Die Solarenergie wird sich rentieren
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 10.07.09 00:09 | ||||
Eröffnet am: | 09.07.09 14:59 | von: danjelshake | Anzahl Beiträge: | 42 |
Neuester Beitrag: | 10.07.09 00:09 | von: kiiwii | Leser gesamt: | 2.366 |
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"Die Solarenergie wird sich rentieren"
Atom oder Solar, Kohle oder Wind? Für Greenpeace-Manager Roland Hipp steht Deutschland vor einer Systementscheidung. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview fordert er ein klares Nein zur Kohle nach dem Vorbild des Atomausstiegs - und Staatshilfe für Sonnenstrom aus der Sahara.
SPIEGEL ONLINE: Herr Hipp, müssen Sie in der Atompolitik umdenken?
Hipp: Warum ich? Frau Merkel muss umdenken!
ZUR PERSON
SPIEGEL ONLINE: Es sieht gegenwärtig so aus, als ob Schwarz-Gelb die Bundestagswahl im Herbst gewinnt. Das heißt: längere Laufzeiten für die deutschen Kernkraftwerke.
Hipp: Umfragen haben mich noch nie beeinflusst. Es geht darum, welcher Energiemix für die Gesellschaft richtig ist.
SPIEGEL ONLINE: Nicht nur Union und FDP sind pro Atom. Auch in der Umweltbewegung wird die Frage anders diskutiert als vor zwanzig Jahren.
Hipp: Ich kenne keinen großen Umweltverband, der den Atomausstieg in Frage stellt. Allen ist klar: Längere Laufzeiten behindern den Ausbau der erneuerbaren Energien. Wir stehen vor einer Systementscheidung: Setzen wir auf Großkraftwerke, mit denen die Konzerne ihre Monopole sichern - oder wollen wir eine zukunftsfähige Energieversorgung?
SPIEGEL ONLINE: Das Berliner Solarunternehmen Solon fordert längere Atomlaufzeiten. So könne man Zeit gewinnen für den Ausbau der regenerativen Energien.
Hipp: Diese Einschätzung teile ich nicht. Wenn man eine Übergangslösung braucht, dann sollte das Erdgas sein.
SPIEGEL ONLINE: Kernreaktoren stoßen kein CO2 aus. Angesichts des Klimawandels ein wichtiges Argument.
Hipp: Weltweit deckt die Atomkraft gerade einmal zwei Prozent des Energiebedarfs. Wenn man eine messbare Wirkung haben wollte, müsste man nach unseren Berechnungen mehrere tausend Kraftwerke bauen. Das will keiner, außerdem gäbe es gar nicht genug Uran. Es ist eine Mär, wenn die Atomlobby behauptet, das Klima zu schützen.
weiter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,634892,00.html
Dummerweise auch da, wo sie sich nicht rentiert. Das mag für Forschungszwecke OK sein, für die normale Stromproduktion ist es das nicht. Da ist in unseren Breiten selbst die Windkraft noch rentabler. Und die macht schon genug Probleme.
Geschäftsführer, schon klar. Ein Verwandter ist auch Direktor bei Greenpeace aus einem EU-Land.
Ausser auf Reisen, macht der nicht viel. Von Kilmaschutz und Internetkonferenzen haben die leider noch recht wenig mitbekommen. Aber anderen vorschreiben was sie zu tun und zu lassen haben, jaja, schon klar.
in den usa laufen solarkraftwerke seit 30 jahren und das zuverlässig.
rechne mal aus, was eine kwh kostet, wenn du alle subventionen für atomkraft, bergbau und endlagerung abziehst und vergleich das mit den kosten für erneuerbare energien.
Ich will Dir nicht vorgreifen. Mach doch mal selbst die von Dir vorgeschlagene Rechnung auf. Aber bitte mit nachvollziehbaren Angaben, nicht mit irgendwelchen allgemeinen Sprüchen aus der Greenpeace-Ecke.
Nur so als Tip vorab: Zur Zeit liegen die Erstellungskosten einer KWh Strom aus Soalarenergie beim Erzeuger bei etwa dem Achtfachen der Abgabepreise von Atom- und Kohlekraftwerken (denen man ja auch noch immer nachsagt, daß sie einen ganz ungeheuren Profit machen). Ganz abgesehen von dem Problem, daß man nachts aus Solarzellen gar keinen Strom erzeugen kann.
Nun rechne mal schön.
Will die Atomlobby deshalb diesen Pannen-Reaktor wie AkW Krümmel unbedingt wieder ans Netz bringen?
Reine Profitgier ? - die Gefahr einfach ignorieren ?
1. Wenn ich mir ne Anlage anschaffe - etwa subventionierte KfW-Kredite.
2. Wenn ich den Strom ins Netz einspeise - völlig überzogene Preise für den eingespeisten Strom. Zahlen die Verbraucher letztlich - und zwar alle.
3. Wenn ich Solaranlagen produziere. Gilt insbesondere für Ostdeutschland - deshalb kommen die Anlagen auch zu einem großen Teil von dort. So 150.000 Euro je Arbeitsplatz sind da an Investitionshilfen eher die Regel.
2. Bezahlt der Staat die Endlagerung, was diese kosten wird ist unabsehbar!
Und bei der Steinkohle ebenfalls. Die Steinkohlesubventionen haben sogar dafür gesorgt, dass das Ruhrgebiet sich bis heute nicht von seinen Strukturproblemen lösen konnte.
Unbestritten - da sind früher auch große Beträge an Forschungsmitteln indirekt der Atomwirtschaft zugute gekommen. Allerdings gab es derlei Förderung auch auf dem Solargebiet.
Der entscheidende Punkt ist aber die Subvention pro erzeugte KWh. Und dieser Betrag ist bei der Kernenergie weit, sehr weit unter dem, was für Solar- und Windenergie ausgegeben wird.
Wer's nicht glaubt, möge bitte Zahlen liefern.
Dieter Hildebrandt machte mal nen Sketch mit ner Polizeimütze eines Polizisten, der auch für die Bewachung eines AKW abgestellt war. Nach dem Motto: Handelt bei der Mütze um eine Subvention?
Und blindfish bietet ja auch Zahlen, die allerdings wenig Aussagewert haben (siehe #20, auf das ich im nächsten Posting eingehen werde).
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"Wollte man ein Atomkraftwerk für eine Haftpflichtsumme von 500 Mia. Franken (312 Mia €) versichern, würde Atomstrom um 0.031 bis 0.063 € pro kWh teurer. Dies würde mehr als eine Verdoppelung der heute genannten Kosten bedeuten. Gegenüber Strom aus regenerierbaren Energiequellen würde Atomstrom dadurch schlagartig unattraktiv."
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In der Tat, ein Erhöhung des Abgabepreises um 6,3 cent pro KWh würde etwas mehr als eine Verdoppelung (nämlich auf etwa 11,5 cent) bedeuten. Aber das wäre immer noch weit geringer als der Abgabepreis von Solarstrom (ca. 40 cent) oder der von Windstrom (ca. 18 cent). Die Aussage, daß Atomstrom dadurch gegenüber Strom aus regenerativen Quellen "schlagartig unattraktiv" würde, ist also glatter Unsinn (Ausnahme in einigen Fällen: Strom aus Wasserkraft, aber davon reden wir hier ja nicht).
Von der Tatsache, daß man nachts keinen Solarstrom erhält, mal ganz abgesehen.
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Leute, wir haben das alles schon dutzendmal durchgekaut. Und noch nie hat hier jemand mit wirklichen Fakten nachweisen können, daß Solarenergie heute wirtschaftlich ist. Natürlich weiß jeder, daß Atomkraft Risiken enthält. Aber jedes Jahr kommen allein in China mehr als 3000 Bergleute im Kohleabbau zu Tode. Davon redet niemand.
Irgendwann werden Solar- und Windenergie trotz ihrer Probleme wegen der steigenden Energiepreise konkurrenzfähig sein. Aber in den nächsten 10 Jahren sicher nicht.
was regenerative energien angeht: glaubst du das bleibt bei den preisen!? das wird noch rapide fallen! du kannst nicht einfach den "jetzt"-zustand nehmen und einfach auf die nächsten 20 jahre so weiterrechnen!
was wichtig ist, ist auf jeden fall über alle möglichen einsparungen nachzudenken! wenn ich an diese uni denke, die alleine mit dem abschalten des bildschirmschoners 100000€ gespart haben! oder LED's, die statt früher 70 watt nur noch vielleicht 1 oder 2 watt brauchen... außerdem bleibt festzustellen: mit einer anlage für 20000 € lässt dich der energiebedarf eines haushalts decken - bei einer dauer von sagen wir mal 25 jahren sind das 66€ im monat für strom! die einzige frage ist die frage der speicherung von strom, aber da gibt es genug möglichkeiten...
gruss :-)
Zum einen ist es inzwischen wesentlich lukrativer einen "normalen" Kredit aufzunehmen anstatt einen KfW-Kredit. Es stimmt also nicht, dass Solarstrom so subventioniert wird.
Zum zweiten bekommen Produzenten von Solaranlagen nicht mehr oder weniger Investitionshilfe je Arbeitsplatz als andere Firmen, die in einem wirtschaftsschwachen ostdeutschen Gebiet ansiedeln.
Was aber ohne Frage stimmt, ist die Subventionierung aufgrund der garantierten Einspeisevergütung. Die sinkt aber ich glaube jedes Jahr um 8%, also irgendwann wird hier auch nicht mehr so subventioniert.
Sicher dauert das noch sehr lange, aber bis dahin dürfte sich Solarstrom auch ohne Subvention rechnen. Aber ohne diese Subvention würde der Solarbereich sozusagen aussterben.
Und ich für meinen Teil finde es gut, dass jetzt für etwas Geld ausgegeben wird, wodurch die Chance besteht, dass man dann in einigen Jahren auch ohne gefährliche Arten der Stromgewinnung Strom erzeugen kann.
Ach ja, ich bin kein Grüner, aber ich bin der Meinung, dass Alternativen gesucht werden müssen und daher sollte man regenerative Energiegewinnung vorantreiben.
"Wollte man ein Atomkraftwerk für eine Haftpflichtsumme von 500 Mia. Franken (312 Mia €) versichern, würde Atomstrom um 0.031 bis 0.063 € pro kWh teurer. Dies würde mehr als eine Verdoppelung der heute genannten Kosten bedeuten. Gegenüber Strom aus regenerierbaren Energiequellen würde Atomstrom dadurch schlagartig unattraktiv."
aufmerksam gemacht.
Preisverfall (eigentlich Kostenverfall) bei regenerativen Energien? Bei Solarstrom ja, bei Windstrom deutlich weniger, wenn überhaupt, weil dort die Technik weitgehend ausgereizt ist. Trotzdem werden Solar - und Winenergie irgendwann konkurrenzfähig sein, nämlich dann, wenn die Vorräte an fossilen Brennstoffen ihrem Ende entgegengehen und die Preise deshalb ausreichend angestiegen sind. Aber trotz des Ölpreisanstiegs der letzten Jahre sind wir davon noch weit entfernt.
Gegen Einsparung sagt niemand etwas. Aber man muß auch da realistisch sein. Die Uni, von der Du in #23 schreibst, muß für diese Ersparnis etwa 20 Mio Monitorstunden pro Jahr auf "ganz dunkel" schalten. Das muß eine ziemlich gro0e Uni sein, sehr viele davon wird es nicht geben. - LEDs mit 70 Watt hat es nie gegeben, übliche LEDs haben Stromaufnahmen von einigen Dutzend bis zu einigen hundert Milliwatt. Ich vermute, Du meinst LED-Panel mit vielen LEDs darin. Aber auch bei LEDs hat es keine Wirkungsgradsteigerung um den Faktor 35 bis 70 gegeben. Bei dem, was Du meinst, müssen noch andere Faktoren eine Rolle spielen, nicht nur die höhere Effizienz von LEDs. - Die Anlage für 20.000 Euro, die ohne weitere Kosten dauerhaft die gesamte Energie
eines Haushalts liefert, hätte ich gern. Bitte poste mal nähere Angaben. Das Ding kaufe ich.
Speicherung: Ja, da gibt es Möglichkeiten, aber sie sind energetisch ineffektiv und/oder arbeiten teilweise mit toxischen Bestandteilen, die die Fertigung und die spätere Entsorgung zu einem Umweltproblem machen. Und teuer sind sie auch.
Visionen sind wichtig, aber sie müssen durch das Filter des Realismus gehen. Sonst bleiben sie kraftlose Träumereien.