Wirtschaftsstandort Deutschland
Seite 1 von 5 Neuester Beitrag: 01.10.24 12:09 | ||||
Eröffnet am: | 15.05.23 17:46 | von: ParadiseBird | Anzahl Beiträge: | 109 |
Neuester Beitrag: | 01.10.24 12:09 | von: ParadiseBird | Leser gesamt: | 27.925 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 23 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < | 2 | 3 | 4 | 5 5 > |
Ein recht interessantes Interview hier von Roland Koch:
https://www.focus.de/finanzen/boerse/...ser-wilhelm_id_193577574.html
U.a. sagt Koch, dass Kaiser Wilhelm etwas gegen die Eisenbahn und ihre Entwicklung hatte, weil er Pferde viel besser fand.
So ähnlich sieht die heutige Politik in vielen Bereichen auch aus.
https://www.pwc.de/de/deals/...en-2022-nach-marktkapitalisierung.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Strompreis
Und jetzt sollen die Privatkunden (auch noch) die Strompreise der Industrie subventionieren, damit diese nicht völlig abhaut.
War es nicht so, dass bei der Einführung von regenerativen Energien (um 1990+) gesagt wurde, dass die Strompreise mindestens langfristig viel billiger werden?
Vermutlich ist hier ein Blick in die Details notwendig, um mehr über die Steuerbelastung rauszufinden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Steuerquote
https://de.wikipedia.org/wiki/Index_f%C3%BCr_wirtschaftliche_Freiheit
Bewertet wird nach den Kriterien Rechtsstaatlichkeit, Rolle des Staates in der Wirtschaft, Effizienz der Regulierung, und offene Märkte.
Beides zusammen (KV + PflV) kostet derzeitig ca. 19 bis 20% des zugrundeliegenden Einkommens, wobei hier völlig verschiedene Bemessungsgrundlagen gelten, d.h. bei Angestellten der Lohn, bei allen anderen dagegen alle Einkommensarten. Das macht es schon per se sehr ungerecht. (Es gibt allerdings auch eine Privatversicherung, die meistens langfristig teurer wird oder ist.)
Bei Angestellten zahlt die Hälfte der Arbeitgeber (dieser Betrag ist nicht im Bruttolohn drinne), aber natürlich muss der Angestellte dann mindestens seinen Bruttolohn plus hälftige Sozialversicherung erwirtschaften.
Die Sozialversicherungskosten sind bei Existenzgründungen oft das größte Hindernis, einfach aufgrund der unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen. Diese Kosten kommen zur Steuerbelastung ja noch dazu, was das Maß dann mehr als voll macht. Für Deutschland sehe ich das als schwerstwiegenden Standortnachteil.
Und ja, ließe sich natürlich viel gerechter gestalten.
0 bis 8 Beschäftigte kosten etwa 6,12 €, ab 20.000 Beschäftigte werden 3.304,80 € fällig. Ein KfZ pro Betriebsstätte ist frei (bei teilweiser privater Nutzung), jedes weitere kostet 6,12 €. Alle Beiträge hier pro Monat jeweils.
Schwer zu verstehen, dass wenn jeder schon privat diese Abgabe bezahlt, auch noch der Arbeitsplatz damit belastet werden muss. Auch dies ist ein Standortnachteil, denn einige andere Länder haben so etwas nicht. Und während der Arbeit wird jetzt nicht Rundfunk geguckt. Diese Kosten müssen natürlich auf die Unternehmensprodukte preislich umgelegt werden: d.h. der Normalbürger zahlt auch hier nochmals mit.
Für Existenzgründer wohl interessant: Wird nur vom privaten Arbeitszimmer losgelegt, für das schon ein privater Beitrag gezahlt wird, muss nicht noch doppelt bezahlt werden.
Interessant ist auch, dass es sich lohnt, die Anzahl der Betriebsstätten möglichst zu minimieren, wenn viele Angestellte beschäftigt werden. D.h. hier zahlen "kleine" Unternehmen überproportional mehr als "größere".
https://de.wikipedia.org/wiki/Industrie-_und_Handelskammer
Kritisiert werden zu hohe Beiträge, mangelnde Transparenz, fehlende Demokratie, Vetternwirtschaft, Pfllicht- und Zwangsmitgliedschaft, die Veranstaltung von Ehrungen, Empfängen, und sonstigen Veranstaltungen (hier können sich Politiker und Eingeladene richtig schön satt essen, im Zweifelsfall auf Kosten von Existenzgründern und sonstigen Habenichts-Unternehmen).
Daneben gibt es noch die Handwerkskammer mit ähnlichen Regelungen.
Insgesamt ist der Zwang hier ebenfalls ein Standortnachteil, da in anderen Ländern die Wahl besteht, ob man Mitglied einer solchen Kammer werden möchte. Und neu startende Unternehmen weisen oft als einzigen Posten in ihrer Bilanz den IHK-Beitrag als Verlust aus, nicht wirklich schön.
Zwar gibt es hier durchaus spezielle Regelungen, die diese Steuer umgehen können, wenn ein Unternehmen 10 Jahre lang bestimmte Bedingungen erfüllt. Aber welcher Unternehmer möchte denn so lange keine richtigen Entscheidungen treffen können, weil er es aufgrund dieser Bedingungen nicht kann? Auch sieht das alles sehr kompliziert aus, und wieso sollten Unternehmen eigentlich anders behandelt werden als z.B. nur Aktionäre? Auch das eine Frage von Gerechtigkeit.
Im Ergebnis guckt doch ein potentieller Unternehmer auf die Erbschaftssteuer und fragt sich dann, wieso er überhaupt loslegen soll, wenn der Staat mit dieser Steuer sowieso alles, was er aufgebaut hat, mit seinem Ableben mit einem Schlag kaputt macht. Dann doch gleich in einem anderen Land gründen.
Langfristig lässt sich sagen, dass viele dt. Unternehmen von z.B. Östereich gelenkt werden oder dorthin einfach mal abwandern, weil es dort diese Steuer nicht gibt. Da braucht man bloß mal an Volkswagen zu denken. Im Endeffekt richtet diese Steuer wohl deutlich mehr Schaden an als sie wirklich nutzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erbschaftsteuer_in_Deutschland
Mit diesem "Ansehen" in der Öffentlichkeit macht es recht wenig Spass etwas anzufangen.
https://www.ariva.de/news/...er-deutschland-braucht-dringend-10692326
Fazit u.a.: Deutschland braucht dringend ein neues Geschäftsmodell. Die Wirtschaft ist vom "Paradepferd" zu einem "alten Gaul" verkommen.
Deutschland steht an letzter Stelle bzgl. Wachstum und Attraktivität in der EU. Die Fehler sind vor allem politische Fehler, Deutschland muss neu gedacht werden. Es fehlen vor allem (Zukunfts-) Investitionen, und es fehlt das Vertrauen von Unternehmern/Unternehmen.
Ursachen:
- Deutschland ist Höchststeuerland. Soziale Marktwirtschaft wurde durch sozialistische Wirtschaft ersetzt.
- Energiesicherheit fehlt, höchste Energiepreise.
- zuviel Bürokratie.
- Doppelmoral wegen asymmetrischer Anwendung von Völkerrecht (so sehen es frühere Entwicklungsländer).
(Do., 25.05.23:) "WIESBADEN (dpa-AFX) - Nach einem überraschenden Abrutschen der deutschen Wirtschaft in eine Winterrezessionen bleiben die Aussichten gedämpft. Gebremst von gesunkenen Konsumausgaben der Verbraucher schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Zunächst war die Behörde von einer Stagnation ausgegangen. "Die massiv gestiegenen Energiepreise haben im Winterhalbjahr ihren Tribut gefordert", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Donnerstag. Eine schnelle, deutliche Wende erwarten Experten nicht."
Das bedeutet soviel wie kein weiterer Verteilungsspielraum, weniger Steuereinnahmen, und weniger Jobs. Die Party wird woanders gefeiert, Nvidia steigt gerade um 30% etwa.
Der Artikel ist von Focus-online Autor Christoph Sackmann, 26.05.23.
Deutschland ist in den G7 Schlußlicht (während die USA der Spitzenreiter sind), genannt werden hausgemachte 4 Gründe (in Stichworten zusammengefasst):
- Energiewende dauert zu lange: Strom daher mit Abstand zu teuer (schwerer Wettbewerbsnachteil der Industrie), zu wenig Solaranlagen/Windräder, fehlende Stromleitungen Nord/Süd
- fehlende Innovationen: wegen fehlender Startups, Maschinenbau/Autobau als ältere Branchen, bei KI, Tech, und Elektroautos den Anschluss verloren, Finanzierung von Startups fehlt auch, überbordende Bürokratie, China als harte Konkurrenz
Ganz ähnlich wie die bisherigen Postings, allerdings fehlen in solchen Berichten oft die strukturellen Probleme durch die Sozialversicherungen wegen der unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen, ebenso die GEZ- und IHK-Beiträge, sogar die unglückliche Erbschaftssteuer und sehr hohe Einkommenssteuern sind nicht erwähnt.
- Internet in Deutschland zu schlecht für Digitalisierung (Netz-Geschwindigkeit gering, 51-ster Platz): 5G-Abdeckkung schlecht, Glasfaser-Ausbau etc. kommt jahrelang (!) nicht richtig voran
- Mangel an Fachkräften: Demografieproblem und Ausbildungsprobleme (Qualität hängt sowohl bei Schule als auch Universität, und zwar schon sehr lange)
Die Integration funktioniert nicht, 45% der Bürgergeld-Empfänger besitzen keinen die dt. Staatsbürgerschaft nicht. Diesen Sozialtransfer - 51 Mrd. € / Jahr - muss irgendwer dann bezahlen.
Andererseits werden händeringend Arbeitskräfte gesucht: Paradoxon hier.
Im Vergleich zur USA: Lax beim Schutz ihrer Grenze, aber es gibt kaum staatliche Hilfen.
Bei uns dagegen: "Wir haben zum Teil aberwitzige Hürden errichtet, um Asylbewerber von geregelter Arbeit fernzuhalten..."
Ansonsten gibt es Abschiebe-Absurditäten: Es ist viel einfacher, eine ordentlich integrierte Musterschülerin ins Flugzeug zu setzen als einen Unruhestifter. Die Musterschülerin muss man nur an der Haustür abpassen, wenn sie vom Unterricht nach Hause kommt. Die Ausweispapiere liegen griffbereit. Sie hat auch nicht ihren Namen vergessen oder wann sie geboren wurde oder aus welchem Land sie stammt. Sie will ja hier ankommen, also hält sie sich an die Regeln. Das wird ihr dann zum Verhängnis.
Fazit: Wir belohnen Menschen, von denen wir uns Unterstützung erwarten, fürs Nichtstun und schieben die Falschen ab. Sollen diejenigen doch in der Wirtschaft was tun.
Dr. Robert Habeck als derzeitiger Wirtschaftsminister würgt die Wirtschaft mehr ab als das er sie fördert (was seine Aufgabe wäre).
Kritisiert werden die zu hohen Energiepreise für die Industrie (selbst herbeigeführte Probleme hier), der Vorschlag subventionierter Energiepreise (gegen die Ansicht von 4 aus 5 Wirtschaftsweisen etwa, usw.), ein zu hohes Bürgergeld (Sozialstaat in Lohnkonkurrenz zur Privatwirtschaft), mehr Planwirtschaft als Marktwirtschaft, völlige Gleichgültigkeit wegen einer steigenden Staatsquote und Staatsverschuldung, bei gleichzeitig riesigem Schuldenappetit.
Ergebnis: wir haben keinen Minister für, sondern gegen die Wirtschaft.
Moderation
Zeitpunkt: 02.06.23 09:49
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für immer
Kommentar: Doppel-ID - Gesperrte Pöbel und Provokations Nachfolge-ID
Zeitpunkt: 02.06.23 09:49
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für immer
Kommentar: Doppel-ID - Gesperrte Pöbel und Provokations Nachfolge-ID
Mittelständischer Unternehmer bringt aufgrund von Unzufriedenheit u.a. mit der Energiepolitik vielsagendes Plakat an Hauswand an:
https://www.focus.de/politik/deutschland/...sade-an_id_195669451.html
(Zitat aus Focus-Artikel:) "Das Traditionsunternehmen Carl Krafft und Söhne ließ an seiner Außenwand ein riesiges Plakat anbringen, auf dem nicht nur die Gesichter der beiden Spitzenpolitiker zu sehen sind, sondern auch ein Spruch:
„Wenn ein Clown in einen Palast einzieht, wird der Clown kein König, sondern der Palast wird zum Zirkus.“
Moderation
Zeitpunkt: 08.06.23 10:29
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 08.06.23 10:29
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Erforderlich war diese Erhöhung letztlich, weil die Leistungen der Pflegeversicherung ausgeweitet wurden. Im Endergebnis lohnt sich damit Arbeit wiederum weniger (Wirtschaftsstandort wird verschlechtert), während die Sozialleistungen ausgebaut werden.
Deutschen fehlt der Mut richtig ins Risiko zu gehen, und mal "anzugreifen".
Ich weiß nicht, inwiefern das wirklich so ist. Viele institutionelle Rahmenbedingungen bestrafen in Deutschland regelrecht Leute mit "unternehmerischem Mut", und viele Initiativen und Ideen werden durch sehr hohe finanzielle Hürden verhindert bzw. ausgebremst. In Unternehmerländern wie den USA gibt es solche Hürden einfach nicht.
Die meisten Deutschen legen ihr Geld schlicht völlig falsch an. Girokonto, Sparbücher, Festgelder, Lebensversicherungen, zu teure und falsche Fonds... die Reihe ließe sich noch weiter fortsetzen.
Eine gute Geldanlage - z.B. in Aktien - ist langfristig aber absolut entscheidend. Die meisten Deutschen verstehen das nicht richtig.
https://de.wikipedia.org/wiki/..._der_L%C3%A4nder_nach_Handelspartner
Was passiert jetzt bei Spannungen mit China? Der schlimmste Fall wäre eine Invasion von Taiwan, was passiert dann mit dem ganzen Handel?
Es gibt zudem die Diskussion um die 5G-Technologie (Huawei), ist es sicher diese in Deutschland zu verwenden? (Eher nicht...). Dann kommt die Frage der Rohstoffe dazu, ein Beispiel ist Lithium, von dem Deutschland völlig abhängig ist, und das kommt zu mehr als 97% (?) aus China. Alle Batterien brauchen das, und ohne Batterien keine Elektroautos.
Fazit: in unserem Außenhandel stecken sehr hohe politisch bedingte Risiken.