Der Antizykliker-Thread
Weiße Weihnacht und nen DAX bei 4000 das wär traumhaft, richtig weihnachtliche Stimmung bei Glühwein und Spekulatius
Auch in der neuen Woche dürfte vor allem die Krise der US-Autoindustrie auf den Aktienmärkten lasten, nachdem das milliardenschwere Rettungspaket für die Branche im US-Senat gescheitert ist. "Wenn es zu einer Pleite von GM käme, hätte dies gravierende Folgen für die Wirtschaft", sagt Klude. "Es gibt aber noch immer einen Rest Hoffnung am Markt, dass größerer Schaden abgewendet werden kann." Sollte diese Erwartung enttäuscht werden, dürften die Aktienkurse nach Ansicht von Börsianern kräftig einbrechen. So warnt Equinet-Analyst Tim Schuldt etwa, dass die Folgen kaum absehbar wären, sollten GM, Ford oder Chrysler einen Antrag auf Gläubigerschutz stellen.
Von den anstehenden Konjunkturdaten erwarten Experten keine Anzeichen für eine wirtschaftliche Belebung. Die für Dienstag erwarteten Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende und nicht-verarbeitende Gewerbe in der Eurozone dürften den Berechnungen von Analysten zufolge weiter sinken. "Der Abwärtstrend würde sich damit fortsetzen", erklärt Postbank-Analyst Heinrich Bayer. "Düstere Töne werden wahrscheinlich auch aus den USA zu vernehmen sein, wo der Trend in der Industrie und der Bauwirtschaft abwärtsgerichtet ist", meint Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Weitere Zinssenkung der Fed erwartet
Der nachlassende Inflationsdruck eröffnet der US-Notenbank Fed Spielraum für weitere Zinssenkungen. "Es wird ein heftiger Zinsschritt nach unten erwartet", sagt Experte Klude unter Hinweis auf die am Dienstag zu Ende gehende Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses. Analysten rechnen mit einer Zinssenkung in den USA auf ein historisch niedriges Niveau von 0,5 oder gar 0,25 Prozent. Aktuell beträgt der Leitzins in der weltgrößten Volkswirtschaft ein Prozent. Weil der Mechanismus zwischen den Banken aber noch nicht wieder funktioniere, komme die Politik des billigen Geldes auch noch nicht bei den Konsumenten an, gab Klude zu bedenken.
Kräftig durchgeschüttelt werden könnten die Kurse am deutschen Markt nicht zuletzt vom großen Verfall an den Terminmärkten am Freitag. Zu diesem "Hexensabatt" verfallen gleich drei Arten von Anlagen: die Optionen auf Einzelaktien, die Optionen auf Indizes und die Terminkontrakte auf Indizes. Anleger versuchen dann häufig, die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu bewegen.
http://www.teleboerse.de/1068010.html
Solche Korrelationen bleiben meist längerfristig bestehen. Wenn Malko (Argumente im US-Bärenthread) Recht behalten sollte, wird der Dollar durch weitere Panikverkäufe in allen Assetklassen (Hedgefonds-Redemptions) noch stärker werden. Demnach ist das Signal aus # 2607 (Schwäche im Dollar-Index) fraglich - es könnte auch nur ein Rücksetzer zum Abbau der überkauften Lage sein. Auch die Erholung beim Öl in # 2606, die ohnehin recht schwächlich daherkommt, dürfte lediglich eine technische Reaktion sein.
Meine Prognose: Öl wird weiter fallen (bis 30 Dollar), EUR/USD wird im Tandem weiterfallen bis vielleicht vorerst 1,17 (und der Dollar-Index entsprechend steigen). Auch bei der kommenden "Dollarstärke" sollte man besser nicht nach Sinn und Verstand fragen, denn sie ist Angst-getrieben.
Hattest Du selbst auch bestätigt.
Hast natürlich recht, dass Signale auch in die Irre führen können. Charts sowieso. Charts sind nichts anderes als eine heuristische Darstellung und streng genommen zeigen sie viel zu wenig. (Zeigen nicht wer kauft, wann, warum, welcher Anlagehorizont etc.). Charts sind nur da um die Informationsflut zu reduzieren.
Trotzdem kann man auch damit erfolgreich agieren, fundamental natürlich auch (siehe Buffett)
Jedem das seine. Bin einzig der Ansicht, dass man nicht zu lange darüber grübeln sollte warum und wieso (irgend eine Erklärung wird man IM NACHHINEIN schon finden...), man sollte nur den Zug nicht verpassen
Nochmal so richtig schön den Jahreswechsel feiern und sich dann karitativ betätigen:
Leider weiß man bei Charts meist erst im Nachhinein, ob es eine Trendwende oder nur eine technische Korrektur gegeben hat.
Im Zweifelsfall hilft es, sich an den längerfristigen Trends zu orientieren, die stabiler sind. Seit Sommer zeigen die Trends beim Öl und bei EUR/USD klar nach unten.
Bei den Aktien ist die Lage noch eindeutiger. Da zeigen die Trends bereits seit Herbst 2007 nach unten. Fundamental ist eine Trendumkehr bei Aktien nicht angezeigt. Eher deutet sich wegen der drohenden US-Pleiten (Big Three, Banken usw.) und zunehmend schlechterer Konjunktur- und Arbeitsmarktzahlen eine Trendbeschleunigung nach unten an.
Das übergeordnete Szenario bleibt der "Big Unwind", in dem - nacheinander - aus allen Assetklassen Geld abgezogen wird.
Typisch Deflation, halt.
Auch Wachovia erwartet für das kommende Jahr einen stärkeren Dollar:
….However, the dollar has enjoyed a broad-based rally since mid-July. The dollar’s recent appreciation is not a reflection of a positive near-term outlook for the U.S. economy. Rather, the prognosis for many foreign economies has deteriorated more rapidly than for the U.S. economy since midsummer. Whereas many investors had expected most foreign economies to avoid recession, it has become painfully clear recently that those economies will experience their own downturns.
Looking forward, we project that the dollar will continue to trend higher against most major currencies in the coming year…..
Der komplette Report ist einsehbar unter
http://www.investmentpostcards.com/wp-content/...ual-outlook-2009.pdf
Damit würde sich die Zinsschere zwischen Dollar und Euro weiter zuungunsten des Euro verändern. Sollte dann auch noch der "big bad event" kommen, dass Italien ausflippt und aus dem Euro aussteigt, wäre sogar die Parität bei EUR/USD drin.
Eine Anklage-Alternative zu US-Dollar und Euro sehe ich in den Währungen von Australien und Neuseeland. In beiden Ländern haben sehr kleine Bevölkerungen (Australien: 17 Mill, Neuseeland 4 Mill) riesige Territorien, die in Australien voller Rohstoffe sind und in Neuseeland voller Weideland (gefressen wird immer...). Austral- und Neuseeland-Dollar sind bei den Panikverkäufen infolge der Yen-Carrytrade-Rückabwicklung bereits auf mMn sehr attraktive Einstiegsniveaus gesunken.
Die Charts von EUR/NZD und EUR/AUD (rot) zeigen typische "Fahnenstangen":
http://www.ariva.de/...n_Trading_nach_fundamentalen_Kriterien_t339263
Das gleiche gilt für EUR/NZD, siehe auch diese Chartanalyse:
http://www.tradesignalonline.com/Analysis/Analysis.aspx?id=13054
Longs in AUD und NZD sind für mich zurzeit klassische antizyklische Investments - gehört daher in diesen Thread.
Worauf ich hinaus will: Beispiel WTIC: Öl war schon bei 100$ zu teuer. Fundis haben alle short geschrien und jeder der darauf gewettet hatte hat mindestens ein blaues Auge.
Beispiel Gold: Die mehrfachen 200$ rauf und runter seit Juli. Fundamental hat man IM NACHHINEIN sicher eine Begründung gefunden. Angenommen man hat das Top mit 1000$ erwischt (na klar!) und ist seit dem short: Ich möchte den sehen, der das Auf und Ab in seinem Depot mitmacht!! Deshalb halte ich es für wichtig charttechnische "Warnsignale" zu erkennen und entsprechend zu handeln. Spart Nerven und Geld. Liegt man falsch springt man früh genug raus, liegt man richtig sind die Gewinne oft sehr viel größer.
Thema Fundamentaler Hintergrund: Ich bin klar contra US-$. Ich weiss weder ob ich damit richtig bin und wenn ich richtig liege weiss ich wiederum nicht wann der Verfall beginnt. Es könnte jetzt sein, könnte in 2-3 Jahren sein. Weiss ich nicht. Ich weiss nur - wenns kommt, bin ich dabei.
Denn an warnenden Stimmen mangelt’s ja nicht, die USA befinden sich hier sicherlich an einem Scheideweg.
Jim Rogers: Dollar is going down
The dollar is "going to lose its status as the world's reserve currency," Rogers said.
"It will be devalued and it will go down a lot."
Chart 1 zeigt dass es tatsächlich ab 2007 eine gewisse Korrelation gegeben hat (Ab Ende November 2006 weiter kann ich nicht schauen da ich kein Abonent bin). Jetzt gibt es zum Ende allerdings eine Auflösung
Eur (ggü. Dollar) bildet seit Mitte Oktober einen Boden, Öl dagegen ist munter weiter gefallen. Nun steigt der Euro seit Anfang Dezember, Öl reagiert verspätet. Von einer Korrelation kann man meiner Ansicht nach nun nicht mehr sprechen. Eher unten, USD-Index vs. WTIC
Was kann man daraus schließen?
- Öl wird nach unten übertrieben??
- Öl hat noch einen Anstieg "nachzuholen"??
- Euro hat eine relative Stärke ggü. Öl?? (Nur blöd dass Öl nicht in Euro gehandelt wird...)
- ...?
Der Dollar-Devisenhandel hingegen hat ein viel größeres Volumen, da schlägt die Flucht aus allen Assets in Cash viel stärker durch. Sollte diese Vermutung zutreffen, könnte Öl - falls der Euro weiter steigt - nicht proportional mitsteigen, weil lediglich eine "Deckelung nach unten" stattgefunden hat.
nicht?
Aufgrund seiner Konstruktion: gleitende Durchschnitte (GD) unterschiedlicher Latenz wäre er eine Kombination aus einem Trendfolger und einem Momentum. Der Trendfolger entsteht aus der Differenz zweier gleitender Durchschnitte. Bei einem stabilen Nordkurs ist der MACD stets größer Null, beim Südkurs kleiner Null. Die Signallinie ist ein sehr "kurzer" GD. Die Differenz Signallinie zu MACD ergibt beim Nulldurchgang ein Kauf- oder Verkaufsignal.
Damit ist das MACD-Signal (MACD vs. Signallinie) eine Linearkombination dreier GD. Ein GD ist nichts anderes als ein linear gefilterter Kursverlauf, damit ist das MACD-Signal ebenfalls ein linear gefilterter Kursverlauf und könnte alternativ z.B. über Multiplikation der Fouriertransformierten des MACD-S. und des Kurses (Faltungssatz) berechnet werden.
Die Filterkoeffizienten des MACD-Signals lassen sich qualitativ so angeben: die rückwärts zeitnahen Kurswerte haben positive Koeffizienten, die länger zurückliegenden negative. Damit reagiert der MACD auf einen Übertrend-Anstieg des Kurses mit "Kaufen", bei Trendabschwächung und Trendbruch mit "Verkaufen". Das Problem ist nun im Trendmarkt, dass eine bloße Trendabschwächung bereits mit Signalen versehen wird, obwohl der Kurs noch in die gleiche Richtung weiterzieht und der Ausstieg aus einer Position ein Fehlsignal darstellt (zu früh geschossen). Der MACD kann zwischen Trendabschwächung und -Bruch nicht unterscheiden.
Eine Regel hierzu könnte sein: Ist der MACD negativ und kreuzt die Signallinie nach oben, dann gehe aus S raus, aber nicht in L hinein. Ist der MACD positiv und die Signallinie kreuzt nach unten, dann gehe aus L raus , aber nicht in S rein. Im Trendmarkt sollte man damit auf der sicheren Seite liegen. Oder?
Im Seitwärtsmarkt hilft diese Taktik allerdings nicht wirklich weiter. Denn im Seitwärtsmarkt möchte man bei maximaler Auslenkung des Kurses nach oben verkaufen (von L auf S gehen), am besten gerade bevor der Kurs bounct. Das Handelssignal muss im Seitwärtsmarkt an den Maxima der Schwankungsbreiten erfolgen. Damit steht das Handelssignal mit ca. 45 - 60 Grad Phasenverschiebung zu den Handelssignalen eines auf GD beruhenden Filters. Wirkungsgrad des letzteren im Seitwärtsmarkt bei ca. Null :)
Kann man mMn derzeit bei Turbodepot sehr schön sehen.
Alternativen? z.b. Umschalten auf einen nichtlinearen Oszillator? Oszillatoren sind , sofern sie für Max. und Min. auf 1,0 und -1,0 gedeckelt sind, grundsätzlich nichtlinear, z.B. der RSI.
…..Die Abkehr vom Dollar ist die größte Gefahr für diesen, bindet doch der Petrodollar die riesigen Geldmengen im Ölhandel der Welt. Alle Länder sind gezwungen große Dollarreserven für die Sicherstellung Ihrer Energie zu halten. Das aber kollabiert jetzt zusätzlich. Konnte man den Irak wegen dieser Abtrünnigkeit noch mit einen inszeniertem Krieg bestrafen, so klappt das weder mit dem Iran, den Emiraten und gleich recht nicht mit Russland. Also muss die kalte Ölwaffe her.
Die Preise für Gold, Rohstoffe, den Dollar und auch Öl werden in London gemacht und wie man solche beeinflussen kann, zeigen z.B. die Goldpreismanipulationen oder das Plunge Protection Team beim Dow Jones. Da kommt der Zusammenbruch der Wirtschaft zur Begründung gerade recht. Wäre der Ölpreis dadurch marktgerecht wohl nur auf 80 $ gesackt kann man den Weg nach unten nun gleich noch weiter treiben. Und siehe da, es klappt.
Noch!
Iran will Euro für Öl und parkt so auch noch eigene Gewinne daraus in Gold. Das kann sich die USA nicht bieten lassen.
So ist natürlich durch die weltweite Krise auch Russland stark angeschlagen. Nun braucht das Land Liquidität was sie bei respektablen Ölpreisen locker bezahlen könnten. Jetzt nicht mehr, was ihnen eben ein schlechteres Rating einbrachte. S&P senkte z.B. auch die Prognose für Lukoil von „positiv“ auf „stabil“.
Aber auch die Investoren in Dubai kommen nun ins Schlingern. Was passiert bei einem Kredit, wenn die hinterlegten Sicherheiten abschmelzen? Er wird im schlimmsten Fall gekündigt und die Sicherheit ggf. zwangsvollstreckt. Man stelle sich nun dieses Szenario nur mal auf ein kleines Land wie Dubai vor. Deren Sicherheit sind Ölfelder! So könnten die Banken doch gleich ein ganzes reiches Land günstig „erwerben“. Es sei denn, man ändert die Kreditbedingungen unter der Vorraussetzung vom Golddinar zu lassen. Ähnlich kann man mit den anderen Abtrünnigen verfahren.
Es ist allerdings fraglich, wie lange dieser Kurs derzeit überhaupt durchgehalten werden kann. Die USA hat nicht mehr die Stärke der letzten Jahrzehnte und die vom Verfall des Preises betroffenen Ölstaaten in Asien beginnen eine Koalition zu schmieden, einen gemeinsamen Wirtschaftsblock, eine Zollunion mit Einheitswährung, wo sie in Zukunft bis 80 % des Ölmarktes beeinflussen könnten. Das würde das Aus des Petrodollars beschleunigen.
Andererseits wird sich der extrem tiefe Ölpreis in naher Zukunft sehr stark nach oben bewegen, denn die Investitionen in neue Ölvorkommen werden gerade eingefroren, andere komplett gecancelt. Das wird in der Zukunft, also in 5 bis 10 Jahren spürbar sein, da die Vorlaufzeit für Rentabilität eben sehr lang ist.
Auch wenn der Ölverbrauch durch die langjährig vor uns stehende Krise mit Sicherheit stark zurück gehen wird, wird er nach ihr umso stärker steigen. Allerdings wird der Preis des Öls nur noch einige Monate in diesen Tiefen dümpeln. Sobald die Geldmengen der letzten und kommenden Monate den Dollar wieder fallen lassen, die Anleger aus dem scheinbar sicheren Hafen Staatsanleihen oder gar einer neuen FED-Anleihe flüchten, erste Trends im Ölchart nach oben weisen, dann springen zuerst die Spekulanten bei diesen tollen Einkaufspreisen auf, danach die Anleger und die Rallye könnte genau so schnell nach oben gehen, wie sie fiel.
Dies ist schon ab Sommer 2009 möglich. Es geht also primär wie immer um die Verteidigung des Dollars als Weltleitwährung und da sind alle Mittel recht. Um mit Karl Marx zu sprechen, gibt es dann auch kein Verbrechen, was das Kapital nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des eigenen Unterganges hin.
http://www.mmnews.de/index.php/200812121744/...-Olkrieg.html#comments
Die Behauptung ist genauso dümmlich wie die, dass eine US-Tourist, um einen USA-Urlaub finanzieren zu können, riesige Mengen Dollar mit sich führen müsste. Tatsache ist: Er zahlt die Dollarrechnungen mit seiner Kreditkarte, und die Beträge werden sofort in Euro abgebucht.
Wenn in Rotterdam ein Ölhändler 1000 Barrel Öl für 48 Dollar kauft, legt er pro Barrel dafür 37 Euro hin, das war's. Er muss keine Dollar kaufen, keine Dollars haben. Es reicht völlig, wenn er Euros hat. In keinster Weise besteht die Notwendigkeit, für diesen Kauf Dollarberge "bereitzuhalten".
Diese Dummbeutel-Artikel mit dem Tenor "Öl wird in Dollar gehandelt" und das sei manipulativ sind so krank, dass mir jedesmal schlecht wird.
Meist stecken Gold-Bugs und Weltuntergangspropheten dahinter, die das Argument zurzeit benutzen, um ihre Fehlspekulationen (auch in Rohstoffen) mit angeblichen Währungsmanipulationen zu rechtfertigen.