Schöne Bilder
(zu deutsch: Kanal-Professor)
Viel wird über ihn gemunkel, aber noch kaum einer hat ihn wirklich gesehen.
Die Rede ist vom Kaneu-Professa.
Das Unikum hält sich irgendwo im weitverzweigten Kanalnetz Wiens auf und ist damit praktisch unauffindbar. Nur hin und wieder steigt ein total Verwahrloster in einem hoffnungslos verschlissenen, ehemals schwarzen Anzug unvermutet aus einem der unzähligen Kanaldeckel und spricht ahnungslose Passanten an, um ihnen seine Lebensgeschichte zu erzählen, in der Hoffnung neugierige Zuhörer und mit ihnen auch ein paar Cents zu ergattern.
Die wenigen Zeugen jedoch berichteten total Unterschiedliches:
Der Kaneu-Professa sei in seinem früheren Leben ein wirklicher Professor gewesen, mit Karriere, Frau und Geld. Die Frau sei frühzeitig verstorben, sein Geld habe er aus Gram versoffen und mit seinem Unterricht war's dann auch bald vorbei.
Die anderen erzählen, der Sandler (Penner) sei es einfach nur Leid gewesen, wie die anderen Obdachlosen Wiens in der sogenannten Gruft (bekanntestes Obdachlosenheim) dahinzuvegetieren und sei quasi in den Untergrund abgetaucht. Nur an sonnigen Tagen streunt er irgendwo nahe dem Bett des Wienflusses und philosophiert wie weiland Diogenes über sein verpfuschtes Leben.
Die dritten wiederum berichten, er halte sich für die Reinkarnation des 3.Mannes...
Wie dem auch sei - er lief uns bei unseren Recherchen einfach über den Weg und ließ sich gegen Bezahlung einer Kiste Budweiser Bier zu einigen Wortspenden
herab, die schließlich in seiner Lebensgeschichte gipfelten.
Auszüge finden sich auf der Produktion
"Bittakoit"