Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
b) Warren, ich vermisse Dich oder besser gesagt Deine Beiträge als Gegenpol dazu. These und Antithese (und für den geneigten Leser die selbst zu entwickelnde Synthese). Zieh den Schmollkopf ein und lass Dich nicht zu lange bitten.
Dass gerade die Unicredit das Kursziel auf 3,20 EUR herunterstuft, macht mich frustriert!
FRANKFURT - Landsbanki Kepler hat die Hypo Real Estate (HRE) nach der Notrettung des Immobilien- und Staatsfinanzierers von 'Buy' auf 'Reduce' abgestuft und das Kursziel auf 4 Euro gesetzt. Ein kompletter Zusammenbruch, wie ihn der Markt derzeit einpreise, werde nicht erwartet, schrieb Analyst Dirk Becker in einer Studie vom Dienstag. Becker passte seine Prognosen an die erwarteten Folgen des Hilfspaketes an. Das Kursziel von 4 Euro basiere nicht auf Fundamentaldaten, sondern rein auf dem panischen Marktverhalten.
HYPO REAL ESTATE HOLDINGS AG
FRANKFURT - Sal. Oppenheim hat Hypo Real Estate von 'Reduce' auf 'Neutral' hochgestuft, den fairen Wert der Aktien aber von 15,00 auf 8,50 Euro nach unten angepasst. Der Kurs des Immobilienfinanzierers sei so stark nach unten gedrückt worden, dass eine 'Reduce'-Empfehlung nur noch bei der Vermutung einer bevorstehenden Insolvenz gerechtfertigt wäre, schrieb Analyst Thomas Stögner in einer Studie vom Dienstag. Anleger sollten die Auflösung von Short-Positionen zu Gewinnmitnahmen nutzen.
Wann rein, wenn nicht jetzt!?!
01.10.08 07:44, Quelle: dpa-AFX Compact
BERLIN (dpa-AFX) - Bundesbank und BaFin haben laut einem Medienbericht bei einer Pleite der Hypo Real Estate (HRE) einen Zusammenbruch des deutschen Kapitalmarktes und eine Beschädigung der Sozialversicherungssysteme befürchtet. Eine Unterstützung der HRE-Gruppe sei unbedingt erforderlich gewesen, 'um unabsehbare Folgen für das gesamte deutsche Finanzsystem abzuwenden', zitiert die 'Süddeutsche Zeitung' (Mittwoch) aus einem Schreiben der Behörden-Präsidenten, Axel Weber und Jochen Sanio, an Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), das der Zeitung vorlag. 'Die Auswirkungen eines Ausfalls hätten auch breitgestreute Versorgungswerke, Berufsgenossenschaften sowie deutsche Länder und Kommunen erfasst, die teilweise dreistellige Millionenbeträge bei der Hypo Real Estate Gruppe angelegt hatten.'
In Folge einer Pleite der HRE wäre es nach Einschätzungen Webers und Sanios wohl zu einem Dominoeffekt gekommen, der heftig genug gewesen wäre, auch andere Institute mit in den Abgrund zu reißen, heißt es in dem Bericht. 'So hätten zum Beispiel die Gruppe der öffentlichen Banken, darunter der Landesbanken, und viele andere Kreditinstitute erheblichen Abschreibungsbedarf gehabt, der in der gegenwärtigen Situation nur schwer verkraftbar gewesen wäre', zitiert die 'SZ'
Aus dem insgesamt sechsseitigen Brief werde deutlich, wie nahe die gesamte deutsche Wirtschaft am Wochenende vor dem Abgrund stand und welchem Druck die Bundesregierung ausgesetzt war, eine Bürgschaft von über 26 Milliarden Euro zu übernehmen, um den Zusammenbruch abzuwenden. Banken und Bundesbank können der HRE dadurch einen Kredit von insgesamt 35 Milliarden Euro gewähren. Damit soll die Zahlungsfähigkeit des Institutes bis weit ins kommende Jahr hinein gesichert sein./sb/wiz
Die Argumente habe ich hier zusammengefasst:
http://www.ariva.de/Uebertreibt_die_Boerse_wirklich_immer_t347689
Wer Lust hat, ist eingeladen, sich an der dortigen Diskussion zu beteiligen. Die Nachwirkungen des Bailout-Pakets dürften für HRE-Aktionäre zu einer wahrhaft "existenziellen" Frage werden...
Justachance
30.09.2008 - Die Analysten der SEB haben das Kursziel für Aktien der Hypo Real Estate ausgesetzt. Das Rating liegt bei „hold“.
Nach Ansicht der Experten kann Hypo Real Estate nun zeigen, dass das Geschäftsmodell mittelfristig funktioniert. Momentan ist der Markt jedoch in einer solchen Verfassung, dass Refinanzierungen zu vernünftigen Bedingungen kaum möglich sind. Es ist noch unklar, wie das Unternehmen sein Geschäft künftig verkleinern muss. Man glaubt allerdings nicht, dass zeitnah eine Kapitalerhöhung anstehen wird. Strategisch sei der Konzern weiterhin gut aufgestellt.
Die Analysen sind ja in der Regel ohnehin Schwachsinn aber bei einer HRE wo niemand!! weiß wo die Reise hingeht ein Kursziel zu berechnen (3,20 Euro od. 5 Euro od....) macht offensichtlich das Analysten keinen Kontakt mit der Realität haben.
für HRE.
Die "Trockenstarre" wird auch das nicht aufheben, das sehe ich kaum anders.
Ich habe ja schon geschrieben, dass die Europäer ein weiteres Paket schnüren
sollten, das die Versorgung des Marktes mit Kapital sicherstellt.
Von der "Trockenstarre" sind nämlich nicht nur die Hypothekenbanken betroffen.
Erste Warnmeldungen besagen, dass die Kunden-Kreditbanken der Automobilher-
steller kurz davor stehen, zu kollabieren, da auch ihnen die Refinanzierungsmög-
lichkeiten weggebrochen sind. Immerhin werden 30% aller gekauften Automobile
finanziert. Käme dieses Geschäft zum Erliegen, wären die Volkswirtschaften aller
Länder, die Automobile herstellen -Deutschland natürlich vorneweg- akut bedroht,
da es fast keinen Industriezweig gibt, der nicht irgendwie von den Autoherstellern
abhängt.
Wir sollten uns daher im Klaren darüber sein, dass das, was HRE zu schaffen macht,
ganz andere Dimensionen hat, als zunächst gedacht. Und wir sollten uns des weite-
ren darüber im Klaren sein: wenn HRE es nicht schafft, werden wir vermutlich einen
Zusammenbruch unseres gesamten Wirtschafts- und Finanzsystems erleben.
Unabhängig von der Zwischenfinzierung der HRE stellt sich die Frage, ob der Staat auch in Zukunft ein solch indirekter Hauptgläubiger bleiben will? In diesem Zasmmenhang sind auch die unpräzisen Äußerungen von Herrn Steinbrück zu interpretieren. Der Staat will in Zukunft diese indirekten Abhängigkeiten von der HRE beseitigen und deshalb wird die HRE, sollte sie überleben, in der Zukunft deutlich anders aufgestellt sein.
jetzt wollen wir doch sehr stark hoffe und dem unternehmen glauben, dass es wirklich nur am liquiditätsengpass lag.
wenn da noch etwas anderes auftauchen sollte, so sehe ich persönlich sehr schwarz für die hre.
wenn nichts mehr hinzu kommen sollte und der hilfspaket kommt, dann werden wir, so hoffe ich, uns rasch richtung einen zweistelligen kurs bewegen.
kann. Wie ich oben ausgeführt habe, würde das automatisch das Armageddon für
den gesamten Markt bedeuten; und das wird wohl kaum zugelassen werden.
Soweit, so gut. Wie es aber unser Bernie (Hans Bernecker) sieht, werde ich jetzt
gleich bekannt geben.
wahrscheinlich. Das schließe ich aus seiner etwas kryptisch-verschwurbelten Stel-
lungnahme, nachdem ich nun seit Jahren mit seinem zuweilen etwas sonderlichen
Stil vertraut bin.
Interessant ist auch, dass er das unter anderem am Verhalten des Marktes fest-
macht, so wie maverick in # 2641. und ich in # 2643. es beschrieben haben. Auch
die sonstige Argumentationslinie entspricht der, die wie hier ganz überwiegend
vertreten und dargelegt haben - was zeigt, dass wir die Problematik sehr treffend
erkannt und deren Kern herausgearbeitet haben.
Hier nun der Textauszug aus Berneckers heutiger AB-Daily:
"„HYPO-Aktionären droht Enteignung.“ Damit macht heute die Financial Times
Deutschland auf. Finanzminister Steinbrück ist für solche Sprüche sehr schnell zu
haben. Obwohl er etwas anderes meinte, nämlich: „Im Worst-case.“
Dazu kann ich keine Stellung geben. Denn in der Tat, in Berlin ist alles möglich, wie
schon die äußerst dilettantische Handhabung der IKB-Quasi-Insolvenz gezeigt hat.
Als Außenstehender kann ich kein endgültiges Urteil fällen, aber wage sehr zu be-
zweifeln, ob das eine realistische Annahme ist. Ist sie es aber nicht, was ich für
wahrscheinlicher halte, dann stellt sich die Frage in völlig anderer Form, aber ich
erwarte dazu die Zahlen zum 30.09. von der HRE selbst. Bitte warten Sie dies ab.
Die Märkte sehen es offenbar anders und durchaus realistisch."
"Nach Informationen von WELT ONLINE suchen Banken und Regierung allerdings noch nach einem Weg, wie sie die Aktionäre der HRE auch dann zur Ader lassen können, wenn sich die Bank mit der Staatsgarantie im Rücken fangen kann, ohne die Rettungsmittel in Anspruch nehmen zu müssen. Dies gestaltet sich juristisch allerdings schwierig, weil das Rettungskonsortium keine Aktien der HRE-Holding übernimmt."
Die Angelegenheit bleibt für mich immer noch etwas mysteriös, soll heißen: wo Rauch ist, ....
Viele Grüße,
LeoF
11:42 dpa-AFX Hypo Real sieht Stabilisierung durch Abwicklungsszenarien erschwert
11:00 Dow Jones DJ Finanzministerium will HRE mit Rettungspaket nicht abwickeln
=> Abwicklung von HRE nur wenn die Bürgschaften benötigt werden und dann der Bund Besitzer von der HRE wäre. Na denn. Wenn jetzt nicht neue Dementis aus Berlin kommen werden wir wohl eine realistischere Bewertung der HRE Zukunftsaussichten sehen.
(=> was mich nach einigem Nachforschen besonders ärgert: Insbesondere BFI und Bafin gehörten wohl am Freitag zu denen die frisch Kenntnis über die kritische Situation bei HRE bekommen hatten. Da könnte man ja mal die eine oder andere böse Schlussfolgerung ziehen....)
LeoF
Eine Möglichkeit, den Altaktionären kräftig eines zu verpassen, auch wenn kein Bürgfall eintritt, sehe ich nur auf dem Wege einer Kapitalerhöhung (z.B. im Zuge einer saftigen, bekanntlich voll auf das EK durchschlagenden Firmenwertabschreibung auf die DePfa), bei der dann andere zum Zug kommen. Daß sich die Privatbanken dies antun, glaube ich für einige Zeit nicht; beim Staat kann man sich da nicht so sicher sein ... ein späteres Scheitern der Hypo (nach Staatseinstieg) wäre dann allerdings selbst der hiesigen Bevölkerung wohl nicht mehr zu verkaufen.
Zu Bankaktien allgemein: ich glaube, daß eine der erheblichsten Nachwirkungen der Finanzkrise für ALLE überlebenden Institute sein wird, daß sich breite Investorenschichten aus dem Finanzsektor zurückziehen. Diese Bewegung dürfte erhebliche Zeit in Anspruch nehmen, da fast alle Großinvestoren an einem marktschonenden Procedere interessiert sein werden. Das wirkliche Novum dieser Bankenkrise ist, daß das für mehrere Generationen schlicht Unvorstelle geschehen ist: das Aus einer ganzen Serie von Banken + entsprechender Totalverlust für die Aktionäre.
Gemessen an ihren historischen Höchstständen droht dem gesamten Sektor wohl für weit längere Zeit, als sich das aktuell viele bisher vorstellen können, ein Fall in die Bedeutungslosigkeit (die Telekoms lassen grüßen).
LeoF
Betr.: Texauszug aus Hans Berneckers heutiger AB-Daily zur COBA
Ich bedanke mich herzlich für diese Information!