CDU-Abgeordneter wirbt bewusst mit NPD-Parole


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Neuester Beitrag: 24.08.05 23:10
Eröffnet am:19.08.05 20:52von: OnkelTucaAnzahl Beiträge:32
Neuester Beitrag:24.08.05 23:10von: johannahLeser gesamt:4.736
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147 Postings, 8922 Tage OnkelTucaCDU-Abgeordneter wirbt bewusst mit NPD-Parole

 
  
    #1
3
19.08.05 20:52
CDU-Abgeordneter wirbt bewusst mit NPD-Parole

Kamenz (AFP) - Der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche hat sein umstrittenes Wahlkampfmotto "Arbeit, Familie, Vaterland" in voller Kenntnis des historischen Hintergrundes gewählt. Es sei ihm von Anfang an bekannt gewesen sei, dass die Parole vom Chef des französischen Vichy-Regimes, Henri Philippe Pétain, stammt, bestätigte Nitzsche der "Lausitzer Rundschau". Die Parole war auch Motto des NPD-Bundesparteitages im vergangenen Jahr.

Die Pétain-Regierung hatte mit Nazi-Deutschland kollaboriert und sich an der Deportation von Juden in die Vernichtungslager beteiligt. Der 46-jährige Nitzsche wirbt mit dem Spruch auf seiner Internetseite für einen Wiedereinzug in den Bundestag, dem er seit 2002 angehört. Nitzsche tritt für die CDU im Wahlkreis Kamenz-Hoyerswerda-Großenhain an. Er hatte bereits Ende 2003 mit abfälligen Äußerungen über Ausländer für Empörung gesorgt.

In einem Interview hatte Nitzsche es als "vergebliche Liebesmüh" bezeichnet, "um die Wählerstimmen von eingebürgerten Türken zu buhlen". Eher werde einem Moslem "die Hand abfaulen", als dass er die CDU wähle. Über das Asylrecht sagte Nitzsche damals, dass "offenbar wird, dass in unsere auf Pump finanzierten Sozialsysteme der letzte Ali aus der letzten Moschee Zuflucht nehmen" könne. Nach massivem öffentlichen Druck und Forderungen nach einem Ausschluss aus Partei und Bundestagsfraktion entschuldigte sich Nitzsche schriftlich.
 

36845 Postings, 7744 Tage TaliskerIs zwar *JIMPS*,

 
  
    #2
19.08.05 21:24
nichtsdesto weniger jedoch ein Skandal, dass eine solche Type noch für die CDU im Bundestag sitzt und diesen auch weiterhin als Abgeordneter betreten will/darf. Gerade angesichts der bereits früher gemachten Äußerungen. So schlecht kann die Personaldecke der sächsischen CDU doch gar nicht sein.
Gruß
Talisker  

3 Postings, 7043 Tage Danjelund mich sperren, weil ich stoiber mit

 
  
    #3
19.08.05 21:30
einer bestimmten person aus dem 3. reich verwechselt habe... tz.
warum sperrt man eigentlich nichmal die cdu-politiker???


mfg ds  

129861 Postings, 7683 Tage kiiwiiIs zwar *JIMPS*,

 
  
    #4
19.08.05 21:30
dessenungeachtet müssen wir das nochmal zur Kenntnis bringen:



Des Deutschen Vaterland


Ernst Moritz Arndt
1813.
   

1. Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Preußenland, ist's Schwabenland?
Ist's, wo am Rhein die Rebe blüht?
Ist's, wo am Belt die Möve zieht?

O nein! nein! nein!
Sein Vaterland muß größer sein.


2. Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Bayerland, ist's Steierland?
Ist's, wo des Marsen Rind sich streckt?
Ist's, wo der Märker Eisen reckt?

O nein! nein! nein!
Sein Vaterland muß größer sein.


3. Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Pommerland, Westfalenland?
Ist's, wo der Sand der Dünen weht?
Ist's, wo die Donau brausend geht?

O nein! nein! nein!
Sein Vaterland muß größer sein.


4. Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das große Land!
Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol?
Das Land und Volk gefiel mir wohl;

Doch nein! nein! nein!
Sein Vaterland muß größer sein.


5. Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das große Land!
Gewiß es ist das Österreich,
An Ehren und an Siegen reich?

O nein! nein! nein!
Sein Vaterland muß größer sein.


6. Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das große Land!
So weit die deutsche Zunge klingt
Und Gott im Himmel Lieder singt,

Das soll es sein!
Das, wackrer Deutscher, nenne dein!


7. Das ist des Deutschen Vaterland,
Wo Eide schwört der Druck der Hand,
Wo Treue hell vom Auge blitzt,
Und Liebe warm im Herzen sitzt –

Das soll es sein!
Das, wackrer Deutscher, nenne dein!


8. Das ist des Deutschen Vaterland,
Wo Zorn vertilgt den welschen Tand,
Wo jeder Franzmann heißet Feind,
Wo jeder Deutsche heißet Freund –

Das soll es sein!
Das ganze Deutschland soll es sein!


9. Das ganze Deutschland soll es sein!
O Gott vom Himmel sieh darein
Und gieb uns rechten deutschen Mut,
Daß wir es lieben treu und gut.

Das soll es sein!
Das ganze Deutschland soll es sein!






MfG
kiiwii

Wo ist eigentlich das rot-grüne Inkompetenzteam ?
 

59073 Postings, 8768 Tage zombi17Wer hat dich denn gesperrt, Danjel? o. T.

 
  
    #5
19.08.05 21:31

3 Postings, 7043 Tage Danjelvega o. T.

 
  
    #6
19.08.05 21:33


Moderation
Zeitpunkt: 19.08.05 21:38
Aktion: Nutzer-Sperre für immer
Kommentar: Mehrfach-ID

 

 

36845 Postings, 7744 Tage TaliskerIs schon wieder die humorige Phase angesagt?

 
  
    #7
19.08.05 21:35
Oder was soll so ein alter Schinken aus einer völlig anderen Zeit? Oder haste was gegen die Franzosen? Oder wolltest du einfach auch nur was sagen?
Sogar dir glaube ich nicht, dass so deine Version vom Vaterland aussieht...
Talisker  

129861 Postings, 7683 Tage kiiwii"Eine pauschale Kategorisierung anhand eines

 
  
    #8
19.08.05 21:37
Kleidungsstückes ist und bleibt für mich billigste Stimmungsmache - schön, wenn Leute aufgrund dessen fähig sind, in die Köpfe von was weiß ich wievielen Menschen hier in Deutschland zu schauen..."


streiche "Kleidungsstück"
schreibe "Wort"


(der Autor ist mir leider gegenwärtig nicht mehr präsent; kann das aber unterschreiben)



MfG
kiiwii

Wo ist eigentlich das rot-grüne Inkompetenzteam ?
 

59073 Postings, 8768 Tage zombi17Das war sicherlich kein kleverer Bayer:-) o. T.

 
  
    #9
19.08.05 21:39

26159 Postings, 7573 Tage AbsoluterNeulingNa, kiiwii, bist Du wieder dabei,...

 
  
    #10
1
19.08.05 21:42

...rassistische und antisemitische Dichter zu zitieren?


A.N.
(vincit sedendo)

geschichtsunterricht ist das eine, die wahrheit oftmals eine andere. war in meck/pomm und es gab nur einen, der bei diesem lehrer je eine 1+ in der mündl. prüfung bekam.

 

36845 Postings, 7744 Tage TaliskerEr wollte endlich mal

 
  
    #11
19.08.05 21:46
das Zitat anbringen. Hätte er doch mal bis zu einem Beitrag gewartet, wo es auch gepasst hätte...
Ich seh schon, die Zeit der witzigen Einzeiler beginnt.
Viel Spass dabei wünscht
Talisker  

129861 Postings, 7683 Tage kiiwiiKlar. Arndt ist ja auch am Holocaust schuld.

 
  
    #12
19.08.05 21:50
Und die Franzosen haßte er wie die Pest; und den Adel sowie so; vor allem die Reichen. Und Gauleiter in der NSDAP McPomm war er bekanntlich auch. Und den Napoleon ...




MfG
kiiwii

Wo ist eigentlich das rot-grüne Inkompetenzteam ?
 

26159 Postings, 7573 Tage AbsoluterNeulingSchuld habe ich nicht gesagt. Nazi auch nicht.

 
  
    #13
19.08.05 21:56

Aber dass E.M. Arndt reichlich merkwürdige Dinge geschrieben hat, ist allgemein bekannt, selbst wenn man das 19.-Jh.-Handicap abzieht.

Da musst Du nicht direkt mit der Faschismus-Keule draufschlagen - auch wenn Du das Lied und den Autor nur aus diesem Grund ausgewählt hast.


A.N.
(vincit sedendo)

geschichtsunterricht ist das eine, die wahrheit oftmals eine andere. war in meck/pomm und es gab nur einen, der bei diesem lehrer je eine 1+ in der mündl. prüfung bekam.

 

59073 Postings, 8768 Tage zombi17Kiiwii, du kannst gerne posten was du möchtest,

 
  
    #14
19.08.05 21:57
habe aber bitte Verständnis dafür, dass mein Horizont bei der Frage überfordert ist:
Warum postet der so etwas? Wahrscheinlich wie immer das naheliegende, bischen Stimmung machen.  

7114 Postings, 8518 Tage KritikerDa staunt AN - 1813 gab es schon

 
  
    #15
19.08.05 22:06
Rassisten & Anti-Semiten und gründeten die NsdAP.(!?)
Wie war das mit Mecklerburg ?- AN?
E.M. Arndt, geb auf Rügen 1769 - für Zombi gehört das zu Bayern (?).
Also Eure Roten gab es damals noch nicht!

Aber den Freiherrn von Stein und Hardenberg, welche damals den Beginn der Demokratie in Preußen begründeten.
Und der 1. Monarch, der sie anwendete - war - ein Bayer - 1819!
Da staunen wohl die Neulinge - Gell! - Kritiker.  

129861 Postings, 7683 Tage kiiwiiO.K., das mit "Gauleiter McPomm" stimmt nicht,

 
  
    #16
19.08.05 22:08
(das war von mir) aber der Rest schon, oder ?
Arndt war sicher ein "geistiger Ur-Ur-Ahn", auch wenn er Verdienste um die Abschaffung der Leibeigenschaft hat.




MfG
kiiwii

Wo ist eigentlich das rot-grüne Inkompetenzteam ?
 

26159 Postings, 7573 Tage AbsoluterNeulingErzähl das nicht mir, sondern #15

 
  
    #17
19.08.05 22:14

Der scheint gar nix verstanden zu haben.


A.N.
(vincit sedendo)

geschichtsunterricht ist das eine, die wahrheit oftmals eine andere. war in meck/pomm und es gab nur einen, der bei diesem lehrer je eine 1+ in der mündl. prüfung bekam.

 

7114 Postings, 8518 Tage Kritiker@ Abs.Neulg - erzähl es der

 
  
    #18
19.08.05 22:30
Merkel, wenn sie vorbeikommen sollte.
Sie freut sich bestimmt, wenn sie Dich sieht.  

95441 Postings, 8728 Tage Happy EndEher fault einem Muslim die Hand ab

 
  
    #19
20.08.05 14:06
als dass er die Union wählt.





Unions-Abgeordneter wegen rechter Aussagen unter Beschuss

Umstrittene Äußerungen zur Familie und zum Vaterland - Laut Zeitung gleiches Motto wie "Vichy-Regime"

Dresden/Berlin - Der deutsche CDU-Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche ist wegen Äußerungen zu den Themen Familie und Vaterland in die Kritik geraten. Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth warf Nitzsche im Berliner "Tagesspiegel" Nähe zum Rechtsextremismus vor. Wer bei der NPD abschreibe, habe im Bundestag nichts verloren, sagte Roth. "Die Sprüche von Herrn Nitzsche sind eine Schande für die sächsische CDU". Auch Niels Annen vom SPD-Bundesvorstand attackierte Nitzsche. Dessen Motto sei "der Versuch einer Anbiederung an ein rechtes Wählerklientel".

Nitzsche ist Direktkandidat im sächsischen Bundestagswahlkreis Kamenz-Hoyerswerda-Großenhain. Auf seiner Homepage wirbt er mit dem Wahlkampfmotto: "Arbeit, Familie, Vaterland." Laut "Tagesspiegel" war dies das Credo des französischen Regimes, das unter Führung von Marschall Pétain im Zweiten Weltkrieg mit Hitler-Deutschland kollaborierte. Das "Vichy-Regime" beteiligte sich unter anderem an der Deportation von Juden in die Vernichtungslager. Außerdem habe die NPD im vergangenen Jahr die Parole als Motto ihres Bundesparteitages in der thüringischen Kleinstadt Leinefelde verwendet, schreibt das Blatt.
 
CDU: Parole beschreibt, was Menschen bewegt

Der Generalsekretär der sächsischen CDU, Michael Kretschmer, wies die Grünen-Kritik als billige Wahlkampfpolemik zurück. Zugleich verteidigte er seinen Parteifreund. Der Nachrichtenagentur ddp sagte Kretschmer, Nitzsche habe mit den Begriffen Arbeit, Familie und Vaterland "Themen aufgegriffen, die die Menschen in Sachsen bewegen". Wer die drei Begriffe in Verbindung mit historischen Ereignissen stelle, so Kretschmer, der tue der Demokratie keinen Gefallen.

Nicht der erste Rechts-Ausrutscher

Nitzsche war bereits 2003 wegen abfälliger Äußerungen über türkischstämmige Deutsche aufgefallen. Um deren Stimmen zu buhlen, so Nitzsche, sei "vergebliche Liebesmüh", denn "eher werde einem Muslim die Hand abfaulen", als dass er die Union wähle. Auch vor einer Burschenschaft hatte er sich türkeifeindlich geäußert. Die Aussagen stießen auch innerhalb der CDU auf heftige Kritik. Nitzsche entschuldigte sich daraufhin.  

95441 Postings, 8728 Tage Happy EndNitzsche hält an rechter Parole fest

 
  
    #20
24.08.05 17:50
SPIEGEL ONLINE - 24. August 2005, 17:36
URL: 
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,371235,00.html

CDU
 
Nitzsche hält an rechter Parole fest

Von Severin Weiland

Der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche wirbt mit einem Slogan, den das mit den Nazis kollaborierende Vichy-Regime und die NPD benutzten. Nun musste er sich öffentlich erklären - und hält dennoch am Motto und seinen Wahlplakaten fest.

CDU-Abgeordneter Nitzsche: Unruhefaktor
DDPCDU-Abgeordneter Nitzsche: Unruhefaktor
Berlin - Über so viel öffentliche Aufmerksamkeit dürfte sich Henry Nitzsche freuen. Sein umstrittenes Wahlkampfmotto "Arbeit, Familie, Vaterland" erhielt unversehens einen bundespolitischen Verteidiger - den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch. "Wir sind eine Partei, für die das Thema Vaterlandsliebe etwas Selbstverständliches ist", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post".

Die Debatte über Nitzsches Wahlkampfmotto sei typisch deutsch. "Ich glaube, in keinem anderen Land wird mit diesen drei Begriffen eine Diskussion darüber stattfinden, ob das zulässig ist." Man dürfe sich aber bestimmte Begriffe nicht abnehmen lassen, urteilt Koch.

Seit Tagen wird Nitzsche, Vater von vier Kindern und 46-Jähriger CDU-Abgeordneter aus Sachsen, wegen seines Wahl-Mottos angegriffen. Er selbst hält daran unverdrossen fest. Auf seiner Homepage findet sich nicht nur sein Motto, sondern auch in diesen Tagen eine Äußerung, die der frühere Ministerpräsident Kurt Biedenkopf in der "Leipziger Volkszeitung" machte: "Was ist daran schlecht? Wer die Verwendung des Wortes Vaterland kritisiert, den kann ich nur bedauern. Hier kommt eine gewisse Deformation des Denkens zum Ausdruck, die den nationalsozialistischen Missbrauch solcher Worte signalisiert. Aber wir müssen uns doch nicht über Generationen hinweg diesen Missbrauch vorhalten lassen", so der CDU-Politiker.

Biedenkopf und Koch offenbaren damit eine merkwürdig ahistorische Sichtweise - schließlich wurde der Slogan ab 1940, nach der Niederlage Frankreichs gegen Hitler-Deutschland, durch das Regime unter Marschall Pétain gebraucht. Die autoritäre, antidemokratische Regierung, die sich im Kurort Vichy im unbesetzten Teil Frankreichs niederließ, hatte den Dreiklang bewusst gewählt - als Antithese zum Motto der französischen Republik "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" und damit zu den Werten der französischen Revolution von 1789. "Die konservativ-autoritäre Politik der nationalen Revolution drückte sich unter anderem in scharfer Pressezensur, Unterdrückung der Opposition und einem Führerkult um Staatschef Pétain aus", heißt es etwa in der Darstellung des renommierten "Deutschen Historischen Museums".

NPD nutzte Slogan

Vichys Slogan war seit jeher Bestandteil der Propaganda der neuen Rechten - bis hinein ins rechtsextreme Lager. So verwendete ihn die NPD offiziell im Herbst 2004 auf ihrem Bundesparteitag - nachdem sie in Sachsen mit über neun Prozent in den Landtag eingezogen war.

Nitzsche, der im sächsischen Wahlkreis Kamenz-Hoyerswerda-Großenhain sein Mandat 2002 gegen den SPD-Herausforderer mit 37,6 Prozent gewann, gilt seit langem in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion als Repräsentant des rechten Flügels. Bundesweit in die Schlagzeilen geriet er mitten im Streit über den damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann, der eine mit antisemitischen Klischees durchsetzte Rede gehalten hatte und daraufhin aus Fraktion und Partei ausgeschlossen wurde. Nitzsches Äußerung, eher werde einem Muslim "die Hand abfaulen", als dass er CDU wähle, wurde zwar scharf kritisiert, unter anderem von der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel - doch ein Rausschmiss verworfen.

Nitzsche habe sich von seinen abfälligen Äußerungen über türkische Mitbürger distanziert, auch liege "ein anderer Sachverhalt" als bei den Äußerungen Hohmanns vor, "wenn auch ein außerordentlich unangenehmer, insbesondere gegenüber unseren türkischstämmigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern", so Merkel damals. Und: Hinter Nitzsches Aussage stehe "politische Dummheit", aber "kein Gedankenbild und kein inhaltliches Konstrukt, das mit der Demokratie in Deutschland nicht vereinbar ist, so wie das Herr Hohmann gemacht hat".

Mitten im Wahlkampf kann die Union keine neue Aufregung über Nitzsche gebrauchen. In der sächsischen CDU gab es dennoch nur wenige, die Nitzsche öffentlich abgeraten hatten, das Motto weiter zu benutzen. Es dürfe für einen Politiker eigentlich kein Problem sein, einen Slogan zurückzuziehen, wenn dieser von einem Großteil der Bevölkerung falsch verstanden werden könne oder wenn mit ihm unrühmliche politische Ereignisse verbunden seien, erklärte jüngst der frühere Bürgerrechtler, meinte etwa der frühere CDU-Innenminister Sachsens, Heinz Eggert. Ähnlich äußerte sich auch die CDU-Landtagsabgeordnete und Ausländerbeauftragte, Friederike de Haas. Seit der Ursprung des Spruchs bekannt sei, sei es "nicht schlau und wenig sensibel", daran festzuhalten.

In der sächsischen CDU bemühte man sich, die Debatte zu beenden, die immer mehr bundespolitische Bedeutung erhielt. In Nitzsches Büro stand das Telefon heute nicht mehr still - laufend riefen Journalisten an und fragten nach einer Stellungnahme. Der CDU-Parlamentarier hatte noch heute in der "Sächsischen Zeitung" angekündigt, das Motto auch plakatieren zu lassen.

Auf seiner Homepage hatte er sich ohnehin seit Tagen gegen Kritiker vorsorglich gewappnet. Dort zitiert er, direkt unter den Interview-Äußerungen Biedenkopfs, das Parteistatut, wonach die CDU, "das öffentliche Leben im Dienst des deutschen Volkes und des deutschen Vaterlandes aus christlicher Verantwortung und nach dem christlichen Sittengesetz auf der Grundlage der persönlichen Freiheit demokratisch gestalten" wolle.

Am Nachmittag sah sich Nitzsche aber gezwungen, auf die zunehmende Kritik mit einer langen Erklärung zu reagieren. Er habe "keine Kenntnis von der vormaligen Verwendung dieses Slogans" gehabt, schreibt darin der CDU-Parlamentarier. "Mit dieser Erklärung will ich die Bedenken entkräften und deutlich machen, dass es mir um die demokratische Auslegung der Begriffe Arbeit, Familie und Vaterland geht", heißt es in dem Papier, das SPIEGEL ONLINE vorliegt.

NPD-Parteitag im Herbst 2004: Vichy-Slogan als Motto
DPANPD-Parteitag im Herbst 2004: Vichy-Slogan als Motto
Das Motto zu streichen, daran denkt der CDU-Abgeordnete aber dann doch nicht. Er habe sich "nach reiflicher Überlegung gegen das Zurückziehen" seiner Plakate entschieden, heißt es in seiner Erklärung weiter. Er befürchte, "dass dieses signalisieren würde, dass Demokraten diese Begriffe nicht verwenden dürfen". Das halte er für falsch. "Wir dürfen die Themen Arbeit, Familie und Vaterland nicht den Extremisten überlassen", so Nitzsche.

In der sächsischen CDU hofft man nun, die Debatte überstanden zu haben. Nitzsche habe klargemacht, dass ihm der historische Bezug zu Vichy nicht bewusst gewesen sei, so CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. "Es geht ihm darum, die an sich unproblematischen Begriffe nicht der Deutungshoheit der Rechten zu überlassen". Der Generalsekretär, der dem liberalen Flügel angehört, setzt nun darauf, dass nach der Aufregung "wir wieder mit unseren Konzepten in den demokratischen Wettstreit treten können". 
 

 

29 Postings, 7191 Tage MidwinterWas ist das nun eigentlich...

 
  
    #21
24.08.05 20:08
...wenn ich die Wörter "Arbeit" oder "Familie" oder "Vaterland" in den Mund nehme? Dann bin ich ja ab sofort automatisch NPD-Sympathisant! Oh je, ich hoffe, die nehmen nicht auch noch Fressen, Sex und Fernsehen als Slogan, dann ist meine ganze Lebensplanung am Arsch...  

129861 Postings, 7683 Tage kiiwii...tja, das nennt man dann Pech. Das Pech der

 
  
    #22
24.08.05 20:21
"späten Geburt". Vor 100 Jahren hätteste dafür nen Orden gekriegt. Aber die Zeiten haben sich geändert...


MfG
kiiwii

Was hört man Neues von der SPD ?
 

51345 Postings, 8928 Tage eckiVor hundert Jahren einen Orden für

 
  
    #23
24.08.05 20:23
Fressen, Sex und Fernsehen?

Nochmal ab in den Geschichtsunterricht, der Fernseher ist nicht so alt!

Grüße
ecki  

129861 Postings, 7683 Tage kiiwiija, Herr Ecki, nochmal im Zusammenhang lesen...

 
  
    #24
24.08.05 20:25
...dann wirst auch draufkommen...

Viel Spass




MfG
kiiwii

Was hört man Neues von der SPD ?
 

16374 Postings, 7177 Tage quantasNationalstolz und Vaterland gehören zu einem Land!

 
  
    #25
24.08.05 20:35

Schweizer Landeshymne (Schweizerpsalm)

 

1. Strophe Tondokument

Trittst im Morgenrot daher,
Seh'ich dich im Strahlenmeer,
Dich, du Hocherhabener, Herrlicher!
Wenn der Alpenfirn sich rötet,
Betet, freie Schweizer, betet!
Eure fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

2. Strophe Tondokument

Kommst im Abendglühn daher,
Find'ich dich im Sternenheer,
Dich, du Menschenfreundlicher, Liebender!
In des Himmels lichten Räumen
Kann ich froh und selig träumen!
Denn die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

 

Fahnenschwinger und Alphornbläser

 

 

3. Strophe Tondokument

Ziehst im Nebelflor daher,
Such'ich dich im Wolkenmeer,
Dich, du Unergründlicher, Ewiger!
Aus dem grauen Luftgebilde
Tritt die Sonne klar und milde,
Und die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

4. Strophe Tondokument

Fährst im wilden Sturm daher,
Bist du selbst uns Hort und Wehr,
Du, allmächtig Waltender, Rettender!
In Gewitternacht und Grauen
Lasst uns kindlich ihm vertrauen!
Ja, die fromme Seele ahnt,
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland


 

 

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