+ + Wir haben ÖL Peak + +
Habe ich hier zwar eh schon ein paar mal gepostet, aber für die neue leser hier dennoch interessant.
Die IEA nähert sich zunehmend in ihrer Rhetorik aber auch inhaltlich zum künftigen SUPPLY Crunch immer mehr den PEAK Oil Protagonisten an. Im Hinblick ihrer Auftraggeber (OECD Länder), hält sie sich aber verständlicherweise zurück, und redet nur von "peak" aber noch nicht von peak oil. Gut so. Sie gewinnt nun (spät aber doch noch) an Glaubwürdigkeit, die sie nach - zuvielen Jahren - sorglosen Beschwichtigens und (Fehlprognosen fast so schlimm wie jene von USGS und CERA) fast schon verloren hatte:
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http://www.oecd.org/document/36/..._35008940_40585636_1_1_1_1,00.html
"Die Sirenen schrillen"
Send Print Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA), im Gespräch mit Energiepolitikerin Astrid Schneider
Internationale Politik, 4/2008
Astrid Schneider: Herr Birol, in Ihrem im November 2007 veröffentlichten „World Energy Outlook“ (WEO) warnt die Internationale Energieagentur erstmals davor, dass es zu einem Einbruch in der Ölförderung und eskalierenden Preisen kommen könnte, in der Zeit von heute bis 2015. Als Grund geben Sie an, dass zu wenig in die Ölförderung investiert wurde.
Fatih Birol: In der Tat. Es gibt drei Gründe, warum das so ist: Der erste ist die sehr stark wachsende Nachfrage, hauptsächlich aus China, Indien und den Mitteloststaaten selbst. Diese Länder sind die Hauptmotoren des wachsenden Ölkonsums. Selbst wenn es in den USA eine Rezession gibt, berührt das diese Länder weniger, da Indien und China ein stärker binnengetriebenes Wirtschaftswachstum haben, während die hohen Ölpreise die Wirtschaft im Mittleren Osten ankurbeln. Die Ölnachfrage wird daher stark bleiben.
Schneider: Der zweite Grund …?
Birol: … ist, dass wir auf Seiten der Ölförderung ein steiles Absinken der Fördermengen aus den existierenden Ölfeldern sehen, speziell in der Nordsee, den USA und etlichen Nicht- OPEC-Ländern. Allein hier müsste viel Geld investiert werden, um dieses Absinken zu verlangsamen. Der dritte Grund, warum wir ein Risiko für die Gesamtförderung erwarten ist, dass wir weltweit alle neuen Ölförderpro-jekte angesehen haben: insgesamt 230, in Saudi-Arabien, Venezuela, der Nordsee, überall. Selbst wenn alle diese bereits finanzierten Projekte in den nächsten Jahren realisiert werden, ist die Gesamtkapazität, die sie an neuer Ölförderung bringen können, zu gering.
Schneider: Wie viel fehlt?
Birol: Genau 12,5 Millionen Barrel pro Tag fehlen noch immer, rund 15 Prozent des Weltölbedarfs (der heutige Weltölverbrauch beträgt 84 Millionen Barrel, Anm. d. Red.). Diese Lücke bedeutet, dass wir in den nächsten Jahren eine Lieferklemme und sehr hohe Preise erleben könnten.
Schneider: Ist das noch zu verhindern?
Birol: Um den Ausweg zu schaffen, gibt es nur drei Wege: Erstens müssen wir die Energieeffizienz drastisch steigern und insbesondere sparsamere Autos, Lastwagen und Flugzeuge bauen, um den Anstieg des Ölkonsums zu verlangsamen. Zweitens müssen wir mehr alternative Treibstoffe im Verkehrssektor nutzen. Wenn man sich jedoch ansieht, was die Regierungen gesetzgeberisch im Bereich der Effizienzsteigerung machen, bin ich wenig hoffnungsvoll, dass es zu einem solchen Politikwechsel kommt. Und drittens brauchen wir viele zusätzliche Ölförderprojekte, besonders in den Schlüsselländern der OPEC.
Schneider: Sie schreiben, dass 5,4 Billionen Dollar investiert werden müssten, um den wachsenden Weltölbedarf zu decken. In welchen Ländern sollte das Geld genau investiert werden?
Birol: In den ölreichen Staaten des Mittleren Ostens – allerdings bin ich mir nicht sicher, dass diese Staaten und ihre Ölgesellschaften so viel investieren werden, wie nötig wäre, da sie möglicherweise denken, es liegt nicht in ihrem Interesse, die Produktion stark zu erhöhen, damit die Preise hoch bleiben. Ein weiterer Teil der Investitionen müsste in die OECD Staaten gehen, die USA und die Nordsee, um dort das Absinken der Ölförderung zu vermindern.
Schneider: Im WEO 2007 steht, dass der steile Rückgang der Ölförderung zwischen 3,7 und 4,2 Prozent pro Jahr betragen wird. Ist das richtig?
Birol: Exakt.
Schneider: Dieses Absinken ist ja sogar steiler, als ihn die Energy Watch Group vorausgesagt hat!
Birol: Ich kann Ihnen bereits hier bekannt geben: In unserem „Weltenergie Ausblick 2008“, den wir Anfang November veröffentlichen, werden wir uns intensiv mit den Aussichten der Öl- und Gasförderung beschäftigen. Wir werden die 350 wichtigsten Ölund Gasfelder ansehen und untersuchen, wie stark die Fördermengen absinken und was das bedeutet.
Schneider: Was meinen Sie?
Birol: Meines Wissens wird es die erste umfassende öffentliche Studie sein, in der wir unser Denken darüber überprüfen und revidieren, wie viel Öl und Gas auf den Markt kommt. Dabei werden etliche Leute neue Schlussfolgerungen ziehen.
Schneider: Eine der Aussagen des „World Energy Outlook 2007“ ist, dass die gesamte erforderliche zusätzliche Ölförderung aus den OPEC-Staaten und speziell dem Mittleren Osten kommen muss. Salem el-Badri, der Generalsekretär der OPEC, hat im Februar auf einer Konferenz zur Energiesicherheit in London angekündigt, dass die OPEC bis 2012 200 Milliarden Dollar investieren will, um fünf Millionen Barrel (mb) pro Tag neue Förderkapazität zu schaffen. Diese Menge steht aber im scharfen Kontrast zum „WEO 2007“, dort heißt es, dass bis zum Jahr 2020 rund 24 mb pro Tag an neuer Kapazität notwendig sind, um den wachsenden Öl-Verbrauch zu decken. De facto kündigt Salem el- Badri also an, dass die OPEC die Erwartungen nicht erfüllen wird. Bedeutet das nicht, dass wir ein ernstes Problem bekommen?
Birol: In der Tat, das ist auch der Grund, warum wir dieses Jahr zum ersten Mal die Situation eines „Supply Crunch“, einer Versorgungskrise, darstellen. Zwischen der Höhe des Weltmarktbedarfs an Öl und dem, was wirklich aus dieser Region auf den Markt gebracht werden wird / gebracht werden kann, besteht eine Kluft. Wir sind der Ansicht, dass die Ölproduzenten ihre Fördermenge bedeutend erhöhen müssten, wir sind uns aber nicht sicher, dass sie es tun werden oder können.
Schneider: Weil sie es nicht wollen?
Birol: Schauen wir auf die Zahlen bis 2015, wird es eine Lücke geben zwischen unseren Erwartungen und dem, wie stark die Ölproduzenten Willens oder in der Lage sind, ihre Kapazität zu erhöhen. Diese Lücke zeigt das ernste, reale Bild des Ölmarkts. Es könnte einen „Supply Crunch“ und eskalierende Preise bedeuten.
Schneider: Was ich also im WEO sehe, ist eher – wenn ich das so sagen darf – eine Wunschliste?
Birol: Das kann man wohl so sagen. Ich denke, dass wir uns in einer neuen Weltölordnung bewegen. Die neuen Akteure, die entscheiden werden, wie viel Öl auf den Markt kommt, sind hauptsächlich staatliche Ölgesellschaften. Aus vielerlei Gründen wird es nicht mehr so einfach werden wie zuvor.
Schneider: Die Energy Watch Group hat in ihren Studien herausgearbeitet, dass die Ölreserven im Mittleren Osten wahrscheinlich um rund 50 Prozent zu hoch eingeschätzt werden. Wenn Sie heute die Staaten des Mittleren Ostens bitten, mehr Produktionskapazität auf den Markt zu bringen, wie gut ist dann Ihr Wissen über deren Ölreserven und darüber, wie viel sie produzieren könnten, wenn sie wollten?
Birol: Wir reden hier über ein wichtiges Thema, und eine Hauptaussage, die ich vom WEO 2008 erwarte, ist mehr Transparenz in Bezug auf die Ölreserven, sowohl der staatlichen Ölgesellschaften als auch der internationalen Ölgesellschaften.
Schneider: Auf wen spielen Sie an?
Birol: Erinnern wir uns nur daran, dass auch eine äußerst bekannte internationale Ölgesellschaft kürzlich ein großes Problem bekam, weil sie nicht genügend Transparenz hatte. Die IEA würde daher gerne mehr Offenheit in Bezug auf die Ölreservedaten sehen – es mag zwar das eigene nationale Gut der Staaten sein, aber der Rest der Welt, die anderen Ökonomien, das Gemeinwesen aller hängt davon ab. Im Moment fliegen wir fast blind und brauchen dringend mehr Klarsicht!
Schneider: Hilft Transparenz allein?
Birol: Selbst wenn die Ölreserven Saudi-Arabiens um 50 Prozent falsch eingeschätzt sein sollten, könnten sie ihre laufende Produktion von 12 mb pro Tag auf 18 mb erhöhen. Aber ich glaube nicht, dass sie mit ihrer Förderung in den nächsten 25 Jahren so stark anziehen. Das Hauptproblem ist also dreifacher Natur: Geologie, Investitionen, Produktionspolitik der Hauptförderländer. Diese drei Aspekte zusammen führen dazu, dass die Zukunft des Öls äußerst schwierig sein wird.
Schneider: Wenn ich mir alle diese Länder ansehe, gibt es große Probleme: Russland, mit seiner restriktiven Politik gegen ausländische Ölkonzerne und gegen marktorientierte Ölkonzerne wie Yukos, der Iran und Irak sind internationale Krisenherde, Saudi-Arabien fährt eine gewisse Politik der Zurückhaltung und scheint für westliche Firmen nicht sehr zugänglich zu sein …
Birol: … in der Tat, aber das ist auch legitim.
Schneider: … und nicht zuletzt Venezuela, das gerade die Ölexporte an den US-Energiekonzern Exxon Mobil gestoppt hat. Diese Länder besitzen zusammen 60 Prozent der Weltölreserven. Aber wir haben de facto keinen Zugang zu ihnen, weder politisch noch wirtschaftlich.
Birol: Das bedeutet großen Stress für alle und für unsere Wirtschaftssysteme. Wenn ich mir die Zukunft ansehe, sehe ich im Energiesektor drei strategische Herausforderungen: Die erste ist die Öl- und Gassicherheit. Gerade erst hat Russland seine Gaszufuhr in die Ukraine um 25 Prozent abgesenkt. Die zweite ist der Klimawandel. Und die dritte, und man muss eingestehen, wir sprechen nicht viel darüber, ist die Verbindung zwischen Energie und Armut, zum Beispiel in Afrika. Heute leben 40 Prozent der Weltbevölkerung, das sind 1,6 Milliarden Menschen, ohne Zugang zu Strom.
Schneider: Werden wir alle drei Herausforderungen lösen können?
Birol: Wenn man sich die Dimension ansieht, glaube ich nicht, dass die Märkte allein die Probleme lösen können. Wir können ihnen nicht alles überlassen! Sowohl die nationalen Regierungen als auch die internationalen Institutionen müssen die Regeln mit bestimmen und ihnen auch folgen. Dazu ist das Thema zu wichtig.
Schneider: Mit Ihrer Warnung vor Engpässen auf dem Ölmarkt stehen Sie nicht allein – auf dem Weltwirtschafts-gipfel in Davos räumte auch der Vorstandsvorsitzende von Shell, Jeroen van der Veer, erstmals ein, dass konventionelles Öl und Gas ab 2015 nicht mehr ausreichen werden, um den steigenden Weltbedarf zu decken. Ergibt sich daraus nicht ein weiteres Absinken der Produktion?
Birol: Mehrere Leute glauben jetzt, dass die weltweite Öl- und Gasproduktion schon bald in schwieriges Fahrwasser geraten könnte, aber dies liegt nicht nur an der Erschöpfung der Ressourcen. Mangelnde Investitionen sind ein anderes Problem, ein weiteres ist, dass manche Ölländer die Produktion nicht erhöhen wollen.
Schneider: Was man ihnen nicht vorwerfen kann, oder?
Birol: Nein. Bevor ich zur IEA kam, war ich mehrere Jahre bei der OPEC in Wien. Und jeder Ölmann hatte dieselbe Überlegung: Ich nutze nicht alles Öl, welches ich heute habe, sondern lasse etwas für meine Kinder und Großkinder übrig, so dass sie auch noch Geld machen können. Und ich habe Verständnis dafür. In vielen Förderländern ist Öl die einzige oder zumindest Haupteinnahmequelle.
Schneider: Wie lautet Ihre Schlussfolgerung?
Birol: Ich wäre sehr überrascht, wenn die Ölförderung in den nächsten 20 bis 25 Jahren leicht, sagen wir auf 120 Millionen Barrel pro Tag, problemlos ansteigen würde. Selbst wenn das Potenzial da sein sollte, werden wir dieses Öl nicht auf den Markt bekommen. Die Schlussfolgerung lautet, dass wir darauf gefasst sein sollten, in den nächsten Jahren äußerst enge, turbulente und hochpreisige Ölmärkte zu sehen – für die Wirtschaft wird es nicht gut sein.
Schneider: Angenommen, die Ölpreise eskalieren – wen trifft es zuerst?
Birol: Es wird darum gehen, wer sich X-Dollar pro Barrel leisten kann und wer nicht. Die einen werden diejenigen sein, die das können, die anderen eben nicht. Die OECD-Staaten werden zu den Glücklichen gehören, aber die Entwicklungsländer werden die …
Schneider: …Verlierer sein …
Birol: … Genau!
Schneider: Wenn ich Sie eben richtig verstanden habe, sagen Sie, dass die Ölnachfrage global um rund drei Prozent pro Jahr wachsen könnte, während wir von heute bis 2015 mit einem Absinken der Förderung um jährlich vier Prozent konfrontiert sein könnten. Das würde sich in einem Jahr zu sieben Prozent summieren, die fehlen!
Birol: Die Nachfrage wird vielleicht ein wenig langsamer steigen. Aber es könnte eine große Lücke bestehen zwischen dem, was da sein sollte und dem, was da sein wird, besonders, wenn wir nicht massive Anstrengungen in Angriff nehmen, um die Effizienz der Autos zu verbessern oder den Wechsel von Autos zu anderen Systemen. Wenn wir keine Maßnahmen auf der Verbrauchsseite ergreifen, wächst der Verbrauch so wie bisher. Und wenn dann nicht genügend Investitionen in die Förderung getätigt werden, geraten wir ins Schleudern.
Schneider: Wenn man allerdings an den Lebenszyklus von Gütern denkt, an die langen Investitionszyklen von Motoren, Kraftwerken oder Klimaanlagen: Glauben Sie, dass die Anpassung der Verbrauchsseite an einen niedrigeren Versorgungspfad so schnell erfolgen kann?
Birol: Nein, aber ich denke nicht, dass die Preise gleich sofort X-fach anstei-gen. Wir könnten einen graduellen Anstieg sehen und das wird den Menschen etwas Zeit geben, sich anzupassen. Schauen wir langfristig, wird jedoch klar: Ob das Öl im Jahr 2030 zu Ende ist oder im Jahr 2040 oder 2050, ändert daran nichts.
Schneider: Das sagen Sie?
Birol: Ja, eines Tages wird es definitiv zu Ende sein! Und ich denke, wir sollten das Öl verlassen, bevor das Öl uns verlässt. Das sollte unser Motto sein. Also sollten wir uns auf diesen Tag vorbereiten – durch Forschung und Entwicklung, wie wir Öl ersetzen können, welche Lebensstandards wir halten, welche Alternativen wir entwickeln können.
Schneider: Wie wird die Weltwirtschaft auf eine neue Ölkrise reagieren?
Birol: Kommt es zu einer großen Lücke zwischen Angebot und Nachfrage, wird das die Volkswirtschaften schwer treffen – allerdings global sehr unterschiedlich. Die deutsche Wirtschaft wird viel weniger davon getroffen werden als ein Land in der Sahel- Zone. Gleichwohl erwarten wir auch für die OECD-Staaten, dass sich das Wirtschaftswachstum abschwächt, die Inflation ankurbelt und die Arbeitslosenzahlen steigen.
Schneider: Und die armen Länder?
Birol: In den armen Ländern, besonders in Schwarzafrika, in Indien und ähnlichen Ländern, wird es deutlich schlimmere Auswirkungen haben. So haben wir zum Beispiel berechnet, dass die Öl importierenden schwarzafrikanischen Länder in den letzten drei Jahren durch den höheren Ölpreis drei Prozent ihres Wirtschaftswachstums verloren haben. Wir sollten nicht vergessen, dass die Hälfte der Menschen in diesen Ländern unterhalb der Armutsgrenze von einem Dollar pro Tag lebt.
Schneider: Sehen Sie die Gefahr von kriegerischen Konflikten zwischen ressourcenreichen und ressourcenarmen Ländern, verursacht durch die Spannungen auf den Weltmärkten?
Birol: In meinem professionellen Mandat spreche ich nicht viel über Krieg und ähnliches. Aber was ich Ihnen sagen kann ist, dass Energiefragen und Geopolitik zu sehr miteinander verwoben werden. Die Energieversorgung wird weniger und weniger ein Geschäft und mehr und mehr zu einem Geschäft plus Geopolitik! Das ist keine gute Nachricht, ich schätze das überhaupt nicht. Was wir brauchen, ist der Dialog zwischen den Produzenten und Konsumenten.
Schneider: Sie haben davon gesprochen, dass wir am Vorabend einer neuen Weltenergieordnung stehen. Wer sind die neuen Player?
Birol: Auf der Verbraucherseite klar China und Indien. Sie waren einmal sehr kleine Marktteilnehmer und wir haben sie in den Energiekrimis bisher nicht gesehen. Sie haben nur auf der Straße teilgenommen, aber heute wachsen sie mehr und mehr zu den großen Akteuren heran.
Schneider: Und auf der Erzeugerseite?
Birol: Da sind es die Hauptölförderländer: Saudi-Arabien, der Iran, Irak, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland. Alle diese Länder haben eines gemeinsam: die Öl und Gasproduktion wird durch staatliche Ölgesellschaften bestimmt statt von den Märkten selbst. Das verändert das Spielszenario. Es gibt nicht nur neue Akteure, sondern eine neue Situation. Die reichen OECD-Länder werden dagegen weniger und weniger relevant. Sie sind immer noch wichtig, aber sie spielen eine geringere Rolle, wenn wir in die Zukunft schauen.
Schneider: Die gesamte Weltwirtschaft ist also von einigen wenigen Ölförderländern abhängig – und diese Länder, die Sie gerade aufgezählt haben, sind nicht gerade demokratisch.
Birol: Jedes dieser Länder hat sein eigenes politisches System, welches es auch selbst wählen sollte. Was wir allerdings gerne sehen würden, wäre eine größere Marktöffnung dieser Länder. Der freie Kapitalfluss wird sehr wichtig sein, so dass jeder investieren kann, wie er will. Aber am Ende sind diese Länder frei, sie selbst entscheiden, welches Energie- und politische System sie wollen.
Schneider: Was bedeutet das für uns?
Birol: Zumindest sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass Öl und Gas künftig aus Ländern kommt, in denen die Entscheidungen darüber von staatlichen Ölgesellschaften getroffen werden. Das ist anders als in der Vergangenheit, als mehr marktorientierte Gesellschaften geliefert haben. Das ist eine entscheidende Veränderung.
Schneider: Die IEA hat einerseits die Aufgabe, den Ölmarkt zu beobachten und andererseits, die OECD-Länder zu warnen, wenn sie Unterbrechungen und Probleme auf dem Weltölmarkt sieht. Wie laut läuten denn inzwischen die Alarmglocken?
Birol: Wir reden hier über zwei verschiedene Funktionen. Eine davon ist, dass wir im Falle eines realen physischen Ölproblems, wenn nicht genügend Öl im Markt ist, Vorräte auf den Markt bringen. Das haben wir zum Beispiel getan, als im Jahr 2005 in den USA der Hurrikan Katrina hereinbrach. Die zweite Aufgabe ist, wie Sie sagten, „die Alarmglocke zu läuten“. Das haben wir letztes Jahr getan.
Schneider: Sie haben schon geläutet? Wann?
Birol: Eben mit dem „World Energy Outlook 2007“. Er war ein deutliches Signal an die Regierungen aller unserer Mitgliedsstaaten. Sie nehmen die Energie- und Ölsicherheit nun sehr viel ernster als zuvor. Und wenn wir dieses Jahr im November den „World Energy Outlook 2008“ vorstellen, halte ich es für denkbar, dass die Sirenen noch lauter schrillen könnten.
Schneider: Aber gibt es denn keinen Mechanismus, mit dem Sie die Staatschefs oder Wirtschaftsminister zusammenrufen können, um mit ihnen die Ölversorgungskrise zu besprechen?
Birol: Doch, kommt es zu einer Versorgungskrise, haben wir alle Mechanismen etabliert. Wir nennen es eine so genannte Notfallsituation, so dass wir uns innerhalb von wenigen Stunden mit den Regierungen aller Mitgliedsstaaten austauschen können. Das haben wir beim Hurrikan Katrina getan.
Schneider: Sehen Sie da nicht einen Unterschied? Auf der einen Seite eine Krise, ausgelöst durch eine Naturkatastrophe, in deren Folge Ölplattformen zerstört werden, und auf der anderen Seite so etwas wie einen „langfristigen Notfall“?
Birol: Doch – und das ist der Grund, warum wir unsere Mitgliedsstaaten gebeten haben, neue Politiken umzusetzen. Gerade vor kurzem erst haben etwa die USA und Japan neue Richtwerte für Autos in Kraft gesetzt, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Wir brauchen hierfür dringend neue Regeln und Standards. Europa versucht noch, dieselben Standards umzusetzen, aber ich weiß, dass einige Länder damit ihre Schwierigkeiten haben …
Schneider: … Deutschland etwa.
Birol: Sie scheuen sich noch, das umzusetzen, aber ich denke, sie bekommen von uns die Botschaft, es zu tun. All das sind Beispiele, wie wir gegenwärtig die Alarmglocken läuten, und wir läuten sie sehr laut. Ich kann Ihnen sagen, dass ich sehr erfreut bin zu sehen, dass viele Minister sich nun in die richtige Richtung bewegen – aber es reicht noch nicht. Besonders, wenn man die getroffenen Maßnahmen mit der Dimension des Problems vergleicht, mit dem wir konfrontiert sind.
Schneider: Aber ist es nicht an der Zeit, ein klareres Signal zu geben? Zumal in den OECD-Staaten noch immer viel Geld fehlinvestiert wird – etwa durch den Bau neuer Flughäfen, obwohl es gar nicht genügend Öl mehr gibt, um den Luftverkehr stetig auszuweiten? Und dass Geld besser in den öffentlichen Nahverkehr gesteckt werden sollte, um den Autoverkehr zu reduzieren?
Birol: Wir erzählen das ja nicht nur unseren Mitgliedsstaaten, sondern auch in Peking oder Neu-Delhi. Wir haben unseren indischen und chinesischen Kollegen erklärt, wie Energieeffizienz ihnen helfen, wie öffentlicher Transport ihr Leben verändern kann und wohin die Infrastrukturinvestitionen gehen sollten. Aber am Ende ist es Sache der Regierungen, wie ernst sie unsere Warnungen und Mitteilungen nehmen.
Schneider: Wäre es angesichts der drohenden Versorgungskrise nicht an der Zeit, dass die IEA eine Regierungskonferenz zur Energiekrise einberuft?
Birol: Wir diskutieren und überprüfen die Lage regelmäßig. Der nächste wichtige Schritt wird der WEO 2008 sein, im Jahr 2009 laden wir zu einem Ministertreffen, und ich erwarte, dass die Energiesicherheit zusammen mit der Klimafrage ganz oben auf der Tagesordnung steht. Aber noch einmal: Es hängt von den Regierungen ab, Maßnahmen zu ergreifen. Wir haben sie gewarnt.
Schneider: Wir haben bisher nur über Öl gesprochen, da es den größten Anteil im Weltenergiemix hat. Allerdings sagt die Energy Watch Group, dass wir auch andere Ressourcen wie Uran oder Kohle nicht einfach in doppelter Menge verfeuern können, sobald sich das Öl verringert. Von Klimafragen abgesehen, sind auch diese Energieträger nicht mehr in ausreichenden Mengen vorhanden. Was sagt die IEA zu diesem Dilemma?
Birol: Kohle und Uran sind unterschiedlich. Kohle haben wir weltweit, wir haben riesige Vorkommen. Aber das Problem ist – sofern wir den Klimawandel einmal beiseite lassen – dass es immer schwieriger wird, Kohle von den Minen zu den Zentren des Konsums zu transportieren. Nachdem wir bereits über die Ölpreise gesprochen haben, kann ich sagen, dass sich die Kohlepreise zwischen Anfang 2006 und heute mehr als verdoppelt haben. Sie steigen ebenfalls stark an, weil China nun ein wichtiger Importeur wird, während wir andererseits keine wesentliche Ausweitung der Förderung sehen.
Schneider: Wie schätzen Sie die Situation beim Uran ein? Heute kommen nur 60 Prozent des laufenden Verbrauchs aus Minen, der Rest aus Lagerbeständen, die bald verbraucht sein werden.
Birol: Bei den Uranreserven sehen wir keine Probleme für die Zeit nach 2015 bis 2020, sofern Explorationsarbeiten in einigen Schlüsselregionen wie der kaspischen Region, etwa Kasachstan, Australien, Südafrika und anderswo erfolgen. Ich denke nicht, dass die Uranversorgung das Hauptproblem für die Atomwirtschaft ist, es ist mehr die öffentliche Akzeptanz.
Schneider: Vor dem Hintergrund der Knappheiten und Probleme von Öl, Kohle und Gas haben wir in den letzten Jahren von der OECD, der IEA oder auch den Vereinten Nationen gehört, wir sollten mehr Atomkraftwerke bauen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Allerdings müsste sich die Anzahl der Atomkraftwerke verdreifachen oder vervierfachen, um überhaupt einen Beitrag zu liefern. Wie lautet Ihre Lösung?
Birol: Um die Erwärmung auf zumindest zwei Grad zu begrenzen, müssen wir unser Energieerzeugungssystem ändern – und wir haben vier Möglichkeiten, das klimaneutral zu tun: Energieeffizienz, erneuerbare Energien, CO2-Abscheidung und Atomkraft. Wenn man die notwendige CO2-Reduktion auf diese Techniken aufteilt, müssten wir jedes Jahr weltweit 30 neue Atomkraftwerke bauen. Das ist aber fast unmöglich, heute bauen wir weltweit etwa 1,5 neue Atomkraftwerke pro Jahr.
Schneider: Also scheidet auch die Renaissance der Kernenergie aus?
Birol: Der Anteil der Atomkraft sollte zumindest bei den heutigen 15 Prozent des Strommix bleiben. Wenn mich die Leute in meinem eigenen Land fragen, ob sie ein Atomkraftwerk bauen sollen, nenne ich ihnen die Vor- und Nachteile. Aber ich sage ihnen auch, dass ein Atomkraftwerk nicht gegen den Willen der Menschen, die in der Umgebung leben, gebaut werden sollte. Es mag gut für die Makroökonomie sein, gut für die Energiesicherheit und gut für den Klimaschutz, aber wenn es für die Leute vor Ort ein Problem ist, sollten wir das bei der Planung unbedingt mit berücksichtigen.
;0) bravo wer bisher gelesen hat ;0)
World oil prices are overvalued and "not realistic" because the market is being manipulated, Iranian President Mahmoud Ahmadinejad said in an exclusive interview with NBC News. AP
"The market should be free and these commodities should compete in a free setting," Ahmadinejad told NBC's Brian Williams in a taped interview in Tehran. "At the moment, the situation is not realistic." Oil has fallen over $23 from a record high of $147.27 on July 11, pressured by signs that record-high prices and slowing economies are curbing demand. Dealers said prices could still head lower for now. "We now seem to be in the situation where every rally is being sold," said Glen Ward, joint head of commodities at ODL Securities in London. "We feel that the trading community is not just liquidating long positions but also looking to establish shorts." Data from the Commodity Futures Trading Commission released on Friday showed that speculative oil funds were shifting to a net short position -- a bet on falling prices --for the first time in 17 months. Traders were also focusing on Ahmadinejad's statement on Saturday that Iran has more than 5,000 active centrifuges for enriching uranium, keeping Tehran's dispute with the West over its nuclear program in oil traders' focus. Ahmadinejad's announcement was likely to annoy major powers which have offered Iran a package of economic and other incentives to persuade Tehran to suspend its enrichment activities.
--Reuters contributed to this report. Copyright 2008 Reuters.
jetzt gehts für die haubt ölverbraucher us eu, jp und einige scwellenländer erst mal in die rezession. damit einhergehend ergibt sich ein recht massiver nachfrage einbruch -10% ist da noch optimistisch. von den ominösen supply problemen ist denn auch nichts zu sehen. im gegenteil, absatzprobleme, absatzprobleme, absatzprobleme .... und die finazinvestoren sitzen auf ganzen bergen vom connodities und keiner will sie:-)
das wird noch so richtig runtergehen, mit dem öl preis.
navigator
16:41 28.07.08
und das mit ganzer Kraft.
Diese Schlagzeile hätte auch bei einem Rohölpreis von fast 150 Dollar gepasst.
Steigt der Rohölpreis passt es niemanden, fällt der Rohölpreis, passt es auch niemanden - was denn nun?
Alles dummes Gesabbel!
Wenn an steigenden kursen nichts mehr verdient werden kann, wird verkauft, ob das jemanden passt oder nicht, meine Meinung!
Die Zeit war einfach reif dafür.
Gruß urbommel
Daten von China, mann beachte das pro Kopf einkommen, die Hauptabnahmestaaten ihrer Exporte und die Investitionen die vom Ausland in China getätigt werden und umgekehrt die China im Ausland tätig.
Und da soll China nicht von einer Wirtschaftskrise in der USA, Japan und ev EU abhängig sein?
reale Wachstums- /Steigerungsrate
11,4% (2007)
pro Kopf (PPP)
$5.300 (2007)
nach Wirtschaftszweigen
Landwirtschaft 11%
Industrie 49,5%
Dienstleistung 39,5%
Erwerbstätige Bevölkerung
803,3 Millionen (2007)
nach Tätigkeit
Landwirtschaft: 43%
Industrie 25%
Dienstleistung 32% (2006)
Arbeitslosenquote
6,1% in Stadtgebieten; substantielle Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung in landlächen Gebieten (2006)
Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze
8%
Inflationsrate (Verbraucherpreise)
4,7% (2007)
Investition (brutto fixiert)
42,2% vom BIP (2007)
Staatsschulden
18,9% vom BIP (2007)
Industrielle Produktion Wachstumsrate
12,9% (2007)
Elektrizität
Produktion
2,866 Billionen kWh (2006)
Verbrauch
2,859 Billionen kWh (2006)
Exporte
11,27 Milliarden kWh (2006)
Importe
5,39 Milliarden kWh (2006)
Öl
Produktion
3,71 Millionen Barrel/Tag (2006)
Verbrauch
7 Millionen Barrel/Tag (2006)
Exporte
375.800 Barrel/Tag (2006)
Importe
3,646 Millionen Barrel/Tag (2006)
Reserven
16,3 Milliarden Barrel (Januar 2006)
Erdgas
Produktion
58,6 Milliarden cu m (2006)
Verbrauch
55,6 Milliarden cu m (2006)
Exporte
2,874 Milliarden cu m (2006)
Importe
976 Millionen cu m (2006)
Reserven
2,45 Billionen cu m (2006)
Aktueller Kontostand
$363,3 Milliarden (2007)
Exporte
$1,221 Billionen f.o.b. (2007)
Export-Partner
USA 21,1%, Hongkong 17%, Japan 12,4%, Südkorea 4,7%, Deutschland 4%
Waren
Maschinenbau, elektrische Produkte, Datenverarbeitungsausrüstung, Bekleidung, Textil, Stahl, Mobiltelefone
Importe / Einfuhren
$917,4 Milliarden f.o.b. (2007)
Import-Partner
Japan 16,8%, Taiwan 11,4%, Südkorea 11,1%, USA 8%, Deutschland 5,4%
Waren
Maschinen und Ausrüstungen, Erdöl und mineralische Brennstoffe, Kunststoffe, LED-Bildschirme, Geräte zur Verarbeitung von Daten, optische und medizinische Geräte, Organische Chemie, Stahl, Kupfer
Wirtschaftshilfe - Empfänger/Bezieher
$1,757 Milliarden (2005)
Direktinvestitionen aus dem Ausland
$699,5 Milliarden (2006)
Direktinvestitionen in das Ausland
$75 Milliarden (2006)
Indische Daten
2006
Export von Indien
(Abnehmerländer): USA 17%
Ver. Arab. Em. 8,3%
VR China 7,7%
Großbritannien 4,3%
Also ebenfalls eine grosse abhängigkeit Richtung EU und USA
Und nochmal zum Mr. Birol, ist er nun für PEak Oil oder dagegen?
Die IEA verneint und bestätigt "Peak Oil" in einem Atemzug
Sh. http://www.ae-o.de/625.html
Volkswirtschafts-Lektion:
EUROPA IST NUR SCHEINBAR (!) zum Öleinsparer geworden. Europa hat einen grossen Teil seiner (energieaufwendigen) Produktion nach ASIEN verlagert, die jetzt aus Öl und Energie einen WESENTLICH grösseren Teil unserer Konsumgüter produzieren als noch vor 2007
Birol:
Fatih Birol: In der Tat. Es gibt drei Gründe, warum das so ist: Der erste ist die sehr stark wachsende Nachfrage, hauptsächlich aus China, Indien und den Mitteloststaaten selbst. Diese Länder sind die Hauptmotoren des wachsenden Ölkonsums. Selbst wenn es in den USA eine Rezession gibt, berührt das diese Länder weniger, da Indien und China ein stärker binnengetriebenes Wirtschaftswachstum haben, ....
Klingt irgendwie seltsam, eine Wirtschaftskrise und ein hoher Ölpreis berüht China und Indien weniger, obwohl grossteils des Exports inb die USA geht und lt Bio sie eine sehr energieintensive Wirtschaft haben.
Sollten ihr Statements nochmal genauer aufeinander abstimmen die beiden
= zeigt, dass selbst der US Kongress schon viel weiter ist mit seinen Bedenken hinsichtlich Peak oil als viele Medien, Investoren, Blasenschreiern und solchen, die meinen, der Markt und der hohe Ölpreis sorgt ohnehin für ausreichendes Angebot ;0)
http://www.uscc.gov/hearings/2007hearings/...5/bartlett_statement.pdf
ebenso der Hirschreport im Auftrag der US Regierung:
http://www.netl.doe.gov/publications/others/pdf/Oil_Peaking_NETL.pdf
PEAK OIL Tasks force auf US Kommunaler Ebene:
http://bloomington.in.gov/sections/viewSection.php?section_id=485
http://www.eia.doe.gov/emeu/ipsr/t21.xls
Zur "ausgeglichener Bilanz" darf man nie vergessen, dass von "total liquids" (sei es jetzt 85, 86 oder 87 Mio Barrel pro Tag) nur knappe 75 Mio echtes Rohöl ausmachen.
Der Rest ist "Stückwerk" wie Biotreibstoffe, liquidfied natural Gas (LNG), aus teersanden etc. ALSO ALLES QUELLEN, deren Volumen sich NICHT SO LEICHT steigern lässt wie "echtes crude" welches früher "aus dem Boden sprudelte.
Damit ist auch zu erklären, warum das Gesamtangebot seit 2005 nicht mehr mit der Nachfrage mithalten kann - eben weil das globale Rohölangebot (trotz modernster technik und hohem Preis ;0) seit May 2005 stangniert und das höhere angebot NUR NOCH mit "unkonventionellen Flüssigkeiten" wie Biotreibstoffen, aus kanadischen Teersanden, LNG UND mit steigenden Ölpreisen ausgeglichen werden konnte.
Die Wachstumsraten und Angebot bei Biotreibstoffen aus kanadischen Teersanden, LNG etc sind sehr beschränkt, und können NICHT mit dem Wachstum bei der Nachfrage von 2001 bis 2007 mithalten.
ERGO - es passiert was passieren muss, wenn der Markt Richtung SUPPLY nicht mehr funktioniert wie er funktioneren sollte - der Markt muss es über den hohen Preis die Nachfrage dämpfen. Und dies passiert erst wenn Wirtschaft und Konsument den hohen Ölpreis zu spüren bekommen - nichts anderes ist in den US (und abgeschwächt auch hier) im ersten Quartal 2008 passiert.
Und daher werden wir auch weiterhin mit chronisch Ölpreisen zu tun haben, weil das Crude Angebot sich NICHT mehr erhöhen lässt (Peak oil) und das Wachstum bei anderen unkonventionellen Flüssigkeiten wie eben Biotreibstoffen, LNG, Teersande - STARK BESCHRÄNKT IST.
ein kleiner Auszug: "2007 war bereits das fünfte Jahr hintereinander, in dem die weltweite Nachfrage nach Energie über dem Durchschnitt lag. Die OPEC-Produktion wurde gleichzeitig jedoch um 350.000 Barrel pro Tag
zurückgefahren."
Wie naiv muss man sein, dass man ernsthaft glaubt, das Crude-Angebot folgt den einfachen Gesetzen des Marktes. Neben den geologischen Limits, die den PEAK OIL eingeleitet haben und die wesentlich dafür mitverantwortlich waren, dass sich die globalen Reservekapazitäten von früher einmal übe 12 Mio Barrel täglich gegen NULL angenähert haben - funktioniert "MARKT" auch aus politischen Gründen nicht wie von einigen hier postuliert. Denn wir haben es global mit einer OPEC zu tun, die mehr als ein Drittel der Ölproduktion kontroliert und dann auch noch - ausserhalb der OPEC Länder wie das von Oligarchen regierte Russland und Mexico mit einer Staatseigenen Ölgesellschaft.
Wer bei Rohöl an das freie Wechselspiel des Marktes glaubt - darf getrost zumindest als zumindest als "NAIV" bezeichnet werden.
Ebenso würde die OPEC auch nicht lange zögern, wenn der Ölpreis deutlicher unter die 100 USD abrutschen würde - und würde die Förderrung kürzen (einige OPEC Länder sind ohnehin post peak, können die Förderrung ohnehin nicht erhöhen.
Logo das Bio sich nur die für ihn interesante Passage ins Forum gesetzt hat.
Mal eine andere:
Dem zweiten Mythos zufolge gehen der Welt die fossilen Brennstoffe aus. Das stimmt nicht.
Weltweit stehen nachweislich noch Ölreserven für mehr als 40 Jahre, Erdgas für 60 Jahre und Kohle
für 130 Jahre zur Verfügung. Anders ausgedrückt haben wir etwa 1 Billion Barrel konventionelles Öl
produziert, wir sitzen auf einer weiteren Billion Barrel an nachgewiesenen Reserven und einer
weiteren Billion nicht belegter Quellen.
Darüber hinaus gibt es gewaltige Mengen an unkonventionellen Kohlenwasserstoffen, darunter
Ölsand, Schweröl sowie unkonventionelles Öl und Gas. Und es gibt umfangreiche Kohlenstoffvorkommen, die noch nicht ausgebeutet wurden.
Peak oil ist eine Theorie die andere sagt.
Zu geringe Investitionen in den letzten 10 Jahren.
Schneller Anstieg der Nachfrage durch die Asiaten.
Zuviel einfluss der Politik im Ölgeschäft
Nun bleibt abzuwarten wie sich der Markt mit den heutigen Preisen weiterentwickelt.
http://www.eia.doe.gov/steo
Global Petroleum
The oil market remains tight, evidenced by rising prices, low surplus production capacity, and the concern that global supply growth may not keep pace with demand growth over the near term. Preliminary estimates indicate that higher oil consumption in the second quarter and a modest increase in production left Organization for Economic Cooperation and Development (OECD) commercial inventories below the 5-year average at the end of June.
Saudi plans to raise production from 9.4 million bbl/d in June to 9.7 million bbl/d in July, a 27-year high for the nation, have not resulted in an easing of prices. Supply losses in Nigeria and heightened tensions between Iran and Israel raised new concerns about future supplies. Moreover, while the Saudi action adds supplies to the market, remaining available surplus production capacity during the third quarter is at the low level of about 1.2 million bbl/d, all concentrated in Saudi Arabia.
Consumption. World oil consumption continues to grow despite 7 consecutive years of rising prices. Preliminary data indicate that world oil consumption during the first half of 2008 rose by roughly 520,000 bbl/d compared with year-earlier levels. Compared to year-ago levels, this increase reflects a 170,000-bbl/d gain in the first quarter, followed by an 870,000-bbl/d increase in the second quarter. A 760,000-bbl/d decline in consumption in OECD countries during the first half of 2008, mainly concentrated in the United States, was more than offset by a 1.3-million-bbl/d increase in consumption in non-OECD nations led by China and the Middle East (World Oil Consumption). World oil consumption is projected to rise by almost 1.2 million bbl/d during the second half of the year, reflecting the impact of higher expected prices, lower economic growth, and growing pressure in some countries (such as India, Malaysia, Indonesia, and China) to ease price subsidies, which could dampen consumption growth. Global consumption in 2009 is expected to increase by 1.4 million bbl/d because of upward revisions in projected 2009 economic growth in some regions, such as Latin America. If financial strains in the United States spread to foreign nations, depressing economic growth, consumption growth would also slow.
Non-OPEC Supply. The pace of supply growth in non-Organization of the Petroleum Exporting Countries (OPEC) is another key determinant of future market conditions. Despite higher prices and recent past projections of substantial growth in non-OPEC supplies that matched or exceeded consumption growth, actual non-OPEC production fell far short of both expectations and consumption growth. Faster declines in older fields and delays in expansion projects have limited supply growth. At the beginning of this year, non-OPEC supply growth was projected to rise by 860,000 bbl/d in 2008 and by over 1.5 million bbl/d in 2009. Production is now expected to rise by only 230,000 bbl/d in 2008 and by 830,000 bbl/d in 2009. Lower-than-expected production from Russia and the North Sea, along with lowered expectations for Brazil, are the principal reasons for lower non-OPEC supply levels. Second-half 2008 non-OPEC supply is expected to increase by about 700,000 bbl/d, driven by growth in Brazil and Azerbaijan (Non-OPEC Oil Production Growth). Given recent history, possible additional delays in key projects as well as accelerating production declines in some older fields cannot be ruled out. As a result, net non-OPEC production gains could be less than the current forecast, leading to both higher demand for OPEC oil and higher prices than currently projected.
OPEC Supply. OPEC crude production in the second quarter of 2008 averaged an estimated 32.3 million bbl/d, up only slightly from 32.2 million bbl/d in the first quarter. Higher production in Iraq and Angola more than offset lower production in Nigeria caused by security problems and worker strikes. Assuming that Saudi Arabia’s announcement of raising July output to 9.7 million bbl/d results in a higher sustained rate of production through at least September, OPEC crude production is projected to average 32.7 million bbl/d during the third quarter. At these production levels, available surplus production capacity during the third quarter would be only 1.2 million bbl/d, marking the third consecutive quarter that surplus capacity stood at or below 1.5 million bbl/d. All of this capacity is held by Saudi Arabia (OPEC Surplus Oil Production Capacity). Any industry operating at close to 99 percent of capacity will remain vulnerable to surprises that either boost consumption or disrupt production. Such surprises would place additional upward pressure on prices and contribute to oil price volatility. In this tight global oil market, OPEC countries have also faced delays in adding new production capacity, notably in Algeria and in Saudi Arabia, whose 500,000 bbl/d Khursaniyah project has been pushed back to the end of 2008.
Inventories. OECD commercial inventories declined during the first quarter of 2008 by 39 million barrels. During the second quarter, inventories increased by only 36 million barrels, well below the average build of 83 million barrels during this time of year. At the end of the second quarter, estimated OECD commercial inventories stood at 2.57 billion barrels, 26 million barrels below the 5-year average and equal to 53 days of forward consumption (Days of Supply of OECD Commercial Stocks).
U.S. Petroleum
Production. In 2008, total domestic crude oil output is projected to average 5.14 million bbl/d, up slightly from the 2007 average of 5.10 million bbl/d (U.S. Crude Oil Production). Production growth in the Lower-48 region is expected to more than offset declines in Alaskan output. In 2009, total production is projected to increase to 5.27 million bbl/d, due mostly to the Thunder Horse and Tahiti platforms coming on-stream in late 2008 and 2009, respectively. This projection includes an expectation of hurricane-induced outages of an estimated 11 million barrels for the offshore region in 2008 (see Hurricane Outlook). Fuel ethanol production is projected to increase from an annual average of 420,000 bbl/d in 2007 to 560,000 bbl/d in 2008 and to 640,000 bbl/d in 2009.
Consumption. Total petroleum consumption is projected to shrink by 400,000 bbl/d in 2008, a sharper drop than the nearly 300,000 bbl/d projected in the previous Outlook, based on prospects for a weak economy and record high crude oil and product prices extending into 2009 (U.S. Petroleum Products Consumption Growth). In 2009, total consumption is projected to remain almost flat at the 2008 level.
Prices. WTI crude oil prices, which averaged $72 per barrel in 2007 (Crude Oil Prices), are projected to average $127 per barrel in 2008 and $133 per barrel in 2009.
Regular-grade motor gasoline retail prices, which averaged $2.81 per gallon in 2007, are projected to rise to an average of $3.84 per gallon this year and $4.06 per gallon in 2009. These prices hit a record of $4.10 per gallon on June 30. For the remainder of 2008, pump prices are projected to remain well above $4.00 per gallon. This forecast reflects very weak gasoline margins because of the decline in gasoline consumption and growth in ethanol supply.
Diesel fuel retail prices in 2008 are projected to average $4.35 per gallon, up from $2.88 per gallon last year, and increase to an average of $4.48 per gallon in 2009. These higher prices reflect strength in diesel demand, particularly in emerging markets, which has significantly increased the margins between diesel prices and crude oil costs from those of last year. Over the next few months, these prices are projected to remain near the June 30 price of $4.65 per gallon as refiner margins begin to weaken slightly, offsetting the projected rise in crude oil costs.
Natural Gas
Consumption. Total natural gas consumption is expected to increase by 2.1 percent in 2008 and by 1.1 percent in 2009 (Total U.S. Natural Gas Consumption Growth). Year-over-year increases are expected in every sector in 2008 and have been largely weather-driven thus far. In 2009, residential and commercial sector consumption is expected to be relatively unchanged while natural gas consumption for electricity generation is expected to increase by 3.2 percent. Growth in the industrial sector continues its recent upward trend, while demand for natural-gas-based fertilizers is expected to increase in the near-term as growers begin to replant following floods in the Midwest. Consumption in the industrial sector is expected to increase by 1.6 percent in 2008 and by 0.6 percent in 2009.
Production and Imports. Total U.S. marketed natural gas production is expected to increase by 6.4 percent in 2008 and by 1.6 percent in 2009. Production from the Federal Gulf of Mexico, which is now expected to decline by 1.3 percent in 2008, has been limited due to unplanned repairs on key infrastructure in the region. Production in the Lower-48 onshore region is expected to increase by 7.9 percent in 2008, more than offsetting declining production in the Gulf. In 2009, marketed natural gas production from the Federal Gulf of Mexico is projected to increase by 2.5 percent while the Lower-48 onshore region is expected to increase by 1.4 percent.
Import volumes of liquefied natural gas (LNG) to the United States continue to sag. Through the first half of 2008, LNG imports were roughly 60 percent below the amount received during the corresponding period last year. While demand for LNG supplies remains strong in Asia-Pacific and Europe, prices in the United States are becoming more competitive and may attract additional shipments in the coming months. LNG imports in 2007 totaled about 770 billion cubic feet (Bcf), however, delays in new liquefaction projects and persistent world demand are expected to result in a 290-Bcf decline in U.S. LNG imports in 2008 compared with 2007. In 2009, LNG imports are expected to reach nearly 790 Bcf as new supply enters the global market.
Inventories. On June 27, 2008, working natural gas in storage was 2,118 Bcf (U.S. Working Natural Gas in Storage). Current inventories are now 57 Bcf below the 5-year average (2003-2007) and 381 Bcf below the level during the corresponding week last year.
Prices. The Henry Hub spot price averaged $13.07 per Mcf in June, $1.42 per Mcf above the average spot price in May. Despite significant onshore production growth, the natural gas market continues to be pressured by high oil prices, low LNG imports, and a widening year-over-year storage deficit. In addition, summer cooling demand was strong in June (cooling degree-days in June were 15.7 percent more than last year and 23.5 percent more than normal), which increases the amount of natural gas used in the electric power sector. On an annual basis, the Henry Hub spot price is expected to average about $11.86 per Mcf in 2008 and $11.62 per Mcf in 2009.
Electricity
Prices. Within the past few weeks, a number of utilities have requested permission from State regulators to raise electricity rates in response to rapidly increasing delivered fuel costs for power generation. It is likely that most other utilities will soon need to pass through these increased costs to retail customers as well. As a result, the forecast for growth in electricity prices is significantly higher than it was in last month’s Outlook. Average U.S. residential electricity prices are expected to increase by 5.2 percent in 2008 and by 9.8 percent in 2009 (U.S. Residential Electricity Prices).
Consumption. This summer began with June about 20 percent warmer than the 30-year average (U.S. Summer Cooling Degree Days). However, the National Oceanic and Atmospheric Administration projects temperatures for the rest of the summer will be slightly cooler than normal. The reduced need for air conditioning and slow economic growth for the remainder of the year should keep electricity consumption during 2008 at about the same level as last year. Consumption is expected to grow by 1.4 percent in 2009 (U.S. Total Electricity Consumption).
Coal
Consumption. Electric-power-sector coal consumption grew by 1.9 percent in 2007. Slow growth in total electricity consumption is expected to limit growth in electric-power-sector coal consumption to 0.6 percent in 2008. Projected increases from other generation sources (nuclear, natural gas, hydroelectric, and wind) in 2009 will continue to dampen electric-power-sector coal consumption growth, projected to be 0.4 percent in 2009 (U.S. Coal Consumption Growth).
Production and Inventories. U.S. coal production (U.S. Annual Coal Production) fell by 1.5 percent in 2007. Growth in domestic consumption and exports will contribute to a 2.9-percent increase in coal production in 2008. Secondary (consumer-held) coal stocks are estimated to have grown by 5.5 percent in 2007 to 159 million short tons. Consumer stocks are expected to remain stable in 2008 and grow by an average of 2.8 percent in 2009. Primary stocks, held by coal producers/distributors, are projected to decline by more than 6 million short tons between the end of 2007 and the end of 2009.
Ölpreise fallen im Mittagshandel - OPEC hält Preise für 'ungewöhnlich hoch'
LONDON/NEW YORK/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag im
Mittagshandel ins Minus gedreht. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas
Intermediate (WTI) zur Auslieferung im September kostete 124,39 US-Dollar. Das
waren 34 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel
der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im September fiel um 57 Cent auf 125,27
Dollar.
Der im Mittagshandel gestiegene Dollar-Kurs habe den Ölpreis nach unten
gedrückt, sagten Händler. Der Ölpreis ist nach Einschätzung der Organisation
erdölexportierender Länder (OPEC) nach wie vor ungewöhnlich hoch. Die OPEC halte
langfristig einen Ölpreis von 80 US-Dollar oder weniger für denkbar, sagte
OPEC-Präsident Chakib Khelil. Voraussetzung sei aber, dass sich der Dollar
weiter erhole und die geopolitischen Spannungen nachließen. "Der jetzige Preis
von 123 Dollar pro Barrel ist nicht normal", sagte Khelil, der zugleich
algerischer Ölminister ist.
Nach Einschätzung der Commerzbank bleibt die Grundtendenz am Ölmarkt weiter
abwärtsgerichtet ist. Anzeichen für einen Rückgang der weltweiten Ölnachfrage
belasteten den Ölpreis. Am Nachmittag könnten schwache Daten zum
US-Verbrauchervertrauen weitere Molltöne liefern. Allerdings dürfte dadurch auch
der Dollar unter Druck geraten, womit der negative Einfluss auf den Ölpreis
begrenzt sein sollte.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist
unterdessen gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag
kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag 123,19 Dollar. Das waren 56 Cent mehr
als am Freitag. Die OPEC berechnet ihren Durchschnittspreis auf der Basis von 13
wichtigen Sorten des Kartells./js/bf
NNNN
2008-07-29 12:50:35
2N|CRU COM|USA GBR GUL AFR|OIL|
¥
mir auch mal eine Passage aus dem obigen BP-Bericht heraus:
"Biokraftstoffe, Wind und Sonnenenergie verzeichnen zwar rapide Zuwächse, sie machen jedoch nur einen winzigen Anteil – weniger als 2 Prozent – der weltweiten Energieproduktion aus. Die Zukunft der Menschheit wird also noch für einen langen Zeitraum von fossilen Brennstoffen abhängig sein, und dabei ist die Kohle der Brennstoff mit dem schnellsten Wachstum."
Der Kohleverbrauch ist in den letzten 10 Jahren um ca. 45% gestiegen, allein letztes Jahr um 4,5% (Kohleförderung stieg um 3,3%; alle Zahlen von BP). Die Kohlepreise sind in den letzten Monaten teilweise drastisch gestiegen: seit Jahresanfang um über 60%, in der Spitze sogar 130% in 6 Monaten (siehe link). Dagegen war der Ölpreis ja noch zahm.
http://www.eia.doe.gov/cneaf/coal/page/nymex/nymex_chart.pdf
Da aber der Rohöl-Markt Richtung Supply nicht mehr so funktioniert wie sich das einige hier wünschen und zugleich die globale Reservekapazität von über 12 Mio Barrel auf fast NULL Mio Barrel angenährt hat, blieb kaum etwas anderes übrig als abseits des Rohölmarktes die Produktion der Biotreibstoffe hochzufahren.
Das Biotreibstoffe böse "Nebenwirkungen" haben, hat mittlerweilen jetzt auch jedes Kind mitbekommen. Wer blind in die "Kräfte des Marktes" vertraut, darf sich nachher nicht wundern, wenn es zu solchen "Nebenwirkungen" wie hohe Lebensmittelpreis, Hungersnöte etc kommt.....
Man kann "ENERGIE" nicht gänzlichen dem freien Markt überlassen, die Politik MUSS verträgliche Alternativen fördern und langfristige, dauerhafte Lösungen einleiten.
Man darf sich aber keinen Illusionen hingeben - ÖLpreise und Lebensmittelpreise sind auch selbst OHNE Biotreibstoffe eng miteinander verbunden - eben weil die Lebensmittelproduktion extrem öl-aufwendig (Diesel) ist. Ohne Biotreibstoffe, wäre der Ölpreis noch höher, die Probleme für Wirtschaft und Konsument noch grösser.
Die Agrarrohstoffe für Lebensmittel wären zwar ohne "Biotreibstoffewahn" sicher billiger - das dafür benötigte Öl (Diesel) aber teurer. In Summer nehmen Biotreibstoffe etwas Druck vom Ölpreis, erhöhen aber schmerzhaft die Preise für Lebensmittel.
Alles in allem - zumindest die Biotreibstoffe der 1.Generation: KEINE taugliche langfristige Lösung.
ED KOMMT.
Wenn das Elektroauto eine ähnliche Endwicklung wie das Handy haben wird:
Veränderung bei den Akkus, Leistung und Verbreitung kann ich mein Ölgschäft in ca 10 Jahren an den nagel hängen.
Aber ölaufwendig ist die Lebensmittelproduktion imho
nicht.
Abgesehen von Transport und Verpackung steckt in so'nem
Jägerschnitzel oder Schweinenackensteack, Brötchen,
Yoghurt, Apfel, Tomate oder auch der weltweit
verbreiteten Reispflanze nicht so viel, ähm Diesel!
Sag ich mal!
Der ->Einfluss<- auf die Lebensmittelrohstoffpreise
wie Weizen, bzw. allgemein Getreide ist natürlich
enorm, da die Bauern nun bevorzugt Raps anbauen
bzw. Mais/Getreide nicht an die Lebensmittelindustrie
sondern eher dem Biokraftstoffzweig zukommen lassen!
Gewinnmaximierung durch Zwecksubsitution....
Der Landwirt verbraucht ca 0,0125 Ltr Diesel je Kg Milch ( werte können im Bereich von 30 % schwanken, da jeder Landwirt und jede Kuh anders arbeitet und unterschiedliche Leistungen erbringt).
Vom Landwirt zur Molkerei enstehen ca 0,003 Ltr Diesel Verbrauch je kg Milch.
Für die Verteilung zu den Supermärkten bin ich zusätzlich nochmal von 0,005 Ltr. ausgegeangen.
Also ingesamt 0.0205 Ltr. je kg
Alle Daten hab ich eher nach oben als nach unten gerundet