Wird wohl nix mit der Freiheit im Irak..


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Neuester Beitrag: 05.12.08 09:09
Eröffnet am:31.07.03 15:28von: RheumaxAnzahl Beiträge:2.495
Neuester Beitrag:05.12.08 09:09von: LandgräfinLeser gesamt:74.716
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7336 Postings, 7995 Tage 54reabauch bein den taliban im ausbildungslager

 
  
    #276
27.03.04 12:13
gewesen?  

1533 Postings, 7819 Tage Hadschi Halef Oma.Nö ich war bei CIA und Mossad

 
  
    #277
27.03.04 12:17

eine bessere Terorausbildung gibt es nicht.

Die beiden Staaten haben die besten Terroristen und die beste PR denn die können den Terrorismus auch noch gut verkaufen.
Das haben sie vom dritten reich gelernt.  

7336 Postings, 7995 Tage 54reabes gibt selten schräge vögel bei ariva und

 
  
    #278
27.03.04 13:44
sonst auf der welt - bin wahrscheinlich auch nicht ganz gerade gewachsen - aber nur wenige die sich über terroristische anschläge bei uns freuen würden. da bist du ziemlich allein.  

1533 Postings, 7819 Tage Hadschi Halef Oma.aus was schließt du das? o. T.

 
  
    #279
27.03.04 13:52

7336 Postings, 7995 Tage 54reabnicht mächtig, die eigenen beiträge zu lesen?

 
  
    #280
27.03.04 13:57
lese doch #273. ich würde dich sperren.  

1533 Postings, 7819 Tage Hadschi Halef Oma.Was hat denn ecki dir denn getan-lesen?

 
  
    #281
27.03.04 14:02
  273. Ich bin noch nie in einem DGB-Bus gesessen.   ecki  21.03.04 18:09  

Aber du scheinst dich ja mit sowas auszukennen?

Ich nehme an, es gibt täglich mehrere dutzend demonstrationen irgendwo auf der Welt, deren grobe Zielrichtung ich unterstützen könnte.

Und ich werde dir trotzdem hiermit versprechen, dass ich weiterhin nur auf 0 bis 5 Demos jährlich gehen werde.

Eine Demopflicht sehe ich noch nicht. Wieviele Kriege gibts auf der Welt, aktuell? Am Antikriegstag werde ich wieder gegen alle Kriege Demonstrieren. Ist dir das genug?

Grüße
ecki    
 

7336 Postings, 7995 Tage 54reabtu nicht so unschuldig. nicht meine schuld, dass

 
  
    #282
27.03.04 14:07
sich hier die numerierung dauernd ändert:

   273. Bush der Befreier des irakischen Volkes   Hadschi Halef .   27.03.04 12:02  
 
Selten so gelacht allerdings bleibt irgendwann einem das Lachen im Halse stecken wenn ich den ausführungen von proxi folge.
aber dann tröste ich mich denn es ist wohl nur das hohle geplapper von einem geistig zurückbliebenden menschen der irgendwie an einen pc gekommen ist.

Naja denn soviel ich weiß ist der irak nicht befreit mein kleines dummerchen oder sind mir die ersten wahlen entgangen, oder der abzug der amerikanischen besatzern das ende der gewalt?

Aber in deutschland ist natürlich alles schlimmer....

Gott laß hirn vom himmel regnen für proxi, altmeister. mamaoe börsenleger oder wie sie alle heißen..
oder schick einen attentäter der uns endlich von diesen gesocks befreit
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1533 Postings, 7819 Tage Hadschi Halef Oma.Aber Spaß beiseite

 
  
    #283
27.03.04 14:08

ich will mich nicht dümmer stellen als ich bin*ggg*

ich weiß schon was du meinst muß dazu sagen das es vielleicht ein wenig zu provokativ war, allerdings verwehre ich mich gegen den vorwurf terror zu befürworten.
allerdings ist das gezielte töten( und das hatte ich ja deiner meinung nach verlangt, wenn auch nur virtuell)ist eine taktik die israel und usa schon lange praktizieren.
und das leuten wie börsenfeger zu hilfe kommst enttäuscht mich schon ein wenig hätte dich eigentlich anders eingeschätzt, aber so man kann sich täuschen

Gruß
HHO  

7336 Postings, 7995 Tage 54reabich würde mich als araber vor freunden wie

 
  
    #284
27.03.04 14:13
dir fürchten. derartige freunde beschleunigen die intolleranz gegenüber dem islam und besonders gegenüber den araber in europa - boersenfeger wird man zukünftig noch als harmlos ansehen.

man könnte dir auch unterstellen, dass du eine ganz perfide methode praktiziert um hass und wut auf den islam zu lenken.  

1533 Postings, 7819 Tage Hadschi Halef Oma.Jetzt hör aber auf!

 
  
    #285
27.03.04 14:23

also was du mir hier unterstellst....

also ich bin vielleicht manchmal sehr provokativ, neige zu zynismus aber in doie ecke in du mich jetzt stellen willst, das lass ich nicht zu.

ich habe nichts gegen araber, juden, christen, amis , moslems, chinesen...
wir leben alle in einer welt, doch ich will anderen volksgruppen nicht meinen glauben aufzwingen weil wir glauben so wie wir leben müssen alle leben.
das nächte it das ich israel schon vorwefen kann seit zig jahren gegen un resolutionen zu verstoßen und das sie die palästinenser unterdrücken, dass willst du ja wohl nicht anzweifeln. wie die palästinenser darauf ragieren ist natürlich auch nicht gerade hilfreich,aber anderseits wenn du merkst die israelis dürfen alles machen unter dem schutz der usa dann kann man schon verzweifeln.

zum irak:
man scheint immer zu vergessen das hussein nur!!!!!durch diem usa in dese machtposition gekommen ist, also ist die usa und europa mitschuldig an jeden toten im irak.  

7336 Postings, 7995 Tage 54reablass es. du verlierst immer wieder

 
  
    #286
27.03.04 14:38
die maske - wahrscheinlich unbewusst.  

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxSieben US-Soldaten tot im Armenviertel

 
  
    #287
05.04.04 09:38
Aufstand der Schiiten - Zweifel an Machtübergabe


Bei einem Gefecht mit schiitischen Kämpfern sind am Sonntag im Bagdader Stadtteil Sadr City sieben US-Soldaten getötet worden. Das teilten die US-Streitkräfte am Abend in Bagdad mit. Mindestens 24 Soldaten seien verwundet worden. In einer Erklärung der US-Streitkräfte hieß es, Miliz-Kämpfer des radikalen schiitischen Geistlichen Muktada el Sadr hätten in dem Armenviertel versucht, Polizeiwachen und Verwaltungsgebäude unter ihre Kontrolle zu bringen. "Die Koalitionsstreitkräfte und irakische Sicherheitskräfte haben dies um den Preis von sieben getöteten US-Soldaten und mehr als zwei Dutzend Verwundeten verhindert", hieß es.

Das Gefecht kam wenige Stunde nach einem Angriff von Sadrs Anhängern auf eine spanische Kaserne bei der heiligen Stadt Nadschaf. In dem Zwischenfall wurden mindestens 20 Iraker sowie ein US-Soldat und ein Soldat aus El Salvador getötet. 210 Menschen wurden verletzt. Es waren die bislang schwersten Gefechte zwischen radikalen Schiiten und den Koalitionstruppen in Irak. Die jüngsten schiitischen Proteste waren durch die Festnahme eines Sadr-Vertrauten und das Verbot einer Sadr-nahen Zeitung durch die US-geführte Zivilverwaltung ausgelöst worden.



Zweifel an Termin für Machtübergabe

Angesichts der zunehmenden Gewalt in dem Zweistromland halten zwei einflussreiche US-Senatoren den Termin vom 30. Juni für die Machtübergabe an die Iraker möglicherweise für verfrüht. Der republikanische Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des Senats, Richard Lugar, sagte dem US-Sender ABC am Sonntag, darüber und über die Frage der Sicherheit müsse es eine Debatte geben. Diese werde im außenpolitischen Ausschuss vom 20. bis 22. April stattfinden.

Der demokratische Senator Joseph Biden schlug für die Zeit nach dem 30. Juni eine Übergangsverwaltung unter Schirmherrschaft der UNO vor. Bis dahin müsse etwas geschehen, andernfalls drohe ein Bürgerkrieg, sagte Biden dem US-Sender Fox News. In einem Beitrag für die "Washington Post" rief Biden US-Präsident George W. Bush auf, ein Irak-Gipfeltreffen mit den europäischen Verbündeten einzuberufen, einschließlich derer, die den Irak-Krieg ablehnten.


"Wir bleiben, bis der Job getan ist"

Das Weiße Haus bekräftige dagegen das Festhalten an dem bisherigen Zeitplan. Die Regierung habe nicht die Absicht, vom 30. Juni als Termin für die Übergabe der Macht an eine irakische Übergangsregierung abzurücken, sagte ein Sprecher, Brian Besanceney. Zu diesem Zweck würden die USA und ihre Koalitionspartner weiter eng mit den irakischen Führungspersonen und dem irakischen Volk zusammenarbeiten. Weiter sagte der Sprecher: "Die Vereinigten Staaten werden in Irak bleiben, bis die Arbeit getan ist und es ein freies, friedliches und demokratisches Irak für das irakische Volk gibt." Dies sei wichtig für die Stabilisierung der gesamten Region.

(AFP, AP, N24.de)
 

2718 Postings, 7583 Tage IDTEsaddam hussein muss zurück!

 
  
    #288
05.04.04 09:47
man waren dass ruhige zeiten dort unten. mal sehen wer am ende mehr leute umbringt um ruhe zu bekommen, amis oder saddam?
blödes volk dort hinterm grossen teich!!  

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxDie Schiiten werden offenbar langsam unruhig

 
  
    #289
05.04.04 10:22
und die Zahl der Bodybags, die ausgeflogen werden müssen, hat in den letzten Tagen drastisch zugenommen.
Wenn das so bleibt oder sich gar noch steigert, hat der US-Gröfaz im Herbst ein Problem.  

1564 Postings, 9023 Tage stiller teilhaberfreies, friedliches und demokratisches ??? irak

 
  
    #290
05.04.04 11:30
hört sich ja gut an; kommt aber wohl darauf an, was man darunter versteht....

Published in the April 19, 2004 issue of The Nation
Let's Make Enemies
Paul Bremer has Unveiled a Slew of Tricks That Allow the US to Hold on to Power in Iraq After June 30

by Naomi Klein


"Do you have any rooms?" we ask the hotelier.

She looks us over, dwelling on my travel partner's bald, white head.

"No," she replies.

We try not to notice that there are sixty room keys in pigeonholes behind her desk--the place is empty.

"Will you have a room soon? Maybe next week?"

She hesitates. "Ahh... No."

We return to our current hotel--the one we want to leave because there are bets on when it is going to get hit--and flick on the TV: The BBC is showing footage of Richard Clarke's testimony before the September 11 Commission, and a couple of pundits are arguing about whether invading Iraq has made America safer.

They should try finding a hotel room in this city, where the US occupation has unleashed a wave of anti-American rage so intense that it now extends not only to US troops, occupation officials and their contractors but also to foreign journalists, aid workers, their translators and pretty much anyone else associated with the Americans. Which is why we couldn't begrudge the hotelier her decision: If you want to survive in Iraq, it's wise to stay the hell away from people who look like us. (We thought about explaining that we were Canadians, but all the American reporters are sporting the maple leaf--that is, when they aren't trying to disappear behind their newly purchased headscarves.)

US occupation chief Paul Bremer hasn't started wearing a hijab yet, and is instead tackling the rise of anti-Americanism with his usual foresight. Baghdad is blanketed with inept psy-ops organs like Baghdad Now, filled with fawning articles about how Americans are teaching Iraqis about press freedom. "I never thought before that the Coalition could do a great thing for the Iraqi people," one trainee is quoted saying. "Now I can see it on my eyes what they are doing good things for my country and the accomplishment they made. I wish my people can see that, the way I see it."

Unfortunately, the Iraqi people recently saw another version of press freedom when Bremer ordered US troops to shut down a newspaper run by supporters of Muqtada al-Sadr. The militant Shiite cleric has been preaching that Americans are behind the attacks on Iraqi civilians and condemning the interim constitution as a "terrorist law." So far, al-Sadr has refrained from calling on his supporters to join the armed resistance, but many here are predicting that the closing down of the newspaper--a nonviolent means of resisting the occupation--was just the push he needed. But then, recruiting for the resistance has always been a specialty of the Presidential Envoy to Iraq: Bremer's first act after being tapped by Bush was to fire 400,000 Iraqi soldiers, refuse to give them their rightful pensions but allow them to hold on to their weapons--in case they needed them later.

While US soldiers were padlocking the door of the newspaper's office, I found myself at what I thought would be an oasis of pro-Americanism, the Baghdad Soft Drinks Company. On May 1 this bottling plant will start producing one of the most powerful icons of American culture: Pepsi-Cola. I figured that if there was anyone left in Baghdad willing to defend the Americans, it would be Hamid Jassim Khamis, the Baghdad Soft Drinks Company's managing director. I was wrong.

"All the trouble in Iraq is because of Bremer," Khamis told me, flanked by a line-up of thirty Pepsi and 7-Up bottles. "He didn't listen to Iraqis. He doesn't know anything about Iraq. He destroyed the country and tried to rebuild it again, and now we are in chaos."

These are words you would expect to hear from religious extremists or Saddam loyalists, but hardly from the likes of Khamis. It's not just that his Pepsi deal is the highest-profile investment by a US multinational in Iraq's new "free market." It's also that few Iraqis supported the war more staunchly than Khamis. And no wonder: Saddam executed both of his brothers and Khamis was forced to resign as managing director of the bottling plant in 1999 after Saddam's son Uday threatened his life. When the Americans overthrew Saddam, "You can't imagine how much relief we felt," he says.

After the Baathist plant manager was forced out, Khamis returned to his old job. "There is a risk doing business with the Americans," he says. Several months ago, two detonators were discovered in front of the factory gates. And Khamis is still shaken from an attempted assassination three weeks ago. He was on his way to work when he was carjacked and shot at, and there was no doubt that this was a targeted attack; one of the assailants was heard asking another, "Did you kill the manager?"

Khamis used to be happy to defend his pro-US position, even if it meant arguing with friends. But one year after the invasion, many of his neighbors in the industrial park have gone out of business. "I don't know what to say to my friends anymore," he says. "It's chaos."

His list of grievances against the occupation is long: corruption in the awarding of reconstruction contracts, the failure to stop the looting, the failure to secure Iraq's borders--both from foreign terrorists and from unregulated foreign imports. Iraqi companies, still suffering from the sanctions and the looting, have been unable to compete.

Most of all, Khamis is worried about how these policies have fed the country's unemployment crisis, creating far too many desperate people. He also notes that Iraqi police officers are paid less than half what he pays his assembly line workers, "which is not enough to survive." The normally soft-spoken Khamis becomes enraged when talking about the man in charge of "rebuilding" Iraq. "Paul Bremer has caused more damage than the war, because the bombs can damage a building but if you damage people there is no hope."

I have gone to the mosques and street demonstrations and listened to Muqtada al-Sadr's supporters shout "Death to America, Death to the Jews," and it is indeed chilling. But it is the profound sense of betrayal expressed by a pro-US businessman running a Pepsi plant that attests to the depths of the US-created disaster here. "I'm disappointed, not because I hate the Americans," Khamis tells me, "but because I like them. And when you love someone and they hurt you, it hurts even more."

When we leave the bottling plant in late afternoon, the streets of US-occupied Baghdad are filled with al-Sadr supporters vowing bloody revenge for the attack on their newspaper. A spokesperson for Bremer is defending the decision on the grounds that the paper "was making people think we were out to get them."

A growing number of Iraqis are certainly under that impression, but it has far less to do with an inflammatory newspaper than with the inflammatory actions of the US occupation authority. As the June 30 "handover" approaches, Paul Bremer has unveiled a slew of new tricks to hold on to power long after "sovereignty" has been declared.

Some recent highlights: At the end of March, building on his Order 39 of last September, Bremer passed yet another law further opening up Iraq's economy to foreign ownership, a law that Iraq's next government is prohibited from changing under the terms of the interim constitution. Bremer also announced the establishment of several independent regulators, which will drastically reduce the power of Iraqi government ministries. For instance, the Financial Times reports that "officials of the Coalition Provisional Authority said the regulator would prevent communications minister Haider al-Abadi, a thorn in the side of the coalition, from carrying out his threat to cancel licenses the coalition awarded to foreign-managed consortia to operate three mobile networks and the national broadcaster."

The CPA has also confirmed that after June 30, the $18.4 billion the US government is spending on reconstruction will be administered by the US Embassy in Iraq. The money will be spent over five years and will fundamentally redesign Iraq's most basic infrastructure, including its electricity, water, oil and communications sectors, as well as its courts and police. Iraq's future governments will have no say in the construction of these core sectors of Iraqi society. Retired Rear Adm. David Nash, who heads the Project Management Office, which administers the funds, describes the $18.4 billion as "a gift from the American people to the people of Iraq." He appears to have forgotten the part about gifts being something you actually give up. And in the same eventful week, US engineers began construction on fourteen "enduring bases" in Iraq, capable of housing the 110,000 soldiers who will be posted here for at least two more years. Even though the bases are being built with no mandate from an Iraqi government, Brig. Gen. Mark Kimmitt, deputy chief of operations in Iraq, called them "a blueprint for how we could operate in the Middle East."

The US occupation authority has also found a sneaky way to maintain control over Iraq's armed forces. Bremer has issued an executive order stating that even after the interim Iraqi government has been established, the Iraqi army will answer to US commander Lieut. Gen. Ricardo Sanchez. In order to pull this off, Washington is relying on a legalistic reading of a clause in UN Security Council Resolution 1511, which puts US forces in charge of Iraq's security until "the completion of the political process" in Iraq. Since the "political process" in Iraq is never-ending, so, it seems, is US military control.

In the same flurry of activity, the CPA announced that it would put further constraints on the Iraqi military by appointing a national security adviser for Iraq. This US appointee would have powers equivalent to those held by Condoleezza Rice and will stay in office for a five-year term, long after Iraq is scheduled to have made the transition to a democratically elected government.

There is one piece of this country, though, that the US government is happy to cede to the people of Iraq: the hospitals. On March 27 Bremer announced that he had withdrawn the senior US advisers from Iraq's Health Ministry, making it the first sector to achieve "full authority" in the US occupation.

Taken together, these latest measures paint a telling picture of what a "free Iraq" will look like: The United States will maintain its military and corporate presence through fourteen enduring military bases and the largest US Embassy in the world. It will hold on to authority over Iraq's armed forces, its security and economic policy and the design of its core infrastructure--but the Iraqis can deal with their decrepit hospitals all by themselves, complete with their chronic drug shortages and lack of the most basic sanitation capacity. (US Health and Human Services Secretary Tommy Thompson revealed just how low a priority this was when he commented that Iraq's hospitals would be fixed if the Iraqis "just washed their hands and cleaned the crap off the walls.")

On nights when there are no nearby explosions, we hang out at the hotel, jumping at the sound of car doors slamming. Sometimes we flick on the news and eavesdrop on a faraway debate about whether invading Iraq has made Americans safer. Few seem interested in the question of whether the invasion has made Iraqis feel safer, which is too bad because the questions are intimately related. As Khamis says, "It's not the war that caused the hatred. It's what they did after. What they are doing now."  

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxRevolte der Schiiten immer brutaler

 
  
    #291
05.04.04 12:24

| 05.04.04 |

Nadschaf, Bagdad, Basra, Falludscha: Die schweren Zusammenstöße zwischen Anhängern des radikalen Schiitenführers Moktada el Sadr und US-Besatzern drohen sich in einen Flächenbrand im ganzen Land zu verwandeln, Dutzende Iraker kamen bei den blutigen Gefechten ums Leben. US-Zivilverwalter Paul Bremer verkündete: „El Sadr steht nun außerhalb des Gesetzes.“  
   
 

Allein in Sadr-City, dem Armenviertel Bagdads, sollen Ärzten zufolge 90 Iraker ums Leben gekommen sein, das US-Militär nannte allerdings ganz andere Zahlen. Unter den Toten seien auch mehrere Kinder, berichteten Krankenhausärzte am Montag. Das US-Militär gab lediglich an, dass sieben US-Soldaten getötet und 24 verletzt wurden. Andere Quellen berichteten von 28 getöteten Irakern und 90 Verletzten.

Zu den bisher blutigsten bewaffneten Zusammenstößen seit Kriegsende kam es, als die „Mahdi-Armee", die Miliz von el Sadr, versuchte, Polizeiwachen und andere Amtsgebäude in der Armen-Vorstadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Das US-Militär ging massiv gegen die Milizionäre vor.

Ein Fotograf der Europäischen Presse-Agentur beschrieb die Lage in Sadr-City am Montagmorgen als ruhig. In den Straßen waren US-Panzer zu sehen.

Proteste breiten sich nach Basra aus

Die Spannungen zwischen radikalen Schiiten und den Koalitionstruppen breiteten sich am Montag nach Basra aus. In der südirakischen Stadt besetzten Anhänger von el Sadr nach Berichten der britischen Fernsehsender BBC und Sky News ein Verwaltungsgebäude. Die britischen Trupen in Basra hätten zunächst nicht eingegriffen. Berichte über Verletzte gab es nicht.

Gewalt-Chaos in Nadschaf

In der heiligen irakischen Stadt Nadschaf hatte es bereits am Sonntag eine schwere Eskalation gegeben: Spanische Besatzungssoldaten eröffneten das Feuer auf radikale Schiiten – es gab viele Tote. Ein Sprecher der Brigade „Ultra Plus“ sagte, die Schiiten hätten versucht, den spanischen Stützpunkt in Nadschaf, das Bürgermeisteramt und den Sitz des Zivilschutzes anzugreifen und dabei Feuerwaffen eingesetzt. Das spanische Militär habe das Feuer erwidert.

Nach Angaben des spanischen Verteidigungsministeriums wurden bei
dem Gefecht vier Soldaten aus El Salvador getötet und weitere neun verletzt. Der arabische Nachrichtensender El Dschasira meldete, Ärzte hätten in Nadschaf 20 Tote und 150 verletzte Iraker gezählt. Hunderte von Demonstranten hatten zuvor die Freilassung von Scheich Mustafa el Jakubi, einem engen Vertrauten von El Sadr, gefordert.

Eskalation im ganzen Land

Auch im Zentrum von Bagdad versammelten sich am Sonntag Tausende Anhänger El Sadrs. An einem zentralen Platz in der nordirakischen Stadt Kirkuk explodierte kurz vor Beginn einer Demonstration der radikalen schiitischen Gruppe eine Autobombe. Fünf Iraker und mehrere US-Soldaten wurden dabei nach Angaben von Augenzeugen verletzt. El Sadr begann unterdessen in einer Moschee in Nadschaf zusammen mit Anhängern einen Sitzstreik.

Ihren Anfang hatten die Ausschreitungen mit einer Demonstration gegen die Verhaftung des Sadr-Sprechers el Jakubi am Samstag genommen. Zwei Schiiten kamen ums Leben, als sie sich vor amerikanische Panzer warfen. Demonstranten trugen am Sonntag die Särge der zwei Aktivisten durch Bagdad.

Bei Kampfhandlungen im Westirak starben am Samstag nach Angaben des Militärkommandos in Falludscha zwei US-Marineinfanteristen. In Mahmudija südlich von Bagdad erschossen Unbekannte einen Polizeichef und seinen Fahrer; ein Polizist und ein Passant starben bei einem Angriff auf eine Patrouille. Bei einer Explosion vor einem Wohnhaus in Bagdad wurden zwei Menschen getötet. Den Anwohnern zufolge war eine Rakete eingeschlagen. Nahe der Stadt Samarra wurden in der Nacht zum Sonntag drei Angehörige des Zivilschutzes getötet, als ein Sprengsatz an ihrer Straßensperre explodierte. In der Schiitenstadt Kerbela erschossen Unbekannte ein führendes Mitglied der aufgelösten Baath-Partei. In der nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Bakuba starb bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee ein Wächter.  
 

51345 Postings, 8925 Tage eckiBlutige Proteste, Kampfhubschrauber gegen Schiiten

 
  
    #292
05.04.04 12:26

US-Soldaten verschanzen sich in der Bagdader Vorstand Sadr-City
Das Ausmaß der Unruhen wird erst am Morgen deutlich
Bei Protesten in Bagdad hält ein Mann ein Poster von El Sadr hoch
Porträt Muktada el Sadr
Bilderserie Der Irak-Krieg: Wie er begann, verlief und inszeniert wurde
Bilderserie Die Begründung des Irak-Kriegs
Bilderserie Grausame Szenen in Falludscha
Die Macht der Bilder Somalia 1993 und der Rückzug der USA
Was denken Sie? n-tv.de Forum Irak 
Montag, 5. April 2004
Blutige Proteste im Irak
Kampfhubschrauber gegen Schiiten  

Die US-Armee hat im Kampf gegen aufständische Schiiten in Bagdad jetzt auch Kampfhubschrauber eingesetzt. Bei dem Angriff mit zwei "Apache"-Kampfhubschraubern seien mehrere Iraker getötet und zahlreiche weitere Menschen verletzt worden, berichtet der arabische Nachrichtensender Al Dschasira.
 
Zuvor hätten US-Soldaten versucht, zum Büro des radikalen Schiiten-Predigers Muktada el Sadr vorzudringen. Dabei seien sie von Anwohnern angegriffen worden. Am Sonntagabend wurden bei den Kämpfen in Bagdad 90 Schiiten und sieben US-Soldaten getötet.
 
Zu den bisher blutigsten bewaffneten Zusammenstößen seit Kriegsende kam es, als die "Mahdi-Armee", die Miliz des radikalen schiitischen Predigers Muktada el Sadr, versuchte, Polizeiwachen und andere Amtsgebäude in der Armen-Vorstadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Das US-Militär ging massiv gegen die Milizionäre vor.
 
Die Spannungen haben sich unterdessen nach Basra ausgebreitet. In der südirakischen Stadt besetzten el Sadrs Anhänger Sadr nach Berichten der britischen Fernsehsender BBC und Sky News ein Verwaltungsgebäude. Die britischen Truppen in Basra hätten zunächst nicht eingegriffen. Berichte über Verletzte gab es nicht.
 
Kurz zuvor war es in Nadschaf zu Zusammenstößen zwischen den Koalitionstruppen und Schiiten gekommen. Dabei wurden mindestens 20 Demonstranten getötet. Der arabische Nachrichtensender El Dschasira meldete, Krankenhausärzte hätten in Nadschaf 20 Tote und 150 verletzte Iraker gezählt. Das spanische Verteidigungsministerium teilte mit, neun weitere Soldaten aus El Salvador seien verletzt worden.
 
Machtübergabe fraglich
 
Durch die Gewalt im Irak steht die geplante Machtübergabe am 30. Juni wieder in Frage. US-Zivilverwalter Paul Bremer soll den Washingtoner Senat nun über die Lage informieren. Einige Republikaner und auch Demokraten halten den Termin für verfrüht. Die Iraker würden auf lange Sicht nicht in der Lage sein, die innere Sicherheit ihres Landes übernehmen zu können. Es drohe ein schrecklicher Bürgerkrieg. das Weiße Haus will aber am Zeitplan für die Übergabe der Souveränität an die Iraker festhalten.
 
El Sadr ruft zum Kampf auf
 
Auslöser für die Unruhen war offenbar die Festnahme von Scheich Mustafa el Jakubi, eines Beraters von El Sadr, durch Besatzungstruppen. Hunderte von Demonstranten hatten zuvor die Freilassung El Jakubis gefordert. Auch im Zentrum von Bagdad versammelten sich Tausende Anhänger El Sadrs.
 
In einer Erklärung von El Sadr, die bei der Demonstration in Bagdad verlesen wurde, hieß es: "Beendet die Demonstrationen und setzt fortan effektivere Methoden wie etwa militärische Operationen ein". El Sadr, der aus Protest gegen den Tod seiner Anhänger am Sonntag einen Sitzstreik in einer Moschee in Nadschaf begann, erklärte, seine Anhänger kontrollierten nun Kufa, eine Nachbarstadt von Nadschaf.

Bilderserie Der Irak-Krieg: Wie er begann, verlief und inszeniert wurde



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Können die Iraker nicht einfach dankbar sein?

 

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxUS-Kampfhubschrauber gegen Schiiten

 
  
    #293
05.04.04 17:47
Irak: Prediger Sadr zum "Outlaw" erklärt


Einen Tag nach den blutigen Aufständen radikaler Schiiten in Nadschaf und Bagdad haben die US-geführten Besatzungstruppen die Lage noch nicht unter Kontrolle bekommen. Auch am Montag lieferten sich die Soldaten wieder Kämpfe mit Anhängern des radikalen Schiitenführes Muktada el Sadr in Bagdads Schiitenvierteln El Schaula und Sadr-City sowie in der südirakischen Stadt Basra. Vertreter von Sadrs Miliz besetzten schiitische Heiligtümer in Nadschaf und Kufa.

US-Zivilverwalter Paul Bremer erklärte Sadr zum Gesetzlosen. Bei den Aufständen wurden nach jüngsten Angaben mindestens 46 Iraker und zwölf Soldaten getötet. In Falludscha startete die US-Armee eine Offensive gegen sunnitische Extremisten.



Angriffe mit Kampfhubschraubern

Unterstützt von zwei Kampfhubschraubern drangen US-Soldaten mit Panzern und Geländewagen am Morgen in den Stadtteil El Schaula im Westen Bagdads ein. Zuvor hatten sich Anhänger von Sadrs Miliz "Armee Mehdis" heftige Kämpfe mit US-Soldaten und der paramilitärischen irakischen Zivilverteidigung (ICDC) geliefert, als diese nach El Schaula vorzudringen versuchten. Nach Angaben eines Augenzeugen schlug sich die ICDC zunächst auf die Seite der Sadr-Miliz. Acht Menschen wurden laut Krankenhausvertretern verletzt.

In Sadr City, wo bei der Revolte am Vortag mindestens 22 Iraker und sieben US-Soldaten getötet worden waren, kontrollierte rund ein Dutzend US-Panzer die Zugänge. Tausende Menschen versammelten sich vor dem Büro Sadrs in dem Armenviertel, um an der Beerdigung der Opfer teilzunehmen. Laut einem AFP-Fotografen schossen die Soldaten auf eine Gruppe Steine werfender Kinder; dabei wurde ein Kind verletzt.


Grüne Fahne des Islam gehisst

Im südirakischen Basra lieferten sich britische Soldaten heftige Gefechte mit Sadrs Milizen, die am Morgen den Gouverneurssitz besetzt und auf dem Dach die grüne Fahne des Islam gehisst hatten. Angehörige der "Armee Mehdis" besetzten gleichzeitig zwei heilige Stätten der Schiiten in Nadschaf und Kufa. Versuche der Miliz, die Polizeistation und den Gouverneurssitz in Kerbala zu besetzen, wurden in der Nacht von der polnischen Armee und irakischen Polizei verhindert. Bei den sechsstündigen Gefechten wurde ein irakischer Polizist getötet. Ein Sturm bewaffneter Anhänger Sadrs auf die Mausoleen der Imame Hussein und Abbas wurde von den Wachen des Sadr-Gegners, Großayatollah Ali Sistani, abgewehrt.

Bei den blutigen Aufständen am Sonntag in Nadschaf, Amara und Sadr City wurden nach jüngsten Krankenhausangaben mindestens 46 Iraker getötet. Laut US-Militär starben seit Sonntag mindestens zwölf US-Soldaten, elf Amerikaner und ein Salvadorianer, darunter drei Soldaten bei Anschlägen in Kirkuk und nahe Mossul. In Nadaschaf herrschte auch am Montag eine angespannte Atmosphäre. Nach spanischen Angaben patrouillierte die Sadr-Miliz ungehindert in den Straßen der schiitischen Pilgerstadt. In den Stützpunkten der spanischen Armee schlugen mehrere Granaten ein.


USA: "Wir dulden keinen Aufstand"

Vor irakischen Sicherheitsvertretern in Bagdad warnte Bremer, die Besatzungsmacht werde einen Aufstand von Sadr-Anhängern nicht dulden. Sadr versuche, eine eigene Herrschaft an Stelle der legitimen Behörden aufzubauen. "Wir werden das nicht tolerieren", betonte Bremer. Bereits am Samstag hatten die US-Streitkräfte Sadrs Bürochef Mustafa el Jaakubi festgenommen und Tage zuvor seine Zeitung "Hausa el Natika" wegen Anstiftung zur Gewalt geschlossen.

In einer in Nadschaf verbreiteten Erklärung forderte Sadr seinerseits "Garantien" für den Abzug der Besatzungsmächte aus Irak, die Freilassung aller irakischen Gefangenen, sowie eine vom Volk frei gewählte Regierung.

Fünf Tage nach der Ermordung von vier US-Zivilisten und der Verstümmelung ihrer Leichen in der zentralirakischen Stadt Falludscha verstärkten US-Truppen mit einer mehrtägigen Großoffensive ihre Suche nach den Hintermännern. Die Stadt wurde komplett abgeriegelt. Augenzeugen berichteten von Kämpfen im Stadtteil Goland, bei denen es mehrere Tote gegeben haben soll. Die Angaben ließen sich jedoch zunächst nicht überprüfen.

(N24.de, AFP)


 

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxSadr: Aufstand des Volkes

 
  
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06.04.04 10:03

Gefechte mit US- und italienischen Truppen


Angesichts anhaltender teils schwerer Kämpfe zwischen Aufständischen und der US-Armee ist die Lage in Irak weiter unübersichtlich. In der sunnitischen Widerstandshochburg Falludscha wurde am Montag ein US-Marine getötet, als die Armee nach eigenen Angaben eine breit angelegte Offensive startete. In Bagdad lieferten sich US-Truppen und Aufständische offenbar heftige Gefechte. Der radikale Schiitenführer Moktada Sadr verschanzte sich in einer Moschee in Kufa. Der gesuchte Islamist Abu Musab al-Zarqawi drohte den Besatzungsmächten auf einem Tonband mit neuen Anschlägen. Die US-Armeeführung erwägt laut dem Nachrichtensender CNN eine Verstärkung ihrer Truppen.



Gefechte mit Sadr-Anhängern

Bei Gefechten mit Anhängern des radikalen Schiitenführers Moktada Sadr sind in der irakischen Stadt Nassirijah am Dienstag sechs italienische Soldaten verletzt worden. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Militärkreise berichtete, erlitten die Soldaten leichte Verletzungen. Nach Angaben eines italienischen Militärsprechers befanden sich die Soldaten in einem Einsatz gegen mehrere hundert Anhänger des Schiitenführers, die in der 375 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Stadt mehrere Brücken blockierten.

In den vergangenen Tagen lieferten sich die Besatzungstruppen und die Anhänger Sadrs mehrfach Gefechte. Der radikale Schiitenführer verschanzte sich inzwischen in einer Moschee der Stadt Kufa. Gegen ihn liegt nach US-Angaben ein Haftbefehl wegen Mordes vor.


Sadr: Aufstand des Volkes

El Sadr hat einen Aufstand des irakischen Volkes gegen die Besatzungstruppen angekündigt. In einer von ihm unterschriebenen Erklärung an den arabischen Fernsehsender El Dschasira sagte er am Montag: "Wir fürchten den Tod nicht und Märtyrertum gibt uns Würde von Gott." Die US-Truppen haben inzwischen einen Haftbefehl gegen Sadr wegen der Ermordung eines schiitischen Geistlichen vor einem Jahr ausgestellt.

Sadr, der von den USA zum Gesetzlosen erklärt wurde, hält sich zur Zeit in der Stadt Kufa auf, die von hunderten seiner bewaffneten Anhänger kontrolliert wird. US-Brigadegeneral Mark Kimmitt sagte, die Entscheidung über einen Kampf liege bei Sadr. "Es liegt an ihm, zu entscheiden, ober er friedlich oder nicht friedlich kommt", sagte er.

Am Montag kam es zu neuen Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der El-Mahdi-Armee, einer Miliz El Sadrs, und US-Soldaten im Bagdader Viertel El Schoala. Ein amerikanisches Militärfahrzeug ging in Flammen auf. Bei Gefechten zwischen britischen Soldaten und El-Mahdi-Milizionären in Basra und Amarah wurden Augenzeugen zufolge drei Iraker getötet. In Basra besetzten Anhänger von El Sadr das Büro des örtlichen Gouverneurs. In der heiligen Stadt Nadschaf zogen Bewaffnete durch die Straßen und vertrieben Polizisten aus ihren Wachen, wie das spanische Außenministerium mitteilte.


Falludscha: Wachsame Entschlossenheit

In Falludscha verhängte die US-Armee zu Beginn ihrer "Operation Vigilant Resolve" ("Wachsame Entschlossenheit") eine elfstündige Ausgangssperre. US-Truppen riegelten am Montag die Stadt ab und kündigten eine umfassende Militäraktion an. Rund 1.200 Marineinfanteristen sowie irakische Sicherheitskräfte bezogen Stellung. Erkundungsteams rückten in die Außenbezirke ein und riefen die Bevölkerung auf, bis Dienstag ihre Häuser nicht zu verlassen.

Auf in Moscheen verteilten Flugblättern wurde ein nächtliches Ausgehverbot bekannt gegeben sowie Verhaltensregeln für die Bewohner während der Razzien. In der zentralirakischen Stadt hatte vergangene Woche ein wütender Mob die Leichen von vier US-Zivilisten geschändet. Die Bilder sorgten in der ganzen Welt für Entsetzen.


Kämpfe in Bagdad

Aus dem Zentrum der irakischen Hauptstadt waren am Montagabend heftige Explosionen und Schüsse von Maschinengewehren zu hören. Auch in dem westlichen Schiitenviertel Sadr-City kam es zu schweren Detonationen. Zuvor hatten sich US-Soldaten in Sadr-City und dem anderen Schiitenviertel El Schaula heftige Kämpfe mit Sadrs Anhängern geliefert. Nach Krankenhausangaben wurden mindestens acht Menschen verletzt. Auch im südirakischen Basra kam es am Nachmittag zu Kämpfen zwischen britischen Soldaten und Milizionären Sadrs.


Islamisten-Tonband

Zarqawi sagte in der auf einer islamistischen Website veröffentlichten Botschaft, die "heldenhaften Mudschaheddin" hätten bereits 200 Soldaten der Koalition geötet. Der Jordanier bekannte sich zu mehreren "Operationen" in Irak. Die "jüngste, aber nicht die letzte", sei die "gegen den israelischen Geheimdienst Mossad" im Hotel "Dschabal Lubnan" gewesen.

Bei einem Autobombenanschlag auf das Bagdader Hotel waren am 17. März sieben Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden.


Schiiten als "trojanisches Pferd"

Die Schiiten seien das "trojanische Pferd", das die "Feinde der Nation" benutzten, um Irak unter ihre Kontrolle zu bringen, sagte Zarqawi. Großayatollah Ali el Sistani sei ein "Imam des Atheismus".

Ein Experte für Islamistengruppen sagte, die Stimme auf dem Tonband sei identisch mit der auf drei ihm zugeordneten Aufnahmen. Die USA haben auf Zarqawi, der Verbindungen zur Terrororganisation Al-Qaida haben soll, zehn Millionen Dollar Kopfgeld ausgesetzt.


Neue Truppen?

Wegen der blutigen Unruhen habe der Chef des US-Zentralkommandos, General John Abizaid, seine Kommandeure darum gebeten, "schnell" mögliche militärische Optionen auszuarbeiten, sagte ein ranghohes Mitglied des Centcom. "Wir sehen das potenzielle Risiko, dass es mehr Demonstrationen und Gewalt geben könnte."

Es gehe darum zu prüfen, welche Truppen für einen schnellen Einsatz zur Verfügung stünden. Centcom und Pentagon dementierten aber die CNN-Darstellung, wonach Abizaid explizit um Pläne für eine Aufstockung der US-Truppen in Irak gebeten habe.


US-Bürger lehnen Bushs Irak-Politik ab

Die Mehrheit der US-Bürger missbilligt einer Umfrage zufolge inzwischen die Irak-Politik ihres Präsidenten George W. Bush. 53 Prozent der Amerikaner lehnen Bushs Kriegspolitik ab, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Pew Research Center hervorgeht. Im Januar lag die Quote noch bei 37 Prozent.

Der demokratische US-Senator Ted Kennedy griff Bush scharf an. Irak sei dessen Vietnam, sagte Kennedy.

(N24.de, AFP, AP)


 

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxKennedy: "Der Irak ist Bushs Vietnam"

 
  
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06.04.04 10:15
 
 

06. April 2004

"Der Irak ist Bushs Vietnam"

Kennedy: Der Präsident hat die USA getäuscht


US-Senator Edward Kennedy hat am Montag die Politik von Präsident George W. Bush in scharfer Form kritisiert. In einer Rede an der Brookings Institution sagte der Bruder des 1963 ermordeten Präsidenten John F. Kennedy, Irak sei zu "Bushs Vietnam" geworden. Er warf Bush vor, die Öffentlichkeit über die Kriegsgründe getäuscht zu haben.

Größtes Opfer von Bushs Regierung sei die Wahrheit, sagte der demokratische Senator aus Massachusetts. Der Präsident habe die Öffentlichkeit hinsichtlich des Irak-Krieges, der Wirtschaft, der Gesundheits- und der Bildungspolitik getäuscht und damit dem Ansehen der USA zu Hause und im Ausland geschadet. "Als Ergebnis hat dieser Präsident jetzt das größte Glaubwürdigkeitsproblem seit (Präsident) Richard Nixon."

Kennedy unterstützt im Wahlkampf um die Präsidentschaft Bushs designierten Herausforderer John Kerry, der ebenfalls Senator von Massachusetts ist. Die Präsidentenwahl findet im November statt.



Bush im Popularitätstief

Die öffentliche Zustimmung in den USA zum Krisenmanagement von Präsident Bush in Irak ist auf einen Tiefstand gefallen. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage hervorgeht, sind nur noch 40 Prozent der Befragten mit Bushs Irak-Politik zufrieden. 53 Prozent sind dagegen, wie das Meinungsforschungsinstitut Pew in Washington mitteilte. Im Januar hatten noch 60 Prozent der Befragten Bushs Irak-Politik gutgeheißen.

Gute Noten für seine Gesamtarbeit bekam der Republikaner Bush in der Umfrage nur noch von 43 Prozent, was auch einen Tiefstand in seiner Amtszeit markiert. Im Januar waren noch 56 Prozent mit seiner Gesamtleistung einverstanden gewesen. Die Unterstützung für den Einsatz von Gewalt in Irak blieb dagegen mit 57 Prozent stabil. Pew-Direktor Andrew Kohut sagte, neben den schlechten Nachrichten aus Irak machten Bush auch die hohen Benzinpreise zu schaffen.

(N24.de, AFP)
 

79561 Postings, 9162 Tage Kicky"Vigilant Resolve" mit Bomben in Falludscha

 
  
    #296
06.04.04 11:13
Wie Berichte der Nachrichtenagenturen zeigen, hat die vom US-Brigadegeneral Mark Kimmit am vergangenen Donnerstag als Reaktion auf den Tod von 4 amerikanischen Söldnern am Tag zuvor in der irakischen Stadt Fallujah angekündigte "Befriedung" der Stadt offenbar begonnen.

Kimmit hatte gesagt, daß das US-Militär "wieder zurück in Fallujah" sein werde. "Es wird zu einer Zeit und an einem Ort unserer Wahl sein. Wir werden die Kriminellen zur Strecke bringen. Wir werden sie töten oder wir werden sie gefangennehmen. Und wir werden Fallujah befrieden", so Kimmit.

Am frühen Montagmorgen wurde die Stadt nun von US-Soldaten und Mitgliedern des irakischen Militärs mit Panzern und anderen gepanzerten Fahrzeugen eingekreist. Sämtliche Ausfallstraßen in die Stadt sind durch Erdaufschüttungen blockiert worden.

Nach Aussage von Leutnant James Vanzant vom 2nd Battalion der 1st Marine Expeditionary Force sollen 1.200 US-Marines und 2 irakische Batallione - also 2.000 weitere Soldaten - in die Stadt eindringen und Personen, die verdächtigt werden, Mitglieder des irakischen Widerstands zu sein, festnehmen.

Schon jetzt, noch bevor diese "wachsame Entschlossenheit" ("Vigilant Resolve") genannte Operation begonnen hat, sind Berichten zufolge aus dem Zentrum der Stadt Explosionen und Schüsse zu hören.

Am Morgen war ein Wohngebiet der Stadt dem von Mohammed Shawkat, Augenzeugen, zufolge bereits von einem US-Hubschrauber angegriffen worden. Dabei wurden 5 Häuser beschädigt und 5 Menschen getötet. Da ein anonym bleibender US-Marine gegenüber AP gesagt hat, daß die Soldaten eine "Liste" von Zielen hätten, ist anzunehmen, daß es sich hier um den Versuch einer "gezielten Tötung", wie sie häufig von Israel durchgeführt wird, gehandelt hat.

Das massive Aufgebot an Soldaten läßt erahnen, wie die geplante Vorgehensweise aussehen wird. Ein derartiges Vorgehen wird kaum dazu geeignet sein, die Einstellung der Bewohner der Stadt gegenüber den Besatzern zu verbessern.

Auch die Erklärung des US-Verwalters des Iraks, Paul Bremer, daß der shiitische Geistliche Muqtada al-Sadr von nun an als "Gesetzloser" zu betrachten sei, was zweifellos ebenfalls ein verschärftes Vorgehen gegen ihn und seine Anhänger nach sich ziehen wird, dürfte die Situation im Irak noch weiter verschärfen, auch wenn dies angesichts der Tatsache, daß al-Sadr mittlerweile fast offen zum Widerstand aufruft sicherlich aus Sicht der USA gerechtfertigt erscheint.

Bei Kämpfen mit seinen Anhängern - vermutlich mehrheitlich Mitglieder seiner al-Mahdi-Armee - starben am Sonntag und in der Nacht zum Montag in Baghdad mindestens 7 US-Soldaten und 46 Iraker.(die Krankenhäuser berichteten von 90 Toten!)

In der südirakischen Stadt Basra wurde das Büro des Gouverneurs von Mitgliedern der al-Mahdi-Armee besetzt, allerdings ohne, daß das britische Militär, das dort die Verantwortung trägt, mit Waffengewalt dagegen eingeschritten wäre.

Al-Sadr hat drei Forderungen als Bedingung für ihren Abzug aufgestellt: die Wiedereröffnung der Zeitung al-Hawza, die Freilassung von seinen Anhängern - insbesondere von Mustafa al-Yaqoubi, der ihm direkt untersteht und das Ende der Belagerung seiner Büros.

Wie der arabische Sender Al-Jazeera allerdings am Montag berichtete, sind bei einem Angriff von zwei US-Hubschraubern auf eines seiner Büros im Stadtteil al-Shula mindestens 5 Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden.

Ein derartiger Einsatz schwerer Waffen gegen die Widerstandskämpfer, die von den USA offiziell als "einige wenige Unverbesserliche" und "übriggebliebene Anhänger Saddams" oder auch als "ausländische Terroristen" bezeichnet werden, zeigt deutlich, daß der Irak derzeit dabei ist, sich für die USA in einen 437.000 Quadratkilometer großen Gaza-Streifen zu verwandeln.
http://www.freace.de/
 

1564 Postings, 9023 Tage stiller teilhaberwelche 'freiheit' im irak ?

 
  
    #297
06.04.04 11:21
das, was sich die irakis darunter vorstellen würden (wenn sie denn dürften) ? oder das, was die 'coalition' unter 'freiheit' und 'demokratie' im irak vorstellen ? ;-)

damit fängt das problem doch bereits an. schon die so 'rosig' angekündigte 'macht ! übergabe' ???? an 'den irak', ist eine farce.
hier wird zur augenwischerei eine - wie immer man das nennen möchte - an ein 'puppet regime' (marionetten theater, nennt man das wohl) übergeben.

was soll(te) sich dadurch sowohl für den 'irak' als auch in bezug auf seine heutigen zustände wohl ändern ?
ein 'irak' nach amerikanischen vorstellungen und (us-) gottes gnaden wird auch weiterhin widerstand erzeugen.


Dust off the flak jacket. Lay low. And stay off the streets...

At the end of his latest tour, our correspondent reflects on a horrific week in the nation and looks ahead to 30 June

By Robert Fisk 04 April 2004 "The Independent"

-- What would happen if the Americans left tomorrow? This has become the latest buzz-question in the US media. Civil war. Chaos. Anarchy. So we cannot leave. We have to protect the Iraqi people. Ergo, the Iraqi people don't want us to leave. We are protecting them from civil war. We are saving them from themselves. The problem is that many Iraqis would prefer to have the responsibility to look after themselves without our presence.

Simple. On 30 June, "we" are handing over sovereignty - a delicate and illusionary commodity - to the Iraqi "people" who will, no doubt, be profoundly grateful for our generosity. The Baghdad palace of the occupying power will then become the largest American embassy in the world and our appointed and unelected "Iraqi government" will become the beacon of freedom, liberty, equality and everything else we profoundly wish it to be. But now, let's take a look at the facts.

As Nathan Brown, professor of political science and international affairs at George Washington University, has pointed out, the so-called "Coalition Provisional Authority" - the occupying power - has issued unchangeable "orders" on highly significant matters, non-governmental organisations and the judiciary. For example, this places the Iraqi military under US military command until a final constitution begins operating; the new "government" - unelected, of course - will have no power over the Special Tribunals to try former members of the Baath Party.

The Americans control the central bank law and companies law. Institutions to control the press and television in Iraq have been set up by the Americans, including a Communications and Media Commission which will be "solely responsible for licensing and regulating telecommunications, information and other media in Iraq". "Lingering pockets" of American influence will remain.

Thank you, Professor Brown. I got an idea of what this means last week. I am working on a story which revolves around the fate of Saddam Hussein and which, Inshallah, God willing, will appear in The Independent this week. Three times last week, I called my source in a Middle East country, and each time I closed the line, the phone line remained open and the number on my phone transferred to a British telephone number - clearly registered on my receiver - which, when I tried to call it, brought the message "number unassigned". The number was "0044 (for Britain) 000920167". When I asked The Independent foreign desk to patch me into this number, they were unable to do so. When they tried to call the number independently, they received a single unending one-tone sound. Why is GCHQ interested in my calls? Welcome to New Iraq.

The United States also believes it has found a UN resolution which allows it to keep 110,000 US troops in Iraq. Paul Bremer, the US proconsul, has already issued an executive order specifying that the new Iraqi armed forces will be under the command of the American commander in Iraq, Lieutenant General Ricardo Sanchez, who will lead US forces after the "transfer" of power on 30 June. UN Resolution 1511, which conferred the mandate for the US-led alliance - and here I have to thank my old and trusted colleague John Burns of The New York Times - can be used to provide legal justification for the US military command to operate until 31 December, 2005. The interim government will thus provide for the kind of "status of forces" agreement that the US has in dozens of nations where its forces are deployed.

Thus when "sovereignty" is handed over, power will remain in American hands until "the completion of the political process" has been achieved. In other words, Iraq will remain under Anglo-American occupation. The Sunni Muslims, who will have a member in the three-man presidency, claim that this recognises Iraq's interest in having US troops fight Iraq's enemies - or America's version of Iraq's "enemies" - and their insurgency.

Already Iraqis are worried about this. A 1987 Saddamite law which forbids Iraqi workers in state-owned organisations from forming trade unions is to remain in being. Resistance at the work site - political "resistance", that is - will be illegal and trade union leaders can be arrested.

Ordinary Iraqis - ie, those who do not work in Bremer's presidential palace and have no interest in such matters because they want electricity, petrol, work - have shown little interest in these legal titbits. They should have done so.

For what is going to happen on 30 June is not a "handover" of power. We are going to see a mythical "sovereignty" handed to American-paid and sponsored Iraqis who will do Washington's bidding. And favoured for the future US "ambassador" in Iraq is none other than Paul Wolfowitz, the neo-conservative pro-Israeli academic who is a member of the US administration and one of the "hawks" who encouraged the whole disastrous US invasion of Iraq.

So what will the "resistance" do? Any guerrilla force will attempt to overthrow this new administration, to attack its police stations and the "new" Iraqi army. It's not difficult to see what the US has in mind. Already, Iraqi troops man checkpoints with Americans. They share guard duty on Bremer's palace. They wear shades and in many cases - in Sammara, for example - they mount their own checkpoints wearing face masks and hoods. Black hoods are going to be the face of the new "sovereign" Iraq, the new and "independent" Iraq.

Anything, in other words, to get American troops out of the firing line, into desert barracks - where they can be attacked with mortars but will be invulnerable to serious assault - by insurgents, "terrorists" as they will increasingly come to be called. After all, only "terrorists" could attack the army of the new and liberated Iraq.

Therein, to use an old cliché, lies the rub. Will Iraqis respect this new army, this new police force, this new "sovereignty"? I doubt it. They would like an end to the lawlessness, the killings and the kidnaps which have characterised the American occupation for the past year. But they want to live in a country outside US control - and this they will not have.

So come 30 June, dust off the flak jackets, lie low and - if you are a Westerner - stay off the streets and pray that American-paid Iraqis will protect you, along with the thousands of foreign mercenaries who have already been brought into the country. The Americans haven't done very well in protecting their own so far - let us not mention here the atrocity of the killing, mutilating and public hanging of the naked bodies of US citizens in Fallujah last week - so what chance do their Iraqi servants have?

So on 30 June, it's flak jackets on. And dial 000920167.

Copyright: The Independent.  

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxNeue Stufe des irakischen Widerstandes

 
  
    #298
07.04.04 08:46
Werner Pirker
 
Coming out
 
Neue Stufe des irakischer Widerstandes
 
Der militärische Widerstand der Iraker gegen die Besatzungstruppen ist in eine neue Qualität umgeschlagen. War er bisher im wesentlichen als Untergrundbewegung aktiv geworden, so tritt er nun auch als Volksbewegung in Erscheinung, die Ansätze eines Volksaufstandes erkennen läßt. Erstmals sind die Amerikaner und ihre Hilfstruppen in offene Gefechte verwickelt worden, gerieten sie in das Feuer von Milizen, die aus der Mitte der Volksmassen heraus operierten. Erstmals hat die schiitische Bevölkerungsmehrheit zur Geltung gebracht, welches Widerstandspotential in ihr steckt.

Das ist für den Kampf gegen die Fremdherrschaft und ihren Eingeborenenrat von elementarer Bedeutung. Denn ein auf die Sunniten und ausländische Islamisten beschränkter Widerstand ohne aktiven Massenanhang wäre früher oder später in sich zusammengebrochen. Deshalb bildete die Ruhigstellung des schiitischen Faktors die wichtigste Voraussetzung der amerikanischen Befriedungsstrategie. Die schiitische Nomenklatura um Al Sistani erklärte sich zur Kollaboration bereit und nutzte gleichzeitig das Drohpotential einer schiitischen Erhebung, um sich eine führende Position im künftigen Staat zu sichern. Die Rechnung ging nicht auf, weil die USA eine Aufwertung des Islamismus verhindern und deshalb ihre westlich-säkularen Vorstellungen hinsichtlich des Staatsaufbaus im Irak mit aller Gewalt durchsetzen wollen. Das minderte den Einfluß des hohen Klerus unter den Schiiten.

Sajid Muqtada Al Sadr, ein junger, innerhalb der Moscheen-Hierarchie zu kurz gekommener Geistlicher, verlieh der Verzweiflung in der Bevölkerung seine Stimme. Der Machtkampf unter Theologen hat keine religiösen Gründe, sondern reflektiert vielmehr die Klassenspaltung. Von allen Unterprivilegierten im Irak sind die schiitischen Massen die am meisten Unterprivilegierten. Sie verspüren am drückendsten die sozialen Zumutungen des neokolonialen Ausbeutungsregimes. So sehr die Bushisten von der politisch korrekten Vorstellung bewegt sind, eine alle religiösen und Volksgruppen repräsentierende und die Frauenquote berücksichtigende Marionettenregierung zu installieren, so wenig drückt sie das soziale Gewissen. Die nationale Einheit der Iraker kann deshalb nur von unten hergestellt werden. Das schiitische Nasarija und das sunnitische Falludscha sind zu Partnerstädten im Widerstand geworden.

Die Methoden der Aufstandsbekämpfung, die von den Amerikanern nun angewandt werden, lassen das israelische Vorbild erkennen. Das deutet auf einen jahrzehntelangen Krieg hin, für den die US-Gesellschaft wohl kaum Verständnis aufbringen wird.
 
 

13475 Postings, 9275 Tage SchwarzerLordNa, Rheumax, präsentier uns mal die Lösung.

 
  
    #299
07.04.04 08:51
Einfach abziehen, neue Diktatoren kommen sehen, die wieder Millionen Menschen auf dem Gewissen haben? Wie unsere "tolle" Regierung auch noch moralische Unterstützung geben für ein autoritäres System? Klasse, der US-Haß treibt in diesem Thread die größten Blüten. Man könnte annehmen, einige Schreiberlinge seien der Ansicht, vor dem Krieg sei es mit der Freiheit dort besser gewesen ...  

8584 Postings, 8630 Tage RheumaxZwölf US-Marines in Irak getötet

 
  
    #300
07.04.04 08:55
Bei Kämpfen mit Aufständischen in der irakischen Stadt Ramadi sind am Dienstag rund zwölf US-Marineinfanteristen getötet worden. Zwei Dutzend weitere Soldaten seien verletzt worden, als etwa 60 bis 70 Aufständische den Gouverneurspalast in der westlich von Bagdad gelegenen Stadt mit Panzerabwehrgranaten und Automatikwaffen angegriffen hätten, sagte ein Pentagonvertreter in Washington.

In der sunnitischen Widerstandshochburg Falludscha wurden nach Krankenhausangaben in der Nacht zum Mittwoch mindestens 30 Iraker bei Kämpfen mit US-Soldaten getötet. Am Abend erschütterten den zweiten Tag in Folge schwere Explosionen Bagdad, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten.



Blutige Gefechte mit Koalitionstruppen

Offensichtlich seien die Angreifer in Ramadi "gut trainiert" gewesen, sagte der Pentagon-Vertreter. "Wir sind uns ziemlich sicher, dass sie sehr viel schwerere Verluste erlitten haben als wir", fügte er hinzu. Ihm zufolge könnte der Angriff von Anhängern des radikalen Schiitenführers Moktada Sadr geführt worden sein.

Dagegen hatte der US-Fernsehsender CNN berichtet, die US-Truppen seien von Anhängern des ehemaligen Machthabers Saddam Hussein angegriffen worden. Dessen Anhänger liefern sich seit Tagen blutige Gefechte mit den Koalitionstruppen. Dabei wurden binnen 48 Stunden fast 130 Menschen getötet. Allein in der Hauptstadt Bagdad meldeten die Behörden am Dienstag 58 Tote und 236 Verletzte.

Ramadi liegt im so genannten sunnitischen Dreieck, rund 80 Kilometer westlich von der irakischen Hauptstadt Bagdad und 30 Kilometer westlich von der Widerstandshochburg Falludscha.

Bei den nächtlichen Zusammenstößen in Falludscha wurden 25 weitere irakische Aufständische verletzt, wie die Krankenhausmitarbeiter mitteilten. In Falludscha hatte die US-Armee am Montag eine Großoffensive gestartet, nachdem vergangene Woche vier US-Zivilisten getötet und deren Leichen von einem wütenden Mob geschändet worden waren.


Chirac "äußerst besorgt"

Ein Vertreter des einflussreichen geistlichen Schiitenführers Großayatollah Ali Sistani in der zentralirakischen Stadt Kerbela, Scheich Abdel Mehdi el Karbalai, rief seine Landsleute zur Ruhe auf. Sistani habe einen Aufruf zu Ruhe und zur Wahrung der öffentlichen Ordnung veröffentlicht, sagte Karbalai. Das Problem solle auf friedlichem Wege gelöst werden, hieß es in dem Schreiben, das AFP vorlag. Darin wurde das Vorgehen der Koalitionstruppen gegen die aufständischen Schiiten kritisiert. Die Lage erfordere nicht, dass "ohne Grund geschossen wird", hieß es. Sistani hatte bereits kurz nach Beginn der Unruhen am Sonntag zur Ruhe aufgerufen.

Der französische Präsident Jacques Chirac zeigte sich angesichts der Lage in Irak "sehr besorgt". Es müsse alles getan werden, damit die für den 30. Juni geplante Übergabe der Souveränität an die Iraker gelinge, teilte der Pariser Elysée-Palast am Mittwochabend mit.


Chirac "sehr besorgt"

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi versicherte, seine Truppen sollten trotz der gefährlichen Lage in Irak bleiben. "Wir werden uns den bewaffneten Milizen nicht beugen", sagte er im Fersehsender RAI. Er halte auch eine neue UN-Resolution nicht für erforderlich.

Der Generalstab des Militärs bestätigte unterdessen Berichte, wonach am Dienstag zwölf italienische Soldaten bei Kämpfen im südirakischen Nassirijah verletzt wurden. Dort wurde zudem bei einem Angriff auf einen bulgarischen Versorgungskonvoi der Fahrer eines Lastwagens getötet. Ein Vertreter der bulgarischen Transportfirma SO MAT teilte in Sofia mit, die Fahrzeugkolonne sei von "etwa 40 Terroristen" angegriffen worden.


Bush will mit Rice, Rumsfeld und Blair telefonieren

US-Präsident George W. Bush will eine Entscheidung über eine mögliche Verstärkung der Truppen in Irak seinen Generälen überlassen. Diese seien in der besten Position dafür, sagte Bushs Sprecher Scott McClellan. Bush habe mit seinem Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und seiner Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice über die Lage in Irak beraten. Am Mittwoch werde Bush, der seine Osterferien auf seiner Ranch in Texas verbringt, zudem eine Telefonkonferenz mit Rice und Rumsfeld sowie mit Außenminister Colin Powell, dem Zivilverwalter in Irak, Paul Bremer und dem für Irak zuständigen Centcom-Chef John Abizaid abhalten. Auch ein Telefonat mit dem britischen Premier Tony Blair sei für Mittwoch geplant.

(N24.de, AFP, AP)


 

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