f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Dienstach 16.11.04
ciao 12mal99 und MG.
bis morgen, jungs und mädels. schlaft recht schön.
@f-h: mach nich mehr so lange !
greetz uedewo
In der jüngsten sentix-Auswertung (www.sentix.de), welche anhand von Sentiment-Umfragen ermittelt wird (an denen jeder teilnehmen kann), wird unsere eher qualitative Aussage von letzter Woche nun auch quantitativ bestätigt. Wie die beigefügte sentix-Graphik belegt, schoß die kurzfristige Stimmung (Z-Score kurzfristig; rote Linie) auf den höchsten Wert seit drei Jahren(!). Wer aufmerksam in den "Blätterwald" horcht, der vernahm in den letzten Tagen mehr und mehr bullishe Stimmen zu den Aktien: von Jahresend-Rally wird da gesprochen, und 4.500 oder gar 4.800 Dax-Punkte werden als Kursziel bis zum Jahresultimo genannt - teilweise von Parteien, von denen man solch euphorische Statements eher nicht gewohnt ist.
Aktien-Rally mit Ansage?
Wir fragen uns folglich: Gibt es eine Rally mit Ansage? Können sich die Märkte aus einer absolut überkauften Situation heraus, wie momentan zweifelsohne gegeben, nun nochmals massiv nach oben bewegen, wobei die "ganze Welt" investiert ist und kräftig daran verdient? Haben wir momentan ein Schlaraffenland, in dem man sich nur hinlegen muß (Aktien kaufen) und schon fliegen einem die Trauben (Gewinne) in den geöffneten Mund (Portemonnaie)? Kann es sein, daß die Mehrzahl der Investoren die charttechnischen Ausbrüche bei den großen Indices erkannt hat und dementsprechend in den nächsten Wochen atemberaubende Gewinne einfahren wird? Antwort: Theoretisch kann all das sein, praktisch aber und unter Anwendung unseres ganzen Know-how müssen wir die Wahrscheinlichkeit für eine solche "Rally mit Ansage" für eher gering - eigentlich sogar für asymptotisch gegen Null gehend - bezeichnen.
Eine Frage des Zeithorizonts
Wie paßt diese negative kurzfristige Einschätzung zu unserer bullishen Sentiment-Betrachtung auf lange Sicht? Ganz einfach: Der sentix-Indikator fragt die Einschätzungen hinsichtlich der kommenden Wochen ab. Hier erscheinen die Investoren eindeutig zu euphorisch, vor allem technisch und damit kurzfristig orientierte Analysten äußern sich daher positiv. Langfristig dagegen zeigt sich das entgegengesetzte Bild, wie wir im letzten Smart Investor Magazin in der Rubrik "Sentimenttechnik" aufzeigten. So sprechen die über 50 und mehr Tage geglättete Put/Call-Ratios für einen ungeheuren Pessimismus, woraus sich auf Sicht des kommenden Jahres großes Kurspotential ableiten läßt. Konkret: Smart Investor rechnet bis Mitte Dezember mit fallenden Aktienkursen. Ab dann dürfte es wieder nach oben gehen, im Sinne einer Jahresend-Rally. Letztere ist übrigens statistisch für die letzten beiden Wochen im Dezember sowie die erste Woche im Januar gut nachweisbar (ein Artikel hierzu findet sich im nächsten Smart Investor Magazin).
Gold-Rally mit Ansage?
Sinngemäß dieselbe Aussage wie für die Aktienmärkte gilt für Gold und Goldminenaktien. Wie im Chart zu sehen ist, verlauft der Goldminenindex XAU in einer Art Keil nach oben. Zudem befindet er sich momentan in einem massivem Widerstandsband, welcher so ohne weiteres nicht nach oben durchbrochen werden dürfte. Die charttechnische Implikation ist also eher negativ. Interessant in diesem Zusammenhang erscheinen uns die Goldschlagzeilen, die der Herausgeber des Börsenbriefs "Der Goldmarkt", Martin Siegel, zuletzt zusammengetragen hat (die er v.a. Tageszeitungen entnimmt). Da ist praktisch nur die Rede von steigenden Notierungen, großen Potentialen und einer glänzenden Zukunft des gelben Metalls. Wenn die Presse und die Analysten sich so einmütig auf eine Seite schlagen, dann sollte man dies durchaus als überschwenglichen Optimismus werten und dementsprechend vorsichtig werten. Auch hier gilt: Smart Investor ist kurzfristig negativ, aber langfristig positiv für Edelmetalle gestimmt.
Fazit
In Anbetracht des von uns überall festgestellten Optimismus bleibt uns gar nichts anderes übrig, als Kauf-Zurückhaltung zu üben. Wir werden die Lage weiterhin akribisch beobachten und bei einer Abkühlung des Sentiments wieder beherzt zugreifen. Wir rechnen damit erst Mitte Dezember.
Ralf Flierl
Smart Investor Magazin
Gruß, hardyman
Aber der erste Abschnitt gibt mir doch etwas zu denken und mahnt zur Vorsicht.
Gehe selbst auch von einem Dax von 4300 bis 4400 aus bis Jahresende, wenn ich ehrlich bin.
Nur wäre ich mir viel sicherer, wenn er schon eher mal korrigiert hätte.
Gruß, hardyman