ARD-Sendung über amazon.de am 13.02.2013
Seite 2 von 5 Neuester Beitrag: 10.12.14 14:44 | ||||
Eröffnet am: | 14.02.13 09:48 | von: Peter Silie | Anzahl Beiträge: | 108 |
Neuester Beitrag: | 10.12.14 14:44 | von: K.Ramel | Leser gesamt: | 20.596 |
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Solche Gleichmacher-Sprüche wie #26 kommen nur von denjenigen, die einfach nur keinen Bock haben, nach guten Alternativen zu suchen.
Denn die gibt es.
Dein Beitrag #27 hört sich an wie "Ich kaufe nur beim Metzger meines Vertrauens" - aber bei den Discountern gehen täglich Megatonnen von Ekelfleisch über die Theke.
Bei Amazon kaufe ich Bücher, u.a. solche, die ich sonst oft nirgendwo kriege oder nur unter größerem Aufwand bekomme (zB engl. Bücher etc), und das zu günstigen Preisen. Die Ware wird gut verpackt bis an meine Haustür geliefert. Meine Reklamationen werden zügig und vernünftig bearbeitet, im Zweifel das Produkt zurückgenommen. Die Webseite ist recht informativ, in viele Bücher kann ich reinschauen sogar.
Meine älteren Bücher kann ich auf dem dortigen Marktplatz verkaufen, oder auch bei eBay. Niemand zwingt mich bei Amazon einzukaufen oder irgendwas zu machen.
Jetzt die ARD: das ist eine Behörde, die von mir zwangsweise einen Obulus für ihre Finanzierung verlangt. Ich habe keinerlei Entscheidungsfreiheit, ob ich das will. Die Beschäftigten dort leben in einer Art Schlaraffenland mit überzogenen Bezügen bis zu Multi-Millionengagen. Die ARD ist völlig intransparent, ich weiß nicht wieviel wofür ausgegeben wird (bei Amazon sehe ich das im Geschäftsbericht klipp und klar). Was gesendet wird, entscheiden ganz wenige Leute in eigener Machtvollkommenheit. Auf youtube lassen sich problemlos manipulierte Nachrichten, manipulierte Sendungen, falsche Übersetzungen usw. auffinden; wenn sie denn nicht durch ARD-Anwälte da weggezaubert werden. Datenschutz gibt es nicht, die ARD kontrolliert sich hier selbst und damit gar nicht. Sog. Gebührenbeauftragte schüchtern die Bevölkerung mit fragwürdigen Methoden ein........
Mein Fazit: ich mag Amazon und brauche solche Unternehmen, auf die ARD verzichte ich mit großen Freudentanz, wenn ich nur könnte. Der Inhalt der Sendung ist darüberhinaus völlig banal, es ist doch klar, dass Amazon zu Weihnachten einen deutlich höheren Arbeitskräftebedarf hat und Saisonkräfte braucht. Und dass Leute, die Pakete packen und zusammenstellen, nun nicht unbedingt Maximallöhne kriegen, ist denke ich auch unmittelbar klar.
Es geht um die Art und Weise, wie die Leiharbeiter mit falschen Versprechungen ins Land gelockt werden, um sie dann regelrecht abzuzocken, wohlwissend, dass viele von ihnen kaum deutsch können und wenn sie schon mal hier sind, nicht einfach umdrehen und mal eben schnell nach hause gehen können. Es geht darum, unter welchen Verhältnissen sie zusammengepfercht wohnen müssen, 24 Stunden am Tag umgeben von rechts angehauchten Sicherheitskräften, die sich einen Dreck um Menschenwürde und Intimsphäre scheren und jederzeit Taschen und intimste Sachen durchwühlen würfen etc.
Als die Kameraleute entdeckt wurden, wurden sie in ihrem Zimmer bedrängt, Kamera und Filmmaterial herauszugeben und wurden dabei mehrfach bedroht und nicht aus dem Zimmer gelassen. Das ging erst mit Polizeischutz. Auch auf öffentlicher Straße wurden sie beim Filmen von den Sicherheitsleuten angegriffen.
Das ist kein Zufall, das hat Methode. Mitten in Deutschland.
Auch ich bin (noch) Amazon-Kunde, werde aber künftig mein Einkaufsverhalten wohl ändern müssen.
In erster Linie geht's wohl wieder mehr zu örtlichen kleineren Händlern.
Und ich glaube, selbst beim vielgescholtenen Mediamarkt oder Saturn herrschen vor Ort wahrscheinlich immer noch bessere Arbeitsbedingungen als bei Amazon...
Schließlich fährt auch nicht jeder Porsche Aktionär einen Porsche.....
Wenn dagegen eine Großzahl Kunden wegbricht, dann ist das SOFORT zu spüren, und taucht möglicherweise auch im nächsten Quartalsbericht in den Zahlen auf....
Das wiederum kann Einfluß haben auf die Aktienkurse....
Und das - in Verbindung mit dem Wachhalten des TV-Berichts KANN schon Auswirkungen haben.
Vielleicht gibts dann doch mal ne Bewegung bei Amazon, solche Bedingungen zu ändern.
Umgekehrt: jeder Leiharbeiter hat doch die Wahl, worauf er sich einlässt. Wenn jemand das nicht gefällt, kann er jederzeit kündigen und zB Sozialleistungen beantragen. Und wo er zu welchen Bedingungen arbeiten möchte, kann er nun mal im Rahmen seiner Qualifikation frei entscheiden. Das nennt sich rechtsgeschäftliche Privatautonomie.
Ein Sicherheitsdienst bei Amazon halte ich schon für nötig, ansonsten würde da jeder irgendwelchen Kram aus den Lagern rausschleppen. Und ob die in dem Bericht geschilderten Zustände authentisch oder manipuliert übertrieben sind (ich denke letzteres, wie schon so oft!), dürfte sich nur durch das Zuschauen kaum entscheiden lassen.
"Kurzfassung: Die werden offenbar von Amazon mit einem Vertrag im Ausland geködert, der dann erst vor Ort zu geringerem Lohn von einer Zeitarbeitsfirma ausgestellt wird. Die Lohnabrechnungen bekommt normalerweise niemand zu Gesicht, aber z.B. die Bereitstellung von Unterkünften stellen Sachleistungen dar, die versteuert werden müssten...und dann von einem auf den anderen Tag weniger Bestellungen eingehen, wird denen eben kurzerhand gekündigt.
Das ist vielleicht vergleichbar mit Flüchtlingen aus Nord-Afrika, die von Schleppern mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in Nussschalen übers Mittelmeer geschippert werden. Da kannst Du auch sagen, die sind "freiwilig" unterwegs..."
So einfach, wie Du es Dir machst, ist es leider nicht.
Bzgl. GEZ gebe ich Dir allerdings recht, das ist genau so'n Sauhaufen.
Was passt also besser als einer solchen "Bedrohung" mal ein bisschen ans Bein zu pinkeln?
Arbeitnehmer, die extra aus dem Ausland nach Deutschladn gekarrt werden dürften bei Kündigung wenig Aussicht auf Arbeitslostengeld haben. Soweit ich weiß, setzt das eine bestimmte Zeit der sozialversicherungspflichtigen Arbeit voraus....
Vor und nach Schichtende wurden sie zur Unterkunft per Bus zurückgekarrt, teilweise mit stundenlanger Wartezeit bis der Bus für die "Heimfahrt" voll war.....
Paradiesvogel: schau Dir die Verlinkung im Parallelthread doch einfach mal an. Selbst wenn ich nicht alles 1 zu 1 glauben muß, so sinds unterm Streich gesammelte menschenunwürdige "Behandlungsmethoden".
Wie verwendest Du denn da Deine Zeit in dieser Sache? Wie willst Du Verbesserung erreichen? Glaubst Amazon liest hier mit und ändert daraufhin seine Denke??
Unwahrscheinlich.......man kann halt wirklich nur sein eigenes Verhalten und das seines direkten Umfeldes beeinflussen.Amazon wird das nicht jucken.Leider.
By the way...wenn sich jemand klar als begeisterter Amazon-Kunde bekennt ist das für mich auch vollkommen ok...er darf dann nur nicht den Empörten geben wenn er solche Informationen erhält.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Amazon schlicht von der eigenen Expansion überrascht wurde und auf die Schnelle Arbeitskräfte für das Weihnachtsgeschäft auftreiben musste.
Dass da dann einiges schlecht und miserabel organisiert worden ist, bestreitet wohl keiner.
Amazon expandiert gewaltig und kommt auch mit den Logistikzentren kaum hinterher, überall sollen deutschlandweit neue Zentren eingerichtet werden.
Man wird ja in Zukunft sehen, ob sich solche Vorfälle wiederholen, aber ich bezweifle es.
Immerhin haben sie auch einen Ruf zu verlieren.
Insofern ist das natürlich Methode,und war es schon lange vor dem ARD-Bericht und wird es auch bleiben.
Ruf zu verlieren ??? Amazon ist als stärkste Marke ausgezeichnet worden (Europe oder World,weiß ich jetzt nicht genau) .die haben einen Ruf und Fans in Stein gemeisselt...daran wird ein ARD-Bericht den ein paar Leutchen sehen oder die ein oder andere Internet-Diskussion null-komma-null ändern.
Viel zu wenige bekommen solche Informationen mal mit und selbst wenn......vielen ist es dann trotzdem egal,bei Amazon shoppen ist geil,shic´ auf die Dinge dort im Hintergrund.
Es müssten schon Millionen !! Leute ihr Einkaufsverhalten ändern und nicht mehr dort bestellen bis die mal was spüren und tatsächlich reagieren müssten (die machen ca. 10 Mrd. Umsatz im Jahr!) ....und das wird beim Konusmverhalten unserer momentane Gesellschaft sicher nicht geschehen.
Sogar die Kleinigkeit, seinen Amazon-Account zu kündigen und einfach woanders zu kaufen, ist schon zu viel verlangt.
Stattdessen wird sich in die eigene Privatsphäre zurückgezogen und ständig über "die da oben", "die anderen", "die Verantwortlichen" gejammert und gemeckert.
Mich hatte Deine Aussage kurz vorher etwas genervt "frag mal 100 Leute......" und darauf hab ich mich spontan bezogen, ohne zu erkennen, daß Du meine Meinung teiltest....
Kannst Du das soweit akzeptieren?
auch die Amazon Geschäftspolitik kann ich nur durch mein eigenes Verhalten sehr bedingt
verändern....
Ich alleine bewirke nichts.....
Aber ganz offensichtlich gibts hier und im Nachbarthread doch Menschen, die den Film gesehen haben und erschraken.
Und über das Erschrecken hinaus miteinander darüber reden und zumindest vorhaben, ihren Amazon account zu löschen.
Was darüberhinaus zu tun ist?
Beobachten, ob sich was verbessert, ob Betriebsräte entstehen und betriebsintern was verändern (können), und eventuell immer wieder mal zur Sprache bringen anstatt darüber hinwegzusehen, weils "chic" sein soll, bei solchen Firmen zu kaufen.
Denn ich glaube nicht, daß Amazon ein Einzelfall ist.
Stimme Dir bei 43 völlig zu.
Ein Einzelfall ist das leider überhaupt nicht....eher die Regel.
Foxcomm?Apple in ihren Stores an sich?Zalando?KIK? Schlecker vor der Schließung? Telekom in ihren eigenen Stores? etc etc etc........die Reihe ist nahezu endlos.Alles topbezahlte Traumjobs mit grossartigem Arbeitumfeld und mit dem Menschen und seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt......:-(
Und wie schonmal richtig angemerkt wurde ......halb Asien mit seinen ganzen Zulieferern für Klamottenfirmen jeglicher Coleur.
Es ist wie ein Virus der überall da beste Verbreitungsaussichten hat wo nur noch der billigste Preis reagiert und/oder gnadenlos die höchste Firmenergebnisse erzielt werden müssen um die Börse zu beglücken,koste es was es wolle........von KIK bis Apple,auf dem Feld tummeln sich sehr sehr viele,und ihre ganze Zulieferinstruktur hängt mit am Fliegenfänger.
Auch hier gilt : Wie immer gibt es auch Ausnahmen ...leider bilden diese die Minderheit.
Und von alledem sehen wir nur die Spitze des Eisberge,wenn wir uns nicht in der Branche direkt bewegen und über Insiderwissen verfügen. ...und das auch nur punktuell.
Aber immerhin,da hast Du recht....ganz vertuschen kann man dann zum Glück in der heutigen Zeit auch nicht alles und die Anzahl derer die ,wie auch immer, aufmerksam werden steigt....was die dann draus machen ist natürlich eine andere Sache.
ich sehe das genau so wie Du. Es ist menschenunwürdig, wie hier mit Mitarbeitern umgegangen wird und wie sehr hier das deutsche Arbeitsrecht mit Füßen getreten wird. Es ist zu befürchten, dass Amazon hier kein Einzelfall ist - es gab vor wenigen Wochen auch schon TV-Dokumentationen darüber, dass u.a. auch im Baugewerbe sog. "Straßenstrich-Treffen" gibt, wo zu früh morgendlicher Stunde Handwerker ihre Dienste für Tagesarbeit auf Baustellen anbieten. Oft illegale Einwanderer und Ihnen ergeht es auch nicht besser, als den Mitarbeitern von Trenkwalder (das im Beitrag genannte Zeitarbeitsunternehmen, welches für Amazon arbeitet)... und der Staat schaut letztlich zu...
Ich bin in dem ARD-Beitrag auch an dem Satz hängen geblieben "wo kein Kläger, da kein Richter!". Denn eines ist klar: Solange keiner der Leiharbeitskräfte hier gegen die Umstände klagt (was aber keiner tun wird, weil es keiner kann) - wird das Treiben munter so weiter gehen. Handeln wir als Verbraucher, in dem die Bestellungen im großen Maße ausbleiben - wird das keine Verbesserung der Umstände bringen. Ganz im Gegenteil - man wird weiter sparen, natürlich an eben genau diesen Arbeitnehmern, die damit ihre Familien im Ausland unterstützen (müssen).
Aber es zu wissen, aber nichts zu unternehmen, ist mir zu wenig.
Ich habe daher im Bezug auf die ARD-Sendung nun an Amazon eine Mail geschrieben und ich hoffe, dass dies noch viele andere Kunden machen. Ich habe darin Fragen gestellt, warum man mit solchen Zeitarbeits- und Security-Firmen überhaupt arbeitet und warum Amazon nicht bereit war, auf die Vorwürfe Stellung zu nehmen. Ich habe in meiner Mail angekündigt, dass ich meinen Account bei Amazon löschen werde, wenn das Problem nicht gelöst wird - weil es mir eben als Kunde wichtig ist, dass mein Lieferant mit seinen Mitarbeitern verantwortungsvoll umgeht.
Ich werde sicher (auch) keine Antwort bekommen, oder nur eine Standard-Mail a la "wir bedauern blablabla..." - aber meine kleine Hoffnung ist, dass wenn sie mehr (sehr viele!!!) Mails dieser Art bekommen, werden sie wohl spüren, dass da ein echter Handlungsbedarf besteht.
Allein bewirkt man nichts - aber um so mehr Menschen aktiv werden, umso mehr kann man etwas erreichen. Und weil eben dieses Amazon-Kontaktformular etwas versteckt ist - hier geht es lang: http://www.amazon.de/kontaktformular
;-)
Sehr geehrte Kundin /sehr geehrter Kunde,
vielen Dank für Ihre E-Mail zum ARD-Bericht „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“.
Über 7.700 festangestellte Mitarbeiter arbeiten in den deutschen Amazon-Logistikzentren, in der Weihnachtssaison stellen wir zusätzliche Amazon-Mitarbeiter saisonal befristet ein. Diese Mitarbeiter unterstützen uns, um die erhöhte Anzahl an Kundenbestellungen in Spitzenzeiten zu bewältigen. Gleichzeitig haben wir dadurch die Möglichkeit, potenzielle neue langfristige Mitarbeiter kennenzulernen und gemäß unserem zukünftigen Wachstum einzustellen. In absoluten Spitzenzeiten arbeiten wir darüber hinaus mit Zeitarbeitsfirmen zusammen.
Alle Mitarbeiter, die länger als ein Jahr in den Amazon-Logistikzentren in Deutschland arbeiten, verdienen über 10 € brutto pro Stunde; im ersten Jahr über 9,30 € brutto. Die in dem Beitrag erwähnten Mitarbeiter aus Spanien, die über eine Zeitarbeitsfirma im Logistikzentrum Bad Hersfeld beschäftigt wurden, verdienten bei einer 37,5 Stunden-Woche 1.400 € brutto im Monat, in der Nachtschicht bei 32,5 Wochenstunden 1.500 Euro im Monat. Diese Beträge wurden per Vertrag auch dann bezahlt, wenn nicht die volle vertragliche Stundenzahl angefordert wurde.
Wir nehmen die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter sehr ernst und überprüfen externe Dienstleister, die die Unterbringung von Saisonkräften aus anderen Regionen verantworten, regelmäßig. Wichtig ist uns hier auch die Rückmeldung unserer Mitarbeiter: Wann immer Mitarbeiter uns über Verbesserungsmöglichkeiten im Rahmen der Arbeitsbedingungen oder der Unterbringung informieren, prüfen wir dies umgehend.
Amazon duldet keinerlei Diskriminierung oder Einschüchterung. Auch wenn das Sicherheitsunternehmen nicht von Amazon beauftragt wurde, prüfen wir derzeit selbstverständlich den von den Redakteuren gemachten Vorwurf bezüglich des Verhaltens des Sicherheitspersonals und werden umgehend geeignete Maßnahmen einleiten.
Unser Ziel ist es, Bestellungen unserer Kunden jederzeit schnell und zuverlässig auszuliefern. Wir wissen: Das geht nur mit zufriedenen Mitarbeitern - unabhängig davon, ob sie langfristig beschäftigt, saisonal angestellt oder uns über eine Zeitarbeitsfirma unterstützen. Sie können sicher sein, dass wir jedem Vorfall in unseren Logistikzentren und im Umfeld, der uns von Mitarbeitern zur Kenntnis gebracht wird, nachgehen und bei Bedarf umgehend Verbesserungen einleiten.
Weitere Informationen zur Arbeit in unseren Logistikzentren finden Sie unter www.amazon.de/logistikzentren.