f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Donnerstach 22.07.04
Aber ok, dann ebend runter.
Wenn die so weitermachen, laufen wir nächstest Jahr noch in der Seitwärtsrange.
Bevor wir an den Begrenzungen angelangt sind, sind die Indizes jedesmal dermassen überverkauft(wenn wir uns der unteren Begrenzung nähren) oder überkauft(wenn wir uns der oberen Begrenzung nähren) das uns nie ein wirklicher Ausbruch in die ein oder andere Richtung gelingen kann.
Nur meine persönliche Meinung!!!
Dank der ausgelassenen Stimmung der Investoren befindet sich das Marktsentiment auf einem All-Zeit-Hoch. Doch Vorsicht ist geboten. Die erhöhte Nachfrage hat die Kurse nur stabilisiert, nicht aber steigen lassen. Das macht Long-Engagement riskant und eine nachhaltige Erholung ist außer Sichweite.
Marktstimmung DAX
Gianni Hirschmüller, cognitrend
21.07.2004. Der unsanfte Ritt auf der Sommerrodelbahn erreichte gestern seinen Höhepunkt, als der DAX-Index auf die tiefsten Kurse seit Mitte Mai schlidderte. Begleitet wurde die Talfahrt nicht nur von Hiobsbotschaften. Aber insbesondere die Nachricht, dass sich deutsche Anleger aus dem heimischen Aktienmarkt zurück gezogen haben, ist bezeichnend für die derzeitige Misere bei Aktienanlagen. Die jüngste Statistik des Brachenverbandes BVI brachte zutage, was viele in den vergangenen Monaten bereits ahnten. Im ersten Halbjahr ergaben sich Netto-Mittelabflüsse in Höhe von 1,5 Milliarden Euro aus Aktienfonds. Eine solche Apathie war bei deutschen Privatanlegern zuletzt 1986 zu verzeichnen. Seit Anfang der Woche verstummten auch alle Stimmen, die bis vor kurzem auf eine Korrektur der Kursverluste setzten. Daran konnte auch die Bundesbank nichts ändern, die ihre Erwartungen für das deutsche Wirtschaftswachstum nach oben hievte. Stattdessen sendeten vermehrt Markttechniker ihre Verkaufssignale aus.
Sentimentindikator der Deutschen Börse
Zu seiner Berechnung werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit der Anzahl der neutralen Stimmen gewichtet. Die blauen Balken in den Grafiken stellen also das Maß an Optimismus im jeweiligen Marktsegment dar.
Aus diesen Daten lassen sich Aussagen über Positionierung und Einstiegspreise der Investoren treffen und somit mögliche stimmungsbedingte Marktschieflagen erkennen. Jedoch ist die absolute Größe der Werte für die Analyse nicht relevant, sondern die Veränderung im Betrachtungszeitraum.
Die jüngsten Abgeber sind fast ausschließlich Day-Trader. Dafür spricht nicht nur die heutige Eindeckungswelle beim DAX, sondern besonders der Stand unseres Stimmungsbarometers. Der Bull/Bear-Index® schoss nämlich raketenartig nach oben und erreichte ein All-Zeit-Hoch. Das Bullenlager wurde diesmal regelrecht bestürmt, obgleich dort der historische Maximalwert noch nicht erreicht worden ist. Das bearishe Camp ist unterdessen mit 13 Prozent so gut wie leergefegt. Es ist fast schon erschreckend, wie wenig Institutionelle derzeit an fallende Kurse glauben oder besser gesagt, sich dagegen absichern. Sicher, wir haben in unseren letzten beiden Berichten immer wieder erwartet, dass die Absicherungsgeschäfte über kurz oder lang bei fallenden Kursen wieder aufgelöst würden. Dass aber zu diesen Eindeckungen noch zusätzlich Bullen aktiv wurden verblüfft und beängstigt uns zugleich. Mittelfristig operierende Investoren scheinen sich auf die scheinbar günstigen Aktien zu stürzen, wie man das früher nur von Szenen im Sommerschlussverkauf kannte. Ganz anders als im Einzelhandel scheint am Aktienmarkt der Begriff SSV also noch nicht gestorben zu sein. Wer bei so viel Begeisterungskäufen nun an einen verspäteten Sommeraufschwung denkt, irrt. Der plötzliche Nachfragesturm auf deutsche Aktien hat sich nämlich in der Kursentwicklung kaum positiv bemerkbar gemacht. Die Käufe haben lediglich dafür gesorgt, dass der DAX nicht stärker abgestürzt ist. Der Sprung auf den vermeintlichen Zug der Sommerhausse ist also ziemlich gewagt und gefährlich.
Natürlich sind die Hintergründe, die zu solch einer ausgelassenen Stimmung führen, besonders interessant. Doch vergeblich sucht man hier nach Neuem. Es ist in erster Linie immer noch die Trading-Range, an die die Marktteilnehmer glauben. Da der DAX in die Nähe der unteren Handelsspanne angekommen war, sah man nun das Signal gekommen, Short-Positionen zu drehen bzw. Absicherungsgeschäfte aufzulösen. Selbstverständlich haben die guten Geschäfte mit den jüngsten Transaktionen zusätzlich Mut gemacht. Wenn der DAX-Index sich nicht auf die Reise zu der oberen Grenze seiner Handelsspanne begibt und stattdessen der Druck wieder einsetzt, stünden jedoch eine Menge Long-Engagements plötzlich völlig ungesichert da. Dies ist das neue, nicht unerhebliche Risiko, dem der DAX nun ausgesetzt ist. Es könnte die Akteure schon bald ordentlich ins Schwitzen bringen, selbst ohne sommerliche Temperaturen.
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten
Bullish Bearish Neutral
Total
63 %
13 %
24 %
ggü. Vorwoche
+ 16 %
- 18 %
+ 2 %
DAX-Stimmungskurve
Stand DAX 21.07.2004, 12:00 Uhr: 3.885 Punkte (+ 0,5 % gegenüber der letzten Erhebung)
Marktstimmung TecDAX
Claudia Bauer, cognitrend
Noch bis zum gestrigen Tag wollte sich kaum ein Marktteilnehmer der verwahrlosten Technologiewerte annehmen. Dreieinhalb Prozent ging es für den TecDAX in der vergangenen Woche nochmals abwärts, bis endlich ein zwischenzeitlicher Boden gefunden war. Als Retter bejubelten die Akteure nicht nur positiv ausgefallene Ergebnisse einiger US-Hightech-Konzerne. In erster Linie erfreuten sie sich an dem Zahlenwerk und den Wachstumsaussichten von Dialog Semiconductor. Sonderbar, denn schon an den vorangegangenen Tagen konnten einige TecDAX-Unternehmen mit Positivem aufwarten. Die QSC AG lag mit ihrem Umsatzwachstum sogar über den eigenen Erwartungen, auch die Software AG überraschte positiv. Warum erholte sich der Index jedoch erst am Mittwoch so richtig und warum wurde erst heute Positives auch verwertet?
Unsere jüngste Sentimentbefragung gibt Aufschluss: Bis zum Dienstag waren den Akteuren die Kurse schlichtweg noch nicht tief genug, um die Short-Positionen zurückzukaufen und den Wiedereinstieg zu wagen. Noch in der Stimmungsumfrage der Vorwoche hatten sich die Bären nicht aus ihrem Lager locken lassen. Bei der aktuellen Erhebung hingegen sind 15 Prozent der Bären in das Bullenlager gewandert und haben somit den Bull/Bear-Index® wieder an seine Höchststände zurückgeführt. Bei den institutionellen Anlegern ist der Wechsel sogar noch markanter, innerhalb dieser Gruppe wechselten sogar 24 Prozent direkt vom Bären- ins Bullencamp. Nachdem die Gewinne aus Verkaufspositionen eingestrichen wurden, setzt man also nun wieder auf Potenzial bei Technologiewerten.
Dem TecDAX verhalfen diese Käufe zwar zu einer kurzfristigen Wiederbelebung, ob diese Erholung jedoch von langfristiger Natur ist, darf angezweifelt werden. Denn bei Kursgewinnen werden die neuen Bullen mit Gewinnmitnahmen für Angebot und infolgedessen für eine Begrenzung des TecDAX sorgen. Gefährlicher gestaltet sich indes die Unterseite: Wenn sich die Kurse erneut abschwächen, würden Long-Liquidationen Abwärtsbewegungen beschleunigen.
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten
Bullish Bearish Neutral Total
Private
45 %
26 %
29 %
Institutionelle
67 %
15 %
18 %
Total
57 %
20 %
23 %
100 %
ggü. Vorwoche
+ 15 %
- 18 %
+ 3 %
Greetz f-h