Youbisheng Green Paper (A2BPG1) - Manteldeal?
Seite 1 von 5 Neuester Beitrag: 25.04.21 01:15 | ||||
Eröffnet am: | 01.11.17 15:43 | von: Strandläufer | Anzahl Beiträge: | 109 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 01:15 | von: Lauraghsqa | Leser gesamt: | 29.156 |
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Nicht uninteressant, die Deutsche Balaton und andere Akteure haben sich hier schön eingekauft und planen da wohl wieder etwas!
Im Vorstand der Youbisheng Green Paper sitzt u.a. Herr Rolf Birkert, Vorstand der Deutsche Balaton AG in Frankfurt.
Nach der Insolvenz gab es Ende 2016 zunächst eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 10.000:1. Anschließend wurde eine Kapitalerhöhung zu EUR 1,00 durchgeführt, bei der gem. Geschäftsbericht vom 30.06.2017 294.770 Aktien gezeichnet wurden. Zzgl. der wenigen Aktien, die nach der Kapitalherabsetzung übrig geblieben sind, beläuft sich das gesamte Grundkapital derzeit auf lediglich 295.791 EUR, welches in ebenso viele Aktien eingeteilt ist.
Nach der Kapitalerhöhung folgten diversen Stimmrechtsmitteilungen, so dass ich die Beteiligungsstruktur derzeit wie u.a. darstellt (es kann sein, dass ich die Anteile ein wenig verschoben haben, aber Stimmrechtsüber- oder -unterschreitungen der genannten Aktionäre wurden seither nicht mehr gemeldet). Mehr als 85% (!!!) der insgesamt derzeit lediglich ausstehenden 295.791 Aktien sind somit in festen Händen.
Aktionär, Meldedatum, Stimmrechte: 295.791
Isabella de Krassny, 20.12.2016, 40.000,13,52%
Kingstone Europe AG, 19.12.2016, 13.501, 4,56%
Deutsche Balaton AG, 15.12.2016, 134.216, 45,38%
Scherzer & Co AG, 13.12.2016, 65.000, 21,97%
Summe: 252.717 Aktien, 85,44%
Quelle: https://www.pressetext.com/...et_f_keywords=Youbisheng+Green+Paper+AG
Im letzten Halbjahresbericht, der am 27.09.2017 veröffentlicht wurde, heißt es zudem auf der letzten Seite:
„Am 07. September 2017 hat der Insolvenzverwalter des Insolvenzplan für die Youbisheng Green Paper AG beim zuständigen Insolvenzgericht eingereicht. Ein Termin für die Gläubigerversammlung wurde bis dato noch nicht festgelegt, wird aber zeitnah erwartet. Die Umsetzung des Insolvenzplans ist nach Auffassung des Vorstands Voraussetzung für die Überlebensfähigkeit der Gesellschaft. Ob dem Insolvenzplan zugestimmt werden wird, ist derzeit jedoch nicht vorhersehbar.“
Die Verbindlichkeiten wurden im Rahmen der Berichterstattung zum 30.06.2017 mit lediglich 541.000 EUR ausgewiesen, der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag betrug zum 30.06.2017 gerade einmal 356.000 EUR. Insofern sollte der Insolvenzplan lediglich pro forma abzusegnen sein, da die Verbindlichkeiten äußerst gering sind o.g. Beteiligten bereits fast EUR 300.000 in die Youbisheng Green Paper investiert haben.
Leider sind kaum Stücke zu bekommen, aber das ist bei dem Free Float von lediglich ca. 15% nicht verwunderlich...
Schaun wir mal, wie die Geschichte weiter geht...
http://www.ariva.de/youbisheng_green_paper-aktie/historische_kurse
An der Börse finden nahezu keine Umsätze statt, so dass man hier nur schwer partizipieren kann...
Allerdings bringt das ja nur was, wie die Aktien die heute handelbar sind, nicht auch der 10.000:1 unterliegen. Ist das durch?
Im Zuge der Kapitalerhöhung in 2016 wurde zunächst die Kapitalherabsetzung durchgeführt, so dass nun lediglich die knapp 300.000 AKtien mit der neuen WKN A2BPG1 handelbar sind.
Nun muss die Gläubigerversammlung entscheiden, wie es weitergeht...
Quelle: www.insolvenzbekanntmachungen.de
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Amtsgericht Köln, Aktenzeichen: 75 IN 321/14
In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen
der im Handelsregister des Amtsgerichts Köln unter HRB 72130 eingetragenen Youbisheng Green Paper AG, Frankfurter Straße 14b, 61118 Bad Vilbel, gesetzlich vertreten durch den Vorstand Herrn Rolf Birkert, Frankfurter Straße 14b, 61118 Bad Vilbel
Verfahrensbevollmächtigte:
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Anna-Schneider-Steig 22, 50678 Köln
Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Dr. Christoph Niering, Sachsenring 69, 50677 Köln
wird Termin zur Erörterung des Insolvenzplans vom 17.10.2017 sowie zur Erörterung des Stimmrechts der Gläubiger und zur Abstimmung über den Insolvenzplan und ggf. zur gerichtlichen Bestätigung des Insolvenzplans bestimmt auf
Freitag, 24.11.2017, 12:00 Uhr,
im Gebäude des Amtsgerichts Köln, Luxemburger Str. 101, 50939 Köln, 12. Etage, Raum 1233.
Der Termin dient -soweit erforderlich- zugleich der Prüfung nachträglich angemeldeter Forderungen. Insoweit wird der Termin mit dem Prüfungstermin verbunden. Der Insolvenzplan einschließlich der bei Gericht noch eingehenden Stellungnahmen zum Insolvenzplan liegen zur Einsicht der Beteiligten auf der Geschäftsstelle des Amtsgerichts Köln, Luxemburger Str. 101, 50939 Köln, Zimmer Nr. 1213 aus.
Hinweis:
Gem. § 253 Abs. 3 InsO wird darauf hingewiesen, dass die sofortige Beschwerde gegen die Bestätigung des Plans nur zulässig ist, wenn der Beschwerdeführer
dem Plan spätestens im Abstimmungstermin schriftlich oder zu Protokoll widersprochen hat und
gegen den Plan gestimmt hat.
75 IN 321/14
Amtsgericht Köln, 20.10.2017
- Festgestellte, d.h. nicht zurückgenommene Forderungen von Gläubigern betragen nur € 27.298,88
- Kapitalerhöhung und Fortsetzung der Gesellschaft geplant
- Zusätzlich Verwertungserlös für Inhaber der Inhaberaktien (A2BPG1) durch Versteigerung der Gui Xiang Industry Co Limited, Hong Kong, in Aussicht gestellt
Quelle: http://youbisheng.de/wp/investor-relations/insolvenz/
Auszug aus dem Insolvenzplan (Seite 21)
„2. Verwertung der Beteiligung an der Gui Xiang Industry Co Limited, Hong Kong
Des Weiteren macht sich die Gesellschaft zur Aufgabe, ihre Rechte als Gesellschafterin der Gui Xiang Industry Co Limited, Hong Kong und damit mittelbar der Quanzhou Guige Paper Co Ltd. Sowie der Hubei Guige Paper Co. Ltd. Auszuüben und durchzusetzen. Hierfür wird die Gesellschaft die Verwertung der Gui Xiang Industry Co Limited initiieren. Die Verwertung soll im Zuge einer Versteigerung der Gui Xiang Industry Co Limited erfolgen. Die Einzelheiten der Versteigerung und ihrer Durchführung wird der Vorstand der YGP festlegen. Für den Versteigerungsprozess wird die Gesellschaft bis zu rund 59 T€ einsetzen.
…
Im Falle der Veräußerung der Aktien wird der Anspruch auf Ausschüttung des Verwertungserlöses je Aktie mitübertragen. Dies bedeutet, dass nur derjenige am Verwertungserlös partizipiert, der zum Zeitpunkt der tatsächlichen Zahlung des Verwertungserlöses Inhaber von Aktien der Youbisheng Green Paper AG ist, die sich auf das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 295.971,00 € beziehen. Diese Inhaberaktien werden gegenwärtig unter der ISIN DE000A2BPG14 gehandelt. Die unter nachfolgendem Punkt „B. Kapitalerhöhung und Fortsetzung“ im Rahmen der geplanten Kapitalerhöhung auszugebenden Aktien sollen deshalb eine andere ISIN erhalten und als Namensaktien ausgegeben werden. Nur die Inhaber der Inhaberaktien der Gesellschaft mit der gegenwärtigen ISIN DE000A2BPG14 sind an der Ausschüttung des Verwertungserlöses teilnahmeberechtigt.“
Und was kommt nun:
- Absegnung des Insolvenzplans am 24.11.2017 (bei den offenen Forderungen von ca. TEUR 27 dürfte dies nur pro forma sein)
- danach Außerordentliche HV mit Beschlussfassung zur Fortsetzung der Gesellschaft inkl. Beschluss über die Kapitalerhöhung
- danach sicher eine Sachkapitaleinbringung (Manteldeal)
Und als Schmankerl gibt es ggf. noch einen zusätzlichen Verwertungserlös der Fa. aus Hongkong für die Altaktionäre obendrauf...
Es bleibt ungemein spannend!
Die Deutsche Balaton AG (und die weiteren festen Anteilsinhaber), die insgesamt gut 85% der 295.971 Aktien halten, werden sich für diese Konstruktion wohl Einiges gedacht haben, zumal man ja auch im Vorfeld auf fast TEUR 500 an Forderungen verzichtet hat, um den Insolvenzplan (Bestätigung ist im Termin am 24.11.2017 beim Amtsgericht Köln geplant) durchzubekommen.
Leider liegen keine aktuellen Daten zu den Gesellschaften vor, die letzten Zahlen stammen aus dem Jahresabschluss 2014 mit Informationen vom 31.12.2013.
Wenn man sich das ursprüngliche Eigenkapital der Gesellschaften (Ende 2013 größer als 100 Mio. EUR) anschaut und nur davon ausgeht, dass davon 10% davon aus der Versteigerung der Gui Xiang Industry Co., Ltd., Hong Kong, ausschließlich an die Altaktionäre zurückfließen, versteht man die Konstruktion. Insofern könnte auch hier Geduld all derer reichlich belohnt werden, die die WKN A2BPG1 im Depot haben…
.
Zu weiteren Details der Angaben verweise ich auf den Jahresabschluss der Youbisheng Green Paper AG vom 31.12.2014, den ich auszugsweise zitiert habe:
Quelle: Jahresabschluss 31.12.2014 (Anlage 1 zum Insolvenzplan, siehe Webseite der Gesellschaft),
Anhang für das Geschäftsjahr 2014, Seite 3
III. Angaben zur Bilanz
…
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen 100% der Anteile an der Gui Xiang Industry Co., Ltd., Hong Kong. Der Jahresabschluss der Gui Xiang Industry Co., Ltd., Hong Kong weist zum 31.Dezember 2013 ein Eigenkapital in Höhe von TEUR 3.612 (Vorjahr TEUR 713) und ein Jahresergebnis in Höhe von TEUR 683 (Vorjahr: TEUR -143) aus. Zum 31.Dezember 2014 liegen der Gesellschaft keine Angaben vor.
Die Gui Xiang Industry Co., Ltd., Hong Kong, hält ihrerseits eine Beteiligung von 100% an der Quanzhou Guige Paper Co., Ltd., Volksrepublik China mit einem Eigenkapital zum 31.Dezember 2013 in Höhe von TEUR 99.318 (Vorjahr: TEUR 80.260) und einem Jahresergebnis in Höhe von TEUR 18.411 (Vorjahr: TEUR 18.371). Zum 31.Dezember 2014 liegen der Gesellschaft zu dieser mittelbaren Beteiligung keine Angaben vor.
Die Gui Xiang Industry Co., Ltd., Hong Kong, hält weiterhin seit dem Geschäftsjahr 2013 eine Beteiligung von 100% an der Hubei Paper Co., Ltd., Volksrepublik China mit einem Eigenkapital zum 31.Dezember 2013 in Höhe von TEUR 133 (Vorjahr: TEUR 0) und einem Jahresverlust von TEUR 55 (Vorjahr: TEUR 0). Zum 31.Dezember 2014 liegen der Gesellschaft auch zu dieser mittelbaren Beteiligung keine Angaben vor.
Die ersten Käufer sind wohl vorab schon da. Bei nur ca. 43.000 Aktien, die nicht in festen Händen sind, zieht der Kurs dann auch bereits bei kleinen Umsätzen deutlich an.
Da nur die Altaktien einen Anspruch auf Verwertungserlöse der Assets in China/Hongkong haben, könnte ich mir vorstellen, dass die Deutsche Balaton die neuen Aktien mehrheitlich zeichnet und dann das operative Geschäft anschiebt.
Die vier Grossaktionäre behslten dann trotzdem ihre Verwertungsansprüche, was für dieses sicher wichtig ist und warum die Konstruktion sicher so gewählt wurde...