Antizykliker-Thread - v2.0
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Dass steigende Staatsschuld mit sinkendem Zins einhergeht beweisen nicht nur die US und Toitschland, sondern auch Spanien:
'Ein Signal an die Märkte soll der europäische Rettungsschirm ESM geben. Diese "bestrafen" angeblich Spanien mit einem Zinssatz von 7,5 Prozent pro Jahr. "Sparmaßnahmen", so predigen IWF, EU, EZB und auch die deutsche Regierung, seien nötig. Wie gut, dass die Leser und Wähler nicht die Geschichte der spanischen Staatsschulden und Zinsen kennen. Eine kleine Aufklärung aus aktuellem Anlass...'
Rösler senkt bei Griechenland den Daumen
Philipp Rösler senkt den Daumen: Der Vize-Kanzler rät den Griechen zur Rückkehr zur Drachme. ..(Welt)
Mal abgesehen von der bedrückenden Arroganz dieses vorbildich integrierten Migranten bezeugt die Antizipation eines griechischen Scheiterns durch einen massgeblichen Politker nichts als den Unwillen, den Euro konsequent zu verteidigen. Eine Einladung an die Märkte, Euro short zu gehen. Und so vielleicht dafür zu sorgen, dass das Geunke letztlch Realität wird...
'...Es ist ein alter journalistischer Trick: Man nehme seine persönliche Agenda, eine krisenhafte Zuspitzung in der realen Welt, behaupte eine Verbindung zwischen beidem und fertig ist die scheinbar objektive Begründung einer subjektive Sichtweise.
Ulf Poschardt zeigt in der Welt, wie es geht:
Die europäische Idee braucht eine neue Erzählung. Ein Weiter-so mit größenwahnsinnigem Staat, absurder Bürokratie, unbezahlbaren Sozialleistungen und aufreizender Bequemlichkeit darf es nicht geben. Aber wer soll das den Europäern beibringen?
Der größenwahnsinnigste Staat in Europa ist Dänemark, mit einer Ausgabenquote von 59,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Irland liegt mit 44,2 Prozent sogar unter Deutschland. Wo bleibt bloß die dänische Krise?
Bei den Sozialleistungen liegt Schweden ganz vorne...'
weiter Herdentrieb
Glaubst Du dass Rösler als "politisches Schwergewicht" großen Einfluss auf die Entwicklung hat? Er macht das, was viele Politiker machen: Dem Stammtisch nach dem Munde reden!
Stünde die Bevölkerung mehrheitlich der ganzen Rettungsschirme nicht skeptisch gegenüber würden Dummpopulisten wie Rösler sich nicht äußern.
Von Dänemark und Schweden kann man eines lernen, was unsere Politiker in der Eurokrise vermissen lassen. Ihr Sozialmodell basiert auf einem breitem, gesellschaftlichen Konsens. Den erlangt man sicher nicht, wenn man Politik vorbei an demokratischen Institutionen macht, oder ständig Verträge und Regeln bricht.
Durch diese fehlgeleitete politische Kultur entsteht Misstrauen.
Zum anderen posting: Ich halte von Rösler gar nichts. Mir ist es auch egal, ob er was sagt und was er dann sagt. Der Markt beurteilt's wahrscheinlich ähnlich. Dass er hier zufällig - allerdings 2 Jahre zu spät - das Richtige sagt, ist vielleicht seiner Profilierungssucht geschuldet, aber deswegen das Anliegen als Eurobrandbeschleuniger und Rösler als Sargnagel des Euros zu titulieren gibt ihm doch etwas zuviel Profil. Und es ist in der Sache falsch.
Würde jemand ernsthaft versuchen, den Euro zu retten, müsste er sich nur an die bestehenden Verträge halten und Staaten in Schieflage eben nicht mit fremden Geld zuschütten, bis sie schier ersaufen. Wer sagt denn, dass eine Pleite eines einzelnen Staates den Euro mit in den Abgrund ziehen würde? Und wer hat alternativlos bewiesen, dass das Zuschütten mit Hilfsgeldern, ohne dass ein falsches/ineffektives System zerbrochen ist, den Geldgebern und Empfängern gleichermaßen mehr bringt als die entsprechende Hilfe nach der Pleite des betroffenen Landes. Und damit meine ich nicht zwingend den Euroaustritt.
Nein, man geht einfach den bequemeren Weg. An die Schuldenkriterien hält sich sowieso keiner mehr, also kann man auch gegen den Rest der Verträge verstoßen, nur damit kurzfristig Panik vermieden wird.
Diese offensichtliche Rechtsbeugung in Verbindung mit dem Geldverbrennen im großen Stil wird auch noch als alternativlose Rettung verkauft. Das erstaunlichste für mich ist, dass es noch genügend Leute gibt, die das tatsächlich glauben und im Fall eines Mahners (wenn auch die Pfeife Rösler das denkbar schlechteste Beispiel ist) sogar noch gegen alle Vernunft die Rechtsbeugung und Geldverschwendung verteidigen. Gratulation an das Politmarketing in Europa oder D! Tolle Arbeit!
K Dax Call 06.12. / 6.000 Vol 50% hätt ich mit rausgenommen, aber schaun mer mal....
Man kann es auch noch ganz anders sehen.
Spanien nähert sich gerade der durchschnittlichen EU_Verschuldung an und passt
sich in soweit der Normalität an.
D.h. seit dieser Untertreibung läuft die Anpassung an die Realität.
Alles relativ.
Gruß PQ
http://www.haushaltssteuerung.de/staatsverschuldung-spanien.html
Der Puffer, den Spanien bei der Staatsverschuldung hatte, der ist de facto bereits verbraucht.
"....Falls der Kurs nicht gerade am Monatg schon einbricht werd ich ne Posi eröffnen auf dem aktuellen Niveau ohne SL und abwarten. Gibts ein neues Top was durchaus möglich ist wird ne zweite Posi gekauft und SL gesetzt über dem Top...."
Das neue Top haben wir nun gesehen im Daily aber im Weekly immer noch möglich.
Wer das in etwa so handeln will sollte SL 2 Punkte (etwas über 1%) über dem Top setzen.
Wer ne größere Schmerzgrenze hat orientiert sich an der oberen roten TL.
Ziel ist dann die erste grüne Unterstützungszone.
Demzufolge besteht zw. den gemachten Schulden in den letzten Jahren und dem jetzigen Zinsanstieg kein Zusammenhang.
MMn aber sowieso nicht Börsenrelevant.
Gruß PQ
Verträge sind nicht sakrosant. Sie können alternativ intepretiert, korrigiert oder gekündigt werden, wenn ihr Gegenstand sich verändert oder abhanden kommt. Manches ist von vorn herein nicht auf Erfüllung angelegt, weil es ein rein moralisches Motiv verfolgt - wie zB die sog Schuldenbremse. ..
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Stimme dir aber zu. Börsenrelevanzhierfür ist wenn überhaupt dann nur zeitlich eingeschränkt (wie momentan) gegeben.
Das ganze war nur eine andere Betrachtung der Sorglosigkeit suggerierenden Grafik aus #2757
Welche Folgen die mögliche Insolvenz und das Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro haben kann ist völlig offen. Sachlich fundierte Prognosen gibt es nicht, weil der Vergleichsmaßstab fehlt...
Die Hilfen für die europäische Peripherie erfolgt als ein in sich widersprüchliches und unentschiedenes Jein, nicht durch ein bedingungsloses Zuschütten, wie der Stammtisch argwöhnt. Diese Wankelmütigkeit ist der Grund für das zuletzt wieder eskalierende Krisenmomentum...
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m.E. ist Europa im Vorteil. Die weltweite Diskussion seiner Schulden und der Druck durch die mediale Präsenz sorgen für mehr Transparenz und Lösungsansätze und -Vorschläge, währen in den USA, vor allem während der Wahlen nur vertuscht wird.
Die Griechenlandhilfen summieren sich bis dato auf 380 Milliarden Euro (allerdings inkl. Schuldenerlass). Auch wenn der Stammtisch genauso redet, das ist für mich Zuschütten. Und das schlimmste daran ist, die abschreckende Wirkung einer Pleite geht verloren, womit man wiederum anderen Kandidaten eine Steilvorlage liefert, dasselbe zu tun.
Kein vernünftiger Mensch würde in ein vor dem Bankrott stehendes Land/Unternehmen ohne Komplettsanierung soviel Geld stecken, noch dazu, wenn er damit auch noch gegen bestehendes Recht verstoßen müsste. Nur in diesem Fall werden Kritiker mit den Totschlägerargumenten "schlechter Europäer", "Rechtspopulist" oder "Stammtischbruder" kalt gestellt. Wie gesagt, tolles Politmarketing.
Bin gespannt, wann die Politik erkennt, dass Pleiten und Kapitalverlust nun mal zum Kapitalismus gehören wie Gewinne und steigende Prosperität, und dass alle künstlichen Verhinderungsmaßnahmen den Notleidenden nur kurzfristig helfen, langfristig aber alle Teilnehmer gefährden.
Ansonsten, Caliban, ist es natürlich Quark, dass die Schuldenaufnahme in den US nicht diskutiert würde. Genau darum geht es in den Auseinandersetzungen zwischen Demokraten und Reps - letztere drohen immer wieder damit, die Neuverschuldung platzen zu lassen...
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Ich hab jetzt Deine 380 M für die Pleitengriechen nicht überprüft, aber allein für die HRE wurde bereits mehr Geld bereitgestellt...
Es gibt keinen reinen Markt. Der Staat sorgt nicht nur für die Geschäftsgrundlage, sondern ist auf allen Ebenen von hausaus und immer schon Player an den Märkten. Er stampft Industrien aus dem Boden und stampft sie auch wieder ein. Wenn er wie die US ein primäres Interesse daran hat, global jederzeit militärisch intervenieren zu können, dann sorgt er logischerweise dafür, dass die nationale Automobilindustrie in Krisenszenarien nicht über den Jordan geht. Usw..
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