Multkultiland D: Gut oder schlecht für die Zukunft?
Seite 12 von 19 Neuester Beitrag: 20.08.05 16:53 | ||||
Eröffnet am: | 26.04.03 09:28 | von: SchwarzerLo. | Anzahl Beiträge: | 454 |
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Die Polizei hebt die Sperre des Zentrums von Den Haag wieder auf. Dort hatten sich Verdächtige in einem Haus verschanzt. Experten suchen nach Bombenfallen
Den Haag - Bei einer groß angelegten Fahndung nach Terrorismus-Verdächtigen haben die Sicherheitskräfte in den Niederlanden acht Menschen festgenommen. In Den Haag stellten Polizisten zwei Verdächtige. Bei gleichzeitigen Aktionen in Amsterdam und Amersfoort in der Region Utrecht nahm die Polizei am Mittwoch weitere sechs Verdächtige fest.
Am Morgen hat die Polizei das Gebiet im Stadtzentrum von Den Haag wieder freigegeben. Am Vortag war das Zentrum wegen des Anti-Terror-Einsatzes abgesperrt worden. Bewohner einiger Häuser, die während der 14stündigen Polizeiaktion evakuiert worden waren, konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Die meisten waren in der Nacht in einem Schulgebäude versorgt worden.
Bei dem Einsatz wurden zwei Polizisten schwer und einer der Verdächtigen durch einen Schuß in die Schulter verletzt. Nach dem Abtransport der Festgenommenen durchsuchten Experten das Haus, in dem sich die beiden verschanzt hatten. Sie suchten nach Bombenfallen und Sprengkörpern. Über das Ergebnis wurde nichts mitgeteilt. WELT.de/dpa
Artikel erschienen am Do, 11. November 2004
tja, es mußte ja soweit kommen. mal sehen wie weit es noch eskaliert.
vielleicht sollten sich die holländer türkische militärberater(mit NVA-kalaschnikows) zur beratung holen.
ob die "grünen" in deutschland wiedergewählt werden?
solche "GRÜNEN" haben heute gegen das kopftuchverbot in bayern votiert.......
servus
proxyI
Mohamed Achraf, in der Schweiz inhaftierter mutmasslicher Kopf einer Terrorzelle in Spanien, hat gemäss Madrider Medien Islamisten in den Niederlanden finanziert. Die Justizbehörden in Rotterdam ermitteln zusammen mit ihren Berner Kollegen.
Die Kontakte mit der Schweiz seien intensiv, sagte der Sprecher der federführenden niederländischen Justizbehörde in Rotterdam gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Weitere Angaben wollte er nicht machen.
Die Bundesanwaltschaft (BA) in Bern gab sich ebenfalls wortkarg. «Kein Kommentar», hiess es auf die Frage, ob die Schweizer Justiz- und Polizeibehörden bereits mit ihren niederländischen Kollegen zusammen ermittelten. Man habe die Medienberichte zur Kenntnis genommen und arbeite an dem Fall, sagte BA-Sprecherin Andrea Sadecky auf Anfrage.
Die Behauptung in spanischen Medien, wonach direkte Verbindungen zwischen dem in Schweizer Untersuchungshaft sitzenden Achraf und dem mutmasslichen Mörder des niederländischen Filmemachers Theo van Gogh bestanden hätten, wollte der spanische Untersuchungsrichter Baltasar Garzón nicht dementieren. Sie seien bislang aber nicht bewiesen, sagte er gegenüber Radio Punto.
Einen Bericht in der Madrider Tageszeitung «El País» vom Dienstag, wonach Achraf zwei mit dem Van-Gogh-Attentäter befreundeten Islamisten in den Niederlanden mehrmals beträchtliche Summen Geld überwiesen habe, wollte der renommierte Ermittler am Obersten Gericht von Spanien ebenfalls nicht dementieren.
Die im Fall Van Gogh ermittelnde Amsterdamer Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben bisher kein Rechtshilfegesuch an die Schweiz adressiert.
Erst am Mittwoch waren in den Niederlanden sieben Personen festgenommen worden. Die Justiz wirft den Festgenommenen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation, Verschwörung zum Mord aus terroristischen Motiven und Mordversuch an Polizisten vor.
Zwei in Den Haag Verhaftete stehen nach Angaben des spanischen Innenministeriums offenbar in Verbindung zu einem mutmasslichen Hintermann der Bombenanschläge von Casablanca, bei denen im Mai vergangenen Jahres 45 Menschen getötet worden waren.
Erst im August waren Ermittler des spanischen Innenministeriums in die Niederlande gereist, um Verdächtige im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag in Madrid vom 11. März zu identifizieren.
Nach dem Attentat auf Van Gogh am 2. November war es zu Ausschreitungen zwischen den Glaubensgemeinschaften in den Niederlanden gekommen. Sie führten zu Angriffen auf Moscheen, Koranschulen und Kirchen.
Eine Bedrohung ausgehend von gewaltbereiten islamischen Fundamentalisten besteht nach Expertenmeinung auch in der Schweiz. Schliesslich existierten hier ebenfalls islamistische Zellen, sagte der frühere Leiter der ETH-Forschungsstelle für Sicherheitspolitik, Kurt R. Spillmann, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Eine Entwicklung wie in den Niederlanden erwartet er vorerst aber nicht. (rom/sda)
Tages-Anzeiger 13.11.2004
Mord in den Niederlanden
Abschied von einer Illusion
Dieter Stein
Es mehren sich in letzter Zeit die Zeichen, daß der mulikulturelle Traum ausgeträumt ist, von dem sich Europa in einer Phase nicht enden wollender Prosperität die Sinne hat trüben lassen. Der Mord an dem niederländischen Skandal-Regisseur Theo van Gogh ist das jüngste Wetterleuchten eines drohend am Horizont heraufziehenden Unwetters. Geschockt war unser für Toleranz gerühmtes Nachbarland schon vor zwei Jahren, als der Kritiker einer multikulturellen Einwanderungsgesellschaft und populäre rechtsliberale Politiker Pim Fortuyn kurz vor dem sensationellen Wahlsieg seiner Partei auf offener Straße von einem Linksradikalen ermordet wurde. Mit van Gogh (siehe auch ausführliches Porträt auf Seite 23), Autor beleidigender Kolumnen und Regisseur religiöse Gefühle verletzender Filme, wurde nun ein erklärter Anhänger Pim Fortuyns von einem radikalen Moslem ebenfalls auf offener Straße regelrecht abgeschlachtet.
Nun droht die Lage in Holland zu eskalieren: In der Nacht zum vergangenen Montag explodierte vor einer muslimischen Grundschule in Eindhoven ein Sprengsatz, es entstand Sachschaden. Zuvor kam es zu (teilweise verhinderten) Brandanschlägen auf Moscheen in verschiedenen Orten. Eine islamistische Terrorgruppe hat nun ihrerseits mit Anschlägen gedroht, wenn sich die Niederländer nicht von diesen Brandanschlägen distanzieren.
Verantwortungslose Politiker haben den europäischen Gesellschaften das illusionäre multikulturelle Projekt übergestülpt, in der blauäugigen Annahme, die Liberalität und Toleranz unserer Nationen gründeten auf unerschütterlichen Fundamenten. Es ist vergessen worden, welche Hekatomben von Menschen in den unzähligen europäischen Kriegen geopfert worden sind, mit wieviel Blut allein die Erde in Deutschland im Dreißigjährigen Krieg getränkt worden ist, ganze Jahrgänge der besten Söhne Europas in den Schlachthöfen von Verdun und auf den Äckern Flanderns ausgelöscht wurden, bis so etwas wie die einende Idee eines „europäischen Friedens“ entstand.
Und nun hatte man geglaubt, quasi eine „Stunde Null“ erreicht zu haben und - ohne Rücksicht auf die labile Membran, die unsere Gesellschaften von Mord und Totschlag trennt - die Völker Europas einem nahezu ungebremsten Zuwanderungsdruck folgenlos aussetzen zu können.
Diejenigen, die für diese Politik mitverantwortlich sind, äußern sich zuweilen, als wären es andere gewesen. So urteilte Helmut Schmidt, bis 1982 deutscher Bundeskanzler, erst dieses Jahr lakonisch in der Zeit: „Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen.“ Konsequenzen? Keine. Die unkontrollierte Migration in eine überalternde, schrumpfende europäische Bevölkerung hält an. Die christlichen Kirchen implodieren, während Monat für Monat neue Moscheen wie Pilze aus dem Boden schießen.
Es ist allerhöchste Eisenbahn, daß die Regierungen Europas die Notbremse ziehen. Schluß mit der multikulturellen Gefühlsduselei! Die Zeichen des Bürgerkrieges stehen an der Wand!
servus
proxyI
J.R.
Der Kommentar
von Mathias Döpfner
"Europa - dein Familienname ist Appeasement!", schrieb vor einigen Tagen Henryk M. Broder in der "Welt am Sonntag". Ein Satz, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht, weil er so schrecklich richtig ist.
Appeasement kostete Millionen Juden und Nichtjuden das Leben, weil die Alliierten in England und Frankreich zu lange verhandelten und zögerten, bis sie merkten, daß man Hitler nicht einbinden, sondern nur bekämpfen kann. Appeasement stabilisierte den Sowjetkommunismus und die DDR, indem Teile Europas den inhumanen Unterdrückungsstaat zur ideologischen Alternative verklärten. Appeasement lähmte Europa, als im Kosovo der Völkermord wütete und man so lange debattierte, bis die Amerikaner dort unsere Aufgaben erledigten. Europäisches Appeasement, getarnt in dem Nebelwort "Äquidistanz", relativiert in Israel die Selbstmordattentate fundamentalistischer Palästinenser, anstatt die einzige Demokratie im mittleren Osten zu schützen. Appeasement prägt die Mentalität, wenn Europa im Irak über die 300 000 von Saddam ermordeten und gefolterten Opfer hinwegsieht und in friedensbewegter Selbstgerechtigkeit George Bush schlechte Noten erteilt. Und Appeasement in seiner groteskesten Form ist es schließlich auch, wenn man auf die eskalierende Gewalt islamistischer Fundamentalisten in Holland und anderswo mit dem Vorschlag reagiert, in Deutschland doch einen muslimischen Feiertag einzuführen.
Was muß noch passieren, bis die europäische Öffentlichkeit und das politische Führungspersonal realisieren: Es herrscht eine Art Kreuzzug, eine besonders perfide, auf Zivilisten konzentrierte, gegen unsere freien, offenen, westlichen Gesellschaften gerichtete System-Attacke fanatisierter Muslime. Ein Konflikt, der voraussichtlich länger dauern wird als die großen militärischen Auseinandersetzungen der letzten hundert Jahre. Geführt von einem Gegner, der sich nicht durch Toleranz und Entgegenkommen bezähmen läßt, sondern den solche Gesten, mißverstanden als Zeichen der Schwäche, nur anspornen.
Zwei amerikanische Präsidenten der jüngeren Vergangenheit hatten den Mut zu dezidiertem Anti-Appeasement: Reagan und Bush. Reagan beendete den Kalten Krieg, Bush erkannte - unterstützt nur von dem sozialdemokratischen Überzeugungspolitiker Tony Blair - die Gefahr des islamistischen Kampfes gegen die Demokratie. Seine historische Rolle wird in einigen Jahren zu bewerten sein.
Europa macht es sich einstweilen gemütlich in der multikulturellen Ecke, anstatt mit charismatischem Selbstbewußtsein die Werte der liberalen Gesellschaft zu verteidigen und im Spannungsfeld der wirklichen Weltmächte - Amerika und China - als attraktives Kraftzentrum zu agieren. Wir dagegen profilieren uns als Weltmeister der Toleranz gegenüber den Intoleranten, wie auch Otto Schily zu Recht kritisiert. Warum eigentlich? Weil wir so moralisch sind? Zu befürchten ist eher: weil wir so materialistisch sind.
Bush riskiert für seine Politik eine Abwertung des Dollar, eine zu hohe Verschuldung des Staates, eine massive und nachhaltige Belastung der amerikanischen Volkswirtschaft - weil es ums Ganze geht.
Doch während die angeblich so materialistischen Raubtierkapitalisten in Amerika ihre Prioritäten kennen, schützen wir die Pfründe unseres ängstlich verteidigten sozialen Wohlstandes. Bloß nicht einmischen, das könnte teuer werden. Da diskutieren wir lieber über die 35-Stunden-Woche, Zahnpflegeversorgungsansprüche und hören Fernsehpastoren zu, die den "Mördern die Hand reichen" wollen. In diesen Tagen erinnert Europa manchmal an eine alternde Tante, die ihre zittrigen Hände um ihre letzten Juwelen legt, während ein Räuber gerade bei den Nachbarn einbricht. Europa - dein Familienname ist Feigheit.
Artikel erschienen am Sa, 20. November 2004
servus
greenwar
Schäuble sagte, die Menschen, die nach Deutschland zuwanderten, müssten bereit sein, die hiesigen Lebensgewohnheiten und kulturellen Eigenarten zu akzeptieren. Wer sich bewusst abkapseln wolle, dem müsse gesagt werden: "Deine Entscheidung, in Deutschland leben zu wollen, ist falsch." Zitat Ende.
Das Wort "Leitkultur" ist m. E. eine missverständliche Worthülse oder auch ein überstrapaziertes Schlagwort, in das alles Mögliche hineininterpretiert werden kann. Joachim Güntner, NZZ, schrieb bereits am 2.11.2000 - Zitat: "Die Leitkultur in Deutschland, wenn es denn wirklich eine solche die ganze Gesellschaft überwölbende gibt, ist seit Jahrzehnten amerikanisch. Insofern ist die Verbindung von 'deutsch' und 'Leitkultur' eine anachronistische Konjunktion." Zitat Ende.
Die Forderung nach Integrationsbereitschaft ist natürlich ohne Frage unterstützenswert und dass sich Zuwanderer klar und unmissverständlich zu unserer Rechtsordnung und unseren demokratischen Spielregeln bekennen müssen, das ist eine Grundvoraussetzung, damit eine Integration überhaupt gelingen kann. Die Fähigkeit, Deutsch zu sprechen, sollte man als selbstverständlich voraussetzen, denn ohne die Sprache zu beherrschen, kann sich niemand in einem anderen Land integrieren.
Noch ein Zitat aus der Süddeutschen Zeitung, 30.10.2000, S.4: "Leitkultur ist ein Totschlags-Wort: Wer von Leitkultur redet, will nicht integrieren, sondern provozieren. Leitkultur ist ein Wort der Überhebung, der Überheblichkeit, der Null-Toleranz. Wer nur darlegen will, dass Einwanderer in Deutschland deutsch lernen und der Werteordnung des Grundgesetzes zustimmen müssen – der braucht für solche Selbstverständlichkeiten das Wort Leitkultur nicht." Zitat Ende.
Was zur Integration von Zuwanderern/Ausländern notwendig erscheint, kann m. E. gesetzlich geregelt werden und damit verbindlich sein. Wer darüber hinaus noch Werte vermitteln will, der sollte sie attraktiv darstellen, zwanglos anbieten und am besten noch beispielhaft vorleben. Die christdemokratischen Definitionen von "Leitkultur", die ich im Internet finden konnte, sind wenig überzeugend, auch wenn ich den Spruch: "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.", nicht in einen Zusammenhang mit dem Begriff "deutsche Leitkultur" bringen möchte - das wäre zu simpel und letzten Endes kontraproduktiv.
Ciao!
PS Den Begriff "Leitkultur" kennt der Duden anscheinend noch nicht. Darauf müssen wir wohl bis zur nächsten Auflage warten - oder ist mein Duden ebenfalls schon anachronistisch? ;-))
mt. hoffentlich hast du dein unsichtbares "multikulti"schutzschild aufgebaut, wenn mal ein bombe explodiert.
für diese extremisten bist du auch nur ein ungläubiger, unwürdig auf diesem planeten zu wandeln!
träum weiter!
servus
greenwar
Ciao!
PS Wach auf! ;-)
Holländisches Tagebuch
von Leon de Winter
Vor noch gar nicht so langer Zeit fuhr ein Minister in den Niederlanden mit dem Fahrrad in sein Ministerium. Seit 9/11 und der Zerstörung der Unschuld sind diese Zeiten vorbei. Ja, hin und wieder herrschte in unseren gottlosen Gesellschaften Unschuld. Doch 9/11 lehrte uns, daß das eine Illusion war: Während sich in den neunziger Jahren viele von uns dem Wohlstandsrausch hingeben durften, hegten andere tiefsten Haß gegen uns. Ich wußte nicht, daß Mohammed Atta mich so sehr haßte. Der Schock von 9/11, der Schock, mit dem mir aufging, daß es Menschen gibt, die mich hassen und töten wollen, obwohl wir uns gar nicht kennen, ist bis heute nicht abgeklungen. In den Augen meiner Feinde bin ich, genau wie Theo van Gogh, Sinnbild dreckigen Unglaubens. Sie sehen in mir und meinen Kindern nicht mehr als Fleisch, das geschlachtet werden kann, weil ich ihrem Gott im Weg bin. Seit 9/11 ist mir ständig präsent, daß ich gehaßt werde, und es kostet mich Kraft, diesem Gedanken Tag für Tag sein Gewicht zu nehmen.
Gestern abend hatte meine Frau keine Lust zu kochen, und wir bestellten etwas zum Abholen bei einem thailändischen Restaurant in der Nähe. Es regnete in der schönen Stadt aus dem 17. Jahrhundert. Aber es war verkaufsoffener Donnerstag, und so bummelten trotz des Regens viele Menschen an den hellerleuchteten Schaufenstern entlang. Ich fuhr unter der funkelnden Weihnachtsbeleuchtung, die jetzt schon die Straßen überspannt, durch die schmalen Straßen voller reichausgestatteter Geschäfte. Und im Wageninneren erklang die Musik einer CD, die meine Frau gekauft hatte: Craig David, dieser Song mit Sting. Als er ein Hit war, hatte ich eigentlich nicht so darauf geachtet, aber jetzt wurde mir plötzlich bewußt, wie schön und rein dieser Popsong ist und wie großartig die Kultur, in der Menschen wie Sting und David ihren Sehnsüchten und Träumen Ausdruck verleihen können. Und während sich die Aromen des thailändischen Essens im Wagen ausbreiteten, überkam mich die Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit, und ich konnte mir die Tränen nicht verkneifen. Ich beginne, ein sentimentaler alter Narr zu werden.
Der Schriftsteller Leon de Winter (50) lebt in der Nähe von Amsterdam
Artikel erschienen am Sa, 20. November 2004
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servus§
greenwar
Nur das mit dem Fallschirmabsprung über Teheran, das habe ich nicht verstanden. Neulich waren doch unsere Jungs da zum Fußballspielen. Und da waren irre viele Menschen beim Empfang. Haben etwa die ganzen rotgrün-manipulierten Medien uns wieder desinformiert und die Massen wollten unseren Jungs (!) gar ans Leder?
Bitte, proxicomi, lass auch mich unbedeutendes Licht deiner Argumentationsschiene folgen können.
Gruß
Talisker
aber ich will es dir auch nicht erklären. der schah und hitler hatten eng zusammengearbeitet gegen england. daher auch immer noch die begeisterung für deutschland. urspungsgebiet der arier ist persien.
auch spielt unterschwellig die von den deutschen übernommene endlösung, eine gewaltige rolle im arabischen raum.
talisker du siehst, einige sichtweisen von anderen völkern gegenüber uns, werden dir und anderen ewig verschlossen bleiben.
servus
greenwar
die hiesigen Lebensgewohnheiten und kulturellen Eigenarten zu akzeptieren. Wer sich bewusst abkapseln wolle, dem müsse gesagt werden: "Deine Entscheidung, in Deutschland leben zu wollen, ist falsch."
Das geht deutlich über die Standardformel "Wer die deutsche Sprache gelernt hat und die Gesetze akzeptiert, der ist auch integriert" hinaus. Tatsächlich umfaßt der Begriff der "Leitkultur", an dem sich Zuwanderer, die auf Dauer in Deutschland bleiben wollen, orientieren,eben nicht nur die deutsche Sprache und die Gesetzes unseres Landes, sondern eben auch die Sitten und Gepflogenheiten, die bei uns im Alltag gelten. Hier entzünden sich nämlich die meisten Konflikte in der Praxis. Zu einer deutschen Leitkultur muß auch die Erkenntnis rechnen, daß Deutschland eine christliche abendländische Tradition hat, die andere Religionen toleriert, aggressive Missionsversuche anderer Glaubensrichtungen aber nicht hinzunehmen bereit ist - zumal dann, wenn die Religion als ein Vehikel zur Durchsetzung politischer Zeilsetzungen mißbraucht wird. Schließlich muß auch klar sein, daß Menschen jüdischen Glaubens ein selbstverständlicher Teil der deutschen Gesellschaft sind.
Zum Thema "Süddeutsche Zeitung", die von Dir ständig zitiert wird: Dieses Blatt und allen voran Innenressortchef Heribert stehen in der deutsche Presselandschaft stets an vorderster Front wenn es gilt, die Multikulturelle Gesellschaft zu preisen und weitere Zuwanderung nach Deutschland zu fordern. Es sind nicht die Befürworter einer Leitkultur, sondern Medien wie die SZ und die ihnen nahestehenden Politiker, die in Wahrheit gegen eine Integration von Ausländern sind - und deshalb konsequenterweise auch die Vorstellung einer deutschen Leitkultur als notwendige Orientierungsmarke kategorisch ablehnen.
J.R.
sie war ganz vorn in der medialen hetze gegen die sachsen, eine große entschuldigung gab es nie.
sie trägt eine hauptschuld, an dem hochprozentigen abschneiden der npd in sachsen. die wahl ist auch eine retourkutsche der menschen.
am rande:
das metall aus den druckplatten des "völkischen beobachters", sowie des buches "mein kampf" wurde wiederverwendet für ebenddiese zeitung.
vielleicht hat sich ja etwas erhalten von einer permanenthetze....?
servus
greenwar
Aber du kannst die Zeit nutzen und ebenfalls über etwas nachdenken: sollte tatsächlich "obsolet" in deiner Überschrift stehen? Is nen tolles Fremdwort, aber in deinem intendierten Aussagezusammenhang auch richtig gesetzt?
aber sie hängen dort noch, weil die iraner ebend ein anderes bild der deutschen behalten wollen.
hast du das verstanden?
servus
greenwar
Das böse Erwachen aus dem multikulturellen Traum
Alexander Griesbach
Der ehemalige Berliner Innensenator Heinrich Lummer schrieb vor gut fünf Jahren ein Buch, das den beschwörenden Titel „Deutschland soll deutsch bleiben“ trägt. Darin findet sich unter anderem das Kapitel „Probleme schaffen ohne Waffen - die multikulturelle Gesellschaft“. Wie die politisch korrekten „Platzanweiser der öffentlichen Moral“ (Martin Walser) auf Mahner wie Lummer reagieren, ist bekannt. Da war und ist von „verantwortungsloser Panikmache“, „Stammtischniveau“ und „billigem Populismus“ die Rede. Heute, nach dem Mord an dem niederländischen Filmemacher Theo van Gogh und den sich daran anschließenden Gewalttaten, ist der multikulturelle Traum ausgeträumt.
Die Vorreiterrolle spielt ausgerechnet ein Land, das insbesondere den ach so xenophoben Deutschen immer wieder als „Hort der Liberalität“ angepriesen wird - die Niederlande. Seit dem Mord an Van Gogh gab es mehr als 20 Brandanschläge auf moslemische und christliche Einrichtungen. Von dem Mörder Van Goghs, einem Niederländer marokkanischer Herkunft, ist inzwischen bekannt, daß er Verbindungen zu islamistischen Gruppen in Saudi-Arabien, Spanien, der Schweiz und Marokko hatte. Auch zu den Attentätern, die am 11. März dieses Jahres in Madrid ein Blutbad mit fast 200 Toten anrichteten, soll er Kontakte unterhalten haben. Mohammed B. entspricht im übrigen nicht den Vorstellungen, die man hierzulande von Islamisten hegt. Er genoß eine gute Schulbildung und soll erst in den letzten zwei Jahren radikalisiert worden sein.
Nur der schnelle Zugriff niederländischer Sicherheitskräfte hat wohl verhindert, daß fanatische Muslime weitere Morde verüben konnten. Einer holländischen Zeitung zufolge planten die beiden islamistischen Terroristen, die letzte Woche in Den Haag nach stundenlanger Belagerung festgenommen wurden, die Ermordung der islamkritischen Politikerin und Autorin Ayaan Hirsi Ali und des Abgeordneten Geert Wilders. Hirsi Ali wird angekreidet, sich zu offen über die islamische Frauenunterdrückung geäußert zu haben.
Es ist - das beweist der auf grausamste Weise ausgeführte Mord an Van Gogh - offenbar lebensgefährlich geworden, sich in Europa kritisch gegenüber dem Islam zu äußern. Dank sperrangelweitoffener Grenzen und multikultureller Phantasten in allen Regierungen Europas sitzen die religiösen Fanatiker inzwischen überall. Sie machen keinen Unterschied, ob ihre „Feinde“ Linke, Rechte, Ausländerfreunde oder -feinde sind. Die deutsche Filmautorin Esther Schapira, die ebenfalls ins Visier fanatischer Muslime geriet, warnte vor kurzem davor, sich daran zu gewöhnen, daß Kritik am Islam nur noch unter Vorsichtsmaßnahmen vorgetragen werden dürfe: „Wir erreichen sonst einen Zustand wie in Italien, als es darum ging, über die Mafia zu berichten. Und wo Journalisten sich irgendwann nicht mehr getraut haben, offen zu berichten, weil sie wußten, daß sie ihr eigenes Leben gefährden. Dies darf in einer Demokratie nicht zum Normalzustand werden.“
Vor diesem Hintergrund kann der Mord an dem linken Provokateur Van Gogh, mit dem die Niederländer - nach dem „Rechtspopulisten“ Pim Fortuyn - einen weiteren Tabubrecher verloren haben, nicht als Tat eines irregeleiteten Einzeltäters abgetan werden. Vielmehr wirft er die Frage auf: Wer wird der oder die nächste sein? Vielleicht die italienische Publizistin Oriana Fallaci, die ihren Antipathien gegenüber islamistischen Bartträgern und Kopftuchträgerinnen allzu heftig Ausdruck verleiht?
Keine Frage: „Der Krieg in unseren Städten“, den der Journalist Udo Ulfkotte in einem aufsehenerregenden Buch im letzten Jahr apostrophiert hat, wird mehr und mehr Realität. Der ehemalige FAZ-Redakteur hat beschrieben, wie islamistische Extremisten Deutschland unterwandern. Nach außen tarnen sie sich als wohltätige Spendensammler, predigen religiöse Toleranz und den vielbeschworenen „Dialog der Weltreligionen“. Tatsächlich - so Ulfkotte - seien sie eine gut getarnte Untergrundarmee, die sich zum Angriff auf den Rechtsstaat mit dem Ziel rüsteten, einen islamischen Gottesstaat auf deutschem Boden zu errichten. Ihre Verbindungen reichten zu terroristischen Organisationen wie der ägyptischen Muslimbruderschaft, zu Hamas und Hisbollah, al-Qaida oder den Attentätern von Djerba.
Diese Darstellung gefiel einer Reihe von islamischen Vereinen, Organisationen, Firmen und Privatpersonen in keiner Weise. Sie überzogen Ulfkotte und den Eichborn-Verlag mit Klagen. Doch damit nicht genug: Ulfkotte wurde sogar mit Morddrohungen konfrontiert (die JF berichtete).
Inzwischen wird Ulfkottes trotzige Ankündigung „Wir werden in Deutschland in Zukunft Terroranschläge erleben!“ von Geheimdienstmitarbeitern nicht mehr ausgeschlossen. So zitierte die Nachrichtenagentur AP einen Geheimdienstmitarbeiter, der selbstverständlich anonym bleiben will, es bestehe die Befürchtung, „daß gewaltbereite islamistische Gruppen die Vorgänge in den Niederlanden zum Anlaß nehmen, auch in Deutschland zuzuschlagen“. Die Bedrohung durch Trittbrettfahrer sei groß. Von denen gibt es in Deutschland mittlerweile genug.
So steht nach Angaben aus Geheimdienstkreisen ein Großteil der rund 31.000 islamistischen Extremisten in Deutschland bereit, notfalls im Namen Allahs ihre Vorstellungen auch mit Gewalt durchzusetzen. Diese könnten sich schon durch ein Schreiben, das bei der Leiche Van Goghs gefunden wurde und in dem dazu aufgerufen wird, sich gegen alle „ungläubigen Feinde“ im Westen zu erheben, dazu animiert fühlen, gegen alles, was „westlich“ ist, loszuschlagen.
Daß deutsche Politiker angesichts dessen noch immer die Gefahren einer multikulturellen Gesellschaft verharmlosen, zeigt den Wirklichkeitsverlust der hiesigen politischen Klasse. Gilt gleiches etwa nicht für Deutschland? Bereits vor elf Jahren stellte der Philosoph Hans Ebeling fest: „Zum Krieg der ‘Bürger’ treibende Gegensätze nicht sehen zu wollen im Streben nach Harmonie und Glanz der Lichterketten, gehört ... zum eben nicht guten Brauch. Das Streben nach Harmonie mag honorig sein, die Fiktion der Harmonie treibt jedenfalls in die Zerreißprobe.“
Europa und damit auch Deutschland befinden sich auf dem Weg in ebendiese Zerreißprobe. Sie steht am Ende der Illusion von der, wie es Ebeling ausdrückt, „Weltgesellschaft“ in „einem Land“, die im „globalen Maßstab beliebig vermengt, was keineswegs zusammengehört“. Europa sollte schnellstens vom „multikulturellen Traum“ Abschied nehmen. Nur dann kann es seiner Selbstauflösung in einem Bürgerkrieg, den es selbst zu verantworten hat, möglicherweise noch entgehen.
servus
greenwar
Wenn du schreibst: "...eben nicht nur die deutsche Sprache und die Gesetzes unseres Landes, sondern eben auch die Sitten und Gepflogenheiten, die bei uns im Alltag gelten.", dann stimme ich dir ebenfalls zu, was die "christlich-abendländische Tradition" oder Werteordnung anbelangt, da bin ich etwas vorsichtiger. Der Zusatz "christlich" ist m. E. nicht ganz ehrlich, denn wer die christliche Wertordnung einfordert, der müsste sich an der Bergpredigt von Jesus Christus orientieren und was Jesus dort empfiehlt. Deren Umsetzung als Werteordnung hat im Abendland noch nie jemand ernsthaft als Kulturbeitrag angeboten. Wer es heute versuchen würde, kann davon ausgehen, dass er selbst von Christen ausgelacht würde. Oder bist du bereit, die andere Wange hinzuhalten, wenn du auf die eine geschlagen wirst? Bist du bereit, dein Hemd herzugeben, wenn dir der Mantel bereits genommen wurde?
Ein Zitat, diesmal nicht aus der "SZ": "Die Botschaft Jesu ist in der Bergpredigt enthalten, ganz und unverfälscht ... Wenn nur die Bergpredigt und meine eigene Auslegung davon vor mir läge, würde ich nicht zögern zu sagen: "Ja, ich bin ein Christ". Aber ich weiß, dass ich mich in dem Augenblick, in dem ich so etwas sage, den gröbsten Missverständnissen aussetzen werde. Negativ kann ich euch sagen, dass meiner Meinung nach vieles, was als Christentum gilt, eine Verleugnung der Bergpredigt ist ..." (Mahatma Gandhi)
Was würde geschehen, wenn ein christlicher Politiker damit anfangen würde, seine Feinde zu lieben - wahrscheinlich würde er zum Teufel gejagt. Denn schon wer mit dem politischen Gegner freundschaftlich kooperiert, macht sich unbeliebt. Klar, das ist wieder ein Definitions-Problem und als Fazit lässt sich sagen, dass Integration nicht in der Hauptsache auf christlich geprägte Wertgrundlagen abzielen darf, sondern auf die freiheitlich-demokratischen Werte, denn diese setzen ja voraus, dass die Religion gerade nicht als ein "Vehikel zur Durchsetzung politischer Zielsetzungen mißbraucht wird". Die Aufgabe der eigenen kulturellen und religiösen Prägung der Zuwanderer/Ausländer ist nicht unabdingbare Voraussetzung für eine gelungene Integration, aber die Bejahung und Einordnung in den bei uns für das Zusammenleben geltenden Werte- und Ordnungsrahmen sollte - unabhängig von "christlich" - natürlich ohne Vorbehalte als Voraussetzung Gültigkeit haben.
Ob ich die "Süddeutsche Zeitung" nun "ständig" zitiere, das halte ich doch eher für ein Gerücht; ich bin der Meinung, man sollte das ganze Spektrum der deutschen Presselandschaft kennen und lesen, um sich ein möglichst umfassendes Bild der Meinungen aneignen zu können.
Ciao!
PS Evtl. verwendest du eine andere Definition von "christlich" oder "christlich-abendländisch", dann bin ich darauf gespannt, welche Spuren - nach deiner Meinung - das Christentum in all den Kulturgütern (beispielsweise aktuelle Kulturgüter wie Bücher, Theaterstücke, Kinofilme, Fernsehbeiträge und Presseerzeugnisse) hinterlassen hat, und wie viele christliche Ideen in ihnen heute noch wirksam sind. Ich möchte damit allerdings nicht die Diskussion verlagern, das ist nicht meine Absicht.
Ich habe im Übrigen nicht geschrieben, daß Zuwanderer ihre eigene kulturelle und religiöse Prägung völlig aufgeben müssen, sondern lediglich, daß ein Migrant zu respektieren hat, daß Deutschland eine christlich-abendländische Tradition hat. Kein Zuwanderer muß zum Christentum konvertieren oder bestimmte Essgewohnheiten annehmen, nur um als integriert zu gelten. Er sollte aber akzeptieren, daß es bestimmte kulturelle Besonderheiten gibt, die sozusagen die Geschäftsgrundlage der Mehrheitsgesellschaft in Deutschland bilden und die deshalb auch nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden dürfen. Und er sollte auf lange Sicht bemüht sein, sich bis zu einem gewissen Grad schrittweise an die hiesigen Gegebenheiten anzupassen, und zwar auch kulturell. Das wohlgemerkt langfristige Ziel der Integration ist die Assimilation, wobei ich hier die historischen Beispiele der Hugenotten und der polnischen Zuwanderer vor Augen habe, die im 18. und 19. Jahrhundert nach Deutschland kamen, an deren Herkunft aber heute allenfalls noch die Nachnamen erinnern. Mir ist natürlich auch klar, daß diese Vorstellung bei Zuwanderern aus islamischen Ländern wegen der unterschiedlichen Religion nicht im gleichem Umfang zu realisieren ist.
Sicherlich findet sich die reine "bibelfeste" christliche Lehre in Kunst und Kultur der Moderne nur noch selten. Aber vielleicht ist ja gerade die wachsende Distanz zur eigenen Religion ein wichtiger Grund dafür, daß der Westen und speziell die Deutschen besondere Probleme haben, dem Islamismus im eigenen Land angemessen zu begegnen. Denn wer selbst keine religiöse Verankerung mehr hat, dem fällt es natürlich schwer, einem fundamentalistischen Islam, der sich auf Normen jenseits der irdischen Welt beruft, überzeugende Kontrapunkte entgegenzusetzen.
J.R.