Das sind Zustände... (Mehmet kommt wieder)
Andreas, Mehmet, Dennis und Chris im Visier der Polizei
Düsseldorf - Kinder und Jugendliche werden immer häufiger als Serientäter straffällig. Einige Fälle, die in den letzten Jahren für Schlagzeilen sorgten:
"Crashkid" Dennis hielt schon als Zwölfjähriger von 1991 an die Hamburger Polizei in Atem. Er soll mehr als hundert Autos aufgebrochen und teilweise zu Schrott gefahren haben. 1992 verunglückte er mit einem Freund, der dabei ums Leben kam. Nach mehreren Resozialisierungsversuchen landete er mit 19 Jahren in einem polnischen Gefängnis.
Der in Deutschland geborene Türke "Mehmet" fiel bereits 1994 in München als Zehnjähriger durch Diebstahl, Raub, Erpressung und Körperverletzung auf. Vor seinem 14. Geburtstag verübte er mehr als sechzig Straftaten. 1998 wurde der Serientäter in die Türkei abgeschoben - ohne seine Eltern. Kritiker sahen den grundgesetzlich garantierten Schutz der Familie verletzt. "Mehmets" Anwälte bemühen sich derzeit darum, ihm eine Rückkehr nach Deutschland zu ermöglichen.
Die "Karriere" von Andreas aus dem rheinischen Monheim begann 1998. Seine weiteste Tour führte ihn mit einem Abschleppwagen über die Niederlande und Belgien bis nach Frankreich. Als ihn das Jugendamt mit einem erlebnispädagogischen Aufenthalt auf den Kanaren zu bessern versuchte, stahl er seinem Therapeuten das Auto. Nach seiner jüngsten Amokfahrt durch Deutschland und Holland sitzt der 14-Jährige jetzt in Untersuchungshaft.
Zu einem "besonderen Fall" für die Behörden in Darmstadt wurde 1998 Chris alias "Monaco". Auf das Konto des damals 13-Jährigen gingen die nächtliche Verwüstung von Schulräumen, Wohnungseinbrüche und Körperverletzung. Ein Therapieurlaub in Argentinien scheiterte. Als er strafmündig geworden war, wurde er 1999 zu 18 Monaten ohne Bewährung verurteilt.
Wir verachten das totale Versagen der westlichen Jugendverführer, denen alle Mittel recht sind diese Jugend zu zerstören. Und wenn dann die Jugendlichen aus dem Gleis geraten, greift man zu Lösungen wie der Sippenhaft,
das heisst z.B. Abschiebung der gesamten Familie des gestörten Kindes.
Nur der Sozialismus ist in der Lage allseits gebildete, gefestigte sozialistische junge Menschen zu erziehen.
Die BRD versagt! Kinder wie der der Türke Muhlis Ari, die anonymisiert z.B. Mehmed genannt werden, begehen bereits als Einzelne mit 9 und teils noch jünger mehr Straftaten als in der DDR die gesamte Jugendkriminalität eines ganzen Landkreises war!
Und das in einer Härte und Brutalität, die seinesgleichen sucht.
Terror, Einbruch, Diebstahl, Raubüberfälle, schwere Körperverletzung - in den letzten fünf Jahren wurde der erst l4jährige Mehmet immer gewalttätiger:
Die Chronik der Verbrechen:
• Schon im Alter von neun Jahren hält sich das Kind an keine Regeln mehr, reagiert im Unterricht zunehmend agressiv und fliegt - wie später noch so oft - von der Schule.
• Mit zehn Jahren kommt er mit dem Messer zur Schule, bricht einem Mitschüler das Nasenbein (eine Spezialität von Mehmet), klaut und erpreßt Geld.
• Mit elf Jahren wird er Einbrecher, stiehlt in Kaufhäusern, bedroht einen Detektiv.
Seine Auftritte werden frecher, seine Raubzüge brutaler.
• Mit zwölf Jahren bricht er einem erwachsenen Mann bei einem Raubüberfall beinahe das Genick.
• Mit 13 Jahren bedroht er seine Lehrerin. Er benutzt jetzt einen Schlagring, verletzt damit mehrere Gleichaltrige.
• Wenige Tage nach seinem 14. Geburtstag schlägt Mehmet einen l9jährigen mit einer Latte bewußtlos, beraubt das Opfer. Das war seine 62. Straftat. Ob ihm klar sei, daß er Menschen schwer verletzt habe, wird er mehrfach gefragt. Mehmets Antwort:
,,Wenn ich schon zuschlage, dann gscheit!"
Nur in der DDR wurde von vornherein für das Wohlergehen solcher Jugendlichen schon im Vorfeld der zu erwartenden Kriminalisierung gesorgt.
Unsere DDR-Jugendhelfer, hatten und die Entwicklung gibt uns recht, die Berechtigung auffällige Jugendliche auch gegen den Willen ihrer zur Erziehung unfähigen Eltern in Spezialkinderheime einzuweisen.
Wovon in der BRD diskutiert wird, war in der DDR vernünftige, wirkungsvolle Praxis zur Erziehung unserer fehlgeleiteten Jugendlichen zu vollwertigen Mitgliedern der sozialistischen Gesellschaft.
Das Versagen der staatlichen Organe in einem solchen Ausmaß hat es in der DDR nie gegeben!
ist schon ziemlich dumm und gefährlich. Oder sind die Türken in Deutschland jetzt schuld, dass ihr Verluste an der Börse macht.
Grüße aus München
Ausländische Jugendliche sind die Verlierer von morgen. Die Schule sieht hilflos zu
von Martin Spiewak
Ich bin mit mir selber stolz. Ich arbeiten mit einen Computer. Mir gefehlt diese Arbeit, weil es mir sbas macht." Metin stockt. "Sbas": Irgendetwas scheint mit diesem Wort nicht zu stimmen. Der Junge überlegt eine Weile, löscht das Wort und schreibt es neu: "... weil es mir schbas macht."
Meine glückliche Zukunft - so heißt das Thema der Stunde. Die Schüler sollen träumen, wie ihr Leben in 25 Jahren aussehen wird . Keine einfache Aufgabe für Metin. Buchstabe für Buchstabe tastet er sich am Bildschirm an seinen Zukunftstraum heran. Er möchte nicht so hart arbeiten wie sein Vater, der bei der Bahn "Schiene putzt", also Gleisarbeiter ist. Lieber "was mit buro". Mehmet, zwei Computer weiter, will Pilot werden, Ali Maschinenbauer*.
Doch wenn Allah nicht ein Wunder voll-bringt, werden die Jungen der Dortmunder Anne-Frank-Gesamtschule schnell merken, dass eine weit weniger glanzvolle Zukunft auf sie wartet. Bald kommen sie in die 9. Klasse. Aber Wortschatz und Rechtschreibung der meisten der 13-Jährigen entsprechen dem Niveau von Fünftklässlern. Groß- und Kleinschreibung, Artikel und Pluralendungen gehen wild durcheinander. Der Satzbau ist häufig schlicht wie der eines Grundschülers. Ausländerdeutsch eben.
Dabei kennen Metin und seine ausländischen Klassenkameraden das Land ihrer Väter, die Türkei, nur aus dem Urlaub. Sie sind Kinder der Dortmunder Nordstadt, geboren, aufgewachsen und zur Grundschule gegangen in Deutschland. Der eine oder andere hat bereits einen deutschen Pass. Genützt hat das scheinbar wenig. Selbst für einen durchschnittlichen Schulabschluss reichen die Sprachkenntnisse der meisten Schüler nicht aus.
Die Zahl der so genannten Bildungsverlierer unter den Migrantenkindern nimmt zu, in Dortmund wie in ganz Deutschland. Das war schon mal anders; lange Zeit zeigten alle Bildungsdaten von Schülern ausländischer Herkunft in eine positive Richtung. Immer weniger von ihnen verließen die Schule ohne Abschluss, die Zahl der Abiturienten ohne deutschen Pass stieg. Heute studieren doppelt soviele türkische Jugendliche an deutschen Universitäten wie noch vor zehn Jahren.
Die Schule als soziales Trampolin funktioniert - doch nur für einen kleinen Teil, und die Tendenz ist rückläufig. Die Anzahl ausländischer Hauptschüler ist im Schnitt noch immer fast dreimal so hoch wie die der deutschen. Bei den Gymnasiasten ist das Verhältnis umgekehrt. Dramatisch erscheint der Bildungsabsturz bei der größten Problemgruppe, den Schülern türkischer Herkunft: 40 Prozent von ihnen stehen nach der Schule ohne Ausbildungsplatz da - damit fast ohne Chance auf dem Arbeitsmarkt (bei den deutschen sind es acht Prozent).
Die Kinder sprechen zum Teil schlechter Deutsch als ihre Eltern
Angesichts dieser Zahlen warnt der letzte Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung von 1998 vor einem "Proletarisierungsprozeß", der langfristig den "inneren Frieden in Deutschland in Gefahr" bringen könnte. Der Anstieg der Jugendkriminalität in den vergangenen Jahren gilt Experten als Alarmzeichen. Sie geht, wie das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen in einer Studie herausfand, zum großen Teil auf das Konto junger Migranten.
In den meisten Fällen enden die verkorksten Bildungskarrieren nicht im Gefängnis, sondern auf den Fluren des Sozialamtes oder hinter der Theke eines Dönerladens. Sie beginnen aber fast immer in der Grundschule und mitunter noch früher. Metins Klassenlehrer, Nikolaus Schäfer, bemerkte vor zwei Jahren zum ersten Mal, dass die Sprachkenntnisse seiner Schüler nicht besser, sondern wieder schlechter werden. Vor wenigen Jahren noch hätten die Kinder die deutsche Sprache stets besser beherrscht als ihre Eltern, so der Pädagoge: "Heute ist es mitunter umgekehrt." Ein Sprachtest türkisch-deutscher Schulanfänger, den die Schulbehörde vor kurzem in Hamburg vorstellte, bestätigt ihn. Zwei Drittel der Kinder haben so große Deutschprobleme, dass sie ohne Förderung dem Unterricht nicht folgen können.
Besonders im Fachunterricht macht sich das Defizit bemerkbar - auch wenn die Migrantenkinder in der Umgangssprache den Ruhrpottslang perfekt beherrschen, können sie dem Unterrichtsstoff nicht folgen. Dem Lehrer fällt es manchmal nicht einmal auf, dass ein Text an den Schülern vorbeigeht. Die Folge: schlechte Noten nicht nur in Deutsch, sondern auch in Physik oder Biologie. "Nur wenn man gezielt nachfragt, merkt man, dass die nichts verstanden haben", sagt Schulleiterin Monika Conrad.
Wer die Dortmunder Nordstadt kennt, den wundert das nicht. Hier braucht man Deutsch allenfalls auf dem Arbeitsamt. Stärker als vor zehn Jahren leben die Ausländer unter sich. Der Trend, den Sozialwissenschaftler den "Rückzug in die eigene Ethnie" nennen, ist überall zu beobachten. Ob beim Lebensmittelhändler, im Fußballclub oder in der Moschee: man spricht Türkisch. Auch die sprachpädagogische Wirkung deutscher Quizsendungen oder Nachrichten ist passé. Heute sind die Satellitenschüsseln nach Istanbul gerichtet. Zwölf türkische Programme senden nach Almanya - Pädagogen sehen hierin einen Hauptgründe für abnehmende Deutschkenntnisse junger Türken.
Einst sorgte die Firma Hoesch in der Nordstadt für Brot, Wohnungen und dafür, dass Deutsche und Ausländer am Arbeitsplatz zusammenkamen. Heute haben die Stahlwerke ihre Produktion auf ein Minimum reduziert. Wer von den Deutschen einen neuen Job fand, zog weg. Geblieben sind Arbeitslose, Rentner und Ausländer. Die Nordstadt gilt als Türkenghetto und die Anne-Frank-Gesamtschule als Ghettoschule. 60 Prozent der Schüler sind Ausländer; ein Teil der restlichen Jungen und Mädchen hat erst seit kurzem den deutschen Pass.
In der großen Pause spielen Jungen mit dem Halbmond am Goldkettchen an ihren Handys, Mädchen blättern in einer türkischen Fernsehbeilage. Dazwischen die deutschen Lehrer, die meisten schon ergraut. Durchschnittlich 47 Jahre sind die Pädagogen an der Anne-Frank-Schule alt, und vom Alltag ihrer Schüler - der Musik, der Sprache, der Religion - wissen sie wenig. Sie fragen sich, warum immer mehr Mädchen mit Kopftuch zur Schule kommen, Jungen von Koranschulen berichten.
Die Anne-Frank-Schule ist bekannt dafür, dass ihr die Schüler nicht gleichgültig sind. Sogar Ex-Bundespräsident Roman Herzog war zu Besuch und hat sich angeschaut, was Lehrer, Schüler und Sozialarbeiter auf die Beine stellen: Es gibt eine Fahrradwerkstatt und einen Frühstücksraum. Ältere kümmern sich um die Neuzugänge, Streitschlichter unter den Schülern sorgen sich um den Klassenfrieden. Viele Lehrer kämpfen mit frusterprobtem Gleichmut gegen Unverständnis und Desinteresse und können nicht begreifen, warum die Zahl derjenigen, die den Hauptschulabschluss nicht schaffen, trotz aller Anstrengungen steigt.
Einen Schüler seiner 8.Klasse hat Nikolaus Schäfer heute mal wieder zu Hause angerufen. "Sonst kommt der nicht aus dem Bett." Groß und kräftig, ganz in Schwarz gekleidet, sitzt der 14-Jährige vor dem Computer und braucht eineinhalb Stunden für diese Erkenntnis: Er möchte gerne "Kapitalist werden und viele Frauen ficken". Den Rest der Zeit schaut er düster drein oder weist seine Klassenkameraden mit türkischen Worten zurecht. Bei einigen Lehrern müssen die Schüler für nichtdeutsche Worte im Unterricht Strafe bezahlen. Klassenlehrer Schäfer hat es aufgegeben, das Türkische zu verbieten. "Man kann nicht alles machen, sonst komme ich gar nicht mehr zum Unterrichten."
Welche Kettenreaktion von Empörung ein Schulleiter auslösen kann, wenn er in einem Elternbrief mitteilt, er möchte in der Schule "weder Russisch noch Türkisch hören" erfuhr Uwe Grintz, Direktor einer Realschule im nordrhein-westfälischen Spenge, im vergangenen Herbst. Die lokale Presse berichtete über das Schreiben, Bild pustete den Fall zum Skandal auf, Ankaras Korrespondenten rapportierten vom Schulhof - und deutsche Gutmenschen wie türkische Nationalisten hatten ihr Thema. Selbst die Bundesbildungsministerin erregte sich, dass "Kinder in unverantwortlicher Weise ausgegrenzt werden". Grintz, bekennender Alt-68er, sah sich als Rechtsradikaler gebrandmarkt. Dabei waren es die Lehrer nur leid, dass die Schüler sich über sie lustig machen und sie nichts verstehen. Wie "echte Machos" würden sich die ausländischen Jungen besonders gegenüber Lehrerinnen verhalten. "Die lassen sich von denen nichts sagen."
Längst sehen sich nicht nur Lehrer in Dortmund-Nordstadt, Berlin-Kreuzberg oder Hamburg-Wilhelmsburg mit den Schulschwierigkeiten ausländischer Kinder und Jugendlicher konfrontiert. Durch die Ansiedlung von Hunderttausenden Umsiedlerfamilien in Kleinstädten hat das Problem die Provinz erreicht. Mittlerweile, so die Essener Pädagogikprofessorin Ursula Boos-Nünning, haben 30 Prozent der Schüler einen "Migrationshintergrund": Kinder von Aussiedlern, Gastarbeitern, Flüchtlingen oder eingebürgerten Neudeutschen. "Die Schule aber hat darauf kaum reagiert." In der Bildungspolitik spielt das Thema keine Rolle.
Während seiner Hochschulausbildung erfährt kein angehender Lehrer, wie er eine Klasse unterrichten soll, die zur Hälfte aus Ausländern besteht. Von Lehrern aus Einwandererfamilien ist keine Hilfe zu erwarten - ihre Zahl tendiert an deutschen Schulen gegen null. Nur für den so genannten muttersprachlichen Unterricht haben die Schulbehörden türkische, griechische oder italienische Lehrer engagiert - wenn sie die Aufgabe nicht den Konsulaten der Heimatländer überlassen. Selten sind diese Lehrer ins Kollegium integriert, ihre Unterrichtsstunden kaum Teil des deutschen Lehrplans.
Ausländerpädagogik, kritisiert Boos-Nünning, wird bis heute von vielen als eine Art Sonderpädagogik verstanden, die sich von selbst überflüssig macht. Denn spätestens in der dritten Generation, so das ausländerpolitische Credo der Ära Kohl, wären die Kindeskinder der Gastarbeiter in die hiesige Gesellschaft eingepasst - oder ins Heimatland zurückgekehrt. Warum sollte sich die deutsche Schule ändern?
Viel zu spät erkennen Schulbehörden und Bildungspolitiker jetzt, dass sich die Integrationsprobleme nicht mit ein paar Projekten lösen lassen. Experten wie Boos-Nünning fordern einen grundlegenden Perspektivwechsel im Bildungswesen: Der gesamte Fächerkanon sollte sich darauf einrichten, dass das herkömmliche Schülerbild des deutschen Erziehungssystems - deutschsprachig, mit christlichem Hintergrund, aus intakter Familie - nicht mehr der Realität entspricht. Schulen mit einem hohen Ausländeranteil müssten wirkungsvolle Unterstützung erhalten. Konzepte allerdings, nach denen die ausländischen Kinder in Sonderklassen in ihrer Muttersprache hätten unterrichtet werden sollen, sind gescheitert. Das verstärkte nur ihre Isolation. Ebenso falsch erscheint das andere Extrem, sie von der ersten Stunde an nur mit Deutsch zu konfrontieren. Es kommt auf die richtige Mischung an. An manchen Schulen werden neue Ideen bereits erprobt:
- Bei der koordinierten Alphabetisierung (Koala) in Hessen sind die Deutschstunden und der muttersprachliche Unterricht aufeinander abgestimmt. Bringt der deutsche Lehrer den Kindern das "m" bei, ist der Buchstabe auch Thema im Unterricht des türkischen Kollegen.
- In den Berliner Europaschulen bestehen die Klassen zur Hälfte aus deutschen und ausländischen Kindern. Lesen und Schreiben lernen die Kinder in der eigenen Sprache, die anderen Unterrichtsfächer finden mal auf Deutsch und mal auf Türkisch oder Englisch statt.
- Kindergärten mit hohem Ausländeranteil beginnen schon vor der Einschulung mit gezielter Spracherziehung. In der interkulturellen Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt in Essen versucht ein Team aus deutschen und ausländischen Pädagogen mit Liedern und Spielen die deutsche wie die Elternsprache zu fördern. Symbole aus der Kultur der Kinder wie Wandteppiche oder arabische Schriftzeichen helfen, dass sich Kinder wie Eltern heimisch fühlen.
Eine Bildungsinstitution gibt die Probleme an die nächste weiter
Solche Modelle könnten auch für deutsche Kinder attraktiv sein. Bislang allerdings versuchen ihre Eltern, die Ausländerschulen zu meiden. Rückt die Einschulung näher, entdecken sie ihr Herz für die Kirche und schicken Tochter oder Sohn auf eine Konfessionsschule. Die Hälfte der Kinder der Dortmunder Graf-Konrad-Grundschule hat keinen deutschen Pass. Die katholische St.-Elisabeth-Schule in der Nachbarschaft ist so gut wie ausländerfrei.
Die Graf-Konrad-Schule erhält vom Schulamt nur anderthalb zusätzliche Lehrerstellen. Sie reichen gerade für eine Förderstunde pro Woche, in der Kinder den Stoff wiederholen und deutsche Vokabeln lernen. "Das ist ein Witz", klagt Schulleiter Dietmar Hirsch. "Bis zur 4. Klasse können wir die Sprachdefizite nicht ausgleichen." So gibt eine Ausbildungsinstitution ihre Probleme an die nächste weiter: der Kindergarten an die Grundschulen, die Grundschulen an die Haupt- oder Gesamtschulen und die wiederum an die Berufsschulen.
An der Graf-Konrad-Schule setzt man, ähnlich wie in Hamburg oder Berlin, jetzt dort an, wo die Versagenskette beginnt: in den Familien, genauer bei den Müttern. Denn Erziehung ist in der Türkei reine Frauensache. Seit Jahren aber verstärkt sich der Trend, dass ausländische Männer zum Heiraten in die alte Heimat fahren. Nach einer Berliner Erhebung sucht jeder zweite Türke dort seine Frau. "Damit beginnt die Migrationsgeschichte nach jeder Generation wieder neu", klagt Safter Cinar von der Türkischen Gemeinde Deutschland. Die Mütter können oft selbst nicht Lesen und Schreiben und sprechen kein Deutsch, ihre Kinder lernen es nicht.
Einmal die Woche kommen die Mütter mit ihren Kindern in den Unterricht und lernen Deutsch. Zugleich erfahren sie, wie das deutsche Bildungswesen funktioniert. In der türkischen Schulkultur legen die Lehrer auf die Mitarbeit der Eltern keinen Wert. Dort ist es nicht üblich, dass man zum Elternabend geht oder die Mutter Vokabeln abhört. Um die Unterstützung der Mütter zu gewinnen, verschicken die Schulämter in einigen Bundesländern Elternbriefe heute auch auf Türkisch oder Russisch.
Die Missverständnisse zwischen deutscher Schule und ausländischen Elternhäusern setzen sich fort bis zur Berufswahl, berichtet Sanem Kleff von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Viele Eltern glaubten, ihr Kind habe "das Abitur bereits in der Tasche, wenn es in die 10. Klasse kommt". In der Türkei nämlich sei es so. Sie ahnen nicht, dass ihr Sohn die Gesamtschule als "Parkplatz" benutzt, weil er nicht weiß, was er werden soll. Läuft es schief, hat er mit 19 Jahren gerade einen Hauptschulabschluss - der immer weniger zählt.
Früher fanden die Dortmunder Hauptschüler noch einen Ausbildungsplatz bei Hoesch als Dreher oder verdingten sich in der Fabrik am Fließband. Dreher werden nicht mehr ausgebildet, die Fließbandarbeiten machen heute Maschinen. Die Schere zwischen Ansprüchen des Arbeitsmarktes und Schulabschlüssen geht immer weiter auseinander: Die ausländischen Jugendlichen sitzen in der Falle.
Sie teilen das Schicksal mit deutschen Hauptschülern, mit denen sie um die knappen Ausbildungsplätze konkurrieren. Eine brisante Situation, die auf beiden Seiten Ressentiments schürt. Die Ausländerfeindlichkeit ist unter deutschen Bildungsverlierern, wie die jüngste Shell-Studie zeigt, besonders hoch. Ausländische Jugendliche wiederum geben für ihr Versagen dem "deutschen Rassismus" die Schuld. Wenn man die Schüler kritisiert, berichtet ein Lehrer der Dortmunder Anne-Frank-Schule, heiße es oft: "Ey, haben Sie was gegen Ausländer?"
© Die Zeit 16/2000
Gruß,
T.
gut zureden und diskutieren sind halt nur bedingt tauglich.
meine meinung ist, dass man um (in maßen praktizierte) körperliche züchtigung nun einmal nicht herum kommt wenn man sich elterlichen respekt verschaffen möchte.
ein sehr grosses problem und die ursache für die meisten auf die schieffe bahn geratenen jugendlichen ist die fehlende zeit bzw. das desinteresse der eltern sich mit ihren kindern zu beschäftigen.
solange pappnasen wie britney spears und wie sie alle heissen die vorbilder der kinder sind und selbige nur konsum durch die medien eingeimpft bekommen wird sich nichts ändern. hier sind die eltern gefragt aber es ist wohl einfacher seine nachkommen vor dem tv oder pc abzusetzen und sie dank der überwiegenden mehrzahl an wertlosem und negativen input zu weltfremden schwachköpfen mutieren zu lassen.
Das kann man auch nicht an einer Nationalität festmachen.
Nur in diesem Fall bestand die Möglichkeiz der Ausweisung , die ich auch voll korrekt finde. Bei mir hätte er schon beim 3 Mal die Briefmarke auf den Arsch bekommen.
Es soll Jugendliche geben, die bei solchen Typen bewundernd aufblicken.
Ich erzähle Euch sicherlich nichts Neues , wenn ich behaupte : Umgang prägt.
Die Welt hat sich verändert. Gewalt gab es früher auch , doch die Brutalität,
die heutzutage zur Tagesordnung gehört ist erschreckend.
Bei und gibt es eine Schule die ich nur schwer bewaffnet besuchen würde.
Bewaffnete Jugendbanden ohne Hemmschwelle. Nötigung , Erpressung und Gewalt ist dort nichts außergewöhnliches. Ausländeranteil über 70%.
Ich bin extra umgezogen, damit meiner Tochter dieses Elend erspart bleibt.
Es gibt für alles Gesetze , nur keiner wendet sie an.
Umsonst bekommt die Schillpartei nicht soviel Stimmen.
Mich kotzt es an , mir jeden Tag sorgen machen zu müssen. Und meine Tochter ist noch klein.
Sorry , das mußte mal raus
Doch Stelle ich die Sicherheit unserer Kinder über alles.
Und dein Name ist zum Kotzen.
lese gerne eure Diskussion.
Ja ich bin ein Türke,und lebe hier in Deutschland Seit 1983.Bevor ihr über
mein Rechtschreibfehler rummeckert,möchte ich mich vorerst endschuldigen.
Ich war in der Schule mit rechtschreibung nicht so gut.
Ich bin glücklich Verheiratet habe 2 kleine jungs auf dennen ich sehr stolz bin,
Arbeite in einem Firma als Siemens CNC Programmiere.
Leider habe ich den Gefühl hier,nicht willkommen bin als (Ausländer)
ist mir auch egal,ich bin mit meine umfeld sehr zu frieden,
Leider Lese ich hier öffteres schlechtes über Ausländer warum?
weil da eine schlecht ist,sind doch hier lebende Ausländer alle schlecht.
ist das eure Argument,so wenig könnt ihr Denken.Mensch was seid ihr für Leute.
Ihr kennt doch nur ausserliche aussehen,habt ihr schon mal innerliche mitgefühl von den Leuten erlebt Gastfreundlichkeit u. hilfsbreit sind
ich glaube nicht,deswegen ist bei euch schwer das zu beurteilen weil ihr nicht genau weißt,was ist Normale Bürger und KRIMINALITÄT ist.
Was noch schlimmer ist mit Kindermörder,da geht hier ganz gut um.
Mensch Leute bevor so ein mist rein stellt Überlegt euch mal ganz gut
wir alle Menschen sollen doch friedlich mitanander Leben wo ist das Problem.
gruß
Security
DAS IST KÜNSTLICH HOCHGEKOCHT, MERKT IHR ÜBERHAUPT NICHTS ???
Muhlis Ari kommt zu einer Gerichtsverhandlung nach München
Susanne Güsten
Cerkezköy ist weit weg von München. Muhlis Ari hat knapp 2000 Kilometer zurückzulegen, wenn er am Mittwoch aus der nordtürkischen Stadt zu einer Gerichtsverhandlung nach Bayern kommt. Für den 15-Jährigen ist der Flug eine Reise in seine Vergangenheit als Serienstraftäter "Mehmet". Auch gut 15 Monate nach seiner Abschiebung hat Muhlis Ari in der Türkei noch keine Wurzeln schlagen können und will zurück nach Deutschland.
Zunächst einmal muss er sich aber mit einem dreitägigen Besuch wegen eines Gerichtstermins begnügen. Das Münchner Verwaltungsgericht verhandelt am Donnerstag darüber, ob seine Abschiebung rechtens war. Am 14. November 1998 nach Istanbul gebracht, wurde Muhlis in ein Straßenkinderasyl gesteckt. Obwohl seine türkischen Verwandten es ablehnten, den Tunichtgut bei sich aufzunehmen, ließ sich das Leben in Istanbul für den Jugendlichen zunächst nicht schlecht an. Der damals 14-Jährige mit dem für türkische Verhältnisse exotischen Pferdeschwänzchen war eine Zeitlang sogar ein Star. Wegen seines Bekanntheitgrades heuerte ihn der Teenie-Sender Kral-TV als Moderator an.
Der Höhenflug war aber bald vorbei. Im Januar 1999 kündigte ihm Kral-TV, und einen Monat später flog "Mehmet" auch aus der Wohnung, die er mit einem Kumpel geteilt hatte. Muhlis kehrte der Großstadt daraufhin den Rücken. In dem rund 100 Kilometer nordwestlich gelegenen Cerkezköy hat er sich ein neues, ruhigeres Leben aufgebaut. Tagsüber arbeitet er bei einer Schildermacherei und abends in einer Bar, um seine Ein-Zimmer-Unterkunft zu finanzieren. Seine Arbeitgeber und Kollegen beschreiben ihn als fleißigen jungen Mann. "Mehmet" sagt, seine Lektion habe er gelernt, er fühle sich "genug gestraft". Er wolle in Deutschland "ein vernünftiges, normales Leben führen (Tagesspiegel im März 2000)
Sorry security1, aber es sind nicht die vorurteile von uns sondern die Erziehung die Ihr euren Kindern gebt! Nämlich garkeine!!!
Ich kenne keinen gut erzogenen Türken!
Ich bin nicht rechts oder links, ich hatte in der Schule einen Freund der war auch Türke, einer meiner besten Freunde damals. Inzwischen habe ich keine Lust mehr mit ihm was zu machen weil seine Freunde (türken) sich nur auf türkisch unterhalten, sich jedesmal abknutschen wenn sie sich sehen und über alles lachen was anderen passiert. Einfach nur weill anscheinend alles andere zu anstrengend ist???
Also wie man sieht ist meine Einstellung nicht durch vorurteile anderer sondern durch meine eigenen Erfahrungen entstanden. Die drei mal die ich von größeren und älteren Türken verprügelt wurde, werde ich hier nicht breittreten. Aber der Hass kann nicht nur durch vorurteile entstanden sein.
Inzwischen hat sich meine meinung aber deutlicher ausgeprägt... mehr sag ich dazu nicht mehr.
gruesse
ein geprägter aber verzeihender
nmx_lion
*security1* klingt irgendwie mehr nach Türsteher aber sind sicher wieder nur vorurteile!
Man erkennt ab einem gewissen Alter wem man trauen kann.
Doch wußte ich immer das es Mist ist.
Ich unterstelle Ihm mal das er es genauso sieht.
Und wenn wir immer nur das Gute im Menschen sehen , kommen wir nicht weiter.
Der Junge hat nicht vielen , sondern sehr vielen Menschen Schaden zugefügt.
Er war zig mal vorm Kadi.
Irgendwann muß mal gut sein. Ich weiß nicht wie es Euch geht , wenn ich früher Scheiß gemacht habe , gab es Sänge.
Immer nur Drohungen ohne Vollzug bringt absolut nichts , außer das dich keiner mehr Ernst nimmt.
Ich bin in dieser Beziehung leider Konservativ.
G Z
Verwaltungsgericht
„Mehmet“ darf wieder zurückkehren
Richter berufen sich auf altes EG-Recht und ein psychiatrisches Gutachten – Stadt und Staat wollen hart bleiben.
Der als „Mehmet“ bekannt gewordene türkische Jugendliche Muhlis A. hat einen juristischen Sieg errungen: Die Stadt München muss ihm nun doch wieder eine Aufenthaltserlaubnis erteilen.
Das hat gestern der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) entschieden.
Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume Beyerle und Innenminister Günther Beckstein wollen sich dem Richterspruch aber nicht kampflos beugen und auf jeden Fall das Bundesverwaltungsgericht anrufen: Sie halten die Abschiebung des heute 17-Jährigen nach wie vor für richtig. Muhlis’ Rechtsanwalt Alexander Ebert dagegen ist zufrieden.
Zur Erinnerung: Muhlis A. ist im Juni 1984 in München geboren und auch hier aufgewachsen, jedoch türkischer Staatsbürger.
62 Straftaten
Die städtische Ausländerbehörde hatte sich wegen der kriminellen Vergangenheit des damals 14-Jährigen geweigert, seine Aufenthaltsgenehmigung zu verlängern: Die Palette der 62 Straftaten reicht von Diebstählen über Raub bis hin zur Körperverletzung.
Dafür hatte ihn das Amtsgericht zunächst zu einem Jahr Freiheitsentzug verurteilt. Das Urteil erlangte allerdings keine Rechtskraft, weil Muhlis Anwalt dagegen Berufung einlegte und der Junge im November ’98 nach Istanbul abgeschoben wurde. Daraufhin stellte die Justiz das Strafverfahren ein.
Der VGH stützt sein Urteil auf zwei Punkte: Der Kläger habe einen Rechtsanspruch auf Verlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis aufgrund eines alten Assoziationsabkommens zwischen der damaligen EWG und der Türkei (ARB 1/80).
Recht auf Anerkennung des Aufenthaltsrechts
Aus diesem Abkommen, meinen die Richter sinngemäß, stehe Muhlis als Sohn eines regulär in Deutschland arbeitenden Türken das Recht zu, sich auf ein x-beliebiges Stellenangebot zu bewerben. Dieses Recht beinhalte zwangsläufig die Anerkennung eines Aufenthaltsrechts.
Sein Aufenthaltsrecht könne nur eingeschränkt werden, falls durch ihn eine konkrete Gefahr für die öffentliche Ordnung ausgehe.
Diesen Punkt ließ der VGH-Senat durch ein psychiatrisches Gutachten klären. Die Richter: „Das kommt zu dem Ergebnis, dass eine konkrete Vorhersage, ob vom Kläger gegenwärtig die konkrete Gefahr neuer Verfehlungen von erheblichem Gewicht ausgehe, nicht eindeutig zu beantworten sei; dies erfordere ,hellseherische Fähigkeiten‘. Erfahre der Kläger bei einer Rückkehr in das Bundesgebiet Erfolgserlebnisse, sei mit seiner positiven Entwicklung zu rechnen. Bei einer Frustration könne es jedoch wieder zu einem Rückfall kommen. Letztlich bedürfe der Kläger weiterer therapeutischer Hilfe und einer Betreuung, um ihn bei einer Rückkehr aufzufangen. Wenn möglich solle er nicht mit den Eltern zusammenleben, sondern außerhalb des Elternhauses pädagogisch gefördert und in Zusammenarbeit mit seinem früheren Betreuer seine individuellen Probleme aufarbeiten können.“
Blume-Beyerle kündigt Beschwerde an
Zusammenfassend komme der Experte zu dem Ergebnis, „dass gegenwärtig kaum Gefahr erneuter strafrechtlicher Verfehlungen von erheblichem Gewicht vom Kläger ausgeht“, wobei sich diese Prognose auf einen eher kurzfristigen Zeitraum beziehe. „Diesem Abwägungsergebnis hat sich der VGH angeschlossen“.
Die Revision gegen das Urteil zum Bundesverwaltungsgericht wurde ausdrücklich nicht zugelassen (Az.: 10 B 00.1873).
Blume-Beyerle kündigte gestern an: „Wir werden Nichtzulassungsbeschwerde einlegen – und bis die Bundesrichter entschieden haben, bleibt ,Mehmets‘ Abschiebung wirksam.“
Auch Innenminister Beckstein hält Muhlis A. weiterhin für ein „Risiko“, unterstützt also diesen Kurs: „Wenn ,Mehmet‘ tatsächlich etwas dazu gelernt und sich gebessert haben sollte, wäre dies den radikal geänderten Lebensumständen während seines Aufenthalts in der Türkei zu danken.“
Anwalt: Rechtsmittel haben keine Chance
Und München Ex-Ordnungschef Hans-Peter Uhl: „Es wird höchste Zeit, dass die EU unseren Schutzbedürfnissen mehr Rechnung trägt.“
Anwalt Eberth dagegen gibt dem Rechtsmittel „keine Chance“: Er sei vielmehr zufrieden, dass der VGH festgestellt habe, dass man einen hier unwillkommenen Jungen nicht einfach „abservieren“ könne.
Das ist jedoch reine Spekulation.
Worauf soll man noch Stolz sein , mir fällt nichts ein.
Z