Reformvorschlag - eine RICHTIGE Steuerreform!


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Neuester Beitrag: 12.12.02 13:32
Eröffnet am:02.12.02 19:50von: volvicAnzahl Beiträge:75
Neuester Beitrag:12.12.02 13:32von: volvicLeser gesamt:10.640
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51345 Postings, 8924 Tage eckiIch hoffe auch, dass dieser Thread eine gute

 
  
    #26
03.12.02 15:02
Lebensdauer und so eine angenehme Diskussionsatmosphäre behält.

Ganz wichtige Gedanken hier und Deutschland wird nur Zukunftsfähig, wenn endlich radikal mit den Besitzständen gebrochen wird, damit "der Karren wieder flott" wird.

Konkret zu Apfelbaumpflanzer: Das Stufenmodell steht deiner Forderung nicht entgegen, zumindest in Ländern, in denen es praktiziert wird.
Vielleicht hast du es auch nur nicht verstanden:
Hast du z.B. 48000€Einkommen, dann bezahlst du für die 1. 8000€ nichts
für die 16000 von 8 bis 24 zahlst du 15% also 2400€
für die 24000 von 24 bis 48 zahlst du 25% also 6000€
macht 8400€ bei 48000€ Einkommen. Und Steuererklärung ist fertig.

Und wenn du dann noch Überstunden machst, wird jeder weitere Euro zu 35% versteuert. Es gibt zwar "Progressionsschwellwerte", aber mit jedem Euro mehr hast du auch netto mehr.

Grüße
ecki  

Clubmitglied, 50601 Postings, 8842 Tage vega2000@volvic: Schick das Teil nach Berlin

 
  
    #27
03.12.02 15:04
Die Reaktion aus dem Finanzministerium würde mich brennend interessieren.
Sehr guter Beitrag !!!
 

722 Postings, 8754 Tage GlasnostArbeitslosenversicherung - warum Abschaffen?

 
  
    #28
03.12.02 15:05
fast jeder ist mal in einer Situation, in der ihn eine Arbeitslosigkeit kalt erwischen würde und wer von der Pflicht befreit ist, verzichtet schon mal gerne drauf. Andererseits Daher schlage ich in Anlehnung an das Englische Modell folgendes vor:
Minimalversicherung: Grundsätzlich kann man in England Kredite schon heute gegen Arbeitslosikeit versichern, das sollte man auch hier einführen
Für 6 Monate: die Miete wird gezahlt und die 1,5 fache Sozialhilfe.
Danach Sozialhilfe und ggf. eine günstiger Wohnung.
Wer mehr will, muss sich privat versichern. Hart, aber lässt einem etwas Spielraum für Übergangsphasen.  

8332 Postings, 8744 Tage maxperformanceschick's an die SpD

 
  
    #29
03.12.02 15:06


E-Mail:
franz.muentefering@spd.de

glaub aber nicht dass die's kapieren  

4691 Postings, 8469 Tage calexa@ glasnost

 
  
    #30
03.12.02 15:12
Das was Du zur Krankenversicherung gesagt hast, ist absolut zutreffend, aber da muß erst noch ein Bewußtseinswandel in der Bevölkerung stattfinden. Hier herrscht noch die Meinung: die Versicherung zahlt alles. Deshalb jammert auch jeder, wenn sich die Zuzahlung zu Arzneimitteln mal um einen Euro erhöht.

Richtig ist stattdessen: die Krankenversicherung soll nur die schlimmsten Risiken absichern, kleinere Blessuren können normalerweise von jedem selbst getragen werden (by the way: ich bin selber in der GKV, also daß mir jetzt nicht jemand vorworft, ich schaffe hier eine Rechtfertigung für meine persönliche Situation).

Dieses Prinzip findet aber immer mehr Zustimmung in der gesamten Versicherungslandschaft. Mittlerweile sind auch z.B. Rechtschutzversicherungen mit einem solchen Eigenanteil ausgestattet, bei AUtoversicherungen wird das schon seit langem als Option angeboten.

So long,
Calexa
www.investorweb.de  

19279 Postings, 9107 Tage ruhrpottzockerEndlich mal was Neues und Konstruktives !

 
  
    #31
03.12.02 15:12

Ohne auf Details in der Kürze der Zeit eingehen zu können, stelle ich fest, dass lang gepflegte alte Zöpfe abgeschnitten werden sollen. Das kann nur gut sein.

Der Beitrag hebt sich deshalb wohltuend von dem allgemeinen Gejammere ab.

Allerdings wird er zu Gejammere führen, nämlich bei der vereinigten Betonfraktion aus SPD und CDU. Deren Widerstand gilt es zu überwinden.

 

722 Postings, 8754 Tage Glasnost@ vega - die kennen solche Modelle bestens

 
  
    #32
03.12.02 15:13
und @ maxperformance: doch, verstehen tun die das schon.

Ich gehe davon aus, dass die auch schon richtig differenzierte und ausgefeilte Modelle in der Schublade haben.
Nur stell Dir mal vor, was die Opposition (nein, ich will hier keine Anti-CDU Parolen ausgeben) und die Gewerkschaften sagen würden. Noch ist das nicht durchzusetzen. Es tut uns halt noch nicht genügende weh, desshalb wird noch geflickt und rumgedoktort.
Die Gewerkschaft würde die Pfründe der Arbeitnehmer sichern wollen und die Opposition würde das nicht akzeptieren, weil es nicht ihre Idee war (von der FDP mal abgesehen). Dabei spielt es keine Rolle, ob die CDU oder die SPD in der Opposition ist, die verhalten sich immer so.  

699 Postings, 8134 Tage Steffi aus G.Ich finde diese e-mail-Aktion gut.

 
  
    #33
03.12.02 15:21
Stellt Euch vor, Herr Muentefering bekommt Hunderte oder Tausende von mails mit einem sehr kurzen, trockenen und vernichtenden Kommentar, so zum Beispiel:

Sehr geehrter Herr Muentefering,

dieses Land ist bereit fuer Veraenderungen. Wir sind uns der Situation bewusst und haben Sie, die SPD, gewaehlt, um endlich nach 20 Jahren reinen Tisch zu machen.

Wollen Sie wissen, was das Volk bewegt, sogar in Aktienforen? Dann lesen Sie hier:

(hier den Link einfuegen)

Halten Sie uns bitte nicht fuer bescheuert und lassen Sie mich bitte wissen, wie lange es noch dauert, bis wieder Klartext gesprochen wird.

mfg


PS: soeben abgeschickt.  

722 Postings, 8754 Tage Glasnost@ calexa

 
  
    #34
03.12.02 15:25
Kranken-, KFZ-, Rechtschutz-, Haftpflichtversicherung usw. sollen eben vor dem Bankrott bewahren.
Arbeitslosenversicherungen sollen in Übergangsphasen vor dem Absturz bewahren
Rentenversicherungen sind eigentlich keine Versicherungen sondern Rücklagen für die Zeit nach der Arbeit.
Insofern unterscheiden wir 2 Versicherungen:
VERsicherungen wie die erstgenannten
ABsicherungen, wie die Arbeitslosenversicherung
Versicherungen sollten eine Selbstbeteiligung haben (Ausnahme von mir aus KFZ) um sie durch niedrige Verwaltungskosten bezahlbar zu halten
Absicherungen sollten erst schnell und unkompliziert sein, dann abnehmen.
Aber ich will da keine Wissenschaft draus machen - da fehlt mir im Moment noch die wirkliche Reformbereitschaft.

Good Day
Glasnost  

722 Postings, 8754 Tage Glasnost@ Steffi: ich auch gerade! o. T.

 
  
    #35
03.12.02 15:31

246 Postings, 8043 Tage baer45Vereinfachung nur bei Arbeitnehmern?

 
  
    #36
03.12.02 15:34
Trotzdem ich in einigen Punkten eine andere Sicht habe, bin ich auch für radikale Vereinfachungen. Ähnlich radikal vereinfacht werden müssten auch andere Abgaben, Steuern und Vorteile. Z.B.

 - Abschreibung
 - Gewinnverschiebungen in Holdings
 - Mehrwertsteuer (fördert heute die Kriminalität)
 - ...

Wieso soll z.B. der junge Facharbeiter Steuern zahlen und der Arztsohn, der studiert, kein Schulgeld?

Meine größte Kritik muss ich im Zusammenhang mit der voll kapitalgedeckten Rente aussprechen. Man sollte sich die Mühe machen, und grob rechnen  wie groß heute dieser Kapitalstock sein müsste um die heutige Renten zu zahlen, wenn es schon immer so gewesen wäre. Alle innländischen Kapitalanlagemöglichkeiten würden nicht reichen! Und dann, bei schrumpfender Bevölkerung, zwangsweise abnehmende Marktkapitalisierungen. Der sichere Weg in die absolute Katastrophe.

Gruß baer45

 

95441 Postings, 8724 Tage Happy EndDas läuft alles auf ein Happy End raus ;-)

 
  
    #37
03.12.02 15:35

8215 Postings, 8607 Tage Sahne@glasnost

 
  
    #38
03.12.02 15:40
Klar gibt es diese ausgefeilten Modelle.
Kam gestern in Report. 10 Jahre!!! hat die Enquete-Kommission daran gearbeitet.
200 Handlungsempfehlungen!!!
Angeblich gibt es weltweit nichts besseres als diesen Bericht.



---vom 25.06.2002----------------

Enquete-Kommission zu Globalisierung übergab Abschlussbericht

Die Enquete-Kommission des Bundestages zur Globalisierung der Weltwirtschaft hat am Dienstag in Berlin ihren Abschlussbericht übergeben.

Berlin (dpa) - Ihre Forderungen reichen von einer verbesserten Finanzaufsicht über einen verstärkten Kampf gegen Geldwäsche und mehr Entwicklungshilfe bis hin zur Schaffung eines Weltkartellamtes zum Schutz gegen die wachsende Fusionswelle auf nahezu allen Märkten.

Die Sprecherin der SPD in der Kommission, Sigrid Skarpelis-Sperk, hob vor Journalisten am Dienstag hervor, dass der Deutsche Bundestag als erstes Parlament der Welt eine Kommission eingerichtet habe, die sich systematisch mit Fragen der Globalisierung beschäftigte.

In dem über 600 Seiten umfassenden Bericht spricht die Kommission rund 200 Handlungsempfehlungen aus. Die Mitglieder der Oppositionsparteien legten dagegen Minderheitsvoten vor. Kontrovers blieben insbesondere die Vorschläge einer stärkeren Regulierung der Finanzmärkte oder auch die Einführung einer Steuer auf Devisentransaktionen.

Die Kommission wolle mit ihren Anregungen auch helfen, nachteilige Effekte der wachsenden weltweiten Verflechtung zu beseitigen, heißt es in dem Bericht. Schärfer werdender «unregulierter Wettbewerb trägt den Keim der Spaltung in Arm und Reich in sich». Das gelte sowohl zwischen als auch innerhalb der Nationen und Wirtschaftsblöcke.

Ein Land wie Deutschland als zweitstärkste Exportnation auf dem Globus könne durch den fortschreitenden Wegfall von Handelsbeschränkungen und dem immer einfacheren Güter-, Dienstleistungs- und Geldverkehr klar profitieren. Dennoch sei die Rückkehr zu einer Fixierung der Politik auf die nationalstaatliche Ebene keine wünschenswerte Alternative.

SPD und Grüne forderten eine neue politische Diskussion über gerechte, soziale und ökologische Gestaltung der Globalisierung. Das Parlament müsse dabei stärker als bisher einbezogen werden, mehr Mitspracherechte in der außenpolitischen Diskussion einfordern, Kontrollfunktionen auf der internationalen Ebene bewusster wahrnehmen und den Austausch mit anderen Parlamenten und der Gesellschaft suchen.

 

7114 Postings, 8514 Tage KritikerSteuerreform.

 
  
    #39
03.12.02 15:41
Ich habe mir lange überlegt, ob ich hier mitposte, denn, wenn man andere Argumente einbringt, wird man hier meistens persönlich niedergemacht und die Diskussion um die Sache ist vorbei. Scheinbar ist es diesmal nicht so.
Ich habe vor 7 Jahren für eine kleinere Partei eine Steuerreform entworfen, möchte sie aber wegen der Länge nicht reinstellen.
Nicht nur nach dem Grundgesetz sondern nach unserer Einstellung zu einem gemeinsamen Volk (national!) muß eine Steuergesetzgebung sein: Gerecht - Allgemein - Sozial.
Was ich bei volvic's Vorschlag feststelle: der soziale Aspekt rutscht zu stark ab!
Das heißt: wir bekommen mehr Bettler, Diebe, Einbrecher usw.; Frage: Wollen wir DAS?
Zu gerecht: Was am nötigsten wäre, ist nicht so sehr ein neuer Steuertarif, sondern die Feststellung: WAS muß versteuert werden? - und WAS darf ich vor der Versteuerung absetzen (Abziehen)?
Meine Meinung hierzu: Einkommen ist Vermögenszuwachs und unterliegt somit der Besteuerung, egal wovon es entsteht, wie und wo. Abzüge können geltend gemacht werden, wenn sie dem Erreichen, Durchführen oder Erhalten von Arbeitskraft dienen, gewerblich und persönlich (privat).
Einbeziehung von Freibeträgen (zunächst grundsätzlich).
So das reicht zunächst. - Vielleicht mehr - Kritiker.  

8332 Postings, 8744 Tage maxperformance@steffi aus g

 
  
    #40
03.12.02 15:42
schaden kanns nicht ich hab Ihm auch gerade was geschickt
dem Münti dem alten Umverteiler,-)

@glasnost, calexa
Arbeitslosenversicherung kann/soll bleiben
aber nur für Übergangsphasen
sagen wir mal 12 Montate. Folge sinkende Beiträge
Wer länger als ein Jahr arbeitslos ist hat meist ein gesundheitliches
strukturelles- oder Motivationsproblem.


Eine 10-20% Selbstbeteiligung mit jährlicher Obergrenze von 500-600€ -
gepaart mit Beitragrückerstattung bei Leistungsfreiheit
würde Wunder wirken.
Denn viele gehen nur zum Arzt weil's nichts kostet.
Kostet es 10€ würden die meisten lieber ins Kino gehen.
Allerdings würden sich dann auch Ärzte und Apotheker
einem Nachfrageschock ausgesetzt sehen und müssten etwas kürzer treten
Aber sinkende Beiträge für alle...
 

722 Postings, 8754 Tage Glasnost@baer45 - Du hast vermutlich recht

 
  
    #41
03.12.02 15:44
hier geht es auch gar nicht darum, das vollständige Konzept für den Weltfrieden - Verzeihung - die Situation in D abzuliefern. Der Thread zeigt vielmehr, wir realistisch vieles eingschätzt wird und die vorhandene Bereitschaft, endlich aufzuräumen.
Die tausenden von Sonder- und Übergangsregelungen ziehen doch nur nach sich, dass der, der sich auskennt profitiert und der, der keinen Bock hat schwarz arbeitet.
Dazwischen gibt es mittlerweile so viele, die Geld nicht bekommen, weil sie schlicht nicht bescheid wissen. Ohne Steuerberater usw. geht nichts mehr in diesem unserem Lande.

Arbeit ist nicht mehr zu bezahlen und lohnt sich auch zunehmend nicht mehr - die Folge sind Arbeitslosigkeit und mehr Schwarzarbeit, als zugegeben wird

Renten - wir wissen, das wir so gut wie nix bekommen, aber wir wollen eine Chance, diese anzusparen, ohne dass uns in 5 Jahren jemand den gesamten Betrag mit 52 % besteuert

Krankenversicherung: es nervt zu hören, wie einig sich hier bedienen und wie gigantisch, veraltet und unfelxibel der Verwaltungsapparat ist - das ist so viel zu Teuer im IT-Zeitalter.

Lieber ein Ende mit Schrecken...
Glasnost  

699 Postings, 8134 Tage Steffi aus G.dem kann man etwas abgewinnen, maxperformance

 
  
    #42
03.12.02 15:45
dann sind ja jetzt schon drei mails draussen, oder gibt es noch mehr Mutige?  

Clubmitglied, 50601 Postings, 8842 Tage vega2000vier

 
  
    #44
03.12.02 15:54
Ich habe das Teil auch gerade verschickt!
 

722 Postings, 8754 Tage Glasnost@ maxperformance

 
  
    #45
03.12.02 15:59
bin dagegen: warum soll nicht jeder seine Rechnungen erstmal beim Arzt selber bezahlen? Beim Auto macht ja auch jeder seinen Ölwechel und zahlt jährlich hunderte für Inspektionen, Reifen...
das "Vollkaskosystem" muss weg. Wenn die Leute lieber ins Kino als zum Arzt gehen, dann müssen sie eben auf diesem Weg (wieder) lernen, wie wichtig Gesundheit ist.
Ich zahle die ersten 1.000 €uro im Jahr aus eigener Tasche - da gibts keinen Cent von der Versicherung. Und wenn ich tatsächlich mehr habe, dann wird das auch übernommen.
Das Problem ist doch, dass genau die vielen kleinen Rezeptchen und Abrechnungen, die je Versicherten diese 1000 € (von mir aus auch weniger) ausmachen die Verwaltungskosten ins unermessliche treiben. Ich will eine Bezahlbare Versicherung für jedermann mit wirklich guten Leistungen. Brille, Erkältungsmittel und 1-2 Gänge zum Arzt kann sich heute jeder leisten (und wer nicht, dem muss natürlich geholfen werden).  

8332 Postings, 8744 Tage maxperformanceich bin auch gegen das Vollkaskosystem

 
  
    #46
03.12.02 16:14
glasnost.
denke das kommt oben auch zum Ausdruck.

Seit ich privat versichert bin und
das Geld ertmal selber vorstrecken muss
und damit auch weiß was das ganze kostet
bin ich viel kostenbewußter geworden.
(Ein Horror für den Gesundheitssektor)
und das obwohl ich einen "Rndum-Sorglos-Tarif" habe  

246 Postings, 8043 Tage baer45Beispiel Frankreich (KK)

 
  
    #47
03.12.02 16:25
SOZIALVERSICHERUNG
Nationale Bestimmungen: Krankenversicherung: Leistungen


--------------------------------------------------

LEISTUNGSARTEN
Die Krankenversicherung beinhaltet:

Sachleistungen,
Geldleistungen (Tagegelder) bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit.
SACHLEISTUNGEN
Ärztliche und zahnärztliche Behandlung:
Sie können sich an einen Arzt oder an eine Behandlungseinrichtung Ihrer Wahl wenden.

Arzneimittel

Krankenhausaufenthalt:
Sie können sich in ein Krankenhaus Ihrer Wahl einweisen lassen; wenn es sich um ein zugelassenes und nicht vertraglich gebundenes Privatkrankenhaus handelt, müssen Sie sämtliche Kosten verauslagen. Informieren Sie sich bitte bei Ihrer Krankenkasse.

VERGÜTUNG VON SACHLEISTUNGEN
Sie und Ihre Familienangehörigen haben Anspruch auf die Vergütung von medizinischen Sachleistungen, wobei jedoch eine Selbstbeteiligung vorgesehen ist (falls Sie nicht zu dem Personenkreis gehören, der von Zuzahlungen befreit ist). Die Selbstbeteiligung beträgt:

1. 20 % für während eines Krankenhausaufenthalts anfallende Arzthonorare und sonstige Krankenhauskosten. Darüber hinaus müssen Sie für die Dauer der Unterbringung in einem Krankenhaus oder in einer sozialmedizinischen Einrichtung eine Tagespauschale zahlen (am 1. Januar 1993 galt ein Satz von 55 FF pro Tag). Es sind jedoch zahlreiche Befreiungen von der Tagespauschale vorgesehen, und zwar für:

Opfer von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten;
Anspruchsberechtigte nach Artikel 1 115 des Militärrentengesetzbuches für Versehrte und Kriegsopfer (Code des pensions militaires d'invalidité et victimes de guerre);
in speziellen Bildungs- oder Berufsbildungseinrichtungen untergebrachte behinderte Jugendliche;
in Einrichtungen des Gesundheitswesens untergebrachte behinderte Kinder;
Schwangere während der vier letzten Schwangerschaftsmonate und Neugeborene für die Pflege in einer Krankenanstalt während der ersten dreißig Lebenstage.
2. 30 % für Arzthonorare und 40 % für sonstige Behandlungskosten oder Analysen; die von Ihnen beglichenen Honorare werden Ihnen auf der Grundlage der Gebührenordnung nach Vorlage eines vom Leistungserbringer ausgestellten Behandlungsscheins von der Krankenkasse zurückerstattet. Bestimmte Spezialbehandlungen (Prothesen usw.) bedürfen vorher der Zustimmung Ihrer Kasse.

3. 65 % für Arzneimittel mit blauem Aufkleber; die Kasse erstattet Ihnen die Ausgaben für ärztlich verordnete Arzneimittel zurück. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit der direkten Kostenübernahme (selbsteintretender Versicherungsträger im Arzneimittelerstattungsverfahren). In diesem Fall zahlen Sie an den Apotheker nur den nicht von der Kasse zurückerstatteten Anteil.

4. 35 % für alle übrigen Kosten, einschließlich der Transport und Fahrtkosten.

Geldleistungen (Tagegelder)
Die Höhe des Tagegeldes entspricht 50 % ihres Tagesdurchschnittslohns des letzten Monats, bis zu einer zweimal jährlich (am 1. Januar und am 1. Juli) festgelegten Höchstgrenze. Nach 31 Tagen kann dieser Satz auf 2/3 des Tageslohns angehoben werden, wenn Sie mindestens drei unterhaltsberechtigte Kinder zu versorgen haben. Für die ersten drei Tage der Arbeitsunfähigkeit wird kein Krankengeld bewilligt. Für normale Erkrankungen können Ihnen über einen Zeitraum von 3 Jahren Tagegelder bis zu einer Höhe von 360 Tagessätzen gezahlt werden (das heißt im Durchschnitt für jeden dritten Tag). Bei einigen zur Invalidität führenden Erkrankungen oder bei über sechs Monate dauernder ununterbrochener Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit kommen die Vorschriften für längere Arbeitsunfähigkeit zur Anwendung, d. h. der maximale Anspruchszeitraum erhöht sich auf drei Jahre und endet gegebenenfalls mit einer Invalidisierung. Berechnung und Anpassung der Tagegelder sind in diesem Falle günstiger.

UND DABEI WERDEN DIE FRANZOSEN AELTER ALS DIE DEUTSCHEN


 

1934 Postings, 8595 Tage kalle4712Ein SUPER Beitrag, volvic

 
  
    #48
03.12.02 17:16
Deine Vorschläge gehen schon ziemlich genau in die Richtung, die man in diesem Land eigentlich gehen müsste. Aber Du hast leider das eigentliche Problem nicht erkannt: Dass man die größten Schieflagen unserer Systeme relativ leicht (z.B. durch Umsetzung Deiner Vorschläge) beheben könnte, ist nämlich auch den regierenden Politikern bekannt.

Die Verantwortlichen in unserem Land WOLLEN aber nichts ändern, weil sie zuvielen Leuten und Gruppen, DIE VON DEM JETZIGEN SYSTEM OHNE ENTSPRECHENDE GEGENLEISTUNG PROFITIEREN, auf die Füße treten würden.
 

8332 Postings, 8744 Tage maxperformanceDie Betonköpfe in Berlin geben weiter den Ton an!!

 
  
    #49
03.12.02 17:29
Stiegler schimpft über "Professoren-Geschwätz"


Trotz Kanzler-Machtwort: Rot-Grün streitet weiter


In der Regierungskoalition sorgt das Thema Rente weiterhin für erhitzte Gemüter. Führende Genossen erteilten Forderungen der Grünen nach weiteren Reformen bei der Rente eine Abfuhr.

 



dpa/rtr BERLIN. Trotz des Machtwortes von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) geht der Koalitionsstreit um die Rente weiter. Nach SPD-Generalsekretär Olaf Scholz erteilte auch der SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler Forderungen der Grünen nach weiteren Reformschritten bei der Rente noch vor der Bundestagswahl 2006 eine harsche Absage. Dies werde „nicht passieren“, sagte Stiegler dem „Tagesspiegel“. Er zweifelte zugleich am Sinn der Rürup-Kommission.

Stiegler sagte, große Veränderungen bei der Rente werde es in nächster Zeit nicht geben. Er sei auch gegen die von Schröder angeregte Einrichtung der Kommission zur Reform der sozialen Sicherungssysteme gewesen, da durch die Kommission der Eindruck erweckt werde, es werde eine umfassende Reform geben. Scholz habe Recht mit der Aussage, vor 2010 sei keine Reform nötig

. Massiv ging Stiegler die Kommission-Mitglieder an, die in den vergangenen Tagen öffentlich Vorschläge zur Reform des Rentensystems gemacht hatten, darunter Kommissions-Chef Bert Rürup. "Ich habe die Schnauze voll davon, dass wir vor unseren Mitgliedern und Wählern täglich den Kopf hinhalten müssen für dieses Professoren-Geschwätz." Er fügte hinzu: "Ich erwarte, dass Professoren wie Herr Rürup uns nicht länger mit ihrer Ejaculatio praecox (vorzeitiger Samenerguss) beglücken."
Den Grünen, die mehrfach eine umfassende Reform des Rentensystems gefordert hatten, warf Stiegler Profilierungssucht vor.

Schröder hatte die Koalitionspolitiker am Montag in scharfer Form zur Disziplin ermahnt und davor gewarnt, mit ständig neuen Einzel-Vorstößen die Regierungspolitik zu gefährden.


HANDELSBLATT, Dienstag, 03. Dezember 2002, 15:50 Uhr

 

7114 Postings, 8514 Tage KritikerWir sollten in der Diskussion ...

 
  
    #50
03.12.02 20:26
... die 3 Themen Steuerreform - Rentenversicherung - Krankenversicherung mehr auseinander halten. Denn m.Ea. hat die KrkVers. mit der Steuer wenig zu tun.
Die Rente hätte damit zu tun, wenn eine steuergestützte staatl. Grundrente zur Disposition stünde. Aber da wollen die Politiker nicht ran, die Gewerkschaftler am wenigsten. Doch es wird ohne diese bald nicht mehr gehen. Dänemark hat es vorgemacht.
Die Beamten und die Politiker bekommen sie bereits - sogar voll (!!), aber die wollen mit uns "Gemeinen" nicht teilen. Jetzt gibt es sogar Zuschüsse aus der Öko-Steuer (Umwelt für Rente!). Und der Rest der Bürger soll selber zahlen?
= Die soziale Gerechtigkeit der Sozialisten! Frechheit - Kritiker.  

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