(Süd)zucker fürs Depot, ausgebombt und lecker
Im Januar 2014 kostete die t noch 627 Euro und damit 13,4% weniger als im Vorjahresmonat.
Durch den Preisverfall ist dieses Delta immer weiter gewachsen: Im August 2014 lag die t Zucker bei nur noch 535 Euro und war damit 25,6% billiger als im Vorjahresmonat.
Im September ist dieser Wert nun leicht auf 25,0% gesunken.
Dennoch kostet eine t Zucker in der EU jetzt 95 Euro weniger als zu Jahresbeginn.
Wenn Südzucker im Jahr ca. 4,7 Mio t absetzt, macht das um die 450 Mio Euro aus!
Verglichen mit 2012 sind die EU Preise je t derzeit 174 Euro billiger. Das wären über 800 Mio Euro im Jahr Mindererlös.
Die EU geht dieses Jahr von einer sehr guten Ernte aus und rechnet mit über 21% Mehrernte als im Vorjahr...ob das schon eingepreist ist?
Südzucker muss den Bauern mindestens den Mindestrübenpreis bezahlen - egal wie hoch die Überproduktion auch ist. Das ist ja derzeit (noch) das abartige.
Wenn die Hochrechnung der EU stimmt, dann ergab die aktuelle Ernte ein Mehr an Zuckerrüben, das für 3,91 Mio t Zucker reicht. Selbst ohne Importe hätte man innerhalb der EU dann 22,24 Mio t Zucker. Viel zu viel. Soviel verbraucht die EU im Jahr nicht. Und zusätzlich bestehen ja noch Vorrate für ca 5-7 Monate...
Dieses Überangebot ist der Kern des Übels. Und dessen Ursache ist im wesentlichen der Mindestrübenpreis.
Gut nur dass Südzucker sich mit einem Jahres-EBIT von 200 Mio Euro die Latte bewusst tief gelegt hat.
Normalerweise schaffen das allein schon die Nicht-Zuckersegmente.
Also Südzucker muss jede beliebige Menge vom Bauern abnehmen und bezahlt einen festgelegten Preis.
Auf der anderen Seite sinkt der Preis in der EU, geschweige denn man bekommt überhaupt alles verkauft.
2017 bekommt man dann nur noch den Weltmarktpreis, also die Hälfte.
Bleibt die Zwangsabnahme mit Festpreis auch 2017 bestehen?
Alles in allem wer hat ein Argument die Aktie zu kaufen? Außer der Hoffnung auf technische Gegenreaktion? Bin zwar kein Freund von Kauf/Verkaufsempfehlungen von Banken, aber wenn sich alle einig sind mit Kurszielen von 7-10 Euro.
Bleibt die Zwangsabnahme mit Festpreis auch 2017 bestehen?"
----
Nein - man bekommt 2017 nicht nur noch den Weltmarktpreis.
Die hohen Importzölle bleiben in voller Höhe bestehen.
Die Verkaufspreise dürften sich dadurch nicht wesentlich ändern.
Was sich ändert ist der Wegfall des Mindestrübenpreises. Und die Möglichkeit dann soviel Zucker wie gewünscht exportieren zu dürfen, was derzeit noch nicht geht.
Für die Aktie spricht die Langfristperspektive. Es wird jedes Jahr mehr Zucker benötigt.
Gleichzeitig sind die Flächen begrenzt und in Ländern wie Brasilien kann durch Dürre auch mal viel Produktion ausfallen.
Südzucker wird derzeit so bewertet als gebe es die Zuckersparte nicht.
verdunstet weniger Wasser, und in der Folge bleibt der Regen aus. Ein Teufelskreis!
Jetzt meine Frage :-) wenn man den Wald wieder aufforstet wie lange braucht der dann zum großwerden ? 200 Jahre?
gerade aktuell:
Übrigens als Charttechniker ist es mir für den Südzuckerkurs egal ob in Brasilien weiterhin Regenwälder abgeholzt werden. Mein Konzept für Südzucker wird sein, bei evtl. begrenztem Kursrückschlag meine Einstiegsposition zu verdoppeln oder sofern der XETRA Schlusskurs vom 13.10. = 9,95 widererwarten nicht halten sollte, die Südzuckeraktien auch mit begrenztem Verlust zu verkaufen. Ich bin gespannt wie sich der Kurs in den kommenden Wochen entwickelt. Eine Bodenbildung jedenfalls ist bereits vollzogen. Vielleicht leistet Südzucker mir auch einmal einen Beitrag früher in Rente zu gehen. Gruß - Gerah
Bei dem Micky-Maus Kurs wäre das für die doch ein Festessen , oder ?
Nur meine Meinung, kein Rat oder Gerücht.