Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Eine langfristige Refinanzierung ist nicht mehr machbar. HRE kann nichts mehr emittieren ohne einen Zins von 6 bis 10 % zu zahlen. Der Finanzminister hatte wahrscheinlich recht. Er hat nur schon von 2009 gesprochen.
Kein Mensch könnte mehr ein Haus, eine Wohnung, ein Auto, einen Kühlschrank
finanzieren - es wäre bei den gegenwärtigen rückläufigen Reallöhnen schlichtweg
unbezahlbar. Wenn man sich also Sorgen machen will, dann um alle.
fuzzi08 (2753), die hier besprochene Refinanzierung ist ziemlich neu und z.B. bei Pfandbriefen explizit verboten. Es ist eine Finanzierungsart, die bei drehenden Zinsmärkten zwanghaft gegen den Baum fährt und die Zinsmärkte drehen relativ regelmäßig. Vorher und jetzt gibt es massenweise "seriöse" Refinanzierungen. Seriöse Refinanzierungen sind an die jeweiligen Laufzeiten der Kredite angepasst. Diese Art (kurzfristige Refinanzierung für Kredit mit langlaufender Zinsbindung) wurde nur von dummen respektive korrupten Bankern betrieben. Korrupt deshalb, weil man mit einer seriösen längerfristigen Refinanzierung mit niedrigen Margen leben muss und die Bonis entsprechend klein ausfallen. Ich verstehe nicht, wie man von derartigen Bankern begeistert sein kann.
die Refinanzierungsregeln verstoßen hat. HRE selbst beteuert, fristenkonform
refinanziert zu haben. Ich unterstelle, dass das Gegenstand einer Überprüfung
durch den Bund und das Rettungskonsortium war, bevor es die Zusagen gab.
Im übrigen lege ich Wert auf die Feststellung, dass ich mich niemals "begeistert"
zu irgendeinem Banker geäußert habe.
Zum einen, ob Funke gelogen hat, als beteuerte, dass nur Depfa gegen die
Refinanzierungsrichtlinien verstoßen hat.
Zum anderen darum, dass nicht noch weitere Probleme auftauchen, wenn sich
herausstellt, dass HRE selbst auch Leichen im Keller hat. Das würde nämlich
den unmittelbaren exitus lethalis bedeuten.
Für den Steuerzahler befürchte ich eigentlich nichts - sofern die Sicherheiten
werthaltig sind. Aber ich vermute, auch das wurde geprüft.
die subprime hat die finanzkrise ausgelöst und die wiederum das vertrauen unter den banken zerstört. deswegen auch der hilfspaket aus amerika und eventuell der eu.
wenn das nicht geschieht, dann wird es die gesamte wirtschaft rund um den globus lahm legen und vorne weg die banken. daher spricht man auch von einem dominoeffekt.
daher verstehe ich nicht, wieso das geschäftsmodell von hre nicht funktionieren soll.
Sonst nichts passiert.
PS: Ich warte weiterhin bis morgen nach der Senatsentscheidung ab. Dann werden wir sehen, was uns Schönes erwartet!!
http://www.boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_314652
HRE-Vorstände kalt erwischt?
Hat der Hypo Real Estate-Vorstand nicht voraussehen können, welche Finanzklemme auf ihn zukommt? Ein Blick auf die meldepflichtigen Geschäfte des HRE-Managements belegt zumindest: Keiner der "Organe" des Unternehmen hat das Schiff verlassen, bevor es sank.
Viele wurden bzw. werden gerade rausgeschüttelt, dann gehts mit neuem Schwung morgen weiter
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Von J. Eigendorf und S. Jost 2. Oktober 2008, 16:39 Uhr
Die Banken können sich bislang nicht darauf einigen, wie hoch ihr Anteil an dem Rettungspaket des angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate sein soll. Hinter den Kulissen wird hart um eine Lösung gerungen. Ziel ist es, bis Freitagmorgen einen Kompromiss zu finden.
The headquarters of German lender Hypo Real Estate is pictured in Munich
Foto: REUTERS
Die Hypo-Real-Estate-Zentrale in München. Sollten sich die Banken nicht verständigen, droht die Insolvenz
The headquarters of German lender Hypo Real Estate is pictured in Munich
Das Rettungspaket für den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate ist in Gefahr. Nach Informationen des Nachrichtenportals WELT ONLINE aus Finanzkreisen können sich Banken und Versicherungen bislang nicht darauf einigen, wie ihr Anteil von 8,5 Milliarden Euro an der Bürgschaft für einen Kredit in Höhe von 35 Milliarden Euro verteilt wird. Ziel ist es nun, bis Freitagfrüh einen Kompromiss zu finden.
Weiterführende Links
Derzeit findet in den Räumen der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main eine Sitzung mit Beteiligung zahlreicher der Vertreter der Finanzbranche statt. „Bei den heutigen Gesprächen der Vertreter der Kreditwirtschaft und der Versicherungen geht es um die vertragliche Fixierung des Konsortialkredits, den der deutsche Finanzsektor der Hypo-Real-Estate-Gruppe am Wochenende in Aussicht gestellt hatte“, bestätigte ein Sprecher der Bundesbank das Treffen.
Im Umfeld der Verhandlungen will sich niemand darauf festlegen, ob es tatsächlich noch heute zu einer Einigung kommt. Derweil wird die Situation für die Hypo Real Estate immer kritischer, da unter anderem ausländische Zentralbanken Gewissheit haben wollen, dass die Bank weiterhin zahlungsfähig bleibt.
Bundesregierung und Bankenvertreter hatten sich in der Nacht zum Montag in dramatischen Verhandlungen auf ein Rettungspaket für die Hypo Real Estate geeinigt, nachdem die Bank in Liquiditätsschwierigkeiten geraten war. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann verständigten sich spät in der Nacht darauf, dass die Kreditwirtschaft maximal 8,5 Milliarden Euro des Risikoschirms von 35 Milliarden Euro übernimmt.
Allerdings hatte Ackermann zu diesem Zeitpunkt offenbar nur die drei Milliarden Euro sicher, die der Bundesverband deutscher Banken garantierte. Wie die übrigen 5,5 Milliarden Euro aufgeteilt werden, ist immer noch offen. Während die DZ Bank dem Vernehmen nach bereit ist, einen Beitrag zu leisten, stellen sich vor allem die Landesbanken und die Sparkassen quer. Vertreter des öffentlich-rechtlichen Lagers verweisen darauf, dass es sich bei der Hypo Real Estate um eine private Bank handele und deshalb der Bundesverband deutscher Banken in der Pflicht sei. Drei Landesbanken würden zwar Kredite bereitstellen, nicht aber mögliche Ausfälle tragen wollen.
Die privaten Banken fordern hingegen, dass sich alle Kreditinstitute beteiligen, die durch eine Insolvenz der Hypo Real Estate besonders betroffen wären. „Da sind Banken dabei, die dann das Fünffache dessen zahlen müssten, was sie jetzt garantieren sollen“, heißt es im Verhandlungsumfeld. Es sei unvermeidbar, dass diese Häuser sich an der Einigung beteiligen.
Auch der Hypo-Real-Estate-Vorstand Georg Funke soll inzwischen nicht mehr bereit sein, dem Rettungspaket unter allen Umständen zuzustimmen.
In Finanzkreisen wird darauf verwiesen, dass die Verzögerung nun großen Schaden anrichtet. „Es spricht nicht für das Krisenmanagement der deutschen Bankenwirtschaft, wenn jeder auf den anderen hofft“, sagt ein Vertreter der Branche. „Und mit jedem Tag wird der Schaden größer.“
Ich danke Dir aber für Deine interessanten Postings (und hoffe sehr, daß Du sie fortsetzt); wenn alles so ist, wie Du sagst: dann kommen einige Leute der DePfa doch nicht mit einem feuchten Händedruck davon (Funke und die Risikomanager(innen) inkl.), oder?
Viele Grüße,
LeoF
(Auszug) von News.Onvista:
"FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Tür für eine
Zinssenkung nach Einschätzung einiger Experten zumindest einen Spalt weit
geöffnet. So habe EZB-Präsident Jean-Claude Trichet nach der Zinsentscheidung
der Notenbank am Donnerstag Wachstumsrisiken deutlich stärker als bislang
betont, die Inflationsgefahren hingegen etwas schwächer gewichtet. Andere
EZB-Beobachter verwiesen indes darauf, dass Trichet vor allem die derzeit hohe
Unsicherheit wegen der Finanzkrise besonders stark unterstrichen habe. Daher sei
die weitere Geldpolitik der EZB vollkommen offen...."
Link zum Text:
http://news.onvista.de/alle.html?ID_NEWS=85787549
es gibt nicht nur den fan-club, ich hab die diskussion die letzten drei tage mit großen ohren verfolgt, da ich seit längerem die finger von banken etc. gelassen habe. hat sich die letzen drei tage mit ordentlich % gelohnt, die einstiegskurse hier und bei coba waren aber auch zu verlockend. bin heute mittag erstmal raus, nachdem der kurs stabil blieb. und hre beobachte ich mal weiter von der seitenlinie, bis die amis ihren kram geregelt haben. vielen dank,die herren,hab wieder einiges gelernt. ich fände es sehr schade, von dir keine postings mehr zu sehen.
Von Philip Faigle | © ZEIT ONLINE 2.10.2008 - 15:45 Uhr
Das Hilfspaket für die angeschlagene Hypo Real Estate ist löchrig. Am Ende könnten die Risiken für den Steuerzahler größer sein als von der Regierung behauptet
Die Zentrale der Hypo Real Estate in München. Die Rettungsaktion für den Dax-Konzern ist noch immer nicht in trockenen Tüchern
Es kommt nicht oft vor, dass ein Staatssekretär den eigenen Minister korrigiert. Genau das aber passierte am späten Dienstagabend, als der Staatssekretär im Finanzministerium, Jörg Asmussen, in Frankfurt über das geplante Rettungspaket für den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) sprach. Es gehe keinesfalls um die „geordnete Abwicklung“ des Unternehmens, wie sein Minister zuvor zitiert worden war. Man wolle lediglich einen „Liquiditätsengpass“ bei der HRE beseitigen – es gehe um Fortführung, nicht um Abwicklung.
Das alles zeigt die Unsicherheit, mit der die Rettung der HRE weiterhin behaftet ist. Geschuldet ist es auch dem Zeitdruck, unter dem Regierung und Banken am Wochenende das Rettungspaket für den Münchener Konzern geschnürt haben. Kurz vor Öffnung der Märkte einigte man sich auf ein grobes Gerüst, viele Details blieben offen. Nun werden sie verhandelt. Im Kern geht es um die Frage, wer am Ende bürgt, sollte die Rettung schief gehen und die HRE langfristig nicht überleben. Derzeit sieht es so aus, als müsse der Steuerzahler doch größere Risiken tragen, als bislang von der Regierung behauptet.
35 Milliarden braucht das Münchener Institut, um die kurz- und mittelfristigen Forderungen gegen ihre Konzerntochter Depfa zu begleichen. Ein erster Überbrückungskredit von 15 Milliarden Euro scheint vorerst gesichert, reicht aber nur bis Ende Oktober. Die restlichen 20 Milliarden kommen von der Bundesbank. Wer für die Zeit bis ins Jahr 2009 für mögliche Ausfälle einspringt, ist weiter unklar.
Zwar steht die Zusage des Bundes, im Notfall 26,6 Milliarden zu garantieren. Die privaten Banken aber weigern sich bislang, wie von Finanzminister Peer Steinbrück angekündigt und von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zugesagt, für die restliche Summe von 8,5 Milliarden zu bürgen. Lediglich drei Milliarden bringen die Institute derzeit zusammen. Nun heißt es, die Versicherungen sollen geradestehen. Aber auch dort signalisiert man Unwillen.
Offenbar ist den Privaten die Rettung auch deshalb zu riskant, weil sie den Garantien nicht trauen, die die HRE als Gegenleistung anbietet. Das Institut bringt vier ihrer Töchter als Sicherheit ein, sowie Wertpapiere, deren offizieller Wert bei 42 Milliarden liegt. Laut Börsenzeitung lassen sich für die Papiere nur noch 15 Milliarden auf dem Markt erlösen – zu wenig also, um die gesamte Summe der Kredite abzudecken.