Unsicherheit ist das Elixier des Lebens
Seite 2 von 7 Neuester Beitrag: 14.08.07 18:28 | ||||
Eröffnet am: | 04.12.06 16:25 | von: feuerblume | Anzahl Beiträge: | 151 |
Neuester Beitrag: | 14.08.07 18:28 | von: feuerblume | Leser gesamt: | 21.682 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 35 | |
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Da beschäftigt sich also ein größeres Termin von Gelologen, Mathematikern und Betriebswirtschaftlern wochenlang mit einer Ressource, erstellt einen Report und dann kommt Schobbesaufer, gerade mit einem Hauptschuldabschluss ausgestattet, und möchte deren Ergebnisse durch seine ersetzen.
Schobbesaufer, du machst dich, gelinde gesagt, lächerlich. Bleib besser bei deinen Comics.
Rentner
Die Zugriffe hier sind doch ganz in Ordung. Wichtiger als Hits - die bei WO auch nur deshalb zustande kommen, weil dauernd irgendwelcher Müll dort abgesetzt wird, wären die Visits. Wobei über Cookies Doppelzählungen verhindert werde sollten.
Ansosten verweise ich gerne auf meinen Blog. Ich habe dort in etwa 80 Beiträge wirklich alles was es zu analysieren und kommentiere gibt, ausgeführt. WO enthält über 200.000 Postings zu diesem Thema, kommt aber nicht einmal 5 % der Information wie ich sie in meinen relativ wenigen Beiträgen zusammengeführt habe. Thema "Schwarmintelligenz". WO ist daher zur Information nicht geeignet, sondern nur als Wasserstandsmelder in Sachen öffentlicher Meinung nützlich.
Erinnerst du dich an morchel? Würde nur zu gerne wissen, unter welcher ID Pollinger nun unterwegs ist. Derartige Zustände sind m.E schon kriminell.
Rentner
Einmal verlieren nicht alle Anleger durch den Bullvestor Geld. Einige mache auch eine Menge Geld mit Hilfe des Bullvestors. Leute wie Schobbesaufer und andere, die zur Analyse nicht den notwendigen Sachverstand besitzen, wären ohne den Bullvestor völlig aufgeworfen und können nur im Sog eines solchen Briefes ihre "Geschäfte" machen.
Auch so macher Explorer könte sich ohne den Bullvestor kaum finanzieren, wobei allerdings - das sei eingestanden - bei machem der Nutzen in Kanada entsteht und die Leichen in Deutschland anfallen.
Rentner
Die TOP-Exploreraktie 2006 heisst Blue Pearl Mining und eben diese Blue Pearl hat von der Bank 575 Mio.US-$ als Kredit bekommen,sie haben davon einen mittelgrossen Molybden Produzenten übernommen,der Aktienkurs ist explodiert.
Da dürften doch 9 Mio. für Energulf als Kredit drinsein ?! Ich werde die Aktie weiter beobachten!
Schönen abend noch ....
Angesichts der Chancen fallen m.E. die 9 Mio. nicht ins Gewicht.
Teurer dürfte die Erschließung des Ölfeldes un der Aufbau der Infrastruktur werden. Zum Zeitpunkt, an dem solche Entscheidungen fällig werden, steht aber bereits fest, ob die Ressource das gehalten hat, was die Simulation versprochen hat. Und dann tun sich Finanziers auch mit großen Summen leichter, was auch dein Beispiel zeigt. Die Kosten für die Erschließung habe ich vorsichtshalber von NSAI-NPV abgesetzt, wie die Tabelle oben zeigt. Niemand sollte also mir den Vorwurf machen, ich hätte eine Sache "schöngerechnet". So wie das Schobbesaufer getan hat. Das ist völliger Unsinn.
Beispiele:
"als du noch EnerGulf bashte"
na ja, angesichts einer Börsenkapitalisierung von 17 Mio. USD und einem Ressourcenreport von NSAI nach kanadischem Standard, der bei 5,5 Mrd. USD ausläuft (nur EnerGulf-Anteil), kann ich ja schließlich nicht mehr von einer Überbewertung sprechen
"deine Prognosen"
Kursziele, die auf einer Analyse des Ressourcenwertes aufgesetzt sind, sind keine Prognose. Eine Prognose bezieht sich immer auf die Interaktion zwischen dem Ausgangspunkt und dem Kursziel.
Denn die Berechnungen stammen nicht von mir (sondern von NSAI) sondern wurden von mir nur aufbereitet. Im übrigen habe ich das Ergebnis sogar nach unten gezogen, indem ich die Kosten der Erschließung der Ressource abgesetzt habe. Angesichts der aufgezeigten Ressourcenchance von 5,5 Mrd. USD und einer Börsenbewertung von lediglich 17 Mio. USD, wäre meine Analyse so oder so ausgefallen, wie sie ausgefallen ist. Ob ich nun investiert bin oder nicht.
Solchen Behauptungen entbehren also nicht nur jeder Logik, sondern sie lassen auch den notwendigen Verstand vermissen. Ein jeder, der sein Licht im Kopf noch nicht gelöscht hat, sollte das eigentlich klar erkennen.
Den ohne den durch die exzessive Überbewertung erzeugten überdominanten Abwärtstrend, auf dem die bekannten Parasiten des Weltunterganges herumreiten und der Lieschen Müller und Sibylle Schmitz, welche die germanische Stammesbefindlichkeit repräsentieren, so furchtbar beeindruckt, hätte es ein Überschwingen des Kurses in eine dermaßen krasse Unterbewertung nicht gegeben.
EnerGulf ist allerdings vorzuwerfen, dass sie diese ganzen Müllers und Schmitzes, die sich mit Vorliebe über Bildchen und Smilies verständigen, nicht auf ihrem Radarschirm hatten und sie in ihren Pressemitteilungen so taten, als hätten sie es mit professionellen (und schriftkundigen) Anlegern zu tun. Aber selbst wenn es so gewesen wäre, so waren die PMs alles andere als professionell. Bisweilen waren sie sogar ausgesprochen „wurstig“ nach dem Motto "Und leuchte dir kein eigenes Licht, greife stets zum Vorbericht".
So habe ich mich bereits vor einiger Zeit über die PM zum NSAI-Gutachten geärgert, weil nicht eindeutig erkennbar war, ob vom present value oder vom net present value, der den negativen CF0 zum Abzug bringt, gesprochen wurde. Man konnte leicht den Eindruck gewinnen, dass der Verfasser selbst den Unterschied nicht kannte.
Auch bei den Erläuterungen zum Veritas-Prozess wurde nicht auf eine exakte Diktion geachtet. So ist letztlich nicht mit Sicherheit zu bestimmen, ob in den bilanzierten Verbindlichkeiten die strittigen-Veritas-Ansprüche eingerechnet sind – diese Aufwendungen also bereits durch die GuV gezogen wurden – oder ob sie möglicherweise noch hinzukommen, es sich also um einen reinen Vermerkposten im Sinne eines sog. „Bilanzvermerkes unter dem Strich“ handelt.
Letztendlich hätte man auch das NSAI-Gutachten besser aufarbeiten können: Durch Erklärungen und Grafiken. So weit ich mich erinnere, wusste kaum einer der WO-User etwas mit dem Begriff Probability of Success (POS) anzufangen, so dass wieder fleißig telefoniert und Unsicherheit verbreitet wurde. Und Monte-Carlo-Simulationen und Konfidenzniveaus scheinen für einige Dinge aus einer anderen Welt zu sein.
Anlässlich des anstehenden Weihnachtsfestes könnte das ein Wunschzettel an Jeff Greenblum sein, der seinen Aktionären ja im Sinne eines Weihnachtsmannes eine reiche Bescherung angekündigt hat. Einer Verstärkung der herrschenden Wirrerei einiger Irrlichter durch schlecht und wurstig formuliere Pressemitteilungen bedarf es dagegen nicht.
Bei guter und fundierter IR hinsichtlich der Finanzierung von Namibia 1711, die für mich nur eine Frage der Konditionen ist, könnte ich die Dumm- und Dumpf-Basher in diesem "Klofrauen-Blog" mit einem Tastendruck in den Abfluss spülen und mir anschließend mit Genuss die Hände waschen. Vorher würde ich allerdings noch 1 Euro für deren Notdurft einnehmen.
dort durfte man sich der ergüsse über energulf schon zu zeiten des debeira-pushs im sommer erfreuen... ;)
gute nacht..
greetz.. snowy
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Beim Einloggen in bekannte Foren müsste eigentlich der Hinweis erscheinen. Vorsicht! Der intensive Gebrauch dieser Foren kann gesundheitsgefährlich sein!
Denn das was hier bisweilen offeriert wird, ist schlicht und einfach gehirnabsaugend, wenn es im Übermaß genossen wird. Was zwangsläufig der Fall ist, wenn mehrere Aktien aus dem Bullvestor-Portfolio intensiv verfolgt werden und man sich durch seitenlangen Dünnpfiff quälen muss.
Egal, ob die Aktien nun EnerGulf, De Beira, oder Paramount heißen, der Unsinn, der rund um die Uhr gepostet wird, ist nur schwer erträglich, denn ihre Meinung scheinen insbesondere diejenigen vortragen zu müssen, die im Grund genommen nicht wissen, wovon sie überhaupt reden.
Insbesondere beim Thema Bewertung fällt auf, dass die Aussage, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist allein am Marktpreis, also dem Börsenkurs und seiner Entwicklung, festgemacht wird. Die Preiswürdigkeit einer Aktie wird also am eigenen Preis gemessen. Baron Münchhausen konnte sich bekanntlich schon am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen.
Dies ist absolut absurd, denn eine Bewertung kann nur durch Vergleich der Börsenkapitalisierung mit dem mutmaßlichen Unternehmenswert geschehen.
Während die Errechnung des Börsenkurses vielfach noch gelingt, manchmal aber auch lediglich von irgendwelchen Seiten abgelesen wird, habe ich zum Unternehmenswert bisher noch keine einzige überzeugende Ausführung gelesen. Bestenfalls zieht man Parallelvergleiche mit anderen Unternehmen der gleichen Branche, die aber vielfach nur verzerrte Informationen liefern, weil die zu vergleichenden Tatbestände bei Licht besehen nicht völlig gleich sind, also Äpfel mit Birnen verglichen werden.
Während in der Steinzeit der Ökonomie, Unternehmen und hier insbesondere „Brick- and Mortar-Unternehmen“ dadurch bewertet wurden, dass man sich mit dem „Backsteinzählen“ beschäftigte, also den Rauminhalt der Gebäude mit Kubikmeterpreisen fiktiver Reproduktionskosten multiplizierte und indexierte, hat sich seit einiger Zeit die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Wert eines Unternehmens insbesondere von seinem Zahlungsstrom bestimmt wird.
Ein Zahlungsstrom sind die aus den bestehenden (und künftigen) Verträgen zu erwartenden Einzahlungen (Umsätze), aber auch die aus anderen Verträgen zu erwartenden Auszahlungen (Gehälter, Sachaufwendungen, Materialaufwendungen usw.).
Da die Fälligkeitstermine dieser Zahlungsströme in der Zukunft liegen, müssen sie allerdings auf den Gegenwartswert abgezinst (verbarwertet) werden. Dabei wird ein Zinssatz gewählt, der sich an der Laufzeit und dem Risiko orientiert (laufzeitkongruente und risikoadjustierte Abzinsung).
Soweit Wahrscheinlichkeitswerte bekannt sind (wie z.B. bei der Ölexploration) wird der jeweilige Cashflow, bisweilen auch das Endergebnis der Berechnung, mit der Probability of Success (POS) multipliziert.
Hat man die Thematik erst einmal inhaliert, sind weitergehende Erkenntnisse möglich. Um mal bei EnerGulf zu bleiben:
1) Der sich aus dem NSAI-Gutachten ergebende NPV von 5,5 Mrd. USD ist der mit 10 % abgezinste Zeitwert eines 100 % sicheren Zahlungsstromes, der sich aus der Multiplikation der vermuteten Barrel mit ihrem vermuteten Verkaufspreis, reduziert um die Förderkosten, und sonstige Aufwendungen und vermindert um das Investment selbst. Dabei wurde konservativ mit 62,59 USD je Barrel gerechnet. Konservativ, weil sich der Zahlungsstrom bis etwa in das Jahr 2030 erstreckt und z.B. ExxonBobil bis dahin eine Verdoppelung des Ölpreises erwartet.
Der von vielen als Belastung genannte Aspekt, dass die Förderung vermutlich erst 2014 einsetzt, wurde demgemäß durch die Verbarwertung berücksichtigt und bedarf daher auch keiner weiteren Diskussion. Wenn vom „NPV“ gesprochen wird, ist er also unerheblich, weil ein NPV diesen Aspekt stets impliziert. Wer also mit erhobenem Zeigefinger von 2014 spricht, der zeigt damit eindeutig, dass er nicht weiß, wovon er spricht.
2) Künftige Zahlungsströme bei Explorern sind allerdings niemals 100 % sicher, sie haben immer bestimmte Wahrscheinlichkeiten, zu deren Bestimmung man sich historischer Zeitreihen/Bohrergebnisse bedient. Bei „ungebohrten“ Strukturen, wie Namibia 1711, fehlen naturgemäß solche Historien, so dass niedrige Default-Werte angesetzt werden. Bei Namibia 1711 bekanntlich durchschnittlich 10,5 %.
Eine an der Fundwahrscheinlichkeit adjustierte Bewertung geschieht dadurch, dass der NPV mit dieser Wahrscheinlichkeit, also der POS, multipliziert wird. Im Ergebnis reduzierte sich dadurch der NPV für für Namibia von 5,5 Mrd. USD auf 400 Mio. USD. Die 400 Mio. USD entsprechen somit einem Zahlungsstrom in der genannten Größenordnung (5,5 Mrd. USD) mit einer 10,5%igen Wahrscheinlichkeit.
3) Etwas völlig anderes ist der Börsenpreis, der bei EnerGulf derzeit etwa 17 Mio. USD beträgt. Zurückgerechnet auf die Ressource entspricht dieser Wert in etwa einem Zahlungsstrom von 5,5 Mrd. USD mit einer 0,6%igen Wahrscheinlichkeit.
Mit anderen Worten: Derzeit zahlt man den Preis für einen Zahlungsstrom mit einer 0,6%igen Wahrscheinlichkeit und erhält einen solchen mit einer 10,5%igen Wahrscheinlichkeit.
Unter dem Aspekt des erläuterten Kalküls ist die Aktie EnerGulf also zweifelsfrei unterbewertet.
Nun ist eine solche Aussage nicht gleichzusetzen mit einer Prognose. Denn eine Prognose bezieht sich immer auf die Interaktion zwischen dem aktuellen Börsenwert und dem errechneten Ressourcenwert (Kursziel). Hier spielt insbesondere die Marktpsychologie eine dominierende Rolle. Antizipieren die Marktteilnehmer solch fundamentale Überlegungen oder tun sie es nicht?
Bei EnerGulf haben sie es bis zu einem Preis von 4,70 Euro getan. Eine echte Antizipation war das allerdings nicht. Es war reine Spekulation. Die fundamental notwendigen Kenntnisse zur qualifizierte Bestimmung eines realistischen Kursziels fehlten nämlich vollkommen.
Als dann der Trend drehte erlebten viele Anleger ein hohes Risiko, das sie nicht verarbeiten konnten oder wollten. In einer solchen Phase werden zur Risikobewältlgung Informationen jedweder Art gesucht und verarbeitet, was dann auch geschah.
Die Informationen die das Vakuum füllten sind bekannt. Halbwahrheiten, Lügen und Chartesoterik. Dadurch wurde natürlich das erlebte Risiko, das durch Informationsbeschaffung verkleinert werden sollte, nicht verkleinert sondern sogar noch vergrößert. Und darauf wurden schließlich noch die Dump-Trades der Kleingeldtrader gepackt. Die derzeit die Foren dominierende Informationsverschmutzung ist das Ergebnis eines solchen Prozesses.
Darum sind die Dinge wie sie sind. Wenn dann noch schlichte Gemüter wie der user Rentner schreibt, dass nun schon seit Monaten von der Finanzierung gesprochen wird, aber wohl deswegen nichts kommt, weil sie nicht gelingt, dann kann man das Zittern mancher Anleger geradezu spüren.
Die Idee, dass nur deswegen seit Monaten über die Finanzierung gesprochen wird, weil interessierte Kreise schon vor Monaten diese Diskussion anzettelten, um Anleger zu verunsichern, drängte sich wohl nur wenigen auf. Tatsache ist nämlich, dass das Thema vor Monaten noch gar nicht akut war, weil solche Projekte nicht auf Vorrat finanziert werden.
Sei es wie es sei:
1. Zwischen der derzeit niedrigen Börsenkapitalisierung von etwa 17 Mio. USD und dem mit dem Fundrisiko gewichteten Barwert (NPV) der Ressource von knapp 400 Mio. USD steht im wesentlichen die noch nicht sichere Finanzierung.
2. Zwischen dem risikogewichteten Barwert der Ressource von knapp 400 Mio. USD und dem ungewichteten NPV der Ressource in Höhe von 5,5 Mrd. USD stehen im wesentlichen die noch nicht vorliegenden Bohrergebnisse, also die Bestätigung des Ölvorkommens in der simulierten Größenordnung
Und genau um diese Migration beim Risiko mitzumachen, sind die Investierten investiert. Denn das ist das Wesen jeder Spekulation. Warnungen gerade wegen einer möglichen oder nicht möglichen Migration sind also ausgesprochen töricht. Denn wäre der Zahlungsstrom sicher, müsste für die Aktie ein Preis von über 100 USD bezahlt werden. Nämlich 5,5 Mrd. USD dividiert durch die Anzahl der Aktien.
greetz.. snowy
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Damit meine ich z.B. die von einigen vielfach empfohlenen Stopp-Loss-Verkaufsaufträge. Damit mag man zwar bisweilen sein Risiko minimieren. Folgt jedoch eine größere Anzahl von Usern solchen Empfehlungen und gibt gleichlautende Limite ein, begibt man sich in die Hände der Leerverkäufer, die solche Limite leicht auslösen können und so - gleich einer Lawine - die Wucht ihrer Kursdrückerei stark vergrößeren und einen wahren Rutsch auslösen können. Diejenigen, die konkrete SL-Limite vorschlagen haben also regelmäßig ein eigenes Interesse zumal es in der Regel die Halbwahrheiten-Haussierer selbst sind.
Und wenn anschließend noch "Kursstrutz" geschrien wird, vom Bruch von Untersützungslinien fabuliert wird, kann man leicht meinen, dass da wirklich was dran war.
Der im Börsenhandel erfahrene Verdächtige erteilte über seine
Bank nacheinander mehrere kleinvolumige Kaufaufträge. Diese waren
so limitiert, dass sie alle vorhandenen Kaufaufträge überboten
und der Börsenpreis allmählich stieg. Diese Kleinstaufträge wurden
im Xetra-Handel ausgeführt. Ziel des Verdächtigen war es, dem
verantwortlichen Betreuer, dem so genannten Designated Sponsor
dieser Aktie, eine veränderte Marktlage vorzuspiegeln, um ihn zu
einer neuen Quotierung zu veranlassen. Ein Designated Sponsor
übernimmt die Verpflichtung, während der Handelszeit gleichzeitig
limitierte Aufträge für die Nachfrage- und Angebotsseite (Quotes)
in das Handelssystem einzustellen und zu diesen Geschäftsabschlüsse
zu tätigen.
Tatsächlich passte der Designated Sponsor seine Quotierung an
und stellte nun höhere Geld- und Briefquotes. Der Verdächtige
stellte daraufhin großvolumige Verkaufsaufträge ein, die gegen den
Designated Sponsor auf dem künstlich erhöhten Preisniveau ausgeführt
wurden. Diese Vorgehensweise wiederholte der insgesamt
sehr aktiv handelnde Verdächtige mehrmals. Innerhalb eines knappen
Monats erzielte er einen Gewinn von rund 50.000 €.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt sah im November 2005 gemäß
§ 154 StPO von der Anklageerhebung ab, da gegen denselben Beschuldigten
im Mai 2005 bereits wegen eines anderen Verstoßes
gegen das WpHG Anklage erhoben worden war und die hier zu erwartende
Strafe daneben nicht ins Gewicht falle.
Verdachtsanzeigen
Anmerkung:
Seit November 2004 erhält die BaFin Meldungen von Instituten und
Betreibern außerbörslicher Märkte, wenn diese den Verdacht haben,
dass Geschäfte gegen das Insiderhandels- oder Marktmanipulationsverbot
verstoßen. Die ersten Erfahrungen mit dieser neuen gesetzlichen
Pflicht gemäß § 10 WpHG sind positiv. Die Hinweise der Institute
stellen eine neue hilfreiche Quelle für mögliche Untersuchuchungen
der BaFin dar. Sie ermöglichen vor allem kurzfristige Untersuchungen
und Anzeigen. Beispielsweise konnte die BaFin einen Fall innerhalb
von drei Monaten abschließen und die Verdächtigen anzeigen.
Anfangs bestehende Unsicherheiten konnte die BaFin im Dialog mit
Instituten und Verbänden weitgehend ausräumen. Die Aufsicht
stellte zum Beispiel klar, dass die Anzeigepflicht erst mit Abschluss
des Geschäfts entsteht. Allerdings kann eine Anzeigepflicht auch
noch lange nach dem Geschäft entstehen, wenn das Institut etwa
zusätzliche Informationen erhält, die dazu führen, dass es ein Geschäft
nun als verdächtig bewertet. Die BaFin begrüßt, dass die Institute
Meldungen nicht inflationär abgeben, nur um sich vor Sanktionen
zu schützen, die drohen, wenn Meldungen versäumt werden.
Im Berichtsjahr erhielt die BaFin 68 Verdachtsanzeigen. Die Verdachtsmeldungen
kamen vor allem von Privatbanken, Wertpapierhandelsbanken
und Sparkassen. Häufig nutzten die Institute dabei
ein Formular, das die BaFin zur Verfügung gestellt hat. Dies trug
zur inhaltlichen Qualität der Meldungen bei. Eine Meldung leitete
die britischen FSA an die BaFin weiter. 14 angezeigte Sachverhalte
führten zu förmlichen Untersuchungen (acht Insider- und sechs
Marktmanipulationsuntersuchungen). Davon zeigte die BaFin zwei
Fälle mit insgesamt neun Personen wegen des Verdachts des Insiderhandels
an. Bei 21 Eingaben bestätigte sich der Verdacht
nicht.