Deutsche Rohstoff
Seite 2 von 7 Neuester Beitrag: 08.06.20 19:50 | ||||
Eröffnet am: | 30.05.19 10:21 | von: tierparkdony | Anzahl Beiträge: | 160 |
Neuester Beitrag: | 08.06.20 19:50 | von: MrTrillion | Leser gesamt: | 74.093 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 23 | |
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https://finanzmarktwelt.de/...e-05-mio-barrels-jetzt-4433-mio-158438/
Das ist jetzt schon mehrere Wochen eine Stagnation. Die prognostizierten 13,4 Mio. barrel sind noch nicht da. Dafür müssten auch mehr neue Bohrvorhaben JETZT an den Start gehen, denn die Fallrate beim Fracking ist ja ziemlich stark. Wie realistisch ist das angesichts der jetzt seit fast 2 Jahren andauernden mittlerweile extremen Zurückhaltung des Finanzsektors ggü. neuen Finanzierungen?
Viele Frackingunternehmen dürften sehr froh sein, wenn sie die Produktion nur halten könnten und selbst das dürfte vielen Unternehmen wegen des Cashabflusses für Finanzierungen bei diesen niedrigen Preisen für Öl und extrem niedrigen Preisen für Gas nicht gelingen.
http://investor.laredopetro.com/news-releases/...r-and-full-year-2019
59,7 Mio. USD Free Cash Flow im Jahr 2019
Reduzierung der Bohrkosten für eine 1,9 Meilen Bohrung von 7,7 Ende 2018 auf 6,6 Mio. USD Ende 2019
Anhebung der gesicherten Reserven um 23 %
Sie hatten 2 Anleihen ausstehend:
http://investor.laredopetro.com/news-releases/...r-95-its-5-58-senior
450 Mio. USD mit Zins 5,625 % mit Fälligkeit 2022
350 Mio. USD mit Zins 6,25 % mit Fälligkeit 2023
Für diese hatten sie Rückkaufannahmen zu 95 % bzw 85 % bekommen, die sie zwischenzeitlich fast vollständig ausgeführt hatten.
Zuvor hatten sie im Januar 2020 zwei neue Anleihe über 1 Milliarde USD aufgenommen:
http://investor.laredopetro.com/news-releases/...billion-senior-notes
600 Mio. USD mit Zins 9,5 % mit Fälligkeit 2025
400 Mio. USD mit Zins 10,125 % mit Fälligkeit 2028
Die zusätzliche Kreditlinie der Banken wurde im Januar 2020 auf 950 Mio. USD reduziert.
Im Februar wurde diese zusätzliche Kreditlinie weiter auf 660 Mio. USD reduziert, von der der sie zu diesem Tag 275 Mio. USD in Anspruch genommen haben.
Für Gas haben sie in 2019 noch 13 % des Henry-Hub- Preises erlöst. Bei aktuell 1,85 USD hat Laredo also nur 0,24 USD bekommen - das muss im Q4 2019 ein krasser Abfall ggü. den bis dahin gemeldeten 9-Monatszahlen gewesen sein. Da müssten die Gesellschaften der Deutschen Rohstoff AG viel besser sein. Im Gegenzug haben sie aber 100 % des WTI-Preises bekommen und da müssten die Gesellschaften der Deutschen Rohstoff AG sehr deutlich schlechter sein.
Aber trotzdem das sie sehr viel Gas fördern, ist ihnen die Refinanzierung über 1 Milliarde USD gerade gelungen. Zwar mit 10 % Zinsen - aber es ist gelungen und so haben sie Finanzierungssicherheit bis 2028. Die Inanspruchnahme der Bankkredite ist relativ gering und soll mit weiteren positiven Cahsflows reduziert werden. Das sind noch 8 Jahre. 8 Jahre! 8 Jahre in den sehr viel passieren kann.
Trotzdem fällt auch hier der Aktienkurs in's Bodenlose. Eine Verbindung mit den wirklichen Fakten ist da nicht mehr auszumachen. Extreme kopflose Panik, extreme Leerverkäufe - man weiss es nicht.
Der Förderbeginn von Olander scheint jetzt nicht unpassender zu kommen als denkbar möglich. Der WTI-Ölpreis geht in einem freien Fall über: 49, 48, 47, 46,x USD aktuell.
Ich gehe nicht davon aus, das vorher der Großteil dieser neuen Ölförderung abgesichert werden konnte. Damit würde der Großteil der Ölförderung, die für die Rentabiltität der Bohrung entscheidend ist, in einen sehr ungünstigen Verkaufszeitraum fallen.
Wirkliche Sorgen muss man sich hier aber dennoch nicht machen. Es wird so oder so durch Olander wieder viel Geld in die Kasse kommen und zusammen mit den Netto-Geld aus Anleihezurückzahlung und Neu-Emission hat man dann einige Möglichkeiten, wenn andere Firmen diese Möglichkeiten nicht mehr haben.
Das Sentiment ist aber dennoch extremst schlecht - es geht nicht schlechter. Der Vergleichsindex XOP ist ebenfalls in einem freien Fall. In 1,5 Jahren hat der Index sage und schreibe jetzt ca. 2/3 seines Wertes verloren und nicht wenige Aktien des Index dürften bei über 95 % sein, was einem Totalverlust nahe kommt.
Ein Rückgang von nur ca. 50 % des Aktienkurses zeigt da die Stärke der Aktie der Deutschen Rohstoff AG.
Vllt. entwickelte sich der Preis für Öl am Bohrfeld aber besser als WTI selbst. Irgendwo muss man Hoffnung suchen.
Z.B. eine Shell ist jetzt in ganz kurzer Zeit auf ein 4-Jahrestief gefallen. Die sind aber auch bei spannenden Dingen wie Wasserstoff etc. dabei. Also nicht nur die Deutsche Rohstoff AG hat mit Almonty Industries oder Ceritech oder Rhein Petroleum Aspekte, die den Kurs außerhalb des US Öl und Gasgeschäfts beflügeln könnten. Noch stärker gilt das vllt. für Total, die enorm bei neuen Dingen aktiv sind.
Schwierig jetzt.
Da hatte man sogesehen echt Glück, wenn man in die Aktie der Deutschen Rohstoff AG investiert hat. Jetzt sind starke Nerven gefragt wie selten zuvor.
Der XOP-Index bisher heute mit Standvermögen. Jetzt gilt es sich nicht verrückt machen zulassen.
Gestern gab es noch eine Meldung:
https://www.ariva.de/news/...preis-im-q1-2020-zu-80-gesichert-8212206
Demnach ist es doch gelungen eine vergleichsweises gutes Absicherungsniveau auch für den Olander-Bohrplatz zu erreichen. Genauergesagt 55 % der Fördermenge 2020 zu 57,12 USD. Das wurde wohl wieder wie in den Vorjahren auch kostenneutral durch Costless Collar realisiert: https://www.gevestor.de/details/...icherung-zum-nulltarif-770466.html
Im Schnitt 2020 sollte damit der Ölpreis für die Deutsche Rohstoff AG nicht unter 50 USD fallen können, was eine sehr gute Nachricht ist.
Erst auf dem zweiten Blick erkennt man eine Reduzierung der Reserveschätzungen über die Förderung hinaus.
Für Ende 2018 wurden folgende Reserven gemeldet:
Reserven | sicher | wahrscheinlich |
CCE | 23,77 | 0 |
EOG | 3,37 | 0 |
SCE + BRE | 2,27 | 3,41 |
In Summe waren das 32,82 Mio. barrel. Jetzt sind es Ende 2019 noch 29 Mio. Barrel. Wobei allerdings bei SCE + BRE 3,5 gesichert und bei BRE 4,0 wahrscheinlich vermeldet werden. Verbleiben also für CCE + EOG noch 21,5, was einer Förderung von 5,6 Mio. barrel als Abbau entspricht.
Gefördert wurden bis zum Q3 allerdings nur 1,27 Mio. Barrel, wie man dem Q3-Bericht entnehmen kann. Im Gesamtjahr also ca. 1,7 Mio. Barrel, wenn nicht Olander noch Ende Dezember gefördert haben sollte. Das könnte ein Resultat der bisher schwachen Förderergebnisse bei CCE gewesen sein, bei denen nachträglich Gaslifts zur Förderstimulierung eingebaut wurden. Genaueres müsste man mit den angekündigten Detaildaten in Kürze erfahren.
Wichtig bleibt auch immer der Mix aus Öl und Gas. Beides wird als BOE angegeben, aber für eine BOE Gas bekommt man nur ca. ein Drittel des Erlöses von Öl. Früher - mit dem rasanten Preisverfall beim Gas vllt. heute noch weniger.
Kürzlich wurde hier mein Hinweis auf die Mega-Abschreibung von Chevron noch als nicht relevant gelöscht. Das ist doch aber sehr wohl relevant!
Die Story besteht letztlich aus der zerstörerischen Kraft des Kapitalismus. Gerade der US Fracking Bereich zeichnet sich durch eine Vielzahl an mehr oder wenigen großen Akteuren aus - es gibt da nur den Preis als Regulation. In anderen Ländern ist die Ölförderung oft in (defacto) staatlicher Hand - Arabien, Rußland. Da kann jemand sagen "wir fördern weniger" und dann wird von heute auf morgen weniger gefördert. Das gibt es in den USA nicht und so ist die Angebotsmenge letztlich sehr unflexibel.
Sinkt der Preis, wird nicht etwa weniger gefördert, sondern es wird mehr gefördert.
Sinkt der Preis in den langfristig unrentablen Bereich, wird auch nicht weniger gefördert, sondern noch mehr, weil man es sich kurzfristig noch erlauben kann.
Gibt es keine Finanzierung mehr zu den bisherigen Konditionen, dann bietet man mehr Zinsen und fördert dann weiter.
Das macht man solange bis man pleite ist. Dann werden die Assets aus der Insolvenz (vom Management) billig aufgekauft, man besorgt sich eine neue Finanzierung und fördert weiter und natürlich auch wieder mehr. Da gibt es ganz viele Beispiele für diese Entwicklung.
Diese Entwicklung hat nur dann ein Ende, wenn Investoren kein Geld mehr zur Verfügung stellen. Das scheint aber immer noch nicht erreicht zu sein, wenn ich mir die neue Finanzierung beim Permian Produzenten Laredo Petroleum anschaue, obwohl die im Q4 2019 ihr gefördertes Produkt Gas quasi verschenkt haben müssten.
Andererseits wird geschrieben, das Bohrdienstleister ihre Kapazitäten zurückfahren. Die entlassenen Mitarbeiter sind bei dem Arbeitsmarkt in den USA dann vllt. nicht so schnell wieder zu bekommen. Die Bohrdienstleister bauen erst dann wieder mehr Kapazitäten auf, wenn sie eine nachhaltige Auslastung erkennen. Und die Fördermenge in den USA ist jetzt auch schon längere Zeit bei 13 Mio. bpd. Vllt. ist ja doch der Höhepunkt der Fördermenge jetzt erstmal erreicht.
Wie im Beitrag 27 zu lesen, liegt eine Laredo Petroleum aktuell bei nur noch 13 % (!) des Henry Hub Gaspreises. Und dieser Gaspreis - die 100 % - ist auf einem seiner Tiefs unter 2 USD, an dem er immer in der Vergangenheit nach oben gedreht hat. Wenn eine Firma dann nur noch 13 % des Tiefstpreises bekommt, dann kann man ermessen, wie extrem unwirtschaftlich im Moment die Gasförderung in Texas sein muss. Ob Öl das alles in Texas rausreisst? In Colorado lag der Preis im Q3 bei ca. 70 % des Henry Hub Preises.
Trotzdem wäre es natürlich gut, wenn man auch zum Gas Angaben machen würde. Gerade weil der Gaspreis jetzt doch wieder scharf einknickt: https://www.barchart.com/futures/quotes/JNNN20/futures-prices . Und weil man nach der Meldung vom Freitag davon ausgehen muss, das die Reservenmenge bei CCE und/oder EOG deutlicher als erwartet nach unten taxiert wurden. Irgendwie hat man doch das Gefühl, das die Deutsche Rohstoff AG in ihren Mitteilungen eher das Positive schreibt und das Negative nicht erwähnt.
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...ere-ausschuetten-8582453
Die wollen im Schnitt die nächsten 5 Jahre durchschnittlich 15 - 16 Milliarden USD an ihre Aktionäre ausschütten. Das wollen sie u.a. dadurch erreichen, das sie ihre Investitionen begrenzen. Das ist wieder so eine Meldung die man als Indiz interpretieren könnte, das die Lust am grenzenlosem Wachstum mit der Folge eines Preisverfalls bei Öl und Gas doch geringer wird. Also absehbar die Preise auch mal wieder steigen, denn die Nachfrage wird - trotz Covid19-Virus - bisher auch dieses Jahr als steigend prognostiziert.
Der ganz kleine Anstieg im Abwärtstrend ist auch schon wieder vorbei. Der XOP mit weiteren neuen historischen Tiefstständen.
Der Henry-Hub Gaspreis Future zeigt bis zum Oktober 2020 einen Preis um 2 USD an. Das bedeutet in der Praxis, das Firmen in Texas ihr Gas abzgl. der Transportkosten verschenken oder gar etwas dafür bezahlen müssen, damit ihnen jemand das Gas abnimmt. Die wirtschaften sich mit ihrer massiven Überproduktion alle gegenseitig in die Pleite.
Es bleibt spannend, welchen Preis die Deutsche Rohstoff AG noch für Gas erzielen konnte bzw. kann. Eine erste Indikation wird es dafür wohl heute abend geben.
Man weiss von der Vorab-Reserven-Zahlen der Deutschen Rohstoff AG, das die Reserven bei Cub Creek Energy und/oder Elster Oil and Gas viel mehr abgenommen haben müssen, als das was gefördert wurde. Ob das in Sonderabschreibungen im Q4 mündet?
Beim Wettbewerber Extration Oil and Gas war das der Fall und sie haben durch eine riesige Abschreibung fast ihr gesamte Eigenkapital verloren: https://seekingalpha.com/pr/...rth-quarter-and-full-year-2019-results
Beispielhaft wird die enorme Branchenkrise dadurch, das sie 2019 fast 40 % mehr Gas gefördert haben als 2018, aber an Erlösen trotzdem leicht weniger Geld bekommen haben. 40 % mehr erlöst, 40 % mehr Aufwendungen - aber trotzdem weniger Geld als vorher. Das ist eine Bankrotterklärung, die ja vllt. auch bald tatsächlich folgen wird.
Es wird spannend, wann die ganz Wahrheit auch bei der Deutschen Rohstoff AG an's Tageslicht kommt. Wer hier behauptet, er kann bei diesen historisch niedrigen Preisen noch satte Renditen erzielen, wo Wettbewerber in den USA reihenweise (absehbar) pleite gehen, der muss klar lügen. Sollte die Deutsche Rohstoff AG mit ihren Costless Collar soviel schlauer sein als alle anderen? Klar wurde bisher gut Dividende ausgezahlt - aber das kann auch auf Kosten der Zukunft gegangen sein.
Die riesige Abschreibung von fast ca. 27 % des Reservenwertes bei Extraction Oil and Gas beruht nicht darauf, das sich die Reserven an sich vermindert haben. Die sind sogar leicht um 3% gestiegen - trotz Förderung. Bei der Deutschen Rohstoff AG sind die Reserven ja insgesamt von 32,8 auf 29 Mio. BOE gefallen, obwohl man bei SCE/BRE fast 2 BOE dazugekauft hat.
Die Abschreibung beruht darauf, das nach dem Bewertungsverfahren von Ryder Scott - das auch die Deutsche Rohfstoff AG nutzt - ein 5 Jahres Zeitraum angesetzt wird. Bisher hatte Extraction Oil and Gas in diesem Zeitraum eine deutlich stärkere Bohraktivität angesetzt als jetzt. Aufgrund des Drucks des Finanzmarktes mussten sie aber ihre Bohrpläne sehr stark reduzieren und den Fokus zumindest auf die Rückzahlung der Bankkredite legen. Die Anleihen werden sie ohnehin niemals wieder zurückzahlen können, wenn die Öl- und Gaspreise sich nicht in den nächsten Monaten und dann dauerhaft bleibend quasi verdoppeln. Das führt dazu, das sie in den kommenden 5 Jahren viel weniger Geld einnehmen werden als zuvor geplant. Und das führt dann in dem Bewertungszeitraum zu der extremen Abschreibung.
Übertragen auf die Deutsche Rohstoff AG kommt hier vllt. positiv zum Tragen, das die Reserven bei Cub Creek Energy neben den bereits fördernden Bohrplätzen nur noch den anstehenden Bohrplatz Knight beinhalten sollen. Wenn der verschoben werden sollte, dann wird er sicher nicht gleich um 5 Jahre verschoben. D.h., die Bewertung des Cashflows von Cub Creek Energy bezogen auf die nächsten 5 Jahre kann eigentlich nicht soviel geringer ausfallen, weil die meisten Bohrungen eben schon gemacht sind. Die Bohrungen bei Elster Oil and Gas sind Finanzbeteiligungen dann wann sie anstehen und könnten nach dem Schema gar nicht zuvor eingeordnet werden. Salt Creek Energy und Bright Rock Energy sind ggü. 2018 wesentlich neu bzw. hatten bislang keine konkreten Bohrpläne und es könnten da dann auch keine Abschreibungen drohen.
Somit dürfte das Ergebnis heute beim Konkurrenten eigentlich nichts mit der kommenden Meldung der Deutschen Rohstoff AG zu tun haben. So unterschiedlich sind dann doch die einzelnen Firmen.
Der Opec entgleitet der Ölpreis
https://boerse.ard.de/aktien/...ll-foerderung-laenger-kuerzen100.html
Immerhin liegt der Ölpreis jetzt sehr deutlich unterhalb der Förderkosten in den USA. Wer behauptet, er kann für 50 USD profitabel Öl fördern, der lügt wahrscheinlich und ist nur auf Gelder von unwissenden Investoren aus. Aber leider gab es diese Investoren und gibt es sie noch immer, wie das Beispiel der Anleiheemission von Laredo Petroleum erst im Januar 2020 zeigte. Da bekommen die Investoren zwar 10 % Zinsen auf das gegebene Geld. Aber was nützt das, wenn das Geld zum Rückzahlungszeitpunkt weg ist?
Die USA sind unfähig ihre massive Überproduktion schnell zu drosseln. Dafür gibt es gar keine übergeordnete Institution, die das anordnen könnte. So kann man nur hoffen, das Investoren - egal ob Aktien oder Anleihen - sich nicht weiter blenden lassen und diesen Zombie-Firmen kein weiteres Geld geben, was sie verbrennen oder via Management-Tantiemen am Produktionswachstum in die eigene Tasche stecken können. Profitabilität ist nicht das Ziel dieser Branche! Der WTI-Ölpreis müsste mindestens bei ca. 65 USD und der Gaspreis bei mindestens 3,50 USD liegen, damit es sich etwas rechnet. Wie soll das in diesem Jahr gehen bei dieser weltweiten Viruspanik?
Die Deutsche Rohstoff AG scheint in diesem verlogenen Umfeld wirklich ein Highlight zu sein. Die Hedgingposition für 2020 scheint wirklich sehr gut zu sein. Aber sie wird durch das unvernünftige Handeln der allermeisten Konkurrenten mit nach unten gerissen. Die US Produktion muss massiv sinken und das wird noch viele Bankrotte und Billionen USD an Verlusten für Gas- und Öl-Investoren und Aktionäre voraussetzen.
Gleich zum Börsenanfang weitere 7 % Tagesminus.
Wer ist der nächste Pleitekonzern? Wann kollabiert die US Ölproduktion in den USA?
- Welche Folgen wird dieser Billionen USD Verlust für den US Finanzplatz haben? Fracking war DIE Finanzsache der letzten 10 Jahre in den USA mit ihrem Boom von 4 auf 13 Millionen Barrel Förderung pro Tag und dem Aufstieg zum weltgrössten Ölland.
Das drückt natürlich dann auch den Ölpreis für Fördergesellschaften Deutschen Rohstoff AG mächtig, wenn sich das nicht erholt.
https://www.ariva.de/news/...preis-im-q1-2020-zu-80-gesichert-8212206
Denn man hatte für das Q1 80 % Absicherung zu 57,48 USD gemeldet. Für das erste Halbjahr 65 % zu 57,04 und für das Gesamtjahr 55 % zu 57,12 USD. Wenn man weiss, das in den ersten Fördermonaten besonders viel bei Olander gefördert wird und das in die Durchschnittsberechnung eingeht, dann liegt die Absicherung nur bezogen auf das Q2 schon deutlich unter 65 %.
Damit dürfte die Deutsche Rohstoff AG aber immer noch sehr gut dastehen im Vergleich zu ihren Wettbewerbern. Von ihrer bilanziellen Lage ohnehin.
Ein echtes Risiko das die Wettbewerber nicht haben, ist die Verschuldung in Euro. Mit den Zinssenkungen in den USA - evtl. gibt es ja noch weitere - sinkt die Attraktivität von Dollaranlagen beträchtlich. Das sieht man vllt. jetzt schon am Währungskurs - der Euro gerade bei 1,13 USD - da war der zuletzt im Juni 2019. Das sind jetzt ca. 2 % mehr als zum Zeitpunkt der Anleiheaufnahme im Dezember. Da kann die durchschnittliche Verzinsung am Laufzeitende auch sehr viel höher werden als die Deutsche Rohstoff AG sich das gedacht hat. Denn langsfristig absichern kann sie sich nicht gegen die Währung, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Das geht nur mittelfristig für vllt. ein Jahr.
Gleich sind es vllt. 10 % Minus an nur einem Tag
Verlust. Solch lange rote Tageskerzen gab es bisher nur ganz selten.
Die USA können ihre Produktion aufgund fehlender Organisation nicht senken.
Russland und mit ihren verbundene Länder wollen die Produktion nicht senken. Vllt. weil sie damit den USA einen Gefallen tun müssten?
Die OPEC bringt angesichts der ungeheuren Zunahme der US Förderung in den letzten 10 Jahren nicht mehr das Gewicht auf die Waage, um eine große Förderung umsetzen zu können. Sie würden sich damit auch dem Risiko aussetzen, langfristig Marktanteile zu verlieren. Und große Förderländer wie Saudi Arabien sind existenziell auf Öleinnahmen angewiesen.
Wenn Rußland nicht einlenkt oder die Menschen wieder "normal" werden und wieder wie gewohnt mit Flugzeugen fliegen etc., wo soll dann eine Lösung herkommen, der die US Frackingfirmen rettet?
Es scheint jetzt ein Kampf der Russen gegen die Amerikaner zu sein. Die Russen sehen mit der desaströsen Entwicklung der vergangenen Monate vllt. die Chance gekommen, den US Fracking Sektor einen empfindlichen Schlag zu versetzen, von dem er sich so schnell nicht erholen wird können. So jedenfalls die Expertenstimmen:
https://www.marketwatch.com/story/...lead-to-30-oil-prices-2020-03-06
Fitzmaurice said that Russia may be willing to “suffer through a period of low prices in order to deal a final blow to the US shale industry.”
erwartet - je nachdem wie stark die Ölnachfrage durch den Corona Virus eingebrochen ist und eingebrochen bleibt. Schon jetzt wird sicher davon ausgegangen, das es der grösste Nachfragerückgang ist, den es jemals in der langen Geschichte der weltweiten Ölförderung gegeben hat. Der Corona Virus ist bereits heute negativer als alles bisher Dagewesene - Techmarktblase, 9.11., US-Immobilienkrise, Euro-Krise ... nichts war so negativ.
bzw. das vorläufige Ende. Denn Auferstehen wird die Branche schon wieder. Nur jetzt verlieren die jetzt Investierten erstmal wieder (fast) alles. Nur große integrierte Firmen werden das unbeschadet bzw. am Ende sogar gestärkt durchstehen, weil sie auch mit Raffenerien oder Tankstellen Bereiche haben, die weiter Gewinne abwerfen.
https://www.handelsblatt.com/politik/...tlich-ausweiten/25621248.html
Demnach senkt Saudi-Arabien massiv die Preise und fährt die eigene Ölproduktion hoch. Von 9,7 Million Barrel pro Tag auf vllt. an die 11 Millionen Barrel pro Tag. In der Folge wird der Ölpreis vllt. unter das Niveau von 2016 landen. Jetzt kommt es darauf an, wer welche Absicherung hat und natürlich auch, das diejenigen die diese Absicherung bezahlen müssen, das auch können.
Man denke, es wären 5 Mio. Barrel der 13 Mio. Förderung pro Tag zu 55 USD abgesichert und der Ölpreis fällt auf 25 USD. Dann müssten pro Tag 150 Mio. USD bezahlt werden. 4,5 Milliarden USD in einem Monat. Wer bietet diese Absicherung an und kann das zahlen, ohne damit Pleite zu gehen? - Welche Finanzinstitute sind betroffen?
Solange die Deutsche Rohstoff AG die Absicherung erhält, sollte sie einer der Gewinner sein. Denn solange werden die Russen und die Saudis die sehr niedrigen Ölpreise auch nicht durchhalten können. 2, 3 Monate vllt. Und es gibt ja noch viele andere Länder, die mit solch niedrigen Preisen sehr große Probleme haben.
Wer diese Phase übersteht, der wird später auch von den wieder deutlich ansteigenden Preisen profitieren können. Denn das muss ja das Ziel der Aktion sein: Wieder Ölpreise von 80 oder gar 120 oder mehr USD.
Der XOP Index fällt abermals und rasant um über 20 %. Ein Index wohlgemerkt mit über 100 verschiedenen Aktien, der im Normalfall eher ausgleichend sein soll.
Wenn sich die Ölpreise nicht wie 2016 sehr rasch erholen, dann ist das der Todesstoß für ganz viele relativ kleine Ölförderer in den USA. Ja aber nur in der derzeitigen Eigentümerform. Denn finden sich wieder neue Käufer, dann fördern die Firmen ja weiter. Vllt. versprechen sie dann statt 10 % 20 % Zinsen und es gibt wieder Deppen, die darauf reinfallen und nicht erkennen, das sie vllt. 2 Jahre oder 3 Jahre lang 20 % Zinsen bekommen, aber ihre 100 % Invest weg sind und sie am Ende viel verloren haben werden.
Die Frage ist also jetzt, ob sich die Preise schnell erholen werden. Und da sieht es jetzt doch schlechter aus als 2016, da diese Situation jetzt ganz bewusst von den Russen und den Saudis herbeigeführt wurde. Die sind jetzt offenbar willens, nicht nur wenige Tage, sondern vllt. mehrere Monate diese Preise durchzustehen und der US Frackingbranche und alles was daran hängt einen Schlag zu versetzen, von dem sie sich nicht schnell erholen kann.
In diesem Umfeld hat die Deutsche Rohstoff AG eine sehr gute Ausgangsposition mit ihrer Absicherung von 65 % der Ölproduktion zu 57 USD bis zur Jahresmitte. Kann diese Absicherung ausfallen? - Das ist die Frage. Ich hoffe und denke nicht.Und wenn dann andere in große Probleme kommen und die Ölproduktion hoffentlich zwangsweise von 13 Mio. bpd stärker zurückfällt, dann fallen ja auch die geförderen Gasmengen mit. Das könnte dann zu einer unverhofften Erholung der Gaspreise führen.
Jetzt müsste man wissen, wieviel der 13 Mio. bpd abgesichert sind und was das diejenigen kostet, die diese Absicherung geben. Ist das nur ein relativ kleiner Betrag oder bringt das für diejenigen die die Absicherung geben existenzielle Probleme? Weiss jemand mehr?
Kauf man einen Terminkontrakt anonym und weiss nicht von wem man kauft? Also nicht wie bei Zertifikaten oder damals bei Papieren von Lehman Brothers? Muss die Handelsbörse am Ende zahlen, falls ein Marktteilnehmer das nicht kann? Oder muss der sich rückversichern um solche Wetten anbieten zu dürfen? Vllt. sind zweistellige Milliardenbeträge heute auch keine Summe mehr. In der US Finanzkrise waren die Summen die im Spiel waren ja viel höher.
Wenn dieses Geld also sicher ist, dann kann die Deutsche Rohstoff AG zwar besorgt, aber nicht existenziell gefährdet der weiteren Entwicklung zusehen.
Jetzt wird es spannend, ob in den USA die Förderung zurück geht oder auch die unverdrossen weiterfördern oder gar auch noch mehr fördern. Fördern sie weniger und der Verbrauch sinkt gar nicht in den USA, müssten die USA mehr importieren, wenn die Reserven zur Neige gegangen sind. Das kann auch nicht in deren Interesse sein. So sind die USA aber eben auch von der Entwicklung betroffen, die sich außerhalb ihres Landes abspielt - WTI und Brent und all die anderen Preise marschieren im Gleichschritt. Diese Isolationspolitik von Trump funktioniert nicht.
Ist dieser Puffer aufgebraucht muss er nachschiessen, wieder 10%, usw. Bis er nicht mehr will, bzw. kann. Dann wird die Position durch ein deckungsgleiches Gegengeschäft glattgestellt.
Der ursprüngliche Verkäufer ist normalerweise auf der sicheren Seite. Kritisch wird es, wenn die Terminbörse in einer sehr volatilen Marktsituation über Tage geschlossen bleibt.