Generationsvertrag - ich zahle Rentenbeiträge weil


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Neuester Beitrag: 04.08.11 16:54
Eröffnet am:04.08.11 10:46von: BärentatzeAnzahl Beiträge:36
Neuester Beitrag:04.08.11 16:54von: WärnaLeser gesamt:3.961
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1840 Postings, 7590 Tage Wärna#24: das ist nicht der Kern

 
  
    #26
2
04.08.11 12:35
Kindergartenplätze, Hortplätze, Rundumversorgung sind gut und schön, aber deswegen wird aber nicht ein einziges Kind mehr gezeugt!

Nein, der Kern der Sache ist: Das Gefühl der persönlichen (Zunkunfts-)SICHERHEIT!
DAS ist es, was bei uns fehlt!

Beispiel:
In unserer Firma gab es eine 2-jährige Phase der Restrukturierung mit zahlreichen Kündigungen. Die war im Herbst letzten Jahres vorbei. Jetzt, 9 Monate später, gibt es bei den Mitarbeitern in unserer Firma einen regelrechten noch nie dagewesenen Baby-Boom.
Warum wohl? Nicht wegen neuer Kindergarten- oder Hortplätze, nicht wegen neuer staatlicher Sachleistungen, nicht wegen staatlicher Zuschüsse, NEIN! Wegen des Gefühls der SICHERHEIT und der eigenen ZUKUNFT! DAS ist es, was hier in unserem Lande fehlt! Sichere, vernünftig bezahlte Arbeitsplätze und eine gute Zukunftsperspektive für Eltern, Kinder, die gesamte Gesellschaft!
(in dem Zusammenhang würde mich mal der Vergleich der Geburtenrate von Beamten und Arbeitnehmer interessieren)  

24273 Postings, 9088 Tage 007BondSoll das heißen, dass Langzeitarbeitslose

 
  
    #27
2
04.08.11 12:52
allesamt ungebildet sind? Das ist definitiv eine Fehleinschätzung!

Ein großes Problem besteht darin, das überwiegend ältere Menschen - auch mit guter bis sehr guter Bildung, keinen Job mehr in Deutschland bekommen. Arbeitnehmer in Deutschland, die über 45 oder 50 Jahre alt sind, erhalten heutzutage so gut wie keine Chance in diesem Land, einen im Hinblick auf ihre Qualifikation entsprechend angemessenen Arbeitsplatz, zu erhalten. Da mag die Wirtschaft noch so laut brüllen, dass uns qualifizierte Arbeitnehmer fehlen würde - das ist alles Bullshit! ...

Denn vom Prinzip her geht es den Unternehmen nur darum, möglichst billig hoch qualifizierte Arbeitnehmer zu bekommen (daher auch der Ruf der Unternehmen nach qualifizierten Arbeitnehmern aus Ländern außerhalb der EU, ohne eine Mindestlohn zahlen zu müssen!). Und da die Löhne in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Ländern in Europa verhältnismäßig bescheiden sind, brauchen sich diese Unternehmen nicht überrascht zeigen, dass niemand bei ihnen unter solch schlechten Bedingungen anfangen möchte zu arbeiten.

Meine obige Aussage wird im Übrigen durch die Entwicklung der Reallöhne bestätigt. Denn es gilt schon immer: "Ein Preis entwickelt sich immer nach Angebot und Nachfrage!"  

31082 Postings, 8463 Tage sportsstarWer hat das denn gesagt, Bond?

 
  
    #28
04.08.11 13:08
ich definitiv nicht...ich redete von dem Bildungsmißstand Heranwachsender. (wobei ich - um nun das von dir Angesprochene aufzugreifen - nicht meine Hand dafür ins Feuer legen würde, dass alle Langzeitarbeitslosen hochqualifiziert und gebildet sind)

31082 Postings, 8463 Tage sportsstar...und zu dem Thema Bildung

 
  
    #29
1
04.08.11 13:12
gehört ebenso auch eine in gewisserweise vorzeitige Förderung von Talenten und (Berufs)Interessen, was wiederum das Erkennen dieser seitens der Pädagogen bedingt.

1975 Postings, 5649 Tage ParadiseBirdandere Länder machen das mit Aktien

 
  
    #30
04.08.11 13:19

In den USA investiert man für das Alter in Aktien, (Pensions-) Fonds, usw. Da ist nichts mit Rentenversicherung.

Das mag einer der Gründe sein, wieso US-Gesellschaften einen gewissen Zwang haben, ihre Dividende möglichst jedes Jahr erhöhen zu müssen. Ggf. bleibt sie gleich aber wehe sie fällt. Die Aktionäre wären sauer.

Dass die dt. RV nicht so toll ist, wurde hier beschrieben (Rentenbezieher ohne Einzahlungen, nachträglich eingeführte Besteuerung, erhöhte Altersgrenzen; aber auch keine Kürzungen der Rente, wenn die Gehälter allgemein zurückgehen, was die Einzahler benachteiligt, usw.).

Besonders nachteilig ist der Unterschied Rentner - Beamtenruheständler auch, letztere erhalten deutlich mehr, ohne dass sie mehr als der Angestellte jetzt geleistet hätten.

Beste Strategie für junges Volk? Am besten selbständig sein und keine Beiträge zahlen, stattdessen konsequent 20% der eigenen Einnahmen gut anlegen. Sich dem System so verweigern!

Denke ich so falsch?

 

31082 Postings, 8463 Tage sportsstarParadiesvogel

 
  
    #31
1
04.08.11 13:29
wenn das so leicht wäre, sich selbständig zu machen, damit 40 Jahre leben zu können und über die Dauer auch noch permanent 20% seiner Einkünfte fürs Alter zurücklegen kann, wäre unser Staat der Letzte, der das nicht gut finden würde.

Leider sieht die Freiberufler-Realität etwas anders aus..

535 Postings, 8932 Tage BärentatzeBildung und Sicherheit

 
  
    #32
2
04.08.11 13:31
@Sportsstar, ja bei der Bildung könnte man auch einiges gestalten aber wichtiger finde ich wie auch Wärna schrieb Zukunftsicherheit. Denn was für Gefühle kommen dem heranwachsenden bei unsicheren Perspektiven. Wobei mMn. die Perspektiven sich gegenüber der Zeit vor 10 - 15 Jahre verbessert haben. Bei einer kapitalgedeckten Rente hab ich aufgrund der vergangenen Finanzkrise meine Zweifel.

@Wärna, ich möchte weniger die Rundumversorgung in den Vordergrund heben, eher die Veränderung der Mittel. Denn was bringt Eltern- und Kindergeld wenn Frauen bei Wiederaufnahme ihres Berufes keine Betreuung bekommen.  

31082 Postings, 8463 Tage sportsstar@ Bond zu #22

 
  
    #33
04.08.11 13:40
Wo sind denn die angeführten Abbildungen dazu? Die Grundgedanken und die Erörterungen darin sind nämlich sehr gut...

31082 Postings, 8463 Tage sportsstarBärentatze

 
  
    #34
04.08.11 13:54
die Zukunftssicherheit definiert sich doch über die eigene Bildung/Qualifikation. Dass man in der heutigen Zeit zudem eine gewisse Flexibiltät (bei der Wahl des AG) an den Tag legen muss, ist mE selbstverständlich. Es ist heutzutage eben nicht mehr so wie einst, dass jeder nach seiner Ausbildung einen Arbeitgeber findet, bei dem man bis zur Rente beschäftigt ist. Wenn man sich das Leistungsprinzip wünscht, was eben die Basis des Kapitalismuses ist, dann muss man auch mit den logischen Schwankungen dieses Wirtschaftsprinzips umgehen können (oder es zumindest erlernen). Dazu gehört dann auch, dass Perspektiven sich verändern.

Und wenn du die kapitalgedeckte Rente als krisenanfälliger erachtest, als die umlagenfinanzierte des Generationenvertrags, dann weiß ich auch nicht. Letztere unterliegt der Demografie und bringt immer die Gefahr eines Strukturwandels mit sich, worauf der Staat für eine ganze Gesellschaft nicht immer gewappnet sein kann (siehe gerade die Länder, die aktuell wirtschaftlich notleiden).
Jedoch eine diversifizierte Kapitaldeckung deinerseits minimiert das Risiko von globalen Finanzschieflagen deutlich eher.

24273 Postings, 9088 Tage 007BondEin weiteres Problem besteht auch darin,

 
  
    #35
4
04.08.11 15:59
dass Unternehmen und auch Behörden immer mehr dazu übergehen, Arbeitsverträge nur befristet (z. B. ein Jahr) anzubieten. Wie soll da eine Basis für eine vernünftige Familienplanung zustande kommen?  

1840 Postings, 7590 Tage Wärna#35: so ist es

 
  
    #36
04.08.11 16:54
das deckt sich genau mit dem, was ich in #26 beschrieben habe.
Nochmal:
Mich würde mal eine Statistik interessieren mit der Geburtenrate von Beamten (sicherer Arbeitsplatz, sichere Zukunft, sichere Pension) im Vergleich zu Arbeitnehmern (Arbeitslosenrisiko, evtl. häufigeres Umziehen-müssen wg. Arbeitsplatzwechsel, bei vielen unsichere Zukunft...).  

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