Ohrfeige für den Kanzler, ist das in Ordnung?
Seite 2 von 9 Neuester Beitrag: 05.09.04 23:27 | ||||
Eröffnet am: | 18.05.04 20:43 | von: SchwarzerLo. | Anzahl Beiträge: | 201 |
Neuester Beitrag: | 05.09.04 23:27 | von: DarkKnight | Leser gesamt: | 7.714 |
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Danke
Gruß Zombi
So abwegig ist das nämlich nicht.
Die Ohrfeige finde ich persönlich absolut gut.
Endlich mal jemand der auf den Busch klopft und ein Signal zum Widerstand setzt.
Dies bringe ich besonders im Zusammenhang mit der Zusammenlegung AH/SH in Verbindung.
Klar ist eine Tätlichkeit keine Lösung, aber es rüttelt wenn auch nur für kurze Zeit etwas wach und macht Freude ;-)
Meines Wissens war der Eierwerfer JUSO-Funktionär, also jemand vom politischen Gegner der ROT-GRÜNEN LÜGENPROPAGANDA-PARTIE. Ich glaube, der wurde damals auch RAUSGEWORFEN aus der Partei (?).
Der Vorfall jetzt betrifft einen ARBEITSLOSEN Schwaben also einen "LINKEN GENOSSEN" von Schröder.
Wie lange dauert es, noch bis das DEUTSCHE VOLK der ROT/"GRÜNEN" "REGIERUNG" entlich eine "OHRFEIGE" für IMMER gibt?
(/proximodus)
'tschuldigung
AN
Ich sag Dir: ein Schwabe tut das nicht; (und wenn, dann wirkt das aber anders!)
Übrigens: auch Schäuble wurde in Baden zum Krüppel geschossen.
Diese angeblichen Regionalkonflikte brauchen nur/gibt es nur bei kleineren Landsmannschaften (vulgo Provinzlern) und Minderwertigkeitsgefühlen, die durch eine Zugehörigkeit durch einer bestimmten virtuellen Volksgruppe kompensiert wird.
Badenser wollen keine Schwaben,
Franken wollen keine Bayern,
Oldenburger wollen keine Ostfriesen sein.
Sind sie aber alle.
:->
Also Bad Krotzinger würde ich eher als Schweizer bezeichnen, als Schwaben, od. noch schlimmer Badener!
"da capo"...
Dabei ist es geblieben.
Aus erzieherischen Gründen können Kinder Ohrfeigen beziehen...
warum dann nicht unser Spasskanzler...soll er doch d'rüber lachen, wo er doch soviel humor hat...
Und: Was war das nicht für ein Gezeter, als unserem Straßenkämpfer Joseph Fischer ein Farbbeutel an den Kopp flog..gleich eine "gefährliche Körperverletzung", die nur bei Einsatz von Messern und ähnlichem unter Strafe steht, wurde daraus gemacht...
SELBER ist man eben HOCHsensibel...
Also unter'm Strich: die Backpfeife ist jedenfalls hochverdient...
salut
modeste
Mannheim - Bundeskanzler Gerhard Schröder hat das Ohrfeigen-Attentat schadlos überstanden, auch wenn ein Augenzeuge berichtete, der Mann habe Schröder "volle Kanne eine gescheuert".
Deutsche Politiker waren in der Vergangenheit schon häufiger Opfer von Handgreiflichkeiten. Am 7. November 1968 ohrfeigte die Deutsch-Französin Beate Klarsfeld Kanzler Kurt Georg Kiesinger während eines CDU-Parteitags, nachdem sie ihn schon früher als "Nazi und Mörder" bezeichnet hatte. Ein 22-jähriger Student gab am 24. September 1971 Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) in München eine Ohrfeige. "Das ist für die Politik im Osten", rief er.
Am 11. Mai 1991 wurde Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) in Halle von jugendlichen Demonstranten mit Eiern, Tomaten und Farbbeuteln beworfen. Am 2. Dezember 1993 schlug ein 48-jähriger Mann Bundespräsident Richard von Weizsäcker vor dem Hamburger Thalia-Theater ins Gesicht.
Am 20. Dezember 1995 zerdrückte der Berliner Bürgerschreck Dieter Kunzelmann mit den Worten "Frohe Ostern, Sie Weihnachtsmann!" ein Ei auf dem Kopf des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Eberhard Diepgen (CDU). Am 1. September 1996 wurde Kanzler Kohl erneut Opfer eines Eier-Wurfs, bei einem Fest zum 40-jährigen Bestehen des Kernforschungszentrums Jülich in Nordrhein-Westfalen.
Während einer CDU-Wahlkampfveranstaltung am 15. September 1998 in Berlin warf ein junger Mann eine Schokoladentorte auf Familienministerin Claudia Nolte (CDU), und am 13. Mai 1999 schließlich wurde Außenminister Joschka Fischer (Grüne) auf einem Parteitag durch einen Farbbeutel-Wurf am Trommelfell verletzt.
aus: Berliner MoPo
(aus der Klarsfeld-Biographie)
Schlag auf Schlag: Die Ohrfeige für den "Nazi-Kanzler" (1966 - 1969)
Das wachsende Wissen um die nationalsozialistischen Verbrechen drängte Beate Klarsfeld zum politischen Handeln. Als Kurt Georg Kiesinger (CDU) am 1.12.1966 in der Bundesrepublik zum Kanzler der Großen Koalition gewählt wurde, veröffentlichte sie in der französischen Zeitung "Combat" Artikel, in denen sie dessen Rolle im NS-Staat als führendes Mitglied der Propaganda-Abteilung des Auswärtigen Amtes offen legte. Diese Artikel kosteten sie 1967 ihre Stellung beim Deutsch-Französischen Jugendwerk. Die Kündigung veranlasste Beate Klarsfeld und ihren Mann Serge, fortan alles zu versuchen, um ehemalige Nationalsozialisten für ihre Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
Das Ehepaar Klarsfeld begann seine Recherchen in Potsdam, wo die Originale des Propagandaministeriums lagen. Die zusammengetragenen "Dossiers", die sie auf eigene Kosten vervielfältigen ließ, trug Beate Klarsfeld quer durch die Bundesrepublik, um Kiesingers nationalsozialistische Vergangenheit publik zu machen. In ihr wuchs der Gedanke, dass die deutsche Öffentlichkeit nur dann auf ihr Anliegen aufmerksam würde, wenn sie etwas "Sensationelles" tat, und die Zeitungen darüber berichteten: Am 30. März 1968 rief sie deshalb zunächst so laut wie möglich die Worte "Nazi Kiesinger, abtreten!" von der Zuschauertribüne des Deutschen Bundestages.
Die Antifaschistin fand Kontakt zur studentischen Protestbewegung um den Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS). Sie lernte Gretel und Rudi Dutschke kennen, sprach auf den Veranstaltungen der Linken und nahm an Demonstrationen gegen die Notstandsgesetze der Bundesregierung teil. Von der deutschen Presse gemieden, war es wieder die französische Zeitung "Combat", die ihre Artikel zur politischen Lage Deutschlands veröffentlichte.
Am 7. November 1968 verschaffte sich Beate Klarsfeld mit einem falschen Presseausweis Zutritt zum CDU-Parteitag in der Berliner Kongresshalle. Als angebliche Journalistin gelang es ihr, an das Podium zu kommen, um dann von hinten an den Kanzler heranzutreten und ihn mit den Worten "Nazi, Nazi!" ins Gesicht zu schlagen.
Sowohl im ersten Schnellverfahren als auch im Berufungsverfahren ging das Gericht nur kurz auf die eigentlichen Motive von Beate Klarsfeld ein. Die Beweisanträge ihres Anwaltes - dem in der Studentenbewegung engagierten Horst Mahler (!) - wurden abgelehnt. Allem Anschein nach sollte einer Diskussion über die Vergangenheit des amtierenden Bundeskanzlers kein öffentlicher Raum gegeben werden. Stattdessen wurde Beate Klarsfeld zuerst zu einem Jahr Haft, zuletzt zu vier Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt.
Kiesingers Vergangenheit wurde aber auch nach der Ohrfeige kaum öffentlich thematisiert. Statt dessen wurde Beate Klarsfeld als Person diffamiert und ihre symbolische Handlung als Tat einer hysterischen Provokateurin abgetan. Doch letztlich erreichte Beate Klarsfeld das Ziel, für das sie drei Jahre gekämpft hatte: Am 28. September 1969 musste Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger abtreten: Bei den Bundestagswahlen verlor er gegen den Sozialdemokraten Willy Brandt - einen Politiker ohne nationalsozialistische Vergangenheit.