Wahlumfrage 01/2004: Wenn am Sonntag BTW wäre...?


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Neuester Beitrag: 30.01.04 21:00
Eröffnet am:01.01.04 13:53von: SchwarzerLo.Anzahl Beiträge:80
Neuester Beitrag:30.01.04 21:00von: anarch.Leser gesamt:3.471
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42128 Postings, 9241 Tage satyrIch habs natürlich mal wieder verpasst,was hat

 
  
    #26
02.01.04 16:54
denn Immo wieder abgezogen,Schwarzer Lord ins lächerliche gezogen oder gar seine Beiträge.Ist das nicht strafbar?Müssen da nicht Fingerabdrücke genommen werden?
Einreiseverbote erlassen werden?
Oder hat er sich nur gegen den Postingterrorismus gewehrt?
Kann mir das mal einer sagen wie einer über die Postings von SL lachen kann?
Mir steigen da immer die Tränen in die Augen.
Mir kann es ja egal sein ,denn ich hab mit Angie meinen Frieden geschlossen.
Auf Anfrage bei der CDU ist mir versprochen worden ,daß ich einen Platz bekommen werde
2006 im Zoo,wo die letzten Linken ausgestellt werden,nicht etwa um sie vor dem Aussterben zu retten,nein als letzte Mahnung, wenn ihr nicht brav seid,lassen wird die wieder frei.
Und Deutschland wird untergehen,da kann dann SL Sonntags mit den Enkeln laufen und sagen
da schaut sie an die Bösen.
 

21799 Postings, 9111 Tage Karlchen_ILachfaktor?

 
  
    #27
02.01.04 16:56
Ich kann darüber nicht lachen, denn ich muß mehr und mehr feststellen, dass der Magensäureindex immer stärker steigt. Persönliches Unglück und zunehmender Missmut erheitert mich gerade nicht.  

4428 Postings, 7982 Tage Major Tom@satyr, hier die "ungeschminkte" Wahrheit:

 
  
    #28
02.01.04 17:29
Immo hatte nur geschrieben, dass SL mit *piep* Umfragen, gewisse *piep* in eine bestimmte *piep *piep* - mehr traue ich mich nicht, dir zu offenbaren (so genau will kann ich mich auch nicht mehr erinnern). ;-))

MT

PS Kum ba yah, my Lord, Kum ba yah! Kum ba yah, my Lord, Kum ba yah! Kum ba yah, my Lord, Kum ba yah! Oh Lord! Kum ba yah!  

7336 Postings, 7978 Tage 54reabich finde es gut, dass man jeden monat neu

 
  
    #29
02.01.04 17:39
wählen darf. man kann sofort auf fehler der politischen elite reagieren und hat kein schlechtes gewissen mehr wegen seiner vor 4 monaten getroffenen wahl. mir gehen allerdings langsam die wahlmöglichkeiten aus. diesmal hab ich "Die Frauen" gewählt. hoffentlich bleibt diese partei die nächsten monaten still. sonst muss ich womöglich noch sl wählen. wäre schlimm. ich kann aristokraten überhaupt nicht leiden.

;o)

 Salute 54reab - baer45: <a href=">www.baer45.de.vu">

 

14308 Postings, 8045 Tage WALDYFingerwedler...auch 2004...an die M a c h t ! *g* o. T.

 
  
    #30
02.01.04 17:44

13475 Postings, 9258 Tage SchwarzerLordDann ist ja alles in Butter.

 
  
    #31
02.01.04 20:44
Unsere Möchtegern-Linken klatschen in die Hände, sind fröhlich, was will man mehr? Von Anstand ist natürlich nicht die Rede, den legt man ja aber auch ab, sobald man mit Andersdenkenden diskutiert.  

4428 Postings, 7982 Tage Major Tom@SL, mal sehen, ob du ein Späßchen verstehst ...

 
  
    #32
02.01.04 21:12


     

So viel zum Thema "Möchtegern-Linken" und "klatschen". ;-))

MT

PS Welche "Strafe" darf ich für mein despektierliches Posting jetzt entgegennehmen?
PPS Nein, die Herren Friedmann und Friedman waren hier nicht anwesend!  

42128 Postings, 9241 Tage satyr@ SL Bist du anders oder denkst du nur anders

 
  
    #33
02.01.04 21:12
oder womöglich an das eine was auch das andere sein kann.Oder ist es so ,daß die Denkenden anders sind als du weil sie denken und dann was anderes oder auch an das eine
was auch anders sein kann und ziehen daraus den Schluß,daß es anders nicht geht als zu denken.Aber zu einem anderen Ergebnis kommen weil sie anders denken oder ist das gar nicht anders ,sondern nur Denken.
Das sollte man mal überdenken.  

4428 Postings, 7982 Tage Major Tom*gg* o. T.

 
  
    #34
02.01.04 21:17

13475 Postings, 9258 Tage SchwarzerLordIch versteh mehr Spaß als ihr manchmal denkt.

 
  
    #35
03.01.04 12:48
Es gibt aber 2 Sachen, bei denen es extrem kritisch wird:
1. Wenn man mich in eine (rechts)radikale Ecke stellt, wie I. das getan hat.
2. Wenn man Drogen verharmlost.
@M.Tom: Vielleicht bin ich zu blind, aber ich kann nicht genau erkennen was da abläuft.
@satyr: Vielleicht denken wir alle manchmal zu viel.
 

4428 Postings, 7982 Tage Major Tom@SL; was da abläuft, nennt man in entspr. Kreisen

 
  
    #36
03.01.04 13:57
wohl "eine Line ziehen"; in der dargestellten Bilderfolge äußerst überspitzt dargestellt - eine Karikatur eben. ;-)

Zu deinen Punkten 1. und 2. kann ich nur mitteilen, dass ich dafür absolutes Verständnis habe, es ist halt einfach die "Verhältnismäßigkeit der Mittel", die manchmal entsprechende Reaktionen hervorruft.

MT

PS Drogen würde ich ebenfalls niemals verharmlosen, die Anwendung von Drogen in der Schmerztherapie dagegen, befürworte ich - dazu hatte ich bereits das Wesentliche gepostet - allerdings unter strenger med. Indikation.  

42128 Postings, 9241 Tage satyrDann müßtest du ja von mir begeistert sein ich

 
  
    #37
03.01.04 14:47
nehme überhaupt keine Drogen und trinke keinen Alkohol ,mein einziges Laster ist
das Rauchen + Kaffee.Und bisher habe ich dich nicht direkt in die rechtsradikale
Ecke gestellt und fröhlich bin ich auch.
Der Beginn einer langen Freundschaft?  

2683 Postings, 7719 Tage Müder JoeIch muß mal hier ne Lanze brechen für SL

 
  
    #38
03.01.04 15:17
ich weiß nicht, wie aufmerksam Ihr Threads verfolgt, aber die schwarze Socke SL hat mich immer genervt, weil ich mal ne rote Socke war (bis Schröder kam, ich habe seitdem neue Socken, und bitte jetzt nicht raten, welche Farbe sie haben).

Unabhängig davon möchte ich eines hervorheben: SL wird nie persönlich, ist nie diffamierend und man kann mit ihm immer auf distanzierter Weise diskutieren (unabhängig davon, daß er ohnehin nie von seiner Meinung auch nur ein Stückchen abrückt, was mir z. B. laufend widerfährt (weil ich einsichtig bin, wenn die Argumente stimmen *ggg*)).

So, also genug gestänkert gegen SL, ich halte es mit der Meinung von chartie: uns würde was fehlen hier, wenn wir ihn so mürbe machen, daß er keine Lust mehr hat zum posten.

Außerdem: jeden Monat wählen dürfen, das ist doch schon was ...  

95441 Postings, 8708 Tage Happy EndMüder Joe, wie kann man

 
  
    #39
03.01.04 15:26
so viel Ironie in EIN Posting packen?   

13475 Postings, 9258 Tage SchwarzerLordIch nehm das nicht als Ironie.

 
  
    #40
03.01.04 16:00
Sondern als Tatsachenbeschreibung vom Müden Joe. Ich bin wirklich überrascht, positiv natürlich.
@satyr: Man kann nie wissen. Ich bin vor Jahren mal sehr gut mit einer verdammt roten "Socke" befreundet gewesen. Die Freundschaft ist leider eingeschlafen, aber nicht aus politischen Gründen.
@MajorTom: Aus medizinischen Gründen kann ich den von dir genannten Einsatz ebenfalls unter strengsten Auflagen gutheißen, keine Frage.  

70 Postings, 7660 Tage schalkeEhemaliger SPD Stammwähler sucht neue politsche

 
  
    #41
1
03.01.04 16:23
Heimat!!
Bitte nur ernstgemeinte Ratschläge schicken.Daher von vornherein ausgeschlossen
CDU,FDP und vorallem die Grünen.Da diese Parteien die letzten 20 Jahre nichts auf
die Reihe bekommen haben.Und sich jetzt wundern das die Probleme sich immer weiter
stapeln.  

2683 Postings, 7719 Tage Müder JoeEs ist auch keine Ironie.

 
  
    #42
03.01.04 17:25
Ich glaube, wir verstehen uns, SL?  

13475 Postings, 9258 Tage SchwarzerLordIch glaube auch, ja.

 
  
    #43
03.01.04 18:00
Das ist wie im Parlament: Am Pult wird sich gefetzt, an der Theke fleißig gepichelt.  

21799 Postings, 9111 Tage Karlchen_IAu Mann - SL.

 
  
    #44
03.01.04 18:39
In Joes Posting stand übrigens auch: "man kann mit ihm immer auf distanzierter Weise diskutieren (unabhängig davon, daß er ohnehin nie von seiner Meinung auch nur ein Stückchen abrückt,..."  

13475 Postings, 9258 Tage SchwarzerLord2004 wieder ein Superwahljahr: 14 Wahlen stehen an

 
  
    #45
05.01.04 13:06
STREITORT DEUTSCHLAND
Superwahljahr gefährdet Reformen

14 Wahlen stehen 2004 in Deutschland an. Den Auftakt bildet die Bürgerschaftswahl in Hamburg am 29. Februar. Jetzt mehren sich die Sorgen, dass sich Regierung und Opposition vor lauter Wahlkampf nicht auf grundlegende Reformen einigen werden.

Berlin - So sagte etwa der parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Wilhelm Schmidt: "Ich hoffe nicht, dass der Wahlkampf alles überdeckt, obwohl ich da gewisse Zweifel habe", sagte Schmidt am Montag im Deutschlandfunk. Schon 2003 habe man sich durch Wahltermine unter Druck setzen lassen: "Vor der Bayernwahl ging nichts."
"Wir haben auch jetzt am Anfang des Jahres eher das Zeitfenster dafür, um die Reformen richtig und intensiv anzugehen", sagte Schmidt. Darum sei es gut, dass die SPD-Spitze und -Fraktion jetzt in Weimar mit den Dingen sehr frühzeitig beginne. Insbesondere im Bildungsbereich wolle man längerfristige Änderungen einleiten.

In der Koalition herrscht bereits Skepsis darüber, ob es mit der Union eine Einigung über eine große Steuerreform geben kann. Führende Vertreter von Rot-Grün halten die Steuersenkungspläne von CDU und CSU für nicht realisierbar. SPD-Generalsekretär Olaf Scholz sagte am Montag im ZDF, man könne allenfalls über Vereinfachungen des Steuersystems reden. Scholz verwies darauf, dass die Steuern zum 1. Januar gesenkt worden seien und zum 1. Januar 2005 eine weitere Steuersenkung anstehe. "Das Thema ist weitgehend bewältigt. Was wir jetzt zu diskutieren haben, ist Steuervereinfachung."

Die Vorschläge der Union mit Steuerentlastungen von 15 (CSU) beziehungsweise 24 Milliarden Euro (CDU) bezeichnete Scholz als unseriös. "Das sind Luftschlösser." Noch vor 14 Tagen habe die Union im Vermittlungsausschuss Steuerentlastungen eine Absage erteilt, weil sie nicht zu finanzieren seien.

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Kurt Beck griff die Steuervorschläge von CDU und CSU samt ihren Milliarden-Entlastungen für die Bürger als "Scharlatanerie" an. Skeptisch äußerte sich auch Grünen-Fraktionschefin Krista Sager. Beide zweifelten vor allem den Willen der Union an, Subventionen umfassend abzubauen. "Wer Illusionen nährt, eine Vereinfachung mit einer Entlastung verbinden zu können, ist ein Scharlatan", sagte Beck der "Financial Times Deutschland". Sager sagte dem "Handelsblatt", vor allem die großen Länder täten sich beim Subventionsabbau schwer.

In der Union dauerte der Streit über die unterschiedlichen Steuerkonzepte der Schwesterparteien an. Der CDU-Finanzexperte Friedrich Merz will das Steuersystem radikal vereinfachen und plant nur noch drei Steuersätze von zwölf, 24 und 36 Prozent. Insgesamt sollen Bürger und Wirtschaft um 24 Milliarden Euro entlastet werden. Das am Wochenende in Grundzügen bekannt gewordene Konzept der Schwesterpartei CSU sieht dagegen einen Eingangssteuersatz von 13 und einen Spitzensteuersatz von 39 Prozent sowie Entlastungen von 15 Milliarden Euro vor.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Peter Ramsauer, warnte die CDU vor einem Steuerkonzept, das zu höheren Belastungen für die Bürger führe. Die CSU werde keine derartige Reform mitmachen, sagte Ramsauer der "Berliner Zeitung". Wenn die Steuerreform nur darin bestünde, dass alle Steuervergünstigungen und Sondertatbestände wegfielen, so dass die Belastung insgesamt steige, denke sich der Bürger, "können wir darauf pfeifen", sagte Ramsauer.

Dagegen nahm der brandenburgische CDU-Chef Jörg Schönbohm Merz gegen die CSU-Kritik in Schutz. Dessen Vorstellungen seien "arbeitnehmerfreundlicher, weil sie einen niedrigeren Eingangssteuersatz vorsehen als das CSU-Konzept", sagte er der "Märkischen Allgemeinen" aus Potsdam.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,280562,00.html  

13475 Postings, 9258 Tage SchwarzerLordDie ersten Umfragen des Jahres sind eingetroffen.

 
  
    #46
07.01.04 13:15
Forsa meldet:

CDU/CSU 48% (-1)
SPD 28% (+1)
B90/GRÜNE 10% (-1)
FDP 6% (unv)
PDS 4% (unv)
Sonstige 4% (+1)

Quelle: http://wahlrecht.de/umfragen/forsa.htm  

13475 Postings, 9258 Tage SchwarzerLordHamburg vor den Wahlen

 
  
    #47
10.01.04 08:11
CDU 47% (+6) gegenüber Dezember-Umfrage von Psephos
SPD 30% (-6)
GAL 11% (unv)
Partei Rechtst. Offensive 2% (-3)
FDP 2% (-1)
PRO DM-Schill 4% (Neu)
Sonstige 4% (unv)

Quelle wie gehabt: http://wahlrecht.de/umfragen/landtage/hamburg.htm  

13475 Postings, 9258 Tage SchwarzerLordUnd weiter geht es ... o. T.

 
  
    #48
13.01.04 08:23

2820 Postings, 9109 Tage NoTax..Ronald + Bolko auf Alster-Entenjagd..

 
  
    #49
13.01.04 09:34
Tsp. 13.01.2004

   Freunde in der Not
   Zwei, die sich gefunden haben: Warum Ronald Schill in Bolko Hoffmanns Partei eintrat

   Von Tanja Stelzer, Düsseldorf

   Die Parteizentrale ist ein geheimer Ort. Ein Kellerraum, aber den könne er wirklich nicht zeigen. Bolko Hoffmann bittet um Verständnis, das sei doch zu, naja, er stockt… Intim? Wir müssen mit seinem Büro Vorlieb nehmen. Dabei stört ihn nicht, dass man von dort aus einen Blick in die Privatgemächer werfen kann. Ein Hometrainer ist durch die Tür zu sehen, durch die alle paar Minuten eine mit weißer Spitze beschürzte Bedienung kommt und Wasser bringt, Kaffee, Käsekuchen.

   Wir sind zu Besuch bei Bolko Hoffmann, dessen Name meist mit dem Zusatz „der Millionär“ genannt wird. Hoffmann ist Herausgeber des Börsenblättchens „Effecten-Spiegel“ sowie Chef der gleichnamigen Beteiligungsgesellschaft, die unter anderem 0,5 Prozent der Audi-Aktien hält und knapp 45 Prozent der Informations AG von Moritz Hunzinger, die mal den Minister Scharping ins Badewasser und zum Anzugkaufen geschickt hat. Außerdem ist Hoffmann Gründer der Pro-DM-Partei und seit einer guten Woche der neue Partner von Ronald Schill, der nach seinem Rauswurf aus dem Hamburger Senat und seiner eigenen Partei noch einmal zur Wahl antreten will. Hoffmann residiert in einem granitverschalten Block in der Düsseldorfer Innenstadt, dessen Herz ein Büro im Stil einer Kapitäns-Kajüte ist. Die weiße Schleiflack-Täfelung dämpft den Ton; von hier aus scheint der Hamburger Wahlkampf unendlich weit weg.

   Die Luft hängt schwer von After Shave im Raum, Bolko Hoffmann lehnt im lederknirschenden Chefsessel, den obersten Hemdknopf geöffnet, das Haar quer über die Glatze gekämmt, die gepflegten Hände im Schoß gefaltet. Er sieht gar nicht mal so unseriös aus wie auf dem Foto, das man von ihm kennt und auf dem er eine etwas überdimensionierte, entfernt an die 70er erinnernde Brille trägt. Das Foto verwendet Hoffmann in den Abonnement-Anzeigen des „Effecten-Spiegels“, die gerade zum Jahreswechsel wieder erschienen sind: ganzseitig in „FAZ“, „Süddeutscher Zeitung“ und „Welt“, mit der Überschrift: „An der Börse kann man wieder Geld verdienen“. Ein ungewohnt zahmer Slogan.

   Bis vor einer Woche galten Bolko Hoffmann und Ronald Schill als Rivalen. Es gab gerichtliche Auseinandersetzungen um das Parteikürzel von Schills einstiger Partei Rechtsstaatlicher Offensive, die sich nicht „PRO“ nennen darf, weil Bolko Hoffmann fand, das erinnere zu sehr an seine Pro-DM-Partei. Es gab sogar eine Verleumdungsklage von Schill gegen Hoffmann. Jetzt stellt Hoffmann gleich als Erstes klar: „Ich habe nie gegen Schill prozessiert, nur gegen die Schill-Partei.“ Und dieser unseligen Verleumdungsklage liege ein Missverständnis zugrunde.

   Partei der Ehrenamtlichen

   Jetzt also ist Schill der Pro-DM-Partei beigetreten. Die Pro-DM-Partei, die nach Hoffmanns Angaben zuvor „deutlich unter hundert Mitglieder“ hatte, konnte in der vergangenen Woche 500 Neuzugänge verbuchen. Und Hoffmann macht wieder Politik. Das geht so: „Wir kleben 14000 Plakate“, erzählt er und rechnet blitzschnell vor: Die bekomme er zum halben Preis, genau wie die Stellschilder, also könne er von den 500000 Euro Wahlkampfkosten, die Schills Leute kalkuliert hätten, die Hälfte abziehen, und wenn er die Wahlkampfkostenrückerstattung einberechne, koste ihn der Spaß gar nichts. In der Pro-DM-Partei arbeiteten alle ehrenamtlich, es gebe keine Angestellten, keine Spesen, nur die Miete, die die Partei für den Raum im Keller zahlt, den er nicht zeigen kann.

   Es klopft, die Prokuristin kommt rein, zwei Din-A-4-Zettel in der Hand mit Schill-Porträts darauf, das eine rot, das andere blau umrahmt, darunter der Schriftzug „Pro-DM/Schill“. Ob rot besser sei oder blau, will die Prokuristin wissen. Ihr scheine blau seriöser. Hoffmann guckt ein wenig ratlos. Das muss Hamburg entscheiden. Er hält sich da raus. „Wir machen nur den Einkauf, die Gestaltung und das Programmatische übernehmen die.“

   Der Zusammenschluss war schnell geregelt. Vor der Einigung am Hamburger Flughafen vor einer Woche hätten er und Schill nur mal kurz telefoniert, über das Programm erst gar nicht verhandelt. Ansonsten herrscht Arbeitsteilung: Schill kümmert sich um die innere Sicherheit („da hab’ ich keine Ahnung von“, sagt Hoffmann), er um die wirtschaftliche Programmatik – „da kommen wir uns nicht in die Quere“. Wenn Hoffmann redet, hört sich Politik nach einem Import-Export-Handel an.

   Politik als Geschäft? Neinnein, politische Ambitionen habe er immer gehabt, wehrt sich Hoffmann. Das stimmt. Er gehörte in den 80er Jahren zur Spitze der Bürgerpartei, die gegen hohe Steuern und Bürokratie wetterte. Außerdem gab es natürlich vor der Bundestagswahl 1998 jenen 20-Millionen-Mark-Werbefeldzug der Pro-DM-Partei, mit der Hoffmann die Einführung des Euro verhindern wollte. Schließlich erzählt er noch beiläufig, dass er ja mit Jürgen W. Möllemann eine ähnliche Kooperation geplant hatte, wie er sie nun mit Ronald B. Schill eingegangen sei. „Wir wollten das zusammen im Osten machen.“

   Der Fehler der Bürgerpartei laut Bolko Hoffmann: Sie habe sich zu weit rechts positioniert. Und da paktiert er ausgerechnet mit Schill? Der sei doch „auf keinen Fall so weit rechts“ wie ihn andere einordneten, entgegnet er. Und was ist mit jener Rede im Bundestag, in der Schill sinngemäß gesagt hatte, der Staat hätte sein Geld besser für Katastrophenhilfe gespart, als es für ausländische Sozialhilfeempfänger und Entwicklungshilfe auszugeben? Der Inhalt der Rede sei ihm nicht bekannt, sagt Hoffmann und guckt so naiv, wie es einem 65-jährigen Unternehmer in einem knirschenden Leder-Chefsessel möglich ist. Bestimmt sei Schill Ausländern gegenüber ähnlich eingestellt wie er. Seine Freunde seien zu einem Drittel Ausländer, und durch eine jüdische Freundin habe er die schönsten Golfplätze der Welt gesehen. Und was den Anlass für Schills Rauswurf betrifft, den angeblichen Versuch, Ole von Beust zu erpressen – er sei sicher, dass die Sache nicht so gelaufen sei, wie von Beust sie dargestellt habe. Hoffmann schließt die Diskussion ab mit einer originellen Charakterisierung seines neuen Partners: „Schill hat politisches Fingerspitzengefühl.“ Ein rhetorisches Talent wie Schill, scheint es, kann Hoffmann in seiner Partei gebrauchen.

   Aber es ist nicht so, dass Bolko Hoffmann keine Ideen hätte. Der deutschen Wirtschaft fehlten 50 Milliarden Euro, sagt er, und die könne man beschaffen, indem man Schwarzgeld aus dem Ausland zurückhole. Den Steuersündern müsse man nur anbieten, eine siebenjährige Anleihe mit einem Zinssatz von zwei Prozent zu zeichnen. Nach Ablauf der sieben Jahre sei das Geld legalisiert. Das so zurückgewonnene Geld könne zu zwei Dritteln in westliche Firmen fließen, die auf dem Sprung seien, Deutschland zu verlassen, und zu einem Drittel in den Aufbau Ost.

   „Mann ohne Tiefgang“

   Der Aufbau Ost ist in der Vorstellung Hoffmanns eher ein Abbau. Er findet: „Den Osten kann man herrlich abreißen!“ Hoffmann hat beobachtet, dass die Leute im Osten im Winter immer die Fenster aufreißen, wegen des schlechten Raumklimas, in den Plattenbauten sei es viel zu warm. Hoffmann hat nach Banklehre und Studium mal im väterlichen Betrieb für Isolierstoffe gearbeitet, er kennt sich aus. Seien die Platten weg, könne man neu bauen – wegen der Energieersparnis „haben Sie das Haus nach 23 Jahren umsonst.“

   Hamburg ist angesichts der offen stehenden Fenster im Osten ein wenig aus dem Blick geraten. Auf die Frage, was ihm das Engagement in Hamburg bringt, antwortet Hoffmann recht offen: Wenn es Pro-DM in die Bürgerschaft schafft, muss die Partei keine Unterschriften mehr sammeln, um zur Bundestagswahl anzutreten. Hamburg selbst, daraus macht er kein Hehl, interessiert ihn wenig.

   Damit es auch wirklich klappt mit dem Sieg, sucht die Pro-DM-Partei für Hamburg noch einen politischen Berater. Moritz Hunzinger wird es wohl nicht. Der hat seinem Mehrheitseigner Hoffmann Hausverbot erteilt: „Mit Schill geht man nicht ins Bett“, sagt Hunzinger, der auch sonst keine freundlichen Worte für Hoffmann hat: Er nennt ihn „Wirrkopf“, einen „Mann ohne jeden Tiefgang“, dessen alleiniger Antrieb es sei, Macht anzuhäufen. Hoffmann wiederum verkündet, er wolle die Hunzinger AG aufteilen und im Sommer den Firmengründer absetzen, er selbst würde nur die lukrativen Tochterunternehmen Action Press und Infas behalten. Die PR könne Hunzinger alleine weitermachen.

   Bolko Hoffmann besitzt privat übrigens keine Aktien. Sein Gehalt, das er als Chef der Effecten-Spiegel AG bezieht, sei hoch genug, „ich brauche das nicht, mit Aktien zu spekulieren.“ Er spricht den Satz aus, als sei das ein unanständiges Geschäft.  

13475 Postings, 9258 Tage SchwarzerLordSplitterparteien

 
  
    #50
13.01.04 14:15
Protest- oder Splitterparteien graben sich gegenseitig das Wasser ab. Nach Reps, P.Rechtsst.O., Statt-Partei, BundFreierBürger nun auch Pro-DM. Vorhersage: Keine von denen schafft irgendwo den Sprung in mehr als 1 Parlament.  

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