Manifest des einfachen Lebens


Seite 1 von 2
Neuester Beitrag: 13.04.11 21:41
Eröffnet am:10.05.10 03:49von: QueenieAnzahl Beiträge:28
Neuester Beitrag:13.04.11 21:41von: QueenieLeser gesamt:4.308
Forum:Talk Leser heute:1
Bewertet mit:
28


 
Seite: <
| 2 >  

1265 Postings, 5393 Tage QueenieManifest des einfachen Lebens

 
  
    #1
28
10.05.10 03:49
Manifest des einfachen Lebens  

Ich bin kein Konsument. Ich bin nicht bloß, wie mein Freund Jerry Michalski es säuerlich ausdrückt, "ein Schlund, der nur lebt, um Produkte herunterzuschlingen und Geld auszuscheißen". Ich bin nicht hier, um Sachen aufzubrauchen. Ich messe mich durch meine Fähigkeit, sanft zu leben, so wenig wie möglich zu konsumieren, im Prozess eines komfortablen, nachhaltigen, verantwortungsvollen, fröhlichen, ausreichenden Lebens. Wenn ich mehr verbrauche, als ich dafür muss, dann versage ich in meiner Verantwortung gegenüber Allem-Leben-Auf-Der-Erde. Wenn ihr, die Politiker und Unternehmen, messt, wie viel wir Menschen gemeinsam produzieren und konsumieren, dann messt ihr das kollektive Versagen unserer Art, verantwortungsvoll im Rahmen unserer Mittel zu leben - und nicht unser Wohlbefinden.

Ich bin kein Benutzer. Ein Benutzer ist jemand, der süchtig ist, unfähig aufzuhören, der Gnade der Drücker ausgeliefert. Ich sehe dich, den Politiker, den Lakai, den Händler, den Anwalt, den Vermarkter, den Handlanger, als Verkäufer von Lügen und endlosen schäbigen, wertlosen Mülls. Und ich bin kein Junkie. Ich kauf es euch nicht mehr ab, nicht länger. Ihr seid Verursacher von Elend und Leid und ihr solltet euch schämen. Ihr verwüstet unseren Planeten, und ihr solltet damit aufhören.

Ich bin kein Schuldner. Ich schulde weder euch noch sonst jemandem etwas. Ihr könnt mich nicht kontrollieren, oder mir sagen, was zu tun ist und was nicht. Eure Gesetze sind nicht, wie ihr behauptet, dazu erschaffen, um Ordnung zu halten, sie sind Mittel, um zu unterdrücken, zu unterjochen. Ich bin nicht euer Untergebender. Ich werde nicht gemobbt, verängstigt, bestochen, eingeschüchtert oder mit Propaganda verseucht. Ich erkenne weder eure, noch sonst jemandes Autorität an über mich, oder über meine Freiheit zu sein, wer ich wirklich bin und was ich zu tun gedenke.

Ich bin kein Angestellter. Juristisch ist ein Mitarbeiter definiert als eine Person, die in einer "Diener-Herr"-Beziehung zum Arbeitgeber steht. Ich habe keinen Meister und ich bin niemandes Knecht. Ich bin nicht zu verbiegen. Ich tue, was ich wähle, das, vom dem ich weiß, dass es Recht ist, getan zu werden. Sagt mir nicht und fordert nicht von mir, es anders zu machen.

Ich bin keine Ressource. Ihr könnt nicht mich gebrauchen oder verbrauchen. Ich bin kein Produkt. Ich bin nicht meine Arbeit. Ihr könnt weder mich noch mein Interesse verbrauchen. Ich bin kein Faktor in der Produktion. Wie sehr ihr auch versucht, meine Produktivität zu messen und zu bewerten, es bedeutet mir nichts.

Ich bin kein Besitzer. Eure "Gesellschaft der Eigentümer" ist ein Betrug, eine groteske Lüge um jene, die in Bescheidenheit leben, zu überzeugen, dass sie raubgieriger leben sollten, dass sie horten müssen, dass sie darum kämpfen sollten, mehr von dem Zeug zu erwerben und zu schützen, das ihr produziert und verbreitet, als eine Ablenkung von eurem Eigentums-Verbrechen. Wir haben keine Rechte an nichts, wir sind nur mit der kollektiven Verwaltung des Landes betraut, in Partnerschaft mit dem Rest von Allem-Leben-Auf-Der-Erde, als unsere heilige Verantwortung. Wir gehören der Erde, nicht sie uns. Ich beanspruche kein Eigentum an nichts und ich erkenne auch weder euer Eigentum an irgendetwas an, noch eure Eigentumsrechte, egal wie sehr ihr mir durch eure Armee, eure Exekutiven und eure schmierigen Anwälte droht mit euren erbärmlichen und missbräuchlichen Gesetzen.

Ich bin kein Anführer. Ich behaupte nicht, Antworten zu haben und ich glaube nicht an Hierarchie. Wir brauchen keine Führer und Helden, kein gutes Zureden und keine Nötigung, die uns unserer eigenen Verantwortung enthebt, zu entdecken und zu tun, was wir bestimmt sind zu tun. Ich habe genug von der Rhetorik der Staats-und Regierungschefs, die uns glauben machen wollen, dass sie oder sonst jemand die Kontrolle haben kann. Was auf dieser Welt passiert, ist werdend und das kollektive Ergebnis dessen, was wir alle tun. Wir brauchen keine Führer, die uns den Weg zeigen. Wir brauchen Vermittler, Menschen, die sich kümmern, die uns helfen, in Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, die Hindernisse beseitigen und dann selbst aus dem Weg gehen.

Ich bin nicht gläubig. Es gibt keinen -ismus, den man mir anhängen könnte, der hängen bleibt. Niemand weiß irgendwas, mich eingeschlossen. Wir alle suchen nur, was es in jedem Augenblick bedarf. Wir tun erst was wir müssen, dann tun wir, was leicht ist und dann werden wir das tun, was Spaß macht. Ideologie hat damit nichts zu tun. Sag mir nicht, was ich glauben soll, oder was du glaubst. Sag mir, was dir wichtig ist, was du liebst, wofür du Leidenschaft hast, und dann erzähl nicht, sondern zeige mir warum. Zeig mir, was du weißt, wie etwas getan werden kann, das ist nützlich. Erspare mir deine kluge und nutzlose Rhetorik.

Ich bin ein Komplize und ich bin ein Teil. Ein Komplize der Kreaturen, die das ausmachen, was ich seltsam 'Ich' nenne, und ein Teil der Gemeinschaft von Allem-Leben-Auf-Der-Erde. Mein "Eigeninteresse" ist eine Lüge, eine Geschichte, die propagiert worden ist und in mir anerzogen wurde durch Zynismus, Manipulation und Angst, um mich und uns alle zerstreut und gehorsam zu halten. Wenn ich endlich lerne, all den Schleim abzustreifen, den ich erwarb, als ich es nicht besser wusste, und entdecke, wer ich wirklich bin - niemand außer mir selbst - dann entdecke ich, dass ich kein Eigeninteresse habe. Ich bin nur ein Teil. Hier, um ein Teil des großen Kreises des Lebens, des Lernens und der Liebe auf diesem erstaunlichen Planeten zu sein.

Ich bin nur der Raum, durch den Zeug hindurchgeht, Teil des komplexen unergründlichen Tanzes von Allem-Leben-Auf-Der-Erde. Und meine Rolle - meine einzige Rolle - ist zu lernen darin zu improvisieren, welches von dem hindurchfließenden Zeug ich berühre und welches ich einfach loslasse. Es ist keine Wahl, es ist wie ein Wissen, ein kollektives und verbundenes, ein instinktives und sinnliches Wissen. "Ah, ich weiß, wie ich das verbessern kann, oder es deutlicher, oder interessanter, oder nützlicher, oder innovativer, oder freudiger werden lassen kann - Hier!" Ich lerne fortlaufend, da zu sein, um das Zeug zu tun, das ein wenig hilft. Ich lerne, zu wissen, was zu tun ist und Spaß dabei zu haben, es zu tun. Die wilden Kreaturen, deren Welt ich teile, verstehen das gut, und es wird mich eine Lebenszeit Praxis kosten, um halb so klug in der Kunst des Lebens zu werden, wie sie es sind, darin Leben zu erhalten, von Nutzen zu sein und glücklich, ohne es auch nur versuchen zu müssen. Einfach nur der Raum zu sein, und das richtige Zeug in der exakt richtigen Art und Weise zu berühren, während es durch mich hindurchfließt.

Das ist, wer ich bin. Kein Verbraucher, Benutzer, Schuldner, Angestellter, keine Ressource, kein Eigentümer, kein Führer, kein Gläubiger, kein -ist. Hört auf, mich so zu nennen. Versteht, wer ich bin und beginnt auch zu verstehen, wer ihr seid. Dann werdet ihr frei sein von all den Namen, die euch einsperren, euch gleichmachen, euch zu dem machen, was ihr nicht seid. Wir sehen uns dann.

Erschienen auf: howtosavetheworld.ca/2010/03/21/manifesto/

I r g e n d w e l c h e  Einwände ? ;-)

 

33960 Postings, 6049 Tage McMurphypuuuh, harte Kost am frühen Morgen

 
  
    #2
6
10.05.10 06:20
aber viel Wahrheit  

7211 Postings, 7521 Tage CrossboyKann mir das bitte mal einer vorlesen!

 
  
    #3
1
10.05.10 07:36

34698 Postings, 8855 Tage DarkKnightSehr schön.

 
  
    #4
1
10.05.10 10:11
Immer wieder erhebend, wenn man von allen Pflichten entbunden wird.  

1265 Postings, 5393 Tage QueenieErfolgsrezept Fa. Semco

 
  
    #5
16
04.06.10 10:16
Die Befreiung der Arbeit: Das 7-Tage-Wochenende  

Weltweit starren Manager fassungslos auf die Firma Semco: Was dort passiert, widerspricht allem, an was sie glauben. Die 3000 Mitarbeiter wählen ihre Vorgesetzten, bestimmen ihre eigenen Arbeitszeiten und Gehälter. Es gibt keine Geschäftspläne, keine Personalabteilung, fast keine Hierarchie. Alle Gewinne werden per Abstimmung aufgeteilt, die Gehälter und sämtliche Geschäftsbücher sind für alle einsehbar, die Emails dafür strikt privat und wie viel Geld die Mitarbeiter für Geschäftsreisen oder ihre Computer ausgeben, ist ihnen selbst überlassen.


Respekt als Erfolgsrezept

Was für heutige Personalchefs klingen mag, wie ein anarchischer Alptraum, ist in Wirklichkeit eine Erfolgsgeschichte. Seit das Unternehmen von Inhaber Ricardo Semler umgestellt wurde, stiegen die Gewinne von 35 Millionen auf 220 Millionen Dollar. Und nicht nur die Zahlen geben Semler recht, sondern vor allem die Mitarbeiter: Die Fluktuationsrate bei Semco liegt unter einem Prozent.

Das Rezept ist einfach: Behandele deine Mitarbeiter wie Erwachsene, dann verhalten sie sich auch so. Je mehr Freiheiten du ihnen gibst, desto produktiver, zufriedener und innovativer werden sie. Ein Unternehmen besteht aus erwachsenen gleichberechtigten Menschen, nicht aus Arbeitskräften. Jeder hat das Recht, sich frei zu entfalten und eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Entgegen allem, was man aktuell zu glauben scheint, machen Druck und Stress Menschen nicht produktiv, sondern ganz einfach nur kaputt. Und dabei verliert das Unternehmen letztlich genauso wie der Mensch.

Es geht Semler um ein neues Verständnis von Arbeit: Eine Firma ist ein Gemeinschaftsprojekt, im besten Fall eine geteilte Leidenschaft. Die Gesellschaft hat uns das allerdings anders beigebracht, wir sollen uns als Steinmetze, Maler und Hilfsarbeiter sehen, nicht als Kathedralen-Schöpfer. Bei Semco sind die Mitarbeiter essenzieller Teil eines Ganzen, sie sind Mit-Schöpfer, nicht bloß ein Rädchen im System. Sie haben Ideen, sie verstehen ihre Arbeit, sie wissen, was sie wert ist.

Vertrauen statt Kontrolle

Ricardo Semler SemcoAber unsere Personalchefs glauben noch immer, dass man Angestellte kontrollieren muss, über Stechuhren, feste Arbeitszeiten, Produktivitäts-Reports und Email-Spionage. Semco hat das alles aufgegeben und die Kontrolle durch Vertrauen ersetzt - und mal im Ernst: Wer will eigentlich mit Leuten zusammenarbeiten, denen man nicht trauen kann?

Für Semler ist der Kontrollwahn der meisten Unternehmen einfach nur noch verrückt. Seine Mitarbeiter erziehen ihre Kinder und wählen Gouverneure, es sind erwachsene Menschen, die selbst am besten wissen, was sie möchten und brauchen.

"Es ist völlig verrückt, diese Idee, dass die Menschen immer noch so fixiert darauf sind, wie etwas gemacht wird. Bei uns sagt keiner: 'Du bist fünf Minuten zu spät' oder 'warum geht dieser Fabrikarbeiter schon wieder aufs Klo?' [...] Wenn Du dich bei Semco im Büro umsiehst, sind da immer jede Menge leere Plätze. Die Frage ist: Wo sind diese Leute? Ich hab nicht die leiseste Idee und es interessiert mich auch nicht.

Es interessiert mich in dem Sinne nicht, dass ich nicht sicherstellen möchte, dass meine Mitarbeiter zur Arbeit kommen und der Firma eine bestimmte Anzahl Stunden pro Tag geben. Wer braucht eine bestimmte Anzahl Stunden pro Tag? Wir brauchen Leute, die ein bestimmtes Ergebnis abliefern. Mit vier Stunden, acht Stunden oder zwölf Stunden im Büro - sonntags kommen und Montags zu Hause bleiben. Es ist irrelevant für mich", erklärt Semler seltsam einleuchtend.

Hier geht's weiter:  www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2010/...tage-wochenende.html

Na also, geht doch... :-)

 

10957 Postings, 8060 Tage Cashmasterxxsehr mutiges konzept, hut ab!

 
  
    #6
3
04.06.10 10:24

11927 Postings, 6348 Tage demode66# 5 ein geiles Konzept

 
  
    #7
4
04.06.10 10:31

10957 Postings, 8060 Tage Cashmasterxxdemode

 
  
    #8
1
04.06.10 10:37
wenns dann klappt ist es geil, erstmal ist es mutig!

Da braucht man aber auch gut ausgesuchtes personal.

22764 Postings, 6114 Tage Maxgreeen#5 kann ich bestätigen , bei uns ist es

 
  
    #9
3
04.06.10 10:43
"teilweise" auch so. Ich fühle mich dabei ganz gut. Das Gehalt und Gewinnbeteiligung kann ich jedoch nicht festlegen.  

1265 Postings, 5393 Tage QueenieEs lohnnt sich eben,

 
  
    #10
6
04.06.10 10:43
auch mal neue Wege zu beschreiten.

Und Cash, bei der Fa. Semco gibt es KEINE Personalabteilung. ;-)
Man darf den Menschen selbst ruhig auch mal was zutrauen... in einem freien Klima regelt es sich meist selbst über soziale Kontrollmechanismen.

Der Mensch braucht keine Kontrolle von oben. :-)  

4034 Postings, 6261 Tage FDSAStark!

 
  
    #11
2
04.06.10 10:46

10957 Postings, 8060 Tage CashmasterxxQueenie

 
  
    #12
2
04.06.10 10:50
Ist die die Firma den so entstanden oder hat sie sich so entwickelt?
Selbst wenn es keine Personalabteilung gibt, müssen die leute ja
irgendwie eingestellt worden sein, von wem auch immer.

1265 Postings, 5393 Tage QueenieCash,

 
  
    #13
8
04.06.10 11:01

Ich zitiere mal aus dem Artikel:  

Semco hat 3000 Mitarbeiter, aber keine Personalabteilung, da steht dem traditionellen Unternehmer der Angstschweiß auf der Stirn. Wer stellt diese Leute ein? Wer überprüft die Leistung?

Das machen die Angestellten alles selbst. Stellt ein Team fest, dass eine neue Person gebraucht wird, schreibt sie im Intranet der Firma ein entsprechendes Meeting aus. Das ist natürlich freiwillig: Alle können kommen, keiner muss.

[...]

Auf so einem Meeting könnte zum Beispiel beschlossen werden, dass neuer Mitarbeiter gebraucht wird und was er oder sie können muss. Dann wird gemeinschaftlich eine Annonce geschrieben, und sobald die Bewerbungen kommen, werden sie im Team aufgeteilt: Jeder, der möchte, nimmt einfach ein paar mit nach Hause und bringt die interessantesten dann wieder mit. Statt Vorstellungsgesprächen gibt es ein Gruppengespräch mit allen Kandidaten gleichzeitig - auch hier darf kommen, wer will.

Die einzigen Mitarbeiter, die regelmäßig formal bewertet werden, sind jene in Entscheidungs-Positionen - und zwar von allen anderen. Sollte einer dieser Manager wiederholt schlechte Bewertungen kriegen, geht er für gewöhnlich von selbst.


Gruppenzwang

Tatsächlich regeln die Teams fast alles unter sich. Macht jemand keinen guten Job, so wird das im Team diskutiert, oder ein Meeting einberufen. Wer sich ein hohes Gehalt zuteilt, erhöht damit auch die Erwartungen des Teams und den Leistungsdruck. Aber auch die Mitarbeiter haben mittlerweile ein anderes Verhältnis zur Arbeit: Wenn jemand einen Haufen Geld verdient, die ganze Woche eigentlich nur Golf spielt, aber trotzdem einen guten Job macht und seine Aufgaben erledigt - wen kümmert's dann? Was zählt, ist das Ergebnis.

Eine Studie von CNN hat festgestellt, dass die Mitarbeiter bei Semco eine sehr viel gesündere Balance zwischen Privatleben und Beruf haben, sich mehr Zeit für Beziehungen, Kinder und Hobbys nehmen, aber gleichzeitig auch ungewöhnlich hohen Einsatz und bemerkenswerte Leistungen im Beruf zeigen. Nicht trotz, sondern wegen der Freiheiten. Für Semler ist das wenig verwunderlich: Menschen müssen sich entfalten können, um ihr Potenzial optimal einzubringen.

Als Semmler die Fa. übernommen hat, gab es sicherlich einen festen Personalstamm, der sich dann nach und nach selbst erweitert und optimiert hat. :-)

 

 

11076 Postings, 6026 Tage badtownboySehr aufschlußreich

 
  
    #14
4
04.06.10 11:05
Ein Grund für den Erfolg dürfte sein, dass, wie der Text darlegt, sich die Mitarbeiter ganz einbringen und nicht nur Rädchen des Getriebes sind.
In normalen hierachisch strukturiereten Betrieben machen die Leute ihren Job rein nach Vorgabe, danach was arbeitsvertraglich als Minimum geschuldet wird. Dabei geht oft viel Potential verloren, weil die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten nicht voll ausschöpfen können und auch nicht wollen, allein deshalb, weil man sich selbst nur als Rädchen sieht und nicht aus der Reihe tanzen will.
Sind Aufstiegsmöglichkeiten nur begrenzt vorhanden , liegt Potential der Mitarbeiter und somit wirtschaftlicher Erfolg des Unternehmens brach, neben einer z.T. unmotivierten Mitarbeiterschaft oder um Karrierechanchen untereinander mobbende Belegschaft, was wiederum für alle Beteiligten negativ ist.  

1465 Postings, 5305 Tage MuppetshowQueenie

 
  
    #15
7
04.06.10 11:21
In Bolivien, Venezuela ist soetwas an der Tgesordnung. Ganz Süd-Amerika ist auf dem Weg das auszubreiten.

Feinde von dieser Idee, reden dann am liebsten vom Kommunismus und berufen sich dann gleich immer auf Totalitäre Strukturen etc. !

Ich finde das Konzept wunderbar. Wenn der Arbeiter mehr Verantwortung übernimmt arbeitet man gleich doppelt so motiviert wie sonst. Und man hat das tolle Gefühl etwas Großes zu "tragen" bzw. zu besitzen.

Abschließend das Wochenendschmankal!!!

 

11076 Postings, 6026 Tage badtownboyJa Queenie

 
  
    #16
5
12.06.10 11:41
# 1 so sollte man versuchen zu leben, selbstbestimmt und frei von Zwängen.

 

1265 Postings, 5393 Tage QueenieZurück zum Leben: Herta-Wurstbaron Schweisfurth

 
  
    #17
4
13.09.10 16:18

Vom Wurstbaron zum Biobauern: Karl Ludwig Schweisfurth


Er gehörte einmal zu den großen deutschen Industriellen. Er hat einen mittelständischen Betrieb im Herzen der westfälischen Kleinstadt Herten zum größten Wurst-Konzerns Europas ausgebaut. Er revolutionierte die Verarbeitungstechnik von Fleisch in Deutschland, war von 1966 bis 1979 Präsident des Bundesverbandes Deutsche Fleischwarenindustrie und war Europas Fleischlobbyist Nummer 1.

Doch auf dem Höhepunkt seines Erfolges schaltete er diese Karriere ab, wie mit einem Lichtschalter: Karl Ludwig Schweisfurth wechselte im Alter von 54 Jahren sein Leben. Der Wurstfabrikant verkaufte 1984 seinen Milliardenkonzern "Herta" an Nestlé und wurde Biobauer in Bayern. Zunächst verspottet und ausgegrenzt ("Ich bin kein Bayer, kein Bauer - ich bin ja nicht mal katholisch."), wurde sein Biohof "Gut Hermannsdorf" in Zeiten von BSE, Antibiotika-Skandalen und Maul- und Klauenseuche zum Öko-Wallfahrtsort für ganz Europa. Seine Produkte, obwohl teuer, sind in seinen modernen Bio-Supermärkten quasi verkauft, bevor er sie produziert hat.

Er zeigt, dass verantwortungsvoller Umgang nicht in sackleinener Langeweile daherkommen muss - und sich dennoch mit ökonomischem Erfolg verbinden lässt. Vom Metzger zum Groß-Industriellen und zurück: Meike Hemschemeier zeichnet das bewegte Leben von Karl Ludwig Schweisfurth in einem einfühlsamen O-Ton-Portrait nach.

Sein Lebensweg ist die Geschichte eines großen Unternehmers voller Ideen, Sehnsüchte und Brüche, der immer auf der Suche war. Von einem, der auszog in fremde Länder, immer schneller und effizienter werden wollte - um zwei Jahrzehnte später festzustellen, dass ihn diese Art von Erfolg nicht glücklich macht.

Film von Meike Hemschemeier

 

44542 Postings, 8768 Tage SlaterQueenie wird mir symphatisch

 
  
    #18
1
13.09.10 16:21

1265 Postings, 5393 Tage QueenieNoch ein Interview mit ihm.. etwas kürzer ;-)

 
  
    #19
4
13.09.10 16:22


Vom größten Fleischfabrikanten Europas zum ökologischen Visionär: Vor vielen Jahren verändert Karl Ludwig Schweisfurth sein Leben radikal. Er sagt nein zur industriellen Tiervernichtung um nachhaltige Landwirtschaft in Deutschland zu revolutionieren.

Auf den Grundsätzen von Ethik, Naturverbundenheit und Qualität erschafft er die Herrmannsdorfer Landwerkstätten, die nicht durch Preiskampf und bedingungsloses Wachstum erfolgreich sind, sondern aufgrund der Ehrfurcht vor dem Leben. Er vertritt den Standpunkt, dass der Konsument bewusst Entscheidungen treffen muss, um auf die Produktpolitik der Konzerne Einfluss nehmen zu können. Jeder hat täglich die Wahl.

Ein Gespräch über nachhaltige Lösungen und die Beweggründe, sein Leben zu ändern.  

2516 Postings, 6788 Tage templerQueenie, das ist meine echte Überzeugung

 
  
    #20
4
08.10.10 01:03
Wenn ich Kanzler wäre, würde ich Dich sofort als Kultusminister einsetzen.

Vielleicht fehlt uns allen Überzivilisierten das Feeling, das viele amerikanische Indianerstämme vor der großen Invasion noch hatten. Leider sind wir fast alle Sklaven unseres Wohlstandes.

Unserer Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt wollte in seiner Amtszeit einen fernsehfreien Sonntag einführen, eine geniale Idee, für mehr Menschlichkeit.

Leider wurde, wie bei anderen guten Ideen nichts daraus.

Doch jede Zeit hat, solange man auch zurückgeht, ihre schönen und deprimierenden Phasen.  

830 Postings, 5290 Tage Ulyssetempler, da hast Du Recht, ich würd'

 
  
    #21
3
08.10.10 01:25
sie noch zu 'was ganz anderem machen ;-)  

2516 Postings, 6788 Tage templerzum beispiel?

 
  
    #22
08.10.10 01:35

830 Postings, 5290 Tage Ulysseno commend, templer ;-)

 
  
    #23
3
08.10.10 01:38

14459 Postings, 5500 Tage pandabärchenhähhh...

 
  
    #24
08.10.10 01:38

2516 Postings, 6788 Tage templerUlysee und pandabärchen,

 
  
    #25
08.10.10 01:46
wie soll ich das verstehen, löst das Rätselchen doch auf...  

Seite: <
| 2 >  
   Antwort einfügen - nach oben