Fannie Mae - Chance auf Verdreifachung bis Juli
Im alten Fannie-Thread (zu den Stammaktien) hatte mal jemand - treffend - geschrieben, dass seit 10 Jahren praktisch alle Prognosen falsch bzw. fehlerhaft waren. Auch ich bin nicht im Besitz der magischen Glaskugel.
Es ist und bleibt ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten, die sich von Tag für Tag ändern. So sind die Aussichten durch das Schreiben v. 18.3.21 des Generalstaatsanwaltes (# 245) mMn besser geworden.
(Ergänzender bzw. "klärender" Kommentar von mir am Ende des Postings)
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Blog-Eintrag von ROLG, zitiert nach:
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=162720024
(DeepL + edit)
ROLG:
...Warum hatte die Biden-Administration das Bedürfnis, darauf hinzuweisen, dass der Fall Collins noch entschieden werden muss, wenn SCOTUS dies gar nicht explizit bezweifelt hatte?
Die logischste Erklärung ist, dass die Biden-Administration (wirklich, wirklich) den FHFA-Direktor Calabria umgehend und ohne schwerwiegenden Grund ersetzen will...
Nun zu einer Spekulation: Im Schreiben [des Gen-StA] wurde klargestellt, dass [das 4. Amendment vom 14.01.21] den Collins-Kläger keine rückwirkende Erleichterung gewährte. Es wurde aber nicht zugleich signalisiert, dass die Biden-Administration jede Gewährung einer solchen rückwirkenden Erleichterung ablehnt. Hat die Biden-Administration damit SCOTUS [unwissentlich bzw. unabsichtlich] signalisiert, dass eine solche rückwirkende Erleichterung nicht als "schwer zu schlucken" angesehen werden soll?
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Klartext A.L.:
Die Formulierung "schwer zu schlucken" fiel sinngemäß bei der Anhörung der Collins-Anwälte vor Scotus am 9. Dezember 2020. Damit war/ist gemeint, dass es für die US-Regierung um Hunderte Milliarden Dollar geht.
VARIANTE 1: Wenn Scotus den Collins-Klägern Recht gibt und das 3. Amendment aus 2012 (und damit den NWS) für unwirksam erklärt wird, müssten die Senior Preferred Shares der Regierung (d.h. der Hilfskredit aus 2008) gemäß der ursprünglichen HERA-Vereinbarung von 2008 als voll abgezahlt (bzw. als aus dem dann "illegalen" NWS "zurückbezahlt") gewertet werden.
VARIANTE 2: Würden hingegen die SPS erhalten bleiben, könnte die US-Regierung theoretisch noch viele weitere Jahre ihre jährliche 10 % Dividende auf die SPS einstreichen. Die SPS könnten z. B. dann "stehen" bleiben, wenn Scotus die Überzahlung aus dem NWS nicht als "Abzahlung" der SPS wertet (im Sinne von Hera 2008), sondern lediglich eine Rückerstattung der Überzahlung anordnet. Würde diese Rückerstattung "in bar" erfolgen (unwahrscheinlich, weil dann mindestens 120 Mrd. $ im US-Haushalt dafür locker gemacht werden müssten), wäre das zwar sehr schön für FnF und die Kläger, weil dann der Rückkauf der SPS noch nachträglich aus diesen Mitteln erfolgen könnte. Weit wahrscheinlicher wäre allerdings, dass die US-Regierung nur eine Steuergutschrift in dieser Höhe veranlasst, und dann gäbe es keine liquiden Mittel für diesen Rückkauf. Die Zwangsverwaltung wäre damit weiterhin "zementiert".
Das Schreiben des Generalstaatsanwalt vom 18.3.21 deutet nun aber darauf hin, dass die Regierung offenbar Variante 1 favorisiert. D.h. sie scheint damit einverstanden zu sein, dass Scotus im Sinne der Collins-Kläger entscheidet.
Dies hat freilich auch gravierende rechtliche und politische Gründe.
a) - rechtlich: Die Rechtslage ist für die US-Regierung erdrückend (vor allem in den kommenden Fairholmes-Fällen vor Scotus);
b) - politisch: Die Regierung will den GSE-feindlichen FHFA-Direktor Calabria loswerden, was ohne Scotus-Entscheidung zu Gunsten der Kläger [Annullierung der Regelung, dass der FHFA-Direktor nur aus schwerwiegendem Grunde (for cause") entlassen werden kann], nicht möglich wäre;
c) - formal: Eine Kapitalerhöhung zur EK-Aufstockung von Fannie/Freddie wurde bereits auf vielen Kanälen (u. a. auf den Fannie-Newsseiten, mit befürwortenten Zitaten der Geschäftsführung) kommuniziert, und FnF haben Konsortialbanken für die KE bereits 2020 unter Vertrag genommen. Eine KE kann aber realistisch nur durchgeführt werden, wenn zuvor sämtliche Rechtsstreitigkeiten beigelegt worden sind - gerichtlich oder per Vergleich -, Fannie/Freddie also sozusagen "frei von Rechten Dritter" sind. Scotus liefert dafür nur den Anlass.
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Dass Trumps Ex-Finanzminister Mnuchin die SPS am 14.1.21 nicht per Unterschrift aus der Welt geschafft hatte (darauf hatten viele Hedgefonds gewettet) - wozu er gemeinsam mit FHFA-Direktor Calabria berechtigt gewesen wäre ("administrative Lösung") -, liegt genau daran: Das Streichen der SPS ist ein Riesenbrocken. Dies wollte sich der scheidende Mnuchin im Vorfeld der Scotus-Entscheidung offenbar nicht noch ans Bein binden, zumal Calabria mit drastisch überzogenen EK-Anforderungen einen zusätzlichen Riesenstolperstein in den Weg gelegt hatte.
Eine solche Preisgabe von Rechten (ohne weitere "Beute", z. B. Warrantsausübung) hätte Mnuchins zuvor makelloses Image als Finanzminister beschädigen können - und damit auch seine angehende Karriere als Hedgefonds-Manager für Öl-Scheichs aus Nahost.
enden, selbst wenn die Collins-Kläger vor Scotus gewinnen. Grund sei die starke Verwässerung durch Kapitalmaßnahmen (KE, mögliche Warrants-Ausübung) vor der ich ja ebenfalls wiederholt gewarnt hatte.
Der Autor weist zudem (am Ende) darauf hin, dass einer der drei Kläger aus dem Collins-Team auch Stammaktien hält, die beiden anderen nur die JPS.
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Quote:
Therefore I guess there is little chance that SCOTUS will finally solve the problem in a way most shareholders hope for. There will be no real justice, just a compromise.
I appreciate your practical view here. There is far too much discussion of what "should" happen compared to what each of us believes "will" happen. Not only does "justice" have a different definition for every person you ask, those various definitions will have no bearing whatsoever on how the courts
rule.
Quote:
Common shareholder will probably see a dilutive capital raise, and the
government might even exercise its warrants to get money for the
affordable home programs announced by Brookings Institution.
The two possible valuations of Treasury's equity stake in FnF given in
the Brookings Institution paper were $48B and $98B. Those correspond to
Scenario 2 in each of Tables 2 and 3 on pages 15 and 17 respectively of this CBO report from last August.
In each of those scenarios, the value of Treasury's warrants is *, which is "between zero and $0.1 billion" according to the note below the table. By contrast, the juniors are worth full par ($35B out of $35B total face value).
In that case, Treasury's 7.2B warrant shares being worth at most $0.1B means each share is worth at most 1.39 cents.That necessarily would be the value of the existing commons as well.
Quote:
JPS are probably better off because they can't get diluted. (They might get a haircut, though.)
Conservatorship is statutory bankruptcy according to Mark Calabria, the most knowledgeable source in regards to HERA. Getting FnF out of conservatorship will certainly require a restructuring (at the very
least to get rid of the seniors), and in a restructuring placement in
the capital stack is of supreme importance. If the juniors take any
haircut at all the existing commons, including Treasury's warrant
shares, go to zero.
Quote:
Also the Collins plaintiffs own JPS, therefore any settlement might favor JPS. But that's just my guess.
One of the Collins plaintiffs owns common shares; see pages A02, A04, and A06 of this memorandum from 2017. It is unknown if, or to what extent, that plaintiff (or the ones who own juniors) would be willing to sabotage settlement to benefit other shareholders than himself.
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=162743572
Bei Stammaktien ist, wie u. a. Tim Howard anmerkt, keine vernünftige Kursprognose möglich, weil der Grad der Verwässerung (der u. a. vom festgelegten EK-Bedarf und von einer möglichen Ausübung der Regierungs-Warrants abhängt), im Vorfeld schlichtweg nicht kalkulierbar ist.
Wenn du auf "Nummer Sicher" gehen willst, solltest du mMn einen Teil deiner Stammaktien zur Risikominderung in JPS umschichten. Ich schreibe dies nicht, weil ich die Kurse treiben will (das wäre in einem dt. Forum, das kaum jemand in USA liest, auch unmöglich), sondern um dir etwaige unliebsame Überraschungen zu ersparen.
Meine Prognosen könnten natürlich auch falsch sein (es wäre nicht das erste Mal), daher folge am besten deinen eigenen Recherchen und deinem Gutdünken. Jeder ist für sich und seine Investments selber verantwortlich.
Was hat sich geändert?
Zudem gibt es zig Zocker, die bei Kursen zwischen 50 Cents und 2 Dollar die Stammaktien gekauft haben und einen Anstieg vermutlich schon ab 3 Dollar für Gewinnmitnahmen nutzen würden. Es gibt also reichlich Widerstand (Overhead Resistance).
Bei den JPS ist die Ausgangslage klarer. Er ist relativ sicher, dass sie auf ihren Nennwert (25 Dollar) steigen werden, wenn Scotus die SPS löscht. Das wäre für FNMAT ab jetzt eine Verfünffachung. Rückwirkend gezahlte Dividenden kommen evtl. noch obendrauf, womöglich ab 2012.
JPS (wie FNMAT, FNMAS, FMCKJ) sind ja so etwas ähnliches wie Anleihen - bzw. bei jetzigen Tiefkursen Junkbonds. Sie haben ein höheres Ranking im Capital Stack als Commons. Außerdem können JPS nicht durch die bei den Stammaktien anstehenden Kapitalerhöhungen verwässert werden. Daher ist mMn das Chance-Risiko-Verhältnis bei den JPS vorteilhafter.
Außerdem sind sie zurzeit relativ billig und die Stammaktien relativ teuer, so dass ein "Umschichten" zurzeit zu günstigen Kursen erfolgen könnte.
Bei iHub in USA gibt es allerhand Dummschwätzer, die den Rückgang der JPS seit Dezember [ca. -50 %] als etwas Negatives interpretieren und von "quagmire" (Sumpf) faseln. Tatsächlich liegt der etwas stärkere Rückgang als bei den Commons [ca. -40 %] höchstwahrscheinlich daran, dass die JPS relativ illiquide sind, es werden nur geringe Stückzahlen umgesetzt.
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Chart von FNMA (Stammaktie, blau) relativ zu FNMAT (Vorzugsaktie, rot)
Auch bei fnmat.
Könnte mmn. Auch jederzeit ein Ausbruch nach oben kommen.. Ob der dann länger anhält..???
Abwarten auf scotus.
https://en.wikipedia.org/wiki/April_Fools'_Day
Aber mal ernsthaft, im SCOTUS-Kalender steht Opionions. Scheint also was dran zu sein
Auch als in den Nuller Jahren Subprime aufkam, hatte es Howard verstanden, Fannie mittels scharfer Regeln vor diesen minderwertigen Krediten zu schützen.
Das passte gewissen Kreisen nicht, vor allem nicht der den US-Privatbanken nahestehende OFHEO (Vorgängerin der jetzigen Zwangsverwaltung FHFA). OFHEO ist - wie heute Zwangsverwalter Mark Calabria - Fannie/Freddie gegenüber feindselig eingestellt.
2004 wollte OFHEO Fannie/Freddie dazu bringen, die hohen Sicherheitsstandards, die Howard eingeführt hatte, fallen zu lassen, damit FnF mehr Subprime-Hypokredite von den Großbanken übernehmen konnte.
Um dies umzusetzen, dichtete OFHEO Fannie/Freddie "Bilanzbetrug" an. Im Zuge dieser Klage wurden CFO Tim Howard und CEO Raines Ende 2004 gleichzeitig "wegen Bilanzbetrug" entlassen. Als die beiden weg waren, wurden neue Regeln eingeführt, die dafür sorgten, dass FnF nun auch viel Subprime-Mist aufkaufen konnte. Dies schuf die Grundlage für die hohen Verluste, die FnF von 2008 bis 2012 schrieb.
https://howardonmortgagefinance.com/2021/01/25/...ge-1/#comment-22646
deepL + edit
March 25, 2021 at 10:12 am
Die Rolle der FHFA [Zwangsverwaltung] in der Krise ist sogar noch verwickelter. ... Im Jahr 2004 war sich Fannie Mae völlig darüber im Klaren, was auf dem Subprime-Markt und mit Private-Label-Securities (PLS) geschah. Wir stellten fest, dass immer mehr hochriskante Produkte geschaffen wurden, die von den PLS-Emittenten viel zu hoch bepreist wurden. Im Jahr 2003 hatten wir eine Reihe von sogenannten "Corporate Financial Disciples" eingeführt und öffentlich bekannt gegeben, die den größten Teil dieses Geschäfts für uns tabu machten. Nachdem wir unseren Marktanteil an der Gesamtzahl der finanzierten Einfamilienhäuser zwischen 1990 und 2003 um durchschnittlich 1 Prozent pro Jahr gesteigert hatten, sank unser Anteil an den ausstehenden Hypotheken im Jahr 2004 um volle 2 Prozentpunkte. Wir hielten uns an unsere Disziplin. Doch dann erhob der FHFA-Vorgänger OFHEO im September 2004 Anklage wegen Bilanzbetrugs gegen Fannie. Am Ende des Jahres wurden der Vorsitzende von Fannie, Frank Raines, und ich entlassen, und OFHEO bestand darauf, dass die Risikomanagementstruktur, die Frank und ich bei Fannie eingeführt hatten, neu strukturiert wurde und dass Fannie einen Chief Risk Officer einstellte. Im Zuge der Umstellung auf die neue, von der OFHEO vorgeschriebene Risikomanagement-Organisation wurden die Finanzdisziplinen des Unternehmens fallen gelassen, und die Verantwortung für die Entscheidung, welche Geschäfte von Kunden angenommen werden sollten, wurde von der Finanzabteilung auf die Abteilung für das Einfamilienhausgeschäft übertragen. Dies war ein großer Fehler, der zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gemacht wurde und bald dazu führte, dass Fannie hochriskante Geschäfte "jagte", um in den Augen ihrer Kunden relevant zu bleiben. Meiner Ansicht nach war FHFAs Vorgänger, OFHEO, zu 100 Prozent dafür verantwortlich, dass dies geschehen ist. Doch in den Überlieferungen der FHFA war diese Behörde ein Held, weil sie dem "arroganten und undisziplinierten" Management von Fannie die Stirn bot. Was mit PLS und Fannie im Jahr 2004 geschah, ist dokumentiert und unbestreitbar, doch OFHEO/FHFA erzählen einfach eine andere Geschichte. Aus diesem Grund ist es für mich besonders beunruhigend zu sehen, wie Direktor Calabria heute zu demselben faktenfreien FHFA-Drehbuch zurückkehrt.
Ist kein Problem für mich, über Flatex oder Consors geht es, aber interessiert mich trotzdem, was ihr da bei Comdirect getrickst habt.
jetzt aktuell im Moment Testkauf eingegeben und das funzt!