Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
dürfte vermutlich noch lange auf der HRE lasten. Habe die HRE jedenfalls inzwischen verkauft und sehe größere Chancen bei Aktien außerhalb des Finanzsektors, die ja inzwischen auch beträchtlich gefallen sind (wenn auch nicht so dramatisch wie HRE). Eine Porsche Aktie - übrigens vor einiger Zeit hier von Dir, Fuzzi, als günstig bewertet dargestellt - gibt es inzwischen zu einem Ausverkaufspreis von unter 70 Euro.
Oskar gibt mit seinem Enteignungsgegeifer den Takt vor und zieht die SPD-Granden
am Nasenring durch die Manege. Was bleibt den armen Würsten viel anderes übrig,
als emsig ins gleiche Horn zu tröten?
Was an dem WELT-Artikel, wonach untersucht werden, wie man die Aktionäre "zur
Ader lassen" könne dran ist, wäre erst zu hinterfragen.
Jeder Depp muss doch wissen, dass die Aktionäre als Person in diesem Zusammen-
hang für den Staat unantastbar sind. Allenfalls über das Unternehmen wäre ein Zu-
griff auf sie bzw. ihren Anteil möglich. Aber wie bitte? Auch der Staat -und der ganz
besonders- ist an geltendes Recht gebunden. Ich würde das deshalb nicht so sehr
ernst nehmen. Der Staat -oder besser der BMF lässt seine Muskeln spielen. Aber
wer ihn schon mal oben ohne gesehen hat, der weiß: er hat nicht viele. Und in den
paar wenigen die er hat, ist vor allem eines drin: Luft. Viel Luft.
Sicher wid dieses Mentekel noch eine zeitlang über HRE schweben.
Aber bei anderen kommt es noch.
Zu Porsche:
Klar habe ich die vor einiger Zeit als günstig bewertet. Aber nicht nur ich.
Die Zeiten haben sich geändert - wofür ich allerdings nichts kann.
Lies bitte meinen heutigen Beitrag im Porsche-Thread.
Ich bleibe bei meinem Standpunkt: Aktien muss man derzeit nicht haben.
Dennoch wünsche ich Dir viel Glück bei Deinen neuen Engagements.
13:18 01.10.08
LONDON (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank (Profil) gehört nach der Einschätzung von JPMorgan zu jenen Banken Europas mit besonders hohem zusätzlichen Abschreibungsbedarf im zweiten Halbjahr 2008. Nach Lloyds (Profil) (inklusive HBOS), deren zusätzlicher Abschreibungsbedarf sich vor Steuern auf 5,7 Milliarden Euro belaufen dürfte, folge bereits die Deutsche Bank, schrieben die Experten in einer Studie zu europäischen Groß- und Investmentbanken am Mittwoch. Für die nach Marktkapitalisierung größte deutsche Bank erwarten sie ein weiteres Abschreibungsvolumen vor Steuern von 4,5 Milliarden Euro. Das Anlageurteil lautet "Underweight" mit einem Kursziel von 48,70 Euro (aktueller Kurs: 49,300 Euro).
Danach folge die britische Barclays mit 3,7 Milliarden Euro, die Schweizer UBS (Profil) mit 2,7 Milliarden Euro und die französische Societe Generale mit 2,6 Milliarden Euro. Banken, die dem Risiko ausgesetzt seien, eine Kernkapitalquote von 6 Prozent (Core Tier I) zu erreichen, dürften Lloyds, Royal Bank of Scotland (RBS), Barclays und Credit Agricole sein. Zudem sehen die Analysten auch den Nettovermögenswert (NAV) einiger Banken bedroht, also den Wert aller materiellen und immateriellen Vermögensgegenstände abzüglich der Verbindlichkeiten.
Insgesamt rechnet JPM für Europas Groß- und Investmentbankensektor mit einem Abschreibungsvolumen vor Steuern von 28,4 Milliarden Euro für das zweite Halbjahr 2008. Damit dürfte sich die gesamte Abschreibungssumme auf geschätzte 116,1 Milliarden Euro belaufen, womit noch weitere 24 Prozent des insgesamt erwarteten Abschreibungsvolumens übrig blieben, schrieben die Analysten.
Die Experten raten daher, Banken mit bedrohtem NAV zu meiden. Das seien etwa solche mit Verlusten im Zuge von Neubewertungsprozessen. So sähen in diesem Zusammenhang etwa die für 2008 erwarteten Kernkapitalquoten für RBS, Barclays, Credit Agricole und Lloyds recht ausgedehnt aus. Auch von Banken mit traditionellen Vermögenswertqualitäten wie SEB Bank , Danske Bank, BCP, Nordea, Bank of Ireland oder RBS raten sie eher ab. Untergewichtet sollten zudem auf Finanzierungen spezialisierte Banken sein wie Lloyds, Dexia und die Bank of Ireland.
Übergewichtet werden von JPMorgan dagegen Bankaktien, die den Risikotest der Investmentbank gut überstanden hätten und zu attraktiven Bewertungen gehandelt würden. Mit "Overweight" sind demnach etwa die Titel der Credit Suisse (Profil), der Societe Generale, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), Erste Group Bank oder Banco Popolare eingestuft./ck/ag
Quelle: dpa-AFX
schieht eigentlich mit den Suprimes bzw. deren Bewertungen, wenn die USA im
Rahmen ihre Rettungspaketes diese Derivate aufkaufen? Müssten sie dann nicht
höher bewertet werden?
Ich habe heute eine interessante Textpassage dazu in Hans Berneckers "Actien-
börse" vom letzten Freitag gefunden, die dafür spricht, dass es von der Subprime
-Front eher ENTlastung als eine neuerliche BElastung geben wird. Man achte auf
den letzten Satz. Ist er der Schlüssel:
"...Es wird die eine oder andere Altlast noch auftauchen,
aber andererseits besteht das Angebot der Amerikaner, Subprime-Schäden zu
regulieren, wenn man es so ausdrücken kann. Darauf wurden bis jetzt nur Wert-
berichtigungen vorgenommen, die einer theoretischen Berechnung unterlagen.
Aktueller Kenntnisstand ist, daß neue Berechnungen mit schlechteren Resultaten
unwahrscheinlich sind. Wird dies bestätigt, wäre das Thema Subprimein den euro-
päischen Bankenbilanzen erledigt. Nicht auszuschließen ist sogar, daß Plusbewer-
tungen entstehen.
...
HYPO REAL ESTATE
benötigt keine erhöhte Rückstellung, sondern eher das Gegenteil..."
Einfach nur peinlich, dieses Permabullen-Gesülze. Ist dem Mann entgangen, dass wir uns am Rand der Größten Wirtschaftskrise seit der Großen Depression befinden?
Die Leute sorgen sich zurzeit nicht darum, welche Aktie sie als nächste kaufen sollen, sondern darum, wie sie ihr Geld auf unterschiedliche Banken verteilen, um bei einer Pleitewelle überhaupt noch was übrig zu behalten.
seine Kursziele und Empfehlungen "amüsieren". Das ist etwas anderes.
Bernecker ist trotz allem ein äußerst scharfsinniger Analytiker (NICHT Analyst!)
mit einem messerscharfen Verstand - wenngleich auch zunehmend schwer zu
verstehen.
Ein Permabulle ist Bernecker nie gewesen. Er hat ab 2003 massiv zum Einstieg
getrommelt - zurecht.
Schon letztes Jahr hat er jedoch zur Vorsicht geraten und sein Kursziel für den
Dax genannt. Damals noch belächelt: 5.500. Das ist gewiss nicht bullish (bis
jetzt fast punktgenau getroffen).
Sein Statement betreffend die Subprimes beruht auf einer einfachen Konklusion:
wenn der Staat einspringt, werden die Suprimes vermutlich mit einem Schlag
wieder werthaltig. Das sehe ich ähnlich (was ich bereits vor einem halben Jahr
erwähnt habe). Das ist gewiss nicht bullish.
Deinem letzten Absatz will ich nicht widersprechen. Aber mit der Einschätzung
der Subprimes hat das nichts zu tun. Allenfalls damit, dass sie jetzt andere
Sorgen haben, als Aktien. Dass man derzeit aber keine Aktien haben muss,
habe ich heute und in den letzten Tagen und Wochen schon oft genug gesagt.
(passend zu meinem letzten Posting):
FTD-Kolumne
Wolfgang Münchau - Keine Bank ist sicher
Mit Ad-hoc-Maßnahmen lässt sich das Finanzsystem nicht retten. Auch Europa benötigt einen Notfallplan. Doch statt ihn vorzubereiten, ist die Politik auf dem besten Weg, aus der Krise eine Katastrophe zu machen.
Jeden Tag eine Bank. Heute Fortis, dann Dexia und zwischendurch auch noch die Hypo Real Estate. In allen Ecken Europas wackeln Banken, und in den USA ist der bislang einzige Gesamtplan einer Rettung gescheitert. Die Gefahr einer Kernschmelze des globalen Finanzsystems ist in den vergangenen drei Tagen rasant gestiegen.
Es ist daher höchste Zeit, dass die Politik eine konsistente Strategie entwickelt, hierzulande wie in den USA. Mit Ad-hoc-Maßnahmen kann man eine oder zwei Banken retten, aber nicht ein ganzes Finanzsystem. Das geht vielleicht noch in Belgien - und auch dort geht es eigentlich schon jetzt nicht mehr, nachdem man an zwei aufeinanderfolgenden Tagen die zwei größten Banken des Landes gerettet hat. In einem Land wie Deutschland mit Tausenden von Banken geht es mit Sicherheit nicht.
Der mittlerweile gescheiterte amerikanische Rettungsplan war miserabel. Er hätte das Problem wahrscheinlich nicht gelöst und gleichzeitig die amerikanischen Staatsschulden in die Höhe getrieben. Es gibt allerdings nur eine wirkliche Alternative zu diesem Plan, und zwar ein besserer Plan. Ohne ein Rettungspaket kommt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem kompletten Zusammenbruch des amerikanischen Finanzsystems und einer Wirtschaftskrise, wie sie die meisten von uns noch nie erlebt haben. Das gilt auch für Europa: Auch unsere Banken wackeln. Auch uns droht eine wirtschaftliche Katastrophe.
Prüfstein Deutsche-Bank-Test
Was müsste ein deutscher Finanzminister in dieser Situation tun? Als Erstes müsste er einen Plan entwickeln, der in der Lage ist, den denkbar schlimmsten Unfall in unserem Finanzsystem zu bewältigen. Dieser Plan müsste zunächst den "Deutsche-Bank-Test" bestehen. Er müsste die Frage beantworten können, um die sich hiesige Politiker und Notenbanker immer gedrückt haben: Was passiert, wenn Deutschlands größte Bank pleitegeht? Wie die Ökonomen Daniel Gros und Stefano Micossi schon vor ein paar Tagen geschrieben haben, ist die Deutsche Bank nicht nur zu groß, als dass man sie fallen lassen kann. Die Situation ist prekärer: Sie ist zu groß, um gerettet zu werden. Der deutsche Staat würde sich verheben.
Ich weiß, es ist nicht fein, solche Überlegungen öffentlich anzustellen. Aber die Zeit des Schönredens ist vorbei. In den Geldmärkten vertrauen die Banken einander nicht. Warum soll dann der Rest der Gesellschaft den Banken vertrauen? Die Wahrheit ist, dass es keine sichere Bank geben kann. Selbst die beste Bank könnte einen Totalzusammenbruch des globalen Finanzsystems nicht verkraften.
Eine erste Antwort auf diese Problematik lieferte Schweden in den frühen 90er-Jahren. Nach einer schweren Finanzkrise haben die Schweden ihren Finanzsektor zunächst geschrumpft und viele ihrer Banken effektiv verstaatlicht. Das ist besser als Überbrückungskredite, staatliche Garantien oder Interventionen in die Wertpapiermärkte, so wie das US-Finanzminister Henry Paulson vorgeschlagen hat. Die Schweden haben damals auf der Basis volkswirtschaftlicher Modelle völlig transparent bestimmt, welche Banken man retten wollte und welche nicht. Bei denen, die gerettet wurden, gab der Staat keine Beihilfen, sondern neues Kapital. Damit wurden die existierenden Aktionäre an die Wand gedrückt und das Management der Banken ebenso.
Wir in Deutschland machen genau das Gegenteil. Anstatt eine Strategie zu entwickeln, gibt es nächtliche Ad-hoc-Entscheidungen. Hypo Real Estate ist nur deswegen gerettet worden, weil sie relativ früh in die Knie gegangen ist. Hier wurden die einfachsten Regeln des Banking missachtet. Die Bundesregierung hätte den Laden verstaatlichen und das Management an die Luft setzen sollen. So wie Berlin momentan vorgeht, trägt der Steuerzahler das gesamte Risiko, zugunsten von Aktionären und Bankangestellten. Das ist nicht nur unfair, sondern auch ineffektiv. Wenn wir unser Geld darauf verschwenden, Institute wie die IKB oder Hypo Real Estate zu retten, dann gehen uns irgendwann die Mittel aus, um Instituten zu helfen, die für unser Finanzsystem wirklich wichtig sind.
Wenn die Deutsche Bank kollabiert, hätten wir keine andere Wahl als eine zwischenzeitliche Verstaatlichung. Aber wer ist der Staat, der der Deutschen Bank gegenübersteht? Ist das wirklich Deutschland, nur weil die Bank den Namen unseres Landes trägt? Deutschland müsste sicherlich die Hauptlast tragen, aber die Gesamtlast müsste verteilt werden. Das Gleiche gilt für die akut gefährdeten spanischen Banken. Bei der Rettung von Fortis waren gleich drei Länder dabei. Am Ende bleibt uns keine Alternative zu einer europäischen Lösung. Wir brauchen im Euro-Gebiet - vergesst die EU! - eine Bankenaufsicht sowie eine Vereinbarung, wie wir mit einer Finanzkatastrophe umgehen.
Eine derartige Einigung braucht ihre Zeit. Wenn die Krise kommt, ist es wahrscheinlich zu spät. Man wird sich Gedanken machen müssen über institutionelle Prozesse - ob man zum Beispiel die Europäische Investitionsbank in Luxemburg einbinden soll oder nicht, ob die Euro-Gruppe der Finanzminister diesbezüglich eine formelle Rolle erhalten soll. Hier muss geprüft werden, inwieweit derartige Konstruktionen mit den jetzt noch gültigen Europaverträgen vereinbar ist oder ob wir Änderungen im Europarecht benötigen.
Ich bin nicht zuversichtlich, dass Finanzminister Peer Steinbrück dieser Aufgabe gewachsen ist. Jetzt rächt es sich, einen Finanzminister in diesem Amt zu haben, der lieber mal kräftig auf den Tisch haut, anstatt gestaltende Politik zu machen, und der mit seinem Desinteresse an internationaler Finanzpolitik einst prahlte. Wenn er sich darüber beschwert, dass man Deutschlands Kritik nicht ernst nahm, dann liegt das auch daran, dass er es einst vorzog, auf Safari zu gehen, anstatt einem G7-Treffen beizuwohnen, oder dass er den Vorsitz des Internationalen Finanzausschusses beim IWF ablehnte.
Der Finanzsektor hat uns eine Krise eingebrockt. Die Politik ist gerade dabei, daraus eine Katastrophe zu machen.
Das Hilfspaket sieht nach Angaben von Bundesbank und der Finanzaufsicht Bafin vor, dass die HRE unter anderem die Anteile ihrer vier operativen Tochtergesellschaften als Sicherheit für den Rettungskredit pfänden muss. Das Kernvermögen geht auf eine zu gründende Zweckgesellschaft über. Falls sie den Kredit nicht zurückzahlen kann, steht ein Verkauf der Tochtergesellschaften an.
Frage, ob die Garantie fällig wird
Steinbrück hatte am Dienstagabend nach einer Sitzung des Haushaltsausschusses des Bundestages bekräftigt, dass nach dem Rettungspaket die Vermögenswerte der HRE verwertet werden. "Uns ist sehr daran gelegen, dass wir über diese Lösung einen geordneten, marktschonenden Prozess in Gang setzen der Verwertung der Assets (Vermögenswerte), die diese Bank hat." Womöglich werde soviel an Erlösen erzielt, dass die Garantie des Bundes niemals tatsächlich fällig werde. "Das ist der Sinn der Konstruktion."
Steinbrück hatte einen "gewissen Begriffs-Wirrwarr" eingeräumt. Dies ändere aber nichts daran, dass über die Zweckgesellschaft eine Vermögensverwertung angegangen werde. Auf diese würden alle Vermögenswerte der Bankengruppe einschließlich ihrer Töchter übertragen. Die Aktien würden als Pfand ebenfalls übertragen. "Für den Fall, dass die Kredite nicht zurückgezahlt werden, werden die Aktien auch verwertet", hatte Steinbrück klargestellt. Zudem werde diese Zweckgesellschaft von einem Management geleitet, das nicht identisch sei mit dem jetzigen HRE-Management. (mfa/dpa)
Was nun?
so langsam geht mir dieser typ von steinbrück auf die eier.
heit herrschen sollte, stelle ich -stellvertretend für Steini- hier nochmal klar:
1) Ein Aktienverkauf bzw. ein "Verwertung" (auch: Zerschlagung, Schrumpfung,
was alles aufs selbe rauskommt) entfällt DEFINITIV, wenn HRE seinen Ver-
pflichtungen nachkommt und den BÜRGFALL vermeidet. Das habe ich gestern
schon geschrieben. Im übrigen ist das bei der Übernahme von Bürgschaften
-egal durch wen- gängige Praxis, dass im Bürgfall hinterlegte Sicherheiten
verwertet werden. Ausnahme: die Bürgschaft wird durch einen anderen Bür-
gen "erfüllungshalber" abgelöst (sog. "Schuldübernahmeverpflichtung").
2) Tritt der Bürgfall NICHT ein, haben die Aktionäre NICHTS zu befürchten. Es
gäbe keine Rechtsgrundlage dafür.
3) Tritt der Bürgfall ein, so muss im äußersten Fall mit der Verwertung gerechnet
werden. Mit Einschränkungen würde die Verwertung aber zu einem weitgehen-
den Ausgleich der Verbindlichkeiten führen, da den Verbindlichkeiten -nach
heutigem Wissen- äquivalente Forderungen aus ausstehenden Darlehen ge-
genüberstehen.
4) Politische Parolen spielen in diesem Zusammenhang keine Rolle und brauchen
nicht beachtet zu werden.
Tritt das nur ein, wenn man die Bürgschaft in Anspruch nehmen muß?
Also ich verstehe das nicht.
Ministerium: Ziel von Rettungspaket ist HRE-Fortführung
Mittwoch, 1. Oktober 2008, 15:41 Uhr
Berlin (Reuters) - Das Bundesfinanzministerium hat klargestellt, dass das Rettungspaket für die Hypo Real Estate nicht der schrittweisen Abwicklung des Instituts dienen soll.
"Das Ziel ist die Fortführung der HRE-Holding und nicht deren Liquidierung", sagte der Sprecher von Finanzminister Peer Steinbrück, Torsten Albig, am Mittwoch auf Anfrage. "Nichts anderes hat der Minister gesagt", betonte er: "Unser Ziel ist es, Schaden vom Finanzplatz Deutschland fernzuhalten und die HRE handlungsfähig zu halten."
Das Hilfspaket sehe aber vor, dass die HRE-Holding ihre Töchter an eine Zweckgesellschaft (SPV), ein Konstrukt der Kredit gebenden Banken, abgeben müsse. "Damit ist das Wort 'es gibt die HRE nicht mehr so, wie es sie gestern gab' belegt", erklärte Albig. "Er wird eine rechtliche Übertragung auf die SPV stattfinden." Das bedeute aber nicht, dass die HRE-Holding vom Markt verschwinde, "aber ihre Töchter sind woanders". Er ergänzte: "Was unbestreitbar richtig ist: Die HRE, so wie wir sie heute kennen, wird es morgen nicht mehr geben, weil die Töchter, die heute unter der Holding hängen, dann unter einer SPV hängen werden."
Die Frage, ob es langfristig zu einer "geregelten Abwicklung" der HRE kommen werde, liege nicht in der Verantwortung der Regierung, sondern der Privatbanken. "Die geben die Kredite und nicht wir", sagte Albig. Steinbrück hatte wiederholt in Verbindung mit dem Rettungspaket von einer "geordneten Abwicklung" gesprochen und damit offenbar Missverständnisse ausgelöst.
mich würde auch sehr interessieren, was es mit der zweckgesellschaft in sich hat!
nach meinem Verständnis auf den Eintritt des Bürgfalls projeziert.
Denn: wenn der Bürgfall nicht eintritt, ergeben sich null Rechte für den Bund
bzw. andere Bürgen und Gläubiger.
Genauso verhält es sich mit der Zweckgesellschaft. Ich gehe davon aus, dass
diese ihren "Zweck" ausschließlich in der möglichst schonenden und gewinn-
bringenden Erzielung von Kauferlösen hätte. Aber nur im BÜRGFALL.
Das liegt darin begründet, dass man ja eine Hypothekenbank nicht einfach
schlachten kann. Es gilt der Grundsatz: pacta sunt servanda - Verträge sind
einzuhalten. Das heißt: die gesamten langfristig laufen Hypothekenverträge
müssten rechtskonform umgeschuldet und umgeschrieben werden. Verbind-
lichkeiten aus kurzfristigen Darlehen (das sind die, die die Probleme bereitet
haben) müssten ausgeglichen bzw. fristenkonform bedient werden.
Anschließend müsste über das Schicksal der einzelnen Unternehmen befun-
den werden; z.B. ob sie als Mantel weiterleben.
Alles das wäre Aufgabe einer speziellen Abwicklungs- also "Zweck"-Gesell-
schaft.
Wohlgemerkt: NUR für den Fall, dass der Bürgfall eintritt.
wenn ich den text richtig verstanden habe, so gehen die töchter als pfand über oder?
und wenn der kredit von der hre ende 2009 vollständig abgezahlt wird, gehen doch die töchter an die holding wieder oder?
es ist einfach schande, dass der vorstand von hre keinen klartext spricht, was er DA ausgehandelt hat.
Der Bund hat nach meinem Wissen keinen Cent rausgerückt. Er hat lediglich
gebürgt. Das ist ein Unterschied. Denn den Steuerzahler hat das -entgegen den
Behauptungen der Presse zumindest bis jetzt nichts gekostet.
Die 42 Milliarden hat HRE nur als Sicherheit für den Bürgfall hergeben müssen.
Diese Sicherheit hat HRE in Form der Geschäftsanteile der 4 Firmentöchter er-
bracht. Die Töchter sind damit faktisch zum Pfand geworden. Pfänder kann man
aber auslösen.
Tochtergesellschaften als Sicherheit für den Rettungskredit pfänden muss. Das Kernvermögen geht auf eine zu gründende Zweckgesellschaft über. Falls sie den Kredit nicht zurückzahlen kann, steht ein Verkauf der Tochtergesellschaften an".
Schafft es HRE nicht aus eigenen Kräften kommt die unterstützende Hand des Staates hinzu.
Also keine Gefahr einer Insolvenz etc.
Sehe ich da was falsch, aber für mich scheint die Sache im positiven Sinne behoben zu sein.
wenn die zahlen schwarz sein sollten, wovon ich nicht ausgehe, dann müsste der kurs explodieren!
fuzzi08: was sagt deine einschätzung