Weltweit grösster Windkraftanlagenhersteller


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Neuester Beitrag: 24.11.17 14:15
Eröffnet am:12.12.03 12:29von: janscheAnzahl Beiträge:6.251
Neuester Beitrag:24.11.17 14:15von: Trader-123Leser gesamt:792.452
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17012 Postings, 5905 Tage ulm000Off Shore Windparks

 
  
    #26
1
06.01.10 12:23
Die Nordsee-Anrainerstaaten  scheinen jetzt endgültig die Weichen zu stellen, dass Off Shore Windparks rascher in der Nord- und Ostsee entstehen. Ich bin jedenfalls zuversichtlicher denn je, dass es mit der Off Shore Windenenrgie ganz rasch und schnell beginnen wird. Aktuell sind auf der Nordsee Kapazitäten von 100 GW  geplant. Bei PV reden wir in Deustchland in diesem Jahr von 3 GW. Da erkennt man schon um welche  Dimensionen es bei der Offshore Winderzeugung geht. Dazu ist der Off Shore Wind wesentlich berechnebarer als PV. Man kann mal echt gespannt, wenn die Börse dieses Thema entdecken wird.
Mit den Stromnetzen wird auf jedenfall die Grundvoraussetzung geschaffen.

Der Link dazu:

http://www.ftd.de/wissen/technik/...flut-an-der-nordsee/50056988.html  

514 Postings, 6426 Tage Trader75@ulm000

 
  
    #27
06.01.10 13:15
sehe ich gleich.
habe heute in kopenhagen nochmals nachgelegt
kann eigentlich nicht viel schiefgehen.

1) eindeutig nr. 1
2) zukunftsträchtiges segment
3) scheinbar gute auftragslage bzw autragseingänge...

viel erfolg
Angehängte Grafik:
vestas.jpeg
vestas.jpeg

1472 Postings, 6528 Tage rosskataVermeer, die überschüssige Energie

 
  
    #28
06.01.10 13:24
wird vor allem in Wasserkraftwerke in Norwegen gespeichert.
So wie ich diese Meldung interpretiere, die Idee ich nicht so sehr, viele neue Offshore Parks zu bauen, sondern eher die Parks in einem Netz zusammen mit anderen EE-Quellen einzuschliessen, damit die Energie besser nutzt. Es besteht das Problem, daß manchmal einen großen Überschuß an Windenergie entsteht, was das NEtz gar nicht aufnehmen kann. Teilweise fällt somit der Windstrompreis auf der Strombörse deutlich unter dem Preis des konventionalen Stroms. Ich denke so ein Netz zu bauen, daß viele Gebiete und Energiequellen vereint, ist erst fast wichtiger als weiter Windparks u.ä. zu bauen. Denn so ein Netz würde ein der größten Probleme der EE fast lösen: nämlich die Ungleichmäßigkeit der Stromerzeugung.

Gruß
r.

P.S. Es ist schon gut, daß endlich jemand auch bei Vestas vorbeischaut.  

10161 Postings, 6654 Tage Vermeerrosskata, mein Gedanke war,

 
  
    #29
06.01.10 14:33
dass es einfacher sein müsste, vor Ort Puffer zu schaffen, als sich nur auf Netz-Technologie zu werfen.
Wieder mal: am Netz basteln können nur die Großen, vor Ort Puffer schaffen könnte jeder Kleine -- und dann das alte Lied: es wird nicht das gemacht was einfacher, stabiler und günstiger wäre, sondern das was den Großen nützt.
(Auch wenn Netz-Management so und so als Aufgabe anfällt, natürlich)

17012 Postings, 5905 Tage ulm000Planung Off Shore Windparks

 
  
    #30
2
06.01.10 15:28
Nun ja ich denke schon, dass die Meldung mit dem Ausbau der Stromnetze in einem sehr engen Zusammenhang stehen um neue Offshore Parks zu bauen, denn erstens gibt es ja noch nicht allzu viele Off Shore Windparks (wenn ich Dänemark mal außen vor lasse) und zweitens stehen sehr viele Off Shore Windparks in der Planung. In Deutschland rd. 25.000 MW und in Großbritannien rd. 10.000 MW  !! (in GB ist Siemens mit ihrer Windsparte sehr gut im Off Shore im Geschäft). Da wird in den nächsten Jahren ein komplett neuer Markt entstehen mit Windräder von 5 bis 6 MW.

Das Off Shore-Geschäft ist durch die schlechte Möglichkeit der Netzanbindung (im Septmeber 2009 hat die deutsche Bundesregierung dafür Rechtssicherheit für Investoren geschaffen), durch die technische Schwierigkeiten (Bau der Fundamente und Transport und Aufstellung/Montage der riesigen Windräder mit Schiff) und durch die Finanzierungsschwierigkeiten wegen der Finanzmarktkrise bisher noch so richtig ins Laufen gekommmen.

Man kann zwar diskutieren, ob solche große Windparks wieder einmal nur den Großen ala EON helfen, aber wenn man auf Erneuerbaren Energien setzen möchte, dann wird es ohne diese Großen ganz einfach nicht gehen.
Wobei sich aber derzeit auch viele Stadtwerke an Off Shore Projekte beteiligen und so dessen Marktmacht wenigstens etwas verkleinern. Die Stadtwerke Ulm haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 rd. 80% ihres Stromverkaufes selbst herzustellen. Andere Stadtwerke wie München oder Tübingen gehen die gleichen Wege. Viel dezentraler wird es auch nicht mehr gehen als auf Ebene der Stadtwerke.

Mal kurz zwei Links wo, wie viele und mit welcher Kapazität Off Shore-Windparks geplant sind:

in Deutschland:

http://www.iwr.de/wind/offshore/nat_plan.html

in Großbritannien:

http://www.iwr.de/wind/offshore/gb_plan.html  

1472 Postings, 6528 Tage rosskataVermeer, da hast du fast völlig recht.

 
  
    #31
06.01.10 15:32
Ich wollte nur sagen, daß es im Artikel (habe ihn estern wo anders gelesen) stand, daß die Energie vor allem in Wasserkraftwerke in Norwegen gespeichert werden soll. Daß es sinnvoller ist, gleich vor Ort zu speichern gebe ich dir recht, wenn auch nicht immer. Daß das gemacht wird, was den Großen nützt, ist auch klar.
Nur es geht momentan nicht anders, da es noch kein effizientes Verfahren für Wind- oder Sonnenenergiespeicherung vor Ort gibt. Das ist und bleibt immer noch eines der größten Probleme der Reg. Energien. Das Lösen dieses Problems würde den Durchbruch viel schneller machen.

Gruß
r.  

10161 Postings, 6654 Tage Vermeereben, aber es würde

 
  
    #32
2
06.01.10 18:21
den Durchbruch für die dezentrale Energieerzeugung ergeben, und das nimmt den Großen die Butter vom Brot.
Deswegen, weil die Marktlage ( = die Marktmacht der Großen) eine solche Entwicklung nicht von selbst begünstigt, bräuchte es politische Initiativen in diese Richtung -- und die vermisse ich.
Aber schon gut, es geht trotzdem in ungefähr die richtige Richtung.

Nur: immer dieses Argument: "leider-leider gibt es dies und das noch nicht" --- es gibt genauso wenig ein Endlager für Atommüll, aber in DEM Fall hindert das komischerweise seit Jahrzehnten niemanden, in Atomenergie zu investieren. Nur bei den Erneuerbaren Energien wird es als Totschlagargument aufgefahren, dass es die nötige Technik leider-leider noch nicht gibt, deswegen können wir das leider-leider nicht so machen, obwohl es ja selbstverständlich vernünftig wäre...etc.

10161 Postings, 6654 Tage Vermeerübrigens, schön dass

 
  
    #33
2
06.01.10 18:29
im Vestas-Thread mal ein bissel Leben reingekommen ist. War früher hier recht einsam... :-)

17012 Postings, 5905 Tage ulm000Geht nicht - Grid Party

 
  
    #34
2
06.01.10 18:47
Mit Wind und PV ist halt mal die Grid Party nicht möglich, da beide Energien nicht berechenbar sind. PV kann etwa 25% im Jahr Energie erzeugen und Wind dürfte etwa bei 60% liegen.

Deshalb darf man sich bei den Erenuerbaren Energien nichts vormachen. Wir brauchen Energie für die Grundlast und dieses Problem wird immer größer, da die Erzeugung von Erneurbaren Energien immer mehr zunimmt. Das fehlt mir sowieso bei jeder Diskussion. PV ist eh viel zu teuer in Deutschland. Mit Biógas, Wasser und Geothermie ist jedenfalls in den nächsten 40 Jahren keine Grid Party möglich.  

2485 Postings, 5441 Tage studibu@Ulm000

 
  
    #35
2
07.01.10 03:23
>"PV kann etwa 25% im Jahr Energie erzeugen"

Beziehst Du Dich da nur auf Deutschland? Mir fallen da einige Gebiete auf der Erde ein wo man 300+ Sonnentage hat bei 10+ Stunden Sonnenschein (und schon ist man bei 35%). Wenn man dann noch Dünnschichttechnologie oder PV der 3. Generation einsetzt, geht man sogar über 40%

>"und Wind dürfte etwa bei 60% liegen"

auch hier: es gibt Gebiete auf der Erde, wo man weit über 80% geht, insbesondere bei Offshore, und solche Gebiete kann man dann auch für die Grundlast einsetzen.

Das Grundlast-Argument ist eines aus dem 20. Jahrhundert und wird vor allem von der Kohle- und Atomlobby immer hervorgebracht. Was wir brauchen sind smartgrids, und kleine dezentrale (Bio)Gas- oder Biomassekraftwerke, die schnell hochgefahren werden können, wenn die Sonne mal nicht scheint oder kein Wind weht. Sowas geht natürlich nicht so einfach bei einem rießigen Atomkraftwerk, welches zum hochfahren tage braucht. All das ist heute technisch machbar, was fehlt sind politischer Wille und die nötigen Investitionen (weil man mit den Steuergeldern lieber Banken rauskauft).

>"PV ist eh viel zu teuer in Deutschland"

Da stimme ich Dir bedingt zu. Ich denke auch dass Deutschland nicht besonders geeignet ist für PV, weil kaum Sonne und kaum Fläche. Allerdings ist PV auch in Deutschland viel billiger als noch vor 10 Jahren, und wer weiss wo wir in 10 Jahren stehen. Ausserdem darf man nicht vergessen dass die Vorteile von PV in Deutschland nicht nur in dem 1% Stromerzeugung liegen, sondern auch in x10000 neuen Arbeitsplätzen und Know How Weltmarktführerschaft. In Deutschland gibts kein Öl wie in Saudi Arabien, und keine billigen Arbeitskräfte wie in China. Und trotzdem waren wir bis vor kurzem Exportweltmeister. Die gesamte dt. Wirtschaft lebt vom Export, und deshalb macht es auch Sinn, wenn dt. Politiker Technologien fördert die die Welt im 21. jahrhundert braucht, weil das langfristig den Wirtschaftsstandort Deutschland stärkt. Ich versteh immer nicht wenn da Leute rumheulen weil PV subventioniert wird. In Deutschland und der EU werden ganz andere Sachen subventioniert, die absolut keine Zukunft haben. Da seh ich lieber meine Steuergelder bei der PV.

>"Mit Biógas, Wasser und Geothermie ist jedenfalls in den nächsten 40 Jahren keine Grid Party möglich"

Auch hier bin ich nicht ganz Deiner Meinung (aber vieleicht haben wir unterschiedliche Konzepte von Grid Parity): Zum einen gibt es heute schon Wasserkraftwerke, die billiger Strom produzieren (alle Kosten mit eingerechnet) als Atom oder Kohle. Zum anderen frage ich mich wo du die Zahl 40 Jahre hernimmst (ist das eine veröffentlichte Studie oder nur Deine einene Schätzung). Ich selbst bin da schon auf alle möglichen Zahlen gestoßen, und in erster Linie hängt das davon ab was man alles mit einberechnet, und v.a. wer die Zahlen erstellt, greenpeace oder ExxonMobile? Wenn man nur über Geld reden will, dann muss man auch Alles mit einberechnen, so z.B. auch die Erforschung und Kosten der Endlagerung bei Atom oder die Folgewirkungen von CO2  bei Kohle. Diese Kosten werden derzeit indirekt von der Bevölkerung getragen, nicht von den Stromerzeugern, und sind deswegen auch nicht im Strompreis enthalten. Das heisst Kohle und Atom sehen billiger aus, als sie wirklich sind. Genauso muss man natürlich auch bei den Alternativen fairerweise alles miteinbeziehen (also z.b. die Kosten der Stromspeicherung bei unzuverlässigen Erneuerbaren).

Was in 40 Jahren alles möglich ist und was nicht, kann heute keiner voraussagen. Vor 40 Jahren hätte keiner vorhergesehen, was heute so alles möglich ist. Das ist aber auch gar nicht die Frage: Die erste Frage die man sich stellen muss ist: Was wollen wir? Und dann kann man fragen: ist das möglich, und wie?

Ich persönlich will in 40 Jahren: genug erschwingliche Energie, keinen Krieg wegen Öl, keine Klimakatastrophe, keinen Terroranschlag auf ein Atomkraftwerk. Ich denke ein Großteil der Bevölkerung ist da meiner Meinung. Ich denke auch, dass es theoretisch möglich ist (vielleicht etwas utopisch). Also: wie kommen wir da hin: Indem wir Erneuerbare jetzt fördern, die Nachteile der Erneuerbaren technisch ausbügeln, und Kohle und Atom schrittweise vom Netz nehmen.

Die Amis wollten zum Mond und haben dass in weniger als 10 jahren geschafft. Warum sollten wir die grid parity in 40 jahren nicht schaffen.  

2485 Postings, 5441 Tage studibu@Ulm000 II

 
  
    #36
4
07.01.10 04:58

Hier mal ein paar optimistischere Zahlen als Deine (veröffentlicht in Scientific American November 2009)  

http://www.scientificamerican.com/...th-to-sustainable-energy-by-2030  

Da kann man sich eine "Machbarkeitsstudie" runterladen, die untersucht ob es technisch möglich ist die Welt zu 100% mit Erneuerbaren zu versorgen, und welche ökonomischen Auswirkungen das hätte. Die Autoren kommen zu folgendem Ergebnis  

"Summary (Hervorhebungen von mir)

A large-scale wind, water, and solar energy system can reliably supply all of the world’s energy needs, with significant benefit to climate, air quality, water quality, ecological systems, and energy security, at reasonable cost. To accomplish this, we need about 4 million 5 MW wind turbines, 90,000 300-MW solar PV plus CSP power plants, 1.9 billion 3 kW solar PV rooftop systems, and lesser amounts of geothermal, tidal, wave, and hydroelectric plants and devices. The obstacles to realizing this are primarily social and political, not technological. As discussed above, a combination of feed-in tariffs and an intelligently expanded and re-organized transmission system may be necessary but not sufficient to enough ensure rapid deployment of WWS technologies. With sensible broad-based policies and social changes, it may be possible to convert 25% of the current energy system to WWS in 10-15 years and 85% in 20-30 years. Absent that clear direction, the conversion will take longer, potentially 40-50 years."

Was mich besonders beeindruckt hat an dieser Untersuchung sind die Größenordnung um die es da geht. 4 Millionen Windturbinen mit 5MW, 90000 Solarparks mit 300MW!!! Das ist wohl was!  Und was die auch zeigen ist, wann bestimmte Technologien grid-parity erreichen und wie "unlösbar" das Grundlastproblem wirklich ist. Ist natürlich auch nur eine Meinung, wenn sie auch von zwei angesehen Wissenschaftlern kommt, die eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien anderer Wissenschaftler zitieren. Aber irgendwie glaub ich denen mehr als irgendwelchen PR-Heinis von Atom- und Kohleenergiebetreibern.

Und wenn das Problem wirklich nur "social and political" ist, dann kann jeder einzelne ne Menge tun: pack Dir (gilt für alle, nicht nur für ULM ;-) eine PV-Anlage aufs Dach, wähle einen Ökostrom-Anbieter, und wähle für eine Partei, die sich für Erneuerbare Energien wirklich einsetzt. Und kaufe vorher Aktien, die von diesem sozialen und politischen Wandel profitieren, dann machst du auch noch finanziellen gewinn damit. Aber auch nur ne Meinung.

 

17012 Postings, 5905 Tage ulm000Hallo studibu

 
  
    #37
2
07.01.10 11:08
Alles was ich geschrieben habe bezieht sich nur auf Deutschland.

Klar sieht es bei PV in Südeuropa, Kalifornien, Indien oder im Nahen Osten wesentlich besser aus, als in unserem kleinen nicht gerade sonnenverwöhnten Deutschland. Außerdem hat es bei PV mit den großen Solarparks eine komplette Fehlentwicklung gegeben, die so auch ganz sicher nicht gewollt war. Wenn ich durch einge Landschaften in Bayern fahren, dann sind die mittlerweile komplett zugepflastert mit diesen hochsubventionierten Solarzellen. Solarmodule mit hohen Einspeisevergütungen auf den Hausdächern ist ok, aber diese riesigen Solarparks bei denen großteils nur große Investoren Geld verdienen ist nicht ok. Zudem sind die Pachtgebühren für Bauern um den Faktor 10 bis 20 in bestimmten Gebieten gestiegen. Da lohnt es sich nicht mehr für einen Bauer seine Äcker zu bepflanzen. Hier muss jedenfalls dringend gegengesteuert werden.

Grundsätzlich wollte ich auch nur sagen, dass es in Deutschland derzeit und wohl auch in den nächsten 10, 15  Jahren keine Möglichkeiten geben wird eine Grid Party zu schaffen. Für mich gibt es erst eine Grid Party wenn die Erneuerbaren Energien auch für den Grundlaststrom sorgen können. Schon alleine deshalb ist PV völlig ungeeignet in Deutschland, da die Verfügbarkeit nur bei rd. 25% liegt.
Mit Biomasse hast du völlig recht, die könnte für Grundlast zusammen mit Wasser sorgen. Aber zur Zeit wird einfach PV total übersubventioniert. Im Prinzip wollte ich auch nur darauf hinweisen, dass das Grundlastproblem viel zu selten mit Blick auf die Erneuerbaren Energien geführt wird.
Bei Geothermie bin ich mittlerweile sehr vorsichtig, da es zu einem nur wenige Orte in Deutschland gibt wo sie  wirklich effizient ist und zweitens haben die letzten Monate gezeigt, dass das Ganze nicht gerade ungefährlich ist. Siehe Schonrdorf, da ist die Schule abbruchreif.
Bei der Off Shore Windenergie bin ich da wesentlich optimistischer und das könnte bzw. wird für Vestas ein sehr gutes Geschäft werden. Ist auich der Hauptgrund warum ich vor Weihnachten Vestas in mein Depot genommen habe. Es ist für mich nur eine Frage der Zeit wenn Windenergie wieder von der Börse entdeckt wird.
Die Energieausbeute Off Shore ist wesentlich größer und berechnebarer als an Land und Windflaute auf hoher See gibt es auch ganz selten, so dass die Verfügbarkeit des Windstroms schon für eine  bestimmte Grundlast sorgen könnte. Dann noch mit Wasserpumpenkraftwerke koppeln, dann kämen wir schon sehr nahe an die Grid Party. Wobei uns dabei sicherlich auch Smart Grid helfen könnte, aber dieses Thema ist mir noch viel zu theoretisch. Sollte aber Smart Grid wirklich realsiert werden, dann schreien wieder einige wie bei den Benzinpreisen wenn sie zu Beginn der Ferien steigen. Denn genau so würden sich auch die Preise bei Smart Grid entwickeln. Wird auch immer gerne bei Diskussionen vergessen. Es gibt nicht nur die schöne heile Welt.

Ebenfalls wollte ich nur sagen, dass es völlig utopisch ist, dass die"neue" Energiewelt ohne die Großen ala EON stattfinden wird. Irgendjemand muss beispielsweise die nicht gerade billigen Off Shore Windparks finanzieren.  Ich habe es schon angeschnitten, dass einige Stadtwerke auf einem sehr guten Weg siind die Energieerzeugung dezentraler zu machen mit dem Schwerpunkt auf regenerative Energien.. Dabei finde ich, dass die Stadtwerke Ulm eine wirklich gute Strategie fahren. Die haben sich im letzten Jahr am Bau eines neuen Wasserkraftwerkes am Main beteiligt wie auch an einem Off Shore Windparkprojekt. Dazu wurde ein Solarpark mit 1,2 MW auf den Dächern von EVO-Bus gebaut.
Ich lese immer wieder unsere Energieerzeugung muss dezentraler werden, aber etwas konkrtes habe ich dabei noch nie gehört. Vor allem dürfen solche Diskussionen nicht nur theoretisch geführt werden. sondern fundiert und auch auf die Realsierbarkeit abgeklopft.

Klar kann es sein, dass es in 2020 sehr viele Elektroautos herumfahren, die dann den Strom von Wind und PV speichern könnten, aber wer weiß schon heute wieviel Elektroautos in 10 Jahren gibt ? Ich kann es dir sagen: Keiner.  

2485 Postings, 5441 Tage studibu@ULM III

 
  
    #38
1
07.01.10 13:40
>"Zudem sind die Pachtgebühren für Bauern um den Faktor 10 bis 20 in bestimmten Gebieten gestiegen"

Das ist mir neu. Allerdings bekomme ich von sowas auch kaum was mit hier in Australien. Dennoch: ich bin auf einem Bauernhof in Bayern aufgewachsen, und meine Eltern hätten mir bestimmt davon erzählt, dass sie jetzt 10-20 mal mehr Pacht bezahlen müssen für ihre dazugepachteten Flächen. Was ich bei meinem letzen Heimaturlaub allerdings gesehen habe ist dass mittlerweile jeder 2. Bauer das Scheunendach voll mit PV hat, und ich find das (genau wie Du) klasse.

>"Da lohnt es sich nicht mehr für einen Bauer seine Äcker zu bepflanzen"

Das lohnt sich für die meisten deutschen Bauern schon längst nicht mehr, wären da nicht die Agrar-Subventionen der EU. Man kann nicht gleichzeitig PV Subventionen verteufeln und Agrarsubventionen befürworten. Und den Bauern ist bestimmt die PV-Subvention lieber, weil sie dafür gar nichts tun müssen ausser Fläche zur Verfügung zu stellen. Bislang wurden viele Flächen ins Flächenstillegungsprogramm aufgenommen, d.h. Bauern wurden bezahlt fürs Nichtstun (und mussten sich das am Stammtisch vom Bäcker und Metzger vorwerfen lassen), und jetzt stellt man eben PV auf die Flächen und bezahlt sie dafür. Macht Sinn, weil jetzt diese Flächen auch was produzieren, nämlich Strom.

>"Hier muss jedenfalls dringend gegengesteuert werden"

Bloß nicht. Lieber Subventionen für Zukunftstechnologien als für Überproduktion im Agrarsektor. Wohin das führt sieht man ja jetzt bei der Milch, wo die Preise wegen der staatl. geförderten Überproduktion in den Keller ging und die Bauern wieder nichts davon haben.

>"dass es in Deutschland derzeit und wohl auch in den nächsten 10, 15  Jahren keine Möglichkeiten geben wird eine Grid Party zu schaffen"

Das ist eine berechtigte Meinung, und mit der liegst Du wahrscheinlich auch richtig. Aber warum schreibst Du dann "Mit Biógas, Wasser und Geothermie ist jedenfalls in den nächsten 40 Jahren keine Grid Party möglich". Das macht wohl einen großen Unterschied ob grid parity in 10 Jahren oder erst in 40 Jahren erreicht wird.

Bitte nimm meine Kritik nicht persönlich. Ich finde die meisten deiner Zahlreichen und ausführlichen Beiträge echt gut. Nur schrecke bitte nicht neue Investoren ab, die sich im Bereich Erneuerbare Energien noch nicht so gut auskennen. Und schon gar nicht mit Zahlen, die Du so nicht belegen kannst.  

17012 Postings, 5905 Tage ulm000Lassen wir es gut sein

 
  
    #39
1
07.01.10 14:16
mit den Grundsatzdiskussionen, denn die bringen eh nicht allzu viel, da sie viel zu sehr von Ideologie und viel zu theoretsich behaftet sind und schließlich geht es in diesem Thread um Vestas und Windenergie. Deshalb setzen wir uns liber mit diesem Thema auseinander. Wundert mich eh, dass die letzten Posts wegen Off Topic noch nicht gelöscht wurden.

Noch kurz ein kleiner Link mit dem Artikel "Wildwuchs" beim Bau von Solarparks" zum Zukleistern der Landwirtschaft mir PV-Modulen, den Problemen von Pachtgebühren garantiert auf 20 Jahre !!! und und und

http://www.stromtip.de/News/22587/...chs-beim-Bau-von-Solarparks.html  

1472 Postings, 6528 Tage rosskataHey, Jungs, eure Diskussion ist durchaus on-topic

 
  
    #40
07.01.10 14:26
Das betrifft ja indirekt auch Vestas. Ulm dürfte meine Meinung bzgl. Subventionen eigentlich schon vom SW-Thread kennen. Ich bin eindeutig pro, aber allerdings mit Augenmaß.
Ob jetzt die Zahlen, die gepostet werden bis zum leztzen einser stimmen, ist letztendlich auch nichts so entscheidend darüber investieren oder nicht investieren. Man sollte nur die Größenordnung kennen und vor allem global auf die Sache blicken können, den Trend erkennen, sowohl wirtschaftlich als auch politisch.

Gruß
r.  

2485 Postings, 5441 Tage studibu@Ulm III

 
  
    #41
2
07.01.10 14:35
Da es zu Vestas gerade nicht viel zu erzählen gibt, können wir auch ruhig eine Grundsatzdiskussion führen ob Regierungen Erneuerbare Energien fördern sollen oder nicht, weil davon letztendlich auch die Windenergie und Vestas betroffen ist.

Mit Ideologie hat meine Argumentation nichts viel zu tun, natürlich hab ich bestimmte politische Ansichten, allerdings lasse ich mich bei meinen Investments lieber von Zahlen und harten Fakten leiten als von Ideologien.

Ich persönlich  bin auch kein großer Freund von Subventionen, allerdings wird die Agrarwirtschaft und die Atomenergie auch subventioniert. Dann kann man auch PV subventionieren, v.a. weil die mithilft dass wir in Zukunft unseren Energiebedarf nachhaltig und sauber bedienen können. Und wenn schon Subventionen, dann sollt eman sie doch in die Zukunft stecken und nicht um den Status Quo zu erhalten.

Aber Du darfst das natürlich gerne anders sehen. Und wo Du Dein Geld investierst , bleibt Dir überlassen. Aber bitte zitiere nur Zahlen die Du auch belegen kannst. Z.B.  Der Artikel den Du in deinem letzten Posting erwähnst sagt dass die Pachtpreise um das 3-fache gestiegen sind, und nicht um das 10-20 fache wie Du vorher geschrieben hast. Dir ist es ja auch nicht egal, ob deine Aktien um das Dreifache steigen oder gar um das 20-fache.  

17012 Postings, 5905 Tage ulm000Nun ja der Artikel (Link)

 
  
    #42
1
07.01.10 15:59
bezieht sich auch nur auf Rheinland Pfalz. In Bayern, dem Solarparkland schlechthin, sind die Preise noch um einiges höher. Gerade bei Südlagen. Der Faktor 10 bis 20 haut sehr gut hin. Vor allem auch unter Berücksichtigung der Pachtzeitdauer mit 20 Jahren inkl. Inflationsschutz. An der Schwäbischen Alb (sehr gute Lage für Solarparks) zahlen Solarparkbetreiber mittlerweile mehr als 2.000 € pro Hektar im Jahr. Da der Boden an der Schwäbischen Alb wie ja jeder weiß nicht gerade zu den erntestärksten gehört, zahlen Bauern für den Hektar bisher gerade mal so um die 150 € pro Hektar.
Brauchst nur zu googeln. So viel zu Belegen und zu deiner Bitte "zitiere nur Zahlen die Du auch belegen kannst". Die anderen Zahlen stimmen eh, denke auch das das auch jeder weiß. Sonst belege ich sie noch wenn du es willst studibu.
Selbst der BUND schlägt schon Alarm, da viel zu viele brauchbare Fläche mittlerweile mit Solarparks verbaut werden. Man braucht doch mal nur durch Niederbayern fahren oder westlich von Augsburg. Die Landschaft ist ja mittlerweile fast nicht mehr zu erkennen.

Keine Frage eine Subenventionierung von Erneuerbaren Energien muss ohne Wenn und Aber sein, sei es der Umwelt zu liebe oder einer gewissen Energieunabhängigkeit oder auch weil so gut wie alle "alten" Energiearten irgend einmal ausgehen. Zudem ist Wind, Sonne oder Wasser als Energieträger im Preis gleichbleibend.

Das Endscheidende ist halt, dass man bestimmte Energiearten nicht überfördern darf und das wird derzeit bei PV gemacht. Man rechnet, dass in 2009 etwa 3.000 MW PV in Deutschland neu installiert wurde und damit dürften sich die PV-Subventionen, die alle deutschen Stromzahler bezahlen müssen, auf gut 40 Mrd. € belaufen. Sollte es in diesem Jahr kein Wachstum bei PV in Deutschland geben, aufgrund der hohen Einspiesevergütungen ist aber damit nicht zu rechnen, dürfte sich die Subventionen nur für PV Ende 2010 auf gut 55 Mrd. € verteilt auf 20 Jahre anwachsen.

Bei Off Shore Windenergie wird nur eine Einspeisevergütung von 0,15 €/kWh garantiert. Bei PV für kleine Dachanlagen 0,39 €/kWh und bei großen Solarparks 0,28 €/kWh.  

Subventionen sind auch dafür da um zu steuern. PV hat trotz der riesigen Subventionssumme, die sich ja erst in den letzten drei Jahre angehäuft hat, nur einen Stromanteil von so um die 1,5% in Deustchland. Wind etwas mehr wie 6%. Es gilt jetzt von unseren Bürgervertreter das alles in die richtige Richtung zu steuern. Off Shore Projekte kosten eine ganze Stange an Geld und die Risiken sind nicht gerade niedrig. Trotzdem beträgt die Einspeisegarantie nur die Hälfte gegenüber PV. Ist doch klar wo dann Investoren ihr Geld anlegen. Natürlich in PV.

Der EEG-Topf kann nicht überstrapaziert werden. Zwar hören sich 1,2 Cent/kWh EEG-Zuschlag zunächst erst mal niedrig an bei Stromkosten von 23 Cent/kWh. Das sind also so um die 5%. Wenn ich jetzt aber die Stromsteuer und die Mehrwertsteuer mit rechne die wegen der EEG zusätzlich anfallen, dann komme ich so auf 1,4 Cent/kWh. Ende 2010 soll der EEG-Zuschlag bei etwa 2 Cent/kWh betragen inkl. Strom- und Mehrwertsteuer 2,4 Cent/kWh. Das wären dann immerhin schon 10% !!! Das sind doch enorme und sehr gefährliche Wachstumsraten bei der EEG-Subventionen, die den Strom mittlerweile recht teuer machen - nicht nur für uns Private sondern auch für die gesamte Wirtschaft.

Durch diese enorme Zuwachsraten bei PV (+ 50% gegenüber 2008 in 2009) ist das EEG doch überhaupt nicht mehr berechen- und kalkulierbar.
Unendlich kann der Strompreis wegen der EEG nicht angehoben werden, denn sonst verlieren alle Erneubaren Energiearten zunehmend an Akzeptanz in der Bevölkerung.

Wie gesagt die Bundesregierung muss reagieren und zwar recht schnell und die richtigen Weichen stellen. Wenn PV in Deustchland weiter so wächst wie in 2009 (etwas mehr als 50% aller Solarmodule weltweit wurden in Deustchland verbaut !!! warum wohl ??), dann bleibt für Wind oder Biomüll über kurz oder lang nicht mehr viel übrig, denn schlußendlich müsste dann nicht nur die PV-Subventionen gekürzt werden, sondern die Anderen auch. Das sollte man immer bedenken.
Wenn ich mir jetzt dann noch ansehe wie viele Off Shore Windparks in Deutschland geplant sind (da reden wir dann so von 2.000 MW im Jahr ab 2011), dann kann ich mir wirklich nicht vorstellen wer das alles noch bezahlen soll.
Man kann sich vieles wünschen, aber man kann nicht alles bekommen. So geht es schon den Kinder. Es müssen von der Bundesregierung in der nächsten Zeit Grundsatzentscheidungen getroffen werden, welche regenerativen Ernegiearten präfferiert werden und welche nicht. Alles auf einmal wird nicht gehen, denn sonst erleben wir in ein, zwei Jahren ein ganz großes bitter böses Erwachen und müssen erkennen, dass alles nicht mehr zu bezahlen ist. Ich hoffe, dass das nicht so weit kommen wird, aber wenn die Regierung jetzt nicht schnell handelt, dann wird es soweit kommen, da bin ich mir ziemlich sicher.  

17012 Postings, 5905 Tage ulm000Mal ein Link

 
  
    #43
2
07.01.10 16:42
welche enrome Dimensionen Solarparks mittlerweile angenommen haben.

http://blog.strom-prinz.de/...ster-solarpark-deutschlands-am-netz/553

Da wurden 135 Hektar verbaut bei diesem 54 MW Solarpark !!  

Der Großgrundbesitzer von Thurn und Taxis will in diesem Jahr sogar einen Solarpark mit 65 MW bauen. Das würde eine Fläche von fast unfassbaren 190 Hektar verbaut. So etwas hätte vor einem Jahr so gut wie keiner für möglich gehalten. So etwas nenne ich Subventionsirrsinn. Leichter und risikoärmer (garantierte Einspeisevergütung auf 20 Jahre !!!) wie mit Solarparks lässt sich halt derzeit kein Geld verdienen. Ich möchte mir gar nicht vortellen, wenn die Bundesregierung nicht  reagiert, wie das noch weitergehen kann.  

17012 Postings, 5905 Tage ulm000Off Shore gewinnt an Fahrt

 
  
    #44
2
07.01.10 17:11
Ein Link mit dem Artikel "Briten planen größte Offshore-Windparks der Welt":

http://www.faz.net/s/...3BBBBD43A253F2069E~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

Man sieht schon alleine an dieser Nachricht, dass Off Shore Windparks bald auf den Modus rapides Wachstum schalten. Davon sollte auch Vestas strak profitieren können. Es gibt nicht all zu viele die 5 bis 6 MW Windräder herstellen können. Dazu ist Vestas ja fast schon ein Pionier für Off Shore Windräder.  

2485 Postings, 5441 Tage studibu@ULM '42

 
  
    #45
3
08.01.10 04:33

>  "Nun ja der Artikel (Link) bezieht sich auch nur auf Rheinland Pfalz"  

Nein, das tut er nicht. Wenn Du dir den Artikel genauer durchliest, dann steht da wortwörtlich (Hervorhebungen von mir)

"Niederbayerns Landräte kritisieren den ausufernden Bau von Solarparks. Der Sprecher der niederbayerischen Landräte, Christian Bernreiter (CSU), sprach am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk von einem "regelrechten Wildwuchs". Weil es in der Region so viele Sonnenstunden wie sonst nirgendwo in Bayern gebe, würden zahlreiche neue große Solarparks gebaut.

Schon jetzt gebe es zwischen Passau, Straubing und Landshut 70 riesige Solarparks mit einer Fläche von 900 Hektar, betonte Bernreiter. Weitere 1.000 Hektar seien in Planung, da in der Solarbranche dank hoher Subventionen eine Goldgräberstimmung herrsche. Als negative Konsequenzen würde die Landschaft zerstückelt und die Pachtpreise "explodierten". Bernreiter zufolge zahlen die Solarunternehmen mit teilweise rund 2.500 Euro pro Hektar das Dreifache für die Pacht von Flächen verglichen zu dem, was Landwirte bislang gezahlt haben."

>  "Da der Boden an der Schwäbischen Alb wie ja jeder weiß nicht gerade zu den erntestärksten gehört, zahlen Bauern für den Hektar bisher gerade mal so um die 150 € pro Hektar."

Dass die Bauern bisher so wenig für Pacht bezahlt haben, hat einen Grund und den gibst Du selber an: weil es sich um ertragsschwache Standorte handelt die man schon längst aus der Nutzung genomen hätte, wenn es die Agrarsubventionen der EU nicht gäbe. Den Bauern konnte doch gar nichts besseres passieren: jetzt können sie Ihr Land für 2000 Euro pro Hektar verpachten, und haben auf 20 jahre gewissheit, und hängen nicht mehr ganz so stark am Tropf der EU.

>  "Man braucht doch mal nur durch Niederbayern fahren oder westlich von Augsburg. Die Landschaft ist ja mittlerweile fast nicht mehr zu erkennen"

Die Landschaft war auch nicht mehr zu erkennen als die Menschen vor Tausenden Jahren den Wald rodeten, und die Bauern im letzten Jahrhundert anfingen Mais und Raps anzubauen. Landschaft und Wirtschaftsweisen waren immer im Wandel und werden es immer bleiben. Was nun ästhetisch schöner ist kann natürlich diskutiert werden, über geschmack lässt sich ja bekannntlich streiten. Mir persönlich ist es egal ob da ein Maisfeld ist oder ein Solarpark, ich find den Solarpark sogar schöner, weil man da nicht jedes Jahr Unmengen an Dünger und Pestizide draufkippen muss, um die "Unkräuter" fernzuhalten. Von mir aus können sie auch sämtliche Weinberge an sämtlichen Südhängen in Solarparks umwandeln. Aber das möchte nicht ich mit den Winzern diskutieren ;-)

Überhaupt ist das Flächenargument oft völlig überzogen. In Bayern allein gibt es 3.2 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, und jetzt regen sich da ein paar niederbayrische CSU Landräte auf, wenn mal ein paar Hundert Hektar mit Solaranlagen zugebaut werden. Aber wenn die Donau verbaut und der Müncher Flughafen ausgebaut werden sollen, da sind sie still, oder bringen Argumente, dass das gut für die Wirtschaft ist. Aber das ist PV auch. naja, CSU eben. Wie sollen sich die auch am Atomstandort Landshut für PV aussprechen?

> "Man rechnet, dass in 2009 etwa 3.000 MW PV in Deutschland neu installiert wurde und damit dürften sich die PV-Subventionen, die alle deutschen Stromzahler bezahlen müssen, auf gut 40 Mrd. € belaufen. Sollte es in diesem Jahr kein Wachstum bei PV in Deutschland geben, aufgrund der hohen Einspiesevergütungen ist aber damit nicht zu rechnen, dürfte sich die Subventionen nur für PV Ende 2010 auf gut 55 Mrd. € verteilt auf 20 Jahre anwachsen."

Und? 2009 wurden etwa 6 TWh Solarstrom in Deutschland erzeugt. Solarstrom (je nachdem ob er in Großanlagen erzeugt wird oder auf Hausdächern) wird mit etwa 30ct mehr vergütet als er auf der Leipziger Strombörse im Durchschnitt  kostet. D.h. man bezahlte 2009 für Solarstrom etwa 1,8 Mrd mehr als er wert ist. Das sind umgelegt auf jeden einzelnen Bundesbürger 22,5€ im Jahr, und nur 6ct pro Tag. Macht für ne 4-köpfige Familie 24ct am Tag. Ein Bröchen ungefähr. ich denke das ist vertretbar.

Außerdem wird ja bald verhandelt um wieviel die Vergütung in der Zukunft absinken soll, und große Solarunternehmen wie Solarworld haben das ja selbst auch gefordert.

> "Off Shore Projekte kosten eine ganze Stange an Geld und die Risiken sind nicht gerade niedrig. Trotzdem beträgt die Einspeisegarantie nur die Hälfte gegenüber PV. Ist doch klar wo dann Investoren ihr Geld anlegen. Natürlich in PV."

Wo genau siehst Du die Risiken bei Offshore? In Posting #37 schreibst Du  "Die Energieausbeute Off Shore ist wesentlich größer und berechnebarer als an Land". Meinst Du Finanzierungsrisiken , Risiken beim Bau, Risiken im Betrieb der Anlagen?

Mit offshore kann aber auch viel mehr Strom pro Flächer erzeugt werden. Das heisst, pro Fläche und Anfangsinvestitionssummen komme ich bei 15ct Vergütung für Offshore auf ähnliche Renditen wie bei 32ct für Solar. Wenn man Solar nun auch auf 15ct kürzt, dann wirst Du sehen wie schnell Anleger in offshore umschichten. Aber Du hast recht: PV ist derzeit etwas aktraktiver als Windparks.

> "Wenn ich jetzt aber die Stromsteuer und die Mehrwertsteuer mit rechne die wegen der EEG zusätzlich anfallen, dann komme ich so auf 1,4 Cent/kWh [Mehrkosten pro kW/h wegen den Subventionen für Erneuerbaren Energien]"

Wenn ich das jetzt umrechne auf Deutschlands Gesamtstromverbrauch (ca. 600 TWh), dann kostetenn uns Erneuerbare im Jahr 2009 ca. 8.5 Mio, pro Einwohner sind das etwas mehr als €100 im Jahr. Die lassen sich leicht wieder verdienen, indem man in Windparks oder Solarparks investiert. Wie Du richtig sagst: "Subventionen sind auch dafür da um zu steuern". Diejenigen die in Technologien investieren welche über Subventionen gefördert werden machen dadurch soviel Gewinn, dass sie am Jahresende keinen Verlust durch die höheren Strompreise haben. Mit dem positiven Nebeneffekt dass Deutschland unabhängiger von Rohstoffimporten wird, saubere Energie erzeugt und zudem tausende Arbeitsplätze mehr hat (ich bin sicher die niederbayrischen CSU -Landräte haben nichts gegen die vielen Arbeitsplätze die in ihrer Region durch PV entstanden sind, und die Steuern die sie dadurch einnehmen). 

Nur diejenigen, die diese positive Entwicklung nicht einsehen wollen und die Investitionsmöglichkeiten verschlafen, zahlen am Ende drauf (aber daran sind sie selbst Schuld).

Und überhaupt: Ob der Strompreis wirklich immer die tatsächlichen Kosten wiederspiegelt oder ob da der Großteil bei EON und Konsorten hängenbleibt, und ob der jährliche Anstieg im Strompreis wirklich nur auf die Erneuerbaren Energien zurückzuführen ist, will ich mal bezweifeln.

So, dass soll mal reichen als Kommetar zu Deinem Posting. Und überhaupt soll es hier ja um Vestas gehen, und nicht um unsere persönlichen Ansichten.

Ich denke fast jeder (Politiker, Bevölkerung, Solarunternehmen, Anleger) stimmt zu, dass die Vergütung für PV und andere Erneuerbare bald deutlich abgesenkt werden kann und sogar muss, um Fehlentwicklungen vorzubeugen. Wieviel das im Einzelfall sein soll, und in welchen Zeitrahmen, da werden sich bestimmt genügend Experten von allen Lagern zu Wort melden und ein Kompromiss wird rauskommen.  Auf uns hier hört ja doch niemand.

Aber nur weil da ein paar Landräte in Niederbayern rumschreien, oder weil ein paar Leuten die Landschaft nicht mehr gefällt, ist noch kein Grund unser zukünftiges Energieproblem jetzt anzupacken. Ich persönlich freue mich dass ein flächenarmes, sonnenarmes und relativ windarmes Land wie Deutschland mittlerweile 16% seines Energiebedarfs aus Erneuerbaren decken kann, ohne dass dabei die Wirtschaft eingebrochen ist und die Lebenshaltungskosten großartig gestiegen wären (wie oftmals prognostiziert wurde). Umso trauriger ist es, dass Länder wie Australien, USA und China uns nachwievor hinterherdümpeln, wo sie doch geographisch so viel besser positioniert wären. Aber genau davon wird Deutschland in Zukunft profitieren.

 

2485 Postings, 5441 Tage studibuNachtrag #45

 
  
    #46
08.01.10 04:44
1. Die erwähnten 8,5 Mio sind natürlich 8,5 Mrd (600 TWh x 1,4ct/kWh).

2. "Aber nur weil da ein paar Landräte in Niederbayern rumschreien, oder weil ein paar Leuten die Landschaft nicht mehr gefällt, ist noch kein Grund unser zukünftiges Energieproblem jetzt anzupacken." da fehlt natürlich ein "nicht" vor "anpacken"  

2485 Postings, 5441 Tage studibuZum Glück gibts auch Politiker...

 
  
    #47
08.01.10 06:31

17012 Postings, 5905 Tage ulm000Ach studibu

 
  
    #48
2
08.01.10 10:22
Du bist mehr etwas zu theoretisch.

Außerdem gehst du doch nur auf den Ist-Zustand ein und nicht auf die Zukunft. So etwa deine Aussage: "2009 wurden etwa 6 TWh Solarstrom in Deutschland erzeugt. Solarstrom (je nachdem ob er in Großanlagen erzeugt wird oder auf Hausdächern) wird mit etwa 30ct mehr vergütet als er auf der Leipziger Strombörse im Durchschnitt  kostet. D.h. man bezahlte 2009 für Solarstrom etwa 1,8 Mrd mehr als er wert ist. Das sind umgelegt auf jeden einzelnen Bundesbürger 22,5€ im Jahr, und nur 6ct pro Tag. Macht für ne 4-köpfige Familie 24ct am Tag. Ein Bröchen ungefähr. ich denke das ist vertretbar."

"Solarstrom etwa 1,8 Mrd mehr" stimmt schon in 2009, aber das 20 Jahre lang. Das vergißt du ganz. So macht es auch die PV-Lobby !! Das ergibt dann bei gleichbleibendem Strompreis 36 Mrd. € auf 20-Jahressicht !!! und das mit stark steigender Tendenz. Nur für den PV-Strom der in 2009 installiert wurde. Auch von dieser Sichtweise muss man das sehen. So was darf man bei seinen Berechnungen nicht Außen vor alssen !!
Wie gesagt, du musst in die Zukunft schauen und genau das tue ich, du beschäftigst dich einzig und alleine mit dem Jetzt und Heute beim EEG und den Belastungen. Ich denke schon, dass man das Geanze auch mit ein wenig Weitblick betrachten sollte. Gerade aus monetäre Sicht. Wenn diese Dynamik bei PV so weiter geht, dann wird das in ein, zwei Jahren fast unbezahlbar und die Akzeptanz in der Bevölkerung für Erneuerbare Energien dürfte sehr schnell schwinden. Brauchst ja nur deine Rechnung mal auf 2010 weiter rechnen !!!

Deine Rechnung mit der vierköpfigen Familie ist so auch nicht ganz richtig. Fakt ist, dass die EEG-Föderung in 2009 rd. 5% in 2009 vom Strompreis ausmacht und in 2010 wird die EEG nach Schätzungen schon 10% des Strompreises bezttragen !!! Wir kommen jetzt, vor allem wegen der drastischen Übersubventionirung von PV an Dimensionen heran, die jedem weh tun werden. Wer das nicht erkennt, der tut mir wirklich leid.

Wie gesagt studibu du bist mir zu wenig konkret und analysierts nur den Ist-Zustand. Schade eigentlich.

Übrigens wird bei Wind für On-Shore Anlagen bis 2 MW nur eine Einspeisevergütung von knapp 10 Cent/kWh garantiert und das auf fünf Jahre. Bei PV wird in 2010 rd. 30 Cent/kWh garantiert und das für 20 Jahre !! Das sind schon ganz gewaltige Unterschiede und jeder normale Mensch kann hier eine komplette Überförderung von PV gegenüber Wind und Biomasse erkennen. Jeder normal denkende Mensch muss hier doch klar sein, wo Investoren hin gehen, wenn die PV-Subventionen nicht schnell und stark gekürzt werden. Natürlich werden die Investoren auch in 2010 hauptsächlich in PV gehen. Ist ja irgendwie logisch. Mm sieht es ja ganz gut in Deutschland. Dass wir es in Deutscland mit einem PV-Subventionswahnis zu tun haben erkennt man ja sehr schnell, denn das kleine und nicht gerade sonnenverwöhnte Deutschland wird in 2009 über 50% aller Solarmodule weltweit aufgestellt. Ich denke mal das zeigt schon diesen kompletten Irrsinn.

Ich bin der letzte der gegen EEG wie auch Erneuerbare Energien etwas hat (sonst würde ich auch da mein Geld nicht anlegen), aber der EEG-Topf kann nicht und darf nicht überstrapiziert werden, aber durch diese enormen Zuwachsraten und der Übersubventionierung von PV in Deutschland passiert das aktuell. Zudem leidet darunter auch die Windenergie, ist doch wohl irgendwie logisch oder nicht ???  

17012 Postings, 5905 Tage ulm000Windenrgie um ein Vielfaches billiger

 
  
    #49
08.01.10 14:20
als PV.

Schauen wir mal über den Tellerrand des kleinen Deustchlands heruas und nehmen mal die Zahlen der California Energy Commission her, dann erkennt man ohne dass man ein Rechenkünstler ist, dass PV um ein Vielfaches teurer ist als PV. Bei PV liegen die Kosten bei 0,26 $/kWh und bei Wind nur bei 0,07 $/kWh. Das sind mal die Fakten und es muss eigentlich völlig klar sein, dass irgendwann die Börse das riesige Potential von Wind entdeckt. Da Vestas der Weltmarktführer ist, dürften die Dänene dann hoffentlich eine gute Performance hinlegen. So hoffe ich doch. Die Katie muss ja irgendwann mal wieder neu entdeckt werden.

Ein Link zu einem Artikel des San Francisco Chronicle mit dem Titel "Small-scale solar plan clashes with big energy". Hier wird das Thema PV und Solarthermie beäugt mit Blick auf Kalifornien:

http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?file=/c/...4/MNBU1B492N.DTL

In diesem Artikel stehen auch die angebenen Zahlen für PV und Wind. Übrigens gibt es in Kalifornien eine große Anzahl von Windparkprojekten.  

2485 Postings, 5441 Tage studibuDie Chinesen erkennen die Zeichen der Zeit...

 
  
    #50
08.01.10 16:03
...aber die habens mit ihren Einparteiensystem auch einfacher: dort gibts keine Landräte von kleinen Splitterparteien, die sich bundesweit profilieren wollen, indem sie über Landschaftsschutz labern.

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601130&sid=aJPwOCrxA0FE  

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