die Konsolidierung der USA
Die USA können eine weitere Deindustrialisierung (wie Großbritannien dereinst) nicht zulassen, dafür ist das Land zu groß, das kann auch ihr großes Investitions-Auslandsvermögen nicht finanzieren. Sie können nicht dauerhaft in der Verschuldungsspirale bleiben und weiter große Leistungsbilanzdefizite fahren.
Der wichtigste Hebel dafür wird der Dollarkurs sein. Er muss langsam in den Bereich der Schmerzgrenze für Konsumenten und ausl. Produzenten gehen, also irgendwo zwischen 1,50 und 2,00 €, gegenüber dem Yen ist das bereits geschafft, der Renminbi wird später folgen. Damit wird Inflation importiert, der eine interne Deflation gegenübersteht. Insgesamt sollte es auf eine Neutralisation gehen bei niedrigen Zinsen. Die Konsumwirtschaft wird abgeschmolzen, die High-Techs können exportieren, die sonstige Industrie wird zunächst geschützt und kann tendenziell wieder wachsen. Importeure (Autoindustrie) werden Direktinvestitionen in den USA durchführen müssen. Dollar-Auslandsschulden werden abgewertet, das US-Auslandsvermögen und sein Leistungsbeitrag aufgewertet.
Dazwischen wird eine harte Welle laufen von Bankrotten, Arbeitslosigkeit, Lohnsenkung, Immobilienentwertung, Kreditausfall. Sie könnte 2009/2010 andauern.
Der Staat übernimmt weiterhin in großem Umfang Privatschulden, bis die Finanzmärkte und Immobilienmärkte stabilisiert sind. Steuererhöhungen können zunächst durch die niedrigen Zinsen, das Beendigen des teueren Irak-Krieges etc. begrenzt und eher auf Einkommensstarke abgewälzt werden. Ölimporte müssen reduziert werden, Atom- und Alternativenergie wird ausgebaut, Energiesparprogramme gefahren. Das Anfahren dieser Programme kann Arbeitsplätze schaffen, bevor die Industrie wieder verstärkt Arbeitskräfte nachfragt. Staatliche Programme zur allgemeinen Basis- Sozialversicherung werden eingeführt, insgesamt werden die USA „europäisiert“.
Da ein echter Konsolidierungsprozess sehr viele Jahre dauert, stellt sich die Frage, wie diese Zeit „künstlich“ zu überbrücken und ein Crash zu verhindern wäre.
Konjunkturprogramme können in inflationären Zeiten helfen, da sie dem Markt überschüssige Liquidität entziehen, nicht aber in deflationären Zeiten. Sie werden verpuffen und eher schaden, da die Staaten dafür Geld aufnehmen müssen, das sie der gleichzeitig Wirtschaft entziehen. Für die wird es in den Anleihenmärkten immer enger und teuerer.
Effektiv tritt der Staat als überlegener Konkurrent verstärkt in die Wirtschaft ein und schrumpft sie, ein reiner Verstaatlichungseffekt. Hinzu kommen staatliche Konfrontationseffekte, wie aus der Weltwirtschaftskrise bekannt: In eher regionalen und inflationären Krisen konnten Staaten sich im Ausland verschulden, in der weltweiten Deflation die meisten kaum mehr. Die Staaten treten in den Anleihemärkten als Konkurenten auf und treiben die schwächeren durch Kapitalentzug in stark steigende Zinsen für Staat und Wirtschaft. Die schwächsten Staaten werden in schwere Inflation umkippen.
Aber: Leiht die Zentralbank für Konjunkturprogramme dem Staat direkt und schafft entsprechend zusätzliches Geld und Liquidität, entwertet dies zwar eventuell die Währung. Die Maßnahmen erzeugen dann aber in einer deflationären Situation echte zusätzliche Nachfrage im Markt, bremsen die Deflation, schaffen niedrige Zinsen in den nationalen und internationalen Anleihemärkten, verhindern einen Bondscrach und erhalten die Kredit- und Finanzmarktstrukturen. Die Zentralbank pumpt das Geld weniger in die Banken als direkt in den Staat, der Staat muss weniger ausfallende Kredite übernehmen, der Rückstau von Liquidität in den Banken wird verhindert.
Falls inflationäre Entwicklungen drohen, kann der Staat sein Engagement zurückfahren, Steuern erhöhen, Zentralbank-Schulden löschen etc. und effektiv dagegensteuern.
Sie ist als Direktfinanzierung der Staatsschuld ein zentraler Hebel für die Effizienz der Konjunktur- und Überbrückungsprogramme und den Schutz der Wirtschaft.
Im Laufe des Jahres haben sich die diversen Staatsorgane, insbesondere die Fed, schon solch horrende Verpflichtungen/Garantien/Bail Outs aufgeladen, dass ich mich frage, wie die Fed vor diesem Hintergrund auch noch in starkem Maße Bonds kaufen will/kann. Von einer echten "Finanzierung" des Staates könnte ja dabei wohl keine Rede sein.
die haben abgewirtschaftet und die ganze welt seit jahren betrogen, siemens wurde im amiland gerade zu fast ner mrd strafezahlungen wegen korruption verurteilt.
wo sind die pfeifen des europäischen gerichtshofs, die sämtliche us-banken wegen schweren betrugs anklagen sollten??!!
die haben jahrelang müll-kreditpakete mit getürktem aaa-rating in alle welt verkauft und alle lassen sich das gefallen??
das kann doch alles nicht wahr sein.
und dann reden hier welche davon, daß da noch was zu konsolidieren wäre.
die gesamtschulden der amis betragen über 56000 mrd dolores !!!
welcher vollidiot gaubt, daß das jemals von amis bezahlt wird??
ich sehe aus US-Sicht nichts Effektiveres in der Konsolidierungsphase, sie werden es versuchen.
je stärker der Rest der Welt wackelt, desto leichter verkaufen sich die Treasurys dorthin...
Sollte er sich als zäher erweisen und der Dollar zu schnell abschmieren, würden die anderen Notenbanken dagegen angehen... indem sie Treasurys kaufen.
Die deflationäre Grundtendenz des Austrocknens durch Wert- und Kreditverfall ist so groß, dass selbst große Liquiditätsmaßnahmen der Fed gerade ausreichen dürften,die Märkte flüssig zu halten. Der Finanzsektor wird wohl nie wieder im bisherigen Umfang Gewinn abwerfen (ein eigenes Thema, aber ganz schlechte Zeiten für Blasen aller Art, Investmentbanking, US-Finanzkulturexport), der Konsumsektor wird schrumpfen wie der Bausektor, der Industriesektor ist schwach, einzig in High Tech-Bereichen kann es besser laufen.
Eine schwache Ökonomie inflationär zu ersäufen und die Währung zu ruinieren wäre der inflationäre GAU, auch den wird man zu verhindern wissen. Die Deflation laufen zu lassen ohne riesige Verstaatlichung von Schulden hätte den deflationären GAU ergeben, den hat die Fed vielleicht schon erfolgreich verhindert.
Langwieriges Umbauen im Stagnieren, Schrumpfen und gegenläufigen Prozessen ist angesagt...natürlich schlecht für die Börsen...gut für Treasurys ...schwierig für die Politik allüberall... (Obama, China, Öl, Japan, Russland etc. mit der zusätzlichen Gefahr erheblicher Fehlreaktionen).
Die Börsen arbeiten zum Jahreswechsel (ich hatte erwartet, das ginge schneller) die Illusion ab, das ganze Drama wäre in ein paar Monaten überstanden, die USA hätten eine starke Ökonomie oder eine Zauber-Fed und könnten ihre Probleme weiterhin komplett auf den Rest der Welt abwälzen, die sehr verbreitete Hoffnung, mit einer hübschen Inflation könne man seine Schulden einfach loswerden oder die riiesige Verstaatlichung von Schulden oder neue Schulden würden nicht Zukunft kosten. Entweder geht es schon bald auf neue Tiefstände, oder die US-Börsen bilden vorerst die letzte Blase.
. (@ wawidu: ich sehe keine Geldmengenaufblähung durch das im Treasury-Aufkauf neu geschaffene Geld. Und die dadurch ermöglichte schlechte Rendite soll ja explizit und zentral inländische Anleger abschrecken. Aus UK etc. wird sicher weiter gekauft, dort hat man ja bereits sehr viel davon und bisher sehr gute Erfahrungen damit gemacht)
Deflationsszenario gespielt wird. Durch die Maßnahmen der Fed wird der
deflationäre Gau jedoch verhindert. Dann ist die niedrige Verzinsung jedoch
nicht mehr gerechtfertigt. Jedenfalls nicht für €- Ausländer, da sie lang-
fristig zusätzlich mit Währungsverlusten rechnen müssen. (siehe Eingangs-
statement)
Die Großspekulation hatte mit mit geliehenem Geld auf eine Zukunft gesetzt, die ihr durch Weltwirtschaftsboom, Immobilienboom, Rohstoffboom und Inflation riesige Gewinne erbringen sollte. Von dieser Zukunft ist nichts übrig geblieben,alles hat sich ins Gegenteil verkehrt.
Aus den antizipierten Gewinnen wurden dauerhafte große Steuerbelastungen. Der maximale Umfang der "bad bank" richtet sich ausschließlich nach der realistischen Fähigkeit der Steuerzahler zur Steuerzahlung.
Das begrenzt die gesamte ökonomische Erholung und alle staatlichen Möglichkeiten. Die USA werden künftig Probleme bekommen bei allen großen staatlichen Projekten,, egal ob Konjunkturprogramm, NASA, Krieg o.ä.
„Quatitative easing“ könnte einen Absturz überbrücken, wenn die Weltkonjunktur frühzeitig wieder anspringt und die US-Industrie davon überproportional profitieren würde. Beides ist (trotz aller gegenwärtigen Hoffnungen) äußerst unwahrscheinlich, sie wird wohl den schweren Absturz nicht verhindern, nur regulieren können.
Der schlichte Billionen-Umfang des Finanzbedarfs der USA schon für ein langsames Absenken des Status Quo wird schon bald dazu führen. dass der Dollar weiter schnell und tief fällt, die Dollarblase platzt.
Würde dies zu lange verzögert, droht zuvor ein großer Kapitalabzug aus den Staatsanleihen und Börsen. Wollte man den Dollar-Außenwert sogar erhalten, müssten die USA in eine so schwere Deflation, dass am Ende der Außenwert doch inflationär vernichtet werden würde. Eine Konsolidierung ist auf der Basis großer relativer Verarmung, aber ohne völligen Zusammenbruch des US-Geldsystems möglich. Die Dollarblase als Überbleibsel des früherern Dollar-Imperiums und aufgepumpt durch die Asiaten, hat die Asset-Kredit-Konsumblase erzeugt und ist in der globalisierten Welt nicht mehr zu halten.
Geld ist immer der Rechtstitel eines Marktes, es verkörpert den Erwerb eines Anteils. Auch Marktverzerrungen etwa am Devisenmarkt machen es nicht virtuell, sondern steuern sämtliche realen Austauschprozesse fehl. Es gibt daher auch keine elegante Lösung für die Weltwirtschaftskrise.
Virtuell wird Geld nur in Theorie, Phantasie und Wahrnehmung, besonders gern bei Spielern, Schuldnern, Spekulanten.
oben "Quantitative" natürlich, Mist cnp.
Daran ändert auch dein Einspruch nix. Virtuell ist und bleibt virtuell. Es bleibt die Frage: ,,Wie gehen wir mit dem virtuellen Gut um?"
Ob es einen Rechtstitel hat oder auch nicht ist dabei völlig egal. Guck dir mal das Geld von World od Warcraft an das bei EBAY gehandelt wird. Das hebelt deinen Rechtstitel komplett aus.
Wo ist bei dir China, wo die EU, wo ist Afrika, wo ist Südamerika, wann nennst du mal die Nordamerikanische Freihandelszone oder die Nordamerikanische Union, wo sind die Ölstaaten mit dem Golfo, wo der Sucré und warum gibt China nur für einige Wirtschaftszonen den Yuan frei von der staatlichen Kontrolle???
Zu guter letzt frage ich mich, ob du erkannt hast wofür sie den Iraq benutzen - im Hinblick auf das ÖL???
Du setzt dich auch nicht mit dem GAZA-Krieg, Iran, Pakistan, Indien und der RAND-Gruppe auseinander.
Deine Ansätze sind gut, jetzt musst du nur noch das ganze Bild erfassen.
Gruß Marlboromann
2. sparen, Ausgaben (inkl. Schuldenabbau) auf die Einnahmen runterfahren
Eins ist doch klar, die USA können sich ihre Militärausgaben ( ca. 500 Mrd Dollar ) nicht mehr leisten. Schon bei einer Halbierung kann sehr viel Geld für Infrastrukturprogramme ausgegeben werden ohne die Schulden zu erhöhen.
Aber was machen die USA:
Sie sagen (indirekt): Hallo Welt ihr müsst uns unsere Schuldscheine abkaufen sonst ziehen wir euch mit runter bzw. die Schuldscheine die ihr von uns schon habt werden wertlos.
Ich nenne das ERPRESSUNG!
Schluss damit
Dein letzter Beitrag dort- 7-Bln-Aufkauf von Aktien- das geht einfach nicht.
Alle globalen Zusammenhänge werde ich hier übrigens nicht im Detail breittreten können, wollen, sollen...
Maxgreen, eine Bankrotterklärung ist gar nicht möglich, wenn dies einen Schuldenerlass bedeuten sollte. Dann müssten auch sämtliche Auslandsvermögen der USA und sämtliche ausl. Vermögen in den USA abgerechnet werden, wie sollte das gehen? Es würde zudem alle Währungen der Welt ruinieren. Die USA sind in Dollars verschuldet...
Sorry! Aber ich rede mit dir nicht über Meinungen. Du kommst mir mit Meinungen. Dann lies mal mehr Bild mein Freund. Vielleicht hast du es dann leichter.
Ich habe hier nur mal richtig gestellt, dass es virtuelles Geld gibt und dann hackst du nach, weil du es wohl nicht ertragen konntest mal falsch zu legen.
- Japan ist nun erledigt, seitdem die USA die gleichen Methoden verwenden können oder müssen: 0-Zins und QE haben die Carry-Trades hinweggefegt.
- China wird hingenommen als Billiglieferant und Geldverleiher und wird wie andere Länder selbst aufwerten müssen, wenn es zu inflationieren droht.
- Eurozone hatte seit 2001 bereits aufgewertet, aber noch inflationäre Tendenz, als die USA schon ins Deflationäre gingen. Vorübergehend wurde dadurch die Aufwertung gegen den Dollar unterbrochen, sie wird in Kürze fortgesetzt.
Die USA werden das Abwertungsrennen gewinnen, das ist das Konsolidierungsziel dieser Krise. Anders lassen sich die Handelsungleichgewichte und Verschuldungen nicht korrigieren, die durch Währungsdumping und Währungsblasen entstehen. Weil die USA dafür nur lange genug genau so viel Geld drucken müssen, dass es bei ihnen keine Inflation gibt, und die Gegner sich an Dollars (durch staatlich geförderten Exporterfolge), Staatsanleihen usw. in den USA totkaufen könnten. Die alten Zeiten kehren nicht wieder. Die Frage ist nur, ob der Dollar schneller fällt als die Treasurys, aber darauf wird die Fed schon achten.
2009 und 2010 wird besonders für die USA eine schwere Dauerrezession ganz großen Ausmaßes. Alternative Energien werden bei den Ölrechnungen nötig sein. Die Börsen müssen dann 2011 vorwegnehmen, wenn große japanische, chinesische und europäische Industrie-Investitionen und Firmenübernahmen in den Niedrig-Dollar-Raum USA stattfinden. Dann könnte dort wieder Musik einkehren, auch Autos nach Deutschland exportiert werden etc. So werden die abgewerteten Dollars und Schuldscheine doch noch aktiviert. Bankrott geht ein großes Land nie.
US/Ergebnis der Auktion drei- und sechsmonatiger Schatzwechsel
Bei der Auktion drei- und sechsmonatiger Schatzwechsel
haben sich am Montag durchschnittliche Zinssätze von 0,090% bzw. 0,280% ergeben,
wie das US-Finanzministerium (Treasury) mitteilte. Bei Geboten von 80,87 Mrd
bzw. 88,12 Mrd USD wurden 26,00 Mrd bzw. 27,00 Mrd USD zugeteilt, davon 1,46 Mrd
bzw. 1,02 Mrd USD auf Nichtwettbewerbsbasis. Beide Papiere datieren auf den 8.
Januar 2009 und werden am 9. April bzw. 9. Juli 2009 fällig.
Der durchschnittliche Abgabepreis stellte sich auf 99,26 USD bzw. 99,84 USD
entsprechend einem Kuponäquivalent von 0,152% bzw. 99,84%. Der höchste Satz lag
bei 0,150% bzw. 0,320%, der niedrigste bei 0,000% bzw. 0,050%.
Webseite: www.treasurydirect.gov/RI/OFGateway
Wenn sie es woanders ausgeben wollen, gibts in inflationierten Ländern sogar mehr, in aufgewerteten Währungsbieten allerdings weniger.
Im Finanzbereich von Unternehmen ist es auch, wo sich regelmäßig spektakuläre Skandale abspielen. Eine französische Großbank hat 2008 gleich mehrere Milliarden Euro verloren, konnte dies aber verkraften. Barings Bank, Metallgesellschaft oder Herstatt- Bank gibt es nicht mehr - weil Treasury- Prozesse nicht anforderungsgerecht eingerichtet waren. Der Chef eines süddeutschen Sportwagenherstellers wird zitiert, dass sein Unternehmen in den letzten Jahren ohne Sicherungsgeschäfte schon mehrfach pleite gewesen wäre.
Sind die Werte überhaupt vorhanden oder vielleicht schon mehrfach beliehen?