben will.
Insbesondere der DAX stünde aktuell deutlich höher, wenn die Amis ihn nicht in den letzten Tagen ständig ausgebremst hätten.
Auf ganz kurze Sicht (= die nächsten Handelstage) jedoch, ist mir nicht recht klar, wer denn hier Aktien kaufen soll.
Die Institutionellen zieren sich noch und manche wurden wegen der AGS sogar gezwungen, noch in diesem Jahr zu kaufen.
Private haben sich ebenfalls wegen der AGS zu Jahresende eingedeckt.
Wer also soll z.B. am Freitag oder Montag Aktien kaufen ?
ich habe vor einiger Zeit folgende bildliche Erklärung gelesen:
Durch den Ausverkauf, die Kapitulation, wird der Dax wie ein Gegenstand unter Wasser gedrückt. Lässt der Sell Out nach, steigt der Dax ohne fundamentale Nachrichten, nur weil der Druck nachgelassen hat. Hierfür bedarf es keiner großen Käufe. Lediglich die Bereitschaft, zu Dumpingpreisen zu verkaufen, lässt nach.
Gewöhnlich ist der Rebound mit geringeren Umsätzen verbunden. Steigen die Aktien, ist wieder mit einer Ausrichtung auf fundamentale Faktoren zu rechnen. Hat sich die Welt seit dem Sell Out geändert.
Nun stellen sich folgende Fragen:
Werden die ggf. die bisherigen Tiefstkurse noch einmal getestet ?
Halten die bisherigen Tiefstkurse ?
Ich denke, man wird spätestens die zweite Frage bejahen müssen. Großanleger müssen täglich neu entscheiden, ob die ständige Liquiditätszufuhr ausschließlich in Anleihen oder auch in Aktien angelegt wird.
Die rückläufigen Renditen auf dem Anleihenmarkt verstärken den Leidensdruck der Großanleger, die gezwungen sein werden, einen Teil der Liquidität wieder in Aktien anzulegen.
Soweit sind wir noch nicht. Zurzeit springt der Dax wie ein Gummiband zurück, nachdem der Verkaufsdruck nachgelassen hat. Die Tatsache, dass nun auch der DOW gegenüber schlechter Nachrichten resistent ist, scheint meine These zu belegen. Die Bereitschaft, zu Dumpingpreisen zu verkaufen, besteht nicht mehr.
MfG Tormenta
Die aktuell fehlende Bereitschaft, zu Dumpingpreisen zu verkaufen, sichert momentan die bisherigen Tiefstkurse ab und "garantiert" so ein gewisses Kursniveau.
Aber allein dieser Umstand wird es wohl kaum schaffen, den DAX in nennenswert höhere Sphären zu befördern.
Hierzu braucht es Käufer, wenn auch - wie bei einem Rebound üblich - mit verhältnismäßig geringen Umsätzen.
Auch ist es sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis die Institutionellen mangels anderweitiger, lukrativer Anlagemöglichkeiten zurückkehren werden.
Was mich jedoch umtreibt, sind die speziell die nächsten paar Handelstage.
Hier könnte es m.E. durchaus sein, dass wir noch einmal einen kurzen Rücksetzer des Dax erleben, da ich von der Nachfrageseite wegen des Vorzieheffekts der - historisch einmaligen - AGS quasi gar nichts erwarte.
Gruß und Dank für Deine Antwort.
Die Konsumlaune ist in ganz Europa schlecht nur bei uns soll angeblich nix zu spüren sein ......
Die Politik fährt Ihre letzten Geschütze auf!
Allen einen Guten Start und vor allem Gesundheit in 09
Alle Beobachter gehen von negativen Wirtschaftsmeldungen und Unternehmensnachrichten aus.
Richtig bergab geht es hingegen nur, wenn es wirklich negative Überraschungen gibt. Da aber die meisten schon sehr negativ gestimmt sind, ist das Überraschungspotential begrenzt.
Richtig gefährdet sind am ehesten die defensiven Werte. So würde bei Beiersdorf eine Gewinnwarnung richtig reinhauen. Hier rechnet nämlich fast jeder mit weiterhin guten Nachrichten.
Gruß Tormenta
Nur darf man nicht vergessen, dass die in den letzten Tagen gekauften Aktien ja auch aus dem Grund gekauft wurden, weil ihnen in den nächsten 1-2 Jahren großes Potenzial gegeben wird. Warum sollen also diese Werte nicht auch weiter im Januar steigen, wenn beispielsweise der DOW durch die Gründe steigt, die du gerade genannt hast?
Im Übrigen sind ja nun wirklich nicht alle Werte gestiegen, sondern vor allem diejenigen, die zuletzt besonders stark gefallen waren und gleichzeitig günstig bewertet sind, und die Aktien, die 2008 gut gelaufen sind, was in dem Fall auch an Windowdressing aber weniger an der AGSt lag.
Ich persönlich erwarte im Januar durch einige Effekte steigende Kurse bei DOW, S&P und DAX. Gebe allen Indizes weltweit 10% Aufwärtspotenzial allein im Januar. Danach erwarte ich abbröckelnde Kurse bis in den Mai/Juni hinein, wo vielleicht sogar die 2008er Tiefs getestet oder gar leicht unterboten werden. Das ist aber nur möglich wenn wir im ersten Halbjahr noch Dinge erleben, die die meisten Anleger nicht so auf der Rechnung haben, wie beispielsweise die Pleite mehrerer großer HedgeFonds und Großbanken oder auch Industrieunternehmen. Nebenbei erwarte ich eh Pleiten einiger kleinerer Firmen, aber das dürfte niemanden mehr stören oder überraschen. Solte sich die Konjunktur dann im 2.Halbjahr erholen und vor allem die banken ihr normales Geschäft wieder aufnehmen, müssten sich die Inflationstendenzen eigentlich in die Köpfe der Anleger bringen und dann bleibt kaum eine Alternative mehr zur Aktie. Dann kommen die Institutionellen zurück, selbst wenn die Konjunktur nicht super läuft. Da reicht schon Nullwachstum Ende 2009 aus, um die Anleger zurückzubringen.
Ich rechne mit 4000 Dax-Punkten im Tief (möglicherweise 3700) und nach oben 5300 im Januar und auch zum Jahresende.
fondmanager +die analysten welche von den banken bestochen +bezahl werden
ist es ein wunder wenn niemand mehr diesen gaunern die das anlegervertrauen bis auf
den st.nimmerleinstag verloren haben,auch nur einen groschen anvertraut,es wird sich
auch in zukunft nichts an deren verhalten ändern molly malon
du bist schon früh um 9uhr besoffen,wie auch immer happy new year molly malon
- Erstmals seit 50 Jahren liegt die Dividendenrendite des SP500 mit 3,2 Prozent höher als die Renditen von Staatsanleihen mit 2,2 Prozent.
- Laut Informationsdienst Reuters werden die im SP500 vertretenen Unternehmen im Jahre 2009 ihre Gewinne durchschnittlich um 5,6 Prozent steigern ( Analystenschätzung )
( Quelle: FAZ vom 31.12.)
Meine Meinung: Gerade die Analystenschätzungen sind einerseits sehr kritisch zu beurteilen. Andererseits sollte man dem Index während der Rezession ein höheres KGV zubilligen. Dass die Börse immer wieder umgekehrt verfährt, beweist das zu zyklische Verhalten der Anleger, die gerade in Boomphasen Aktien kaufen und damit das KGV hochtreiben, demgegenüber in Baissephasen Aktien verkaufen und das KGV zu stark drücken.
Gerade die trotz Rezession günstige Bewertung der Aktien im Vergleich zu den Anleihen dürfte für die Bären zum Problem werden. Der Versuchung, in Aktien mit höherer Rendite zu investieren, sollten mittelfristig viele Anleger, die Geld investieren müssen, trotz Rezession nicht widerstehen können.
Beste Grüße von Tormenta
Frohes Neues!
Wann kommt es zu ersten Gewinnmitnahmen bzw. zu Umschichtungen in Aktien ?
Immerhin scheint heute der T-Bund-Future(30) wie längere Zeit nicht mehr unter Druck zu stehen, der zurzeit gegenüber dem Vortag um ca. 2,8 fällt. Gleichzeitig zieht der Dow an.
Ein zufällige Kursschwankung aufgrund negativer Umsätze ?
Das neue Jahr wird uns irgendwann die Antwort geben.
Silvestergruß von Tormenta
Nebenbei bemerkt auch ich bin mit Miniplus raus(2-3cent pro Std.)Da gibt es Leute die wollen für 1E nicht arbeiten
dass versteh wer will.....
Peter555
Anbei Ronald Gehrts Nicht-Prognose für 2009, denn weil es eh meist anders kommt, als man denkt!
Was aber nicht heißt, dass Gehrt nicht doch ein paar interessante Gedanken bzgl. der vor uns liegenden Wochen hat. Hier Auszüge aus seinem aktuellen Comment:
Meine Nicht-Prognose 2009
….Also zunächst einmal weissage ich, dass erneut 90% aller Prognosen daneben liegen werden. Standard-Weissagung ist momentan ein weiterer Abstieg der Aktienmärkte im ersten Halbjahr, danach Wende nach oben und dezenter Anstieg. Öl runter auf 20, 10 oder umsonst, je nach Grad des Fiebers, das das Orakel erwischt hat, Gold auf 1.000, 1.500 oder mehr (nach belieben und zum aussuchen) und bei Euro/Dollar ein konsequentes „weiß nicht“. Ich prophezeie hiermit, dass es anders kommt. Gut, gell? Damit habe ich schon mal die Wahrscheinlichkeit auf meiner Seite….
Ein Leben ohne Rückspiegel?
….Stattdessen hängt man an den Lippen der Propheten und glaubt ihnen jedes Wort. Vor allem wenn sie erzählen, was man gerne hören will. Der Glaube versetzt Berge. Und wenn man ein Leben ohne Rückspiegel führt irritiert einen auch keinerlei störende Erkenntnis darüber, dass das für massive Gebirgszüge ebenso wenig stimmt wie für Börsenkurse. Neben dem Vorteil, dass man immer wieder neuen, spannenden Erlebnissen ausgesetzt ist, wenn man sein Gedächtnis außer Betrieb setzt, haben solche Prognosen den unschlagbaren Vorteil, dass man sich den Rest des Jahres nicht der Gefahr der Abnutzung von Gehirnzellen aussetzen muss. Man hat seinen vorgegebenen Plan - und wenn es anders kommt ... na ja, dann ist das Geld halt futsch. Schwamm drüber. Ein Held, wer seine permanente Weigerung jedweder Nabelschau so weit perfektioniert, dass er gar vergisst, dass er das Geld mal hatte!
Natürlich ist keine Situation, gerade an der Börse, eine präzise Kopie der Vergangenheit. Man kann sich nicht einfach hinstellen und eine Vorlage aus der Schublade ziehen, um anhand ihrer zu erfahren, was passieren wird. Diese Art des Rückblicks meine ich nicht. Dennoch können wir aus fatalen Phasen der Vergangenheit, seien es die 30er Jahre, Japan in den 90ern, ja selbst aus der Tulpenkrise in Holland im 17. Jahrhundert ebenso etwas lernen wie aus dem zu Ende gehenden Jahr 2008. Nämlich:
Ausgeschlossen? Ausgeschlossen!
Es ist nichts auszuschließen. Absolut nichts. Selbst das unmöglich scheinende kann eintreten. Das einzige, was man ausschließen kann ist, dass etwas völlig ausgeschlossen….
….Ich will und werde noch konsequenter als zuvor täglich neu überlegen, die einzelnen Fakten ermitteln, ihre hauchfeinen Veränderungen zu erkennen suchen und daraus meine Empfehlungen ableiten ... und dabei noch mehr die Scheu verlieren umzuschichten, sobald es nötig wird. Soweit zu meinen „guten Vorsätzen“…..
Ein gewagter Gedanke für die kommenden Wochen
Wenngleich wir aus Vorstehendem klar ableiten können, dass es keineswegs bereits jetzt absehbar ist, wie das Neue Jahr beginnen wird, möchte ich doch einen Gedanken in den Raum stellen, der mich momentan umtreibt:
Natürlich wurde in den vergangenen Monaten ein gigantisches Kapital vernichtet, das nicht einfach jemand anders hat, sondern das schlichtweg flöten ist. Dennoch ist es ja nicht so, dass kein Kapital mehr vorhanden wäre, um es zu investieren. Die Barbestände bzw. im Geldmarkt geparkten Summen der institutionellen Anleger werden, je nachdem, ob der Schätzende betroffen oder neutral, bullish oder bearish ist, auf 15-35% geschätzt. Das ist ein durchaus hoher Anteil, der zwangsläufig investiert werden muss, falls die Kurse wieder anziehen sollten.
Klar, die Gesamtlage ist unverändert prekär. Aber das ist für eine Gegenbewegung, die auch mal mehrere Wochen dauern und durchaus eine respektable Größenordnung annehmen kann, kein Hinderungsgrund. Alleine Shorteindeckungen können den nötigen Impuls bringen, der Rest kann dann leicht eine Kettenreaktion besorgen, wie wir es z.B. im Herbst 2007 oder im Frühjahr 2008 erlebt haben.
Neben diesem Faktor hoher Barreserven sehe ich den Anleihemarkt als höchst bemerkenswerten Faktor an. Wie lange strömen hier noch Unsummen hinein? Wie viel Luft haben die Renditen noch, sprich wie viel Kursgewinne sind da noch möglich? Sicher, die Renditen wirken zwar absurd gering. Aber solange z.B. US-Banken sich quasi gratis Geld von der Notenbank holen kann, sind auch 2,1% Rendite bei 10jährigen US-Anleihen immer noch ein Gewinn. Und ja, die Leitzinsen werden vorerst nicht steigen und wenigstens die Bundesanleihen sind noch sicher. Andererseits ...
... normalerweise wäre eine solche Mini-Rendite, die ja sogar für deutsche 10jährige Anleihen jetzt unter 3% beträgt, keine Konkurrenz für Aktien. Die völlig hoffnungslose Grundstimmung und die Angst vor neuen Hiobsbotschaften lassen den Aktienmarkt jedoch momentan keinen Stich erzielen. Aber ... sollte jedoch auch nur ein Funke Hoffnung aufkeimen, kann sich das rasend schnell ändern. Und vergessen wir dabei nicht, dass Hoffnung nicht auf Fakten basieren muss ... sie ist ein Virus, der einfach entsteht und höchst ansteckend ist. Jede der teilweise sehr markanten Gegenreaktionen nach oben seit Herbst 2007 basierte auf wenig Fakten und sehr, sehr viel Hoffnung. Und immerhin wird momentan, meine ich, das Kursverlust-Risiko am Anleihemarkt ziemlich leicht genommen. Selbst der Anstieg der Renditen um einen halben Prozentpunkt würde dem dort geparkten Kapital handfeste Verluste einbringen, die der mickrige Zins nicht auffangen kann…..
Das soll KEINE Prognose sein! Aber wenn wir uns erinnern, dass das Jahr 2008 permanent all diejenigen in egal welchem Bereich auf dem falschen Fuß erwischt hat, die sich auf die Prognosen vom Jahresanfang verließen, sollte die Kombination ausgereizter Anleihemärkte und hoher Barbestände zumindest eine hochgezogene Augenbraue nach sich ziehen ... und den Gedanken zementieren, dass erneut reichlich Überraschungen auf uns warten, welche die Kurse in den kommenden Wochen bereits weit von dem allgemein erwarteten Weg in 2009 abbringen könnten!
http://www.system22.de/Marktkommentar30.12.pdf
sehr interessante charts. Der CPC wird von Institutionellen häufig verwendet und scheint wirklich brauchbare Signale zu liefern. Lohnend kann auch der VIX mit Bolligner Bändern sein, s.Bild unten.
Richtig ist ja, dass immer noch Geld da ist, das verwaltet werden will. Wer es nicht gerade Madoff in den Rachen geschmissen hat, will und muss es zu einer attraktiven Verzinsung anlegen. Anleihen sind dabei derzeit immer unattraktiver. Aktien könnten - da hat Gehrt recht - eine Alternative sein. Die große Frage: vertraut man ihnen schon wieder? Gold hat 2008 immerhin positiv abgeschlossen, auch wenn man darauf natürlich keine Zinsen oder Dividenden bekommt. Deflation, also ein positiver Realzins auch ohne hohe Anleihenzinsen, ist tendenziell Gift für Gold. Trotzdem könnte es für kurze Zeit zum gefragten sicheren und v.a. lukrativen Hafen werden, wenn das einzige Argument zieht, was ein Investment in Gold hätte: steigende Kurse. Und steigende Kurse führen bekanntlich zu steigenden Kursen (das wäre dann analog zu steigenden Aktien in Gehrts Theorie).