Gibt es in der Türkei Kirchen?
Seite 2 von 2 Neuester Beitrag: 13.10.04 16:45 | ||||
Eröffnet am: | 12.10.04 09:18 | von: Depothalbiere. | Anzahl Beiträge: | 33 |
Neuester Beitrag: | 13.10.04 16:45 | von: Talisker | Leser gesamt: | 2.524 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 4 | |
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Aber beim googeln stößt man auf interessante Links zum Thema (neben der Tatsache, dass das Thema in diversen Foren behandelt wird):
www.stanet.ch/APD/news/433.html
Zeigt aber auch die noch bestehenden Schwierigkeiten der Christen in der Praxis.
Offensichtlich gibt es Kirchen (sogar freistehend!):
www.dw-world.de/dw/article/...,00.html?maca=de-german_panorama-92-rdf
oder
www.mymerhaba.com/de/main/content.asp_Q_id_E_1214 (nur protestantische!)
Reicht das?
Bei meiner Recherche ist mir aufgefallen, daß auf insgesamt 64 Mio Einwohner nur ca. 150000 Christen kommen, also ca. 0,2 %.
Spricht irgendwie dafür, daß die freie Entfaltung dieser Menschen ein ganz klein wenig beeinträchtigt ist.
Deren Problemlösung sollte man vielleicht zur Bedingung für einen EU-Beitritt machen.
Eine noch besseree Beitrittsbedingung wäre, daß min. 60 % des territoriums eines Beitrittslandes in Europa liegen müssen, oder ?
Und jetz is erstmal fütterungszeit!
Eine weitere erhebliche Beeinträchtigung kirchlichen Lebens ist das staatliche Verbot, Pfarrer und Religionslehrer auszubilden. Vor 30 Jahren wurden alle theologischen Hochschulen, christliche wie islamische, geschlossen. Die islamischen konnten inzwischen wieder öffnen, die christlichen nicht. Theologen aus dem Ausland zu holen ist ebenfalls verboten. Bleibt als letzte Möglichkeit, junge Menschen zum Theologiestudium ins Ausland zu schicken, allerdings mit dem Risiko, daß sie dann nicht in die Türkei zurückkommen. Als Kompromiß hat die staatliche Seite der Griechisch-Orthodoxen Kirche vorgeschlagen, christliche Theologen an den staatlichen theologischen Fakultäten auszubilden. Nun heißen die Fakultäten zwar theologische Fakultäten, sind aber de facto islamisch-theologische Fakultäten. Christliche Theologiestudenten würden also von islamischen Hochschullehrern ausgebildet. Alternaticen sind nicht in Sicht. Dabei drängt die Zeit. Es ist absehbar, wann Gemeinden keine ausgebildeten Theologen mehr haben.
----------- Ende Zitat -------
Ausführlicher Überblick:
http://www.8ung.at/deuki/vortrag_duncker.html
auch:
http://www.8ung.at/deuki/fische.html
und:
http://www.8ung.at/deuki/europa.html
http://www.wams.de/data/2003/09/21/171555.html?prx=1
In der Türkeit gelten diese Reglementierungen bzgl. der Religion nicht nur für Christen sondern auch für die Muslime in der Türkei (KEIN Religionsunterricht, Kopftuchverbot in Schulen)
In Deutschland dagegen arbeiten Staat und Kirchen eng zusammen, was zum Beispiel am staatlichen Einzug der Kirchensteuer deutlich wird.
Das Angehörige diverser Religionen in der Türkei auf bürokratische Hinternisse stossen, überrascht somit keineswegs. Ressentiments gegenüber Andersgläubigen unter der Bevölkerung findet man heutzutage eher selten. Bitte nun nicht die Geschichtsbücher wälzen, denn wir diskutieren über die heutige Türkei und nicht über das Osmanische Reich ;-)
Gruss
FunMan
Gruß
Talisker