Compugroup die SAP im E-Health Bereich
Leider sind wir aber nicht bei wünsch dir was.
Wann bekomme ich denn einen quasi Monopolisten im Bereich Arztsoftware für 8 Jahre Cashflow (das ist ja ne Bewertung wie in der Tabakindustrie :-D), also in dem Kurs ist quasi nun schon n ordentlicher Verlust von Marktanteilen und Umsätzen eingepreist (und noch mehr). Dabei fand ich die Nachricht nicht zu krass. Compugroup muss in das eigene PVS investieren, um Platzhirsch zu bleiben (doctolib aus Frankreich kommt bald auch mit ner neuen PVS). Vor diesem Hintergund ging es beim Kauf der Norwegerbude Pridok nicht um Umsatzwachstum, sondern um Zukauf von Kompetenzen (webbasiertes, digitales Patientenjournal). Aber erstmal wird Compugroup natürlich der Platzhirsch im Bereich PVS bleiben, ist für Arztpraxen auch nicht mal so eben getan das PVS zu wechseln (welches doctolib noch nicht hat). Zumal doctolib im Bereich Datenschutz viel Gegenwind bekommt.
Lange Rede kurzer Sinn: geile Kaufkurse für einen quasi Monopolisten im Gesundheitssektor. Denke mal die wird nun erstmal noch 3–4 Monaten auspendeln, aber Geld wird man auf dem Level nicht verlieren auf Sicht von 2–3 Jahren.
P.S: Für die, die nun schreiben wollen, dass der Markt nicht irrt…. Kion gabs in 2022 nach ner Gewinnwarnung mal für 18 (jetzt 38), Adidas gabs nach ner Gewinnwarnung in 2022 für unter 100, Hypoport letztes Jahr noch für unter 100…usw. der Markt überschätzt regelmäßig die Dauer der Auswirkungen von Gewinnwarnungen bei hochprofitablen Platzhirschen.
sollten was ich insgeheim hoffe. Wäre es ein Zeichen an uns Aktionäre ein Zeichen zu setzen und massiv zu kaufen. Aber wir sind hier nicht bei wünsch dir was.
Also stagnierender Umsatz bei steigenden Investitionen...
Aber die Investitionen sollen doch mit Sicherheit zu mehr Effizienz führen, also entweder zu sinkenden Kosten oder zusätzlichem Umsatz aufgrund neuer Funktionen!?
Dass sich viele Unternehmen (inkl. Arztpraxen) in dem Marktumfeld mit vergleichsweise hohen Zinsen in Zurückhaltung üben dürfte klar sein.
Mit etwas längerem Anlagehorizont (3-5 Jahre) sehen wir sicherlich eine Rückkehr zu Umsatz- und Gewinnwachstum, und höheren Kursen.
Immerhin stehen sie zu ihren Kristallkugel Prognosen....
(macht es leider aber auch nicht besser)
Der Kursabsturz erinnert eher an eine Insolvenz als an eine Gewinn und Ergebnis Anpassung.
Zitat von Claus3331:
Ich bin als Arzt Anwender eines Softwareprogramms der Compugroup und beobachte den Markt seit mehr als 20 Jahren. Die Vorgehensweise war die, möglichst viele Arztsoftwarefirmen aufzukaufen, um so die Konkurrenz zu reduzieren. Ziel hätte es sein müssen, diese dann unter einem neuen, innovativen System zu vereinigen. Dies wurde allerdings nie konsequent praktiziert, wahrscheinlich aus Angst, die Ärzte würden beim Wechsel einen anderen Anbieter bevorzugen. Leider wurden in den letzten Jahren nur wenige Verbesserungen gemacht, die für den Arzt einen wirklichen Mehrwert erzielen.
Aber die größte, meiner Meinung existenzbedrohende Gefahr für die Compugroup ist den meisten hier im Forum wahrscheinlich gar nicht bewusst (habe allerdings nur die letzten Kommentare gelesen).
Diese heißt Doctolib.
Doctolib ist ein französisches Einhorn mit einer Marktbewertung von ca. 5 Milliarden Euro und damit mehr als dreimal so hoch wie die der Compugroup! Doctolib ermöglicht Patieten, online Termine bei Ärzten zu machen und mit ihnen zu kommunizieren. Das Programm ist mindestens 5 Jahre Entwicklungszeit dem Programm der Compugroup (Clickdoc) voraus. Es wird mittlerweile von ca. 30 Prozent der deutschen Ärzte genutzt und täglich werden es mehr. Zusätzlich Expansion ins europäische Ausland. Auch Krankenhäuser verwenden es zunehmend.
Und jetzt die Gefahr: Doctolib arbeitet an einem KI gestützten Praxisverwaltungssystem und plant, dies nächstes Jahr den Ärzten als Cloudlösung anzubieten. Da die Kommunikation zwischen niedergelassenem Arzt, Krankenhaus und Patient insbesondere bezüglich Terminplanung und Datenaustausch von eminenter Wichtigkeit ist, gehe ich davon aus, dass die Compugroup eine nicht geahnte Kündigungswelle von Ärzten erleben wird, sobald das Doctolib Praxisverwaltungssystem auf dem Markt vorhanden ist. Die Compugroup als „Mischwarenladen“ mit vielen verschiedenen Systemen, aber keinem wirklich guten, hat dem meiner Meinung nach zur Zeit nichts entgegenzusetzen.
Ich habe 30 Jahre lang mit der Praxissoftware Turbomed gearbeitet. Als sie von CGM auf übernommen wurden, war es keineswegs so, dass die Probleme begonnen - sie waren schon vorher entstanden wegen immer schwierigeren Anforderungen der Kassen, KVen, HZV, Datenschützer etc. Die konkurrierenden Abrechnungssysteme mit ständig wechselnden Bedingungen und ständig wachsenden Anforderungen waren für die meisten Anbieter überfordernd. Die Übernahmen durch CGM nenne ich schlicht "Konsolidierung".
Welche Verbesserungen sollten dann von CGM kommen? Die hatten genug damit zu tun, auf den Irrsinn der verschiedenen Bürokraten zu reagieren - und haben es aus meiner Sicht geschafft, insbesondere durch gute Schulungsangebote an die Praxen.
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...mpugroup-belastet-aktie
Mittlerweile könnte man ja denken, dass die Aktie günstig geworden ist und die Bewertung passt einfach nicht.
Aber ich für meinen Teil komme nicht über das offensichtliche Lügen des Managements hinweg ... erst bestätigen, dann Divi erhöhen, dann Zukäufe und dann die Warnung ... das passt doch vorne und hinten nicht. Bin gespannt, ob da wieder ein großer Plan des Mehrheitseigners hintersteckt und wir demnächst eine dicke News bekommen.
value for money !
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/...timmung-der-mitarbeiter/
Weiterhin short zu sein, wird hier langsam gefährlich.