Kinderlose beuten Eltern aus
Deutschland muss familienpolitisch radikal umsteuern, meint Demographieexperte Kaufmann in der Netzeitung. Anderenfalls schrumpfe das Land auf bis zu 30 Millionen Einwohner und würde wirtschaftlich unbedeutend.
Nicht das Altern der Gesellschaft, sondern das Schrumpfen der Bevölkerung und der fehlende Nachwuchs sind in Deutschland das zentrale gesellschaftliche und wirtschaftliche Problem der Zukunft, warnt Demographieexperte Franz-Xaver Kaufmann im Gespräch mit der Netzeitung. Grund für die Kinderarmut der Deutschen sei vor allem eine «sehr umstrittene paternalistische Familienauffassung, die bis heute nachwirkt und meint, dass Berufstätigkeit von Frauen den Kindern abträglich sei».
Es fehle an Anerkennung für berufstätige Mütter, mit der Folge, dass Frauen sich zwischen Familie und Beruf entscheiden müssen. «Mit der Halbtagsschule, die wir in Deutschland haben und die so in Europa kaum mehr zu finden ist, wird dieser Konflikt zementiert.»
Bliebe es bei der im internationalen Vergleich niedrigen Geburtenrate, würde Deutschland in den kommenden Jahrzehnten dramatisch an Einwohnern verlieren. Dank der Zuwanderung würde das allerdings erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auffällig, ließe sich dann aber kaum noch aufhalten.
Die Folge wäre eine schleichende Auszehrung der deutschen Wirtschaft: «Eine schrumpfende Bevölkerung bedeutet ein überproportionales Schrumpfen der erwerbsfähigen Bevölkerung. Das zieht einen Rückgang der jüngeren Erwachsenen nach sich, die die höchste Konsumnachfrage und das höchste Arbeitsangebot haben. Dadurch sinkt aber auch das Wirtschaftswachstum und unter sonst gleichen Umständen die Produktivität der Volkswirtschaft.»
Kaufmann beklagt schließlich die Familienpolitik von SPD und Unionsparteien. «Was da geboten wird, ist absolut nicht ausreichend», stellt er fest und fordert eine deutliche Aufstockung des Kindergeldes, eine Verbesserung bei der Betreuung von Kindern und mehr Anstrengungen für eine bessere Ausbildung von Kindern und Jugendlichen.
Die Netzeitung sprach mit Kaufmann über die Ursachen der Kinderarmut sowie über die wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Von Franz-Xaver Kaufmann erschien jüngst das Buch «Schrumpfende Gesellschaft». Am Dienstag stellt Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) ihren Familienbericht vor.
Netzeitung: Die Politik spricht zwar inzwischen über alle Parteien hinweg von den demographischen Veränderungen der deutschen Gesellschaft, der steigenden Lebenserwartung und der Zunahme Älterer an der Bevölkerung ...
Franz-Xaver Kaufmann: ... aber über ein anderes Moment, den fehlenden Nachwuchs, geht die Politik dabei immer hinweg. In allen Regierungskommissionen wurde immer nur von der älteren Generation gesprochen – von der nachwachsenden aber kaum. In der öffentlichen Rhetorik der Politik hat sich das zwar gebessert. Die Konsequenzen daraus bleiben aber bescheiden.
«Deutschland ist bereits unterholt worden»
Netzeitung: Was sind die spezifischen Gründe für die im internationalen Vergleich niedrigere Geburtenquote?
Kaufmann: Deutschland ist zwar bereits von einer Reihe süd- und osteuropäischer Staaten unterholt worden. Das macht die Situation aber nicht besser. Deutschland ist ein Vorreiter beim Geburtenrückgang gewesen. Im 20. Jahrhundert gab es hier zwei Schübe. Den ersten Geburtenrückgang sah Deutschland zwischen 1900 und 1933, der im wesentlichen von den zwischen 1865 und 1905 geborenen Frauen getragen wurde und als ein Indiz für die Modernisierung der Gesellschaft gilt. Um 1950 war die Geburtenrate eine der niedrigsten weltweit, zum Teil auch schon in der Zwischenkriegszeit.
Den zweiten Geburtenrückgang erleben wir seit 1965. Ein wichtiger Grund dafür ist eine sehr umstrittene paternalistische Familienauffassung, die bis heute nachwirkt und meint, dass Berufstätigkeit von Frauen den Kindern abträglich sei. Bis heute liegt die Anerkennung von berufstätigen Müttern sehr im Argen. Der Konflikt, in dem sich Frauen wiederfinden, zwischen Familie und Beruf entscheiden zu müssen, ist in Deutschland besonders virulent. Mit der Halbtagsschule, die wir in Deutschland haben und die so in Europa kaum mehr zu finden ist, wird dieser Konflikt zementiert.
«Mentale Probleme sind die Ursache»
Netzeitung: Die Erfindung der Pille ist also Ihrer Meinung nach nicht der Hauptgrund für den zweiten Geburtenrückgang?
Kaufmann: Primär sind es mentale Probleme. Richtig ist, dass sich in den westlichen Ländern Mitte der 60er Jahre neue Methoden der Geburtenkontrolle rasch verbreitet haben, und das hat die Mentalität der Menschen verändert: Heute ist die Trennung von Fortpflanzung und Sexualkontakt in den industrialisierten Ländern selbstverständlich. Diese Selbstverständlichkeit hat erst alternative private Lebensformen mit und ohne Partner ermöglicht. Das hat dazu geführt, dass das Gründen einer Familie eine mehr oder weniger bewusste Entscheidung geworden ist, während die Familiengründung früher durch Traditionen stabilisiert war.
Netzeitung: Warum verharmlost die Politik den gravierenden Geburtenrückgang? Erkennt niemand den Zusammenhang zwischen Bevölkerungsentwicklung und Wirtschaftswachstum?
Kaufmann: Die wirtschaftliche Seite des zweiten Geburtenrückgangs seit 1965 wurde sehr lange verdrängt, und das, obgleich schon die Weltwirtschaftskrise der 20er Jahre zum Teil mit dem ersten Geburtenrückgang erklärt wurde. Ein Grund, warum die Politik den Geburtenrückgang ignoriert, ist, dass wir es mit einem Politikfeld zu tun haben, in dem der Erfolg, wenn überhaupt, nur langfristig eintritt. Zum anderen fehlt es an probaten Empfehlungen an die Politik, mit welchen Maßnahmen sich das Problem beheben lässt. Unser Wissen darüber ist sehr weich, und die Zusammenhänge sind so komplex, dass sie nur durch eine langfristig angelegte und kontinuierliche Politik beeinflusst werden können.
«Deutschland schrumpft auf 30 Millionen»
Netzeitung: Angenommen, die Lebenserwartung der Deutschen stiege in dem selben Maße wie im langfristigen Mittel, die Geburtenquote stagnierte auf dem heutigen Niveau und auch die Zuwanderung bliebe stabil: Wie wird sich die Gesellschaft entwickeln?
Kaufmann: Die genannten Voraussetzungen entsprechen in etwa den Annahmen aus der zehnten Vorausberechnung des Statistischen Bundesamtes. Vor allem der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter würde sich massiv reduzieren. Der Anteil der Nicht-Erwerbstätigen würde im Gegenzug deutlich steigen. Wir würden eine Verdopplung der so genannten Alterslast bis zum Jahr 2050 bekommen. Der Rückgang der Bevölkerung würde allerdings dank der Zuwanderung erst in der zweiten Jahrhunderthälfte, also nach 2050, rasant zunehmen und wäre dann auch nur noch sehr schwer zu bremsen. Die Perspektive ist die eines langsam anfahrenden Zugs, der beschleunigt und sich irgendwann kaum noch aufhalten lässt.
Netzeitung: Sie haben die mittlere Variante der Prognosen des Statistischen Bundesamtes einmal bis zum Jahr 2100 hochgerechnet. Wie hoch wäre die Bevölkerungszahl dann nach Ihren Berechnungen?
Kaufmann: Um das Jahr 2010 wird Deutschland gut 82 Millionen Einwohner haben. Bei der wahrscheinlichsten Variante hätte das Land um 2050 gut 70 Millionen Einwohner. 50 Jahre später wären es bei gleichbleibender Zuwanderung 48 Millionen Einwohner. Ginge die Zuwanderung auf null zurück, gäbe es im Jahr 2100 nur noch 30 Millionen Einwohner.
«Das Wirtschaftswachstum sinkt»
Netzeitung: Und was wäre daran so schlimm? Gibt es einen normativen Maßstab, mit dem sich die Bevölkerungsentwicklung als gut oder schlecht qualifizieren lässt?
Kaufmann: Die absolute Bevölkerungsgröße ist zweitrangig, solange nicht die militärische Macht entscheidend ist. Das Problem ist vielmehr die Wachstums- oder Schrumpfungsrate und die damit verbundene Alterung der Gesellschaft. Eine schrumpfende Bevölkerung bedeutet ein überproportionales Schrumpfen der erwerbsfähigen Bevölkerung. Das zieht einen Rückgang der jüngeren Erwachsenen nach sich, die die höchste Konsumnachfrage und das höchste Arbeitsangebot haben. Dadurch sinkt aber auch das Wirtschaftswachstum und unter sonst gleichen Umständen die Produktivität der Volkswirtschaft. Natürlich hat das alles noch andere Ursachen. Das Charakteristische einer schrumpfenden Bevölkerung ist aber, dass sie in alle Gebiete der Gesellschaft in einem regressiven Sinne eingreift. Das heißt, unerwünschte Entwicklungen steigern sich wechselseitig.
Netzeitung: Wo beispielsweise?
Kaufmann: Das Wirtschaftswachstum geht bei schrumpfender Bevölkerung zurück. Wenn es eine entsprechende Produktivitätssteigerung gäbe, könnte das durch verstärkte Umverteilung aufgefangen werden, um den Lebensstandard der Älteren zu stabilisieren. Wenn, wie zu vermuten ist, die Produktivität aber ebenfalls sinkt, geht die internationale Konkurrenzfähigkeit verloren. Das Ergebnis wäre eine weitere Belastung der Wirtschaft. So verstärken sich beide Effekte: das sinkende Wachstum und die nachlassende Produktivität.
«Armut wäre die Folge»
Netzeitung: Unser Wirtschaftssystem ist aber immer auf Wachstum angelegt. Funktioniert der Kapitalismus also allenfalls in Gesellschaften, deren Bevölkerung wächst?
Kaufmann: Wir haben bisher überhaupt keine historischen Erfahrungen mit dem Schrumpfen ganzer Nationalökonomien. Wir kennen lediglich regionale Schrumpfungsprozesse vorübergehender Art. Historisch ging das mit einem Relevanzverlust und mit wachsender Armut einher.
Netzeitung: Wo gibt es in der industriellen Gesellschaft historische Beispiele für diese Prozesse?
Kaufmann: In Frankreich gab es weite Landstriche, deren Bevölkerung über Jahrzehnte geschrumpft ist, während andere gewachsen sind. Die Gebiete, deren Bevölkerung gewachsen ist – und zwar ohne Zuwanderung –, haben sich deutlich besser entwickelt. Frankreich war über hundert Jahre bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine der führenden europäischen Handelsmächte. Diesen Status hat das Land in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts verloren, und erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Einwohnerzahl stieg, hat Frankreich wieder an Bedeutung gewonnen.
«Zuwanderung kann das nur mildern»
Netzeitung: Lässt sich denn der von Ihnen beschriebene Prozess mit einer steigenden Zuwanderung aufhalten? Oder ist das kein adäquates Mittel?
Kaufmann: Wir stehen jetzt am Beginn der zweiten Phase von Generationen mit niedriger Fertilität. Es sind 30 Jahre lang ein Drittel zu wenige Kinder geboren worden, um den Stand der einheimischen Bevölkerung zu halten. Mit der jetzigen Generation beschleunigt sich das, weil die potenzielle Elterngeneration ja schon um ein Drittel zu klein ausgefallen ist.
Die Zuwanderung kann das rein quantitativ erst einmal mildern. Aber qualitativ ist das nicht unbedingt eine Kompensation. Familienpolitik ist ja auch nicht in erster Linie eine Frage der Quantität des Nachwuchses, sondern auch der Qualität. Wenn wir schon nicht mehr so viele Kinder in Deutschland haben, müssen wir viel mehr tun, um die Kinder, die wir haben, besser zu qualifizieren und ausländische Kinder besser zu integrieren.
Netzeitung: Kann Deutschland auch in fünfzig oder sechzig Jahren noch mit Zuwanderern rechnen?
Kaufmann: Historisch gesehen sind Ost- und Südeuropa die Räume, aus denen Zuwanderer kamen – aber das Problem ist, dass dort die Geburtenrate heute noch niedriger ist als bei uns. Migrationsreserven sind dort also nicht zu finden. Steigt der Wohlstand dort, und davon müssen wir ausgehen, bleibt außerdem das wirtschaftliche Gefälle nicht so groß, dass die Auswanderung nach Deutschland noch attraktiv wäre.
Der Zuwanderungsdruck aus dem Vorderen Orient und aus Nordafrika wird also zunehmen. Migrationsprobleme, die heute Süditalien oder Teile von Spanien haben, könnten dann auch in Deutschland auf uns zukommen.
«Nachwuchs muss besser qualifiziert werden»
Netzeitung: Sie rechnen damit, dass in einer schrumpfenden Gesellschaft auch die Produktivität sinkt. Wäre dem nicht so: Kann die wachsende finanzielle Last der nicht Erwerbsfähigen mit einer höheren Produktivität aufgefangen werden?
Kaufmann: Soll bei einer stagnierenden oder rückläufigen Bevölkerung die Produktivität steigen, käme es darauf an, dass wenigstens dieser Nachwuchs überdurchschnittlich qualifiziert ist, damit er die Innovationen tragen kann, auf die die älteren Bevölkerungsgruppen oft skeptisch reagieren. Bei rückläufiger Bevölkerung ist die erforderliche Anpassungsfähigkeit der Gesellschaft wesentlich höher. Ob Deutschland dafür gewappnet ist, lasse ich dahin gestellt.
Netzeitung: Kritiker der Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes wenden ein, dass die steigende Alterslast durch eine höhere Produktivität nicht nur aufgefangen werden kann. Mehr noch: Schon seit mehr als einem halben Jahrhundert wachse die Alterslast – und wegen der höheren Produktivität hätten wir es nicht einmal gemerkt.
Kaufmann: Das heißt nichts anderes, als dass eine umso stärkere Umverteilung von Erwerbstätigen zu den Nicht-Erwerbstätigen in Gang gesetzt werden muss. Das ist das eigentliche Problem.
Zudem gelten noch zwei Bedingungen: Die Unternehmen dürfen die gewachsene Arbeitsproduktivität nicht dazu nutzen, Personal zu entlassen, das für die Produktion für den geschrumpften heimischen Markt nicht in dem Maße gebraucht wird. Vielmehr müsste die Wirtschaft auf die Ausweitung des Exports setzen. Die deutsche Wirtschaft würde also noch abhängiger von den Ausfuhren, und der Druck auf die Einkommen nähme zu. Aber mit Reallohnerhöhungen kann man ohnehin in den nächsten Jahren nicht mehr rechnen.
«Bei der CDU findet Familienpolitik nicht statt»
Netzeitung: Familienpolitik findet trotz der bevölkerungspolitischen Diagnose in den Wahlprogrammen kaum statt ...
Kaufmann: Was da geboten wird, ist absolut nicht ausreichend. Die von der rot-grünen Bundesregierung in Gang gebrachte Ganztagsbetreuung geht schon in die richtige Richtung. Das Programm der CDU ist dagegen darauf gerichtet, eine Seriosität der Staatsfinanzen zu erreichen, die sich an den Maastricht-Kriterien orientiert. Familienpolitik bleibt dabei auf der Strecke.
Netzeitung: Heißt dass, das die Maastricht-Kriterien der notwendigen Umsteuerung im Wege stehen?
Kaufmann: So einfach ist das nicht. Wir kommen in eine Situation der zu kurzen Bettdecke: Wo Sie auch immer ziehen – irgendwo bleibt es immer kalt. Deutschland hat 30 Jahre demographisch über seine Verhältnisse gelebt und zu wenig in Familie und Bildung investiert. Die wirtschaftliche Ausgangslage ist deshalb für die nächsten Jahre eine sehr ungünstige. Da bedarf es schon ganz besonderer Anstrengungen. Die kann ich im Moment nicht erkennen.
«Eltern werden ausgebeutet»
Netzeitung: Was wäre denn notwendig?
Kaufmann: Wir haben als erste Gruppe die ökonomisch Benachteiligten: Arbeitslose, Geringverdiener oder allein Erziehende. Diese Gruppe hat vergleichsweise viele Kinder, kann aber keine ausreichende Förderung ermöglichen. Wir müssen deshalb dahin kommen, dass das Kindergeld dem Sozialhilfeniveau für Kinder entspricht.
Dann haben wir die Mittel- und Besserverdiener, bei denen der Anteil der Kinderlosen besonders hoch ist. Hier gibt es vor allem ein Mentalitätsproblem. Das lässt sich politisch nur indirekt beeinflussen, indem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich verbessert wird und dazu die Betreuungseinrichtungen ausgebaut werden.
Die dritte Gruppe sind die Ausländerkinder, bei denen die Integration verbessert werden muss. Das bedingt in erster Linie eine frühe systematische Sprachförderung.
Netzeitung: Sollten die Kosten, die mit der Kindererziehung verbunden sind, weitest gehend auf die Gesamtgesellschaft umgelegt werden?
Kaufmann: Man muss die Kinderlosigkeit weniger attraktiv machen. Diejenigen, die keine Kinder haben, sind im deutschen Umverteilungssystem extrem bevorzugt. Die Rentenansprüche eines kinderlosen Doppelverdienerpaares sind viel höher als diejenigen eines Elternpaares mit zwei oder drei Kindern, wo nur ein Elternteil berufstätig war. Zu Recht sprechen deshalb einige von der Transferausbeutung der Familien durch Kinderlose.
Um das zu ändern, müssen die Kürzungen in der Gesetzlichen Rentenversicherung gezielt den Kinderlosen auferlegt werden und diese dafür zur Zukunftsvorsorge durch Sparen angehalten werden.
«Den Generationenvertrag hat es nie gegeben»
Netzeitung: Ist der Generationenvertrag tot?
Kaufmann: Es hat ihn nie gegeben. Er war immer nur eine Metapher. Das Umlageverfahren war nach dem Zweiten Weltkrieg richtig, weil die Kriegsgeneration ihre Ersparnisse verloren hatte. Man hat es danach versäumt, rechtzeitig eine wachsende Kapitaldeckung einzuführen – das bekommt man jetzt auf die Schnelle nicht hin.
Netzeitung: Kann eine private Altersvorsorge auffangen, was die Gesetzliche Rente nicht mehr leistet?
Kaufmann: Kommt die Gesetzliche Rentenversicherung in Schwierigkeiten wegen der ungünstigen demographischen Entwicklung, hat die private Vorsorge diese Probleme später auch. Das läuft parallel. Die privaten Anbieter können die Probleme allerdings in begrenztem Umfang über Investments im Ausland wettmachen. Generell wird die Leistungsfähigkeit der privaten Vorsorge aber überschätzt.
Mit Franz-Xaver Kaufmann sprach Markus Scheffler.
"Zu Recht sprechen deshalb einige von der Transferausbeutung der Familien durch Kinderlose."
interessantes interview.
mfg
GF
Noch mehr Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose in die Welt zu setzen, nutzt uns gar nix.
Wir zäumen das Pferd mal wieder von hinten auf.
greetz joker
n.b.: umzug gut überstanden??? ging ja schnell mit der i-net-anbindung :-))
mfg
GF
ich zahle sogar noch drauf...für die kinder,die alten,die arbeitslosen,jeder mit steuerklasse 1 weiss was ich meine..
basta
Andererseits haben wir infolge Familienfeindlicher Politk, keine Rentenkasseneinzahler mehr. Kein Wunder wenn wir nun in dem Schlammassel stecken.
Das eine ist mit dem anderen verknüpft.
mfg
GF
die werden erst aufwachen, wenn in 35 jahren keiner mehr da ist, der ihnen ihre lumpigen paar aktien, fonds oder vorstadtvillen abkauft, mit denen sie eigentlich ihren lebensabend finanzieren wollten.
mfg
GF
Gruß BarCode
PS: Déja Vue - bei Ariva lernt man die wahre Bedeutung dieses Begriffes.
@Scontovaluta und @frigen
- dem durchschnittsverdiener in deutschland bleiben nach abzugügen ca. 1500 Euro zum leben übrig. falls du noch solo bist und bei mama wohnst, kannst du die sume gänzlich für dich ausgeben.
eine familie mit zwei kindern müsste dem entsprechend 6000 euro im monat zur verfügung haben!
...oder teile jetzt die 1500 euro noch durch 4!!!
übrigens - ein sehr guter text in pos.1
http://www.ariva.de/board/228099
bzw. gleich zum Text, den Pate reingestellt hat:
http://www.ariva.de/board/228072
Gruß BarCode
das ist ja genau so wie wenn ihr sagt,die rentner haben kein recht über 70 jahre zu werden...deshalb müssen sie vorher abgestochen werden...
ich glaube einen menschen zu etwas zu zwingen was er nicht will,ist keine lösung für dieses problem..
A.N.
zu nichts zwingen.........aber ca. 75 % deiner bezüge kürzen um dich auf das niveu eines familienmitglieds - was geld pro person angeht - zu bringen
Die Quintessenz ist doch immer noch die gleiche: Die Deutschen sollen mehr Kinder bekommen, bezahlen sollen das die Kinderlosen, über deren doppelte Steuern wird geschwiegen, das Kindergeld soll massiv erhöht und weiterhin wahllos mit der Gießkanne verteilt werden, von Jobs und Sozialversicherungsbeitägen ist keine Rede und das derzeit noch total überbevölkerte Deutschland wird mit anderen Ländern verglichen, deren Bevölkerungsdichte längst nicht so hoch ist.
"Kaufmann: Man muss die Kinderlosigkeit weniger attraktiv machen. Diejenigen, die keine Kinder haben, sind im deutschen Umverteilungssystem extrem bevorzugt. Die Rentenansprüche eines kinderlosen Doppelverdienerpaares sind viel höher als diejenigen eines Elternpaares mit zwei oder drei Kindern, wo nur ein Elternteil berufstätig war. Zu Recht sprechen deshalb einige von der Transferausbeutung der Familien durch Kinderlose.
Um das zu ändern, müssen die Kürzungen in der Gesetzlichen Rentenversicherung gezielt den Kinderlosen auferlegt werden und diese dafür zur Zukunftsvorsorge durch Sparen angehalten werden."
(Weisheit der Cree-Indianer)