Bellicum Pharmaceuticals: Immuntherapie auf Profitsuche
Seite 1 von 10 Neuester Beitrag: 03.06.23 12:54 | ||||
Eröffnet am: | 23.06.17 10:09 | von: iTechDachs | Anzahl Beiträge: | 235 |
Neuester Beitrag: | 03.06.23 12:54 | von: RichyBerlin | Leser gesamt: | 81.949 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 29 | |
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Interessanterweise arbeiten beide auch im gleichen Thema der zellbasierten Immuntherapien ausgehend von einer DC-Vakzine bis hin zum aktuellen Thema der T-Zell Immuntherapien (CAR-T und TCR). Zudem hat Bellicum seit einem halben Jahr eine Zusammenarbeit im Gebiet der T-Zellrezeptoren (TCR) mit der ehemaligen Medigene Ausgründung Adaptimmune, die Ende des Jahres erste vorklinische Arbeiten abschliessen und dann gegebenenfalls gemeinsam in die Klinik bringen soll.
Bellicum hat im Gegensatz zu Medigene in 2014 die am weitesten fortgeschrittenen Arbeiten an Dendritischen Zellen (DC-Vakzine) nach Abschluss einer Phase II eingestellt, um sich auf andere lukrativere Methoden speziell der CAR-T und TCR T-Zelltherapie zu konzentrieren. Als Besonderheit hat man dabei frühzeitig eine Art Sicherheitsschalter eingebaut, um mögliche unerwünschte Überreaktionen der Immuntherapien, die bei anderen CAR-T Unternehmen wie Juno und Kite schon mehrfach zu Todesfällen führten, unter Kontrolle zu behalten.
Als erste Therapie und aktuell am weitesten fortgeschritten ist der Einsatz dieser Sicherheitsschalter allerdings im Umfeld von Knochenmarks-Transplantationen:
Das Bellicum Projekt BPX-501 soll die Gefahr von Abstoßungsreaktionen (Graft versus Host Disease kurz GvHD) speziell bei HSCT (Haploidentical Hematopoietic Stem Cell - Transplantationen) minimieren. HSCT sind interessant, da wegen der selten vorhandenen voll-identischen Knochenmarkspender dabei halb-identische Spender (typischerweise z.B. ein Elternteil) als Spender in Frage kommen. Die Abstoßungsreaktionen sind umso wahrscheinlicher und heftiger je mehr die Spenderzellen von den eigenen des Patienten abweichen. Um die GvHD zu vermeiden werden den Patienten die eigenen Immunzellen vor der Transplantation möglichst komplett entnommen, was aber ein erhebliches - oft tödliches - Infektionsrisiko für Patienten bedeutet, da keine körpereigene Immunabwehr mehr stattfindet und meist nicht genügend Immunzellen vom Knochenmarkspender vorhanden sind, um diese Funktion zu übernehmen.
In dieser Situation bietet BPX-501 speziell präparierte T-Zellen an, die dem Transplant hinzugegeben werden können und die Immunabwehr des Patienten unterstützten. Sollten diese modifizierten T-Zellen von BPX501 nun allerdings die körpereigenen Zellen/Organe des Patienten bzw. Spenderzellen angreifen (GvHD), können sie durch Gabe des speziellen Präparates Rimiducid selbst unschädlich gemacht werden, indem der von Bellicum in die BPX-501 T-Zellen eingebaute Sicherheitsschalter CaspaCIDe® aktiviert wird und sich diese giftig gewordenen T-Zellen dann selbst zerstören. Dieser Ansatz hat erste Erfolge bei Leukämie und anderen blutkranken Patienten gezeigt und wird aktuell in Europa in Richtung auf eine schnelle Zulassung weiterentwickelt. Damit könnte eine Einnahmequelle zur (Teil-)Finanzierung der anderen Therapien geschaffen werden.
Aktuell werden mit Spannung weitere Daten erwartet, die bei einer Bestätigung neue Hoffnung für viele Patienten bedeuten könnten, denen ein identischer Knochenmarkspender nicht zur Verfügung steht und die bisher das tödliche Risiko einer HSCT von einer möglichen dauerhaften Heilung durch eine Transplantation abgehalten hat.
Ein Erfolg hier könnte die Bellicum Sicherheitstechnik auch für andere Immuntherapien wie CAR-T und TCR (dort als GoCAR-T bzw GoTCR bezeichnet) attraktiv für Verpartnerungen (wie für TCR mit Adaptimmune) machen und Bellicum weiteres Geld in die Kasse spülen. Auch die Bellicum eigenen CAR-T (BPx-601) und TCR (BPX-701) Projekte könnten durch einen Erfolg mit BPX-501 für Verpartnerungen mit BigPharma sehr interessant werden, da eine Art von Not-Ausschalter eventuell für die Zulassung solcher Produkte erforderlich werden könnte.
Weiteres auf der Bellicum Internetseite http://www.bellicum.com/
die vermutlich den aktuellen Kursanstieg eingeleitet hat und noch über das Wochenende läuft.
Es ist anzunehmen, dass Bellicum heute oder am Wochenende weitere Pressemitteilungen dazu machen wird.
Meine Spekulation - KEINE Handelsempfehlung!
verknüpften Erwartungen findet man aktuell in diesem Seeking-Alpha Beitrag mit vielen interessanten Kommentaren.
sollte mit dem Cellectis Hintergrund zum universal CAR-T Pfizer Deal das Bellicum Potential und die erfolgversprechende Ausrichtung gut einschätzen können.
Unklar bleibt, ob der neue CEO hier nur eine realistischere Basis mit auch deutlich niedrigeren Erwartung für den eigenen Erfolg legen wollte, solange der alte CEO noch für Fehleinschätzungen herhalten kann, oder ob irgendwo tatsächlich der Wurm im System ist.
Bleibt zu hoffen, dass die Zusammenarbeit mit Adaptimmune tatsächlich so gut läuft wie es den Anschein auf beiden Seiten hat und hier bald eine Kooperation für die klinische Entwicklung verkündet werden kann.
Meine Meinung - KEINE Handelsempfehlung.
ich denke ja - wenn es Daten und Deals angeht - aber der Markt tickt trotz Übernahmefantasie bei wenig Cash-Reserven manchmal anders ...
nach Hirnentzündungen bei drei Patienten wo ein möglicher Zusammenhang mit der Behandlung durch BPX-501 Zellen nicht ausgeschlossen werden konnte. Bellicum will die Bedingungen für die Fortführung der Versuche mit der US-Zulassungsbehörde FDA ausarbeiten.während die europäische Zulassungsstudie zu BP-004 weiterläuft.
2 konnten mit Gabe des Bellicum Switch-Mittels gelöst werden und ein Klient verstarb. Quelle FierceBiotech
So passt der rechtzeitige Verkauf des Kerninvestors Baker Brothers nicht gut zu diesem 'Timing'. Vielleicht braucht man diese Delle für die Investoren in der nächsten Kapitalerhöhung?
Meine Meinung - keine Handelsempfehlung.
Keine Handelsempfehlung, nur meine Meinung nach meiner Recherche.
•BP-001 and BP-005, in adults with hematological cancers in which BPX-501 is administered after initial allogeneic HSCT;
•BP-003, a single site study in children with orphan inherited blood disorders in which BPX-501 is administered after initial allogeneic HSCT;
•BP-004, in children with hematological cancers or orphan inherited blood disorders in which BPX-501 is administered after initial allogeneic HSCT;
•BP-008, to treat post-transplant relapse in adults and children with blood cancers and evaluate the potential for a titrated dose of rimiducid to resolve uncontrolled GvHD while preserving BPX-501 cells
genau beschrieben welche der Studien in Europa bzw. USA durchgeführt werden, finde ich.
Es wird nur von 5 in Europa und den USA iniziierten Studien gesprochen.
@iTechDachs: hast du eine Quelle für deine These, dass BP-003 und BP-004 in Europa und die anderen in den USA durchgeführt werden?