Stöffens Senf
Ich denke der wesentliche Punkt ist und das muss jeder "nicht öffentlich" mit sich selbst ausmachen, dass er für die US-Wirtschaft die richtigen Argumente hatte, doch im "vorerst" entscheidenden Moment nicht short war. Das ist der wesentliche Unterschied zu Metro, der eben mehr Risiko einging und das im letzten Jahr auch bezahlt hat. Dass es nicht ganz einfach ist wieder in einen Markt "hinein" zu kommen, wenn dieser nach oben oder unten davongelaufen ist, wissen wir doch alle.
@relaxed
So ist es. Ich denke aber, alle Bären werden bald eine zweite oder sogar dritte Chance bekommen.
Daher bleiben 10 % physisch im Safe VÖLLIG UNABHÄNGIG vom Goldpreis und werden vererbt (wenn alles gut geht). Mein spekulativer Antel wird sofort verkauft bei ernsten Anzeichen der FED zu einer Inflationsbekämpfung (oder wenn der Ölpreis auf die 60 geht).
auch Europäer können uns dem USD und den USA nicht entziehen (die EZB hätte schon längst die Zinsen erhöht, wenn die FED nicht die Zinsen kürzen würde schneller mal traden kann ;-)
ende 2008/ 2009 könnte ein SEHR GUTER Zeitpunkt sein, um in Immobilien zu kaufen - selbst in Europa könnten die preise etwas runterkommen (deutschland nur marginal).
Skeptischer gegenüber der Börse wurde ich erst ab Anfang 2006 (da hatte ich aber noch Long-Positionen), als ich den Doomsday-Bären-Thread aufmachte. Leider haben viele Leute die Eröffnung dieses Threads fälschlicherweise damit gleichgesetzt, dass ich zu der Zeit schon short gewesen wäre. Das stimmt nicht. Den MSFT-long-Thread hatte ich z. B. erst fünf Monate danach aufgemacht. Mit kleineren Short-Trades versuchte ich mich erst ab Herbst 2006. Den USA-Bären-Thread, in dem ich die heutigen Probleme bei US-Banken beizeiten vorhersagte, hab ich im Feb. 2007 aufgemacht, kurz vor der ersten größeren Abverkauf. Aber auch da gilt, dass ich seitdem nicht ununterbrochen short war (im ersten Downmove schon), sondern nur bei günstigen Setups langlaufende Puts getradet hab. Insgesamt kam dabei ein gutes Plus raus.
Den letzten Down-Move im Dow ab Jan. hab ich auf der Short-Seite verpasst - im Gegensatz zu Metro, der da den besseren Riecher hatte. Ich war stattdessen für einen Trade long in Pfizer und AMD, die allerdings beide gegen den Trend gestiegen sind. Im "Kerviel"-Tief im Januar hab ich noch TUI, SAP, EADS, Cropenergies sowie einige andere Aktien als kurzfristige Long-Trades ins Depot genommen, allerdings noch in derselben Woche alles wieder verkauft, da ich von einem mittelfristigen Downtrend ausgehe und bewusst nur eine techn. Erholung long mitgenommen hatte.
Es stimmt, dass ich zurzeit sehr konservativ ausgerichtet bin. Ich hab im zweiten Halbjahr, auch mit Währungen (long Australdollar, long Franken) gut verdient und möchte die Gewinne im jetzigen Schaukelmarkt gern halten. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell man die wieder "verspielen" kann. Aus diesem Grund bin ich zurzeit auch flat. Es ist eine Sicherung des jetzigen ATH in meinem Depot.
Anti-Dollar stimmt bei mir schon gar nicht. Ich war lange - und viel zu früh - Dollar-Bulle. Hab bereits bei 1,25 angefangen zu kaufen und konnte nur durch zigfaches Hin- und Hertraden (Aufstocken an temporären Euro-Hochs, Ausdünnen bei temporären Euro-Tiefs) - d. h. mit Traden um eine Core-Long-Position in Dollars herum - Verluste vermeiden. Im Januar bin ich aus dem Dollar rausgegangen, als klar wurde, dass Bernanke sich aus dem Bankenschlamassel durch Tiefstzinsen herausinflationieren will.
Hoffe das hilft, ein etwas klareres Bild von mir zu bekommen. Ich habe durchaus Strategien und setze diese auch um. Es gibt hier im Forum allerdings eine Wahrnehmung von mir (vor allem durch die beiden viel gelesenen Bären-Threads) als "Permabär". Fakt ist, dass ich die weitaus meiste Zeit in meinem Börsenleben bislang long war, und nach weiteren stärkeren Kursrückgängen, von denen ich in USA und Europa in diesem und evtl. im nächsten Jahr ausgehe, werde ich mich auch wieder längerfristig long positionieren.
Nachdem ich bei dem herrlichen Wetter nun den gänzlichen Nachmittag im Garten herumgewuselt habe und dabei noch die Niederlage des BVB gegen Schalke am Radio live verfolgen durfte (schnief) noch einmal ein paar Worte in eigener Sache:
Dieser Thread sollte kein Wir-hacken-jetzt-alle-mal-auf-Anti Lemming-ein-Thread sein !!!!
Trotz auch mancherlei Differenzen zwischen Anti Lemming und meiner Wenigkeit erscheint mir hier ein gezieltes User-Bashing mehr als unangebracht.
Fetzige Auseinandersetzungen auf sachlicher Ebene sind von daher ok, dieser Thread unterliegt keinem Gruppenzwang und kontroverse Standpunkte, sofern diese nicht in völliger Absurdität aufgehen, sind wie immer stets willkommen und diskutabel, auch dann, wenn sie von Anti Lemming oder wem auch immer kommen.
Für alles andere darüber Hinausgehende weise ich den entsprechenden Kontrahenten ein Trümmergrundstück zu, auf welchem sie sich dann gegenseitig ihre (Wert)Papiere oder auch mehr zeigen dürfen *ggg*
Die besten Geldmanager des Jahres kommen aus der Provinz. Wie sie die Krise an den Finanzmärkten meistern, was jeder Anleger von ihnen lernen kann.
Februar 2008, Crashmonat. An den Finanzmärkten tobt der Bär. Erst vernichten Gerüchte um neue Milliardenpleiten amerikanischer Kreditversicherer binnen Minuten Milliardenwerte; schon am Tag darauf setzt eine schwindelerregende Erholungsrally ein: plus vier Prozent im Dax, plus fünf im MDax, plus vier im EuroStoxx. Das Glück der Börsianer hält nur eine Nacht: Am nächsten Morgen nährt ein schwacher US-Konjunkturindikator die Angst vor einer Rezession und macht die Kursgewinne wieder zunichte.
Ratlosigkeit greift um sich in den Banktürmen von London, Frankfurt und New York. Man sei mitten in der Rezession; Schlimmes stehe den Aktien noch bevor, sagt Jim O’Neill, einflussreicher Chefvolkswirt der US-Investmentbank Goldman Sachs. Andere wieder sehen „deutliche Übertreibungen nach unten und somit attraktive Kaufkurse“. Sicher sind nur noch Banalitäten. Der Kurs des Versorgers E.On werde schon nicht auf null fallen, plappert ein Analyst an der Frankfurter Börse in die TV-Kameras. Die Gesichter der Händler im Hintergrund sehen aus, als seien sie sich selbst da nicht mehr so sicher.
Überall zwischen Frankfurt und New York herrschen in diesen Februartagen Unruhe und Unsicherheit. Überall? Nicht ganz: Weit abseits der hektischen Finanzzentren, gut geschützt zwischen dem schroffen Karwendel-Gebirge im Norden und den mächtigen Stubaier Alpen im Süden, sitzt Thomas Viehweider an seinem klinisch sauberen Schreibtisch, schaut entspannt hinaus aufs sonnige Innsbruck und wartet auf seine Chance: „Viele Großanleger wie Hedgefonds müssen jetzt verkaufen, weil ihnen Kreditlinien gesperrt wurden oder die Anleger weglaufen. Dabei schmeißen sie Qualität auf den Markt.“
Viehweider ist Leiter des Vermögensmanagements der Bank für Tirol und Vorarlberg, kurz BTV. Er investiert viel Geld für reiche Privatkunden, aber auch für Stiftungen und Pensionskassen. Und er macht das gut, keine Frage: Das aktuelle Vermögensmanager-Ranking der Agentur Firstfive, das die WirtschaftsWoche exklusiv vorstellt, bestätigt ihm die beste Leistung unter mehr als 70 Banken und Asset Managern aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Luxemburg. Mehr als 315 Depots, ausschließlich Portfolios realer Kunden und mit deren echtem Geld bestückt, haben die Banken 2007 dafür bei Firstfive ins Rennen geschickt.
Räumliche Distanz zu den Krisenherden der Finanzindustrie hilft dabei, jetzt den Überblick zu behalten. Die Sieger des diesjährigen Rankings in den etwas konservativeren Anlageklassen kommen aus Hamburg und Speyer. Bei den reinen Aktiendepots schlugen die Innsbrucker die Konkurrenz aus den Großbanken wie Deutsche, Dresdner, Commerzbank oder Credit Suisse mit weitem Abstand. Ein einmaliger Ausrutscher war das nicht: Auch im Langfristvergleich über drei Jahre setzte Viehweiders BTV sich an die Spitze. Um 86 Prozent vermehrte sie das Aktiendepot einer Privatkundin in den vergangenen drei Jahren. Ähnlich ist das Bild in den anderen Anlageklassen.
Wer den Markt auf Dauer schlagen wolle, müsse sich vor allem Arbeit machen, sagt Viehweider: Die Bilanz eines Kaufkandidaten ein zweites oder drittes Mal genau lesen, bevor man kauft. Leute anrufen, Meinungen einholen, lange Gespräche mit Firmenchefs und Fondsmanagern führen, Charts analysieren, ein Auge auf die Konjunktur haben, Zeitung lesen. „Bequeme Abkürzungen gibt es nicht“, sagt der 44-Jährige.
Die extreme Unsicherheit der vergangenen Wochen werde 2008 anhalten, meint der Tiroler. „Es geht bis auf Weiteres darum, hohe Verluste zu vermeiden.“ Erst sein zweiter Blick gilt den Chancen, die es in den kommenden Monaten aber immer wieder geben werde. „Wir rauschen auch nicht auf einer Einbahnstraße nach unten“, sagt Viehweider. „Es wird, ähnlich wie in den Siebzigerjahren, immer wieder zu starken Zwischenrallys kommen.“
Auf der Lauer liegt der Tiroler bei einigen zu Unrecht nach unten geprügelten Werten aus dem Wiener Leitindex ATX. „Bei der allgemeinen Flucht aus Nebenwerten ist gerade in Wien viel Gutes aus den Depots geflogen.” Auf seiner Watchlist stehen aktuell der Maschinenbauer Andritz und der Öl-Ausrüster Schöller-Bleckmann. Zunächst will Viehweider in den nächsten Wochen aber noch Kasse halten. „Die Verlockung ist groß, nach einer Korrektur » vermeintliche Schnäppchen billig einzukaufen”, sagt er, „ aber nur zu kaufen, weil man Aktien jetzt 30 oder 40 Prozent unter dem Top bekommt, ist gefährlich“.
Vorsicht zahlt sich aus
„Gerade die Risikobegrenzung ist für große Privatvermögen, aber auch für viele institutionelle Anleger wie Stiftungen und Pensionsfonds, das alles entscheidende Kriterium“, sagt Firstfive-Vorstand Jürgen Lampe. Gute Risikomanager wie das Bankhaus Wölbern oder die Raiffeisenbank Speyer holten auch 2007 Renditen von mehr als neun Prozent aus sicheren, festverzinslichen Anlagen heraus, bei maximalen Schwankungen des Depotwerts von weniger als drei Prozent.
Das gelang nicht allen: Nach vier fast lupenreinen Hausse-Jahren 2003 bis 2006 mit durchweg guten Leistungen der Geldmanager (WirtschaftsWoche 6/2007) fielen die Leistungen der Banken und Verwalter 2007 enorm unterschiedlich aus. Ein Anlage-Profi lenkte das Depot eines Kunden gar um 19,2 Prozent in die Verlustzone.
„Die Finanzwerte trennten im Sommer innerhalb weniger Tage die Spreu vom Weizen; wer zu stark auf sie gesetzt hatte, weil er den Schwung aus der Hausse seit 2003 noch mitnehmen wollte, hat immens verloren und diese Verluste in der Regel bis heute nicht mehr aufgeholt“, erklärt Lampe. So waren viele Geldprofis 2007 extrem stark in Werten wie Fortis, BNP, Société Générale und der IKB investiert, weil diese Titel nach Kriterien wie Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Kurs-Buchwert oder Dividendenrendite sehr günstig bewertet schienen. Während einige Verwalter im Juli schnell die Reißleine zogen und etwa bei IKB noch zu Kursen zwischen 15 und 13 Euro aussteigen konnten, hielten andere an den Aktien fest und rutschten immer weiter ins Minus; heute notiert die IKB-Aktie bei rund 6,50 Euro. Auch zahlreiche Verwalter, die IKB im Herbst schon endgültig unten wähnten, wurden bitter bestraft, wie die Firstfive-Analyse zeigt.
Stefan Keitel von der Credit Suisse Deutschland in Frankfurt, der in den vergangenen Jahren wiederholt erste und zweite Plätze bei Firstfive belegte, rät deshalb, „jetzt nicht schon wieder Hals- über Kopf in den Aktienmarkt zu investieren, nur weil viele Titel optisch billiger sind.“ Die großzügige Zinspolitik der US-Notenbank Fed könnte zwar noch die eine oder andere „Hoffnungsrally lostreten”, so der 38-jährige, auf die sollte dann aber spätestens in der zweiten Jahreshälfte eine umso größere Ernüchterung folgen. „Die Unternehmensgewinne – die Hauptwährung an der Börse – werden es einfach nicht bringen”, prophezeit er. Sie schwächten sich ab, „ob das nun die genaue Definition einer Rezession in den USA erfüllt, oder nicht: An der Börse geht es um die Richtung, und die dürfte nach unten drehen“.
Wie gehen die Credit-Suisse-Banker mit der aktuellen Unsicherheit konkret um? Keitel: „Wir haben zum Beispiel Gold aufgestockt. Auch als Schutz gegen die wieder aufkeimende Inflation“. Keitel ist überzeugt, dass die US-Notenbank mit ihren Zinssenkungen „bereits die Lunte für die nächste Hochinflation gelegt hat; darunter werden beide Hauptkategorien am Kapitalmarkt leiden: Renten und Aktien.” Keitel will mehr Rohstoffe und Immobilienfonds beimischen und hofft so, mit einer „möglichst breiten Mischung am besten durch die schwierigen Märkte” zu kommen.
Als Portfoliomanager einer Großbank zählt Keitel in den aktuellen Bestenlisten von Firstfive zu einer Minderheit. Obwohl die Großbanken zum Teil wesentlich mehr Depots ins Rennen schicken als die Kleinen, haben 2007 erneut einige unabhängige Vermögensverwalter, Sparkassen und sogar Volks- und Raiffeisenbanken bewiesen, dass auch in der Provinz gute Arbeit beim Bewahren und Vermehren privater Vermögen geleistet wird.
Mt ihrem Depotvolumen von nicht einmal 85 Millionen Euro gehört die Volksbank Kur- und Rheinpfalz aus Speyer selbst für Genossenverhältnisse noch zu den Kleinen der Branche. Dennoch schlugen die beiden Portfoliomanager Ute Gronwald, 31, und Achim Seiler, 33, mit ihrem risikoarmen Depot aus vorwiegend festverzinslichen Papieren die etablierte Konkurrenz in der konservativen Anlageklasse dieses Jahr deutlich. Nicht mit den Renten, sondern durch einzeln runtergeprügelte Aktien wie dem Düngerproduzenten K+S, dem Anlagenbauer Gea, Stahlkocher Salzgitter oder Graphithersteller SGL Carbon hat Seiler die Wettbewerber aus den Finanzmetropolen abgehängt. Solche Aktien habe er dezent, mit kleinen Beträgen, aber konsequent „immer an schwachen Tagen antizyklisch gekauft“, sagt er. Auch Fonds – nicht nur von der hauseigenen Union Investment – sowie Discount- und Bonuszertifikate mischte Seiler erfolgreich hinzu.
Der Pfälzer glaubt vor allem an die „langfristige Überlegenheit des antizyklischen Investierens“. Gegen den Strom zu schwimmen passt zur Pfalz, wo die Kunden schon „oft ihren eigenen Kopf“ haben, wie Seiler weiß. Zu seinen Klienten gehören viele Leute aus der Region, die mit Belegschaftsaktien von BASF oder SAP reich geworden sind. „Da arbeiten wir in den neuen Depots erstmal an einer vernünftigen Risikostreuung“, sagt seine Kollegin Gronwald. „Die höchste Form der Anerkennung ist, wenn einer auf unseren Rat einen Teil seiner Belegschaftsaktien in andere Titel tauscht.“
Nicht, dass sie etwas gegen die Aktien der BASF oder SAP hätten, ganz im Gegenteil, aber „so mancher deutsche Anleger übertreibt es schon ein wenig mit der Heimatpflege im Depot“, meint Seiler, und dass der Dax in den kommenden Jahren weiter die anderen Indizes abhänge, halte er „auch noch nicht für ausgemacht“.
Lieber setzen Seiler und Gronwald – ganz die Antizykliker von der Pfalz – auf einen derzeit Ausgebombten: den Technologiewerte-Index TecDax. „Der TecDax ist sehr günstig bewertet, wenn man die Solarwerte herausrechnet“, meint Seiler, „er war zudem nie so im Fokus ausländischer Investoren wie zum Beispiel der MDax.“ Entsprechend gebe es bei den kleine Techwerten jetzt auch keinen Abgabedruck mehr. Seiler hält daher gerade von der Masse der Investoren wenig geliebte Titel wie Aixtron und Kontron 2008 für besonders interessant.
Soviel Kühnheit mag das Team der Hamburger Sparkasse um Chef-Portfoliomanager Achim Lange (Platz 1 in der Klasse moderat dynamisch mit Mischdepots aus überwiegend Aktien) noch nicht zeigen. „Es hat keinen Sinn, sich an der Börse gegen den Trend zu stemmen. Die Leute wollen derzeit nun mal raus aus Nebenwerten“, sagt Lange. „Kleinere Technologiewerte passen nicht mehr in unser Bild einer allgemeinen wirtschaftlichen Abschwächung.“ Lange schichtet um in große Standardwerte wie E.On oder RWE; „auch einige der größeren Techwerte wie SAP sind aktuell nicht vollkommen unattraktiv“, formuliert er vorsichtig.
Eine weitere Schutzmaßnahme der Hamburger für die in 2006 und 2007 aufgelaufenen Gewinne: „Aktuell nehmen wir viel Risiko aus den Depots raus, indem wir einige Aktien und Indizes in Discountzertifikate auf die selben Werte tauschen“, erklärt Lange. Der studierte Mathematiker rechnet sich mit den Zertifikaten eine „bessere Risikodämpfung“ aus. Das Kalkül: „Mit einem 20-Prozent-Discount auf den EuroStoxx 50 verliere ich erst Geld, wenn der Index mehr als 21 Prozent verliert, was bei einem Bluechip-Index ziemlich unwahrscheinlich ist.“ Und auch dann sind die Verluste noch begrenzt: Bei minus 35 » Prozent im Index verliert das Discountpapier nur 15, bei 41 Prozent 21 und so weiter. Die Kehrseite: Steigt der Index, legt das Discount-Papier entsprechend weniger zu. „Aber das“, sagt Lange, „nehmen wir in Kauf, weil wir eher mit einer Schaukelbörse oder einer leichten Abwärtsbewegung rechnen als mit einer Hausse.“
Zertifikate seien aber auch kein Allheilmittel zum Steigern der Rendite, meint Lange. „Zu komplexe oder intransparente Papiere lehnen wir ab; an denen verdient in der Regel nur der Emittent“. Eine einfache Grundregel, die offenbar viele erfolgreiche Geldmanager beherzigen, gerade, wenn es um Zertifikate geht: Keep it simple! Die meisten Verwalter nutzen fast ausschließlich Discount- und Bonuszertifikate; komplexere Konstrukte sieht man relativ selten in den Portfolios.
Den Großteil der Depots schichten die Hamburger derzeit in Cash um, aber auch in Aktienfonds, die weltweit in Schwellenmärkten investieren. „Neben Asien und Lateinamerika halten wir vor allem Afrika für interessant, auch, wenn das noch ein sehr kleiner Markt ist“, sagt Lange. Die Afrika-Karte spielen sie über einen Aktienfonds der kleinen Londoner Fondsboutique Charlemagne. „Ich halte es generell für keine so gute Idee, ferne Länder oder andere Veranstaltungen wie Gold oder Agrarrohstoffe von Hamburg aus über Einzeltitel selber anzugehen“, erklärt Lange, „das überlassen wir lieber Spezialisten und suchen uns einen guten Fonds“.
Nur einen guten Kilometer südlich, beim vornehmen Bankhaus Wölbern in der Hamburger Hafencity, lässt man nicht mal Fonds gelten. „Wir verwenden prinzipiell keine Produkte der Finanzindustrie“ erklärt Portfoliomanager Oliver Hansen tapfer, „keine Zertifikate, keine Hedgefonds, keine Private-Equity-Fonds, nicht mal klassische Aktienfonds. Gar nichts.“
Das klingt ein wenig anachronistisch in der modernen Finanz-Welt, aber der Erfolg gibt Hansen Recht: Ausschließlich mit Einzeltiteln – Aktien und Renten – deklassierte sein Team vom Bankhaus Wölbern bereits zum zweiten Mal in Folge die Konkurrenz in der konservativen Anlageklasse.
„Banken und Fondsgesellschaften sind keine Wohlfahrtsverbände“, beharrt Hansen, „bei vielen Produkten dauert es Monate, bis man wenigstens die Ausgabeaufschläge wieder drin hat, und dann zahlt man für immer Managementgebühren.“
Ähnlich wie die Kollegen in Innsbruck stecken Hansen und sein Team um Chefvolkswirt Tom Weber viel Recherche in die Titelauswahl. Manche beobachten sie monatelang, bevor sie kaufen. Entscheidungen fällen sie in der Gruppe. Schließlich investieren sie viel fremdes Geld in weniger als 25 verschiedene Aktien, „da hauen Fehlgriffe ins Kontor“, sagt Weber.
Für solche Fehlgriffe gab es 2007 reichlich Gelegenheit. Das Team vermied sie, indem es früher als andere auf die Vorboten der Finanzkrise reagierte. „Der starke Anstieg der kurzfristigen Zinsen war ein deutliches Warnsignal, auch die Schieflage der beiden Hedgefonds von Goldman Sachs im Mai, da wurde uns allmählich klar, dass es ein größeres Problem geben musste,” erklärt Weber, „wir wussten zwar noch nicht, was es war, aber wir konnten auch nicht untätig warten und nichts tun“.
Als im Juli und August die Subprime-Krise hochkam, zogen die drei konsequent die Reißleine und verkauften alle Finanzwerte. Eiserne Regel der Hamburger: Fehlgriffe schnell korrigieren, denn der Markt hat immer recht. „Als zum Beispiel bei Daimler der Kurs plötzlich stark nachgab, hatten wir den Wert gerade erst gekauft, und es gab keine schlechten Nachrichten aus dem Unternehmen selbst“, sagt Hansens Kollegin Claudia Chessa-Brockmann. Dennoch flogen auch Daimler bei rund 70 Euro aus den Depots – die zuvor strikt festgelegte Stopp-Loss-Marke war erreicht.
„Die meisten Anleger sind zu stark auf ihre alten Einstiegskurse fixiert“, meint Hansen, „in solchen Situationen halten sie an Aktien wie Daimler fest, aber hier ist der erste Verlust dann leider meistens noch der kleinste.“
Anders als 2007 wollen die Wölbern-Banker jetzt außerhalb Europas kaufen. „Den starken Euro sollte man als europäischer Investor nutzen, um sich in anderen Teilen der Welt relativ günstig einzukaufen“, sagt Weber. Aktuell scannen die Hamburger den Markt nach attraktiven amerikanischen und asiatischen Titeln. Den Pharmawert Johnson & Johnson, den Konsumriesen Procter & Gamble und Coca Cola haben sie schon gekauft.
„Ganz ohne Aktien wird es auch 2008 nicht gehen“, meint Hansen, „vor allem,
weil sich am Zinsmarkt bis auf weiteres nach Steuern und Kosten nichts verdienen lässt“. Und sich immer nur als Crash-Prophet aufzustellen, führe auf Dauer auch nicht weiter. Hansen: „Gut 360 Tage im Jahr haben wir schließlich keinen Crash.“
http://www.wiwo.de/finanzen/...ensverwaltern-lernen-koennen-265077/2/
John Prestbo, editor and executive director of Dow Jones Indexes, ran a statistical analysis of bull and bear markets since the Dow Jones Industrial average was established in 1896, which led him to come to the above conclusion.
Here are some of the interesting things he found:
1. "The five-year bull market that was either interrupted or ran out of steam on Oct. 9 lasted eight months longer than the post-war average. The bull appears at first glance to be significantly below average in strength, gaining 94.4% versus an average post-war bull run of 136%."
2. Yet, "if we remove the three giant bull markets of 1949-61 (up 354.8%), 1982-87 (a 250.4% gain) and 1990-2000 (395.7% higher) from the average, we get 61.8%. That would make the most recent bull more than 32 percentage points larger."
3. "The average bear market over the past 111 years sent the Dow down by 34.63%. The declines ranged from 53.57% on the deep side (1932) to the shallowest drop of 21.16% (1990). They lasted, on average, nearly 11.5 months, ranging from 36.55 months (1946-49) to 1.81 months (1987)."
4. "Bears are smaller and appear less often since World War II, though they last a bit longer. In those 63 years there have been 11 bear markets, 10 fewer than in the preceding 49 years. They lost 29.71% on average, ranging from 45.08% (1973-74) to that same 21.16% (1990). Their average length was 14.17 months, with a high of 36.55 months (1946-49) and a low of 1.81 months (in 1987)."
So putting a little math together here, based on Prestbo's analysis, if this is a bear market, which presumably started in October 2007, it could last 11.5 to 14.17 months, depending on whether it acts as bears did on average before, or after World War II, respectively. And the drop, based on the Dow Jones Industrial Average could be anywhere from 29.71 to some 35%.
That would put it ending somewhere in the November to December 2008 time frame, and the bottom would be somewhere around Dow Jones Industrail Average 9956.25 and 9206.55, some 15 to 20% below last Friday's close.
We don't know about you. But when we did those calculations, it took our breath away. Think about it, if this thing is another bear, and it just runs along average lines, based on past performance, it's only one half to one third finished, which means that a whole lot more pain could be on the way.
Oh yeah. It could be worse. Check this out. According to Prestbo, who gets our award for being Mr. Dark Knight "Sometimes, however, there are two or more bears in a row, with only a bit of bullishness in between to separate them. For instance, the Great Depression was marked by 12 bear markets, starting with the Great Crash-initiated retreat of 47.9% in 1929. That one wasn't the deepest, either. The honor goes to the previously cited 53.57% rout over four miserable months in 1932."
Wouldn't that be an interesting scenario? You bet, 12 bears in a row, would make life interesting for anyone in the White House, not to mention your house and ours.
Fear not, though. As Prestbo noted, it wasn't all bad. "Overall, the Depression's bears averaged Dow declines of 37.7%, with an average span of five years and three months. Separating them was the same number of bull markets that rallied an average 53.5% and lasted an average of five and a half years. But an average bear followed by an average bull still left the Dow lower."
And here's one for us market timers. "One Depression-era bull market was worthy of the name -- a 127.3% rally in 1934-37 -- but the others amounted to inconsequential hills in a deep, wide valley. The Dow didn't climb back to 1929 levels for 25 years, in 1954."
Conclusion
So what's Prestbo's conclusion? "All these numbers make one conclusion irrefutable: Bear phobia isn't paranoia. Bear markets really do maul portfolios. Investors are wise to avoid them if possible, just like hikers do with the real animals."
You bet baby. And here's ours, which we put forth in these pages on January 16th, 2008.
"Anyway you look at it, it feels like a bear market, even if the Fed pulls a miracle, things straighten out, and it turns out that we really aren’t in one. And, as the old adage goes, on Wall Street, it’s all about perception. Right now the perception is growing worse and worse with each down tick in each individual market. And, why not? If you take a bit of time to look around, you’re seeing charts that are in the midst of patterns that are tracing lower lows and lower highs, and support levels that are failing left and right. At the same time, the fundamentals of the U.S. economy are starting to show significant erosion, and the rest of the world may be starting to slow as well. In other words, this is one of those markets where the return of your money is a whole lot more important than the return on your money. Tread very carefully."
And what if we're wrong? Great, we'd love to be wrong, and to be buying stocks left and right, which is what we'll be doing if things turn around.
Until then, though, we'll be holding on to lots of cash, and trading currencies, gold, commodities, and bonds whenever the trend is sustained in any of those other assets.
Stocks tend to lead the commodities. So you'd like to see OIH pick up some steam here, if you're an oil bull.
And with crude prices still hovering near $90 per barrel, it's hard to be too bearish.
Yet, with OIH having given back some 18% or so since December, it's hardly been a bull market for oil service of late.
Meanwhile, USO has given back slightly less than 10% over the period, which is within the realm of a correction.
The latest fear in the oil markets is that Venezuela will cut back exports to the U.S., which is hardly something new to worry about, since Venezuela's president Chavez makes those threats on a regular basis.
What is worrisome, though, is that this time, the odds of it happening, even temporarily are higher than usual, given the current dispute between Venezuela's state oil company PDVSA, and Exxon Mobil over Venezuela's nationalization of some of Exxon Mobil's assets in the Orinoco river basis.
From a trading standpoint, what you want to keep an eye on is whether OIH picks up its upward mobility. If it fails here, it would be a negative for the overall energy market.
http://www.decisionpoint.com/TAC/DUARTE.html
Viele Marktteilnehmer hoffen, dass der Motor der Finanzmärkte unter lautem Brüllen wieder zu neuem Leben erwacht und Anfang 2008 die düsteren Nachrichten hinter sich lässt.
Aber wie ich bereits vor einiger Zeit ausgeführt habe, ist hier z.B. ein immenser Treibsatz der Börsen, die sogenannten Leveraged Buy Outs, aufgrund der aktuell vorherrschenden Kreditrestriktionen nun so ziemlich ausgebrannt.
Der Appetit des Marktes auf LBO-Schulden ist ausgetrocknet, die hier im besagten Artikel nachfolgend aufgeführten Beispiele der entstanden und nun bedrückenden Schulden aus den getätigten Übernahmen veranschaulichen die Probleme in diesem Bereich recht gut.
Bezeichnend sei der Satz angeführt
“Even relatively liquid leveraged loans are trading at roughly 88 cents on the dollar, compared with face value in the middle of last year”
Da stellt sich natürlich die Frage: Wie viel von diesen unerwünschten Schulden werden die Banken überhaupt zukünftig noch stemmen können?
Gerard Cassidy von RBC Capital Markets schätzt, dass zwischen 50 und 150 Banken mit einer Bilanzsumme von bis zu ein paar Milliarden Dollar in den nächsten Jahren scheitern könnten, die höchste Rate seit der US-Spar-und Kredit-Krise der späten 1980er Jahre. Das könnte etwas mehr bedeuten als nur eine kleiner Schluckauf, den das Finanzsysten kurzerhand ausrülpst.
Mehr dazu und den weiteren sich auftürmenden Problemen wie folgt
Financial engine failure
With problems spreading from Wall Street to Main Street, America's credit crisis will get worse before it gets better
WHEN a British Airways Boeing 777 crash-landed just short of the runway at Heathrow Airport a few weeks ago, there was a lively debate about why its twin engines had suddenly lost power at the same time. People might well ask the same question about the twin engines of America's credit system—the capital markets and the banks—whose simultaneous misfiring has helped drive the country close to, or into, recession.
The extent of America's economic woes was underlined on February 5th when signs of abrupt shrinkage in service industries in January helped push the S&P 500 stockmarket index down by 3.2%, its worst one-day fall in almost a year. The previous day, the Federal Reserve published its latest quarterly survey of bank-lending officers, which showed that the credit crunch was getting even crunchier (see chart 1). According to the Fed, a good number of banks had imposed stricter lending standards and higher rates on loans since the previous survey, carried out in October.
Although bankers are always stingier in a downturn, the Fed noted that lots of banks said they had also cut back lending because of a slide in their current or expected capital and liquidity. For that, blame the chaos in markets for leveraged buy-out (LBO) debt and complex mortgage-backed securities. Blame, too, the state of such bread-and-butter businesses as consumer and commercial-property lending, which are blowing new holes in banks' balance sheets.
Hopes that the stalled capital-markets engine might roar back to life in early 2008 have been dashed by grim news from, among other areas, LBOs. Until recently, banks had lent merrily to finance huge private-equity deals and then unloaded all or part of the debt into a deep and liquid secondary market. Often they accepted ropey loan covenants that offered little protection against default. Now, with recession looming, the number of borrowers defaulting on these loans is almost bound to increase. Appetite for LBO debt has dried up, as a group of banks discovered this week when they failed to syndicate $14 billion of debt used to pay for Las Vegas-based Harrah's Entertainment.
This hiccup means other big deals, such as a sale of the $15 billion of debt linked to the buy-out of Clear Channel Communications, are now in jeopardy. That could leave banks choking on a glut of loans whose value is falling fast. According to Standard & Poor's LCD, a unit of S&P, a rating agency, even relatively liquid leveraged loans are trading at roughly 88 cents on the dollar, compared with face value in the middle of last year (see chart 2). Some large loans syndicated last year, such as those used in the $29 billion buy-out of First Data Corp, are also trading at big discounts to face value, which will further put off potential investors.
Put that in your pipeline
How much of this unwanted debt could banks be saddled with? S&P LCD reckons $148 billion of LBO loans are in the syndication pipeline, most of which belong to banks, plus another $64 billion of high-yield bonds. If they are unwilling to accept bargain-basement prices, bankers may have to increase their provisions against the debt they keep. “This zombie cohort will trouble the markets for a while,” reckons Mark Howard, head of credit analysis at Barclays Capital.
Another source of trouble is the moribund market for mortgage-backed securities and that for collateralised-debt obligations (CDOs), which are backed by such securities. On January 30th S&P downgraded or threatened to downgrade more than 8,000 bonds and CDOs, noting that financial institutions' losses tied to them could more than double to a mind-boggling $265 billion.
Add to this the potential bill from the monoline bond-insurer debacle. Banks bought protection on credit derivatives from monolines in the form of credit-default swaps. But the insurers' capital base is now so thin that they may not be able to pay any claims. On February 6th MBIA, one of the biggest insurers, announced that it would raise an extra $750m via an equity issue to try to preserve its top-notch credit rating.
That leaves banks facing another potential hit. Quite how big this might be is tricky to estimate, as banks use different approaches to assign value to their hedges. But in the unlikely worst-case scenario of a bankruptcy of all of the monolines, Matt King, an analyst at Citigroup, estimates that the total bill could reach $34 billion.
Thus far, the credit crunch has been seen as a Wall Street phenomenon—understandably so given the Croesus-like sums that the big banks have frittered away. But it is fast becoming a Main Street one, too. “Regulators and bankers should be teaming up now to look at the next levels down in the system,” says Michael Poulos of Oliver Wyman, a consulting firm.
He has a point. For one thing, the impact of dodgy subprime-laced debts is being felt beyond the biggest banks: on February 5th Kansas-based US Central Federal Credit Union, a backstop for the nation's co-operative banks, lost its AAA rating from S&P because of the fall in the values of its mortgage-backed securities. For another, many banks' consumer and commercial-property lending businesses have been affected by the slowdown.
Strikingly, the Fed's loan-officer survey showed that 70% of respondents expect the quality of their credit-card and other consumer-loan portfolios to get worse. Some firms are already feeling the pinch: the fourth-quarter profit of Wachovia, a big regional bank based in North Carolina, shrank to just $51m compared with $2.3 billion in the same period of 2006, in part because of sharply higher losses on residential property and car loans. Shares of some credit-card companies fell this week after analysts at UBS told investors to sell their holdings of American Express, Capital One and Discover.
Coming to a bank near you
Commercial property is an even bigger headache. True, it is also a problem for Wall Street's finest: for instance, Deutsche Bank recently had to take over some Manhattan buildings belonging to Harry Macklowe, a well-known developer, after he failed to refinance $7 billion of short-term debt used to pay for them. But the property story has a uniquely worrying twist for banks across America.
That's because, in addition to offering commercial mortgages, regional and local banks also make huge numbers of “construction loans” to developers building malls, condominiums and other properties. A business the big investment banks pretty much ignored, construction lending was wildly profitable during the property boom, but now a growing number of these loans are turning sour in the bust. Chicago-based Corus Bankshares recently reported that its fourth-quarter earnings were virtually wiped out by a big provision against construction loans.
Regulators are getting nervous. In a speech to Florida bankers at the end of January, John Dugan, the Comptroller of the Currency, noted that more than one-third of America's community banks—and more than three-fifths of Florida's—have commercial-property loans that are more than three times their capital. And he went on to predict increases in loan-loss reserves and a rise in bank failures. How bad could things get? Gerard Cassidy of RBC Capital Markets estimates that between 50 and 150 banks with assets of up to a couple of billion dollars each could fail in the next couple of years, the highest rate since the savings-and-loan crisis of the late 1980s.
Painful though that would be, a more general constriction of credit—if banks' capital bases were sapped by soaring provisions and declining earnings—would be worse. This worry helps explain the Fed's recent alacrity in cutting interest rates. But given the fiddly problems of America's credit engines, it may take more than an injection of monetary fuel to get them humming again.
http://www.economist.com/finance/displaystory.cfm?story_id=10655023
Denn eines dürfte mit Sicherheit auch für die Zukunft recht klar und eindeutig sein:
Death & more Taxes !!
Too stupid to fail?
Das kapitalistische System, so wie wir es kennen, gehört der Vergangenheit an. Die Konsequenzen werden bitter sein. Doch jetzt steht fest: Ein Bäcker kann Pleite gehen, eine Bank nicht.
Egal ob Verantwortliche Fehler machen oder gar bewusst und gewollt betrügen oder ob sie einfach nur dumm sind - es gilt: ab einer bestimmten Größe zahlt der Steuerzahler.
Gewiss würde der Untergang der IKB das Finanzsystem zerrütten. Aber das System würde dadurch auch aufgerüttelt und gereinigt. Dieser Vorgang wurde nun mit Hilfe von Steuergeldern unterdrückt. Wenn allerdings in komplexen Systemen Selbstreinigungskräfte unterdrückt werden, dann ist das System selbst in Gefahr.
Fest steht jetzt: Keine Bank wird Pleite gehen. Nicht in Europa und nicht in den USA. Nicht nur keine Bank geht Pleite, auch kein Kreditversicherer, kein Rückversicherer und keine Versicherung geht bankrott. Immer die gleiche Argumentation: Die Konsequenzen wären unübersehbar.
Aber nicht nur die Finanzbranche ist "betroffen". Ab einer bestimmten Größe wird in der kapitalistischen Welt gar nichts mehr Pleite gehen können, weil immer die Konsequenzen zu groß sind. Für den DAX gilt: Alle Banken und Versicherer können nicht bankrott melden, auch alle Energieversorger (weil sonst das Licht aus geht), Telekommunikationsunternehmen, Luftverkehrsunternehmen usw... Gleichzeitig gilt: Die Verantwortlichen werden nicht zur Rechenschaft gezogen. Also - Die Schönste aller Welten: Man geht enorme Risiken ein. Gehts gut, werden die Gewinne eingestrichen. Gehts daneben, zahlt die Allgemeinheit.
Ein solches System ist kaum überlebensfähig. Es lädt geradezu zum Mißbrauch ein! Im Prinzip haben wir auch die Kreditkrise diesem Zustand zu verdanken. Die Rädelsführer wussten genau:
•§1. Sie können nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
•§2. Wenn´s schief geht, muss der Staat die Zeche zahlen.
Und genau so ist es denn auch gekommen.
Noch diskutiere ich mit Experten darüber, welches die Konsequenzen eines solchen "faulen" Systems sind. Doch die die Aussichten sind nicht gut.
Je mehr kleine Schäden übertüncht werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es am Ende zum großen Knall kommt. Ja, es drängt sich geradezu der Vergleich mit den sozialistischen / kommunistischen System der Vergangenheit auf. Auch hier wurde bis zu letzt alles verschwiegen, geradegebogen, manipuliert. Das Ende der Sowjetunion kennt jeder!
Es ist geradezu aberwitzig, dass ausgerechnet ein kapitalistisches System den gleichen Fehlern anheim fällt. Vielleicht ist es aber auch der Prozess, den Karl Marx mit "Akkumulation des Kapitals" beschrieb. Am Ende ist die Wirtschaftswelt in der Hand einiger weniger Oligopole bzw. Monopole, die mangels Konkurrenz sich nicht mehr selbst erneuern und daran zugrunde gehen.
Was heisst das jetzt alles für den DAX? Zunächst ist es positiv. Insbesondere im Bankensektor sollte es nach oben gehen. Nächste Stufe könnte also 8000 sein.
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US-Notenbankchef Ben Bernanke weist in einer Rede vor dem US-Senat auf die schwachen konjunkturellen Rahmenbedingungen in den USA hin und bezeichnet die Situation an den internationalen Finanzmärkten nach wie vor als angespannt.
Durch die jüngsten Maßnahmen der internationalen Notenbanken sei zwar ein Liquiditätsschub bewirkt worden, aber dennoch ergebe sich durch die Finanzmarktkrise ein negativer Effekt auf die Wachstumsaussichten der Realwirtschaft.
Auch habe sich Situation am Arbeitsmarkt, sowie am Häusermarkt zuletzt verschlechtert. Die Inflationsgefahren seien wegen der steigenden Energie- und Ölpreisnotierungen hoch, allerdings sieht Bernanke mittelfristig eine Abschwächung der Entwicklung der Verbraucherpreise.
Der Fed-Chef erwartet nach einer Phase verhaltenen Wachstums gegen Ende des Jahres eine tendenzielle Erholung der US-Wirtschaft. Dabei dürften aber die nach wie vor bestehenden Risiken nicht unterschätzt werden, so Bernanke.
Nichts Neues also vom globalen Finanzchef. Seit Monaten nicht Neues, nur immer weitere Hiobs-Botschaften. Kreditkrise ohne Ende - alle ein, zwei Wochen kommt ein neues Untersegment der Finanzmärkte in die Schlagzeilen.
Momentan sind es die Monoliner. Einer der bedeutenden Player auf diesem Feld, AMBAC, hatte einmal den höchsten Umsatz pro Beschäftigtem auf diesem Planeten. Das konnte so natürlich nicht weitergehen. Ursprünglich als Versicherer öffentlicher Anleihen angetreten, kamen sie eines Tages denn auch auf die Idee, ihr langweiliges, aber äußerst lukratives Geschäft aufzupeppen. Sie stiegen in die Versicherung von allem möglichen „Junk“ und Derivaten hierauf ein. Jetzt werden sie von mehr als einer Billion Dollar an derivativen Wetten gedrückt. Etwa 130 Mrd. Dollar davon hängen mit Aktivitäten im Bereich CDO/CDS zusammen.
Eliot Spitzer, jetzt Gouverneur von New York, gibt den Monolinern drei bis fünf Geschäftstage Zeit, frisches Kapital aufzutun. Alternativ wird angedroht, ihre Geschäftsfelder auseinander zu brechen, um die Märkte für öffentliche Anleihen zu schützen. W. Buffett steht mit seinem Angebot von Anfang der Woche, das traditionelle Geschäft der Monoliner herauszukaufen, Gewehr bei Fuß für eine solche Lösung. Diese haben bereits abgelehnt, wozu im „Big Picture Blog“ (Link auf der Web-Seite der TimePattern) festgestellt wird: „Diese Firmen wurden zu Finanz-Terroristen, die das Versicherungsgeschäft mit öffentlichen Anleihen als Geisel halten. Sie wissen, was Bankräubern und anderen schlechten Menschen passiert, wenn sie ihre Geiseln freilassen - sie werden von Kugeln durchsiebt.“
Die Spreads der CDS-Indices (Credit-Default-Swap) notieren weiter im Bereich ihrer Rekord-Hochs, was im Endeffekt dazu führt, dass die hohen Kredit-Hebel (Leverage) reduziert werden. Schon gibt es auch die ersten Stimmen, die von einer Gefährdung insbesondere der Unternehmen sprechen, die von private-equity-Gruppen übernommen und mit Schulden hoch belastet wurden. Wenn deren Geschäfte nun im Rahmen der sich verschlechternden Wachstumsaussichten weniger Profit abwerfen (von Rezession wollen wir hier jetzt einmal nicht reden), dann könnte es schwer werden, die Darlehen zu bedienen. Einmal wegen des schmäleren Gewinns, dann aber vor allem, weil sich mit schlechterer Bonität die Kreditkonditionen tendenziell verschlechtern und dann steigende Kosten den Gewinn weiter reduzieren.
Bisweilen wird argumentiert, die schlechten Neuigkeiten seien nun länglich bekannt und eine Rezession damit in den Kursen enthalten. Nun ist aber eine Rezession kein klar definiertes Ereignis - es gibt leichte, schwere und katastrophale. Dass in den Kursen bereits das worst-case-Szenario enthalten ist, wird wohl auch der bullischste Bulle nicht behaupten wollen.
Und das ist gegenwärtig das Entscheidende: Die Märkte ringen (noch) gar nicht darum, die bestehenden Risiken zu quantifizieren. Viel schlimmer - niemand kennt deren Ausmaß und Art auch nur annähernd. Und das ist kein Wunder, die Märkte für die zuletzt ach so beliebten „innovativen“ Finanzkonstruktionen sind ausgetrocknet. Es gibt keine Marktpreise mehr, damit fehlt die Bewertungsgrundlage für eine Quantifizierung von Risiken. Das beherrschende Merkmal der aktuellen Situation ist also nach wie vor Unsicherheit, nicht Risiko, wie hoch auch immer.
In der Folge ist auch der Prozess der „Securitisation“, also das Bündeln und Tranchieren von Darlehen zum Zwecke des Weiterverkaufs zusammengebrochen. Und das führt u.a. dazu, dass die Fed die Zinsen senken kann, wie sie will, die Zinsen für Ausleihungen bleiben hoch, Kredite damit teuer. Das billige Zentralbankgeld kommt nicht dort an, wo es hin soll - das sonst in einem Abschwung funktionierende Korrektiv ist einstweilen außer Kraft gesetzt. Von dieser Seite her die Bestätigung für das oben angesprochene „Deleveraging“.
Ob in der aktuellen Situation der Seiteneffekt niedriger Zinsen wirkt, nämlich dass das billige Geld die Preise treibt, steht noch dahin. Wir sahen diesen Effekt in der Hausse seit 2003 - zuerst trieb es die Asset-Preise, insbesondere die von Aktien an, dann schwappte der Effekt in die Güterwirtschaft über. Bis jetzt haben die sich seit Mitte 2007 auf mehrere hundert Milliarden Dollar summierenden Liquiditätsinjektionen der großen Zentralbanken keinen nachhaltigen Effekt in den Asset-Märkten hinterlassen. Das Geld zirkuliert offenbar nicht in den Märkten, weder direkt, noch über Geldschöpfung. Dieser Prozess wird auch nicht automatisch durch einen „Überfluss-Schock“ angestoßen, so wie sich das die Fed offenbar vorgestellt hat, als sie kürzlich binnen acht Tagen die Leitzinsen um 1,25 Prozent senkte.
Und so sehen wir gegenwärtig auch in den Geldmärkten deutliche Zeichen sehr tief sitzender Unsicherheit. Was übrig bleibt, ist Liquiditätspräferenz - man investiert, man spekuliert nicht, sondern hält sein Pulver trocken. Und das ist ein Merkmal von Deflation. Natürlich ist es noch zu früh, von einem ausgewachsenen deflationären Szenario zu sprechen. Aber nehmen wir das als böses Omen. Vor allem aber sollte nachdenklich stimmen, dass die angesprochene Aktion der Fed so wenig bewirken konnte.
Zu den Märkten: Aktien sind in die erwartete Konsolidierung eingetreten. Anlass waren die Rede Bernankes gestern und die andauernden Probleme der Monoliner, die nach dem „Ultimatum“ Spitzers, sich zu refinanzieren (s.o.), mit dem Rücken zur Wand stehen. Vermutlich ist der gestrige TBond-„Crash“ der Reflex auf die dunklen Schatten, die über dem Anleihe-Markt liegen. Die „Carry-Trade-Indikatoren“ Dollar/Yen und Euro/Yen sind in den vergangenen Tagen mit Aktien zusammen hoch gelaufen, aktuell allerdings setzen sie sich.
Der Euro/Dollar befindet sich in einer sehr wackeligen Phase - Ausbruch nach oben zum Test der Allzeithochs oder Abfall zur erneuten Bodenfindung im Bereich von 1,43. Hiervon wird auch unter Intermarket-Gesichtspunkten das Signal ausgehen, wie es kurzfristig im Aktiengeschäft weitergeht - baldiges Ende der laufenden Konsolidierung oder erneutes Abtauchen auf den zuletzt gebildeten Zwischenboden (z.B. beim Dow bei rund 12.000 Punkten).
Seitenhieb: Die Kreditkrise erreicht die Taschen des deutschen Steuerzahlers. Steinbrück stellt der maroden IKB bis zu 1,5 Mrd. Euro zur Verfügung, um den ansonsten drohenden Zusammenbruch zu verhindern. Eine Insolvenz würde dem Finanzplatz Deutschland Schaden zufügen, heißt es zur Begründung.
Das von hier ausgehende Signal ist verheerend. Die IKB ist nicht durch einen externen Schock in Probleme geraten, sondern durch eigene Fehler. Die Konsequenzen müssten folglich sie, ihre Anteilseigner und ihre Kapitalgeber tragen. Aber nun steht die Einladung an all die Oberspekulanten mit viel Gier, aber wenig Risikobewusstsein, so weiterzumachen wie bisher. Denn wenn es schon bei der wenig bedeutenden IKB heißt, der Finanzplatz nehme Schaden, wie heißt es dann erst bei größeren Adressen?
Die Instabilität des Finanzsystems wird durch diese „Rettungs“-Aktion weiter erhöht. Andererseits verhält sich die neoliberale Merkel-Regierung systemkonform: Im Kapitalismus werden Gewinne privatisiert, Verluste aber sozialisiert.
Wundern? Nein!
Klaus Singer
Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter www.TimePatternAnalysis.de
Investorenlegende Jeremy Grantham führt mit Grantham Mayo Van Otterloo (GMO) die größte unabhängige Vermögensverwaltung der USA. Zurzeit hat er mehr als 150 Milliarden Dollar unter seinen Fittichen. Grantham, der trotz seines zeitweiligen Pessimismus nicht als Weltuntergangsprophet gilt, sondern ein sehr nüchterner Verfechter fundamentalanalytischer Methoden ist, hat kürzlich in einem interessanten Interview mit Barrons eine Prognose abgegeben, die ich hier nicht vorenthalten möchte, auch wenn wir alle sie vielleicht lieber nicht hören möchten:
Jeremy Grantham erwartet, dass der S&P 500 bis Ende 2010 bei 1100 Punkten angelangt sein wird.
Warum das seiner Meinung nach passieren wird und wie er sich als Investor in dieser Zeit bis 2010 positioniert, erklärt er in einer ausführlichen Einschätzung in dem nachfolgenden Interview.
Grantham fasst seine Strategie am Aktienmarkt übrigens mit folgenden Worten zusammen: „Wir versuchen das Verhalten der Idioten vorherzusehen und vermischen das mit der Überzeugung, dass langfristig alle Übertreibungen wieder zu ihrem Durchschnittwert zurückfinden.“
This Credit Crisis Has a Long Way to Run
Interview with Jeremy Grantham, Chief Investment Strategist, GMO
By SANDRA WARD
ONE OF THE GRANDEST OF THINKERS AND MOST ELOQUENT of oracles, Jeremy Grantham has long been the voice of reason in an industry prone to excesses and embellishment. By taking the long view, blending quantitative strategies and technical analysis with sound and experienced judgment, Grantham, chairman of Boston-based GMO, consistently uncovers with his team the best values among a wide range of global asset classes.
The payoff is outstanding performance and risk management. In return, clients have entrusted the firm with about $150 billion. As the man who warned early of a worldwide bubble forming, we turned to him as that bubble has started bursting.
Barron's: You, along with George Soros, have called this the worst financial crisis we've had in the post-war era.
Grantham: This is much more global than, say, the savings-and-loan crisis was. The world is obviously much more globalized than at any time since the late 19th century and much more interrelated in almost every way, certainly financially. To have the leading economy and the reserve currency having a major-league credit crisis would by itself make it more important than earlier ones.
Secondly, this occurred at a time of what I believe is the first global bubble in pretty well all asset prices, so there is a much greater degree of broad-based vulnerability. Then it is a question of degree, and how carried away the sloppy lending was: It was very carried away. Not just in the design of needlessly complicated instruments, but in the enthusiasm -- recklessness one might say -- with which they were sold.
B: Can these bubbles burst if the Fed is easing the way they are?
G: Well, this is an amazing little tidbit. People think the Federal Reserve can stop a bear market because they can throw money at it and lower interest rates. It is even more certain we can collectively stop a bear market if some fiscal stimulus is thrown in. To which I say, 'Oh, you mean like 2000 and 2002?' -- when they threw what I call the greatest stimulus in American history, an unparalleled series of interest-rate cuts, cumulating in two, almost three, years of negative real returns, real interest rates coupled with a really substantial tax cut, which would never have happened without 9/11.
The combination would have gotten the dead to walk, and it stopped the bear market eventually. But the Standard & Poor's 500 was down 50% and the Nasdaq -- which was all anyone talked about back then -- went down 78%. And a puny five to six years later, people are saying there is not going to be a bear market because the Fed is going to lower rates and because the government is going to have a stimulus package. But we have just been there, done that, and we had a nice bear market.
B: What about places to hide?
G: That isn't something we can laugh off. Last time, there were plenty of opportunities: Bonds were cheap and TIPS (Treasury-inflation protective securities) were brilliant; real estate was cheap and REITs were brilliant. Even within equities, emerging markets were much cheaper than U.S. equities, and within U.S. equities, value stocks were only a little expensive and small-caps were only a little expensive and small-cap value was actually a little bit cheap. So you could really hide and could reasonably expect to make money, which we did in each of the three years of the bear market.
Since then, all those areas appear to have read the book on mean-reversion. Ten years would be a perfectly normal period of time to go from a peak of a great bubble [like the one in 2000], based on the history of bubbles and their aftermath, to the low. I have long thought that 2010 would be when we hit the biggest discount to fair value. Trend-line value on the S&P, by the way, in 2010 is 1100. (The S&P 500 traded at 1334 late last week.)
B: What should we expect from the market between now and 2010?
G: In the fourth year of a presidential cycle, where you have a lame-duck president, the typical pattern of S&P 500 performance has been something like 10% below the normal long-term average (a 5.2% gain, inflation-adjusted), and worse if it is an overpriced market. A first year is never very pleasant: They average about 3% below normal. If they are overpriced, they do four points worse than that.
But if the party in power changes, first years tend to be eight points below normal. The following year is ugly, too. The average year two, since 1932, has been 10 points below normal and, if the market is overpriced, 15 points below normal. This is unpleasant. By a nice coincidence, those averages suggest the market will decline to 1100 in 2010, which is exactly the number we get to from a completely different technique -- building it from the grass roots through fundamental value. We do that by taking average corporate-profit margins, actually a generous average, assigning a normal market price/earnings ratio, and that gives you 1100 in 2010. This year, next year and the year after will all be uncomfortable years. One of them might be up, but my guess is it won't be up by much.
B: What exactly will make them more uncomfortable?
G: Profit margins, the great prop to the market, surprisingly defied the laws of gravity for three years in the developed world and, particularly, in the emerging world and even in Japan. That was because the global economy was stronger than any corporation counted on and, in the U.S., consumption was always higher and our savings rate was always lower than any corporate economist would have suggested, going into negative territory. But there are a few near certainties in this business -- not many, but a few -- and one of them is that abnormally high profit margins will go back to normal. The timing is unfortunately shrouded in fog. The other near certainty is that house prices will go back to a normal multiple of family income. In the end, we, the people, have to be able to afford the houses and they are affordable at something around 2.8 times family income. When they peak in Boston at 6 times and nationally at 3.9 times, you know you are in for tough times.
Incidentally, it was late in '06 when [Fed Chairman Benjamin] Bernanke said he thought the high prices of homes in the U.S. merely reflected a strong U.S. economy. Was he not looking at the data? Did he not measure long-term house prices? Had he not seen how they ebbed and flowed as a multiple of family income, which they do here and in the U.K. and everywhere else? And with it being so obviously a bubble, how could he have said that?
B: He was taking his cue from Alan Greenspan, who said we should all be taking out adjustable-rate mortgages.
G: Greenspan and Bernanke have taken a hands-off approach for two consecutive great bubbles, first in TMT -- telecommunications, media and technology -- and second, in housing. A hands-off approach is a polite way of saying they facilitated this. And what is the point of a 125-basis-point rate reduction, other than to provide reinforcement for the people who borrow short and lend long? From bankers who have committed every crime you could possibly accuse a banker of, to hedge funds who borrow short, leverage, and invest long in the stock market -- that's who really benefits from the interest-rate reduction. The economy, broadly defined, does not.
I have an exhibit that shows the 30 years prior to 1982 when the debt-to-gross domestic product ratio was completely flat at 1.2 times. Total debt is defined as government debt, personal debt, corporate debt and financial debt. Then in the 25 years after 1982, the flat line goes up at a 45 degrees angle from 1.2 times to 3.1 times GDP. Massive. In the first 30 years, when debt is flat, annual GDP growth is its usual battleship, growing at 3.5% and hardly twitching. After the massive increase in debt, GDP, far from accelerating, grew at 3%. So debt in the aggregate does not drive the economy. The economy is driven by education, man-hours worked, capital investment and technology. It is not driven by what I owe you and you owe me.
B: So the Fed's actions won't stave off a slowdown?
G: Since when did the thought of an economic slowdown induce such hysteria? That was a response to the decline in global markets. It was aimed at the stock market. It was aimed at banking disorder and banking profits. It doesn't have that much of a powerful effect on the economy. If it had any more profound effect, there would be a positive relationship between debt increasing and GDP growth, and there is none.
B: But it is driving down the dollar.
G: It drives down the dollar, which is inflationary, and, eventually, it could be seriously inflationary.
B: I understand you are most concerned with further fallout in the private-equity arena?
G: Yes. I have yet to meet a private-equity firm that put into its spreadsheet the assumption that system-wide profit margins could decline by 20% to 30%. They have taken the current, abnormally high profit margins as a given and then determined to improve them by, let's say, 15% and assume everything works out pretty well.
But if the base declines by 20%, even if they end up improving margins by 15%, they are going backwards. And if they pay the 25% premium up front, which was normal, and if they leverage 4-to-1, which was normal, then they almost precisely wipe out all of the clients' money, all of the 20% in equity and if, perish the thought, they don't add 15%, but add perhaps zero to 5%, then they do more than wipe out the equity, they leave the underlying debt in ragged disarray. That is the next shoe to drop on the credit side.
B: Where else does this housing crisis lead us?
G: It has a lot to go. It still has to drop 20% to 25% to reach more normal levels, or if you prefer, it could wait five years for income to catch up, barring no big recessions. With the housing market gone, people turned to credit cards and with economic times slowing down -- whether there's a recession or not -- consumers are going to slow down a lot, are slowing down or have slowed down a lot.
B: What about the dollar?
G: Currency is a real problem, I've got to admit. There was a time not that many years ago when we had a huge high-confidence bet against the dollar. It was technically overpriced, and we were running a huge trade deficit. Now, it is technically substantially cheap. But we are running an even bigger deficit. It is a conundrum. I don't think it should be a major, major bet. We are reasonably happy owning emerging currencies as a packet against the dollar for a several-year time horizon. I'm not particularly happy owning a packet of other developed currencies against the dollar.
Personally, I'm long the yen, the Singapore dollar and the Swiss franc. I'm certainly not long the pound: shorting the pound is a better bet than shorting the dollar.
B: What other bets would you take here?
G: My favorite bet on Jan. 1 and today, for that matter, is going long very-high-quality U.S. blue chips with 50% of my dough, and long emerging markets for 50%, and shorting the Russell 2000 for 100%, or a complete hedge. In that bet, I'm long value because both of those components are cheaper than the Russell 2000. I'm long liquidity on average. I'm long momentum on average.
B: What about growth stocks? Isn't there value there?
Growth stocks are expensive, but not quite as expensive as value stocks or low-growth stocks. Quality stocks are expensive but substantially less so than anything else. Emerging is expensive, but less so than anything less, and the fundamentals are so much superior to the rest of the world. Everything is expensive. All we are trying to do is extract some relative money, or by going short, actually make some real money.
B: But how do you define quality these days?
G: We always defined high-quality companies as those with high and stable returns and low debt. Recently, we had to override, and exclude several banks from that list. Whether you like it or not, you have got to treat banks separately.
B: What about the deal market, will that provide any lift to stocks? Microsoft's bid for Yahoo! hasn't done much for the market.
G: You might say that is a company in serious trouble being acquired by a company that is worried, maybe desperate. And that doesn't sound like a very strong deal to anybody.
B: Fascinating as always, Jeremy. Thank you.
http://online.barrons.com/article/SB120251582071855267.html?page=1
Aktuelle charttechnische Einschätzung von Carl Swenlin
Bottom Still Not Resolved
by Carl Swenlin
February 15, 2008
When the market began to rally this week, it looked as if a successful retest of last month's lows had occurred and that another up leg had begun; however, what looked like the start of a new rising trend, has now morphed into a triangle formation with the price index trying to break through the bottom of the triangle. While the triangle itself is a neutral formation, we are in a bear market, so the odds favor a break down from the triangle and another retest move on the January lows.
The next chart, a weekly-based chart of the S&P 500 Index, continues to confirm that we are in a bear market. There has been a moving average downside crossover, and the moving averages and PMO (Price Momentum Oscillator) continue to move downward.
The following chart illustrates how oversold conditions in a bear market do not provide the degree of internal compression we normally see in bull markets. Note how the two most recent oversold lows on the price, breadth, and volume indicators failed to produce the kind of price gains that we see from the August 2007 lows. You can also see other examples of bull market reactions to oversold conditions on the chart.
Bottom Line: Whereas the charts had begun to look as though we had a short-term bottom in place, we are now faced with an unresolved triangle pattern in a down trend. Odds favor a downside resolution, but, even if it resolves to the upside, it is doubtful that there will be enough steam behind the rally to overcome bear market drag and penetrate major overhead resistance.
http://www.decisionpoint.com/ChartSpotliteFiles/080215_bottom.html
Persönliche Long-Positionierungen muss ich in solchen Phasen nicht unbedingt vornehmen, es sei denn, Mr. Market macht mir hier ein wirklich unverschämt gutes Angebot.
So ist es denn in diesen Zeiten besser, long Cash zu sein als knietief im Dispo zu stehen.
Was aber nicht besagen soll, dass selbst in diesen Phasen mit kurzfristigen Einsätzen nicht auch ein guter Taler verdient werden kann.
Abgesehen von den persönlichen Präferenzen macht es Sinn, sich hier im Forum genauer umzuschauen, um Gelegenheiten erkennen, so wie sie z.B. Permanent mit den Papieren von KTG Agrar aufgezeigt hat, welche sich nach dem Januar-Kursrutsch mehr als prächtig erholt haben. Der seinerzeitige Einstieg war also recht lohnenswert.
Von daher nochmals meinen Dank an Permanent.
Hoffnung contra Hirn und das Geld anderer Leute
Selten war man in Deutschland so kollektiv gutgelaunt wie in den vergangenen Tagen. Ich kann dem Autor einer Kolumne in einem hiesigen Wochenblatt nur beipflichten: Er – und ich ebenso – hat in den vergangenen Tagen niemanden gefunden, den die „Sache Zumwinkel“ nicht gefreut hätte.
Und der Autor schrieb weiter: Wenn aus Augenmaß Gier wird, wird aus Respekt Verachtung. Das ist es! Und es geht tief. Man kann, wenn man sich diese Relation von gigantischen Gehältern und den Versuchen, diese Vermögen dann nicht einmal wie wir alle anderen auch zu versteuern, vor Augen hält, verstehen, welche tiefe Ablehnung gegenüber denen erwächst, die glauben, ob ihres Vermögens – und keineswegs wegen ihrer Fähig- und Fertigkeiten – über dem Recht zu stehen, das für jeden anderen Bürger gilt.
Man mag es ungern zur Kenntnis nehmen, aber: Wir sind zwar alle gleich ... aber manch einer geht davon aus, ein wenig „gleicher“ zu sein. Das erinnert mich an die französische Revolution ... Macht und Geld korrumpieren offenbar fast zwangsläufig. Kaum war der im Zuge der Wut derer, die nichts oder wenig haben gegenüber denen, die alles haben, der französische König kopflos, begannen die Gleichsten unter den Gleichen ein Terror-Regime zu errichten und schlimmer zu wüten als das gekrönte Haupt zuvor. Und so kam es, wie es musste: In der Art Ihres Abschieds waren König und die Chef-Revoluzzer wieder vereint.
Gleiches Recht für alle: Ich will eine Steuersünder-Dividende!
Hier und heute ist die Freude, Genugtuung und Häme groß. Und während diverse Parlamentarier darüber diskutieren, ob denn die Zahlung von ein paar Millionen für Informationen, die zum Eintreiben von Milliarden dienen, so rechtens sei, hofft nun der normale Steuerzahler auf Gerechtigkeit. Hoffen wir es ... aber wie gesagt: Macht und Geld korrumpieren. Der Strom derer, die sich dem „Recht für alle“ entziehen wollen, wird deshalb nicht abreißen. Ich für meinen Teil habe dennoch etwas zu meckern:
Baut man Autobahnbrücken als Baudenkmäler, weil erst danach klar wird, dass die geplante Straße hierfür nicht gebaut werden kann oder soll ... wer zahlt? Wir. Ebenso fließt das Steuergeld in den siebenundzwanzigsten Brunnen (Achtung – kein Trinkwasser, baden verboten) in der Innenstadt ... oder, wie in meinem Fall, der 90%ige „Anliegerbeitrag“ für die Straßensanierung in ein eigens aus Ägypten importiertes, schlüpfriges Kopfsteinpflaster (damit sich bei Glätte mehr Leute die Knochen brechen). Dafür hatte ich nach der kurzen, zehnmonatigen Bauzeit der Straße ein paar neue Risse im Haus. Die waren allerdings gratis. Nur:
Wenn Geld flöten geht, steht der Bürger in der ersten Reihe. Macht man aber den Deal des Jahres, dürfen wir nicht mitmachen. Wären ein paar freundliche Herren vom BND vorher mit der Sammelbüchse herumgegangen ... bei der Rendite hätte ich glatt einen Tausender springen lassen. Schade. Aber zurück zum oben angeführten Augenmaß, das, wie von langer Hand meinerseits geplant, die Brücke zum Aktienmarkt schlagen soll:
Das Geld anderer Leute in zitternden Händen
Von moralischen Gesichtspunkten abgesehen, fehlt uns „Normalos“ auch rein faktisch die Alternative, wenn es um die Geldanlage geht. Denn in Liechtenstein nehmen sie nicht jeden, da muss man schon mit Summen ankommen, die manch einer im Leben nicht verdient. Gut, ist nicht schlimm, denn Erbprinz Alois, so hört man, habe uns in Deutschland nun sowieso nicht mehr lieb. Aber wer nicht zu den erfahrenen Anlegern gehört, muss sich somit einer „normalen“ Bank anvertrauen.
Und da sind wir wieder beim Augenmaß. Die Banken haben es, wie wir nun seit Monaten ein ums andere Mal erfahren durften, in mancher Hinsicht zuletzt ebenfalls an Augenmaß fehlen lassen. Ob nun einzelne Händler angeblich unbemerkt Trades in der Größenordnung des Bruttosozialprodukts kleinerer Staaten aufbauen und dabei mal knappe fünf Milliarden „auf den Kopp hauen“ oder man sich auf den ersten Blick sichere Investments hat andrehen lassen, die dann zur Abschreibung von der einen oder anderen Milliarde führten ... es scheint, auch dort sitzen nur Menschen, die fehlgehen können. Und ist es beim Steuersünder ein Schaden im moralischen Gefüge, ist es bei Geldinstituten oft der Mangel an Risikobewusstsein, das in nicht unmaßgeblichem Umfang auf einen Aspekt zurück zu führen ist:
Die Personen, die bei Banken Geld anlegen und zu hüten haben, tun das eben nicht mit dem eigenen Geld, sondern mit dem Geld anderer Leute (GaL). Und das wird einfach leichter und beherzter in den Ring geworfen als der Inhalt des eigenen Sparstrumpfes, zumal Konkurrenzdenken und Performancedruck ein Übriges tun. Für den Anleger ist das nicht ganz ungefährlich. Denn gerade in Situationen wie der momentanen wird dann gerne auch mal etwas mehr riskiert. Nicht, weil man dem Sparer etwas Gutes tun will, sondern um die verhunzte Performance der letzten Wochen irgendwie, aber bitte so schnell wie möglich, wieder hinzubiegen. Das heißt, die zittrigen Hände finden sich momentan oft dort, wo man eigentlich Gelassenheit und Besonnenheit erwartet ... und als Anleger erhofft.
Letzteres gilt natürlich auch für manche Börsenbriefe, die nun zukaufen, den Hebel ihrer Positionen erhöhen, Stoppkurse streichen, sprich all das tun, was man auf keinen Fall tun soll ... nur um irgendwie wieder Land zu sehen. Die einen wollen die Kunden halten, die anderen die Leser ... aber wer vorher einen Fehler macht, kann ihn meist nicht ungeschehen machen, indem er einem Fehler noch drei hinterherschickt. Es sei denn, man hat Glück, was letztlich bedeutet: Hoffnung frisst Hirn.
Das Dax-Dreieck der Hoffnung
Das Marktgeschehen der vergangenen zwei Tage wurde von diesem Einsetzen von „Geld anderer Leute“ nach dem Motto „Hoffnung frisst Hirn“ dominiert. Wir sehen im Chart des Dax, dass hier einfach eine charttechnische Chance umgesetzt wurde:
Es hat sich, ausgehend vom Verlaufstief im Januar, ein ansteigendes Dreieck gebildet, dessen Nackenlinie auf Höhe der bereits vor knapp einem Jahr etablierten Chartmarke um 7.050 liegt. Gelänge es, diese Hürde zu bezwingen, wäre charttechnisch Spielraum bis zunächst 7.200, eventuell sogar relativ zügig bis 7.450 Punkte. Darauf wurde mit der Brechstange gesetzt. Die überraschend hohe Volatilität innerhalb der Handelssitzungen am Montag und Dienstag (was auf erhöhte Aktivität großer Adressen hinweist) und das völlige Ignorieren dessen, was sich außerhalb des Aktienmarkts tut, ist ein Hinweis darauf. Und:
Es ist absolut typisch, dass die Akteure versuchten, hier bereits am Montag vollendete Tatsachen zu schaffen – und so die Gelegenheit zu nutzen, den Dax – aber auch MDax und die anderen europäischen Börsen – auf höhere Levels zu peitschen, ohne dass die Wall Street, die am Montag geschlossen hatte, dazwischen funken konnte. Dabei muss ich klar unterstreichen:
Rein chart- und markttechnisch wäre nun in der Tat eine Chance, in Richtung 7.200/7.450 vorzudringen. Aber ich frage Sie: Hätte dieser Vorstoß denn wirklich eine realistisch höhere Überlebenschance als ein „Flitzer“ am Südpol? Immerhin gibt es ein paar Aspekte, die – außer der rein chart- und markttechnischen Sicht – gegen eine tragfähige Trendwende nach oben sprächen. Um diese kurz zusammen zu fassen: alles.
Bearisher Nieselregen auf bebende Bullenhörner
Dabei kann ich z.B. nicht ganz erkennen, was an einem Kursschub der Ölpreise an die 100 Dollar-Marke so bullish sein soll. Wenngleich dieser Anstieg ebenfalls eher auf fadenscheinigen Vorwänden (eine brennende Raffinerie wird keine Ölkrise auslösen und die Gerüchte um Venezuela und Nigeria sind eben Gerüchte und passen verdächtig gut ins Bild) basiert und mir nach reinem Trading mit „GaL“ im Bereich der Rohstoff-Fonds aussieht – es ist NICHT bullish. Alleine die Unsummen, die dem Konsum durch die hohen Energiepreise entzogen wurden und werden und zugleich die Produktionskosten erhöhen, sollten einem den Angstschweiß auf die Stirn treiben.
Dass Fidel Castro zurückgetreten ist, wurde am Dienstag ebenfalls als „tolle Sache“ gefeiert. Als ob das in Kuba etwas ändern würde – die Nachfolge ist seit Jahren geregelt. Aber mancher Kommentator tut so, als würde ab Januar 2009 G.W. Bush dort einziehen und ab sofort Güter in Milliardenhöhe von den USA nach Kuba fließen und die US-Wachstumskrise in Zigarrenrauch auflösen. Das ist bestenfalls neutral, aber nicht bullish für die Aktienmärkte.
Auch die Quartalsbilanz von WalMart wurde als super-positiv kolportiert. Klar, die Zahlen waren sehr ansehnlich. Und für die Aktie selbst ist es fraglos gut, wenn die Prognosen für 2008 aufrecht erhalten werden. Aber dass das ein positives Signal für den wackeligen US-Konsum sein soll, ist der Witz in Tüten (in den USA gemeinhin Papiertüten). WalMart ist quasi der Aldi der USA. Wenn die mehr Umsatz machen, dann nur, weil die Leute zu sparen beginnen. D.h. andere Einzelhändler werden das Stück des Kuchens, was WalMart mehr bekommen, brav abliefern. Wie mein Kollege Axel Retz unlängst aufzeigte:
Primär wirken die Januar-Einzelhandelszahlen mit +0,3% ja nett. Aber wenn man die Inflation abzieht stellt man halt fest, dass die US-Bürger in den letzten 12 Monaten keineswegs mehr konsumiert haben, sie mussten nur mehr dafür bezahlen – und deswegen sind die rein nominalen Umsätze gestiegen! Und wenn man statt der Regierungs-Inflation die wirkliche Inflation hernimmt, sieht es sogar richtig duster aus. Und dieses „duster“ haben die Akteure auch durchaus verstanden – wenn man sich die WalMart-Aktie ansieht. Denn wenn diese (Stand 21:00 Uhr) trotz dieser guten Ergebnisse am Dienstag nur ein Prozentbruchteil zulegt, ist das kein Ausdruck von großem Optimismus.
Behalten Sie Ihr Augenmaß!
Fazit: Der Dax stieg seit dem Tief vom Freitag bis Dienstag in der Spitze satte vier Prozent. Der Dow Jones hingegen vom selben Freitags-Tief bis Dienstag nur um in der Spitze 1,8 Prozent ... und davon ist um 21:00 Uhr nicht mehr gar so viel übrig, wie der folgende Chart zeigt. Was zudem andeutet, dass der Dow Jones in einem dem Dax-Dreieck der Hoffnung vergleichbaren Dreieck zunächst am Widerstand abgewiesen wurde.
Die großen Adressen haben seit Montag früh mit dem Geld anderer Leute (GaL) versucht, aus einer charttechnischen Chance vollendete Tatsachen zu machen. Aber die Rahmenbedingungen sprechen gegen sie ... selbst, wenn es ihnen gelingen sollte, den Dax doch in Richtung 7.200 zu treiben. Ich habe auch hier den Eindruck, dass den Akteuren das Augenmaß abging und die Hoffnung die Vernunft besiegt hat.
Natürlich ... vielleicht haben sie Glück und es klappt. Aber ich würde jedem raten, der ohne Zwänge agiert und somit sein Augenmaß noch besitzt, sich zweimal zu überlegen, dieses Spielchen der „Wende mit Gewalt“ mitzuspielen. Momentan sind die Risiken nach unten weitaus größer als die Chancen nach unten ... ich würde sogar sagen, dass sie beständig anwachsen ... nicht zuletzt, weil immer noch erstaunlich viele Akteure denken und handeln, als wären wir in einem intakten Bullenmarkt mit positiven Rahmenbedingungen.
Herzliche Grüße
Ihr
Ronald Gehrt
www.system22.de
Eine Geisterdebatte um die US-Rezession
Die Debatte trägt drollige Züge. Sind sie, die USA, bereits in der Rezession, sind sie es nicht, kommt es überhaupt so weit? Weitere Themen in diesem Kapital: Gespenstische Finanzmärkte und spukende Zentralbanken.
Eine Diskussion wie diese muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, nachdem die Notenbank binnen gut vier Monaten den Leitzins um 2,25 Prozentpunkte gesenkt hat, der Staat ein großes Fiskalprogramm aufgelegt hat, Quasistaatsbanken plötzlich Hypotheken in dreistelliger Milliardenhöhe aufgekauft haben, der Präsident die Rettung "unschuldiger" Baukreditnehmer versprochen hat und der Finanzminister Superfonds sowie die Stützung von Kreditversicherern zu initiieren versucht hat.
Am besten ist dabei die Datengläubigkeit jener Beobachter, die darauf verweisen, die verfügbaren Informationen seien widersprüchlich, und es gebe noch keine eindeutige Evidenz für das Vorliegen einer Rezession. Als ob das beim Eintritt einer Rezession jemals der Fall gewesen wäre. Gerade auch die US-Wirtschaftsdaten sind so inkonsistent und revisionsanfällig, dass es mitunter schwerfällt, sie überhaupt ernst zu nehmen. Wie war das noch am 27. Oktober 2000, als die US-Regierung die erste Schätzung für das annualisierte reale BIP-Wachstum im dritten Quartal 2000 veröffentlich hatte? Da war ein aufs Jahr hochgerechneter Zuwachs von 2,7 Prozent berichtet worden. Inzwischen ist daraus ein Minus von 0,5 Prozent geworden. Für das erste Quartal 2001 war zunächst ein Plus von zwei Prozent berechnet worden, das mittlerweile ebenfalls auf minus 0,5 Prozent revidiert wurde. Wie um alles in der Welt kann man mit Blick auf diese - und viele ähnliche - Erfahrungen die aktuelle Datenlage bierernst diskutieren?
Gespenstische Finanzmärkte
Noch lächerlicher wird die Kontroverse vor dem Hintergrund der Entwicklungen an den Finanzmärkten. Fünfjährige inflationsgekoppelte US-Staatsanleihen bringen gerade noch eine Rendite von 0,5 Prozent. Das ist nichts anderes als der Ausdruck dafür, dass die Anleger ein wahres Desaster befürchten. Nicht nur wegen des Finanzsektors sind die Gewinne im S&P 500 seit zwei Quartalen im freien Fall - obwohl große Teile der Weltwirtschaft bis zuletzt gebrummt haben, die realen Güterexporte Amerikas im vierten Quartal angeblich um 8,6 Prozent über dem Vorjahr lagen, der handelsgewichtete Dollar in dieser Zeit um 7,65 Prozent eingeknickt ist, kurzum: die Auslandsgewinne der US-Firmen sprudeln müssen. An sich ist der Aktienmarkt kein sonderlich guter Frühindikator für die Konjunktur; so kratze der S&P 500 selbst im September 2000 noch mal den Spitzenwert vom März 2000, um dann bis Ende 2000 um 13 Prozent zu fallen - und anschließend um weitere zwei Fünftel. Umso bezeichnender, dass der Index seit Herbst 2007 schon 15 Prozent verloren hat.
Noch beunruhigender sind da nur noch die Entwicklungen an den Märkten für Firmen- und Verbraucherkredite. Während die durchschnittliche Rendite auf US-Staatsanleihen seit dem Sommer 2007 um ganze 1,7 Prozentpunkte gefallen ist, hat sich bei jener von Unternehmensanleihen quasi nichts getan, wobei besonders bei Firmen zweitklassiger Bonität die Risikoaufschläge geradezu durch die Decke schießen. Gerade bei jenen, die auf Kredit angewiesen sind, kommt der negative Realzins der Fed also gar nicht an, wobei die Banken den Kredithahn ohnehin zudrehen.
Apropos Fed-Zinsen. Ein grober, aber brauchbarer Maßstab für die Haltung der Zentralbank ist die Differenz zwischen ihrem Leitsatz und dem nominalen Wirtschaftswachstum. Liegt der Zins über dem Wachstum, gilt die Geldpolitik als bremsend, im umgekehrten Fall als stimulierend. Und da die Geldpolitik auf Dauer neutral sein muss, wenn sie eine bestimmte Inflationsrate anstrebt, lag diese Differenz zwischen 1985 und 2000 im Durchschnitt bei null. Anders seit dem vierten Quartal 2001. Da lag die Differenz zwischen Leitzins und Nominalwachstum - bis auf das erste Halbjahr 2007 - immer in negativem Terrain, im Mittel um satte 2,4 Prozentpunkte.
Im ersten Halbjahr 2007 war sie, wie gesagt, kurz einmal positiv und belief sich auf 0,65 Prozentpunkte. Gemessen an früheren geldpolitischen Straffungszyklen ist das nichts. Und dennoch hat sich daraufhin eine Kredit- und Finanzkrise zugespitzt, die uns vermutlich auf Jahre hin beschäftigen wird. Wie anfällig - genauer gesagt: krank - muss eine Wirtschaft sein, die nicht einmal mehr einen Leitzins von 5,25 Prozent wegstecken kann, während die Inflationsrate auf vier Prozent zuläuft?
Schwerkrank, Diagnose: Schuldenseuche. Also hat die Fed den Zins wieder auf ein Niveau gesenkt, das um 2,1 Prozentpunkte unter dem Nominalwachstum liegt - wobei das Verfallsdatum der aktuellen drei Prozent vermutlich nicht mal bis zum nächsten regulären Zinstermin reicht. Nur dass die herkömmliche Therapie bei einem nationalen Schuldenberg von 46.000 Mrd. $ kaum mehr anschlagen wird.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/315289.html?eid=313559
Der Rückschlag der Credit Suisse ist kein Ausrutscher. Experten erwarten auch bei andern Banken noch riesige Abschreiber.
Noch hat sich der Nebel über den zusätzlichen Abschreibungen der Credit Suisse nicht ganz gelichtet. Fest steht jedoch, dass die Verluste von 2,85 Milliarden Dollar erst vergangene Woche auftauchten, weil die Bank einen Schuldschein von 2 Milliarden ausgeben wollte und deswegen ihre Handelspositionen aufdatieren musste. Dabei zeigte sich, dass ein Team in London sogenannte CDO (Collateralized debt obligations) zu hoch bewertet hatte; ob fahrlässig oder vorschriftswidrig ist noch ungeklärt. Sicher ist aber, dass alle Finanzhäuser grösste Mühe haben, diese oft mit faulen Hypotheken unterlegten Investitionspakete überhaupt zu bewerten.
Eine der besten Expertinnen der Branche, die New Yorker Finanzanalystin Meredith Whitney, sieht noch kein Licht am Ende des Tunnels. Es sei doch auffällig, dass Banken wie die UBS, die Citigroup oder Merrill Lynch in den letzten Wochen ihre Kapitaldecke um bis zu 20 Prozent verbessert hätten, und zwar indem Investoren aus dem Mittleren Osten und Asien zu sehr günstigen Konditionen einsteigen konnten. Damit wurden die Anteile der Alt-Aktionäre verringert.
Dahinter stehe der Versuch, die faulen Kreditpapiere zu retten und später abstossen zu können, sagte Whitney im Gespräch mit dem Magazin «Business Week». Sie schätzt, dass die Banken diese CDO noch mit 30 bis 50 Prozent ihres Nominalwertes in den Büchern führen und hoffen, diese einmal für 60 bis 70 Prozent loszuwerden. Eine Illusion: «Institute, die solche Vermögenswerte halten wollen, befinden sich in einer vollständigen Selbsttäuschung», meint die Expertin, die glaubt, dass die Citigroup am stärksten gefährdet ist.
Die Schätzungen über das Ausmass der noch ausstehenden Verluste gehen weit auseinander und gehen bis zu einer Billion Dollar. Eine plausible Bewertung legte vor kurzem ein Analyst der UBS in London vor. Seinen Schätzungen zufolge stehen den Banken bis zu 200 Milliarden Dollar an zusätzlichen Wertberichtigungen bevor, nämlich 120 Milliarden für faule CDO, 50 Milliarden für strukturierte Investmentvehikel (SIV), 18 Milliarden für Schuldpapiere, die auf Geschäftsliegenschaften basieren sowie 15 Milliarden für Verluste auf fremdfinanzierten Firmenübernahmen. «Die Risiken nehmen zu und breiten sich aus; die Liquidität ist noch weit von einen Normalzustand entfernt», hielt die UBS fest. Bisher haben die Finanzhäuser rund 150 Milliarden Dollar abgeschrieben.
Prognosen gehen ständig nach oben
Eine ähnliche Schätzung stammt vom deutschen Finanzminister Peer Steinbrück. Er erklärte an der Tagung der G7-Staaten in Tokio, dass die auf die Immobilienkrise in den USA zurückgehenden Verluste bis zu 400 Milliarden Dollar erreichen könnten, ohne dies aber zu präzisieren. Auffällig ist indessen, dass die Schätzungen permanent nach oben korrigiert werden müssen. Die US-Notenbank bezifferte die Verluste im Spätherbst auf 50 Milliarden Dollar und schraubte die Prognose später auf 100 bis 150 Milliarden; nur um anschliessend von Bankanalysten um mindestens das Doppelte überboten zu werden.
Völlig intransparente Verhältnisse
Die Kreditkrise hat sich nun auf alle Geschäftsbereiche ausgeweitet, vom Subprimemarkt auf die Geschäftsliegenschaften, weiter auf die Konsum-, Auto- und Studentendarlehen. Die USA finden sich dabei im Auge des Zyklons, wurden hier doch drei Fünftel aller Hypotheken und ein Viertel aller Konsumkredite verbrieft.
Diese Wunderwelt der «strukturierten Produkte», wie sie die Banker nennen, ist indessen völlig intransparent, wie auch die Credit Suisse einräumen musste. Und dies macht sie auch so gefährlich.
2006 waren nicht weniger als 28 Billionen Dollar an Schuldbriefen aufgeteilt, durchmischt und neu verpackt worden, oft mit der Illusion, es handle sich dabei um Top-Papiere. Das sind 39 Prozent aller Kredite in den USA.
Dem schieren Ausmass dieser Vehikel waren die Banken nicht gewachsen, wie Chris Tattersall, Direktor einer in London ansässigen Beratungsfirma dem «Wall Street Journal» erklärte. «Die Risikosysteme mögen zwar sehr gut sein, aber wenn die Handelspositionen so komplex werden, dass das Hauptsystem sie nicht mehr ordentlich verbuchen kann, dann ist das Risikomanagement nicht von grossem Wert.»
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/wirtschaft/843731.html
As we've been saying the past month, we are really doing nothing. Simply churning. Every rise, breathless bulls tell us this is the beginning of the recovery. Every drop, breathless bears tell us lock up the women and children.
I don't know which way we go, but as I've stated I remain very conservative and my assumption is down is the easier path. The equity and bond markets have completely disassociated. Could that go on for weeks? months? Yes. But the longer the bond market is in disarray the worse I think the outcome for equity markets eventually will be.
As I have stated in my 13 Outlier Predictions for 2008 I was expecting a recovery in the 2nd half of 2008 for 2 reasons. #1 a flood of Fed liquidity (which is happening), and #2 foreign buying (not as much as I assumed so far despite "great value"). So far this liquidity is running into commodities and Bubble 3.0 is in the early stages.
But I also am guessing this is what is propping up the market. If you really take a step back and list all the issues that have hit the market since last summer and all the potential issues coming down the pike, it is amazing we are down so little. So I continue to respect the fact that the Fed is here to protect capitalism at all costs (mostly, costs to Main Street), and in the past three weeks I've read that M2 and M3 are exploding higher.
So worthless dollars continue to flood the world - propping up assets. It is a pathetic game on one hand but it makes equity investors cackle with glee I suppose. We don't want to take our medicine. As for the technicals, S&P 500 1370 is a clear ceiling. As I've stated we are essentially stuck in 1320-1370 range. So we're really going nowhere fast... if this is the eye of the storm or the beginning of equity market bubble 3.0 who knows.
But we remain below all key technical moving averages and lack of volume is another bad sign. It seems smart money is waiting for someone else to go first. So I have nothing more to really update you - in crazy times like this where some of the most incredible behind the scenes financial machinations are happening, I am letting the charts guide me for the near term.
If S&P makes a move to say 1410, I'd turn short term bullish and if we break below 1310 or so, we want to get very bearish. Ironically, both levels are not very far from here which makes it a bit ironic. But where we have been trading the past month is just marking time. We've been able to make some nice money the past month, during this time, so that is good - but obviously we can turn at a moment's notice.
Honestly it is a bit boring because we are completely trendless. As for individual stocks, I have a problem. Every stock I like is either (a) in the midst of a huge run (fertilizer, coal) so I don't want to pile in and catch a bear market top (so I've been cutting back) or (b) in a completely broken chart which I don't want to buy, because broken stocks tend to remain broken for much longer than anticipated, and can lead to major losses. So it is very hard to find new buys. Even the ones I find, I am sort of pressing a bit to make a case... sometimes the hardest (but most logical) thing to do is nothing. Which is sort of where I am now.
http://seekingalpha.com/article/65677-up-down-going-nowhere
Also, die Nerven behalten, ruhig mal größere Verluste akzeptieren, nur die starken Hände werden letztendlich profitieren. (hahaha!)
Nun ja, Herr Steffens, uns ist nicht entgangen, dass der Dax seit Jahresbeginn teilweise Verluste von über 20% hat hinnehmen müssen. Eine „Freude“ für jeden, der zu Jahresanfang voll investiert war und aufgrund entsprechender Tipps von Börsenexperten investiert blieb, zumal ein noch weiteres Durchsacken der Börsen ein durchaus wahrscheinliches Szenario darstellt.
Von daher sind entsprechende Stop-Loss-Limite zur Verlustbegrenzung im realen Depot absolute Pflicht!
Niedrige Zinsen und die Börse
von Jochen Steffens
Wir haben bei den US-Leitzinsen mit 3 % nun das Niveau erreicht, dass wir auch schon nach dem Anschlag am 11. September zu verzeichnen hatten. Ich komme darauf, weil Bernanke die US-Wirtschaft in einer schwächeren Position als vor der Rezession 2001 sieht. Daher werde die Federal Reserve größere Probleme mit einem möglichen Abschwung haben, sagte er (damit kündigt er indirekt auch drastischere Zinsschritte an).
Schauen wir uns dazu den Vergleich S&P500 und US-Leitzinsen an:
Die roten Pfeile markieren die Stelle, bei der die Zinsen von einem hohen Niveau auf 3 % gefallen sind. 2001 hat die Fed am 17.11.2001 kurz nach und aufgrund des großen Terroranschlags in New York die Zinsen gesenkt.
Wieder einmal bestätigt: Hohe Zinsen sind nicht gut für den Markt!
Zunächst einmal will ich darauf hinweisen, dass auch dieses Mal die hohen Zinsen den Markt abgewürgt haben. Wenn nun Analysten behaupten, die Fed hätte zu spät reagiert, ist das im Nachhinein richtig. Hätte sie vorher bei den Zinserhöhungen eine Pause eingelegt, wäre wahrscheinlich der Einbruch weniger stark gewesen.
Doch selbst als die Zinsen bei über 5 % notierten, stieg der Markt zunächst noch weiter. Auch das war im Jahr 2000 ähnlich. Damals hatte dann die Fed die Zinsen sogar noch weiter angehoben und man erkennt, dass mit den weiter steigenden Zinsen die Kurse dazu übergingen, seitwärts zu laufen, bevor sie dann einbrachen.
Fed reagierte auch damals zu spät
Erst auf diesen Einbruch reagierte die Fed damals (wie auch heute) mit drastischen Zinsschritten. Soweit ähnelt sich das Bild von 2000 mit dem von 2008 sehr.
Zeitversetzte Wirkung
Nun muss man wissen, dass die Zinsen sich zeitversetzt auswirken. Das bedeutet, sinkende Zinsen werden sich erst sechs Monate bis ein Jahr später auf die Wirtschaft auswirken. Das macht eine genaue Justierung für die Fed schwierig. Sie muss erahnen, wie die Wirtschaft in sechs bis zwölf Monaten aussehen könnte, das ist natürlich unmöglich - selbst für die Fed.
Ich schrieb aber schon im Jahr 2005, dass die Fed doch mal eine Pause bei den beständigen US-Zinserhöhungen einlegen solle, einfach um abzuwarten, wie dieses sich auswirken. Das wäre im Nachhinein die umsichtigere Variante gewesen
Fed immer hinter der Entwicklung
Man hat, wenn man sich diesen Kursverlauf betrachtet, den Eindruck, die Fed liege immer leichter hinter der Kurve, sprich dem Kursverlaufs und muss dann oft hektisch reagieren, so wie aktuell. Offenbar fehlt es an Voraussicht und Feintuning.
Nun gut. Im Jahr 2001 kam es nach der Zinssenkung auf 3 % zu einer massiven Erholungsrallye, die jedoch die Jahreshochs des Jahres 2001 nicht mehr erreichen konnte. Mit dem Einsatz in Afghanistan, aber spätestens als dem Markt bewusst wurde, dass die USA einen Krieg im Irak planen, ging die Börse in den Kriegsmodus über.
Krieg ist eine Sondersituation
Wenn ein Krieg ansteht, der in der Lage ist, die Weltwirtschaft maßgeblich zu beeinträchtigen (beim Irak wurde eine Destabilisierung der Region mit verheerenden Auswirkungen auf die Versorgung mit Öl befürchtet), werden die Kurse grundsätzlich fallen, egal was auch auf der Zinsseite passiert! Das muss man einfach wissen. Erst wenn dann schlussendlich das Ereignis eintritt, also der Krieg beginnt, werden die Kurse wieder anfangen sich zu erholen (Kaufe, wenn die Bomben fallen). Dann nämlich spekulieren die Märkte auf das Ende des Krieges.
Natürlich musste die Fed jedoch in dieser Zeit die Zinsen weiter senken, um im Falle einer Destabilisierung oder Eskalation die US-Wirtschaft mit genug Liquidität versorgt zu haben (zeitversetzte Wirkung).
Beträchtliche Folgen
Diese niedrigen Zinsen wirkten sich nach dem Krieg noch bis weit in das Jahr 2006 und Anfang 2007 aus und waren mitverantwortlich für die Hausse am US-Immobilienmarkt. Die Fed versuchte ab Mitte 2004 die Zinsen möglichst schnell wieder nach oben zu bringen, um eine Liquiditätsschwemme und eine Inflation zu verhindern. Auch hier reagierte sie zu spät. Sie hätte damit durchaus schon Anfang 2004 anfangen können - doch im Nachhinein lässt sich sowas immer leicht sagen.
Die niedrigen Zinsen werden sich auswirken!
In der aktuellen Situation ist nun der Leitzins ebenfalls wieder auf 3 % gefallen und die Fed hat weitere Zinssenkungen angekündigt. Kreditmarktkrise, Rezession und Inflation hin oder her: Diese niedrigen Zinsen werden sich auf die Wirtschaft stimulierend auswirken. Das bedeutet, auch die Börse wird bald wieder auf eine Verbesserung der Wirtschaft spekulieren. Wir müssen also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zumindest mit einem starken Rebound rechnen. Ich schätze aber, dass im Zuge dieses Kursanstiegs auch die Hoch wieder überwunden werden.
Das große „Wann?“
Das Problem ist nur, diese fundamentalen Betrachtungen sind selten geeignet, um ein gutes Timing hinzukriegen. Mit anderen Worten, dass „Wann“ ist noch nicht sicher. Und so kann es durchaus noch sein, dass wir ein neues unter Umständen sogar dynamisches Tief ausbilden. Aber, wie ich hier schon geschrieben habe: Wenn das passiert, muss man einfach in den Markt. Ganz besonders, wenn die Zinsen in diesem Fall noch weiter sinken. Einfach um diesen Schub, der durch die niedrigen Zinsen in naher Zukunft ausgelöst wird, mitzunehmen. Aber, in solchen Situation muss man Nerven haben und auch mal größere Verluste akzeptieren - das ist das Problem, weswegen meistens nur die "starken Hände" von solchen Situationen profitieren.
Am 18. März 2008, also 2 Tage vor dem großen Verfallstag, findet übrigens die nächste Zinssitzung der Fed statt - eigentlich müsste auch das die Kurse stabilisieren. Aber mal schauen.
Gedanke über den hohen Ölpreis zum Wochenende
Und zum Schluss ein Gedanke für das Wochenende : Der Ölpreis steigt – wer profitiert davon? Die Ölkonzerne – eben die, die auch Profiteure der Präsidentschaft George Bushs gewesen sind. Wir wissen jetzt schon, dass ein demokratischer Präsident die Steuervorteile und andere "Errungenschaften" der Amtszeit Bushs wieder rückgängig machen wird. Kann es sein, dass die betreffenden Unternehmen jetzt noch einmal richtig verdienen wollen, bevor harte Zeiten auf sie zukommen?
Viele Grüße
Jochen Steffens
http://www.investor-verlag.de/
Wie aussagekräftig sind Wachstums- und Inflationsprognosen? Zwei Wirtschaftsforscher haben diese Frage akribisch untersucht und kommen zu einem vernichtendem Ergebnis: In den vergangenen 20 Jahren haben die Vorhersagen deutlich an Informationsgehalt verloren. Besonders dramatisch ist der Qualitätsverlust bei den Prognosen von Zentralbanken.
Am Beispiel der Vereinigten Staaten haben die Forscher untersucht, wie sich die Treffsicherheit von Wachstums- und Inflationsprognosen der Federal Reserve Bank und privater Finanzhäuser in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.
Die Studie, die Whelan in der vergangenen Woche auf der Jahrestagung der European Economic Association in Budapest vorstellte, kommt zu einem pikanten Ergebnis: Ausgerechnet die Prognosen der Federal Reserve Bank, die in das Prognosegeschäft deutlich mehr Ressourcen steckt als private Banken, haben deutlich nachgelassen.
In den siebziger und achtziger Jahren waren die Fed-Prognosen noch deutlich besser als die aus der Privatwirtschaft. Seit den frühen neunziger Jahren aber ist es mit dieser Überlegenheit vorbei. Selbst im Vergleich zu einer sogenannten „naiven“ Prognose, bei der einfach die Entwicklung der Vergangenheit in die Zukunft fortgeschrieben wird, sind die Notenbankprognosen nicht mehr treffsicherer.
Besonders bitter: Ausgerechnet Fed-Prognosen, die mehr als zwei Quartale in die Zukunft gehen und die für die Geldpolitik eine große Bedeutung haben, sind besonders unzuverlässig. Oft geht die wirkliche Entwicklung sogar in die genau andere Richtung als von der Notenbank vorhergesagt. Ähnlich schlecht sind die Vorhersagen von privaten Bankvolkswirten. „Für längere Prognosezeiträume ist es möglicherweise besser, das Gegenteil von dem anzunehmen, was die Fed einem erzählt“, so Whelan.
Etwas besser sieht es dagegen für Vorhersagen aus, die sich auf das laufende und das kommende Quartal beziehen. Solche Prognosen sind ein bisschen aussagekräftiger, wenn sie von der Notenbank kommen.
Bedeutet all dies, dass die Konjunkturforscher heute schlechter arbeiten als früher? Nein, meinen die Forscher. Grund für die höhere Fehlerquote sei, dass sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld seit Mitte der achtziger Jahre grundlegend geändert habe.
Mehrere Faktoren kommen dabei zusammen. Zum einen arbeite die Fed deutlich transparenter und berechenbarer als früher. Dadurch habe das Insider-Wissen, das Fed-Volkswirte einst einen Informationsvorsprung bescherte, an Bedeutung verloren. Dies dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass die Fed-Prognosen heute nicht mehr besser seien als die des privaten Sektors.
Dass diese Vorhersagen, die mit aufwendigen Modellen erstellt werden, nicht mehr systematisch besser sind als solche, bei denen Trends der Vergangenheit fortgeschrieben werden, habe einen anderen Grund: Insgesamt sei die makroökonomische Entwicklung heute schwerer prognostizierbar als früher.
„Die großen Schwankungen bei Wachstum und Inflation, die bis vor rund zwanzig Jahren an der Tagesordnung waren, sind weitgehend verschwunden“, erklärt Whelan.
Die meisten Makroökonomen sind sich einig: In den Industrieländern hat Mitte der achtziger Jahre ein neues wirtschaftliches Zeitalter begonnen, das Experten die Zeit der „great moderation“ nennen. Konjunkturzyklen fallen weniger extrem aus als vor zwei oder drei Jahrzehnten – und daher sind sie deutlich schwerer zu prognostizieren. Whelan: „Konjunkturprognostiker arbeiten dadurch heute in einer ganz anderen Welt.“
Damit lässt sich auch ein auf den ersten Blick widersprüchliches Ergebnis der Studie erklären. Die Forscher stellten nämlich fest: Obwohl der Informationsgehalt der Prognosen spürbar gesunken ist, fallen die absoluten Prognosefehler gleichzeitig geringer aus.
Weil sich die Gesamtwirtschaft heute stetiger entwickelt als früher, ist die Wahrscheinlichkeit, mit einer Vorhersage völlig danebenzuliegen, geringer geworden. Andererseits aber ist durch die geringeren Ausschläge nach oben und unten gleichzeitig die Prognostizierbarkeit gesunken. Die Situation der Konjunktur-Auguren gleicht der eines Schützen, der ein bewegliches Ziel treffen will. Es wechselt heute zwar nicht mehr so oft die Richtung wie früher, ist aber gleichzeitig deutlich kleiner geworden.
Eine Ironie der Geschichte ist: Die Notenbanken selbst dürften für diese Entwicklung mitverantwortlich sein. Seit Anfang der achtziger Jahre bekämpfen sie Inflationsgefahren deutlich früher und aggressiver. Damit sorgen sie dafür, dass einmalige Schocks nicht mehr so stark auf die Gesamtwirtschaft durchschlagen. „Die stetigere und vorhersagbarere Geldpolitik der Fed hat dazu beigetragen, die Volatilität bei Wachstum und Inflation zu verringern“, so Whelan. In Sachen Konjunkturprognosen sind die Notenbanker Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden.
http://www.handelsblatt.com/News/...-noch-schlechter-als-ihr-ruf.html
Interessant Aufbereitung und Aufarbeitung der Fakten, die zu der jetzigen Situation an den Finanz-Märkten geführt haben, garniert mit Charts und Ausblicken.
http://www.goldseiten.de/modules/mylinks/visit.php?cid=5&lid=76998