Ethanol: Treibstoff der Zukunft?
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Eröffnet am: | 01.02.06 13:22 | von: lancerevo7 | Anzahl Beiträge: | 88 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 01:33 | von: Brigittefhpka | Leser gesamt: | 54.590 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 27 | |
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1 Feb, 2006
Gestern Abend hielt der US-Praesident George W. Bush seine "Rede zur Lage der Nation". Darin forderte er die Erforschung alternativer Energien. Speziell erwaehnte er Ethanol als Treibstoff der Zukunft.
Was heute noch in den Labors erforscht wird, koennte in den USA bereits 2012 Standard sein. Bush setzt sich vorallem deshalb so stark für die Forschung im Gebiet der Alternativenergie ein, weil er bis 2025 mehr als 75% der Oelimporte aus dem nahen Osten ersetzen will.
Von einem "Ethanolboom" koennten vorallem die Rohstoffpreise bei Getreiden und Holz profitieren, da sie die Basis von Ethanol bilden. Bereits gestern reagierte die Boerse auf die vielversprechenden Aussagen von Praesident Bush: Pacific Ethanol (NDQ:PEIX) legten bspw. 29% zu oder Australian Ethanol (AEX:AAE) avancierten um 2 Cent auf 0,37 AU$.
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http://www.ariva.de/board/225143?secu=1156
http://inweb.rz.uni-kiel.de/IfW/pub/kap/2005/kap1236.pdf
Als ausichtsreiches Unternehmen ist Abengoa S.A. WKN 904239 zu nennen. Abengoa ist der grösste Bioethanolproduzent in Europa und der fünft grösste in den USA.
http://www.ariva.de/quote/profile.m?secu=27619&kx=s
Die Archer Daniels Midland Company (ADM), Decatur, Illinois, USA ist einer der größten Agro-Konzerne der Welt mit über 25.500 Mitarbeitern an mehr als 250 Standorten.
ADM beschäftigt sich u.a. mit der Ölsaatenverarbeitung, Mühlenbetrieben, der Verarbeitung von Mais, dem Getreidehandel, Ernährungsphysiologischen Produkten (z. B. Vitaminen), Bioprodukten, Food Additives, Kakao und Biokraftstoffen.
ADM versteht sich dabei als „Supermarkt der Welt“ und hat die Vision von einer Erde ohne hungernde Menschen. Schon heute helfen die Produkte von ADM um 130 Millionen Menschen Tag für Tag zu ernähren. Dabei setzt sich ADM auch aktiv für den Umweltschutz ein und ist auf der Suche nach alternativen Energiequellen. So ist ADM in den USA der größte Produzent von Bioethanol als Benzinersatz und in Deutschland mit der
Oelmühle Hamburg AG und der
Oelmühle Leer Connemann GmbH & Co. KG der führende Produzent von Biodiesel.
Die europäische Zentrale des ADM Konzerns hat ihren Sitz in Hamburg. Vom Glockengießerwall aus steuert das European Trading Coordination Center die Handelsaktivitäten der ADM auf dem europäischen Kontinent.
Erfahren Sie mehr über ADM im Internetauftritt www.admworld.com.
http://www.biodiesel.de/index.php3?hid=009
Etahnol, sehr interessant - Profiteure duch die rasche Produktionszunahme von Ethanol sind sicher die Getreide- und Zuckerwirschaft.
xpfuture
ethanol auf 5jahre gesehen sehr interessant, die aktuellen kursausschläge bewerte ich aber als übertriebene vorfreude. nicht alle der ethanolunternehmen können und werden das rennen schlussendlich machen.
Earth Biofuels Inc. (EBOF.OB) WKN: A0HL7X --> auf der website findet ihr einen ausführlichen businessplan/ http://www.earthbiofuels.net
Biofuels Corp. (BIFUF.PK) --> http://www.biofuelscorp.com/
so günstig wie noch nie !!
5Jahre chart:
auf Biodiesel beginnt jetzt auch eine Auseinandersetzung um die
Behandlung von Bioethanol. Uwe Beckmeyer, verkehrspolitischer
Sprecher der SPD im Bundestag, sagte dem "Tagesspiegel am Sonntag",
er habe große Sympathien für Forderungen nach einer Steuerbefreiung.
Da mittlerweile Autos entwickelt worden seien, die den Kraftstoff
fast rein vertragen, müsse man anders denken. "Dadurch ist Bioethanol
ein eigenes Produkt. Das könnte steuerpolitisch einen anderen Weg als
bei Biodiesel rechtfertigen", sagt Uwe Beckmeyer, verkehrspolitischer
Sprecher der SPD. Außerdem ließe sich der Kraftstoff in Deutschland
mit simplen Mitteln herstellen. Bioethanol wird aus Rüben oder auch
Stroh gewonnen.
Die Biodiesel-Branche wiederum leidet unter der laufenden
Steuerdebatte. "Es war von vornherein klar, dass wir mit einer
Besteuerung rechnen mussten", sagte Petra Sprick, Geschäftsführerin
des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), dem
"Tagesspiegel am Sonntag". Vor allem für die kleinen
mittelständischen Unternehmen sei der bisher geplante Steuersatz von
zehn Prozent aber "schon ein bisschen hoch". Im vergangenen Jahr ist
die Biodiesel-Herstellung in Deutschland explodiert, die Anlagen
wurden stark erweitert. "Viele Planungen liegen jetzt erst mal auf
Eis", sagte Sprick.
Der britische Ölkonzern BP verlangt wiederum von der Politik
klarere Vorgaben für die Entwicklung von Biokraftstoffen. In
Deutschland werde zum Beispiel stark auf BTL (Biomass-to-Liquid)
gesetzt, sagte Günter Strempel, der Direktor der zu BP gehörenden
Aral-Forschung, weil es hier historisch bedingt einen großen
Vorsprung gebe. International spiele BTL aber eine kleinere Rolle.
Auch in Europa fehle die klare Festlegung. "Dieser Flickenteppich
muss aufgelöst und der Forschung eine klare Richtung gegeben werden",
forderte Strempel - und "keine nationalen Alleingänge bei der
Besteuerung".
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel am Sonntag, Ressort Wirtschaft, Telefon:
030/26009-260
Kann hierzu jemand Erfahrungen/Erkentnisse mitteilen?
Bioethanol
In Deutschland trat Anfang 2004 eine Mineralölsteuerbefreiung für Biokraftstoffe - auch in Kraftstoffmischungen - für den Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2009 in Kraft. Damit wurden die notwendigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung eines Marktes für biogene Kraftstoffe geschaffen.
Hierauf aufbauend hat Südzucker die Bioethanol-Aktivitäten der Gruppe, die sich bislang auf eine der Zuckerfabrik Eppeville in Frankreich angegliederte Anlage sowie ein Joint Venture in Ungarn stützten, deutlich erweitert. Anfang Februar 2004 wurde der Grundstein zur Errichtung einer in Konzeption und Dimension neuartigen Anlage in Zeitz, Sachsen-Anhalt, gelegt. Produktion und Vermarktung der Produkte erfolgt über die Südzucker Bioethanol GmbH unter der neuen Dachmarke CropEnergies. Die Anlage, die auf eine jährliche Verarbeitungsleistung von 700.000 t Weizen ausgelegt ist, wird ihre volle Tageskapazität von rd. 760 m³ Bioethanol im Herbst 2005 erreichen und kann jährlich über 260.000 m³ Ethanol zur Vermarktung an die Mineralöl- und petrochemische Industrie erzeugen. Darüber hinaus werden rd. 260.000 t des hochwertigen Eiweißfuttermittels DDGS (Distillers Dried Grains with Solubles) produziert, das unter dem Markennamen ProtiGrain® vorwiegend an die Mischfutterindustrie abgesetzt wird. Zusätzlich werden jährlich rd. 30.000 MWh Strom in das öffentliche Netz eingespeist.
Der Markt entwickelt sich positiv. Südzucker geht davon aus, im laufenden Geschäftsjahr den geplanten Absatz zu erreichen, da zahlreiche Anlagen zur Herstellung des Methanol-basierten Kraftstoffadditivs MTBE auf das Ethanol-basierte ETBE umgestellt werden. Darüber hinaus beginnt die Mineralölwirtschaft, Kraftstoffe mit beigemischtem Ethanol anzubieten.
Der Markt für Energie aus nachwachsenden Rohstoffen wird in den nächsten Jahren auch europaweit deutlich wachsen. Die EU hat im Rahmen der mit dem Kyoto-Protokoll eingegangenen Verpflichtung, die Treibhausgase zu reduzieren, alle Mitgliedsländer zu entsprechenden Maßnahmen aufgefordert. Ziel der EU-Biokraftstoff-Richtlinie ist, den Anteil von Biokraftstoffen am Kraftstoffverbrauch bis zum Jahr 2010 auf 5,75 % zu steigern. Das entspricht einem EU-Marktvolumen für Bioethanol als Kraftstoffkomponente von 8 bis 10 Mio. m³. Weiterhin wird im Grünbuch der Kommission »Hin zu einer europäischen Strategie für Energieversorgungssicherheit« das Ziel einer 20%igen Substitution konventioneller Kraftstoffe durch alternative Kraftstoffe im Bereich des Straßenverkehrs bis 2020 festgelegt.
Auch außerhalb Deutschlands verändern sich daher die Rahmenbedingungen für die Produktion von Bioethanol. So wurde in Österreich eine Beimischungsverordnung erlassen, mit der die Mineralölindustrie verpflichtet wird, ab Oktober 2005 bzw. 2008 dem Benzin 2,5 % bzw. 5,75 % Biokraftstoffe beizumischen. Eine Novelle des Mineralölsteuergesetzes beinhaltet ab Oktober 2007 eine Steuerbegünstigung, wenn mindestens 4,4 % Biotreibstoff beigemischt werden. Vor diesem Hintergrund erfolgt in Österreich der Einstieg in die Bioethanol-Produktion über AGRANA. Auch in Frankreich, Belgien und Ungarn verfolgt Südzucker die Entwicklung.
Rohstoffe für die Bioethanolproduktion
Bioethanol wird aus zucker- und stärkehaltigen Pflanzen gewonnen. Zuckerhaltige Pflanzen sind insbesondere die Zuckerrübe und das Zuckerrohr. Stärkereiche Pflanzen sind alle Getreidearten (z. B. Weizen, Gerste, Roggen, Triticale), Mais, Hirse und Kartoffeln.
Die Auswahl der Pflanzen zur Bioethanolproduktion richtet sich nach deren regionaler Verfügbarkeit, Preiswürdigkeit und der Verwertung der nicht zucker- oder stärkehaltigen Pflanzenteile:
:: In Teilen Brasiliens und anderen tropischen Regionen der Welt wird Bioethanol aus Zuckerrohr gewonnen.
:: Nordamerika ist eine sehr bedeutende Erzeugungsregion für Bioethanol aus Mais.
:: In Mitteleuropa bieten insbesondere die einheimischen Getreidearten und Zucker aus Rüben die günstigste Produktionsgrundlage.
Die Bioethanolgewinnung aus Hemizellulose und Zellulose, wie sie in Stroh oder Holz vorkommen, ist sehr aufwändig und befindet sich in der Erprobung.
Produktionsverfahren Bioethanol
Bioethanol wird durch die Fermentation zucker- und stärkehaltiger Pflanzen gewonnen. Der Hauptrohstoff, aus dem in unserer Anlage Bioethanol gewonnen wird, ist Weizen.
Neben Weizen können auch Zwischenprodukte aus der Zuckergewinnung oder andere Getreidearten eingesetzt werden.
Produktionsschritte bei der Bioethanolgewinnung aus Weizen:
- Vermahlung
- Verzuckerung mit Enzymen
- Fermentation mit Hefe
- Destillation
- Rektifikation
Das wäre eine normale Elektrolyse . Am +Pol entsteht Sauerstoff am -Pol entsteht Wasserstoff .
Hier kanns de es ja mal bei Wikipedia nachlesen .
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolyse
Von A SCHUCK [09.03.2006; Boerse Online Heft 11/2006]
DIE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR US-ETHANOLHERSTELLER HABEN SICH IN DEN VERGANGENEN MONATEN GRUNDLEGEND VERÄNDERT. TROTZ DER JÜNGSTEN KURSGEWINNE STECKEN DIE AKTIEN NOCH VOLLER ENERGIE. US-ETHANOLINDUSTRIE
Bill Gates steht neuerdings auf Alkohol. Der Gründer von Microsoft und laut Forbes reichster Mann der Welt hat sich über seine Investmentgesellschaft Cascade Ende 2005 für 84 Millionen Dollar bei Pacific Ethanol eingekauft.
Das Unternehmen zieht in Kalifornien gerade die erste von fünf geplanten Bioethanolanlagen hoch, die eines Tages 200 Millionen Gallonen (757 Millionen Liter)
Alkohol aus Biomasse liefern sollen. Pacific Ethanol ist damit auf dem besten Weg, zum größten Bioethanolhersteller an der US-Westküste aufzusteigen.
Das Timing für den Bau der Anlage könnte kaum günstiger sein, da der Bedarf an Bioethanol rapide steigt. Denn die hohen Ölpreise machen den Einsatz des umweltfreundlichen Treibstoffs, der in den USA hauptsächlich aus Mais gewonnen wird, ökonomisch sinnvoll. Zudem verpflichtet ein 2005 verabschiedetes Gesetz die Mineralölindustrie, künftig auch Treibstoff aus erneuerbaren Energien anzubieten.
So müssen die Hersteller dieses Jahr bereits vier Milliarden Gallonen Sprit aus Biomasse dem Benzin beimischen. Bis 2012 wird sich das Volumen auf 7,5 Milliarden Gallonen annähernd verdoppeln.
Da der Großteil des Biosprits auf Ethanol entfallen wird, haben die Preise schon kräftig angezogen. Wollen sich die Amerikaner von Importen unabhängig machen - 2005 wurden in den USA gerade einmal 4,3 Milliarden Gallonen hergestellt - müssen sie die Kapazitäten aufstocken.
Da der Engpass in Kalifornien besonders groß und der Transport von Ethanol über Pipelines problematisch ist, liegt Pacific Ethanol mit seinen Anlagen goldrichtig.
Zudem nimmt das Unternehmen für sich in Anspruch, dank modernster Technik und der Nähe zu Rinderzüchtern, an die die Maisabfälle aus der Ethanolproduktion als hochwertiges Tierfutter verkauft werden können, besonders günstig zu produzieren. Wegen hoher Anlaufkosten wird die Firma aber noch längere Zeit rote Zahlen schreiben, so dass die Aktie den Stimmungen an der Wall Street umso stärker ausgesetzt ist.
Eine konservativere Möglichkeit, am Ethanolboom zu partizipieren, bietet das Papier von Archer Daniels Midland (ADM). Der Agrarkonzern hat bereits sieben Produktionsanlagen laufen und ist mit Abstand der größte Einzelproduzent von Biosprit in den USA. Vergangenes Jahr deckte er rund ein Viertel der gesamten Produktion ab. In Europa ist ADM in Deutschland Vorreiter bei der Herstellung von Biodiesel aus Pflanzenöl.
Auch der Marktführer schwimmt auf der Ethanolwelle und hat vor, in den kommenden Jahren 2,3 Milliarden Dollar in die Herstellung von Biotreibstoffen zu investieren. Damit sollen seine weltweiten Ethanolkapazitäten von derzeit 1,2 Milliarden Gallonen bis 2009 auf 1,7 Milliarden Gallonen steigen. Das Wachstum im Segment Bioprodukte dürfte daher weiter an Fahrt gewinnen.
Im Ende Dezember abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal wuchs der Bereich bereits rasant und steuerte fast ein Viertel zu den Erträgen bei. Vorstandschef Allen Andreas mahnte jedoch vor überzogenen Erwartungen. Die Erträge im Bereich Maisverarbeitung, zu dem auch das Segment Bioprodukte zählt, könnten moderater zulegen, falls die Maisnotierungen wieder auf ein normaleres Niveau zurückkehren. Archer Daniels profitierte davon, dass die hohen Ernteerträge und geringere Exporte die Maisnotierungen drückten.
Stabile oder leicht anziehende Maispreise wären nicht nur ein Segen für die Bauern, sondern auch für Deere. Die Aktie des weltgrößten Landmaschinenherstellers führte in den vergangenen zwei Jahren ein Schattendasein und blieb hinter der Entwicklung des S&P 500 zurück.
Den Farmern fehlten wegen der schwachen Einkommensentwicklung nämlich schlicht die Mittel, um ihren Maschinenpark auf den neuesten Stand zu bringen.
Mit dem Ethanolboom dürften sie aber ihre Zurückhaltung aufgeben, schließlich decken die amerikanischen Landwirte mit ihren eigenen Ethanolanlagen rund 1,65 Milliarden Gallonen oder 38 Prozent des Bedarfs. Als Gruppe sind sie damit der größte Produzent, und mit den derzeitigen Rekordnotierungen für Ethanol bringt ihnen das jährlich mehr als vier Milliarden Dollar ein.
Der Nachfragestau bei Traktoren und Mähdreschern sollte sich somit bald auflösen.
Die Aktie von Deere hat auf die günstigeren Aussichten bereits reagiert und ist jüngst aus ihrer Handelsspanne ausgebrochen. Dennoch ist das Papier gemessen an wichtigen Bewertungskriterien wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis oder dem Verhältnis von Unternehmenswert und Erlösen günstiger als der durchschnittliche US-Maschinenbauer und somit längst nicht ausgereizt.
Das enorme Interesse für alternative Energien hat den Aktien aus der Ethanolbranche einen enormen Schub verliehen.
Eine Konsolidierung auf diesem Niveau wäre nur gesund. Die immer knapper werdenden Ölreserven und der Wunsch der Amerikaner, sich von Ölimporten etwas unabhängiger zu machen, bieten jedoch beste Voraussetzungen dafür, dass das Thema auch weiterhin die Börsianer begeistern wird.
H O C H P R O Z E N T I G E S WA C H S T U M Ethanolindustrie in den USA In den vergangenen Jahren hat sich die Produktion von Ethanol in den USA mehr als verdoppelt.
4,264 Milliarden Gallonen haben die Amerikaner zuletzt produziert und damit die Brasilianer (4,227 Milliarden Gallonen) vom ersten Platz verdrängt. Mit dem wachsenden Bedarf wird auch die Zahl der Ethanolanlagen zunehmen.
T R I O M I T E T H A N O L P H A N TA S I E ARCHER DANIELS DEERE PACIFIC ETHANOL
Bildunterschrift:
Treibstoff aus 85 Prozent Ethanol ist selten. Der Alkoholanteil im Benzin muss laut Gesetz in den kommenden Jahren allerdings stetig zunehmen.
die Ethanolerzeugung.
Der Wert hat nach oben beträchtliches Potenzial.
Ökologen zweifeln an Biokraftstoff
Von Susanne Donner
Biokraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen gelten als umweltfreundlich und werden von der EU massiv gefördert. Jetzt kommt ausgerechnet von Umweltschützern Einspruch gegen Benzin und Diesel aus Raps oder Zuckerrohr.
Johann Widmanns Brennerei im bayerischen Oberhaching produziert 250.000 Liter Alkohol im Jahr, Rohstoff für Arznei- und Genussmittel. Statt deutscher Mägen könnte der Kartoffelbauer neuerdings auch Autotanks befüllen: Bis Ende 2005 sollten zwei Prozent Bioethanol dem Benzin beigemischt werden, so fordert es die Biokraftstoff-Richtlinie der EU. Bis 2010 soll der Pflanzensprit-Anteil auf 5,75 Prozent klettern. Im gleichen Umfang soll herkömmlicher Diesel mit Methylester, zum Beispiel aus Raps, verlängert werden. Zurzeit sind die Biotreibstoffe von der Mineralölsteuer befreit, was einen regelrechten Boom entfacht hat.
DDPSonnenblumen: Geeignet für Biodiesel - aber schlecht für die Umwelt? |
Im Grünbuch der EU-Kommission "Hin zu einer europäischen Strategie für Energieversorgungssicherheit" wird das Ziel festgelegt, bis 2020 zwanzig Prozent der konventionellen Kraftstoffe durch alternative Kraftstoffe zu ersetzen. In einem noch unveröffentlichten Szenario für 2030 propagiert ein Expertengremium sogar, ein Viertel der Treibstoffe vom Acker zu holen. Auch die USA möchten sich mit Hilfe des Biosprits aus der Abhängigkeit vom Öl des Nahen Ostens befreien. Der Energy Policy Act von 2005 der US-Regierung sieht vor, im Kalenderjahr 2012 rund 28 Milliarden Liter Biotreibstoff an die Tankstellen zu bringen.
Zu Recht fragen Umweltverbände nun kritisch nach, wie viel Pflanzen-Kraftstoff die Erde verträgt. Die Auswirkungen auf Artenvielfalt, Wasser und Boden machen unter anderem dem Umweltverband BirdLife International Sorgen. Tatsächlich fallen die Ökobilanzen der biogenen Kraftstoffe in Anbetracht der Bio-Euphorie eher bescheiden aus.
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Schonungslose Kritik ernten die alternativen Treibstoffe auch von den US-Forschern David Pimentel von der Cornell University und Tad Patzek von der University of California in Berkeley, nach deren Urteil die Herstellung von Biokraftstoffen aus Pflanzen mehr Energie verschlingt, als diese am Ende freisetzt.
Namhafte Forscher wie Alexander Farrell von der University of California in Berkeley mildern zwar die harsche Kritik am Bioethanol. Aber auch Farrell bezeichnet die adäquaten Herstellungsverfahren für den Rohstoff gegenwärtig als zu teuer, um eine Option für die nahe Zukunft zu sein.
"Viele Diskussionen sind zu euphorisch. Es gibt auch Risiken, die erst allmählich sichtbar werden", bekräftigt Kurt-Jürgen Hülsbergen vom Lehrstuhl für Ökologischen Landbau am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München. Beim Düngen der Felder mit Stickstoff wird unter anderem Lachgas frei, was in frühen Untersuchungen nicht berücksichtigt wurde. Dieses Gas ist ein viel stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid.
Den Biokraftstoff-Forschern ist die Kritik der Ökologen nicht entgangen. Gern werden sogenannte BTL (Biomass to Liquid)-Biokraftstoffe als Lösung aller Probleme gepriesen.
Diese Treibstoffe können aus allen möglichen Rohstoffen von Holz über Bioabfälle bis hin zu Stroh gewonnen werden. Doch noch fehlen zu BTL-Kraftstoffen wissenschaftlich fundierte Ökobilanzen. Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie hat im Januar erste Ergebnisse einer Studie präsentiert, die einen großtechnischen Einsatz von BTL nicht vor dem Jahr 2020 sieht.
Trotz finanzieller Anreize kommen deutsche Landwirte mit dem Anbau der Energiepflanzen nicht nach. Zwar gedeihen inzwischen auf knapp zwölf Prozent aller deutschen Äcker Energiepflanzen, vor allem Raps und Getreide. Doch das wird bei weitem nicht reichen, um die EU-Vorgaben zu erfüllen. Um die ab 2010 jährlich benötigten 22 Milliarden Liter Biokraftstoff für Europa zu liefern, müsste rund die Hälfte der Fläche Deutschlands nur mit Energiepflanzen bestellt werden.
An Importen führt deshalb schon jetzt kein Weg mehr vorbei. In riesigen Frachtern wird täglich billiges Palm- und Sojaöl aus Südamerika, Malaysia und Indonesien nach Europa transportiert. Der Biotreibstoff-Handel reißt dort riesige Wunden ins Ökosystem.
In Brasilien fällt der Urwald mittlerweile hauptsächlich für den Anbau von Sojabohnen, 15 Milliarden Liter Ethanol produziert das Land jährlich aus Zuckerrohr. Die Herstellung kostet dort nur knapp halb so viel wie in Europa. Auf riesigen Feldern wird das Zuckerrohr bis zu fünfmal im Jahr geerntet.
Doch wenn Millionen Hektar Regenwald gerodet werden, dann verliert der Vorteil der Kraftstoffe beim Klimaschutz jedes Fundament. Schon seit Monaten versucht die brasilianische Umweltschutzorganisation Fuconams, auf den Raubbau aufmerksam zu machen. In einer verzweifelten Aktion verbrannte sich der Präsident von Fuconams, Anselmo de Barras, bei einer Kundgebung im November 2005.
Noch bestehen Importzölle für die Einfuhr von Bioethanol in die EU, doch diese werden schon bald aufgehoben. Und sollte die Steuerbefreiung für Biodiesel, wie vom Bundesfinanzminister geplant, tatsächlich schon ab 1. August 2006 fallen, dann wird "kein Unternehmen mehr in Deutschland in eine Biokraftstoff-Anlage investieren. Es ist illusorisch, dass wir dann aus eigenen Stücken den Anteil von 5,75 Prozent erreichen", bekundet Ernst Schwanhold von BASF. Der Pflanzensprit wird dann mehr denn je aus Billiglohnländern nach Europa eingeführt werden. "Das ist eine ökologische Katastrophe. In diesen Ländern gibt es nicht annähernd solche Umweltstandards wie bei uns", schimpft Kartoffelbauer Widmann. Er hat mittlerweile seine Pläne begraben, jemals am Bioethanol-Boom teilzuhaben.
© Technology Review, Heise Zeitschriften Verlag, Hannover
die bauen ja jetzt eine Produktionsanlage für Abengoa...
Kaufen oder schon zu teuer?