Protest gegen drohende Hinrichtung von Ex- Muslim
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 28.03.06 10:17 | ||||
Eröffnet am: | 21.03.06 09:23 | von: lassmichrein | Anzahl Beiträge: | 89 |
Neuester Beitrag: | 28.03.06 10:17 | von: Rheumax | Leser gesamt: | 2.994 |
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Verteidigungspolitiker Pflüger (Foto: dpa) | ![]() |
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Protest gegen drohende Hinrichtung von Ex-Muslim
In den Fall des von der Todesstrafe bedrohten Ex- Muslims Abdul Rahman hat jetzt auch die Bundesregierung protestiert. Verteidigungsstaatssekretär Friedbert Pflüger (CDU) forderte internationale Proteste gegen die drohende Hinrichtung des 41-jährigen Mannes, der bis 2002 in Deutschland lebte. Zuvor war er vom Islam zum Christentum konvertiert.
Der Prozess gegen Rahman sei "unerträglich" und müsse "den Protest der gesamten Staatengemeinschaft hervorrufen", sagte Pflüger der "Bild"-Zeitung. "Deutschland beteiligt sich in Afghanistan mit 2450 Soldaten an der Stabilisierung des Landes. Wir tun das, damit es ein demokratisches Land wird - nicht, damit dort Todesurteile aus religiösen Gründen gefällt werden."
Rahman sei vor 15 Jahren zum Christentum übergetreten, sagte der zuständige Richter am Montag in Kabul. "Ich habe ihn aufgefordert, zum Islam zurückzukehren, aber er hat leider abgelehnt." Sollte Rahman dabei bleiben, habe das Gericht keine andere Wahl, als ihn zum Tode zu verurteilen. Die Verfassung des offiziell islamischen südasiatischen Staates räumt religiösen Minderheiten zwar das Recht ein, ihre Religion zu praktizieren, Muslime müssen demnach aber strikt der Lehre des Islam folgen, was eine Konvertierung ausschließt.
(N24.de, Netzeitung)
Geht's noch?!?!?!?!?
Also bei allem Respekt aber da setzt selbst bei mir das Verständnis aus.
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VIVA ARIVA!
Da hört die Toleranz auf und schlägt in völliges Unverständnis um. Das hat was vom Christentum im Mittelalter. Die Rechtsbeugung oder ~auslegung, wer es so mag war damals auch ein ganz klein wenig bescheuert weil fanatisch.
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VIVA ARIVA!
Mein Posting war natürlich ironisch gemeint. Hier die Übersetzung in einem Wort:
Kuffnucken!
So etwas ist weder Kultur noch Religion sondern kaputter Hirndünnpfiff.
Wie gesagt, ich bin tolerant bis zu nem gewissen Punkt. Und der is da deutlichst überschritten!
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VIVA ARIVA!
Stelle mir gerade vor, wie z.B. ein George W. stellvertretend für Hugo Chavez ein Statement abgibt.
Oder für Osama :-)
Auch heute.
Bräuchte also außenpolitisch eigentlich gar nichts mehr zu sagen... :-(
:-)
Vertan sprach der Hahn und stieg von der Ente.
Adenauer hatte das einmal so ausgedrück: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern".
Der Fall Rahman
Berlin will intervenieren
Die drohende Todesstrafe gegen einen zum Christentum übergetretenen Afghanen sorgt in westlichen Ländern für wachsende Empörung. Die Bundesregierung rief die afghanische Führung am Dienstag zur Achtung der Religionsfreiheit auf. Sprecher von Parteien verlangten die Einstellung der deutschen Hilfe für das Land für den Fall, dass es zu einer Hinrichtung kommt. Auch die US-Regierung kritisierte den Prozess gegen den 40-jährigen Abdul Rahman, der neun Jahre in Deutschland gelebt hatte.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verfolgt den Fall "mit großer Sorge". Er werde sich - falls nötig - auch persönlich einschalten, sagte er der "Frankfurter Rundschau". Steinmeier erinnerte daran, dass in der afghanischen Verfassung und in der von dem Land unterzeichneten Menschenrechtskonvention die freie Glaubensausübung garantiert sei.
Nach Angaben von Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) wird die Bundesregierung direkt beim afghanischen Präsidenten Hamid Karsai intervenieren. Man werde alles tun, um das Leben des Ex-Muslims zu retten, sagte sie der "Bild"-Zeitung. Verteidigungs-Staatssekretär Friedbert Pflüger (CDU) nannte das Verfahren "unerträglich". Deutsche Soldaten seien nicht deshalb in dem Land stationiert, "damit dort Todesurteile aus religiösen Gründen gefällt werden", sagte er dem Blatt.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz sprach von einem "alarmierenden Signal". Ihr Vorsitzender, Kardinal Karl Lehmann, appellierte an die Führung in Kabul, "die Religionsfreiheit zu achten" und auf eine Verurteilung zu verzichten.
Die afghanische Regierung verwies auf die Zuständigkeit der Justiz. Man werde sich nicht einmischen, sagte Präsidentensprecher Khaliq Ahmad. Der zuständige Richter hatte am Vortag angekündigt, er habe nach afghanischem Recht keine andere Wahl, als den Glaubens-Abtrünnigen zum Tode zu verurteilen. Dieser habe sich geweigert, zum Islam zurückzukehren. Nach den strengen Regeln der Scharia wird dies als Verbrechen bewertet und mit dem Tod bestraft.
Karsai müsste Todesurteil unterschreiben
Rahman war im Februar festgenommen worden, weil seine Familie ihm Glaubenswechsel vorgeworfen hatte. Der Angeklagte war danach vor 16 Jahren zum Christentum übergetreten, als er für eine Hilfsorganisation in Pakistan arbeitete. Er kehrte aus Deutschland in seine Heimat zurück, um sich um das Sorgerecht für seine bei den Großeltern lebenden beiden Töchter zu bemühen. Im Streit darum wurde der Glaubenswechsel den Behörden bekannt und Rahman sofort verhaftet.
Der Fall könnte den vom Westen gestützten Präsidenten in Bedrängnis bringen. Fall der Angeklagte durch alle Instanzen zum Tode verurteilt wird, müsste Karsai selbst die Anordnung zur Hinrichtung unterzeichnen. Religiöse Fundamentalisten dürften darauf dringen, an Rahman ein Exempel zu statuieren.
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